Wallis Südseite. Hochtourenwoche mit bis zu 9 leichten Viertausendern vis-a-vis vom Matterhorn August 2014
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1 Wallis Südseite Hochtourenwoche mit bis zu 9 leichten Viertausendern vis-a-vis vom Matterhorn August 2014 Tourenbericht von Wolfgang Hackenbroich
2 Prolog Am Anfang stand vor einigen Jahren die klassische Alpenüberquerung auf dem E5. Hochtouren bis auf 3800m konnte ich problemlos gehen. Klettersteige forderten Mut und Überwindung, waren spannend und schön. So reifte der Gedanke einmal Viertausender zu besteigen. 4000, eine magische Zahl. Zur Akklimatisierung reise ich wie von Oase empfohlen 2 Tage vor dem Tourstart an. Die Bahnstrecke von Visp durch das Mattertal hinauf nach Zermatt ist beeindruckend. Das Tal wird immer enger, die Berge immer höher. Auf der teilweise einspurigen 36KM langen Strecke werden in einer guten Stunde fast 1000 Höhenmeter überwunden. Direkt am Bahnhofsplatz in Zermatt läuft die Countdown-Uhr zur 150 Jahrfeier der Matterhorn Erstbesteigung am 14. Juli Ich wohne im einfachen Hotel Tannenhof direkt neben dem 5 Sterne Grandhotel Zermatter Hof. Vorschläge für mögliche Eingehtouren bekam ich vom Oase Chef persönlich. Ich habe mich dazu entschlossen meine beiden Eingehtouren von Zermatt aus zu starten.
3 Eingewöhnung Teil 1, Samstag Um 7:45 Uhr breche ich zur Rothornhütte auf. Direkt im Ortszentrum führt der Weg westlich hinauf, zunächst noch an ein paar Luxusherbergen vorbei. Schon bald ist man alleine unterwegs und dem Zermatter Trubel entflohen. Nach einer guten Stunde sind die ersten 350 HM geschafft. Ich stehe an der Pension Edelweiß/Alterhaupt, einer nostalgischen Lokalität die hoch über Zermatt liegt und ein einzigartiges Panorama von der Terrasse bietet. Das wusste ich zu diesem Zeitpunkt leider nicht. Es wäre auch eine Option als Unterkunft. Während die Sonne den Nebel weiter lichtet geht es immer ansteigend zum Berggasthof Hotel du Trift (2337m). Ab hier geht es nordwestlich in hochalpinem Gelände weiter, nachher einem Grad folgend. Zwei Russen auf dem Abstieg erzählen mir, dass in den beiden vergangenen Tagen wegen Neuschnees kein Gipfel möglich war. Sie hatten auch noch in Hüttennähe biwakiert. Um 13 Uhr sind 1600 HM abgearbeitet, die Rothornhütte (3210m) erreicht. Es ist windig und kalt, Eiszapfen hängen an den Felsen. Ich bin der einzige Gast hier oben. Heißer Kakao tut jetzt gut. Wirklich warm ist es in der Gaststube leider nicht, selbst das Hüttenpersonal trägt Strickmützen. Ca. 13:30 Uhr geht es über den Aufstiegsweg wieder hinunter. Am Gasthof Trift halte ich mich jetzt links und folge dem Wisshornweg, zunächst noch einmal ansteigend, dann aber stetig nach Zermatt hinab führend. Um 17 Uhr bin ich wieder mitten im Touristentrubel von Zermatt.
