Nebukadnezar und Gott wer sitzt im Regiment? Weltreich kontra Gottesreich

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1 Nebukadnezar und Gott wer sitzt im Regiment? Weltreich kontra Gottesreich Abbildung auf dem Cover: Ausschnitt vom Ischtar Tor. Nachbildung im Berliner Pergamon Museum. Foto: wikimedia.org own work vom by Siegfried F. Weber, Großheide,

2 Inhalt Das Gotteslob eines heidnischen Herrschers... 3 Nebukadnezar mein Knecht und das Symbol vom Joch... 4 Assyrien fällt das Neubabylonische Reich entsteht... 7 Josia, Pharao Necho und die Schlacht von Karkemisch... 9 Nebukadnezar II. wird König des Neubabylonischen Reiches Die monumentalen Bautätigkeiten Nebukadnezars Die Stadt Tachpanches in Ägypten und Nebukadnezar Leben inmitten eines heidnischen Weltreiches (Daniel 1) Nebukadnezars Traum von den vier Weltreichen (Daniel 2) Das große Standbild als Herausforderung des Glaubens (Daniel 3) Die Wende im Leben Nebukadnezars (Daniel 4) Quellen Anhang: Zeittafel: Die Neubabylonischen Herrscher Anhang: Karte des Vorderen Orients Anhang: Karte: Die Ortschaften Ägyptens in der biblischen Prophetie Hinweise Literatur

3 Das Gotteslob eines heidnischen Herrschers Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den König des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz ist, den kann er demütigen (Daniel 4,34 LUT). Ein solches Gottesbekenntnis hören wir aus dem Mund eines großen Weltherrschers, vor dem alle Menschen niederfallen müssen. Er heißt Nebukadnezar und er ist ehrgeizig, erfolgreich, stolz, reich, beliebt und verhasst. Nebukadnezar beherrscht den gesamten Vorderen Orient und er setzt seinen Fuß an die vier wichtigsten strategischen Flüsse: Tigris, Euphrat, Jordan und Nil. Er ist Oberbefehlshaber des babylonischen Heeres, ein brillanter Stratege und König über ein Weltreich. Den lebendigen Gott, den Schöpfer Himmels und der Erde, kennt er nicht, beziehungsweise er hat wenig Interesse an ihn, denn mit den sogenannten Gottheiten in den 53 Tempeln in seiner Hauptstadt Babylon hat er genug Stress. Nebukadnezar ist der Eroberer der Stadt Jerusalem, wo im Tempel der Juden der lebendige Gott, der höchste Gott (der El ʿillajaʼ so die aramäische Titulierung in Daniel 3,32) im Allerheiligsten mit seiner Lichtherrlichkeit wohnt. Und der lebendige Gott lässt es zu, dass Nebukadnezar den Tempel zu Jerusalem zerstören darf. Kurz zuvor verlässt die Lichtherrlichkeit Gottes den Tempel und verschwindet in den Himmel hinein (Hesekiel 9,3; 10,18; 11,22-23). Wie kommt es dann, dass ein solcher stolzer Weltherrscher ein solches Bekenntnis und Zeugnis über den Allerhöchsten und Allmächtigen ablegt und ihn allein anbetet?! Wir wollen der Ursache in den folgenden Ausführungen, wenn wir das Leben Nebukadnezars nachzuzeichnen versuchen, auf den Grund gehen. Der jüdische Schriftsteller Josephus schreibt über Nebukadnezar: Als der König Nebukadnezar 43 Jahre regiert hatte, schied er aus dem Leben. Er war ein tatkräftiger Mann gewesen und hatte seine Vorgänger an Glück übertroffen (Jüdische Altertümer, 10. Buch, 11. Kapitel). Die Herrschaft Nebukadnezars II. dauerte von 605 bis 562 v. Chr. Er ist der Hauptakteur und Architekt des Neubabylonischen Reiches. Dieses Neubabylonische Reich beginnt mit seinem Vater Nabopolassar im Jahre 626 v. Chr., nachdem er die Stadt Babel erobert hatte und sich zum König ausrufen lässt und es endet mit der Eroberung Babels durch den Perserkönig Kyros im Jahre 539 v. Chr. 3

4 Vorkommen des Namens Nebukadnezar im Alten Testament Der Name Nebukadnezar 1 bedeutet [Die Gottheit] Nabu schütze meine Krone. 2 In den biblischen Texten handelt es sich immer um Nebukadnezar II. 3 Die biblische Schreibweise des Namens lautet entweder Nebukadnezar (hebräisch: Neḇukadnʼezar) oder auch Nebukadrezar (hebräisch: Neḇukadrʼezar). Der Name Nebukadnezar kommt 91-mal im Alten Testament vor (ELB ), davon 37-mal im Propheten Jeremia, 32-mal im Buch Daniel, 6-mal in 2. Könige, 5-mal im Buch Esra, 4-mal in 2. Chronik, 4-mal in Hesekiel und je einmal in 2.Chronik, Nehemia und Esther. Der Name kommt deshalb so häufig in den Büchern Jeremia und Daniel vor, weil beide zur Zeit der Herrschaft Nebukadnezars gelebt, geweissagt und wie Daniel unter ihm gedient haben. Nebukadnezar mein Knecht und das Symbol vom Joch Gott, der HERR, der Schöpfer und Regent des ganzen Universums, bezeichnet den babylonischen König Nebukadnezar als meinen Knecht. Das bedeutet, dass Nebukadnezar in der Hand Gottes ist und dass er die Befehle Gottes ausführen muss. Nebukadnezar, der den lebendigen Gott Israels zunächst noch nicht näher kennt, ist natürlich der Auffassung, dass seine militärischen Unternehmungen und Siege seinem brillanten strategischen Können entspringen und auf die tatkräftige Schlagfähigkeit des babylonischen Heeres beruhen. Der harte, aufreibende und aufopfernde Einsatz der Soldaten in den Schlachten Mann gegen Mann sind selbstverständlich wichtige Voraussetzungen für einen Sieg. Aber gibt es noch eine höre unsichtbare Macht im Himmel, die den 1 Abb. Nebukadnezar II.: Onyxstein auf einer Mardukstatue. Foto von Anton Nystrom. Upload in wikimedia.org am Der Name Nebukadnezar (spätbabylonisch Nabu-kudurri-uṣur, sumerisch AG.NIG.DU- URU [auch PA.NIG.DU-PAP], aramäisch Nebukadser [nbwkdsr]) bedeutet: [Die Gottheit] Nabu schütze meine Krone (oder mein Gebiet oder meine Nachfolgerechte und damit meinen ersten Sohn). 3 Nebukadnezar I. ( ) hat zurzeit des Altbabylonischen Reiches gelebt. Nebukadnezar III. (522 v. Chr.) versuchte noch einmal unter der Weltherrschaft der Perser die Stadt Babel an sich zu reißen, was ihm aber nur drei Monate gelang. Auch Nebukadnezar IV. gelingt ein solches Unterfangen nur sieben Monate. 4 ELB = rev. Elberfelder Bibel 1993 nach BibleWorks

5 Ausgang der Schlachten sowohl in Ägypten als auch im Vorderen Orient mitbestimmt, mit lenkt und entscheidet. Wir haben es mit der Vorsehung und Souveränität des allmächtigen Gottes zu tun. Die Weltherrscher der großen Weltreiche erkennen die bewusste Lenkung Gottes nicht und sprechen eher von Schicksal oder vom Eingreifen ihrer Götter. Offenbar, also erkennbar aber wird das Planen, Regieren und Eingreifen Gottes durch das Auftreten der biblischen Propheten, die in ihren Botschaften auf das Wirken des lebendigen Gottes hinweisen. Wir lesen einen Text aus dem Propheten Jeremia: Im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, geschah dies Wort vom HERRN zu Jeremia: 2 So spricht der HERR zu mir: Mache dir ein Joch und lege es auf deinen Nacken 3 und schicke Botschaft zum König von Edom, zum König von Moab, zum König der Ammoniter, zum König von Tyrus und zum König von Sidon durch die Boten, die zu Zedekia, dem König von Juda, nach Jerusalem gekommen sind, 4 und befiehl ihnen, dass sie ihren Herren sagen: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: So sollt ihr euren Herren sagen: 5 Ich habe die Erde gemacht und Menschen und Tiere, die auf Erden sind, durch meine große Kraft und meinen ausgereckten Arm und gebe sie, wem ich will. 6 Nun aber habe ich alle diese Länder in die Hand meines Knechts Nebukadnezar, des Königs von Babel, gegeben und auch die Tiere auf dem Felde, dass sie ihm untertan sein sollen. 7 Und es sollen alle Völker ihm dienen und seinem Sohn und seines Sohnes Sohn, bis auch für sein Land die Zeit kommt, dass es vielen Völkern und großen Königen untertan sein muss. (Jeremia 27,1-7 LUT). Die Botschaft des Propheten Jeremia stammt aus der Zeit des Königs Zedekia, ungefähr aus dem Jahr 597 v. Chr. Der babylonische König Nebukadnezar hat selbst Zedekia als König über Juda (Südreich Israel) eingesetzt. Nun verkündigt der Prophet, dass nicht nur Juda den Babyloniern dienen soll, sondern auch die Nachbarvölker Judas: Edom, Moab, Ammon, Tyrus und Sidon. Sie alle müssen ihren Tribut leisten. Sie sind dem König Nebukadnezar unterjocht. Jeremia muss diese Botschaft sogar durch ein Anspiel den Zuhörern plastisch vor Augen mahlen: Er legt sich ein hölzernes Joch auf den Nacken, geht herum und teilt ihnen die Botschaft mit. Diese Botschaft richtet sich nicht nur an Gottes Volk, sondern auch an die heidnischen Nachbarvölker. In dieser Botschaft stellt der lebendige Gott sich zunächst den Heidenvölkern vor: ER ist der Gott, der Himmel und Erde gemacht hat, die Menschen und die Tiere und er gibt sie, wem ER will. Gott ist nicht nur der Schöpfer (creator) und der Erhalter (conservator), sondern auch der Lenker (rector) und Richter (iudex) der ganzen Schöpfung. ER ist es gewesen, der Juda und seine Nachbarstaaten in die Hände Nebukadnezars 5

6 gelegt hat. Die Unterjochung ist ein Strafgericht Gottes. Der Grund liegt darin, dass sie dem Schöpfer nicht die Ehre geben, sondern Götter anbeten und weil Unterdrückung und Ungerechtigkeit herrschen. Das Strafgericht Gottes ist aber zugleich eine pädagogische Erziehungsmaßnahme: Wenn sie sich unter die Joch-Herrschaft Nebukadnezars beugen und ihren Tribut leisten, dann wird es ihnen gut ergehen. Beugt euren Nacken unter das Joch des Königs von Babel und seid ihm und seinem Volk untertan, so sollt ihr am Leben bleiben (Jeremia 27,12). Das ist Gottes erstes Ziel mit seinen Geschöpfen, dass sie am Leben bleiben. Selbst ein Strafgericht kann dazu dienen, das der Mensch in der Not und in der Zeit der Unterdrückung sein bisheriges Leben bedenkt und zu Gott zurückkehrt. Wenn die Völker ab das Joch Nebukadnezars abzuschütteln versuchen, dann wird der HERR sie selbst mit Schwert, Hunger und Pest heimsuchen. Interessant ist noch die Beobachtung, dass in dieser prophetischen Botschaft Juda als das auserwählte Volk Gottes keine Privilegien oder Sonderrechte hat, sondern genauso in das Strafgericht eingeschlossen ist wie die heidnischen Völker. 6

7 Assyrien fällt das Neubabylonische Reich entsteht Der Untergang des großen Weltreiches Assyrien war von Gott besiegelt. Schon zu den Lebzeiten Assurbanipals, von dem es heißt, dass er der große und berühmte Asnaphar wäre 5, der durch seine Bautätigkeit eine hohe Kunstfertigkeit zu Tage brachte, musste schwere Gegenschläge hinnehmen. 6 Die Bedrängnis des alten Weltreiches Assyrien kommt von drei Seiten: Es sind zunächst die Skythen 7, die Steppenreiter aus den Gebieten Kasachstans, die scharenweise in das assyrische Reich eindringen. Gleichzeitig sind es die Meder, die sich entlang dem Tigris vorkämpfen. Und schließlich entsteht in Babel unter Nabopolassar das Neubabylonische Reich, das eine ernste Gefahr für Assyrien darstellt. Im Jahre 626 v. Chr. erobern die Chaldäer 8 (das sind die Babylonier) unter Nabopolassar Babel 9. Das ist eine leichte Angelegenheit, denn Babel hat zu dieser Zeit keinen assyrischen Statthalter. Nabopolassar, einst ein Offizier des assyrischen Heeres, lässt sich in Babel als König von Akkad ausrufen. Als historische Quelle für den Untergang Assyriens liegt uns die Babylonische Chronik vor. 10 Die Meder erobern 614 v. Chr. die frühere Hauptstadt Assyriens, nämlich Assur am Tigris. Auch die Babylonier marschieren heran, aber als sie Assur 5 so GBL, Bd. I, 125f.; auch Illustrated Bible Dictionary, volume I, p In der Wiener Lesebibel muss es wohl in der Fußnote zu Esra 4,10 Assurbanipal heißen 7 Sogar in Israel wurden aus jener Zeit skythische Kunstgegenstände gefunden (E. H. Merrill: Die Geschichte Israels, 672). Herodot berichtet, dass die Skythen nicht nur die Assyrer bedrängten, sondern auch die Meder. Sie drangen sogar bis nach Ägypten vor, so dass sie verheerend durch Syrien, Israel und durch das Philisterland zogen und die Stadt Askalon eroberten. 28 Jahre lang dauerte ihr Einfall. Allerdings konnten sie Babylon nicht erobern und auch die Meder konnten sie auf die Dauer nicht zurückdrängen (Herodot: Historien, Buch I, , Deutsche Gesamtausgabe, Stuttgart, 1971). R. K. Harrison listet eine ganze Reihe von Auslegern auf, die den Angriff von Norden her unter anderem auf die Skythenheere deuten. Dazu gehören B. Duhn; C. Steuernagel; O. Eissfeldt; C. F. Keil; P. Volz; J. Meinhold; F. Nötscher; F. Horst; K. Elliger (Harrision: Introduction to the Old Testament, Grand Rapids, MICHIGAN, 1982, 803f.). Ob allerdings der Prophet Jeremia mit dem uralten Volk, dessen Sprache Israel nicht kennt (Jer. 5,15f.) und das auf Pferden daher galoppiert (Jer. 6,23) die Skythen meint, bleibt fraglich. 8 Chaldäer ist ein alter Name für die Babylonier. 9 Zur chronologischen Darstellung der Geschichte Babyloniens vergleiche Fischer Weltgeschichte: Die Altorientalischen Reiche, Bd. III, 1984, Jepsen, a.a.o., Hier mit Quellenzitaten. Allerdings gibt es zwischen v. Chr. in den babylonischen Chroniken eine Lücke. 7

8 erreichen, ist sie bereits von den Medern erobert. Nabopolassar von Babylon und der Mederkönig Kyaxares 11 schließen ein Bündnis miteinander. Im Juli / August des Jahres 612 v. Chr. koordiniert die medisch-babylonische Koalition ihre Anstrengungen mit mehr Geschick und schlägt Ninive am Tigris, die Hauptstadt Assyriens, nach dreimonatiger Belagerung. Die letzten Assyrer ziehen sich nach Haran (Ḥarran) zurück. Schon der biblische Prophet Nahum weissagt den Untergang Ninives voraus. Obwohl Ninive zunächst Buße tut, und zwar unter dem von Gott gesandten Mann Jona im 8. Jh. v. Chr., so treibt sie doch Jahrhunderte später wiederum Götzendienst. Das Thema des Prophetenbuches Nahum lautet auch deshalb: Das große Gericht über Ninive. Das Buch beginnt mit der Aussage: "Dies ist die Last über Ninive und das Buch der Weissagung Nahums" (Nah. 1,l). Der letzte selbstdesignierte König Assyriens Assurballit (Aššur-uballit) regiert noch zu Haran 12. Im Jahre 610 v. Chr. marschieren die Babylonier gegen Haran heran, müssen aber wiederum auf die Ankunft der Meder warten, bevor sie die Stadt erobern können. Beim Herannahen der Alliierten gibt Assurballit mit seinen Truppen und einigen vom Pharao entsandten Hilfskontingenten Haran auf und zieht sich auf die Westseite des Euphrat zurück. Einige Monate später (609 v. Chr.) setzt Assurballit, diesmal mit der Hilfe des neuen Pharao, Necho II., der ihm stärkere ägyptische Einheiten gesandt hatte, wieder nach Osten über den Euphrat, um seine Hauptstadt wiederzugewinnen. Er belagert sie zwei Monate, aber vergebens. Noch bevor Nabopolassar seiner Garnison in Haran zu Hilfe kommt, waren die Belagerer schon zurückgeworfen und geschlagen. Was mit Assurballit weiter geschieht, wissen wir nicht. Die babylonische Chronik erwähnt seinen Namen nicht mehr. Jedenfalls gibt es fortan kein Assyrien mehr. Merrill konstatiert lakonisch: So verließ Assyrien die Bühne der Weltgeschichte nach fast 1200-jähriger Existenz als Nation. 13 Babylon steht nunmehr der Nation Ägypten gegenüber, die die Rolle der Assyrer am Euphrat übernommen hat. 11 So lautet der griechische Name des Mederkönigs. In der babylonischen Chronik wird er Umakischtar genannt. 12 Die Stadt Haran (auch Harran) liegt ca. 32 km südöstlich von Urfa (Edessa) in der heutigen Türkei am Fluss Balich, an der Hauptverbindungsstraße von Ninive nach Aleppo. 13 E. H. Merrill, a.a.o., 647 8

