ORGELFESTIVAL. Evangelische Kirchengemeinde Essen-Kray Alte Kirche Leither Straße, Essen

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1 Evangelische Kirchengemeinde Essen-Kray Alte Kirche Leither Straße, Essen ORGELFESTIVAL Sonntag, 5. Mai 2013, Uhr Orgelkonzert Heiner Graßt (Essen) Werke u.a. von Bach, Krebs und Rheinberger Pfingstsonntag, 19. Mai 2013, Uhr Orgelkonzert Alexander Fiseisky (Moskau) Werke von Bach, Mendelssohn, Glinka und Glasunow Sonntag, 26. Mai 2013, Uhr Orgelkonzert Peter Planyavsky (Wien) Werke von Muffat, Bach, Mendelssohn und Planyavsky (Uraufführung des Orgelwerkes Kray aus Drei Impromptus ) Sonntag, 2. Juni 2013, Uhr Orgelkonzert Martin Sander (Detmold/Basel) Werke von Buxtehude, Bach und Ritter Eintritt jeweils 8 EUR, Studierende 4 EUR

2 Orgelkonzert Heiner Graßt ( , Uhr) Johann Sebastian Bach Präludium und Fuge C-Dur BWV 547 Friedrich Wilhelm Zachow ( ) Jesu, meine Freude 12 Variationen Heiner Graßt an der Führer-Orgel der Alten Kirche in Essen-Kray Johann Sebastian Bach Allein Gott in der Höh sei Ehr BWV 663 Heiner Graßt Orgel-, Cembalo- und Kirchenmusikstudium an der Folkwanghochschule in Essen, sowie weiterführende Studien bei Ewald Kooiman in Amsterdam Folkwangpreis Preisträger beim internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerb in Wiesbaden Förderpreis vom Kulturkreis im Bundesverband der deutschen Industrie in Ottobeuren. Seit 1977 Lehrauftrag für Orgel an der Universität GH Essen. Seit 1979 Kantor und Organist an der Alten Kirche in Essen-Kray. Rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland (Niederlande, Ungarn, Schweden, Italien, Polen, Österreich, Schweiz, Dänemark, Frankreich, Kanada und in den USA). Durchführung von Orgelkursen, Seminaren und Workshops, mehrfach in der Bundesrepublik, Polen und Kanada. Rundfunk-, Schallplatten- und CD-Aufnahmen. Johann Ludwig Krebs ( ) Fuge B-Dur über B-A-C-H Fantasia a giusto italiano Josef Gabriel Rheinberger Orgelsonate Nr. 11 in d-moll op. 148 ( ) Agitato - Cantilene -Intermezzo - Fuge 2 3

3 Quelle: Orgelkonzert Alexander Fiseisky ( , Uhr) Professor Alexander Fiseisky wurde in Moskau geboren, absolvierte am dortigen Konservatorium sein Studium in den Fächern Klavier und Orgel mit Auszeichnung und gilt heute als der bedeutendste und einflussreichste Organist Russlands. Er ist Soloorganist der Moskauer Staatlichen Philharmonischen Gesellschaft, Leiter der Orgelabteilung an der Russischen Gnessin Musikakademie, Präsident des Wladimir Odojewskij Orgelkunstzentrums, Berater bei Orgelneubauten, Mitglied im Gremium, das den Ausbildungsstandard im Fach Orgel an sämtlichen Musikakademien Russlands festlegt, künstlerischer Direktor vieler internationaler Orgelfestivals, Organisator der internationalen wissenschaftlichen Konferenzen, Jurymitglied bei internationalen Wettbewerben. Er konzertzierte in mehr als 30 Ländern. Im Bachjahr 2000 führte er in Deutschland viermal das Gesamtorgelwerk von J. S. Bach auf, davon zweimal im Rahmen der EXPO 2000 in Hannover, und in Düsseldorf an einem einzigen Tag als Bach-Marathon. Hierfür wurde in Moskau eine Eintragung ins Buch der Rekorde des Planeten Erde vorgenommen. Im Händeljahr 2009 kamen in Moskau und Hannover alle Konzerte für Orgel und Orchester von G. F. Händel gemeinsam mit dem Gnessin Barock Orchester zur Aufführung. Ihm sind zahlreiche Werke zeitgenössischer Komponisten gewidmet, und seine musikwissenschaftlichen Veröffentlichungen (u.a. Anthologien Orgelmusik in Russland, Orgelmusik in den Baltischen Staaten, Bärenreiter-Verlag) finden starke Beachtung im In- und Ausland. Sein Buch, das sich mit der Entwicklung der Orgel und Orgelmusik befasst, ist im März 2009 in Moskau veröffentlicht worden. Alexander Fiseisky ist Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Im Jahr 1997 wurde er von Präsident Jelzin mit dem Titel Verdienter Künstler Russlands ausgezeichnet ehrte ihn der Moskauer Komponistenverband mit der Goldenen Medaille für seine Anstrengungen bei der Weiterverbreitung moderner Musik. Johann Sebastian Bach Präludium und Fuge C-Dur BWV 531 Choralbearbeitungen Lobt Gott, ihr Christen allzugleich BWV 732 Gelobet seist du, Jesu Christ BWV 723 Liebster Jesu, wir sind hier BWV 706 Herzlich tut mich verlangen BWV 727 Fantasie C-Dur BWV 570 Fantasie und Fuge a-moll BWV 561 Choralbearbeitung Aus der Tiefe rufe ich BWV 745 Fuge sopra: Magnificat BWV 733 Felix Mendelssohn Bartholdy Choral und Variation ( ) Herzlich tut mich verlangen Michael Glinka ( ) Rudolf Tobias ( ) Oleg Nirenburg ( ) Allegro in d-moll Fuge Es-Dur Largo Fantasie über ein russisches Volkslied Alexander Glasunow Präludium und Fuge D-Dur op. 93 ( ) 4 5

