Ich verkünde euch eine große Freude

Transkript

1 Ich verküne euch eine große Freue Geschichten zur Avents- un Weihnachtszeit Herausgegeben von Reinhar Abeln Butzon & Bercker

2 Inhalt Ein Wort zuvor Lichter im Avent Seht, ie gute Zeit ist nah Die Botschaft es Engels Bitte, züne mich an! Sei gegrüßt, u wahres Licht Schuster Konra erwartet en lieben Gott 16 Rüttle uns auf, Herr! Das Aventsgesicht er Christen Avent Helfer in großer Hungersnot* Auf en Herrn warten Es war keine Liebe arin Gott wartet auf ich Ich habe ich geschaffen Avent heißt warten Der gläserne Vogel* Der ganz besonere Aventskranz* Die Apfelsine es Waisenknaben* Vom König, er Gott sehen wollte Ein Licht leuchtet im Dunkeln Ein wenig mehr Liebe Ein kleines Licht anzünen

3 Zu Betlehem geboren Wenn wir sagen: Es ist Weihnachten Die Frohe Botschaft von Weihnachten.. 52 Die Heilige Nacht Der reiche Bauer Die Flöte es Hirtenjungen* Weihnachten hat mit Herz zu tun Die alte Frau un er Lagerkommanant Es ist geboren Christus, er Herr Dankeschön, Christkin Weihnachten un nichts in en Hänen. 68 Von nun an kannst u jeen Tag zu mir kommen* Ein liebes Wort Wie ie Christrose entstan Gott tat sein Erbarmen kun Wo gibt es heut noch Frieen? Christkin im Wale Ich klopfe an eine Tür Das Wichtigste Die Bärenweihnacht* Gott meint es gut Weihnachtswunsch Wo ist Christus geboren? Das Weinwuner Wege er Weihnacht

4 Eine Brücke Der Tannenbaum Mit em Stern unterwegs Hätt einer auch fast mehr Verstan Die Huligung er Sterneuter Wie er alte Weihnachtsstern auf em Müll lanete* Unterwegs zu ir Haussegen zum Dreikönigsfest* Der vierte König Der Stern von Betlehem un ie vielen kleinen Sterne Aber ie Krippe war leer* Auf, were licht! Wir Heiligen Drei König Der Weise aus em Morgenlan Epiphanias Die weisesten aller Weisen Warum er schwarze König Melchior so froh wure Quellennachweise Mit einem Sternchen (*) gekennzeichnete Texte können auch Kinern vorgelesen weren. 7

5 Lichter im Avent Seht, ie gute Zeit ist nah: Gott kommt auf ie Ere, kommt un ist für alle a, kommt, ass Friee were! Hirt un König, Groß un Klein, Kranke un Gesune, Arme, Reiche lät er ein. Freut euch auf ie Stune! Frierich Walz (nach einem Weihnachtslie aus Mähren) 11

6 Bitte, züne mich an! Es kam er Tag, a sagte as Zünholz zur Kerze: Ich habe en Auftrag, ich anzuzünen. O nein, erschrak ie Kerze, nur as nicht! Wenn ich brenne, sin meine Tage gezählt. Nieman mehr wir meine Schönheit bewunern. Das Zünholz fragte: Aber willst u enn ein Leben lang kalt un hart bleiben, ohne zuvor gelebt zu haben? Aber brennen tut och weh un zehrt an meinen Kräften, flüsterte ie Kerze ganz unsicher un voller Angst. Es ist wahr, entgegnete as Zünholz. Aber as ist och as Geheimnis unserer Berufung: Wir sin berufen, Licht zu sein. Was ich tun kann, ist wenig. Züne ich ich aber nicht an, so verpasse ich en Sinn meines Lebens. Ich bin afür a, Feuer zu entfachen. Du bist eine Kerze. Du sollst hell für anere leuchten un ihnen Wärme schenken. Alles, was u an Schmerz un Lei un Kraft hingibst, wir verwanelt in Licht. Du gehst nicht verloren, wenn u ich verzehrst. Anere weren ein Feuer weitertra- 14

7 gen. Nur wenn u ich versagst, wirst u sterben. Da spitzte ie Kerze ihren Docht un sprach voller Erwartung: Ich bitte ich, züne mich an! Überlieferte Legene Sei gegrüßt, u wahres Licht Sei gegrüßt, u wahres Licht, Stern, em nie sein Glanz gebricht. Angelus Silesius z 15

8 Zu Betlehem geboren Wenn wir sagen: Es ist Weihnachten, ann sagen wir: Gott hat sein letztes, sein tiefstes, sein schönstes Wort im Fleisch geworenen Wort in ie Welt hineingesagt, ein Wort, as nicht mehr rückgängig gemacht weren kann, weil es Gottes engültige Tat, weil es Gott selbst in er Welt ist. Karl Rahner 51

9 Wie ie Christrose entstan In er Heiligen Nacht sprachen ie Hirten zueinaner: Kommt, lasset uns nach Betlehem gehen un sehen, was a geschehen ist! Un sie machten sich eilens auf. Jeer nahm ein Geschenk mit: Butter un Honig, einen Krug mit Milch, Wolle vom Schaf un ein warmes Lammfell. Nur ein Hirtenknabe hatte nichts zum Schenken. Er suchte auf er Winterflur nach einem Blümchen. Er fan keins. Da weinte er un ie Tränen fielen auf ie harte Ere. Sogleich sprossen aus en Tränen Blumen hervor, ie trugen Blüten, zart un weiß. Voll Freue pflückte er Knabe ie Blumen un brachte sie em göttlichen Kin in ie Krippe. Seit er Zeit blüht iese Blume jees Jahr in er Weihnacht auf un ie Menschen nennen sie Christrose. Volkslegene z 72