Inhalt und Unterrichtsvorschläge Kopiervorlagen: Frühe Jagdwaffen Einen Speer herstellen Schauplatzwechsel... 21

Transkript

1 Inhalt TIRKAN Das Buch im Unterricht bis 4. Kapitel: Beim Krebsfang Inhalt und Unterrichtsvorschläge Kopiervorlagen: Die Jungsteinzeit Wahrheit und Legende Kemaris Traum (Kurzgeschichte) Tirkan, Mina und die anderen Alltag heute und vor langer Zeit Geschichten vom Anfang bis 8. Kapitel: Das Dorf in Gefahr Inhalt und Unterrichtsvorschläge Kopiervorlagen: Frühe Jagdwaffen Einen Speer herstellen Schauplatzwechsel bis 11. Kapitel: Die Feinde werden besiegt Inhalt und Unterrichtsvorschläge Kopiervorlagen: Steinwerkzeuge Die Scheibenkeule bis 15. Kapitel: Das Grab Inhalt und Unterrichtsvorschläge Kopiervorlagen: Merur Kreuz und quer durch den Roman Ein Roman aus der Jungsteinzeit Warum? Museen, Internet, Literatur Hase und Igel Verlag, Garching b. München Alle Rechte vorbehalten Illustrationen: Wulf Hein Druck: Köppl und Schönfelder ohg, Stadtbergen Bestellnummer

2 TIRKAN Das Buch im Unterricht Wer nichts vom GESTERN weiß, wird das HEUTE nicht verstehen und das MORGEN gewiss nicht. Dirk Lornsen Das Buch Jungsteinzeit hautnah: Dirk Lornsens spannendem Roman Tirkan gelingt es eindrucksvoll, die Lebensumstände der Menschen vor gut Jahren lebendig werden zu lassen. Unaufdringlich werden Ergebnisse wissenschaftlicher Forschung in eine Handlung eingebunden, die viele Identifikationsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 7 bietet. So wird ihr Interesse für Geschichte und Archäologie nachhaltig geweckt. Für die Schulausgabe wurde der Roman vom Autor komplett überarbeitet und von Wulf Hein neu illustriert. Tirkan und Mina hat bislang nur wenig verbunden: Er ist recht klein, kräftig gebaut und wird von den anderen Jungen des Dorfes als Schnecke verspottet. Sie ist hübsch, die Enkeltochter des Dorfersten und lacht gern. Nun werden die beiden gemeinsam losgeschickt, um zwei Tage lang am nahe gelegenen See Krebse zu fangen. Drei Jungen aus dem Dorf folgen Tirkan und Mina mit einem hinterlistigen Plan Schon bald aber treten die Rivalitäten zwischen den Jugendlichen in den Hintergrund: Angesichts anderer Gegner, die das ganze Dorf bedrohen, müssen nun alle zusammenhalten. Fremde Männer entführen Mina und erpressen die Dorfbewohner. Für Harp, der mit Tirkan befreundet ist, sonst aber als Einzelgänger im Wald lebt, hat der Überfall eine besondere Bedeutung: Bereits vor Jahren ist seine Frau von einem Fremden ermordet worden und manches deutet darauf hin, dass der Mörder nun zurückgekehrt ist. Während Harp Hilfe aus einer befestigten Siedlung in der Nähe holt, verfolgt Tirkan Minas Spur auf eigene Faust. Unterdessen läuft bei den Räubern nicht alles nach Plan: Mina kann fliehen. Lonn, der sich von der Gruppe losgesagt hat, hilft ihr dabei. Brenk, der Gefährlichste der Räuber, stirbt bei einem Unfall. Der Anführer der Bande, Merur, verfolgt Mina und bleibt in den engen Höhlengängen stecken. Angst und Enge treiben ihn dort in den Wahnsinn. So haben Harp und die Kämpferinnen aus der Festung wenig Mühe, die Räuber unschädlich zu machen. Es stellt sich heraus, dass es der verunglückte Brenk war, der Harps Frau getötet hat. Harp treibt nun den Bau eines Großsteingrabs für seine Frau unerbittlich voran. Nichts anderes scheint noch Bedeutung für ihn zu haben. Als die mühsamen Arbeiten abgeschlossen sind, feiert das Dorf ein großes Fest, zu dem auch die Bewohner der Festung eingeladen sind. Harp aber fehlt. Tirkan macht sich auf die Suche nach ihm und kann ein schlimmes Ende gerade noch verhindern. Die Handlung des Buches spielt in Deutschlands Norden, genauer: im Land zwischen den Meeren. Wer sich eine detaillierte Karte von Schleswig-Holstein ansieht, kann die Gegend zwischen der Stadt Rendsburg und der Insel Fehmarn wiedererkennen den Segeberger Gipsberg mit der Höhle, die Feuersteinkliffe an der Ostsee, die große Insel (Fehmarn) und den See an der Küste, in dem Mina und Tirkan fischen. Wir wissen nicht, wie die Menschen damals gesprochen haben. Wir wissen auch nicht, ob die Bauern verschiedene Sprachen hatten und ob sich Leute aus weiter entfernten Gebieten gegenseitig verstehen konnten. So hat Dirk Lornsen sich die Freiheit genommen, die Menschen in seinem Roman so sprechen zu lassen, dass wir sie verstehen können. Auch die Namen hat er erfunden. Ebenso konnte Wulf Hein bei der Illustration der Romanfiguren seine Fantasie spielen lassen. Genauso gut hätte die Haartracht ganz anders aussehen können möglicherweise waren die Menschen in der Jungsteinzeit auch am ganzen Körper tätowiert. Anders dagegen die Sachillustrationen in Buch und Material: Sie orientieren sich an archäologischen Funden und Befunden, denn vom Alltagsleben der Menschen in dieser Zeit wissen die Forscher eine ganze 3

