Zukunft Jetzt GRENZGÄNGER EUROPAWEIT VERSICHERT INTEGRATION AUF RATEN. Drei internationale Arbeiter im Porträt. Asylsuchende und der Arbeitsmarkt

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1 AUSGABE 1/ Zukunft Jetzt DAS MAGAZIN DER DEUTSCHEN RENTENVERSICHERUNG DAS MAGAZIN DER DEUTSCHEN RENTENVERSICHERUNG ARBEITEN VORSORGEN LEBEN EUROPAWEIT VERSICHERT Drei internationale Arbeiter im Porträt SEITE 24 INTEGRATION AUF RATEN Asylsuchende und der Arbeitsmarkt SEITE 28 GRENZGÄNGER An einer Straße in Berlin wachsen Ost und West zusammen. Mit Mühe und Mut SEITE 6

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3 InhaLt EDITORIAL 6 ZukunftJetzt 1/2018 LebenJetzt 4 News + Tipps: Was passiert jetzt Internationale Beratungs- tage, Reha für Migranten Titel: Grenzgänger Wo die Berliner Mauer stand, wächst Ost und West nur langsam wieder zusammen Liebe Leserin, lieber Leser, Grenzen spielen in unserem Leben eine wichtige Rolle obwohl sie immer durchlässi- ger werden oder längst ver- schwunden sind: so wie die Berliner Mauer in unserer Titel geschichte über das nicht immer einfache Zusammen- wachsen von Ost und West (Seite 6). Deutschlands Au- ßengrenze wiederum haben in den letzten Jahren viele Zuwanderer überschritten. Was das mittelfristig für unser Sozialsystem bedeutet, lesen Sie ab Seite 28. An die eige- nen Grenzen gehen wir beim Sport (Seite 26), manchmal zeigt uns aber auch der Alltag unsere Grenzen auf, wie eine behinderte Sportlerin erzählt (Seite 14). Aber zum Glück sind wir ab und zu auch ein- fach mal grenzenlos glück- lich, so wie unsere Auslands- versicherten ab Seite 28. Welche Grenzen Sie selbst antesten wollen, liegt allein bei Ihnen. Ihre Rentenversi- cherung unterstützt Sie da- bei wo auch immer Sie sind. Herzlich, Ihre Zukunft Jetzt E-Paper Interview: Wer im Ausland arbeitet, sollte sich früh zum Thema Rente beraten lassen. 14 Essay: Meine tägliche Grenzerfahrung Aus dem Alltag der Paralympics- Athletin Christiane Putzich Hier +Jetzt 16 Bund: Endlich Heimat Gisia Nazari einst geflüchtet, jetzt in der Ausbildung 20 Mitteldeutschland: Internatio- nale Beratungstage Ungarn Hart am Limit Grenzwerte überall: bei Rente, Kranken- kasse oder Versicherung. Ein Wegweiser VorsorgenJetzt 22 Historie: Als Deutschland noch zwei Rentensysteme hatte in Ost und West 23 Ost-West-Renten: Was ab Juli dieses Jahres anders wird 24 Rentenversicherte im Ausland: Grenzenlos versorgt durch internationale Abkommen GesundJetzt 26 Fit für den Frühling: Fünf Apps gegen den Winterspeck Steiniger Weg Wie es gelingt, 1,1 Millionen Menschen in die Sozialversicherung zu integrieren Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund Sie lesen unterwegs gern auf Tablet oder Handy? Laden Sie das Heft herunter: 32 ServiceJetzt: Neuer Renten- ausweis, Mehr Erwachsenen- begleitung bei Kinderreha 34 UndJetzt?: Chat mit dem Kinderzimmer. Hajo Schuma- chers Familienkolumne Ausgabe COVER-FOTO: 1/2018 JÖRG BRÜGGEMANN; DIESE SEITE: LYDIA HESSE, OLAF TAMM, ILLUSTRATION: SASAN SAIDI Zukunft Jetzt 3

4 LebenJetzt SCHWERPUNKT RENTE OHNE GRENZEN 53 Jahre deutschtürkisches Abkommen Seit mehr als einem halben Jahrhundert gibt es das deutschtürkische Abkommen über Soziale Sicherheit. Es war 1965 eines der ersten Abkommen mit einem Land, aus dem eine große Anzahl an Gastarbeitern nach Deutschland gekommen war. Seitdem können Versicherte aus beiden Ländern ih- re Rentenzeiten problemlos geltend machen. Mehrmals im Jahr finden dazu Beratungstage in verschiede- nen Städten Deutschlands und der Türkei statt. Abkommen mit Albanien Deutschland und Albanien verbin- det seit Dezember 2017 ein neues Sozialversicherungsabkommen. Davon profitieren Renter und Be- schäftigte beider Länder. 