9 Josia, Pharao Necho und die Schlacht von Karkemisch Kann der Stamm Juda des Südreiches Israel aufatmen, nachdem das Weltreich Assyrien untergegangen war? Sie haben doch nun nichts mehr zu befürchten? Es kommt anders. Während Assyrien schwächer wird, kann Ägypten erstarken. Necho II. ist Pharao 14 der 26. Dynastie in Ägypten um v. Chr. 15 "Zu seiner Zeit zog Pharao Necho, der König von Ägypten, herauf gegen den König von Assyrien an den Strom Euphrat", so heißt es in der biblischen Berichterstattung (2.Kö. 23,29). Und in 2.Chron. 35,20 heißt es: Nachdem aber Josia das Haus des HERRN hergerichtet hatte, zog Necho, der König von Ägypten, herauf, um Krieg zu führen bei Karkemisch am Euphrat Warum aber ist Pharao Necho so sehr an dem Fluss Euphrat interessiert? Dieser Fluss durchzieht Mesopotamien als eine wichtige strategische Linie. Am Euphrat liegt die Stadt Karkemisch. Diese will Necho erobern, um dann einen Stützpunkt gegen die Babylonier zu haben (609 v. Chr.). Der Bericht aus 2.Kö. 23,29 ist wahrscheinlich in dem Sinne zu interpretieren, dass Necho Karkemisch erobern will, um den letzten Assyrern eine Hilfe anzubieten gegen die babylonische Front und um auch selber die Vorherrschaft über Syrien und Israel nicht zu verlieren. Die Präposition gegen (den König von Assyrien) ist zunächst im Sinne von in Richtung auf zu deuten, was auch die hebräische Präposition al (l[;) zulässt. 16 In diesem Sinne auch die Elberfelder- Übersetzung: In seinen Tagen zog der Pharao Necho, der König von Ägypten, zum König Assur hinauf, an den Strom Euphrat (2. Kö. 23,29). Andererseits kann es auch sein, dass Pharao Necho zunächst den Assyrern hilft, um eine starke Front gegen die Babylonier aufzustellen, dann aber Assyrien fallen lässt, weil sie in Haran dem Druck gegen die Babylonier nicht statt halten. 14 Necho II. war der erste Pharao, der für Ägypten eine Seestreitmacht aufbaute. Da die Ägypter über vergleichsweise wenig nautische Erfahrung verfügten, rekrutierte er die Besatzungen im Wesentlichen aus Griechen und Phöniziern. Er begann auch das Projekt eines schiffbaren Kanals zwischen dem Roten Meer und dem pelusischen Nilarm. Außerdem veranlasste er verschiedene Entdeckungsfahrten, zum Beispiel die Erstumsegelung Afrikas im Jahr 596 v. Chr. Vom Roten Meer aus segelte die Mannschaft vorbei an Ostafrika zum Kap der guten Hoffnung, von dort weiter an der Küste Westafrikas entlang, um dann durch die Säulen des Herakles (zwischen Gibraltar und Marokko) ins Mittelmeer einzubiegen, Richtung Ägypten (Herodot: Historien, IV, 42). 15 C.de Wit in: GBL, Bd. II, 1041f. 16 D.J.Wiseman in: GBL, Bd. I, 131. Idem Jepsen, a.a.o.,

10 Pharao Necho rechnet vielleicht damit, dass er den Norden noch für sich allein gewinnen kann. Auf dem Wege nach Karkemisch jedoch wird das Heer des Pharaos bei Megiddo (im Norden Israels) durch die Truppen des Josia am Weitermarsch gehindert. Josia, König und Reformator des jüdischen Stammes Juda, denkt, er könnte den Nachbarn besiegen. Es war nicht der Wille Gottes, dass Josia gegen Ägypten Krieg führen sollte. Gott war mit Pharao heißt es in 2. Buch Chronik, Kapitel 35, Vers 21. Gott spricht sogar zu Pharao Necho. Deshalb sendet er Boten zu Josia mit der Botschaft: "Lass ab von Gott, der mit mir ist, dass ich dich nicht verderbe" (2.Chron ). Josia aber weist die Mahnung ab. Und diese Unterlassung wird ihm zum Verhängnis. Es kommt zu einer Schlacht, wobei die Schützen des ägyptischen Heeres den Josia so schwer verwunden, dass er an den Folgen stirbt (2.Chron ). 17 Daraufhin zieht Necho weiter nach Karkemisch (609 v. Chr.). Für eine kurze Zeit kann er sogar die Stadt einnehmen (607 v. Chr.). Necho seinerseits hat keine Zeit, um sich um die Neuordnung Judäas, dem Südreich Israels, zu kümmern. So machen die Judäer Joahas, einen Sohn Josias, zum König. Als aber Necho drei Monate später zurückkehrt, lässt er Joahas zu sich nach Ribla in Syrien kommen, bindet ihn und führt ihn nach Ägypten, wo er gestorben ist (2.Kö. 23,33; Jer. 22,11-12; Hes. 19,3-4). An seiner Statt erhebt Necho einen anderen Sohn Josias, Jojakim, zum König über Juda und Jerusalem, von dem er sich besseren Gehorsam verspricht. Juda muss einen hohen Tribut zahlen und wird damit Vasallenstaat Ägyptens. In diese Zeit (die Monate zwischen Herbst 609 und Frühjahr 608 v. Chr.) spricht die Tempelrede Jeremias (Jeremia Kapitel 26) hinein, eine Rede, die das jüdische Volk gerade jetzt vor falscher Sicherheit warnen und zur Umkehr rufen will. Pharao Necho kann aber nicht lange Karkemisch halten. Im Mai / Juni 605 v. Chr. führt der babylonische Kronprinz Nebukadnezar (Nabu-kudurri-usur) seine Truppen in einem Überraschungsangriff in die Stadt. Die Ägypter werden in einem Kampf Mann gegen Mann in und außerhalb der Stadt vernichtend geschlagen und bis nach Hamat verfolgt. 18 Der Prophet Jeremia berichtet von dieser entscheidenden Schlacht: Dies ist das Wort des HERRN, das zu dem Propheten Jeremia geschehen ist wider alle Völker. 2 Wider Ägypten. Wider das Heer des Pharao Necho, des 17 Der Prophet Jeremia schrieb zu Ehren Josias Klagelieder (2.Chron. 35,25). 18 D. J. Wiseman in: GBL, II,

11 Königs von Ägypten, welches lagerte am Euphratstrom bei Karkemisch und das Nebukadnezar, der König von Babel, schlug im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda (Jeremia 46, 1-2 LUT). Die Zerschlagung Ägyptens am Euphrat verkündigt der Prophet Jeremia sogar als Tag Gottes, das heißt als ein beginnendes Gericht über das Weltreich Ägypten: Denn dies ist der Tag Gottes, des HERRN Zebaoth, ein Tag der Vergeltung, dass er sich an seinen Feinden räche, wenn das Schwert fressen und von ihrem Blut voll und trunken werden wird. Denn sie müssen Gott, dem HERRN Zebaoth, ein Schlachtopfer werden im Lande des Nordens am Euphratstrom (Jeremia 46,10 LUT). Im Jahre 601 v. Chr. versucht Nebukadnezar sogar das Land Ägypten einzunehmen, aber das gelingt ihm nicht. Die Schlacht endet unentschieden. 597 v. Chr. ist Ägypten sogar so sehr geschwächt, dass es in der biblischen Berichterstattung heißt: Und der König von Ägypten zog nicht mehr aus seinem Lande; denn der König von Babel hatte ihm alles genommen, was dem König von Ägypten gehörte, vom Bach Ägypten bis an den Strom Euphrat (2. Könige 24,7 LUT). Nebukadnezar II. wird König des Neubabylonischen Reiches In Karkemisch erfährt Nebukadnezar, dass sein Vater Nabopolassar am 17. August 605 v. Chr. gestorben ist. Er kehrt in Gewaltmärschen nach Babylon zurück und wird sogleich zum neuen König von Babylon ausgerufen ( v. Chr.). Im Herbst desselben Jahres zieht der neue babylonische König sogleich nach Syrien ( v. Chr.). Ohne großen Widerstand durchzieht Nebukadnezar Syrien und auch Israel. Jedes Jahr befindet sich Nebukadnezar auf einem Feldzug, so berichten die babylonischen Chroniken, die 594 v. Chr. plötzlich abbrechen. Danach erfährt man über das Leben Nebukadnezars nichts mehr. Wir müssen in anderen Quellen weitersuchen, wenn wir etwas über das Leben Nebukadnezars erfahren möchten. Die Bibel ist eine gute Quelle, denn sie berichtet häufig über ihn. Stationen der Wegführung Judas in die Babylonische Gefangenschaft Die Wegführung (Deportation) Judas erfolgt in drei Schritten. 11

12 Alle drei Deportationen werden durch den babylonischen König Nebukadnezar durchgeführt. Die drei letzten Könige Judas heißen Jojakim, Jojachin und schließlich Zedekia. Die Zerstörung Jerusalems und die Verbrennung des Tempels wird auf das Jahr 586 v. Chr. festgelegt. 19 Die babylonische Gefangenschaft des Stammes Juda dauert 70 Jahre (Jer. 25,11). Über die Zerstörung Jerusalems wird in folgenden Büchern berichtet: 2.Kö. 25; 2.Chron. 36; Jeremia 39 und 52. Die erste Deportation der Israeliten aus Judäa Die erste Deportation wird durch Nebukadnezar durchgeführt. Jojakim regiert zu dieser Zeit über Juda ( v. Chr., vgl. Jer. 25,1). 20 Er war noch von dem Pharao Necho eingesetzt worden (2.Kö. 23,34). Doch nachdem der babylonische König Nebukadnezar die Ägypter vernichtend geschlagen hatte, kontrolliert dieser auch die judäischen Gebiete. Als Jojakim gegen Babel rebelliert (2.Kö. 24,1), schickt Nebukadnezar zunächst Heere aus dem Norden gegen Jerusalem (2. Kö. 24,2). Jerusalem wird erobert, Schätze aus dem salomonischen Tempel werden entwendet und nach Babel in den Götzentempel gebracht (2.Chron. 36,7; Daniel 1,2). Auch einige Bürger Jerusalems werden nach Babel gebracht. Unter diesen ersten Gefangenen ist auch Daniel (Dan. 1,1-6). Die erste Deportation geschieht ca. 605 v. Chr., denn Daniel spricht nach babylonischer Zeitrechnung vom dritten Regierungsjahr Jojakims, als Nebukadnezar Jerusalem angriff und einige Einwohner deportiert (Dan. 1,1.6) in Jer. 25,1 und 46,1 wird wohl die jüdische Zeitrechnung verwendet ( im vierten Jahr Jojakims ). Während dieser Zeit weissagen die Propheten Jeremia und Habakuk in Juda. Und wie gesagt, auch Daniel hat es in Babel mit dem König Nebukadnezar zu tun. Davon berichten die ersten vier Kapitel des Danielbuches. Daniel deutet einen Traum Nebukadnezars, der ihm entfallen war. Es war ein Bild von den vier Weltreichen (Babel, Persien, Griechenland und Rom). 19 andere 587 v. Chr. 20 Die Regierungsdaten können in der Literatur unterschiedlich sein, weil es in den verschiedenen Ländern im Vorderen Orient unterschiedliche Kalender gab. Eugene H. Merrill: Die Geschichte Israels (S. 755) hat folgende Daten: Jojakim ( ), Jojachin ( ), Zedekia ( ). Kenneth A. Kitchen: Das Alte Testament u. der Vordere Orient (S. 41): Jojakim ( ), Jojachin ( , 3 Monate), Zedekia ( ). 12

13 Die zweite Deportation der Israeliten aus Judäa Die zweite Deportation erfolgt ebenfalls durch Nebukadnezar, während Jojachin über Juda regiert. Er regiert nur 3 Monate über Jerusalem (2.Kö. 24,8). Als die babylonischen Heere Jerusalem belagern, bekommt Jojachin es mit der Angst zu tun und geht freiwillig aus der Stadt heraus, zusammen mit seiner Mutter, um sich zu ergeben. Jojachin wird zusammen mit den obersten nach Babel geführt (2.Kö. 24,10-16). Auch weitere Schätze aus dem Hause des Herrn werden geraubt, wie der Prophet Jeremia es vorhergesagt hatte (Jer. 20,5). Unter den Gefangenen ist auch wahrscheinlich der Prophet Hesekiel (Hes. l, 1-2). Jedenfalls wird er zwischen der ersten und der letzten Deportation nach Babel verschleppt. Auf jeden Fall war Mardochai unter den Obersten , die nach Babel geführt werden (Esther 2, 5-6). Die zweite Deportation geschieht im Jahre 597 v. Chr. Babylonische Rationsliste mit dem Namen Jojachin Der judäische König Jojachin blieb in Babel am Leben. 18 Jahre alt war der König, als er 597 v. Chr. nach Babel geführt wurde, das war im 8. Regierungsjahr des Weltherrschers Nebukadnezar (2.Könige 24,8-16). Unter den Weggeführten waren auch seine Mutter, Frauen und Kinder. 37 Jahre lang war Jojachin in Babel gefangen. Dann kam er frei, und zwar nachdem der neue König Babyloniens Ewil-Merodach (babylonisch Awil-Marduk, v. Chr.) den Thron bestiegen hatte (Jeremia 52, 31-34). Im letzten Vers von Jeremia 52,34 heißt es, dass Jojachin seinen Unterhalt bekommen hat. Für seine Versorgung gibt es in den babylonischen Rationslisten einen Hinweis. Dort heißt es auf der sogenannten Tafel des Jojachin : 10 Sila (Öl) für Jaukin (das ist Jojachin), König von Juda 2 ½ Sila (Öl) für 5 Söhne des Königs von Juda 4 Sila (Öl) für 8 Männer aus Juda K.A.Kitchen: Das Alte Testament und der Vordere Orient, S Abb. Tafel des Jojachin 592 v. Chr.: Vorderasiatisches Museum Berlin. Foto G. Stenzel in: Welt und Umwelt der Bibel 3/2005, S

14 Von dieser zweiten Deportation berichtet wiederum die babylonische Chronik 22 : Im 7. Jahr (597 v. Chr.), im Monat Kislimu, bot der König von Akkad (Nebukadnezar) sein Heer auf und zog nach dem Lande Hatti (Syrien, Israel). Er belagerte die Stadt Judas (Jaa-hu-du), nämlich Jerusalem, eroberte am 2. Tag des Monats Adaru die Stadt und nahm den König (das ist Jojachin) gefangen. Er setzte dort einen König nach seinem Herzen ein (Zedekia), empfing ihren schweren Tribut und schickte ihn nach Babylon. 23 Nebukadnezar der Adler - Hesekiel 17 Der Prophet Hesekiel bekommt von Gott den Auftrag, dem Volk Israel ein Rätsel (hebräisch Ḥedah ) und ein Gleichnis (hebräisch maschal ) vorzulegen. Auf dem Libanon steht eine große Zeder. Da kommt ein Adler (hebräisch neser ), ergreift den Wipfel der Zeder und trägt ihn fort in das Land der Händler und in die Stadt der Krämer. Dann nimmt der Adler ein Gewächs des Landes und lässt es auf gutes Land nieder. Dieses Gewächs wird zu einem niedrigen Weinstock. Da kommt ein zweiter Adler, der zu dem Weinstock fliegt und der Weinstock ist dem zweiten Adler zugeneigt. Dann aber kommt der Ostwind (hebräisch qadim ), so dass der Weinstock verdorrt. Der erste Adler ist Nebukadnezar. Er führt den judäischen König Jojachin 597 v. Chr. nach Babel, in das Land der Händler und in die Stadt der Krämer. Dann setzt Nebukadnezar ein Gewächs des Landes ein, das ist Zedekia aus dem königlichen Geschlecht Judas. Doch als Nebukadnezar sich wieder nach Babel zurückzieht, da kommt ein anderer Adler, das ist der Pharao von Ägypten und Zedekia verbündet sich mit ihm. Hätte das Volk Juda das Joch der Babylonier als göttliche Erziehungsmaßnahme akzeptiert (vgl. Jeremia 27,12), dann hätte sich der HERR zu ihnen gestellt und sie hätten Frieden und Wohlstand gehabt (Hes. 17,8). Doch weil sie wiederum auf Ägypten ihr Vertrauen setzen (Hes. 17,15) und sich der Erziehung Gottes entziehen wollen, so wird Gott das Volk Juda in die babylonische Gefangenschaft führen (Hes. 17,21) und auch Zedekia wird nach Babel kommen und dort wird er gerichtet werden (Hes. 17,20). 22 Abb. Babylonische Chronik: Belagerung Jerusalems 597 v. Chr., in: Uwe Zerbst u. Peter van der Veen: Von Ur bis Nazareth eine biblisch-archäologische Zeitreise, Holzgerlingen, 2009, S. XII des Kataloges der archäologischen Ausstellung. 23 Quelle bei Jepsen, a.a.o.,

