The Game Changer im Off-Highway-Segment

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1 BKT The Game Changer im Off-Highway-Segment Indischer Reifenhersteller will weiter wachsen Eine halbe Milliarde Dollar in neues Werk investiert Hightech-Pneus aus der Wüste BKT Produktion am laufenden Band: Anschließend geht es in die Backöfen. Marketing wie aus dem Lehrbuch: Spektakuläre Messeauftritte, einprägsame Anzeigenwerbung, Internet damit hat sich BKT in den vergangenen zehn Jahren rund um den Globus einen enorm hohen Bekanntheitsgrad geschaffen. Aber die Werbemillionen waren gut angelegt: In weniger als drei Jahrzehnten ist das indische Unternehmen Balkrishna Tyres Ltd. zu einem der weltweit führenden Hersteller von Off-Highway-Reifen aufgestiegen. Schon heute reklamiert BKT einen Weltmarktanteil von sechs Prozent im Off-Highway-Segment für sich. Die breit aufgestellte Produktpalette des indischen Spezialisten umfasst ein fast lückenloses Reifensortiment für Landwirtschafts-, Bau- und Industriefahrzeuge sowie für Anwendungen in den Bereichen Erdbewegung, Hafenumschlag, Bergbau, ATV und Gartenbau. BKT verkauft mehr als Einzelprodukte in weltweit 130 verschiedene Länder durch ein Netz nationaler Vertriebsgesellschaften. Für Europa ist die Niederlassung im norditalienischen Seregno unter der Leitung der AS-Reifenexpertin Lucia Salmaso zuständig, die in Deutschland, Österreich, in der Schweiz und der Slowakei sowie Tschechien und den Benelux-Staaten über den Osnabrücker Reifengroßhändler Bohnenkamp vertreiben lässt.

2 Fünfte Fabrik eingeweiht Seine Produkte fertigt der Reifenhersteller, der seinen Hauptsitz in Mumbai hat, in fünf hochmodernen Fabriken in verschiedenen Regionen Indiens. Hergestellt werden derzeit Reifen in Dimensionen von 17,5 bis 49 Zoll. 51-Zoll-Reifen werden in diesem Jahr die Palette nach oben ergänzen. Mittlerweile beschäftigt der Konzern mehr als Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von zuletzt rund 780 Millionen US-Dollar. Damit hat BKT allein in den letzten fünf Jahren ein Umsatzwachstum von 30 Prozent generiert. Geht es aber nach Arvind Poddar, BKT-Chef und Sohn des Gründers, soll der Umsatz bis 2020 auf rund zwei Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Einen wichtigen Beitrag, um dieses Ziel zu erreichen, soll das fünfte und neueste Werk im westindischen Bhuj leisten. Ende 2015 wurde es im Beisein zahlreicher Pressevertreter, Händler und Zulieferer aus der ganzen Welt offiziell eingeweiht. Der neue Standort befindet sich in einer geographisch günstigen strategischen Position mit Nähe zu wichtigen Verbindungsstraßen und Handelshäfen, um die Produkte in kürzester Zeit auszuliefern zu können. Bhuj liegt in einer Wüstenregion im indischen Bundesstaat Gujarat. Bis zur pakistanischen Grenze sind es aber lediglich knapp hundert Kilometer, und der Hafen von Mundra am Arabischen Meer ist nur etwa 60 Kilometer entfernt. 126 Hektar karge Wüstenlandschaft mit nur wenigen ausgedörrten Sträuchern, kein Wasser, kein elektrischer Strom. So schildert Rajiv Poddar, Sohn von Arvind und Co-Geschäftsführer bei BKT die Ausgangslage in Bhuj vor weniger als fünf Jahren. Heute steht an gleicher Stelle ein hochmodernes Reifenwerk samt technischer und sozialer Infrastruktur. 150 Tonnen pro Tag Gleich nach dem Start der Bauarbeiten im Januar 2011 wurden zur Versorgung acht Kilometer lange Pipelines für Trinkwasser sowie Stromleitungen über dreizehn Kilometer verlegt. Und schon im März 2012 rollten die ersten Reifen von den Bändern. Das gesamte Werk soll laut Rajiv Poddar bis Ende 2016 fertig gestellt sein und dann bei voller Kapazitätsauslastung eine Tagesproduktion von rund 300 Tonnen erreichen. Schon heute liegt sie bei 150 Tonnen, das entspricht etwas Reifen, und damit bei etwa 50 Prozent der angestrebten maximalen Produktionsleistung. Unter Volllast sollen hier also Tonnen Reifen pro Jahr aus den Pressen rollen. Das neue Werk verfügt über hochtechnische Produktionseinheiten mit modernen Mischanlagen sowie komplexen Anlagen zur Herstellung von Stahlgürteln und neuen Vulkanisierpressen, auf die die Teilnehmer während der Eröffnungsfeierlichkeiten einen ausgiebigen Blick werfen konnten. Zurzeit werden in Bhuj neben AS-Reifen die Reifen für Gabelstapler Maglift und Liftmax LM 81 in verschiedenen Größen produziert. Daneben gehören die Pneus Portmax PM 93 für Greifstapler in der Dimension 280/75 R 22.5 sowie die riesigen Earthmax SR 45 Plus für Erdbewegungsmaschinen zum aktuellen Produktionsprogramm der Fabrik. F & E mit Reifentests Investitionen in Forschung und Entwicklung sind für BKT ein wesentlicher Schlüssel zur erfolgreichen Wettbewerbsfähigkeit auf einem komplexen globalen Markt mit sich rasch entwickelnden Bedürfnissen. Aus diesem Grund investiert der indische Konzern eigenen Angaben zufolge zwischen drei und vier Prozent seines jährlichen Umsatzes in diesen Bereich. Dank der intensiven F&E-Aktivitäten sei das Unternehmen in der Lage, jedes Jahr etwa 60 bis 80 neue Reifen zu entwerfen. Gegenwärtig betrage die Zeit, um einen neuen BKT-Reifen auf den globalen Markt zu bringen, sechs bis acht Wochen. Natürlich wird es auch am neuen Standort Bhuj ein F&E-Zentrum geben, das derzeit in einem über 3000 Quadratmeter großen Gebäude entsteht und speziell die Forschung an neuen Polymeren und Gummimischungen für Laufflächen vorantreiben soll. In unmittelbarer Nähe zum F&E-Zentrum befindet sich ein modernes, fast 10 Hektar großes Testgelände für umfassende Reifen-Performancetests. Laut BKT ist es übrigens die einzige industrielle und landwirtschaftliche Reifenteststrecke in ganz Indien. Auf der Teststrecke können die Produkteigenschaften der Reifen auf verschiedenen Untergründen, die von gleichmäßigen Straßenbelägen über Ackerfelder bin hin zu unwegsamem Terrain reichen, überprüft werden. Somit stehen zeitnah präzise Daten und Analysen zur Verfügung, um beste Reifenperformance zu garantieren.