536 Beratungstage im In- und Ausland hat die Deutsche Rentenversiche- rung 2016 gemeinsam mit Renten- versicherungsträgern aus 21 Län- dern veranstaltet. Beratung zu griechischem und deutschem Rentenrecht in Stuttgart. INTERNATIONALE BERATUNGSTAGE In ganz Deutschland berät die Deutsche Rentenversicherung Menschen aus dem Ausland und solche, die im Ausland arbeiten Ein Job in Belgien, eine Entsendung nach Liechtenstein. Oder ein Arbeits- platzwechsel von Polen nach Deutsch- land. Europäische Erwerbsbiografien sind heute gang und gäbe. Damit Menschen, die in verschiedenen Län- dern gearbeitet haben, ihre Vorsorge planen können, gibt es die Internatio- nalen Beratungstage. An diesen Tagen beraten die Träger der Deutschen Rentenversicherung gemeinsam mit ausländischen Trägern bei Fragen zum nationalen und internationalen Rentenrecht, auch im Ausland. Beratungstage gibt es zu einer Viel- zahl von Ländern, vor allem für das europäische Ausland, aber auch für Länder wie die Türkei oder sogar fer- ne Ziele wie Marokko. Dabei geht es um internationales Recht, zum Beispiel, wann und wo man seine Rente beantragen kann. Häufig ist auch die Frage: Was muss ich beachten, wenn ich eine Beschäfti- gung im Ausland aufnehme und wie wirkt sich dieses auf die Rente aus? Die Beratung ist kostenfrei und findet an vielen Orten in Deutschland statt. Interview auf Seite 12 Die Website der Rentenversicherung bietet mehr Infos dazu unter dem Kurzlink: FOTOS: GERD MARKOWETZ, GETTY IMAGES 4 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

5 LebenJetzt Ihre Ansprechpartner für alle Fragen zu grenzüberschreitenden Renten Die Deutsche Rentenversiche- rung ist Ansprechpartner für die Versi- cherten, die Versicherungszeiten im Ausland zurückgelegt haben oder dort wohnen. Anfragen und Anträge mit Be- zug zum Abkommens- und Europarecht bearbeiten in Deutschland verschiedene Versicherungsträger. Im Prinzip ist je- weils der Versicherungsträger zustän- dig, bei dem Versicherte ihre deutschen Beiträge gezahlt haben. Menschen, die in einem oder mehreren Mitglieds- oder Abkommensstaaten gewohnt oder gear- beitet haben, betreut als Verbindungs- stelle entweder die DRV Bund, die DRV Knappschaft-Bahn-See oder einer der Regionalträger der DRV. Die Verbindungsstellen bearbeiten An- träge oder leiten sie weiter und zahlen deutsche Renten ins Ausland. Renten in alle Welt In 200 Länder hat die Deutsche Rentenversicherung 2016 Aus- landsrenten überwiesen, häufig an deutsche Empfänger. Die meisten von ihnen leben in Eu- ropa, darauf folgen die USA. Verbindungsstellen der Regionalträger Rheinland-Pfalz: Albanien, Frankreich, Luxemburg; Oldenburg-Bremen: Austra- lien; Rheinland: Belgien, Chile, Israel, Spanien, Uruguay; Bayern Süd: Bosnien-Herze- gowina, Kosovo, Kroatien, Mazedonien, Montenegro, Österreich, Serbien, Slowe- nien, Slowakei, Tschechien; Nordbayern: Brasilien, Portugal, Rumänien, Türkei; Mitteldeutschland: Bulgarien, Ungarn; Nord: Dänemark, Estland, Finnland, Groß- britannien, Indien, Irland, Kanada, Lettland, Litauen, Norwegen, Schweden, USA; Baden-Württemberg: Grie- chenland, Griechisch Zypern, Liechtenstein, Schweiz; West- falen: Island, Niederlande; Schwaben: Italien, Malta, Marokko, Tunesien; Braun- schweig-hannover: Japan, Philippinen, Republik Korea; Berlin-Brandenburg: Polen. Mehr mehrsprachige Infos zu Reha-Angeboten geplant Menschen mit Migrationshintergrund können künf- tig leichter über Reha-Maßnahmen informiert wer- den. Diese Menschen haben häufig einen schlech- teren Gesundheitszustand als die vergleichbare deutsche Bevölkerung. Reha- Angebote nehmen sie dennoch seltener wahr. Die Deutsche Rentenversi- cherung Bund, die Deutsche Rentenversicherung Oldenburg-Bremen und die Deutsche Renten- versicherung Nord haben deshalb gemeinsam das Forschungsprojekt MiMi-Reha durchgeführt. Darin wurden Informationsangebote zur medizini- schen Reha analysiert. Die Broschüren stehen im Internet zur Verfügung. Zudem sollen Informati- onsveranstaltungen an verschiedenen Standorten das Angebot abrunden. Der Wegweiser unter Kurzlink: Menschen mit Migrations hintergrund gehen noch zu selten in Reha. QUELLE: DEUTSCHE RENTENVERSICHERUNG BUND Ausland ist nicht gleich Ausland Ob Peru, Thailand oder die Seychellen mit einer Vielzahl Staaten hat Deutschland kein Sozialversicherungsabkommen abgeschlossen. Wer als Rentner in ein solches Land zieht, sollte sich daher gut beraten lassen. Wie sich eine dortige Beschäf- tigung auswirkt und unter wel- chen Voraussetzungen man dort eine Rente aus Deutschland er- halten kann, erklärt die auch als Download erhältliche Broschüre Arbeiten in Deutschland und im vertragslosen Ausland. Kurzlink: Ausgabe 1/2018 Zukunft Jetzt 5