3 Die Jungsteinzeit Wahrheit und Legende Nicht alles, was auf diesem Blatt über die Jungsteinzeit zu lesen ist, stimmt. Kreise alle Aussagen ein, die du für richtig hältst. Kreise auch von den Abbildungen nur die ein, die zur Jungsteinzeit passen. Altsteinzeit, Mittelsteinzeit und Jungsteinzeit umfassen jeweils etwa den gleichen Zeitraum. Das Feuer konnten die Menschen in der Jungsteinzeit noch nicht beherrschen. Die Menschen begannen in der Jungsteinzeit, sesshaft zu werden, Getreide anzubauen und in Dörfern zu leben. Die Altsteinzeit nimmt in der Entwicklungsgeschichte des Menschen mit großem Abstand den längsten Zeitraum ein. In der Jungsteinzeit gab es bereits Pfeil und Bogen, Speere und andere Waffen, die mit sehr viel Handfertigkeit und Sorgfalt hergestellt wurden. In der Jungsteinzeit lebten die Menschen als Jäger und Sammler. Sie waren ständig unterwegs. Dorfähnliche Siedlungen gibt es seit ungefähr 2500 Jahren. Den Homo sapiens sapiens, also den heutigen Menschen, gab es in der Jungsteinzeit noch nicht. Vergleicht eure Ergebnisse und sprecht darüber in der Klasse. 8