4 Orgelkonzert Peter Planyavsky ( , Uhr) Johann Sebastian Bach Choralbearbeitung Valet will ich dir geben BWV 735 Choralbearbeitung Valet will ich dir geben BWV 736 Kurt Estermann (geb. 1960) Johann Gottfried Walther ( ) A Fansye Partita Jesu, meine Freude Peter Planyavsky studierte in Wien Orgel und Kirchenmusik. Nach dem Abschluss seiner Studien praktizierte er ein Jahr lang bei einem Orgelbauer. Seit 1969 war er am Wiener Stephansdom tätig ( als gesamtverantwortlicher Dommusikdirektor, sonst als Domorganist) in der Ära Schönborn/Weinwurm verließ er den Stephansdom. Seit 1980 ist Peter Planyavsky ordentlicher Professor für Orgel und Improvisation an der Wiener Musikhochschule, außerdem war er Leiter der Abteilung für Kirchenmusik. Konzerte und Aufnahmen führten ihn in zahlreiche Länder Europas, nach Nordamerika, Fernorst, Australien und Südafrika. Für seine Chorkompositionen erhielt er 1991 den Staatlichen Förderungspreis für Musik. Basisarbeit in der Kirchenmusik, Aufgaben als Orgelberater und Juror, Artikel in Fachzeitschriften und Schallplatteneinspielungen runden seine berufliche Tätigkeit ab. Als Dirigent ist Peter Planyavsky mit den großen Werken der Kirchenmusik hervorgetreten. Ein weiterer Schwerpunkt seiner dirigentischen Tätigkeit gilt dem vernachlässigten Sektor der Konzerte für Orgel und Orchester. 6 Georg Muffat Toccata Nr. 6 ( ) Peter Planyavsky (geb. 1947) Kray (aus Drei Impromptus) Uraufführung - Heiner Graßt gewidmet Felix Mendelssohn Bartholdy Sonate D-Dur op. 65 Nr. 5 ( ) Andante - Andante con moto - Allegro maestoso Franz Schmidt O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen ( ) (aus: Vier kleine Choralvorspiele) Johann Sebastian Bach Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 Amerkungen zu den Werken s. folgende Seite 7