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7 LebenJetzt GRENZ - GÄNGER 28 Jahre teilte die Mauer Berlin, genauso lang ist sie nun schon weg. Doch wie gut ist die Wunde im Herzen der Hauptstadt heute verheilt? Eine Spurensuche entlang der Bernauer Straße VON LAURA SALM-REIFFERSCHEIDT UND JÖRG BRÜGGEMANN (FOTOS) Suat Özkan sitzt an einem Tisch in sei- nem Ost-West-Backshop an der Ber- nauer Straße in Berlin. Er trägt einen eleganten blauen Anzug, sein Haar ist zu- rückgegelt, wache Augen blicken durchs Schaufenster. Autos rasen entlang der vier- spurigen Straße, eine Tram sammelt Passa- giere ein, Fahrradfahrer pflügen auf dem Radweg vorbei. Sehen Sie mal, hier ist alles voller Laub, und nun gucken Sie mal auf die andere Straßenseite. Alles sauber. Das ist der feine Unterschied. Da drüben würde man das nicht dulden, intoniert Özkan melodisch. Wenn der Unternehmer von der anderen Sei- te spricht, dann meint er Mitte im früheren Osten. Sein Backshop liegt im Weddinger Brunnenviertel, im ehemaligen Westen. Hier lebte Özkan schon als Kind, nachdem er mit sechs Jahren aus der Türkei nach Deutsch- land gekommen war. Wir haben hier an der Mauer Fußball gespielt, unsere Autos gewa- schen. Kein Fremder ist reingekommen. Das war unsere Straße, sagt er. Zukunft Jetzt 7

8 LebenJetzt 28 Jahre durchtrennte die Mauer die beiden Viertel entlang der Bernauer Straße. Heute erinnert eine 1,4 Kilometer lange Frei- luftausstellung mit Mauerresten und Ge- denktafeln an die Teilung. Der Schnitt durch die Stadt war hier besonders drastisch. Die Gegend war dicht bebaut. Es gab keinen Platz für eine breite Grenzanlage. Die Häuser selbst wurden Teil der Absperrung. Verzwei- felte hechteten über Stacheldraht, sprangen aus Fenstern, gruben Tunnel, um in den Westen zu fliehen. Im August 1961, neun Tage nach Abriegelung der Sektorengrenze, forderte die Mauer hier ihr erstes Todes- opfer. Viele weitere sollten folgen. Nun ist die Mauer genauso lange weg, wie sie gestanden hat. Doch noch immer sprechen Menschen wie Suat Özkan von drüben und von der anderen Seite. Wie gut also sind die beiden Teile der Stadt an dieser Stelle zusammen- gewachsen? Ein transkultureller Wanderer Suat Özkan beschäftigt sich täglich mit der Geschichte der Berliner Mauer. Er sieht sich selbst als einen transkulturellen Wanderer zwischen Ost und West und zwischen Orient und Okzident. Sein Backshop gleicht einem Museum. Der kleine Laden ist vollgestopft mit Mauersteinen und Ost-Relikten. Auf Bild- schirmen über der Theke wechseln sich his- torische Fotos mit Quizfragen über die DDR ab. Ich hab die Vision, dass wir hier einen Ort der Begegnung und der Erinnerung schaffen, sagt Özkan. Für Touristen, für Ber- liner und für seine Angestellten. Er bildet Jugendliche aus sozial schwachem Milieu aus, stellt Frauen mit oder ohne Migrations- hintergrund ein, die aus zerrütteten Ver- hältnissen kommen. Er erzählt von einem irakischen Flüchtling und einem deutschen» Die Gesell- schaft besteht aus kleinen Biotopen, die wir miteinan- der verbinden müssen. «Suat Özkan Betreiber des Ost West Cafés 1,4 Kilometer lang ist die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße. Nirgendwo ist der Schrecken so erlebbar wie hier in Berlin Mitte. Jungen, die bei ihm arbeiten. Ich habe ih- nen gesagt, ihr seid jetzt wie Brüder, lernt gegenseitig eure Kultur kennen, so der pro- movierte Jurist. Denn eine Gesellschaft be- stehe aus kleinen Biotopen, die verbunden werden müssen. Und unterschiedlicher könnten die Bioto- pe diesseits und jenseits der Bernauer Stra- ße nicht sein. Die verfallenen Gründerzeit- häuser in Mitte sind saniert, Baulücken mit Stadthäusern gefüllt. Cafés, Boutiquen, Res- taurants und Bioläden säumen die Straßen. Hier leben junge Familien, viele aus West- deutschland, privilegierte Migranten, Besser- 28 Jahre teilte die Mauer Berlin 13. August 1961 Die DDR-Führung sperrt die Grenze nach Westberlin ab. An der Bernauer Straße flüchtet am 15. August der DDR-Grenzer Conrad Schumann. 3. Oktober 1964 Durch einen Tunnel an der Bernauer Straße entkommen 57 Menschen nach West-Berlin. DDR-Grenzschützer stören die Flucht jedoch. Bei der Schießerei wird ein Grenzsoldat getötet. 8 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