4 Das Edelweiss, wie ein Adlerhorst in der Felswand
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6 Gabelhorngletscher Triftgletscher nahe der Rothornhütte
7 Eingewöhnung Teil 2, Sonntag Kein Nebel, sondern strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen. Mein heutiges Ziel ist die Schönbielhütte (2694m). Sie liegt westlich von Zermatt, dem Matterhorn gegenüber. Unweit der Kirche führt der Weg rechts hinauf. Schon bald befinde ich mich auf dem Höhenweg nach Chalbermatten. Weitere Wanderer sind nicht zusehen, es ist wohl noch zu früh. Das Matterhorn, oder im Walliser dialekt Horu, befindet sich ständig im Blickfeld. Ein Murmeltier unweit des Weges erschreckt mich mit seinem warnenden Pfiff. Man blickt hinunter auf das Dörflein Zmutt und den gleichnamigen Stausee. Hinter Chalbermatten erreiche ich die mächtige Moräne des Zmutt Gletschers. Ich gehe auf den Grad der Moräne hinauf und setze dort den Aufstieg fort. An einigen Stellen ist der sehr schmale Pfad weggebrochen. Man muss sehr konzentriert sein, denn es mögen wohl 50-70m bis zum Grund sein. Im letzten Abschnitt führt der Pfad in Serpentinen hinauf zur Schönbielhütte. Ein Radler, Brote und die Aussicht von der Terrasse genießen. Um 13:15 Uhr geht es wieder zurück. Am Ende der Gletschermoräne halte ich mich weiter rechts um über die Stafelalpe zum Zmutt Stausee zugelangen. Hier überquere ich die Staumauer. Der Weg führt durch das Dörflein Zmutt und weiter über Blatten zurück nach Zermatt. Die Tour war sehr lang, vielleicht waren es 20km bei 1000HM im Hintergrund das kleine Matterhorn
8 Dörflein Zmutt Zmutt Stausee
9 Hörnlihütte (Kreis) 3260m, Hörnligrat, Matterhorn 4478m
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11 Meine zweite Eingehtour ist nun vorbei. Mit dem Treffen der beiden 4-Tausender Aspiranten aus Oberfranken beginnt sozusagen der erste Tag unserer gemeinsamen Tourenwoche. Bergführer Burkhard kommt fast Punkt 18 Uhr im Hotel an. Ich war nun schon die längste Zeit in Zermatt. Also soll ich die Lokalität zum Abendessen auswählen. Meine Entscheidung ist schnell getroffen, Walliser Kanne zum dritten. Bei Pizza aus dem Holzofen und einem guten Bier lernen wir uns nun ein wenig kennen. Ich bin der Älteste, die Tourkameraden sind gute 20 Jahre jünger. Anschließend wird die Ausrüstung kontrolliert und soweit nicht vorhanden mit Karabiner, Steigeisen und Pickel komplettiert. Die Wetterprognose für die nächsten Tage ist gut. So sind wir voller Spannung auf das was uns in der kommenden Woche erwartet.
12 2. Tag, Montag Strahlend blauer Himmel. Nach gutem Frühstück gehen wir um 8 Uhr zur Seilbahn. Die Gondeln des Matterhorn-Express werden insgesamt dreimal umgelenkt bis sie die Station Trockener Steg erreichen. Hier steigen wir in die Kabinenbahn um. Das Personal achtet auf eine hohe Auslastung und bittet mehrsprachig die Fahrgäste darum aufzurücken. Neben mir ertönt es: Oh yeah, it s like the New York Subway. So erreichen wir um 9:25 Uhr das kleine Matterhorn(Glacier Paradise, 3883m) und haben mühelos 2280 Höhenmeter überwunden. Fast 30km/h Windgeschwindigkeit lassen die minus 4 Grad hier oben deutlich kälter erscheinen. Steigeisen und Klettergurt werden angelegt. Darüber hinaus ziehe ich so ziemlich alles an was mein Rucksack hergibt.
13 In klarer dünner Luft gehen wir sehr langsam am langen Seil über das Breithornplateau zum Breithornpass und steigen dann zum 4164m hohen Breithorn auf. Um 11:20 Uhr stehe ich auf meinem ersten Viertausender. Glücksgefühle? Ein wenig, es ist jedoch anders als auf meinen bisherigen Gipfeln bzw. Touren. Durch die große Höhe und die äußeren Bedingungen bin ich sehr mit mir selbst beschäftigt. Es fordert mich mehr als ich dachte. Der Abstieg über den Grande Ghiacciaio di Verra Gletscher wird angenehmer da teilweise Windstille herrscht. Wir gehen an Felsriffen und Abbrüchen vorbei. Um 14 Uhr ist das Tagesziel Rifugio Guide de Ayas, 3425m, erreicht. Wir beziehen ein Matratzenlager. Ich ruhe mich ein wenig aus. Später ist es draußen wieder sehr windig, Wolkenspiele wechseln sich mit der Sonne ab. Nach dem Abendessen bin ich noch einmal draußen auf der Terrasse. Plötzlich durchbricht das Klackern von Steinen die Stille. Beim Blick über die Brüstung sehe in die Augen einer Gamsfamilie. Völlig unbeeindruckt suchen sie nach Futter. Der Tag verabschiedet sich mit einem schönen Sonnenuntergang. Aufwärts auf dem Breithornplateau Breithorn Westgipfel 4164m