15 Die dritte Deportation der Israeliten aus Judäa Die dritte Wegführung geschieht ebenfalls unter Nebukadnezar. Zunächst hat er Zedekia, den Onkel Jojachins, zum König über Jerusalem gesetzt. Zedekia ist der letzte König Israels, der über das Südreich Juda regiert. Später hat Israel nie mehr einen König gehabt! Zedekia rebelliert gegen den babylonischen König (2.Kö. 24, 17-20). Daraufhin belagern die babylonischen Heere Nebukadnezars fast zwei Jahre lang die Stadt Jerusalem, so dass das Volk fast dem Hungertod erliegt (2.Kö. 25,1-3). Der Feldherr Nebukadnezars, der in der Bibel sogar mit Namen genannt wird, Nebusaradan, erobert dann die Stadt (2.Kö. 25,8). Im Jahre 586 v. Chr. fällt Jerusalem in die Hände der Babylonier. Die Stadt wird dem Erdboden gleich gemacht. Die letzten Schätze aus dem Tempel werden nach Babel gebracht (2.Kö. 25, 13-17). Danach wird der salomonische Tempel zerstört und verbrannt. Nachdem auch der königliche Palast verheert worden war, werden auch alle Häuser zu Jerusalem verbrannt (2.Kö. 25,9). Und schließlich werden die Stadtmauern niedergerissen (2.Kö. 25,10). Hesekiel 11,23 ist wohl ein Hinweis auf die Zerstörung des Tempels, denn es heißt dort, dass die Herrlichkeit des Herrn den Tempel verlässt. Zedekia wird nach Ribla geführt, wo sich augenblicklich Nebukadnezar aufhält. Vor seinen Augen werden seine Kinder getötet. Zedekia selbst wird geblendet, so dass er blind nach Babel geführt wird (2.Kö. 25,4-7). Auch der Prophet Hesekiel deutet auf diese Blendung hin (Hes. 12, 12-13). Nun wird auch der letzte Rest des Volkes nach Babel geführt (2.Kö. 25,11). Diese dritte Deportation ist somit auch die letzte. Im Juni 2007 gelang dem Wiener Altorientalisten Michael Jursa im Britischen Museum ein einmaliger Fund. Beim Sichten der Tontafeln stieß er auf einen Namen, der aus dem Alten Testament bekannt ist: Nabusharrussu-ukin (so der babylonischer Name). 24 Gemäß dem Text auf dem Täfelchen hat er im Jahr 595 v.chr., im zehnten Regierungsjahr von König Nebukadnezar II. 0,75 Kilogramm Gold für einen babylonischen Tempel gespendet. Dieser Nabu-sharrussu-ukin wird in der Bibel im Buch Jeremia erwähnt: Im 39. Kapitel, wird in Vers 3 ein Samgar-Nebu-Sar-Sechim (ELB u. ZUR 25 ) erwähnt. Es handelt sich um denselben Namen in etwas anderer Schreibweise. Samgar- 24 Abb. Keilschrifttafel mit dem Namen Nabu-sharrussu-ukin im Britischen Museum. Foto Iban Jones in: The Telegraph vom ELB = rev. Elberfelder Übersetzung. ZUR = Zürcher Bibel. 15

16 Nebu-Sar-Sechim (Nabu-sharrussu-ukin) war einer der obersten babylonischen Heerführer bei der Eroberung Jerusalems im Jahr 586 v. Chr. 26 Nach der Zerstörung Jerusalems dürfen einige Weingärtner und Landwirte in Juda bleiben (2.Kö. 25,12). Über diese setzt Nebukadnezar den Despoten Gedalja (2.Kö. 25,22). Nebukadnezar befiehlt dem Gedalja, dass er den Propheten Jeremia aus dem Gefängnis holen soll. Jeremia darf selbst entscheiden, wo er bleiben will. Soll er mit den Gefangenen nach Babel gehen oder soll er zu Jerusalem bleiben? Jeremia entscheidet sich für Jerusalem (Jer. 39, 11-14; 40, 1-16). Während dieser Zeit schreibt Jeremia wohl die Klagelieder. Er klagt über die Zerstörung Jerusalems (Klg. 1,1; 2,8). Einige Leute von dem Überrest des Volkes, die in Juda bleiben durften, zetteln einen Aufstand gegen Gedalja an. Er wird in Mizpa ermordet (2.Kö. 25,22-26 und Jer. 41). Jeremia warnt nun das Volk, nach Ägypten zu ziehen, denn dort würde es ihnen noch schlechter ergehen als wenn sie in Juda bleiben würden (Jer. 42, 9-16). Doch das Volk flieht nach Ägypten, und sie nehmen Jeremia mit dorthin (Jer. 43,6-7). Dort finden sie Asyl. Doch Jeremia prophezeit ihnen den Untergang (Jer. 44,12). Denn Nebukadnezar wird Ägypten schlagen und somit auch die Juden (Jer. 43,9-13). Ein kleiner Überrest wird dennoch bleiben (Jer. 44,28). Für diese ägyptischen Juden wird später die hebräische Bibel ins Griechische übersetzt, da sie die hebräische Sprache nicht mehr beherrschen werden. Diese Übersetzung nennt man die Septuaginta. Die jüdischen Exilanten (hebräisch die Gola, Hesekiel 1,1), die am Fluss (oder Kanal) Kebar südöstlich von Babel (in der Nähe von Nippur) angesiedelt werden (Hesekiel 1,1-3), dichteten dort in ihrer Trauer den 137. Psalm. An den Wassern zu Babel saßen wir und weinten, wenn wir an Zion gedachten. Unsere Harfen hängten wir an die Weiden dort im Lande. Denn die uns gefangen hielten, hießen uns dort singen und in unserm Heulen fröhlich sein:»singet uns ein Lied von Zion!«Wie könnten wir des HERRN Lied singen in fremdem Lande? 26 Old-Testament.html vom

17 Vergesse ich dich, Jerusalem, so verdorre meine Rechte. Meine Zunge soll an meinem Gaumen kleben, wenn ich deiner nicht gedenke, wenn ich nicht lasse Jerusalem meine höchste Freude sein. HERR, vergiss den Söhnen Edom nicht, was sie sagten am Tage Jerusalems:»Reißt nieder, reißt nieder bis auf den Grund!«Tochter Babel, du Verwüsterin, wohl dem, der dir vergilt, was du uns angetan hast! Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert! (Psalm 137,1-9 LUT). Die monumentalen Bautätigkeiten Nebukadnezars Die alte und berühmte Stadt am Euphrat im Alten Orient wird im Alten Testament Babel genannt, im Neuen Testament Babylon. Der akkadische Name babili kann mit Göttertor übersetzt werden. Das Alte Testament leitet den Namen Babel von balal ab mit der Bedeutung verwirren. In Daniel 4,27 lesen wir von einem Ausspruch Nebukadnezars: "Das ist das große Babel, das ich erbaut habe..." Doch der lebendige Gott kündigt durch den Propheten Jeremia den Untergang Babels an. In diesem Gerichtswort ist von hohen Toren die Rede: Die Mauern des großen Babel sollen geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden, heißt es im Propheten Jeremia, Kapitel 51, Vers 58. Im gleichen Kapitel lesen wir auch von dem Reichtum dieser Stadt, die an dem berühmten Fluss Euphrat liegt: Die du an großen Wassern wohnst und große Schätze hast, dein Ende ist gekommen, dein Lebensfaden wird abgeschnitten (Jeremia 51,13). Die großen Wasser sind ein Hinweis auf das Zweistromland, auf die Flüsse Euphrat und Tigris. Weil Babylon sich im Jahre 586 v. Chr. über die Maßen hinaus an Jerusalem vergangen hat (vgl. Jeremia 51, 19-25), weil das Land ein Götzenland ist (Jeremia 50,38) und weil es sich am Heiligen Israels verschuldet hat (Jeremia 50,14; 51,5), darum kommt das Gericht über das Land Babylonien und über die Stadt Babel. Babel soll verwüstet werden und unbewohnt bleiben (Jeremia 50,13.39). Diese Prophezeiung hat sich in späterer Zeit erfüllt. Babel verlor mehr und mehr an Bedeutung. Alexander d. Gr. hatte dort residiert, aber das war nur von kurzer Dauer. In der römischen Zeit verfällt die Stadt ganz und gar. Sippenverbände siedeln sich in kleinen Ortschaften rings um das antike Babel an. Sie nehmen die alten Ziegel der Stadt und bauen damit ihre Häuser auf. 17

18 Herodot ( v. Chr.) berichtet in seinen Historien über die gewaltige Größe und majestätische Schönheit der Stadt Babel (1.Buch, Kapitel ): Die Stadt selber zerfällt in zwei Teile. Mitten hindurch fließt nämlich der Strom, der den Namen Euphrat trägt und in Armenien entspringt, ein großer, tiefer, reißender Strom. Er mündet in das Rote Meer. Auf beiden Seiten ist die Mauer bis an den Fluss geführt; von dort aus zieht sich an beiden Flussufern eine Ziegelsteinmauer entlang. Die Stadt selber hat durchweg dreistöckige und vierstöckige Häuser und wird von geradlinigen Straßen durchzogen, die teils in der Richtung des Stromes, teils quer auf den Fluss zu laufen. Jeder dieser Querstraßen mündet in ein Tor in der Backsteinmauer längs des Flusses, so dass die Zahl dieser Tore gleich der der Querstraßen ist. Auch diese Tore waren aus Erz und führten an den Strom hinab. Diese Außenmauern sind gleichsam der Panzer der Stadt. Innen läuft aber noch eine zweite Mauer herum, die nicht wesentlich schwächer, aber von geringerer Ausdehnung ist. In der Mitte jeder Stadthälfte steht ein gewaltiges Gebäude, in der einen der Königspalast, von einer hohen starken Mauer umgeben, in der anderen der Tempel der Gottheit Belos mit ehernen Toren, der sich bis auf unsere Zeit erhalten hat. Während Herodot seine Historien schreibt, ist die Stadt Babel bereits zerstört. Auch hat er wohl selber die Ruine nicht besucht. Seine Beschreibungen entstammen ebenfalls schriftlichen Quellen. Allerdings übertreibt Herodot an einigen Stellen, zum Beispiel was die Maße Babels anbetrifft. Johannes Gustav Robert Koldewey ( ), Architekt und Archäologe aus Blankenburg, war ab 1899 insgesamt 18 Jahre lang mit der Ausgrabung Babels beschäftigt. Koldewey legte die Festungsmauern frei, das Ischtator mit der anschließenden Prozessionsstraße, den Palast Nebukadnezars, das Marduk- Heiligtum, den berühmten Stufenturm (Zikkurat mit dem Namen Etemenanki) von Babel und eine botanische Anlage, die vielleicht ein Hinweis auf die Hängenden Gärten der Semiramis sein könnte. Die "Hängenden Gärten der Semiramis", benannt nach der Gattin Nebukadnezars, zählt man zu den "Sieben Weltwundern". Die Mauern 18

19 Nebukadnezar sicherte die von ihm neu erbaute Stadt 27 mit Mauern und Wassergräben. Er schuf damit eine Festung, die für die damalige Zeit unbesiegbar war. Babylon war nicht nur die größte Stadt des Orients, sondern auch die am besten gesicherte Stadt der Welt. Wie viele Herrscher, trachtete auch Nebukadnezar danach, sich die schönsten Paläste zu errichten, die herrlichsten Reliefs herstellen zu lassen und den reichsten Schmuck zu besitzen. Und seine Palast-Stadt mit ihren lierten und bunten Ziegelreliefs ist wirklich als eine Augenweide anzusehen. Als Nebukadnezar das Herrscheramt übernahm, setzte er die Bautätigkeit seines Vaters noch energischer und betriebsamer fort. Babylon lag am Ostufer des Euphrat; am anderen Ufer gab es noch einen Vorort. Die Stadt hatte einen Umfang von 18 km. Das gesamte Areal der Stadt bestand aus verschiedenen Stadtteilen: aus einer Innenstadt (Altstadt), einer Außenstadt und auf der Westseite des Euphrats die Weststadt (Neustadt). Babylon wurde von mehreren Mauerreihen geschützt. Die innerste Mauer hatte einen Durchmesser von 3,72 Metern, die nächste, mittlere Mauer hatte eine Stärke von 6,50 Metern. Die dritte Mauer, die Außenmauer, hatte eine Stärke von bis zu 8 Metern. Die Mauern waren mit Wehrtürmen versehen. Ischtar-Tor 27 Zur Bautätigkeit Nebukadnezars vergleiche A. Millard: Schätze aus biblischer Zeit, S Ferner: Fischer Weltgeschichte: Die Altorientalischen Reiche III: Das neubabylonische Reich, S Auch: Flavius Josephus: Jüdische Altertümer, Buch X. Und: Herodot: Historien: 1. Buch. Außerdem: Welt und Umwelt der Bibel, Nr. 37, 10. JG, 3/

20 Acht Stadttore, die als Tor-Gebäude konstruiert waren, führten in die Stadt hinein. Jeder, der die innere Stadt betreten will, durchschreitet eines dieser imposanten Tore. Am prachtvollsten ist das Ischtar-Tor, das neben dem Palast im Norden liegt (ein Modell ist im Pergamon-Museum in Berlin zu sehen). Nebukadnezar erneuert das Ischtar-Tor dreimal. Jedes Mal schmückt man die Ziegelmauern mit reliefartigen Tierfiguren (Stiere, Löwen und Drachen). Bei den letzten Bauarbeiten hat man die Ziegel sogar glasiert: Gelbe und braune Tiere zeigen sich auf einem blauen Hintergrund Abb. Ischtar-Tor: wikimedia.org vom

21 Prozessionsstraße Babylon war ein modernes Beispiel für eine Stadt mit geraden Straßen, die sich ungefähr im Winkel von 90 Grad miteinander kreuzen und die sich untereinander durch ein exaktes Straßennetz verbinden. Die Hauptstraße ist die Prozessionsstraße. Die Straße ist mit weißem Kalkstein gepflastert. Jeder Stein ist über einen Quadratmeter groß. Am Rand liegen weiß und rot geäderte Steine. In nicht wenigen Steinen ist der Name Nebukadnezar eingemeißelt. Von Norden her kommend näherte sich der Reisende dem großen Ischtar- Tor. Die Prozessionsstraße 29 stieg zum Tor hin sanft an und war von mächtigen Mauern auf beiden Seiten abgesichert. Die Mauern der Prozessionsstraße waren mit glasierten Ziegeln verkleidet. Auf beiden Seiten säumte eine lange Reihe von Löwen auf blauem Grund den Weg des Besuchers. Die Löwen waren Symbol der Macht. War man durch das Ischtar-Tor-Gebäude hindurchgegangen, befand sich sogleich auf der rechten Seite der Nord-Palast Nebukadnezars. Von dort aus führte die 24 Meter breite Prozessionsstraße 900 weiter in gerader Richtung zum Tempelgebäude der Gottheit Marduk (gewöhnlich Bel = Herr genannt). Bei diesem Tempelgebäude des Marduk handelt es sich um einen Stufenturm namens Etemenanki, den Nebukadnezar hatte erbauen lassen. Insgesamt hatte die Stadt 53 Tempel. 29 Abb. Prozessionsstraße. Modell Berlin Pergamon Museum. wikimedia.org