9 LebenJetzt FOTOS: JÖRG BRÜGGEMANN, PETER LEIBING, GETTY IMAGES verdiener. Im Brunnenviertel hingegen: So- zialbauten aus den 60er- und 70er-Jahren, Spielhallen, Wettbüros und Discounter. Der Anteil der Arbeitslosen ist fast dreimal so hoch wie südlich der Bernauer Straße, mehr als die Hälfte der Bewohner haben Migrati- onshintergrund. Als die Mauer noch stand, hat sich keiner für uns interessiert, erinnert sich Özkan. Das ändere sich langsam. Die Nähe zu Mitte macht das Viertel attraktiver. Die Mieten steigen. Özkan mahnt vor einer modernen finanziellen Spaltung. Das sehe man in Frankreich. Da werden Menschen in Randbezirke abgeschoben. Suat Özkan (links) betreibt am Mauerstreifen Café und Backshop. Wenige Schritte weiter bestaunen Touristen die letzten echten Reste der Inlandmauer. 1,4 Kilometer lang ist die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße. Nirgendwo ist der Schrecken so erlebbar wie hier in Berlin Mitte. Seelsorger am alten Todesstreifen Ein paar Hundert Meter weiter, entlang dem breiten Grünstreifen der Mauergedenkstätte, vorbei an Schülergruppen, an Touristen- Bussen und an Berlinern, die ihre Hunde ausführen, erreicht man die Kapelle der Ver- söhnung. Sie steht seit 1999 an der Stelle der alten Versöhnungskirche, die 1985 vom SED-Regime gesprengt wurde. Seit fünf Jah- ren ist Thomas Jeutner hier Pfarrer. Als der schlanke 57-Jährige seinen Posten antrat, überlegte er, wie man die Menschen unter- schiedlichster Herkunft, Religionen, sozialer Schichten zusammenbringen kann. Milieus 28 Jahre teilte die 22. Januar August November Sprengung der Versöhnungs- Die DDR-Führung Öffnung der Berliner sperrt Mauer. kirche, die an der Bernauer Straße die Grenze An der nach Bernauer West Straße verwaist mitten auf dem Todes berlin werden ab. An am der Folgetag Bernauer erste Mauer Berlin streifen stand. Sechs Tage später Straße Teile flüchtet für einen am 15. neuen Au Über wird auch der Turm gesprengt. gust gang der DDR Grenzer enfernt. Conrad Schumann. 3. Oktober 9. November Durch Eine einen Lichtgrenze Tunnel an der durch Bernauer zieht Straße zum 25. entkommen Jahrestag des 57 Menschen Mauerfalls nach Berlin. WestAuch Berlin. an DDR der Grenzschützer Bernauer Straße stören feiern die Flucht Zehntausende. jedoch. Bei der Schießerei wird ein Grenzsoldat getötet. Ausgabe 1/2018 Zukunft Jetzt 9

10 LebenJetzt bleiben auch in Gegenden unter sich, wo es keine Grenzen gegeben hat. Das sei ein Natur gesetz. Doch den Anspruch, dass es Brücken gibt, den sollte man haben. Eine dieser Brücken ist der Nachbarschaftsgarten hinter der Kapelle. Jeder könne hierher kommen zum Säen, Jäten, Unkraut rupfen: Auf das Projekt sind wir sehr stolz. Es gin- ge darum, dass die Menschen ins Erzählen kommen. Das braucht nicht viel. Aber es ist einer meiner glücklichsten Momente, wenn die Leute hier aufeinander treffen. Jeutner ist im Osten aufgewachsen. Von seinem Studentenzimmer konnte er die Neu- bauten an der Bernauer Straße auf der an- deren Seite der Mauer sehen. Diese waren in den 60er- und 70er-Jahren im Zuge der bis dato größten Stadtsanierungsmaßnahme der Bundesrepublik entstanden. Bis heute sorgen sie dafür, dass Berlin an dieser Stelle nicht wirklich zusammenwachsen will. Gan- ze Straßenzüge wurden ausradiert, die alten Mietskasernen abgerissen, die Bewohner ins Märkische Viertel umgesiedelt. Es sollte be- zahlbarer Wohnraum geschaffen werden. Alles sollte besser werden. Doch die Wirk- lichkeit sah anders aus. Jene, die es sich leisten konnten, zogen weg. Die Einwohner- zahl halbierte sich. Seitdem ist im Brunnen- viertel nicht viel passiert. Es gibt nur wenige Mehr zur Geschichte der Bernauer Straße und über das Engagement ihrer Bewohner finden Sie im epaper auf: Ich fühle mich