14 Castor 4223m auf dem Breithorn 4164m hier geht s weiter
15 Es sieht nicht nur kalt aus Pollux 4092m
16 Blick ins Val d Ayas
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18 3. Tag, Dienstag Heute wartet eigentlich der zweite Viertausender auf uns. Der Blick aus dem Fenster verrät jedoch schnell das ein Gipfel nicht wirklich zu machen ist. Neuschnee, kaum Sicht und hoch oben Windgeschwindigkeiten von bis zu 50km/h sind kaum geeignete Bedingungen fürs Gipfelglück. Nach dem Frühstück lege ich mich noch einmal in die Koje. Burkhard hat den Tag komplett neu geplant. Der Castor und das Tagesziel Rifugio Quintino Sella sind gestrichen. Statt dessen wollen wir zum weiter östlich gelegenen Rifugio Mantova. Um 9 Uhr gehen wir los. Es wird der Tag der Sessel-, Gondel- und Kabinenbahn. Der Abstieg ins Val d Ayas führt gute 1200 HM hinunter. Es gibt keinen neuen Niederschlag, die Sicht bleibt aber am Anfang bescheiden. Später werden die Wolkenlücken größer. Die Mittagszeit verbringen wir am Rifugio Ferraro (2066m). Kleine bunte Fahnen die vom Haus aus verspannt sind versprühen ein wenig Himalaya Flair.
19 Abstieg entlang der Gletschermoräne des Chiacciaio di Verra Kurz vor dem Refugio Ferraro oberhalb Val d Ayas
20 Von hier führt ein Wirtschaftsweg hinauf zur Vallone della Forca, dem Startpunkt der Seilbahn Tour. Der Chefe der Bahn achtet peinlichst genau darauf dass alle Fahrgäste nur durch die automatischen Drehkreuze den Einstiegsbereich betreten. Eigentlich waren wir schon drin und mussten noch einmal zurück. Ordnung muss sein!!! Die Seilbahntour: Sessellift hinauf zum Col di Bettaforca (2672m), mit Sessel und Gondel hinunter nach Staffal, von hier mit Kabinenbahn nach Rif de Lys, Kabinenbahn nach Passo die Salati (2976m), dann Gondel hinauf zum Indren(3275m). Hier oben müssen die Jacken wieder hoch geschlossen werden. Es weht ein eisiger Wind als wir die letzten 250 HM zum Rifugio Mantova(3585m) aufsteigen. Um 16:30 Uhr sind wir da und beziehen ein schönes 8 er Zimmer das wir für uns alleine haben. Am Abend jagt der Wind einmal mehr die Wolken um die Gipfel und vertreibt sie hoffentlich für die nächsten Tage.
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23 links im Bild Rifugio Gnifetti 3625m oberhalb der Mantova, daneben die Vincent Pyramide 4215m Abendstimmung an der Mantova
24 4. Tag, Mittwoch Wir starten um 6:45 Uhr bei wolkenlosem Himmel und müssen zunächst wieder bis zur Bergstation der Seilbahn auf 3275m absteigen um dann den zweiten Viertausender ins Visier zu nehmen. Über den hart gefrorenen Gletscher geht es gemächlich hinauf zum Punta Giordani (4046m). Dieser ist Prinzip eine Gratverlängerung der Vincent Pyramide (4215m) die als Nummer drei folgen soll. Es ist anstrengend, aber ich fühle mich gut. Um 9:15 Uhr sind wir am Gipfel des Giordani der als solcher gar nicht richtig auffällt. Ich genieße die Aussicht und den Ausblick auf die nächste Herausforderung. Einem Kameraden geht es nicht gut. Die Höhe bereitet ihm arge Probleme, er beschließt die Tour abzubrechen. Dem zu Folge steigen wir gemeinsam wieder fast 800 HM ab um ihn bis zur Seilbahn zu begleiten. Nun trennen sich leider unsere Wege. Zu dritt geht es hinauf zur Gnifetti Hütte (3647m), unserem heutigen Stützpunkt. Wir queren leicht ansteigend den Gletscher und sind um 11:30 Uhr da.