22 Zikkurat (Etemenanki) Berühmt ist der Stufenturm (die Zikkurat). 30 Beim Stufenturm stehen mehrere quadratische Gebäude übereinander. Die Zikkurat trägt in Babylon den Namen Etemenanki ( Haus der Fundamente von Himmel und Erde ). Der Grundriss ist quadratisch. Eine Seitenlänge beträgt etwa 90 Meter (nach einem Satellitenfoto). Die Höhe des Gebäudes betrug nach dem Zeugnis einer Tontafel aus Uruk 91 Meter. Oben stand ein Heiligtum. Man nimmt an, dass die Zikkurat in Babylon zur Zeit Nebukadnezars eine Nachbildung des Turms zu Babel gewesen sein könnte, beziehungsweise, dass der Turm zu Babel (1. Mose 11) einer Zikkurat ähnlich war. Auf der sogenannten Schøyenstele aus der Zeit Nebukadnezars ist die Zikkurat mit sieben Stufen in Seitenansicht zu erkennen. Rechts steht Nebukadnezar mit seinem kegelförmigen Hut, ein Speer in der linken Hand und eine Schriftrolle mit den Wiederaufbauplänen der Zikkurat in der rechten. Seine königliche Inschrift lautet: Etemenanki - ich habe ihn zum Wunder für die Völker der Erde gemacht, ich habe seine Spitze zum Himmel ragen lassen, Türen für die Pforten gemacht und ihn mit Bitumen und Ziegeln ummantelt Abb. Etemenanki: Rekonstruktion nach R. Koldewey.1919.wikimedia.org Welt und Umwelt der Bibel 3/2005, S

23 Hängende Gärten der Semiramis Johannes Koldeway konnte nur Vermutungen über den Ort der Hängenden Gärten anstellen. 32 Was wir bis heute haben, sind nur schriftliche Aufzeichnungen (u.a. von Berossos, Josephus, Strabon, Philon von Byzanz). Eigentlich müssten wir von den Hängenden Gärten Nebukadnezars sprechen, da die babylonische Königin Semiramis 200 Jahre vor Nebukadnezar gelebt hat. 33 Über die Hängenden Gärten 34 schreibt der griechische Erfinder vieler Antikautomaten Philon von Byzanz (200 v. Chr.) in seinem Buch Über die Sieben Weltwunder : Der sogenannte Hängende Garten hat den Bewuchs überirdisch und wird so in der Luft bebaut, wobei er mit den Wurzeln der Bäume wie ein Dach von oben den gewachsenen Erdboden überdeckt. Unten sind steinerne Säulen aufgestellt, so dass der ganze Ort durch die Pfeiler unterirdisch ist. Auf den Pfeilern liegen Palmen als Querbalken. Auf diese Querbalken ist viel tiefe Erde aufgeschüttet, und schließlich sind breitblättrige und insbesondere Gartenbäume gepflanzt, ebenso vielerlei Blumen aller Art. Bebaut wird der Ort wie der gewachsene Boden, ja er lässt den Anbau von Sprösslingen ähnlich wie festes Land zu. Diese Äcker also liegen über den Häuptern derer, die bei den Tragpfeilern umhergehen. Der Zufuhr von Wasser wird in Spiralen hinaufgedrückt, dabei fließt es durch mechanische Kräfte um die Schraubengänge der Maschinen. Es wird in zahlreiche große Bassins ausgeschüttet und bewässert den ganzen Garten, tränkt die Pflanzenwurzeln in der Tiefe und hält das Ackerland feucht, weshalb eben die Wiesen immer blühend und die Baumblätter, die an zarten Zweigen wachsen, taugenährt und windumweht sind Die Assyrologin Stephanie Dalley vermutet die Hängenden Gärten in Ninive. 33 Semiramis war 200 Jahre vor Nebukadnezar Königin von Babel. Nebukadnezar ließ aber wohl die Hängenden Gärten für seine aus Medien stammende Frau Amyitis bauen. 34 Abb. Hängende Gärten der Semiramis, Gemälde von Maarten van Heemskerck ( ), wikimedia.org Welt und Umwelt der Bibel: Babylon: Stadt zwischen Himmel und Erde, 10.JG, Nr. 37, 3/2005, S. 23. Siehe auch Flavius Josephus: Jüd. Alt. 10,223ff. 23

24 Götterstatue Herodot erwähnt noch eine hohe Götterstatue aus reinem Gold, die etwa 6 Meter hoch war (Herodot: Historien, Buch I, Kap. 184). Diese monumentale Statue erinnert an die Statue, die Nebukadnezar zur Anbetung errichten ließ (Daniel, Kapitel 3). Allerdings erreichte diese eine Höhe von 30 Metern (60 Ellen). Man sollte dabei beachten, dass das Ellenmaß in den verschiedenen Ländern unterschiedlich sein konnte. Die Stadt Tachpanches in Ägypten und Nebukadnezar Im Jahre 586 v. Chr. wird Jerusalem von Nebukadnezar eingenommen. Die Stadt und der Tempel werden zerstört und das Volk Juda in die babylonische Gefangenschaft gebracht. Nur ein paar Leute bleiben im Land. Diese fliehen schließlich nach Ägypten und nehmen den Propheten Jeremia mit. Zu dieser Zeit regiert der Pharao Hophra über Ägypten (Jer. 44,30). LUT Jeremiah 44,30 So spricht der HERR: Siehe, ich will den Pharao Hofra, den König von Ägypten, übergeben in die Hände seiner Feinde und derer, die ihm nach dem Leben trachten, gleichwie ich Zedekia, den König von Juda, übergeben habe in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel, seines Feindes, der ihm nach dem Leben trachtete. Das 46. Kapitel des Propheten Jeremia bezieht sich auf zwei zeitlich aufeinanderfolgende Ereignisse. Die ersten zwölf Verse beziehen sich auf die Schlacht bei Karkemisch, wo das ägyptische Heer zum ersten Mal von Nebukadnezar geschlagen wird (605 v. Chr.). Die Verse kündigen dann den Untergang Ägyptens an. Nebukadnezar wird eines Tages auch in Ägypten einfallen und das Land verheeren. Das geschieht dann 568 v. Chr. Jeremia 46, Jeremia 46, Erfüllung: 605 v. Chr. Erfüllung: 568 v. Chr. 24

25 In Ägypten teilt Jeremia die letzte Prophezeiung über Ägypten mit. In Tachpanches (im Nildelta gelegen) vergräbt er vor dem Hause Pharaos Steine und sagt, dass Nebukadnezar ( v. C.) kommen wird, um hier seinen Thron zu errichten (Jer. 43, 8 13). Gründe für die Eroberung Ägyptens die Götter Ägyptens Es sind die Götter Ägyptens, die verehrt werden (Jer. 43, 12-13). Da ist einmal Seth (Bruder des Osiris), der Gott des Gewittersturmes, des Kampfes und der unfruchtbaren Wüste. Seit ältester Zeit wird er in der Gestalt eines Tieres dargestellt, dessen zoologische Art man nicht hat bestimmen können. In Ägypten war vor allen Dingen der Sonnenkult ausgeprägt. Re war der Sonnengott. Die Sonne spendet das Leben. Besonders im Neuen Reich wird Re oft mit dem falkenköpfigen Horachte identifiziert. Der Hauptkultort des Sonnengottes war Heliopolis (hebräisch On, hellenistisch Heliopolis im Nil-Delta oberhalb von Kairo, in Jer. 43,13 auch Beth Schemesch, Haus der Sonne, genannt). Er soll die Steinmale von Bet-Schemesch (Heliopolis/On) in Ägyptenland zerbrechen und die Götzentempel in Ägypten mit Feuer verbrennen. (Jeremia 43,13). Im Mittleren Reich wurde Theben (Oberägypten am Nil, auch No) die Hauptstadt des Reiches. Ein Lokalgott Amun (Amon) wurde jetzt mit Re identifiziert und als Sonnengott verehrt (Amon-Re). Der HERR Zebaoth, der Gott Israels, spricht: Siehe, ich will heimsuchen den Amon zu No und den Pharao und Ägypten samt seinen Göttern und Königen, ja, den Pharao mit allen, die sich auf ihn verlassen. (Jeremia 46,25). Auch der Nil wurde als Gottheit verehrt; sie heißt Hapi und wird als Spender der Nahrung gefeiert. Hathor ist die Himmelskuh, die Schutzpatronin des Königtums, Beschützerin der Toten und die Baumgöttin, die das Leben spendet. Neben Isis erscheint Hathor als die wichtigste Göttin der alten Ägypter. 25

26 Toth ist vor allem der Gott von Hermopolis. Er ist der Friedensstifter (vor allem zwischen Ober- und Unterägypten). Er ist auch weise und somit die Gottheit der Schreibkunst und der Wissenschaften. Beim Totengericht zeichnet er das Ergebnis der Prüfung auf. Der eigentliche Totengott ist Osiris. Er tritt stets in Menschengestalt auf. Seine Macht offenbart sich in den überflutenden Wassern des Nils. Osiris ist von seinem Bruder Seth ermordet worden. Seine Gattin Isis findet die Leiche, bekommt von ihm einen Sohn Horus, der der Nachfolger von Osiris wird. Osiris, ins Dasein zurückgekehrt, zieht sich ins Totenreich zurück und wird Herrscher der Verstorbenen. Osiris war fortan der Richter der Unterwelt, vor dessen Gericht jeder Tote erscheinen musste. Der Prophet Hesekiel und Ägypten Der Prophet Hesekiel schaut ebenfalls in der babylonischen Gefangenschaft den Untergang Ägyptens, und zwar im 10. Jahr seiner Wegführung, also 587 v. Chr., wenn er 597 v. Chr. verschleppt worden ist. Vier ganze Kapitel widmet der Prophet dem Gericht über Ägypten (Hesekiel 29 32). Gottgleichheit und Reichtum Ein weiterer Grund für die Eroberung Ägyptens liegt in dem Hochmut und darin, dass der Pharao sich zum Schöpfer des Nils erklärt: Der Strom ist mein und ich habe ihn gemacht (Hesekiel 29,3). Auch will der HERR den Reichtum Ägyptens wegnehmen: Ich will dem Reichtum Ägyptens ein Ende machen durch Nebukadnezar, den König von Babel (Hesekiel 30,10). In Hesekiel 30 werden mehrere Städte Ägyptens namentlich aufgelistet, die alle vernichtet werden (siehe Karte im Anhang): 13 So spricht Gott der HERR: Ich will von Memfis die Götzen ausrotten und die Abgötter vertilgen, und Ägypten soll keinen Fürsten mehr haben, und ich will Schrecken über Ägyptenland bringen. 14 Ich will Patros zur Wüste machen und an Zoan Feuer legen und das Gericht über No ergehen lassen 15 und will meinen Grimm ausschütten über Sin, die Festung Ägyptens, und will den Reichtum von No vernichten. 16 Ich will Feuer an Ägypten legen, und Sin soll es angst und bange werden, und No soll erobert und Nof täglich geängstigt werden. 26

27 17 Die junge Mannschaft von On und Pi-Beset soll durchs Schwert fallen und die Frauen gefangen weggeführt werden. 18 In Tachpanhes wird sich der Tag verfinstern, wenn ich dort das Zepter Ägyptens zerbreche und seine stolze Macht ein Ende nimmt. Die Stadt wird mit Wolken bedeckt werden, und ihre Töchter werden gefangen weggeführt werden. (Hesekiel 30, LUT). Gottes Ziel mit der Eroberung Ägyptens Damit sie erfahren, dass allein GOTT der HERR dieser Welt ist. (Hesekiel 30,19). Wie kann ein so mächtiges Reich wie Ägypten durch die Babylonier, die mit ihrer Armee ganz vom Euphrat bis zum Nil marschieren müssen, erobert werden? Auch diese Antwort lässt nicht lange auf sich warten, denn es heißt in Hesekiel 30, 24-25: 24 Aber die Arme des Königs von Babel will ich stärken und ihm mein Schwert in die Hand geben und will die Arme des Pharao zerbrechen, dass er vor ihm stöhnen soll wie ein tödlich Verwundeter. 25 Ja, ich will die Arme des Königs von Babel stärken, aber die Arme des Pharao sollen sinken, damit sie erfahren, dass ich der HERR bin, wenn ich mein Schwert dem König von Babel in die Hand gebe, damit er's gegen Ägyptenland zücke. (Hesekiel 30, LUT). Der Zedernbaum im Garten Eden Die Pracht und die Herrlichkeit Pharaos und Ägyptens werden in dem Gleichnis vom Zedernbaum im Garten Eden beschrieben (Hesekiel 31). Die berühmte Libanon-Zeder erreicht eine Höhe von Meter und mehr. Die mächtige Krone ist tafelförmig. Der Stamm wird sehr dick. Eine 2500 Jahre alte Libanon-Zeder hat einen Umfang von 15m. Sie wächst auf einer Höhe von m. Seit seiner frühesten Geschichte importierte Ägypten Zedernholz für Gebäude, Schiffe, Throne und Altäre wegen seiner überragenden Qualität, seiner Widerstandsfähigkeit und seinem Duft. Die Verhandlungen zwischen König Salomo und Hiram, dem König von Tyrus, über Bauholz für den Tempel und andere Gebäude sind ein Beispiel für den Holztransport vom Libanon (2.Chronik 2, 3-8). Sowohl im ersten als auch im zweiten Tempel zu Jerusalem wurde Zedernholz verwendet. Das Holz symbolisiert Stärke, Adel und Würde. 36 Die Zeder ist der König der Bäume. Allein in zwei Gleichnissen verwendet der Prophet Hesekiel das Bild von der Zeder Libanons (Hesekiel 17 und 31).Die 36 Vgl. Michael Zohary: Pflanzen der Bibel, Stuttgart, 1986 (2.Auflage), 104f. 27

28 Pracht der Zedernwälder auf dem Libanon ist sprichwörtlich: Die Herrlichkeit des Libanon wird als ein Bild für das messianische Friedensreich genommen (Jesaja 35,2). Im Gleichnis vom Pharao (einschließlich Ägypten) wird die Herrlichkeit einer besonders prächtigen Libanonzeder beschrieben, gewaltig, hoch, schön, majestätisch und mit einer breiten Krone. Die Äste sind stark und weit. Eine gute Quelle speist den Baum regelmäßig mit Wasser. Die Vögel des Himmels nisten auf seinen Zweigen und die Tiere des Feldes suchen gerne den Schatten in der Mittagshitze. Sie alle finden bei ihm Nahrung und Schutz. Kein Zedernbaum ist ihm gleich im Garten Eden. Gott, der Schöpfer Himmels und der Erde, hat selbst dafür gesorgt, dass gerade dieser eine Zedernbaum so schön, prächtig und mächtig heranwächst. Alle übrigen Bäume im Garten Gottes beneiden ihn. Doch dann geschieht etwas Außergewöhnliches. Der Wipfel des Zedernbaumes wächst immer weiter, bis er schließlich an den Himmel heranreicht. Sein Herz hat sich erhoben, so heißt es weiter in dem Gleichnis und damit macht er sich Gott gleich. Das ist zugleich sein Fall nach unten. Gott gab den Zedernbaum dem Mächtigsten unter den Völkern in die Hände und das ist der babylonische König Nebukadnezar. Er eilt herbei und haut mit der Axt die prächtige Zeder um. Die schöne und mächtige Zeder fällt zu Boden, die Äste brechen entzwei, die Blätter verdorren. Gedemütigt, hilflos und einsam liegt sie da und keiner kommt zu Hilfe. Die einst lebensfrohe und lebensspendete Zeder verdorrt und wird nie wieder aufstehen. Alle Tiere des Feldes und die Vögel des Himmels ergreifen die Flucht, denn sie haben keine Bleibe mehr. Und der Zedernbaum muss nun hinab in die dunkle Tiefe fahren, weit unter die Erde, dorthin, wo alle Bäume des Gartens Eden bei der Sintflut hinuntergefahren sind. Dort ist er nun einer von vielen. Das ist der Wille Gottes und das ist der Beschluss Gottes, des HERRN und des Schöpfers der Welt. So ist es dem Pharao ergangen und mit ihm ist ganz Ägypten betroffen. Nebukadnezar wird kommen und auch Ägypten einnehmen darum, weil Ägypten sich bis zum Himmel empor gehoben hat. Darum wird auch das Gericht Gottes über Ägypten kommen. Und wenn das Gericht Gottes über Ägypten kommt, dann werden alle Völker, die dort Schutz und Wohlstand gesucht haben, fliehen. Der Holzfäller ist Nebukadnezar. Seine Arbeit verrichtet er 568 v. Chr. und gründlich. Er führt Ägypten ein so verheerende Niederlage bei, dass es von dem Tage an nie wieder zu einer Weltmacht aufstehen wird. 28