wie ein Pfarrer im Osten, als es die Mauer noch gab. «Thomas Jeutner Pfarrer an der Kapelle der Versöhnung Thomas Jeutner ist Pfarrer an der Kapelle der Versöhnung auf dem alten Todesstreifen. Aufgewachsen ist er mit Blick auf die Bernauer Straße, im Ostteil Berlins. Geschäfte, ein paar Eckkneipen. Die Straßen wirken verwaist. Die einst schicken Sozial- bauten sind in die Jahre gekommen und bedrücken in ihrer Eintönigkeit. Ich konnte mir damals gar nicht vorstel- len, was da für Leute in diesen Wohnungen leben, sagt Jeutner. Heute ist er ihr Seel- sorger. Einige seiner rund Gemeinde- mitglieder wohnen in diesen Häusern. Es ist eine alte, einsame Minderheit. Wenn ich die besuche, spüre ich auch die Bedrückung. Ich fühle mich wie ein Pfarrer im Osten, als es die Mauer noch gab. Es gibt wenig, aber wir machen viel daraus, so Jeutner. Ganz anders sieht es in Mitte aus, wo nach der Wende ein Bevölkerungsaustausch stattge- funden hat. Die Mitglieder seiner dortigen Nachbargemeinde sind im Schnitt 35 Jahre alt. Da kann ich vor Neid nur erblassen. Die sind aus Westdeutschland hergezogen, aus volkskirchlich geprägten Ecken. Die unermüdliche Schulleiterin Um die jungen Leute aus dem Ostteil buhlt auch Sabine Gryczke. Die 60-Jährige mit dem Herbstlaubhaar ist Leiterin der Gustav-Falke-Schule in der Strelitzer Straße, nur ein paar Schritte von der Versöhnungs- kapelle entfernt. Das Backsteingebäude ist eines der wenigen, das den westdeutschen Kahlschlag überlebt hat. Die Grundsünde war, hier ein sozial gespaltenes Gebiet ent- stehen zu lassen, sagt Gryczke, die selbst hier aufgewachsen ist. Seit 30 Jahren arbei- tet sie an der Schule. Als sie anfing, waren etwas mehr als die Hälfte der Schüler nicht- deutscher Herkunftssprache. Der Mauerfall habe dann den Wegzug der deutschen und der bildungsorientierten Eltern beschleunigt lag die Zahl der Schüler nichtdeutscher Herkunftssprache bei 95 Prozent. Es gab nur noch 340 Schüler. Um die Schule vor der Schließung zu retten, musste Gryczkes Vor- gängerin das Bildungsbürgertum aus Mitte davon überzeugen, ihre Sprösslinge zu ihnen zu schicken, um mit Migrantenkindern die Schulbank zu drücken. Ein gewagter Modell- versuch: Ab der ersten Klasse wurden Eng- lisch und Naturwissenschaften unterrichtet, das Sprachumfeld war deutsch. Das Projekt war ein Erfolg. Mittlerweile werden ab allen ersten Klassen Englisch und Naturwissen- FOTOS: JÖRG BRÜGGEMANN 10 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

11 LebenJetzt schaften unterrichtet. Hinzu kamen Demo- kratiebildung, das Einsetzen von Konflikt- lotsen und Sanitätsdienst. Für die Integra- tion müsse erst das Gefühl entstehen, dass man wertgeschätzt wird. Dazu gehört, dass man Förderung erfährt und im zunehmen- den Maße Verantwortung für die Gemein- schaft übernimmt. Zugehörigkeit und Ver- antwortungsübernahme sind die Grund- lagen gelungener Demokratieerziehung. Vollständige Einheit auch bei der Rente Endlich ist es so weit. Ab diesem Jahr wächst Deutschland auch bei der Rente vollständig zusam men. Fast 30 Jahre nach dem Mauerfall gibt es noch immer Unterschiede zwi schen Ost und West im Rentenrecht. Diese gleichen sich je doch von Juli 2018 bis Juli 2024 an schritt weise aneinander an. So steigt die Rechen größe Rentenwert Ost auf Westniveau. Im selben Zeitraum schmilzt auch die Höherbewertung der Ost Löhne langsam Schulleiterin Sabine Gryczke hat geschafft, was wenige für möglich hielten: Ihre Schule besuchen auch Kinder von jenseits der alten Grenze. ab. Im Jahr 2025 wird die Renteneinheit dann endgültig vollen det sein. Dann werden alle ost und west deutschen Rentner und Arbeitnehmer rentenrechtlich genau gleich behandelt. SEITEN 22 & 23 Heike Mohaupt-Wonnemann ist eine der Mütter, die das Konzept der Gustav-Falke- Schule überzeugt hat. Sie lebt mit ihren drei Kindern in einem Neubau in Mitte, nur ei- nen Häuserblock vom ehemaligen Todes- streifen an der Bernauer Straße entfernt. Ihr Sohn besuchte die erste Modellklasse, lernte mit Kindern aus elf Nationen. Am Anfang war der Schulweg ins Brunnen- viertel schon unheimlich. Wir sind da jeden