Ein Weihnachtsanspiel

Transkript

1 Ein Weihnachtsanspiel 1

2 WEIHNACHTSANSPIEL SCHULE Besetzung: 1. Esel (+ eventuell Sprecher) (25): 2. Ochse (+ eventuell Sprecher) (38): 3. Kamel (+ eventuell Sprecher) (30): 4. Maria (7): 5. Josef (15): 6. Sterndeuter SD1 (11): 7. Sterndeuter SD2 (14): 8. Sterndeuter SD3 (14): 9. Herodes (7): 10. Schriftgelehrter (2): 11. Soldat/Bote (4): 12. Ruth (Mutter von Josef) (4): Das Krippenspiel wird voraussichtlich aufgezeichnet. Evtl. entstehen Bilder bei den Proben. 2

3 Szene 1: Ochse (kommt dazu), Esel und Kamel treffen sich auf Nebenbühne. Fressen Heu. Kommen ins Gespräch über die Regierung. Ochse: Muuh! Habt ihr schon das Neuste erfahren? Dieser Menschenkaiser Augustus will eine Volkszählung durchführen. Alle Menschen müssen sich in solche Papyruslisten eintragen. Keine Ahnung, was der sich davon verspricht. Esel: Was, schon wieder? Der hat doch erst letztens so eine Nummer abgezogen. Ich kann mich noch gut erinnern. Das war ein Chaos! Damals mit meinem Herrchen Josef und seiner schwangeren Verlobten Maria Szene 2: Esel, Maria und Josef gehen auf die Bühne. Bote hängt gerade Liste zur Volkszählung an Balken. Bote: (gibt Zeichen zum Anhalten) Im Namen von Kaiser Augustus. Alle stehenbleiben. Ich habe eine wichtige Ansage zu machen. Maria: Josef! Was will der von uns? Josef: Hab keine Angst, Maria. Bestimmt wieder irgendein neues Gesetz oder so. Bote: Hört her! Kaiser Augustus plant eine Volkszählung in seinem großen Reich. Er will wissen, wie viele Untertanen er hat. (Maria guckt Josef entgeistert an.) Jeder Bürger soll in seine Heimatstadt reisen und sich dort in eine Liste eintragen lassen. (Maria guckt Josef noch entgeisterter an.) 3

4 Maria: Josef. Du kommst aus Bethlehem, der Stadt Davids. Das sind 150km von hier. Wie soll ich das in meinem Zustand schaffen? Josef: Mach dir keine Sorgen, Maria. Wenn du willst, wird mein treuer Esel hier dich oder dein Gepäck tragen. Nicht wahr? Esel: Iiiiaaaah. Josef: Und außerdem ist dein Kind von Gott. Gott wird uns helfen. Szene 3: Ochse, Esel und Kamel treffen sich wieder am Futtertrog auf der Nebenbühne. Kamel: Frechheit!!! Da muss eine schwangere junge Frau 150km durch die Gegend reisen. Esel: Reitend auf mir, einem Esel. Mit allen Strapazen, die solch eine lange Reise mit sich bringt. Ochse: Und das alles nur, weil so ein behämmerter Menschenkaiser wissen will, wie viele Untertanen in seinem Reich leben? So ein Schmarrn!!! Kamel: Was hat sich Gott nur dabei gedacht? Esel: Schwer zu verstehen. Aber warten wir s ab. Vielleicht wandelt Gott ja selbst so eine abwegige Situation zum Guten. Szene 4: Josef, Maria und Esel stehen auf einem Weg inmitten von vielen Getreidefeldern. Esel trägt Gepäck. Maria hat einen dicken Bauch und Josef einen Stock in der Hand. 4

5 Josef: Puh. Das war eine anstrengende Reise. Aber sieh mal, Maria. Dort vorn ist schon das Haus meiner Verwandtschaft. Auf geht s Maria. Wir sind gleich da. Maria: Josef. Ich muss mich setzten. Ich glaube, es geht bald los. Josef: Komm Maria. Setzt dich auf den Esel. Dann können wir schnell zu mir nach Hause. Dort kannst du dich ein bisschen ausruhen. Maria stützt sich an den Esel. Licht aus. Kurzer Umbau zum Inneren eines Hauses (Sitzhocker für Maria). Esel verlässt die Bühne und geht wieder zu den anderen Tieren. Mutter von Josef tritt auf die beiden zu. Ruth: Hallo ihr beiden. Maria, du siehst aber übel aus. Was ist denn mit dir los? Willst du dich vielleicht setzten? Maria setzt sich auf einen Stuhl. Maria: Ich glaube jetzt kommt gleich das Baby. Ruth: Josef, würdest bitte gehen. Ich werde Maria jetzt helfen, das Kind zu bekommen. Szene 5: Das Übliche mit den Tieren. Kamel: Na, hoffentlich geht das gut. Esel: Was meinst du? Kamel: Na so eine Haus-, äh neee, so eine Stallgeburt. 5