29 Ägypten als Geschenk für Nebukadnezar Nebukadnezar hat dreizehn Jahre lang Tyrus belagert. Die Stadt ergab sich freiwillig im Jahre 568 v. Chr. Weil der babylonische Herrscher mit so viel Akribie Tyrus umzingelte und nicht aufgab, will Gott ihm nun Ägypten als Geschenk geben (Hes. 29, 17-21). Ganz Oberägypten (vgl. die Aufzählung der Städte in Hes. 30) wird zerstört werden. 40 Jahre lang wird Ägypten wüst liegen (Hes. 29, 12-13), so dass die Völker ihre wirtschaftlichen Beziehungen abbrechen müssen, die zur Blüte des Landes beigetragen hatten (vgl. Hes. 30, 10). Nach dieser Zeit wird der HERR zwar die deportierten Ägypter wieder zurückholen (Hes. 29,13), aber das Land wird nie mehr zur Großmacht werden (Hes. 29, 14-15). Im Jahre 568 v. C. gingen die Prophezeiungen der Propheten Jeremia und Hesekiel in Erfüllung. Nebukadnezar erobert Ägypten. Israeliten in Ägypten Bei diesen Eroberungszügen durch Nebukadnezar waren natürlich auch die Juden betroffen. Der Prophet Jeremia hatte es ihnen im Lande Juda vorhergesagt: Unterwerft euch im Lande Israel dem Nebukadnezar und flieht nicht nach Ägypten, denn auch dort wird euch das Schwert des Königs, vor dem ihr euch jetzt fürchtet, treffen: Nun, so höret des HERRN Wort, ihr Übriggebliebenen von Juda! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Werdet ihr euer Angesicht nach Ägyptenland richten, um dorthin zu ziehen und dort zu wohnen, so soll euch das Schwert, vor dem ihr euch fürchtet, in Ägyptenland treffen, und der Hunger, vor dem ihr euch sorgt, soll stets hinter euch her sein in Ägypten, und ihr sollt dort sterben. (Jeremia 42,16). Josephus schreibt, dass Nebukadnezar gegen Ägypten zog, um die dort lebenden Juden nach Babylonien zu verschleppen (Jos., Jüd. Alt., 10. 9,5-7). Gottes Handeln mit den Nationen in der Gegenwart und der Zukunft Dieser kurze historische Abriss zeigt uns das Handeln Gottes mit Ägypten. Aus der Sicht des Historikers mag es sich einfach um politische Geschehnisse handeln. Aber das, was sich in den Nationen auf dieser Erde in der sichtbaren Sphäre abspielt, ist auch sichtbar für die unsichtbare Welt. Und noch mehr: Die 29

30 unsichtbare Welt greift aktiv in das politische Weltgeschehen ein. Das Buch Daniel gibt uns an dieser Stelle einen tiefen Einblick. In Dan. 10 wird uns beschrieben, wie die unsichtbaren Welten um die Nationen ringen. Gott kennt jede einzelne Stadt Ägyptens Wenn wir uns die Karte Ägyptens noch einmal vor Augen führen, dann fallen uns die vielen Städte auf, die Gott erwähnt. Der HERR kennt jede einzelne Stadt in Ägypten. Er kennt sie mit Namen. Und er weiß auch, was in jeder Stadt abläuft. Er weiß wie die Menschen dort leben und was sie treiben. Das Leben der Menschen in diesen Städten ist für Gott nicht belanglos. Das gottlose Treiben ist für Gott Sünde. Und Sünde richtet der HERR! Die Völker dieser Welt können also nicht so dahin leben wie sie es gerade für richtig achten. Das zeigen die Sintflutgeschichte und der Turmbau zu Babel. Jede Gesellschaft ist dem lebendigen Schöpfer gegenüber verantwortlich. Gott richtet sie gemäß ihren Sünden, auch wenn sie selbst Gott nicht kennen (Jer. 46,10). Dennoch haben sie keine Entschuldigung vor Gott (Röm. 1,20). Ein Beispiel ist uns wiederum durch Sodom und Gomorra gegeben. Die Schlusskapitel des Jeremiabuches Kapitel können wir unter dem Thema der Nationenrede des Propheten Jeremia zusammenfassen. Gott kündigt in dieser Nationenrede das Gericht über Ägypten, über die Philister, über die Moabiter, über die Ammoniter, über Edom, über Syrien, über weitere arabische Stämme und über Babel an. Gott ist eben ein Gott der Nationen (Röm. 3,29). ER ist ihr Lenker und Richter (Spr. 14,34). ER gab ihnen Grenzen (Apg. 17,26). ER ist ihnen nahe (Apg. 17,27). ER stößt die Gewaltigen vom Thron (Nebukadnezar, Belsazar) und erhebt die Niedrigen (Lk. 1, 52). Der Höchste hat Gewalt über die Königreiche (Dan. 4,14). ER verleiht die Königreiche, wem er will (Dan. 5,21). Gott will das Heil für die Nationen. Einzelne, wie Rahab und Ruth, gliederte er in das Volk Israel ein. Der HERR hat sich über die ganze Stadt Ninive erbarmt. ER wird sich auch über Ägypten erbarmen, und zwar im Millennium (Jes. 19, 16-25). Im Tausendjährigen Reich werden viele Völker sich zum HERRN wenden und sein Volk werden (Sach. 2,15). Das große Thema von Gericht und Gnade gilt eben auch den Nationen dieser Welt. 30

31 Die Beispiele in Bezug auf das Handeln Gottes mit den Nationen zur Zeit des Alten Testamentes weisen uns nun auch in die Gegenwart. Gott hat sich nicht zurückgezogen. Auch wenn das manchmal den Anschein hat. ER ist derselbe. ER handelt auch heute mit den Völkern dieser Welt. ER hat einen Plan mit ihnen. Das Buch Daniel und die Offenbarung des Johannes zeigen uns Gottes Handeln mit den Völkern in der Endzeit und im Millennium. Alles, was gegenwärtig geschieht, läuft also nicht rein zufällig ab. Das macht uns getrost, denn auch, wenn der Abfall bei uns im Lande zunimmt, so wissen wir, dass Gott wohl den Durchblick hat. ER weiß, warum dieses oder jenes Ereignis geschieht. Leben inmitten eines heidnischen Weltreiches (Daniel 1) Die Schlacht von Karkemisch hatten die Babylonier gewonnen. Der Weg nach Jerusalem ist jetzt für die Babylonier frei. Nebukadnezar nimmt Daniel, Chananja, Mischael und Asarja mit nach Babylon. Das ist die erste Deportation (Wegführung) Judas in die babylonische Gefangenschaft 37. Es wird in Vers 2 daraufhin gewiesen, dass Gott den König von Juda in die Hände Nebukadnezars gab. Das Gericht Gottes, das die Propheten immer wieder angekündigt hatten, wird über Jerusalem ausgeführt. Auch die heiligen Geräte aus dem Tempel werden ins Land Sinear (Babylonien) gebracht. Sie kommen in die Schatzkammer seines Gottes, das heißt der bevorzugten Gottheit Nebukadnezars und das war die Gottheit Marduk. Diese Tempelgeräte spielen später in Daniel Kapitel 5 wieder eine Rolle. Daniel (Gott ist mein Richter), Chananja (Jahweh ist gnädig), Mischael (wer ist wie Gott?) und Asarja (Jahweh ist Rettung) waren von königlicher Herkunft. Alle ihre hebräischen Namen haben einen Gottesbezug, einen Bezug zu Jahweh, dem lebendigen und einzigen Gott Israels. 37 Daniel berichtet von der ersten Wegführung, dass sie im dritten Jahr Jojakims geschah. Jeremia berichtet, dass Nebukadnezar im vierten Jahr Jojakims Jerusalem angriff (Jer. 25,1). Zwei Deutungsmöglichkeiten gibt es. Es gibt zwei verschiedene Kalender. Der babylonische Kalender beginnt im März/April. Daran würde sich Jeremia orientieren (das vierte Jahr Jojakims). Der jüdische Kalender beginnt jeweils mit dem Monat Tischri (September / Oktober). Das wäre das dritte Jahr Jojakims, so wie es Daniel berichtet. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, dass Jeremia das Krönungsjahr schon mitzählt (viertes Jahr Jojakims). Nach einer anderen Zählung zählt das Thronbesteigungsjahr noch nicht zum ersten Regierungsjahr. Somit spricht Daniel erst vom dritten Regierungsjahr Jojakims. 31

32 Nebukadnezar hat für die zukünftigen Ratgeber ganz bestimmte Auswahlkriterien: Sie sollen weise sein (hebräisch chochmah), klug (hebräisch jadaʿ) und einsichtig (hebräisch binah). Diese Auswahlkriterien beziehen sich seitens der Babylonier natürlich auf die menschlichen Fähigkeiten. Aber bei den vier jüdischen Männern kommt noch hinzu, dass sich diese Begabungen auch auf den geistlichen Bereich beziehen. Im Judentum ist zum Beispiel die Gottesfurcht der Anfang der Weisheit. Und die Klugheit (Erkenntnis) bezieht sich im Judentum auch auf die Gottes-Erkenntnis. Und die Einsicht (Durchsicht, Übersicht) bezieht sich im Judentum auf die Durchsicht geistlicher Ereignisse, das heißt man muss im heidnisch-religiös-okkultideologisch unterwanderten Babel bei Entscheidungsprozessen auch hinter die Kulissen schauen können. Und diese geistlichen Fähigkeiten brachten diese vier jüdischen Männer mit. An der königlichen Akademie absolvieren sie ihr Studium. Sie lernen die Weltsprache Aramäisch sowie die alte mesopotamische Sprache Akkadisch kennen. Akkadisch wurde in Keilschriftzeichen dargestellt. Sie werden diese Sprachen sprechen und schreiben können. Sie werden die Annalen (die königlichen Berichte aller babylonischen Könige) lesen und selber verfassen können. Somit lernen sie die babylonische Geschichte kennen. Ferner werden sie sich in diesen sechs Semestern intensiv mit Mathematik, Astronomie, Astrologie, Agrarwirtschaft, Architektur, Jura und mit Religion beschäftigen. Gleichzeitig lernen sie die kulturellen Bräuche und die religiös bestimmten Festzeiten kennen. Den Glauben an den Gott Israels bewahren inmitten dieser intensiven heidnischen Ausbildung, das war für die vier jüdischen Männer wirklich eine Herausforderung. Und sie stellen sich dieser geistlichen Herausforderung. Sie fliehen nicht, aber sie bleiben standhaft. Zu Beginn ihrer Ausbildung bekommen sie auch noch neue Namen, heidnische Namen, die auf die Götter Babels hinweisen. Die alten hebräischen Namen werden ausgelöscht. Soll damit der alte Glaube ausgelöscht werden? Wird das gelingen? Auch dieser Herausforderung stellen sich die vier jüdischen Männer. Auch wenn die Babylonier versuchen, alle äußeren Werte zu verändern, den Glauben im Herzen, können sie nicht antasten. Aus Daniel wird Beltschazar (akkadisch Belet-sarusur = Bel schütze sein Leben). Aus Chanaja wird Schadrach ( ich fürchte mich vor Bel). 32

33 Aus Mischael wird Meschach ( ich bin verachtet, nichtswürdig, demütig vor Bel). Aus Asarja wird Abed-Nego ( Knecht Nebos ). Nebo, erwähnt in Jesaja 46,1, war die Gottheit des Schreibens und der Vegetation; er war der Sohn von Bel. Daniel trifft im Herzen eine Entscheidung. Daniel geht voran. Die Freunde folgen. Daniel trifft eine zentrale, zukunftsweisende, Entscheidung. Er studiert eifrig, aber er lässt sein Denken, sein Bewusstsein, nicht verändern. Das gilt auch für die Freunde (Vers 17). Dort in Vers 17 heißt es, dass Gott ihnen sogar im Studium beistand. Denn Gott hatte einen Plan mit ihnen. Je intensiver das Studium wird, desto mehr geben sie sich mit ihrem Verstand, ihrem Willen und ihrem Herzen dem lebendigen Gott Israels hin. Das ist das Entscheidende! Daniel will sich mit den Speisen des Königs nicht unrein machen lassen. Das Essen wurde von Heiden zugerichtet und das machte die Speisen unrein. Außerdem konnte das Essen vor dem Servieren heidnischen Göttern geopfert worden sein. Das hätte eine Verletzung des Verbotes aus 2. Mose 34,15 dargestellt. Ähnliche Schwierigkeiten hätten sich beim Wein ergeben. Um das Verbot von starkem Getränk (Spr. 20,1; Jes. 5,11) nicht zu verletzen, tranken die Juden den Wein gewöhnlich mit Wasser vermischt. Darum wollte Daniel lieber nur Gemüse und Wasser zu sich nehmen. Das hebräische Wort lautet Ausgesätes, wozu dann auch wohl das Korn gehört haben mag. Überhaupt steht die Stadt Babel für Unreinheit (Offb. 17,4). Die Unreinen kommen nicht ins Reich Gottes, heißt es in Offb. 21,27; 22,11. Im Neuen Testament finden wir die Trilogie Unreinheit, Ausschweifung und Unzucht (2.Kor. 12,11; Gal. 5,19). Hinzu kommt noch die Habsucht (Eph. 4,19; 5,3.5; Kol. 3,5). Darum heißt es im Neuen Testament: Gott hat uns nicht berufen zur Unreinheit, sondern zur Heiligung (1.Thess. 4,7). Daniel hat den Mut zu handeln (Verse 9-16), geistliche Entscheidungen inmitten seiner heidnisch-religiösen Umwelt zu treffen. Er verhandelt mit dem Aufseher. Und Gott stimmt den Aufseher günstig. Daniel und seine Gefährten essen zehn Tage lang Gemüse und sie trinken Wasser. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, so dass sie sich fortan an das Schonprogramm halten dürfen. Daniel hält sich auch im Exil an Gottes Wort, an seine Gebote. Er orientiert sich an den Willen Gottes, fragt nach dem Willen Gottes. Er lässt sich nicht manipulieren. Er richtet sein Herz auf Gott. Und Gott segnet ihn und seine Gefährten. Und nun werden diese vier Männer auch Vorbilder für alle jüdischen Exilanten. Das spornt auch die anderen Juden in ganz Babylonien an, ein geheiligtes Leben 33

34 inmitten einer heidnischen Umwelt zu leben. Ja noch mehr: in diesem Sinne sollten sie sogar zu einem Segen für ihre ganze Stadt werden (Jer. 29,7). Gott segnet ihr Studium (Verse 17-21). Gott gibt ihnen Erkenntnis (hebräisch jadaʿ) und Verstand (hebräisch sechel). Sie waren fähig, alle Abläufe, Entscheidungsprozesse und Entwicklungen, zu beurteilen, einzuordnen, vorherzuerkennen und gleichzeitig auch geistlich zu beurteilen. Daniel und seine Gefährten waren weiser als alle Gelehrten, Magier, Zauberer, Astrologen und Wahrsager. Denn Daniel und seine Gefährten hatten göttliche Weisheit. Sie wurden nun als Diener am königlichen Hof eingesetzt. Daniel verstand sich noch auf Träume und Visionen. Damit war Nebukadnezar in seiner ganzen Regierungszeit von Daniel abhängig, um die zukünftigen Ereignisse zu verstehen, die ihm durch Träume und Visionen gezeigt wurden. Nebukadnezars Traum von den vier Weltreichen (Daniel 2) Einzigartigkeit der Visionen Die Visionen über die Weltreiche dieses Äons, die im Laufe von Jahrhunderten aufeinander folgen, stehen im Buch Daniel in einzigartiger Weise wie erhabene und zugleich erschreckende Monumente da. Die Visionen werden nicht wie üblich nur vom Propheten geschaut, sondern auch von einem Weltherrscher namens Nebukadnezar. Und Daniel schaut die Gesichte von den Weltreichen eben nicht in Jerusalem, sondern inmitten der heidnischen Herrschaften Babel (Daniel Kapitel 1 und 5), Susa in Persien (Daniel 8,2) und am Tigris (biblischer Name Hiddekel, Daniel 10,4). Von den Visionen der Weltreiche ist zugleich das Volk Gottes, Israel, das Volk der Heiligen, unmittelbar betroffen, denn sowohl die Exilanten als auch die Zurückgekehrten befinden sich auf dem Boden der geschauten Weltreiche, beziehungsweise unter ihrer Herrschaft. Schrecklich, mächtig und gottlos werden die Regierungen dem Leser vor Augen gemalt, doch darf er wissen, dass die Reiche dieses Äons nur für die festgesetzte Zeit und Stunde nach ihrem Ermessen agieren können und nicht ein Maß darüber hinaus. Denn sie alle unterliegen dem allmächtigen Walten Gottes, dem Gott des Himmels, wie er im Danielbuch genannt wird, das ist der Gott des ganzen Universums, aber auch zugleich der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs und den Daniel in seinem persönlichen Gebetsleben Jahweh nennt, der über alles regiert, was existiert und was atmet. Die mächtigen Reiche mit ihren Regenten müssen 34