Tag gegen den Strom gelaufen, erinnert sich die 47-Jährige. Heute ist sie froh über ihre Entscheidung, hat auch ihre beiden anderen Kinder an die Gustav- Falke- Schule geschickt. Es ist eine Bereicherung. Die Kinder sind offener, eine gemischte Gesell- schaft ist für sie selbstverständlich. Es dreht sich nicht immer alles nur um sich und seinesgleichen. Und so trennt die Bernauer Straße bis heute zwei Welten. Die Kluft zwischen den beiden Vierteln sei heute allerdings eine soziale und eine finanzielle, so die Schul- leiterin Sabine Gryczke. Eines sei aber 28 Jahre nach dem Mauerfall erreicht: Die alten Grenzen zwischen Ost und West spielen für die Kinder heute gar keine Rolle. FOTOS: JÖRG BRÜGGEMANN Ausgabe 1/2018 Zukunft Jetzt 11

12 LebenJetzt LASSEN SIE SICH FRÜH BERATEN! Immer mehr Menschen arbeiten international. Wie sich das auf ihre Rente auswirkt, weiß Imke Gehrmann von der Deutschen Rentenversicherung INTERVIEW: AXEL NOVAK Viele Menschen arbeiten heute in verschie denen Ländern und zahlen in unterschiedliche Rentenkassen ein. Können sie Ansprüche mitnehmen, wenn sie in ihr Heimatland zurückkehren wollen? Ja, das ist unter Umständen möglich. Wir bieten dazu Internationale Rentenberatungs- tage an: für Kunden und deren Angehörige, die im Ausland gelebt und gearbeitet haben, oder für Menschen, die hier in die Deutsche Rentenversicherung eingezahlt haben und ihren Lebensabend in anderen Ländern ver- bringen wollen. Im Jahr 2016 hat die Deut- sche Rentenversicherung gemeinsam mit Rentenversicherungsträgern aus 21 Ländern 536 Beratungstage im In- und Ausland ver- anstaltet. Was passiert an diesen Beratungstagen? Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das persönliche Gespräch sehr wichtig ist, denn nur dann ist eine individuelle und umfassen- de Beratung möglich. Experten der deut- schen und ausländischen Versicherungsträ- ger sind anwesend und können im Idealfall alle Fragen bei Bedarf auch in entspre- chender Landessprache klären. Wie erfahren die Versicherten von den Bera tungstagen? Auf unserer Internetseite stehen Orte, Ter- mine und Anmeldemöglichkeiten. Einige unserer Kunden, die einen Bezug zu anderen Staaten haben, schreiben wir direkt an. Manche Interessierte fragen uns per Mail. Und im Ausland arbeiten wir mit einer Viel- zahl von Multiplikatoren zusammen, zum Beispiel mit den Botschaften, den deutschen Schulen, den Medien oder mit Firmen. Imke Gehrmann orga- nisiert mit ihrem Team in Berlin die Internatio- nalen Beratungstage. Rente über Grenzen hinweg renten versicherung.de bietet unter dem Stichwort Rente und Ausland Termine und Infos. Was empfehlen Sie den Versicherten, die ihr Konto klären wollen? Wir raten, sich möglichst früh darum zu kümmern. Erst dann können wir die Alters- vorsorge detailliert gemeinsam planen. Je aktueller das Versicherungskonto ist, desto schneller kann später die Rente berechnet und ausgezahlt werden. Wie hat sich die Beratung in den vergangenen Jahren verändert? Durch die EU-Osterweiterung beraten wir heute zu mehr Ländern als zuvor. Heute ha- ben Menschen aus viel mehr Staaten als frü- her Fragen zu ihren Ansprüchen. Außerdem werden die Beratungen teilweise umfangrei- cher, da viele Menschen Fragen zu Rechts- gebieten wie Kranken- und Arbeitslosen- versicherung oder Steuer haben. Und schließlich geben wir Auskunft rund um das wichtige Thema Altersvorsorge. FOTO: JAKOB HOFF 12 zukunft jetzt Ausgabe 1/2018

13 LebenJetzt BESSERE BESCHEIDE Zwölf Seiten statt 18, neuer Aufbau, verständliche Sprache. Die Bescheide der Rentenversicherung sollen kürzer, schlanker und besser werden als je zuvor. Ein Mammutwerk Der Testkunde war überzeugt: Das ist doch mal eine Verbesserung, urteilte der Mann, der bald in Rente gehen wird, sehr eingängig, da weiß ich in Sekun- denschnelle schon das Wichtigste. Was der Probekunde in den Händen hielt, war ein frisch überarbeiteter Rentenbescheid. Jedes Jahr versendet die Deutsche Rentenversiche- rung viele Millionen Bescheide. Sie sind das Ergebnis eines individuellen, häufig sehr langen Versichertenlebens. Mit bis zu 21 Anlagen und manchmal an die 