25 Blick zurück zum Rifugio Mantova
26 Punta Giordani 4046m mit Gipfelmadonna Vincent Pyramide 4215m Balmenhorn 4167m Ludwigshöhe Signalkuppe 4554m Panorama am Giordani
27 Gerade als wir ankommen wird die Hütte mit einem Helikopter versorgt. Wir haben bis hierhin schon einige Höhenmeter bewältigt. Nach einer Mittagspause mit leckerem Strudel wollen wir mit leichtem Gepäck hinauf zum Balmenhorn. Mir fällt der Aufstieg jetzt sehr schwer, die Trinkpausen häufen sich. Burkhard fragt ob es Sinn macht heute noch viele Körner zu verbrennen, da wir morgen einen sehr anstrengenden Tag haben werden. Wir beschließen noch bis in den Sattel zwischen Balmenhorn und Vincent Pyramide aufzusteigen und dann zu entscheiden ob heute noch ein Gipfel möglich ist. Es liegt nun an mir. Ich entscheide das wir in dem Sattel umkehren. Es ist so zwar schade, aber wohl besser. Um 15:30 Uhr sind wir zurück. Mittlerweile habe ich auch leichte Kopfschmerzen. Wir haben ein 6 er Zimmer mit 3 er Stockbetten. Ich beziehe mein Lager unten um der Kletterei in der Nacht zu entgehen.
28 Rifugio Gnifetti Balmenhorn mit Biwakschachtel und Christusstatue
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30 5.Tag, Donnerstag Vom Fenster des Waschraums sieht man eine Karawane von Seilschaften über den Gletscher Richtung Balmenhorn ziehen. Es mögen so ca. 60 Bergsteiger sein. Um 7:15 Uhr brechen wir auf. Aber was ist mit mir los? Nach den ersten ca. 200 Höhenmetern fällt mir alles ungewohnt schwer. Ich kämpfe dagegen an doch in mir werden die Zweifel immer größer ob ich das heutige Ziel erreiche. Das bespreche ich mit Burkhard. Er meint: Also, wir gehen jetzt etwas langsamer und du versuchst ganz gleichmäßig zu gehen. Bis zur Hütte (Rif Margherita 4554m) bringen wir dich so auf jeden Fall. Und unterwegs schauen wir dann mal was möglich ist. Gesagt, getan. Um 9:15 Uhr stehen wir auf dem Balmenhorn (4167m) und legen eine Pause in der Biwakschachtel unterhalb der 4m hohen Christus- Gipfelstatue ein. Diese eine Tonne schwere aus Kriegsschrott gegossene Bronzestatue steht seit 1955 hier. Mont Blanc Balmenhorn
31 Gegen 10 Uhr steigen wir vom Balmenhorn ab um auf die Ludwigshöhe (4341m) zu wechseln. Ich habe mich mittlerweile wieder etwas gefangen. Burkhard versteht es auch mich zu motivieren. Wie gewohnt verstärkt der Wind die Minusgrade. Der Trinkschlauch meines Camel Bag friert ein! Eine Thermosflasche wäre jetzt vorteilhafter und das Verlegen des Schlauchs unter die Jacke löst das Problem langsam. Zwischenzeitlich helfen die Kameraden mit warmen Tee aus.
32 So gehen wir weiter über die Gletscher im Monte Rosa Gebiet, sind um 14 Uhr am Tagesziel Rifugio Margherita auf der Signalkuppe und haben insgesamt 5 Viertausender abgearbeitet (Balmenhorn- 4167m, Ludwigshöhe-4341m, Parrotspitze-4432m, Zumsteinspitze- 4563m, Signalkuppe-4559m). Gemäß Burkhards Höhenmesser sind das 1455HM im Aufstieg und 560HM im Abstieg. Mit diesem Verlauf hatte ich bei den Schwierigkeiten am Morgen nicht gerechnet, ein grandioser Tag. Blick von Ludwigshöhe auf Schwarzhorn 4321m, Bildrand Schwarzhorn rechts Balmenhorn 4321m auf der Ludwigshöhe
33 Lyskamm Matterhorn Dent Blanche Ober Gabelhorn Zinalrothorn Weisshorn Bild oben: Panorama gesehen aus Richtung Ludwigshöhe Bild unten: Panorama gesehen von der Parrotspitze Grenzgletscher Dufourspitze Zumsteinspitze Signalkuppe mit Rif Margherita on Top
34 Blick von der Zumsteinspitze zur Signalkuppe/Rif Margheritha kleine Gipfelmadonna auf der Zumsteinspitze 4563m
35 Gipfelmadonna der Signalkuppe Auf der Signalkuppe pfeift ein kräftiger Wind der in Böen an der Hütte rüttelt. Auf der zweiten Etage bemerke ich das beim Beziehen des Lagers. Das Rif Margherita steht seit 1893 in seiner ersten Ausführung hier. Namensgeberin war Königin Margarethe von Italien. Die höchste Berghütte Europas ist ein wenig speziell. Zum einen durch die exponierte Lage auf der Signalkuppe (rundherum gähnt der Abgrund) zum anderen durch die absolut minimalistischen sanitären Einrichtungen. Es gibt keinen Waschraum und kein fließendes Wasser auf den 3 Toiletten. Dafür bietet jedoch ein Toilettenfenster einen grandiosen Ausblick, fast wie aus dem Flugzeug. Ach ja, und WLan gibt es auf der Hütte auch. Der Tag verabschiedet sich mit einem wunderschönen Sonnenuntergang, während dem nahezu alle Fenster zu Logenplätzen werden.