6 Ochse: Ach macht euch da mal keine Sorgen. Das sind Frauen. Die können so etwas. Esel: Na hoffentlich. Szene 6: Ochse geht in das Haus. Puppe kommt in Holzkrippe. Josef und Maria sitzen auf Hockern neben der Krippe. Ochse hält sich im Hintergrund. Maria: Och Josef. Mir ist so ein Stein vom Herzen gefallen. Gott sei Dank hat das alles so gut geklappt. Josef: Was denkst du, wie es mir gerade ging. Ich war ganz krank vor Angst. Aber meine Mutter hat da so viel Erfahrung, bei meinen ganzen Brüdern. Maria: Da hast du wohl recht. Sie hat das ganz souverän gemacht. Szene 7: Ochse (kommt zurück), Esel und Kamel stehen wieder auf Nebenbühne. Ochse: Und ich kann euch sagen, dieses Kindchen war sooo süß. Richtig niedlich. Kamel: Das kann ich mir gut vorstellen. Du, ich bin so froh, dass das gut ausgegangen ist. Esel: Gott war doch auf ihrer Seite. Kamel: He! Fällt euch denn nichts auf? Ochse: Ne, was soll uns denn auffallen? Esel: Ja, was denn? 6

7 Kamel: Na, wir haben uns doch vorhin darüber unterhalten, was Gott für einen Plan mit dieser Situation hat. Ich glaub, ich weiß es jetzt. Ochse: Was denn nun? Mach s doch nicht so spannend! Kamel: Ich habe gehört, dass in den alten Schriften steht, dass Gottes Sohn in Bethlehem geboren werden soll. Nur wegen der Volkszählung sind Maria und Josef nach Bethlehem gekommen. Sonst wäre das Kind ja in Nazareth geboren. Ochse: Wow, das hat Gott aber ziemlich toll hingekriegt. Esel: Doch was kommt jetzt? Kamel: Das will ich euch sagen. Denn meine Herren, die Sterndeuter, waren in der Zwischenzeit auch nicht untätig. Szene 8: Bühne wird zu Landschaft umgebaut. Sterndeuter betreten die Bühne. Kamel läuft vorne. Sterndeuter gehen in edlen Kostümen hinterher. SD1: Also nach dem Stand der Sonne zu urteilen, müssen wir jetzt da rüber. SD2: Ja. Hüh, Kamel. Da rüber. SD3: Wir suchen ein Königskind. Es soll der Messias sein. SD1: Na, dann fragen wir mal beim König nach. Wie hieß der nochmal? SD2: Ich glaube, Herodes. 7

8 SD3: Stimmt. Seht mal. Da vorne ist sein Palast. Okay. Kommt, lasst uns anklopfen. Licht aus. Licht an. Gehen weiter. Klopfen an Türe. Herodes kommt mit Krone heraus. Im Hintergrund ein Schriftgelehrter. Herodes: Was wollt ihr hier, Fremde? SD2: Entschuldigung, wir suchen das Königskind. Ist hier bei euch vielleicht in letzter Zeit ein kleines Kind geboren? Herodes: Nein, das wüsste ich. Warum? SD1: Wir sind Sterndeuter aus dem Morgenland. SD2: Dort sind wir als weise Männer sehr angesehen. SD3: Und als wir letztens abends in den Nachthimmel schauten, sahen wir einen besonderen Stern. SD1: Er war uns davor noch nie aufgefallen. SD2: Da schauten wir natürlich sofort in unserem schlauen Sternbuch nach, was so ein Stern bedeutet. SD3: Und siehe da, was entdeckten wir? SD1: Wir entdeckten, dass es bedeutet, dass dort, wo der Stern steht, ein großer König für die Welt geboren werden soll. SD2: Dann sahen wir im Heiligen Buch dieses Landes, dass schon vor vielen Jahren ein heiliger Königssohn vorhergesagt wurde. SD3: So machten wir uns natürlich direkt auf die Suche, sattelten unser Kamel und gingen los. 8