150 Seiten sind diese Bescheide bislang sehr umfangreich und häufig schwer ver- ständlich. Deshalb vereinfacht die Deutsche Rentenversicherung gemeinsam mit Sprach- beratern des Instituts für Verwaltungskom- munikation (InVK) in Speyer die Bescheide grundlegend und richtet sie auf die Sicht der Kunden aus. Da die Änderungen im laufen- den Betrieb mit Millionen Kunden verlaufen, handele es sich um eine Operation am of- fenen Herzen, beschreibt Dirk von der Heide, Sprecher der Behörde, das Vorhaben. Das Ganze sei ein riesiges Modernisierungs- projekt, das schrittweise umgesetzt wird. Der bisherige Bescheid ist ein Mammut- werk, das aus rund Textbausteinen zusammengesetzt wird. Für jeden denkba- ren Versicherungsfall gibt es einen vorgefer- tigten Text, der individuell und maschinell im Bescheid aufgenommen wird. Alle diese Textbausteine werden nun sprachlich, in- haltlich und vom Aufbau her für den neuen Bescheid überarbeitet. Dieser wird deutlich vereinfacht. Allein der Basisbescheid um- fasste bislang 18 Seiten, mit der Reform wer- den es ab Ostern nur noch zwölf sein. Von den seitenlangen Berechnungen fühlten vie- le Leute sich überfordert, sagt der Verwal- tungswissenschaftler Burkhard Margies vom InVK. Daher laute das neue Motto: Erläutern statt berechnen. Der Bescheid richtet sich jetzt mehr an Bürger statt an Juristen, fasst von der Hei- de für die Rentenversicherung zusammen, aber natürlich so, dass er auch von Richtern grünes Licht erhält und justiziabel bleibt. Jeder der bisher erfolgten Schritte habe zu sichtbaren und messbaren Verbesserungen für die Kunden geführt. Viele Orientierungs- hilfen erleichtern heute schon den Einstieg in den Bescheid. Das sehen auch die Rentner und Rentnerinnen so. Beim alten Bescheid müsste ich alles noch einmal lesen, wenn ich den noch mal rauskrame, sagte eine Probe- kundin, jetzt kann ich auch mal nur kurz reinschauen! Wir nehmen die Leser an die Hand Herr Margies, worauf haben Sie bei der Konzeption der neuen Rentenbescheide besonders geachtet? Auf die Leserbedürf nisse. So steht jetzt mit der Rentenhöhe das Wichtigste auf der ers ten Seite. Auch das kommentierte Inhalts verzeichnis, Fragen und Antworten sowie Zwi schenüberschriften er leichtern den Einstieg. Was ist noch neu? Wir nehmen den Leser an die Hand und führen ihn durch den Bescheid so, wie sich die Rente tatsächlich berechnet: Vom Versi chertenleben zur Rentenhöhe. Dabei ver einfachen wir nicht nur sprachlich, sondern re duzieren auch die Inhal te und werden persönli cher in der Ansprache. Das Mammutprojekt läuft über mehrere Jahre wie fühlt sich das für Sie an?» Der Renten- bescheid richtet sich jetzt mehr an Bürger statt an Juristen. «Dr. Dirk von der Heide, Sprecher der Deutschen Rentenversicherung Bund Ich finde es toll, wie sich alle Be teiligten haben anstecken las sen von der Grundidee: Wir schaffen jetzt gemeinsam einen einfacheren Rentenbe scheid! Die anhaltende Kundenorientierung und Begeisterung in einer so großen Behörde wie der Rentenversicherung freut mich sehr. Burkhard Margies leitet das Institut für Verwal tungskommunikation (InVK) in Speyer Ausgabe 1/2018 zukunft jetzt 13

14 LebenJetzt MEINE TÄGLICHE GRENZERFAHRUNG Paralympics-Athletin Christiane Putzich sitzt im Rollstuhl. Deshalb zeigen ihr im Alltag selbst einfachste Dinge ihre Grenzen auf Ich bin eine Powerfrau, schon immer. Als Jugendliche war ich Turniertänzerin, ich habe viel Tennis gespielt, fuhr Ski, Schlittschuh, Fahrrad Ich führte ein ganz normales, aktives Leben, liebte mei nen Job, trieb Sport, traf mich mit Freun den. Dann fing es an, im Rücken zu zwi cken. Ich war damals 30 Jahre alt. Erst hieß es: Bandscheibe. Nach zwei Jahren Operationen, Reha, Taubheit im linken Bein, dann Krücken, erhielt ich die nieder schmetternde Diagnose: chronische Rücken markserkrankung. Seit 2008 sitze ich im Rollstuhl. Gerade ich, die ich mich so gerne verausgabt habe. Und jetzt, zehn Christiane Putzich, 42, aus Füssen. Mit dem Team der deutschen Rollstuhl- curler nimmt sie im März an den Paralympics in Südkorea teil. Jahre später, fahre ich als Mannschafts kapitänin