35 sich diesem allmächtigen, einzigen und lebendigen Gott ergeben und unterordnen. Die Reiche dieser Welt haben nicht das letzte Wort. Das letzte Wort hat der sich offenbarende Menschensohn des Buches Daniel, der mit den Wolken des Himmels kommt, um die Reiche dieses Äons wie mit einem Stein zu zerschlagen und sein ewiges Reich, das nie aufhören wird, aufzurichten. Und die Heiligen, also die Gläubigen, haben Anteil an diesem Königreich Gottes für alle Zeit und Ewigkeit. Das ist die einzigartige und für den Leser und Ausleger herausfordernde Botschaft Gottes im Buch Daniel. Kommen wir zu den 4 Weltreichen, die nicht nur einen geschichtlichen Abriss über mehrere Jahrhunderte darstellen (603 v. Chr. [Dan. 2,1: im 2. Jahr Nebukadnezars] bis ca. 400 n. Chr. gemäß Dan. 2, 41-43), sondern sie weisen auch in die Zukunft (Dan. 7 u. Offb ). Die Visionen von den 4 Weltreichen sind einzigartig. Wiederum offenbaren sie das Handeln Gottes mit den Weltmächten auf unserem Planeten. Gott weiß nicht nur um ihr Geschick er bestimmt auch ihre Politik. Der HERR allein hat Macht über die Weltmächte (Dan. 4,14), ER verleiht die Königreiche, wem ER will (Dan. 5,21) und ER bestimmt auch ihre Legislaturperiode (Dan. 7,12). Einzigartig sind die Visionen von den 4 Weltreichen auch darin, dass sie in Daniel 2 von einem heidnischen Weltherrscher geschaut werden und in Kapitel 7 von dem Propheten Daniel. Es ist schon überraschend, dass das erste Weltreich nicht mit Assyrien beginnt, sondern mit Babylonien. Das kann damit zu tun haben, dass eben diese 4 Weltreiche sich im antichristlichen Regime wieder finden (vgl. Offb. 13). Und außerdem beginnt die Vision von den vier Reichen erst mit Nebukadnezar 38, denn schließlich hatte er den Traum und er ist das Haupt. Ein weiteres Indiz dafür, warum die vier Weltreiche mit Babel beginnen, mag in dem Ausdruck Zeiten der Nationen (Lk. 21, 24) zu finden sein. Unter Assyrien zwar wurde zunächst das Nordreich weggeführt, aber das Südreich Juda mit der Stadt Jerusalem blieb noch erhalten bis zur Eroberung durch den babylonischen König Nebukadnezar. Die Verwüstung, Belagerung und Beherrschung Jerusalems beginnt also erst mit den babylonischen Königen. Darum also ist Babylon das erste der vier Weltreiche. 38 Bedeutung des Namens Nebukadnezar II. (ca v. Chr.), des Sohnes Nabopolassars: Die Gottheit Nabu beschütze meinen ersten Sohn. 35

36 JESUS spricht in seiner Endzeit-Rede über die Zeiten der Nationen : und sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt unter alle Völker, und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind. (Lukas 21,24). Nachdem Daniel den Traum ausgelegt hatte, lobt Nebukadnezar den Gott Daniels. Aber wahrscheinlich ist das eher ein Bekenntnis eine persönliche Beziehung zu dem lebendigen allwissenden Gott hat der König noch nicht. Daniel wird als Fürst über das ganze Land Babel eingesetzt. Die 4 Weltreiche und das Reich Gottes Die 4 Weltreiche erhalten eine globale Macht. Israel, das Volk Gottes, kann sich ihnen nicht entgegen stellen. Alle 4 Reiche besetzen das Land Israel! Bei allen 4 Reichen handelt es sich um heidnische Reiche, also um gottlose Mächte, die kontradiktorisch zum Reich Gottes stehen. Im 4. Reich bekommt die Gottlosigkeit ihren Höhepunkt. Es will das Reich Gottes ersetzen. Der Pantokrator des 4. Reiches macht sich selbst zu Gott. Es gibt nur ein Reich, das die gottlosen Reiche vernichten und ablösen kann: das Reich Christi. JESUS selbst wird erscheinen und ihnen ein endgültiges Ende bereiten. ER selbst wird sein Reich des Friedens und der Gerechtigkeit aufrichten. Von diesem Reich Christi wird ebenfalls in den Träumen von den 4 Weltreichen gesprochen (Dan. 2, ; 7, ). JESUS Christus ist der lebendige Stein, der ohne Hilfe (ohne Zutun von Menschenhänden: Dan. 2,34) das Standbild der 4 Weltreiche zermalmt. Dieser lebendige Stein ist stärker als die mächtigen Reiche dieser Welt. Wer sich mit diesem Stein anlegt, der wird zerschellen (Mt. 21,44; Lk. 20,18). Und wer auf diesen Stein fällt, der wird zerschellen; auf wen aber er fällt, den wird er zermalmen (Matthäus 21,44). Die Weltreiche werden zu Spreu und vom Winde verweht. Man wird sie nicht mehr finden (Dan. 2,35). Dass der Stein nur die Füße trifft und dass dadurch zugleich das ganze Bild auf einmal zusammenfällt (und nicht chronologisch-historisch nacheinander) zeigt an, dass alle 4 Reiche sich im antichristlichen Regime wieder finden, das bei der Parusie Jesu vernichtet werden wird. 36

37 Dieser lebendige Stein (vgl. Ps. 118,22; Jes. 28,16) wird zu einem großen Berg, der die ganze Welt erfüllt (Dan. 2,35b). Das Reich Christi wird im Tausendjährigen Reich die ganze Welt einnehmen. JESUS wird dann König sein. Damit gehen zeitgleich die davidischen Verheißungen in Erfüllung (2.Sam. 7,13). Manche sehen in dem lebendigen Stein die neutestamentliche Gemeinde Jesu. Die Gemeindeglieder sind ebenfalls lebendige Steine (1.Petr. 2, 4 f.). Die Gemeinde gehört ja de facto zum Reich Gottes dazu. Vielleicht taucht sie auch wieder in Dan. 7,27 auf, wo von dem Volk der Heiligen die Rede ist, die mitregieren werden. Doch haben wir primär den lebendigen Stein auf JESUS selbst zu deuten, denn nur ER allein kann die vier Weltreiche besiegen. 39 Das Reich Christi bleibt ewig (Dan. 2,44). Es wird seinen Bestand im Tausendjährigen Reich haben, aber auch in der neuen Schöpfung. In Daniel 7, wird dieser lebendige Stein als der Sohn des Menschen (aramäisch bar enosch ) beschrieben, der in den Wolken des Himmels auf die Erde herabsteigt, um das ewige Reich einzunehmen. ER wird nach den letzten 3 ½ Jahren (2 Zeiten, 1 Zeit und ½ Zeit: Dan. 7,25) das 4. Reich überwinden und sein ewiges Reich aufrichten. Die Macht über alle Königreiche wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden (Dan. 7,27). Das Volk des Höchsten ist im Kontext des Danielbuches Israel ( dein Volk : 9,24; vgl. Ex. 19,6; Deut. 7,6). Geistlich-neutestamentlich stellen die Heiligen auch die Gemeinde aus allen Völkern dar (1.Petr. 2,9), die auch mit Christus regieren werden (2.Tim. 2,12). Wie aber genau diese Regentschaft der Gemeinde aussieht, bleibt stückweit offen. In Dan. 7 wird primär das geistlich erneuerte Israel als die Heiligen des Höchsten beschrieben. 39 Die vier Weltreiche stellen ja politische Reiche dar und damit hat die Gemeinde nichts zu tun. Die Gemeinde hat nicht den Auftrag, sie zu bezwingen und zu zerstören, sondern ihnen das Evangelium, die Frohe Botschaft, zu bringen. 37

38 Das große Standbild als Herausforderung des Glaubens (Daniel 3) Mit Gott leben in einer gottlosen Welt (Dan. 3, Vers1) Kapitel 3 schließt chronologisch an Daniel 2,49 an (vgl. auch 3,12). Wo ist Daniel? Wir wissen es nicht. Vielleicht ist er außer Landes auf Dienstreise als Außenminister. Oder bleibt er als Verwalter im Palast des Königs? Die Gefährten Daniels, nämlich Schadrach, Meschach und Abed-Nego sind als Provinz-Minister über bestimmte Bezirke im Babylonischen Reich eingesetzt (2,49). Sie werden bereits mit ihren babylonischen Namen genannt als Zeichen der Macht des Königs über die Gefangenen. Ihre bisherige hebräische Biographie soll durch eine neue babylonische Biographie überschrieben werden. Der alte Glaube soll ausgelöscht werden. Eine kulturelle und ideologische Umerziehung hatte zwar bereits stattgefunden, aber Daniel und seine Gefährten hatten sich nicht manipulieren lassen. Ihre Herzen hingen an den lebendigen Gott des Himmels, an Jahweh, den Gott Israels. So lesen wir es rückblendend in Daniel 1,8: Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, das heißt er richtete sein Herz auf Gott aus; er verankerte sein Herz in Gott; er will Gott mehr gehorchen als den Menschen. Daniel und seine Freunde leben, arbeiten und wirken mitten drin in einer heidnischen und gottlosen Welt. Sie fliehen nicht. Sie bleiben. Aber sie verankern ihr Leben in Gott. Äußerliche, kulturelle und ideologische Bestimmungen können das Herz nicht beeinflussen, wenn es in dem lebendigen Gott des Himmels verankert ist. Eine solche Ausrichtung auf JESUS brauchen wir auch, eine solche Verankerung in JESUS, ein solches Bekenntnis zu JESUS, eine solche Liebe zu JESUS mitten im Leben! Wir brauchen immer wieder neu diese Ausrichtung auf JESUS, diese Hinwendung zu JESUS und diese Erfüllung mit JESUS, damit nicht durch eine massive und stetige Manipulation und Ideologisierung zum Beispiel durch die Medien unser Bewusstsein verändert wird, damit wir nicht in unserem Denken umgepolt werden, ohne dass wir es merken. 38

39 Darum ruft uns schon Petrus zu: Heiligt den HERRN JESUS Christus in eure Herzen! 1.Petrus 3,15. Heiligen heißt, JESUS allein die Herrschaft in unserem Leben überlassen. JESUS regiert und delegiert. Paulus formuliert diese Bestimmung unserer Gedankenwelt mit den Worten: Lasst das Wort Christi reichlich in euch wohnen! Kolosser 3,16. Lest es, hört es, behaltet es! Viele verfolgte Christen sind uns hierin zum Vorbild geworden, die trotz Verfolgungszeiten oder Einkerkerung alles daran setzten, um ein paar Kapitel der Bibel ergattern zu können: Bibeln wurde geschmuggelt, auf dem Papier von Zementsäcken abgeschrieben und weitergereicht. Kleine Evangelien wurden auf wasserfestes Papier gedruckt und im Schuh versteckt. Diese Verfolgten waren bereit, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, nur damit das Wort Christi reichlich in ihnen wohnen konnte. Mit Gott leben inmitten einer totalitären Welt (Dan. 3, V. 2-3) Nebukadnezar II. hat bereits den Höhepunkt seiner Macht erreicht. Keiner kann ihm mehr widerstehen. Er ist König aller Könige (Dan. 2,37). Wer eine solche Macht besitzt, wird entweder dankbar dem Gott des Himmels gegenüber, oder aber er wird hysterisch, überheblich, egoistisch. Er beginnt seine Macht zu missbrauchen, um andere zu unterdrücken. Er will seine Macht sichern. Wer auch nur den Anschein erweckt, an seinem Thron kratzen zu wollen, wird beseitigt. Die Überheblichkeit findet ihre Steigerung darin, den Himmel erreichen zu wollen. Aber das kennen wir ja schon von Babel (1. Mose 11). Darin war Babel Meister, sich zum Himmel emporzuheben, sich selbst zu Gott machen zu wollen. Mit Gott leben mitten in einer religiösen Welt (Dan. 3, V. 4-7) Nebukadnezar II. lässt ein Standbild aufstellen: 30 m hoch und 3 m breit. Ein gewaltiger Koloss hebt sich zum Himmel empor, vergoldet, mächtig, ehrwürdig, anbetungswürdig. Noch 200 Jahre später berichtet der Geschichtsschreiber Herodot davon, dass es in Babel 6 m hohe Götterstatuen gab, aus lauterem Gold (Herodot, Historien, I, 183). Und in Babel selbst gab es den 90 Meter hohen 39

40 Stufenturm Etemenanki, welcher der Gottheit Marduk geweiht war. Babel wollte schon immer hoch hinaus. Knüpft Nebukadnezar II. an das Traumgesicht aus Kapitel 2 an? Hatte er nicht daraus gelernt, dass alle Weltreiche dem souveränen Wirken Gottes und seiner Allmacht unterstehen?! Alle Weltherrscher sind nur Autokratoren (Allein- Herrscher), der Gott des Himmels aber ist der Pantokrator (der All-Herrscher, der All-Mächtige). Und erinnert sich der König nicht daran, dass das gewaltige Standbild von einem Stein zermalmt wurde?! Oder will er in einer gewissen Affinität ein Standbild nachbilden, um noch einmal deutlich zu machen, dass er als Haupt über alle anderen Weltreiche steht?! Darum verwendet er auch Gold bei dem Bildnis, weil er ja selbst als das goldene Haupt in Kapitel 2 tituliert wurde. Wie auch immer. Auf jeden Fall lässt Nebukadnezar II. ein Bild (hebräisch zelem ) anfertigen. Das hebräische Wort zelem (Bild) erinnert an 1.Mose 1,27, wo es heißt, dass Gott den Menschen zu seinem Ebenbild (hebräisch zelem ) machte. Der Mensch ist ein Bild Gottes. Er ist die Krone der Schöpfung, ein besonderes, ehrenvolles Geschöpf. Nebukadnezar lässt jetzt ein Bild anfertigen, das vielleicht ihn selbst abbildet, wobei er sich dann selbst zu einem Gott machen würde, oder er lässt ein Abbild einer babylonischen Gottheit kreieren. Wahrscheinlich trifft das Letztere zu, denn in Vers 12 heißt es von den drei jüdischen Verwaltern, dass sie deinen Gott nicht anbeten wollen. Somit hat das Bildnis eine göttlich-religiöse Funktion. Alle Völker (Vers 4) sollen, wenn der Musikkorps zu spielen beginnt, auf die Knie fallen und sie sollen das Bildnis anbeten. Dazu bringt Nebukadnezar sogar die Minister hinter sich (Vers 2), nicht, weil er selbst an seine Autorität zweifelt, sondern damit diese die Völker einschüchtern. Eine politische, ideologische und wirtschaftliche Kontrolle über die Völker reicht den Machthabern nicht aus. Sie wollen auch die religiöse Kontrolle, beziehungsweise die religiöse Macht über die Menschen haben. Aber genau an dieser Stelle kommt es zu einer Grenzüberschreitung. An dieser Stelle wird der persönliche Glaube des Menschen angetastet. Jetzt muss der Mensch sich wirklich entscheiden! Jetzt kommt es zu einer völligen Selbstaufgabe und gleichzeitig zu einer völligen Hingabe und Auslieferung an den Machthaber, wenn er seinen persönlichen Glauben in den Hintergrund verdrängt oder sogar aufgibt. 40