3 Kleine Stadt geschaffen Das Werk ist energetisch autonom: Ein thermoelektrisches Kraftwerk versorgt den Standort mit Wasserdampf und Elektrizität. Zudem haben die Inder den Wasserverbrauch und die Wasserbehandlung optimiert, um möglichst ressourcenschonend zu arbeiten. Riesige Speicher sollen auch in Trockenperioden ausreichende Wasserreserven sicherstellen. Aber die wichtigste Ressource für Wachstum und Erfolg eines jeden Unternehmens ist das Personal, betonte Rajiv Poddar. Und daher ist auf über sechs Hektar Fläche eine kleine Stadt für die Mitarbeiter entstanden, mit modernen Wohnungen für mehr als 400 Familien und Unterkünften für Werksstudenten. Darüber hinaus wurden Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten, Grünflächen sowie ein medizinisches Zentrum geschaffen. Zudem gibt es eine werkseigene Feuerwehr, die auch außerhalb des Fabrikgeländes bei Notfällen zum Einsatz kommt. Neben dem Produktionsstandort Bhuj betreibt BKT vier weitere Werke in den indischen Städten Aurangabad, Bhiwadi, Chopanki sowie Dombivali, wo ausschließlich Formen für die Reifenproduktion gefertigt werden. Meilenstein für BKT Was die Produktionsparameter sowie die Qualitätskontrolle und Umweltvorschriften angeht, hält BKT nach eigenen Angaben strengste internationale Standards ein. So sind alle Produktionsanlagen sowie die Planungs- und Entwicklungsprozesse der Reifen nach DIN EN ISO 9001 zertifiziert. Das Werk in Bhuj ist ein Meilenstein für das Wachstum von BKT, freute sich die Europa-Chefin von BKT, Lucia Salmaso. Nicht nur wegen seiner hohen technischen und qualitativen Standards, sondern auch, weil es über Hafennähe verfügt ein entscheidender Faktor zur Verkürzung der Lieferzeiten. Davon werden ihrer Ansicht nach auch besonders die Hersteller, die BKT-Reifen in der Erstausrüstung einsetzen, profitieren. Als Game Changer strategisch ans Ziel Es ist wie bei einem Schachspiel, erklärte Konzernchef Arvind Poddar die BKT-Philosophie in seiner Rede. Eine bestimmte Eigenschaft unterscheidet den wahren Champion vom einfachen Spieler: Und zwar ist es die Flexibilität, mit der er seine Strategie an die Herausforderungen jedes einzelnen Spiels anpasst. Genauso wie der Champion Zug um Zug entwickele auch BKT seine Ziele. Mit Hilfe der neuen Produktionsstädte in Bhuj setze der Konzern nun wieder total neue Akzente auf dem globalen Schachbrett der Reifenindustrie, nämlich als Game Changer.

4 BKT Stark mit Reifen Balkrishna Industries Limited Das Wichtigste auf einen Blick Vorstandsvorsitzender: Arvind Poddar Mitarbeiter: ca Umsatz 2013/14: ca. 780 Millionen US-Dollar Produktion: ca Tonnen Reifen pro Jahr Marktdurchdringung: ca. 130 Länder, 5 Kontinente Rasantes Wachstum 1987: Gründung Balkrishna Industries Ltd. durch Mahabirprasad Poddar (Vater von Arvind Poddar) 1988: Inbetriebnahme der ersten Produktionsanlage in Aurangabad, Westindien 1995: Beginn der Produktion von Off-Highway-Reifen 2002: Produktionsstart im neuen Werk Bhiwadi, Nordindien 2004: Eröffnung des ersten Werkes für Reifenformen in Dombivali, nördlich von Mumbai Produktionsstart der ersten Agrimax Radial-Traktorreifen mit IF-Technologie (Increased Flexing Technology) 2006: Gründung des Werkes in Chopanki, Nordindien 2007: Produktionsstart der Landwirtschaftsreifen Agrimax Force 2009: Einführung der Earthmax-Produktreihe als erste OTR-EM-Reifen in radialer Bauweise 2013: Produktionsstart im Werk Bhuj, Westindien

5 Erfolgreiches BKT-Mana

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