9 So landeten wir hier, bei euch, o Hoheit. Wir dachten: Wenn hier irgendwo ein Königskind geboren werden würde, dann hier. SD1: Aber das ist ja wohl nicht der Fall. Aber haben sie vielleicht eine Idee, wo wir diesen neugeborenen König finden können? Herodes: Nein. Keine Ahnung. Tut mir echt leid. Aber vielleicht weiß ja einer meiner Schriftgelehrten mehr dazu. (winkt ihn herbei) Schriftgelehrter: Und ob. In der Heiligen Schrift steht, dass in Bethlehem, der Stadt Davids, der Messias geboren werden soll. SD2: Vielen Dank, dann werden wir dort mal suchen. Herodes: Wenn ihr es findet, so sagt s mir, dass ich auch kommen kann, um ihm Geschenke zu bringen. SD3: Vielen Dank für ihre Hilfe. So werden wir es machen. SD: Tschau! Herodes: Auf wiedersehen! Alle gehen ab. Kamel zu den anderen Tieren in den Stall. Szene 9: Wieder bei den Tieren im Stall. Das übliche. Esel: So weit, so gut. Aber was kommt jetzt? Ochse: Jetzt bin ich wieder dran. Denn in der Zwischenzeit war auch beim Baby im Stall mächtig was los. 9

10 Hirten haben uns besucht. Sie erzählten etwas ganz Verrücktes. Engel hätten sie besucht. Sie hätten gesungen, dass der Messias, der Retter der Welt, in diesem Stall geboren wurde. Dann wären sie natürlich sofort losgegangen, um Gottes Sohn zu ehren und ihn zu sehen. Maria hatte ihnen die ganze Zeit mit offenem Mund zugehört und war ganz baff. Ich glaube, sie hat sich alles gemerkt. Esel: Und was ist dann passiert? Ochse: Na dann sind die Hirten gegangen. Ich habe gehört dass sie durchs ganze Dorf gerannt sein sollen und in jedes Haus gerufen haben, dass der Messias, der Retter der Welt hier geboren ist. In einem Stall. Kamel: Währenddessen sind die Herren Sterndeuter mit mir weiter durch die Gegend geritten. Ich sag euch, das war ein Abenteuer. Szene 10: Die Sterndeuter mit Kamel wieder auf dem Weg durch das Land. SD1: Wo geht s lang? SD2: Der Stern steht, Moment, lass uns mal am Himmel suchen. Ja, tatsächlich! Da ist er! SD3: Und dort drüben liegt ja auch Bethlehem. SD1: Bethlehem, so wie es Herodes gesagt hat. Jetzt haben wir Gewissheit. SD2: Und wo müssen wir jetzt hin? 10

11 SD3: Na dort rüber. Laufen weiter. Nach kurzer Zeit: SD2: Das kann nicht sein. Ich glaube, wir hätten vorhin nach links gehen sollen. SD1: Vielleicht hast du recht. SD3: Kommt, lasst es uns versuchen. SD1-3: Ok. Dann los. Szene 11: Bei den Tieren Kamel: Links war richtig. Zum Glück hatten wir den richtigen Weg schnell gefunden und kamen nach einem halben Tagesmarsch dann auch in Bethlehem an. Ochse: Das war was! Als es klopfte, ging Josef und öffnete die Tür. Was soll ich sagen? Nachdem Maria die Männer mit ihren teuren Kleidern und dem Kamel sah und sie dann auch noch das Kind anbeteten, war sie erst einmal baff. Als sie sich dann wieder etwas beruhigt hatte, übergaben ihr deine Herren doch glatt Gold, Weihrauch und Myrrhe. Esel: Was ist das? Kamel: Das ist so ganz teures Zeug. Keine Ahnung, wie die klugen Herren sich das leisten konnten. Aber haltet euch fest, was dann passiert ist, nachdem sie sich verabschiedet und sich draußen schlafengelegt hatten. Ein Engel ist ihnen erschienen und hat ihnen befohlen, nicht zurück zu Herodes zu gehen. 11

12 Er würde das Kind töten. Esel: Seltsam, genau so einen Traum hatte Josef auch. Mitten in der Nacht sagte ein Engel zu ihm, er sollte mit Maria, dem Kind und mir nach Ägypten reiten, weil Herodes das Kind töten will. Wir sind Herodes gerade noch so rechtzeitig entkommen. Erst viele Jahre später sind wir wieder zurück nach Bethlehem gekommen. Ochse: Gott sei Dank, ist alles nochmal gut gegangen. Kamel: Ja, Gott hatte einfach alles in der Hand. Esel: So kann nichts schief gehen. Ochse: Ja, denn er kümmert sich um uns. Kamel: Und auch um dich, dich und auch um dich! zeigt dabei auf Leute im Publikum. Kamel, Ochse und Esel: Das ist echt mega toll! Josua Schweizer,