41 Diese Grenzüberschreitung findet immer wieder in totalitären Regimen statt, bei dem Syrer Antiochus IV., der 167 v. Chr. den Glauben der Juden abschaffen wollte, bei den römischen Kaisern, die sich als Gott anbeten ließen, so dass Christen zu einer Entscheidung gedrängt wurden. Den Gipfel der Grenzüberschreitung finden wir dann bei dem Antichristen in Offenbarung Kapitel 13, der sich selbst als Gott anbeten lässt, so dass keine Kompromisse mehr möglich sind. Die Völker hatten vielleicht wohl keine großen Probleme damit, dieses Bildnis neben ihren eigenen Gottheiten zu verehren. In vielen Religionen werden viele Götter gleichzeitig verehrt und dabei kann eine Gottheit besonders hervorgehoben werden (Henotheismus). Das kannte man schon in Ägypten, aber auch in Babylonien. Nebukadnezar hat die Gottheit Marduk als höchste Gottheit verehrt. Wahrscheinlich stellt das Bildnis die Gottheit Marduk dar ( deine Gottheit in Vers 12 und meine Gottheit in Vers 14). Die Verwendung des Plurals in den Versen 12 und 14 hat im aramäischen Sprachgebrauch eine doppelte Funktion: Er kann sowohl die Mehrzahl bedeuten (Gottheiten, Götter). Er kann aber auch als majestätischer Plural (meine Gottheit) verwendet werden. Wahrscheinlich trifft an dieser Stelle der majestätische Plural zu, weil es sich nur um ein Bildnis handelt und weil wahrscheinlich dieses Bildnis die Gottheit Marduk darstellen soll. Die Juden und ihr Glaube an den einen Gott (2.Mose 20,1-2) Damit aber haben die Juden ein Problem, die im babylonischen Reich verstreut wohnen, denn für sie gibt es nur den Monotheismus, den Glauben an den einen lebendigen Gott, den Schöpfer, den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, den sie persönlich Jahweh nennen! So hatte es ihnen auch Gott selbst im ersten Gebot gegeben: Ich bin Jahweh, dein Gott Du sollst keine anderen Götter neben mir haben! 2.Mose 20,1-2. Die Juden folgen dem religiösen Aufruf nicht. Sie kennen keine Kompromisse! Mit Gott leben inmitten der Anklage (Dan. 3, V. 8-12) Darum kommt es nun durch einige babylonische Männer zu einer Anklage der Juden. Neid, Missgunst, Verrat spielen hier ebenso eine Rolle. Jetzt wissen die Ankläger, dass die Grenzüberschreitung erreicht ist und dass die Juden nicht mitmachen. 41

42 Nun werden aber nur die drei Gefährten Daniels herbeizitiert. Wahrscheinlich stehen sie als Minister stellvertretend für die anderen Juden. Wenn diese drei Minister einknicken, dann werden auch die anderen Juden einknicken. Auch in einer solchen Situation heißt es, sein ganzes Vertrauen auf Gott zu setzen. ER lässt die Anklage, den Verrat, die Verurteilung zu. Gott lässt auch das Leiden zu. Das Leiden gehört zum Glauben dazu, bekennt auch Petrus in seinen Briefen. So wie JESU Leben mit Leiden verbunden war, so ist auch das Leben seiner Nachfolger mit dem Leiden verbunden. Wir dürfen wissen und darauf vertrauen, dass Gott mit seinen Nachfolgern zum Ziel kommt. Mit Gott leben inmitten von Verführungen (Dan. 3, V ) ES kommt zu einer zweiten Chance. Nebukadnezar II. bietet den Gefährten Daniels eine zweite Chance an. Wenn sie den Musikkorps spielen hören, dann können sie vor dem Bildnis niederfallen und dann sind sie frei. So einfach geht das. So einfach ist das. Man erwartet nur eine kleine Geste von uns und schon sind wir aus dem Schneider. Die römischen Kaiser fordern nur ein ganz wenig Weihrauch für das Bildnis des Kaisers und schon können die Urchristen wieder gehen. Mehr nicht. Das muss man doch nicht so eng sehen, oder?! Zunächst scheint es so, als ob Nebukadnezar Milde walten lassen würde. Vielleicht hat er sogar mit einer milden, weichen, väterlichen Stimme gesprochen. Vielleicht wollte er sie mit rhetorischer Überredungskunst gewinnen: Ihr seid doch noch jung. Werft doch euer Leben nicht weg! Ich brauche euch doch noch! Auf der anderen Seite steht Nebukadnezar kompromisslos und unverrückt zu seinem Gebot: Wenn ihr meine Gottheiten (meinen Gott) nicht verehren werdet, dann werdet ihr in den glühenden Ofen geworfen. Schon wird es ernst. Nebukadnezar ist sogar bereit, seine besten Leute zu opfern, nur damit ein Bildnis verehrt wird. Oder steckt jetzt doch mehr dahinter? Es geht jetzt auch um seine Autorität, um seine Macht. Nebukadnezar bietet wohl eine zweite Chance, aber keinen Kompromiss an. Von den Gefährten Daniels wird erwartet, dass sie kleinbeigeben, dass sie Kompromisse machen, dass sie einlenken, aber totalitäre Regenten kennen keinen goldenen Mittelweg (vergleiche dazu auch die Anbetung des Bildes in Offenbarung 13). 42

43 Es kommt sogar zu einer blasphemischen Aussage Nebukadnezars: wer ist der Gott, der euch aus meiner Hand erretten könnte?! (Vers 15). In solchen prekären Situationen kommt es schnell zu verwirrten Gedankenspielen: Kommt diese zweite Chance nicht von oben? Gibt Gott selbst uns nicht diese zweite Chance? Sind wir nicht zu eingleisig, zu stur, zu fundamentalistisch? Wollen wir uns wirklich zu den Fundamentalisten zählen lassen? Sollten wir nicht auch die Gottheiten anderer Religionen achten? Wenn wir niederfallen, heißt das ja noch nicht, dass wir sie auch fernerhin akzeptieren! Wir wollen nur damit zum Ausdruck bringen, dass wir auch die anderen Religionen wert schätzen! Und wenn wir schon niederfallen, dann ist das nur ein äußerliches Zeichen, aber im Herzen werden wir in einem stillen Gebet Jahweh, unseren HERRN, anbeten. Das klare Bekenntnis der Freunde (Dan. 3, V ) Zunächst handeln die drei Freunde sehr weise. Sie lassen sich auf keinen Diskurs ein. Mit einem Tyrannen kann man nicht verhandeln. Ist euer Gott stärker als ich es bin?, fragt Nebukadnezar höhnisch. Für die drei Freunde erledigt sich die Frage von selbst. Für sie steht die Antwort eindeutig fest. Aber dennoch schweigen sie. Es ist nicht nötig, dass wir dir darauf antworten! (Vers 16). Darum legen sie jetzt ein Bekenntnis ab! Es ist ein Bekenntnis von dem lebendigen und allmächtigen Gott. ER, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und Jakobs, Jahweh ist sein Name, ist der einzige Gott! So lautet das kurze Bekenntnis der Juden im Schemah-Israel (Höre Israel aus 5. Mose 6,4). Haltet fest an dem Bekenntnis von JESUS!, ruft uns der Verfasser des Hebräerbriefes zu (Hebr. 3,1; 4,14; 10,23). Von uns werden keine langen Glaubensbekenntnisse einzelner Konfessionen erwartet, dass wir sie auswendig rezitieren könnten. In der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 als eine Antwort auf die Deutschen Christen, die mit dem Nationalsozialistischen Regime sympathisierten, 43

44 heißt es kurz und bündig: JESUS ist das eine Wort Gottes, dem wir im Leben und im Sterben gehorchen und vertrauen! Von uns als Nachfolger Christi wird nur ein kurzes Bekenntnis zu JESUS gefordert: JESUS ist der HERR!, lautet das kurze Christus-Bekenntnis von Paulus in Römer 10,9. JESUS ist HERR, das heißt JESUS ist der Kyrius, ein Titel auch der damaligen römischen Kaiser. JESUS ist der HERR heißt: Ich gehöre JESUS! ER ist mein Erlöser, mein Heiland, mein Retter, darum mein HERR! Hier steh ich nun und kann nicht anders (Dan. 3, V. 18) Die drei jüdischen Minister Schadrach, Meschach und Abed-Nego schließen mit einem kurzen kompromisslosen Ausruf: Was auch immer geschieht, du, Nebukadnezar, sollst wissen, dass wir dein Bild nicht anbeten werden! (Vers 18). Es gibt für uns keine Grenzüberschreitung. Die Grenze ist erreicht. Es gibt nur noch ein Entweder Oder. Es gibt keine Kompromisse mehr. Ähnlich kurz und bündig hat es auch Martin Luther vor dem Kaiser in Worms 1521 mit ächzender aber einer überzeugenden Stimme formuliert: Hier stehe ich. Ich kann nicht anders! Das bedeutet: Es gibt keine zweite Möglichkeit. Es gibt neben dem schmalen Weg nur den breiten, aber keinen goldenen Mittelweg. Es gibt neben dem Wort der Bibel kein anderes Wort Gottes. JESUS ist das eine Wort Gottes, dem ich im Leben und im Sterben zu vertrauen und zu gehorchen habe! Und ähnlich haben es viele andere Christus Bekenner ausgerufen: William Wilberforce, die Hugenottin Marie Durand, Dietrich Bonhoeffer u. v. a. m. Gebunden und doch frei (Dan. 3, V ) Was jetzt geschieht, entzieht sich unserer theologischen Erkenntnis. Viele Bekenner wurden dem Feuer preisgegeben und sind umgekommen. In diesem Sinne fassen ja auch die drei jüdischen Minister ihr theologisches Statement zusammen: Gott kann, wenn ER will, aber ER muss nicht. Der Mensch verfolgt menschliche Ziele, Gott aber verfolgt göttliche Ziele und die können lauten: Durch Leid zur Herrlichkeit! 44

45 Und JESUS sagt: Der Leib kann getötet werden, nicht aber die Seele! (Mt. 10,28). Man denke nur einmal an die Scheiterhaufen im Mittelalter. Viele mutige Bekenner wurden daraus nicht gerettet. Aber der allmächtige Gott kann eingreifen, wenn er will. An dieser Stelle wollte er das Herz Nebukadnezars für sich gewinnen. Gott greift ein. Die drei Männer werden in den überhitzten Glutofen geworfen, so dass sogar die Wächter von den Feuerflammen erhascht werden und verbrennen. Aber dann geschieht ein göttliches Wunder. Die drei Männer Schadrach, Meschach und Abed-Nego sterben nicht. Es ist unfassbar und mysteriös zugleich: Selbst ihre Kleider, Hüte und Haare verbrennen nicht, haben nicht einmal einen Brandgeruch. Aber ihre Fesseln versengen, so dass sie sich frei im Glutofen bewegen können: Gebunden und doch frei! Das ist die Botschaft. Christen können um des Namens JESUS willen gebunden sein und in einem Gefängnis ihr Leben fristen und dennoch sind sie innerlich frei. Ihr Herz kann niemand erobern. Das Herz, die Seele, gehört JESUS! Was für die Wächter ein Gerichtsfeuer wird, wird für die jüdischen Minister ein reinigendes Feuer! Sie erleben darin die Treue Gottes, die Allmacht Gottes, seine Fürsorge. Sie werden gereinigt von ihren Zweifeln, von ihrer Kleingläubigkeit, von ihren Ängsten. Die anderen aber kommen im selben Feuer um. Niemals allein (Dan. 3, V. 25) Nebukadnezar sieht im Glutofen plötzlich nicht mehr nur drei Männer herumlaufen, sondern vier. Den hatte er nicht hineinwerfen lassen. ER kommt von außen dazu. ER kommt aus einer anderen Welt, aus der unsichtbaren, himmlischen Welt. Damit können die Gläubigen rechnen, mit der himmlischen Welt, die voller Engel ist. Auch der Apostel Paulus erlebte einmal in Zeiten der Not den besonderen Beistand JESU (Apg. 27,23; Hebr. 1,14). Dieser vierte Mann im Glutofen sieht aus wie der Sohn der Götter (oder ist es wieder ein Majestätsplural? Der Sohn Gottes!? ). Der vierte Mann gleicht einem Sohn der Götter, so lautet der aramäische Originaltext Bar Elohin ; die Septuaginta übersetzt gleicht einem Engel Gottes ; die Vulgata übersetzt gleicht dem Sohn Gottes. 45

46 Bezeichnen die Götter einfach Engel? Oder ist es der Engel des HERRN? War es vielleicht sogar JESUS selbst? In Vers 28 spricht Nebukadnezar in seiner Hymne dann von einem Engel, einem Boten (aramäisch malacheh ). Die Gewissheit der Gläubigen Egal was kommt, egal was uns trifft, egal wohin wir gehen: Wir sind niemals allein! JESUS ist bei uns bis zum Ende der Welt! Die Gotteshymne des Nebukadnezar (Dan. 3, V ) Nun dringt sogar Nebukadnezar, der sich noch vor wenigen Stunden über den Gott des Himmels gestellt hatte (Vers 15), zu dem einen Glaubensbekenntnis durch: Der Gott des Himmels ist der Höchste! (Vers 32, aramäisch der El ʿIllajaʼ). Jetzt auf einmal ist der Gott des Himmels der Höchste! Das muss er erkennen. Dass Gott allein der HERR ist, müssen alle Menschen erkennen (Offb. 5,13). Es gibt keinen anderen Gott, als den, der so erretten kann! (Vers 29). Dieses Bekenntnis hätten eigentlich die drei jüdischen Freunde auf ihren Lippen gehabt. Von ihrem Lobgesang ist aber gar nicht die Rede. Es ist viel eindrücklicher, dass hier ein heidnischer, arroganter und mächtiger Weltherrscher zu diesem Glaubensbekenntnis durchdringt. Der allmächtige Gott kann aus den größten Christenverfolgern treue JESUS-Nachfolger machen (Saulus Paulus). Nun ruft Nebukadnezar sogar den Gott Israels zum höchsten Gott in Babylonien aus! Dass der lebendige Gott, der Schöpfer und der Erretter aller Menschen, im heidnischen Babylonien, das für Abfall und Verführung steht, als höchster und einziger Gott verehrt wird, ist ein Hinweis auf die Zeit des weltweiten Friedensreichs Christi, wenn dann die Erkenntnis Gottes die ganze Erde bedecken wird! Ermutigungen 1) Glaubenstreue JESUS gegenüber lohnt sich immer! (Lk. 18, Sendschreiben). 2) Der totale Herrschaftsanspruch eines Weltreiches steht dem Anspruch Gottes gegenüber. 3) Die Reiche dieser Welt und das Reich Gottes sind und bleiben unvereinbare Gegensätze! 46

47 4) Die Bilderanbetung führt zum Götzendienst, damit zum Abfall und ist Vorwegnahme des antichristlichen Regimes. 5) Der Glaube fordert bei jedem Gläubigen irgendwann das kompromisslose Bekenntnis (Mt. 10,28; 16,16; Apg. 4,19). 6) Glaubenslehre und Glaubenswachstum sind Ausrüstung zum Leiden, nicht Bewahrung vor dem Leiden. 7) Gottes Souveränität und seine Allmacht bleiben auch in den größten Krisen bestehen. Gott kann retten, wenn ER will! 8) Gott ist und bleibt Sieger! Die Wende im Leben Nebukadnezars (Daniel 4) Der Traum Nebukadnezars vom hohen Baum und einem Tier In einem Traum (Daniel, Kapitel 4, Verse 7-14) sieht Nebukadnezar einen Baum in der Mitte der Erde, der sehr hoch war. Er wuchs und wurde groß und mächtig. Er erreicht sogar den Himmel und ist bis ans Ende der Erde zu sehen. Er ist gesund, denn seine Blätter stehen gut und dicht und er trägt reichlich Frucht. Allen Tieren des Feldes spendet er Schatten und auch die Vögel finden dort Nahrung und sie suchen in den Zweigen ihre Zuflucht. Dann aber steigt ein heiliger Wächter vom Himmel herab und ruft mit lauter Stimme: Haut den Baum um und schlagt ihm die Äste weg, streift ihm das Laub ab und zerstreut seine Frucht, so dass die Tiere fliehen. Die Wurzel jedoch bleibt erhalten. Allerdings wird der König in Ketten gelegt, so dass man ihn auf den Feldern liegen lässt. Sein Verstand ist ihm genommen. Er nimmt die Lebensweise von Tieren an, isst Gras und lebt in der Wildnis. Sieben Zeiten lang wird die Verwerfung andauern. Die Intention der Erziehungsmaßnahme Gottes besteht darin, dass der verworfene König erkennt, dass der Höchste Gewalt über alle Königreiche hat. ER teilt die Königreiche den Königen zu. ER erniedrigt und erhöht die Menschen. Daniel wird geholt und er legt den Traum aus (Daniel 4, 16-23). Ein Baum wächst bis an den Himmel und erreicht das Ende der Erde. Das ist ein Hinweis auf die große Macht Nebukadnezars und auf das große babylonische Weltreich, das vom Euphrat bis zum Nil reicht. Als Herrscher eines Weltreiches ist Nebukadnezar zugleich der Herr über alle Reiche der Welt, auch wenn die Länder wie Griechenland und Äthiopien nicht zum babylonischen Reich gehören. Aber sie sind dennoch von Babylonien abhängig, 47