36 Impressionen am Rif. Margherita Abbild einer Aufnahme aus dem Rif Margherita
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38 6. Tag, Freitag Die Nacht war grauselig. Ich habe kaum geschlafen und bin froh, dass wir schon um 5 Uhr frühstücken. Meine Wasservorräte habe ich mit unter die Bettdecke genommen, so sind sie wenigstens leicht temperiert. Um 6 Uhr geht es warm angezogen hinaus und fast nur noch bergab. Über den Grenzgletscher steigen wir hinab zur Monte Rosa Hütte. In der aufgehenden Morgensonne bieten sich immer wieder neue atemberaubende Panoramen. Es ist einfach großartig selber live zusehen was man bisher nur aus guten Bildbänden oder Dokumentationen kannte. Um 8:30 erreichen wir die futuristisch aussehende neue Monte Rosa Hütte (2883m). Es ist deutlich wärmer, wir sitzen auf der Terrasse und ich genieße bei frischem Kaffee und Gebäck die Aussicht. Die ganz warmen Sachen verschwinden nun im Rucksack.
39 Dent d He`rens Matterhorn Obergabelhorn Zinalrothorn Neue Monte Rosa Hütte 2883m
40 Ohne Steigeisen gehen wir um 9:15Uhr hinunter zum Gornergletscher. Wir folgen den Markierungen, umgehen Gletscherspalten bis wir nach fast 2 Stunden die breite Randspalte über eine fest installierte Metallbrücke überschreiten. Die Gletscher liegen nun hinter uns, wir steigen weiter hoch mittels Leitern und befinden uns bald auf dem Gornergrat. Ein schmaler Pfad führt uns nun zur Gornergratbahn, Station Roter Boden (2815m). Während dessen sieht man vorne voraus fast immer das Matterhorn und zur Linken den Gornergletscher mit einem imposanten Panorama von Viertausendern. Um 12:48 Uhr bringt uns die Zahnradbahn in schleichender Fahrt hinunter nach Zermatt. Nach einer dreiviertel Stunde finden wir uns im touristischen Gewusel der Bahnhofstrasse wieder und gehen zum Hotel Tannenhof. Eine großartige Tourenwoche ist zu Ende.
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42 Viertausenderkulisse am Gornergrat / Roter Boden Grenzgletscher Liskamm Castor Pollux Schwarzegletscher Breithorngletscherhorn Breithornhorn Kleinmatterhorn Theodulgletscher
43 Epilog Diese Hochtour hat mich auf sieben 4-Tausender geführt und um einige Erfahrungen reicher gemacht. Die eigentliche Herausforderung waren weder technisch schwierige Auf- und Abstiege noch schwindelerregende Gratbegehungen sondern das individuelle Zurechtkommen mit den klimatischen Bedingungen in Höhen über 4000m. Es hat leider nicht bei allen geklappt. Auch ich hatte am vorletzten Tag Zweifel. Vielleicht habe ich mir einfach zu viele Gedanken gemacht. Vielen Dank an Burghard für die Unterstützung. Du hast mich motiviert, am Ende des Tages hat auch alles gepasst. Eine vorzeitige Anreise verbunden mit zwei Hüttenübernachtungen auf über 3000m wäre sicherlich das Optimum an Eingewöhnung vor Ort. Der Bericht ist mit Fotos von Burghard ergänzt. Zermatt Impressionen zum Abschluss und irgendwie ist das Matterhorn immer da
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