5 Johann Sebastian Bach ist zunächst mit den allzu selten gespielten Bearbeitungen Valet will ich dir geben vertreten, die beide den cantus firmus im Pedal haben. BWV 735 ist ein Paradebeispiel für das Prinzip der Zeilenfughette, das Bach hier meisterhaft anwendet. Entsprechend dem Text Weltflucht, Abschied verschwindet in BWV 736 die rauschende Figuration am Schluss einfach im Nichts. Praeludium und Fuge Es-Dur sind Umrahmung des tiefgründigsten Zyklus von Choralbearbeitungen, den es gibt, der Clavierübung III. Teil. Fast erwartungsgemäß dominieren im Praeludium Elemente der Ouvertüre. Die Fuge wird mit ihren drei Themen und vollkommen ebenmäßigen Taktproportionen ( ) seit langem als Huldigung an die Dreifaltigkeit gedeutet. Kurt Estermann, Stiftsorganist in Insbruck-Wilten und Professor für Kirchliche Komposition an der Musikuniversität in Salzburg, hat sich immer wieder von alten Instrumenten und Formen anregen lassen. Das gilt auch für das kleine Stück, das mit der berühmtesten alten Orgel Tirols im Blick (Hofkirche Innsbruck, 1561) geschrieben worden ist. Lichtflüssige Spielfiguren und tänzerische Formulierungen bilden die Grundelemente. Johann Gottfried Walther war ein entfernter Verwandter Bachs, der als Halbwüchsiger einige Zeit bei Walther wohnte. Es sind vor allem die Choralpartiten, aus denen sich der jüngere einiges abgeschaut hat. Man vergleiche mit den beiden Choralvorspielen am Beginn des Konzerts. Georg Muffat war einer der ersten gesamteuropäischen Organisten. Geboren im Elsaß, studierte er, wie damals üblich, in Italien und wirkte in Prag, Wien und Passau. All das hört man auch: die kleingliedrige Themenbildung der Italiener, die Verzierungslust der Franzosen und der Kontrapunkt aus Deutschland. Zu seiner Zeit war Muffat einer der berühmtesten Clavier -Meister. Peter Planyavsky über sein Stück: Es ergab sich, dass ich von drei ganz verschiedenen Stellen um ein kurzes Stück gebeten wurde, das im Frühjahr uraufgeführt werden sollte. Nach kurzem Nachdenken wählte ich die (sehr unbestimmte) Gattungsbezeichnung Impromptu, die nur darauf hinweist, dass es kein großes, lautes oder sonst wie aufregendes Stück ist. Und als Einzeltitel dieser Drei Impromptus habe ich einfach die Orte genommen, wo diese Stücke erklingen werden: Pößneck Kray Amsterdam. In drei seiner sechs Sonaten hat Mendelssohn konkrete Kirchenlieder verwendet und dann gibt es noch die 5. Sonate, in der er zu Beginn einen Choral gibt, der nicht mit Sicherheit einem damals gebräuchlichen cantus firmus zugeordnet werden kann; es gibt immerhin Anklänge an ein englisches Kirchenlied. Das würde gut zu der Tatsache passen, dass Mendelssohn seine Sonaten auf Anregung des englischen Verlagshauses Conventry komponiert und aus früheren Kompositionen zusammengestellt hat. Vermutlich weniger aus praktisch-liturgischen Gründen, als aus Interesse an der Gattung schrieb Franz Schmidt 1926 die Vier kleinen Choralvorspiele, ihrem Aufbau einer barocken Kirchensonate (langsam schnell langsam schnell) entsprechend. In ihrer unterschiedlichen, feinen Verarbeitung sind sie kostbare Miniaturen Schmidtscher Gestaltungskunst. O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen wird von einer sehr gesanglichen Solostimme getragen, die die meditative Grundstimmung des Choraltextes vollendet zum Ausdruck bringt. Peter Planyavsky Der Förderverein Kirchenmusik in der Alten Kirche Essen-Kray e.v. hat das Ziel, die Konzerte in der Alten Kirche finanziell zu fördern und ideell zu unterstützen. Ein reiches kirchenmusikalisches Angebot in dieser Kirche mit Chor, Orchester und Orgelkonzerten kann mit Mitteln der Kirchengemeinde allein nicht mehr aufrechterhalten werden. Hier setzt sich der Förderverein ein, der einen großen Teil der Sachkosten für die Konzerte übernimmt. Spendenkonto der Fördervereins: bei Sparkasse Essen (BLZ ) Für Ihre Spende erhalten Sie selbstverständlich eine Zuwendungsbestätigung. Aktuelle Informationen zu den Konzerten in der Alten Kirche finden Sie auch im Internet 8 9

6 Quelle: Orgelkonzert Martin Sander ( , Uhr) Dietrich Buxtehude Magnificat primi toni BuxWV 203 ( ) Nun bitten wir den heilgen Geist BuxWV 209 Praeludium in d BuxWV 140 Martin Sander ist Professor für künstlerisches Orgelspiel an der Hochschule für Musik Detmold sowie an der Hochschule für Musik Basel. Zuvor wirkte er von 1999 bis 2012 an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg, außerdem an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt/Main. Zu seinen eigenen Lehrern in Studium und Meisterkursen zählen Ulrich Bremsteller, Harald Vogel, Luigi Ferdinando Tagliavini, Flor Peeters, Daniel Roth, Edgar Krapp und Winfried Berger. Der Gewinn mehrerer der bedeutendsten Orgelwettbewerbe u.a. Mendelssohn-Wettbewerb Berlin, ARD-Wettbewerb München, J.S.Bach-Wettbewerb Leipzig und Wettbewerb des Prager Frühlings bereitete seine nahezu weltweite Konzertkarriere vor. Neben Produktionen und Konzertmitschnitten für verschiedene deutsche und ausländische Rundfunk- und Fernsehanstalten spielte er etliche CompactDiscs ein. Martin Sander leitet zahlreiche Meisterkurse im In- und Ausland und ist als Juror internationaler Wettbewerbe tätig. Johann Sebastian Bach Concerto C-Dur nach Vivaldi BWV 594 Allegro - Adagio - Allegro August Gottfried Ritter ( ) Komm, heiliger Geist, Herre Gott BWV Sonate a-moll 10 11

7 Erbauer: Alfred Führer Orgelbau, Wilhelmshaven, 1984 Disposition: Heiner Graßt (in Zusammenarbeit mit Fritz Schild) Mechanische Spiel- und Registertraktur Stimmung nach Werckmeister III Koppeln BW/HW und RP/HW als Schiebekoppeln Pedalkoppeln BW/P, HW/P und RP/P Tremulanten für BW und RP