48 nämlich zumindest wirtschaftlich. Der Baum steht in der Mitte der Erde, das bedeutet, dass er auch Israel beherrscht (Hesekiel 38,12). Der Baum erreicht sogar den Himmel, ein Hinweis auf die Zikkurat (Etemenanki), dem 90 Meter hohen Stufengebäude in Babylon, welches Nebukadnezar errichten ließ und sicherlich auch ein Hinweis auf seinen Stolz, auf seine Selbsterhöhung, durch die errichteten Prachtbauten in Babylon Gott gleich sein zu wollen. Alle Tiere des Feldes finden in diesem Baum Nahrung und Schutz. Die Völker, die sich dem Weltreich unterwerfen, haben mit Babylonien wirtschaftlichen Austausch. Wohlstand und Reichtum wachsen. Niemand muss hungern. Wer Nebukadnezar als Weltherrscher anerkennt, der steht auch unter seinem Schutz. Frieden, Wohlstand und Sicherheit führen entweder zur Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer oder aber der eigene Stolz wächst und damit auch die Selbstsicherheit, die Selbstgefälligkeit, das Eigenlob und die Selbstherrlichkeit. Da kommt ein Wächter und ein Heiliger (4,10) vom Himmel herab. Wahrscheinlich ist damit ein heiliger Wächter gemeint, da Vers 11 mit dem Singular fortsetzt: und er rief mit Kraft. Der Rat (Beschluss, Dekret) der Wächter und der Spruch (Befehl) der Heiligen steht fest (4,14). Der Beschluss der Wächter ist zugleich der Beschluss des Allerhöchsten (4,21). Die Wächter stellen wahrscheinlich eine E n g e l k l a s s e dar. Sie beobachten die Menschen. Sie sind B o t e n d e r G r e n z e, die das Amt haben, zwischen Gott und Mensch, zwischen Gottesreich und Weltreich die heilige Linie rein zu bewahren (Hartenstein). Sie bewahren vor einer Grenzverschiebung, dass nicht die Weltreiche sich zu einem Gottesreich erklären (vgl. 1.Mose. 11; Offb. 13; Dan. 10). Die Proklamationen des himmlischen Dekretes lauten: Die Macht ist dem Menschen gegeben. Sie kann ihm auch wieder genommen werden. Der Ratschluss Gottes steht über die Ratschlüsse der Weltreiche (Psalm 2)! Das Urteil im Rat der Wächter: Die Ebenbildlichkeit Gottes, das was den Menschen zum Menschen macht, wird ihm genommen! Nebukadnezar, der mächtige König und Weltherrscher wird zu einem Tier degradiert. Nach der Evolutionstheorie entwickelt sich angeblich das Tier zum Menschen. Nach biblischem Verständnis kann der Mensch ohne Gottesfurcht zu einem Tier degradieren. Ohne Divinität (ohne Gottesfurcht) degradiert der 48

49 Mensch zur Bestialität. Vielleicht können wir in Daniel 7, Vers 4 eine Parallele sehen, wo der babylonische König mit einem Löwen verglichen wird, dem ein menschliches Herz gegeben wird. Das könnte eine Anspielung auf die Wiedereinsetzung des Herrschers sein. Die Verwerfung Nebukadnezars wird sieben Zeiten währen. Im Buch Daniel ist immer wieder von Zeiten die Rede. Eine Zeit könnte ein Jahr bedeuten (vgl. Dan. 7,25; 12,7). Auch für den jüdischen Schriftsteller Flavius Josephus bedeuten die sieben Zeiten genau sieben Jahre (Jüdische Altertümer, 10. Buch). Während dieser Zeit wird das babylonische Weltreich, das alle Länder fest im Griff hat, wahrscheinlich von einem Stellvertreter verwaltet. Ist es Daniel oder ist Daniel mit dabei? Niemand hegt irgendwelche Pläne, den leeren Thron an sich zu reißen. Eine seltsame Einmütigkeit beherrscht die Minister und Offiziere, die auf die Wiederkehr ihres Königs warten. Ihn wollen sie wieder regieren sehen und keinen anderen. Während dieser Zeit versucht auch kein anderes Reich, sich von Babylon loszusagen oder sein Schwert gegen das Weltreich zu erheben. Die Frist Gottes - Zeit der Einkehr und Umkehr (Dan. 4,24) Die Reaktion des Staatsbeamten und Traumdeuters Daniel ist überraschend und bemerkenswert. Er freut sich nicht über den himmlischen Beschluss über Nebukadnezar, in dem er vielleicht assoziiert: Endlich wird diesem Tyrannen, der mein Volk unterdrückt und mich hier in diese heidnische, gottlose und sündige Weltstadt geschleppt hat, den göttlichen Garaus gemacht. Nein! Im Gegenteil. Er ist erschrocken. Und er gibt seinem Herrn sogar den Rat, sein Leben zu überdenken. Er solle seine sündigen Taten sein lassen, gerecht regieren und die Armen unterstützen. Man könnte eine Frage hinzufügen: Woher weiß denn der heidnische Weltherrscher, was Sünde ist und was nicht? Appelliert Daniel an das Gewissen Nebukadnezars?! Weiß auch der gottgelöste Mensch, was Gut und was Böse ist?! Kennt er die Werte von Gerechtigkeit, Frieden und Humanität?! Sicherlich. Und Nebukadnezar bekommt die Chance umzukehren, seine sündigen Taten sein zu lassen und Gerechtigkeit zu üben. Er bekommt diese von Gott festgesetzte Zeit sogar für zwölf Monate. Eine Umkehr zu Gott ist möglich, obwohl es bereits einen göttlich fest beschlossenen Ratschluss gibt (Dan. 4,21). Gottes Gnade und seine Liebe stehen über seine Gesetze und über seine Dekrete. Anders lautet der Beschluss des Darius in Daniel Kapitel 6, wo es heißt: Das Gesetz der Meder und Perser ist unwiderruflich! 49

50 So halsstarrig und unbeweglich kann nur der Mensch sein Gott ist aber kein Mensch. Die Triebkraft seiner Liebe hält ihn in Bewegung! Gott aber will nicht den Tod des Gottlosen, sondern dass er lebe! Hochmut kommt vor dem Fall Leseabschnitt: Dan. 4, 27 Nach zwölf Monaten schaut Nebukadnezar über die ganze Stadt und ruft aus: Das ist das große Babel, das ich erbaut habe! Mit dieser Proklamation hat er sogar Recht. Aber der Ton macht Musik. Es kommt eben auf die kleine Nuance an, ob ich nämlich alle Planungen und Ausführungen in die Gottesbeziehung stelle, ob ich Gott die Ehre gebe oder ob ich mir selber auf die Schulter klopfe. In seiner emanzipatorischen Selbstverherrlichung ruft der Weltherrscher aus: Ich habe Babel erbaut. Ich bin der der Planer, der Denker, der Konstrukteur und der Vollender. Ich habe das Weltreich erobert. Wozu brauche ich denn den lebendigen Gott, den Schöpfer Himmels und der Erde? Ich habe doch genug Götter, die mir zur Seite stehen. In seiner rationalistischen Ekstase im Mantel eines aufgeklärten Menschen stellt der Weltherrscher seinen Verstand über Gott. Gott als der creator (Schöpfer), conditor (Planer und Gestalter), als der conservator (Bewahrer), provisor (Versorger) und iudex (Richter) wird verleugnet. Alle diese göttlichen Eigenschaften und Titel überträgt Nebukadnezar in diesem Augenblick auf sich selbst. Das ist das Nonplusultra des Selbstlobes. Wir erinnern uns an die monumentalen Gebäudekomplexe in Babylon: Unter der Herrschaft von Nebukadnezar II. entstand die Prozessionsstraße in Babel mit dem Ischtartor. Babel hatte acht Tore, davon war das Ischtartor das Berühmteste. Das Stadtschloss mit den hängenden Gärten (nach Diodorus Siculus gehören die hängenden Gärten zu den sieben Weltwundern) - auch die hängenden Gärten von Semiramis nach der Gattin von Nebukadnezar benannt. Der Sommerpalast. Die Stadtmauern waren 7 m dick und 18 km lang. Der Tempelturm Etemenanki war 90 m hoch. Heute ist vom Tempelturm nur noch der gewaltige quadratische Grundriss erhalten. 40 Ich machte Babylon stark wie ein Waldgebirge, heißt es auf einer Inschrift Archäologica, Augsburg 2004, S. 288 ff. und Allan Millard, Schätze, Maier: Buch Daniel in: Wuppertaler Studienbibel Altes Testament, 193 (Exkurs Babel). 50

51 Die Stimme Gottes vom Himmel - Dan. 4, 28 Gott greift selbst in das Weltgeschehen ein. Ein Wort Gottes und es geschieht. Das Gericht über Nebukadnezar lautet: Nebukadnezar wird von Gott verworfen. Er verliert die humanen Eigenschaften, die Gott ihm gegeben hat. Er verliert alle Titel und Würden. Nebukadnezar wird isoliert. Er wird aus der Gemeinschaft der Menschen ausgestoßen. Nebukadnezar führt ab sofort kein luxuriöses Leben der High-Society Klasse in den schönsten Palästen mehr, sondern ein erbärmliches Leben, ein tierisches auf den Feldern, in den Wäldern und in den Höhlen. Der Mann, der alles hatte, der nur mit dem Finger zu schnipsen brauchte, so dass sofort 10 Diener zu ihm sprangen und seine Wünsche von den Lippen ablesen konnten, eben dieser Mann wird zu einem Outdoor. Der mächtigste Mann der Welt wird den Tieren gleich. In der Medizin spricht man von Zooanthropie, von der Wahnvorstellung, in ein Tier verwandelt zu sein. Der mächtigste Herrscher wird niedriger als der ärmste Mensch auf Erden. Er hat seinen Verstand verloren und muss wie ein Tier dem Instinkt folgen. Die Zeit seiner Verwerfung wird jedoch auf sieben Zeiten (wohl sieben Jahre) befristet. Doppelte Frist und doppelte Chance Dass Nebukadnezar eine doppelte Frist und eine zweite Chance der Besinnung und der Umkehr von Gott geschenkt bekommt, ist schon überraschend. Zunächst hatte er nach dem Zeugnis des Staatsbeamten und Traumdeuters Daniel eine Besinnungszeit von zwölf Monaten bekommen (Daniel Kapitel 4, Vers 24). Er hätte in dieser Zeit umkehren und Gott die Ehre geben können. Diese befristete Zeit hätte völlig ausgereicht. Aber nach seiner Verwerfung hin zu den Tieren für sieben Zeiten bekommt Nebukadnezar den Verstand wieder. Und nun endlich gibt er dem Gott des Himmels alle Ehre, die ihm gebührt. Manche Menschen bekommen von Gott gar nicht eine solche lange Frist oder eine zweite Chance, um ihr Leben zu erneuern und mit Gott neu anzufangen denken wir nur einmal an den babylonischen Kronprinzen Beltsazar (Dan. 5). Oder denken wir an den reichen Jüngling, der nur eine Einladung von JESUS bekam, ihm nachzufolgen, aber ablehnte und fortging. Oder denken wir an Ananias und Saphira (Apostelgeschichte 5, 1-10), die den Heiligen Geist belogen hatten und sogleich tot umfielen. Zu nennen ist auch Herodes Agrippa 51

52 I., der Blasphemie betrieb und Gott nicht die Ehre gab (so heißt es im biblischen Text) und dafür sogleich von einem Engel mit einer Krankheit bestraft wurde, so dass er daran starb (Apostelgeschichte Kapitel 12,18-23). Erst als Gott dem Nebukadnezar den Verstand wieder gibt, beginnt er sich zu besinnen (Daniel Kapitel 4, Vers 31). Der freie Wille des Menschen ist an Gottes Bestimmung und Ratschluss gebunden, beziehungsweise ist dem untergeordnet. Jetzt endlich nimmt der animalisch Verworfene wieder humanes Wesen an. Das Bekenntnis Nebukadnezars zum Reich Gottes (Daniel 4, 31-34) Nebukadnezar lobt nun seinen Schöpfer. Nebukadnezar ruft den Namen des HERRN an (Joel 3,5)! Er preist Gottes Souveränität (Kapitel 4, Vers 32; vergleiche Jes. 40,17; Hi 9,12). Er macht es wie er will! Gott hat das letzte Wort. Gott sitzt im Regiment. ER ist der Lenker (rector) und Richter (judex). Niemand kann ihm wehren, das heißt, dass der lebendige und allmächtige Gott, der Schöpfer Himmels und der Erde, seine Pläne und Ratschlüsse (Dekrete), die vollkommen sind, zum Ziel bringt und vollendet. Niemand darf fragen: Was machst Du? Gott ist vollkommen, ohne Fehler. ER ist gerecht in seinen Entscheidungen, in seinen Planungen, in seinen Führungen, in seinem Gericht. Die Herren dieser Welt gehen dahin aber Gott kommt und regiert für immer. Die Reiche dieser vergänglichen Welt gehen dahin aber Gottes Reich kommt. Jetzt stellt er sein seine Krone unter Gottes Krone, sein Reich unter Gottes Reich (Daniel Kapitel 4, Vers 34)! Jetzt erkennt er, dass allen Weltreichen Fristen und Zeiten gesetzt sind (Daniel Kapitel 7, Vers 12), aber Gottes Reich ewig bleibt (Daniel Kapitel 4, Vers 31). Sein Tun ist Wahrheit! Der lebendige Gott, der Gott Daniels, ist Wahrheit. Wonach Pontius Pilatus noch nachfragt, was denn Wahrheit sei, das hat Nebukadnezar gefunden. Er weiß, wo die Wahrheit zu finden ist und wer die Wahrheit ist: Gott selbst ist die Wahrheit und in IHM findet man die Wahrheit. Nebukadnezar betet Gott an: Ich lobe, ehre und preise den König des Himmels! Er erkennt Gott als den höchsten König an. ER ist der König aller Könige. Alle Könige dieser Welt müssen sich unter dem König aller Könige beugen und Gott allein als König aller Könige anerkennen. Nebukadnezar ehrt das Reich Gottes und bekommt nun sein Königreich zurück. Nebukadnezar ist ein von Gott Rehabilitierter und Gesegneter. Das Leben Nebukadnezars und 52

53 seine Beziehung zu Gott sind eine ernste Mahnung und eine Einladung zur Entscheidung bis heute. Mit Gott kann kein Mensch spielen. Gott kann man nicht einfach übergehen, ihn ausschließen, ihn ignorieren, als wäre ER nicht da, als würde es IHN gar nicht geben. Aus der rationalistischen Sicht mag das zunächst so scheinen, als wenn das möglich wäre. Aber Gott sieht den Menschen und ER weiß um sein Tun. Jeder Mensch muss sich vor Gott verantworten. Jeder Mensch sollte sein Leben überdenken, sobald Gott redet und ihm eine Chance der Besinnung gibt. Diese Chance darf keiner verpassen oder ungenutzt lassen, denn es geht um die Ewigkeit. Nebukadnezar hat die Chance ergriffen und ruft Gott an! Wer den Namen des HERRN anruft, der wird gerettet werden das hat schon einst der Prophet Joel ausgerufen, das ruft Petrus seinem Volk zu und das ruft Paulus den Heiden zu! Diese Möglichkeit des Anrufens des Namens Gottes und die Möglichkeit der Errettung bestehen noch heute, nämlich in und durch JESUS Christus. Wer JESUS Christus mit ganzer Überzeugung und mit Demut anruft, wird gerettet zum ewigen Leben! JESUS spricht: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen (Johannes 5, 24 LUT). 53

54 Quellen Zwei historische Quellen stehen uns in Bezug auf das Leben Nebukadnezars zur Verfügung: 1) Die Babylonische Chronik ( v. Chr. und 605 bis 594 v. Chr.) nebst Inschriften und wirtschaftliche Aufzeichnungen. 2) Die biblischen Bücher: 2. Könige; 2. Chronik; Jeremia, Hesekiel und Daniel. Weitere Quellen: Herodot: Historien (1. Buch). Berossos (*340 v. Chr.), ein babylonischer Priester und Astronom: Babylonische Geschichte (Babyloniaka). Das Werk ist nur fragmentarisch erhalten. Flavius Josephus: Jüdische Altertümer (X. Buch). Anhang: Zeittafel: Die Neubabylonischen Herrscher Nabopolassar v. Chr. Nebukadnezar II. Awil-Marduk (Jer. 52,31), auch Ewil- Merodach genannt Neriglissar, bzw. Nergal-Sarezer (Jer. 39, 3.13) Labaši-Marduk Nabonid (Co-Regent ab 549 v. Chr. Beltsarar) v. Chr v. Chr v. Chr. 556 v.chr v. Chr. 54

55 Anhang: Karte des Vorderen Orients 55

56 Anhang: Karte: Die Ortschaften Ägyptens in der biblischen Prophetie 56

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