4 Frühe Jagdwaffen Die Jagdwaffen unserer steinzeitlichen Vorfahren haben sich im Laufe ihrer Entwicklung immer wieder verändert. Die ganz frühen menschenartigen Wesen hatten vor mehr als 3 Millionen Jahren sicherlich auch Fleisch auf ihrem Speisezettel. Aber das stammte von Kleinwild, das mit einem geschickten Steinwurf oder Knüppelschlag erlegt wurde. Die Archäologen vermuten, dass die Urmenschen sich auch manchmal an den Resten der Beute von Raubtieren bedienten. Die ersten Anzeichen für echte Großwildjagd gibt es beim Homo erectus vor etwa Jahren. Bei der Ausgrabung eines Lagerplatzes bei Schöningen in Niedersachsen fanden Wissenschaftler mehrere etwa 2 m lange Speere, mit denen Pferde erlegt wurden. Diese Speere sind mit Steinwerkzeugen aus jungen Fichtenstämmen hergestellt und sorgfältig angespitzt worden. Durch Wurfversuche mit modernen Nachbauten konnte man zeigen, dass die Speere ähnliche Flugeigenschaften wie heutige Wettkampfspeere haben. Mit einer solchen Waffe kann man auf 20 m Entfernung ein größeres Tier erlegen. Der Neandertaler entwickelte dann die erste zusammengesetzte Jagdwaffe: einen hölzernen Speer mit einer Spitze aus Stein oder Knochen. Damit jagte er nachweislich alle Tiere, die zur damaligen Zeit vor ca Jahren in Europa lebten und von denen viele schon ausgestorben sind zum Beispiel das Mammut, das Wollnashorn und den Höhlenbär. Als die ersten modernen Menschen vor etwa Jahren Mitteleuropa besiedelten, war es hier sehr kalt. Die Eiszeit näherte sich ihrer kältesten Phase und hatte die ehemals waldreiche Landschaft in eine unwirtliche Kältesteppe verwandelt. Zwar gab es reichlich Gräser und Kräuter, für die meisten Baumarten aber war es zu kalt und zu trocken. Damit fehlte auch die Deckung für die Jäger, die sich nicht mehr so leicht an die Tiere heranpirschen konnten. Die Cro-Magnon-Menschen entwickelten deshalb eine Waffe, mit der man sehr weit werfen kann: die Speerschleuder. Sie bestand aus einem hölzernen Schaft mit einem angesetzten Haken aus Geweih. Dazu gehörten Speere mit einer Vertiefung am Ende. Sie wurden auf diesen Haken aufgesetzt und dann mit der Schleuder geworfen. Durch diese Verlängerung des Armes kann ein Speer über 120 m weit fliegen. Damit wurden Rentierherden gejagt, die damals in Mitteleuropa sehr zahlreich waren. Nach dem Ende der Eiszeit vor etwa Jahren wurde es schnell wieder warm. Die Tundralandschaft verschwand und die Wälder breiteten sich erneut aus. Die Speerschleuder war nun überflüssig geworden, denn auch die großen Tierherden waren mit der Kälte nach Norden gezogen. Im dichten Wald ließen sich die langen Speere wegen der vielen Hindernisse nicht so gut verwenden. Jetzt erfand der Mensch den Pfeilbogen: ein Jagdgerät, mit dem man ohne auffällige Bewegungen aus der Deckung heraus sehr zielgenau schießen konnte. Geeignetes Holz gab es im Gegensatz zur Eiszeit genug. Die Menschen der Jungsteinzeit verwendeten auch Pfeil und Bogen, gingen jedoch nur gelegentlich auf die Jagd, denn sie hatten das Fleisch ihrer Haustiere. 18

5 Merur Keine andere Figur des Romans verändert sich im Laufe der Handlung so deutlich wie Merur. Bringe die folgenden Textstellen aus den Kapiteln 8 bis 11 in die richtige Reihenfolge. Er versuchte, sich Mut zu machen: Ich habe vor niemandem Furcht. Meine Kraft ist allen überlegen. Wer wagt es, sich mit mir anzulegen? Niemand! Oder vielleicht doch? Merur saß am Ufer. Aus Flusslehm formten seine Hände eine große Schale, versuchten es jedenfalls. Den Kopf schwenkte er hin und her und murmelte dabei: Guter Geist, großes Gefäß für den guten Geist. Gute Geister, murmelte Merur und sah mit stumpfen Augen um sich. Ich mache euch Tongefäße, viele große Gefäße. Gebt mir Lehm!, bettelte er. Speichelfäden liefen aus seinen Mundwinkeln. Was ist das jetzt wieder? Es zischelt bösartiges Zischeln kleine schwarze Würmer, die sich durch den Stein fressen, um mich von allen Seiten anzufallen. 1 Aus dem Weg, Schwachkopf! Ich wusste doch, dass man dich nicht mit einer solchen Aufgabe betrauen kann. Merur schlug Grigo mit einem brutalen Hieb zur Seite und presste sich in den Höhlenspalt. Den starken Mann überfiel zum ersten Mal in seinem Leben Angst. Eine besondere, uralte Angst: schreckliche Enge. Frierend und hilflos steckte Merur in den Eingeweiden der Höhle. Er schluchzte leise, wie ein kleines Kind, das nach einem bösen Traum erwacht. Merur lauschte der Stimme nach. Sie klang bekannt. Nicht der Wurm! Der Allmacht sei Dank! Es ist der gute Geist. Er hilft mir aus dem Gefäß. Endlich! Er schluchzte wieder, diesmal vor Erleichterung. In Merurs Gehirn zerbrach etwas. Er schrie und schrie. Die Ohnmacht erlöste ihn schließlich von den Vorstellungen des Schreckens. Zeichne Merurs Entwicklung vom Anführer der Bande zum Töpfer des Dorfes schriftlich nach. 28