der deutschen Rollstuhl Curler zu den Paralympics nach Pyeongchang. Dazwischen lagen Jahre, in denen ich anfangs sehr niedergeschlagen war. Den noch lernte ich langsam, dass der Rollstuhl auch etwas Positives hatte. Nachdem ich zwei Jahre lang immer weniger machen konnte, ging es wieder aufwärts. Hatte ich mich anfangs noch isoliert, konnte ich nun wieder selbstständig aus dem Haus und Freunde treffen. Das gab mir Auftrieb. Ich bin ein extrem positiver Mensch, das hat mir bei meinem Vorhaben, wieder ein normales Leben führen zu wollen, sehr ge holfen. Wenn ich niedergeschlagen bin, sage ich mir: Wenn du Normalität haben möchtest, musst du aktiv werden. Ich wollte wieder Auto fahren, also habe ich mich darum gekümmert. Ich wollte wieder arbeiten, also bat ich meinen Arbeitgeber, eine Rehaklinik, mich im Büro statt auf Station einzusetzen. Morgens aufstehen müssen ist wichtig. Auch meine Einkäufe erledigte ich bald selbst. Grundsätzlich sind die Dinge, die ich brauche, in den Supermarktregalen, an die ich nicht herankomme. In so einem Moment an einen Fremden heranzufahren und um Hilfe zu bitten, fühlt sich beim ers ten Mal gar nicht gut an. Aber auch das muss man lernen. Der Schlüssel ist, das Leben zu akzeptie ren, so wie es ist. Man kann mit seinem Schicksal hadern, aber das bringt einen nicht weiter. Akzeptanz, Hilfe annehmen und den engsten Mitmenschen voll ver trauen, das sind meine drei Säulen. Und dass ich immer wieder Neues ausprobiere. Curling ist eine Wintersportart, die dem Eisstockschießen ähnelt. So etwas schien mir vor der Erkrankung zu passiv. Jetzt ist es der perfekte Sport für mich. Seit ich das erste Mal auf dem Eis war, bin ich total davon begeistert. Mit dem Sport und den neuen Freundschaften, die sich daraus ergeben haben, eröffnen sich neue Welten für mich. Anfangs ist das Leben komplett anders, aber wenn man dann drin steckt und die neuen Techniken für den Alltag er lernt hat, merkt man, dass sich eigentlich gar nicht viel geändert hat. ILLUSTRATION: FRANCESSCO CICCOLELLA; FOTO: RALF KUCKUCK 14 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

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16 Hier +Jetzt FOTO: TERBACH / DEUTSCHE RENTENVERSICHERUNG BUND Sie hat eine harte Zeit und viele Kämpfe hinter sich. Und sie hat gewonnen. So jedenfalls empfindet Gisia Nazary ihre aktuelle Lebenssituation. Die 33-Jährige ist Auszubildende bei der Deutschen Renten- versicherung Bund, wo sie den Beruf der Sozialversicherungsfachangestellten lernt. Das Besondere bei Gisia Nazary: Sie kam erst vor zweieinhalb Jahren nach Deutsch- land. Die Kurdin aus dem Iran war mit ihrer Familie Jahrzehnte lang auf der Flucht. Sie selbst ist im Bürgerkriegsland Irak aufge- wachsen. Als Heimatlose, wie sie sagt. Bislang war sie als Dolmetscherin tätig, sie gab Arabischkurse und arbeitete als Sozialassistentin. Jetzt macht Gisia Nazary eine Ausbildung zur Sozialversicherungs- fachangestellten bei der Deutschen Renten- versicherung Bund. Dass sie binnen so kur- zer Zeit ein fast akzentfreies Deutsch gelernt hat, ist ihr nicht zugefallen. Es war ihr ers- tes und wichtigstes Ziel, nachdem sie ange- kommen war. Ich fand es sehr schwer, erinnert sie sich. Die junge Frau, die Kur- disch, Persisch und Arabisch spricht und schreibt, musste nicht nur die Sprache neu lernen, sondern auch die lateinische Schrift. Ich saß jeden Tag bis Mitternacht über mei- nen Unterlagen. Die Einstiegsqualifizierung Nachdem Gisia Nazary den Integrationskurs erfolgreich abgeschlossen hatte, erzählte ihr eine Freundin, die bei der Rentenversiche- rung arbeitete, von der Möglichkeit einer Einstiegsqualifizierung für Geflüchtete bei der Deutschen Rentenversicherung Bund. Die Maßnahme mit dem Titel EQ 21 star- tete erstmals Mit diesem Projekt unter stützt die Rentenversicherung die Maß- nahmen der Bundesregierung zur Integra- tion von jungen Geflüchteten aus Kriegs- gebieten, erläutert Andreas Gössmann-Butt, Leiter des Kompetenzcenters Bildung bei der Deutschen Rentenversicherung Bund. Zu der Einstiegsqualifizierung kamen 16 Geflüchtete aus Syrien, Afghanistan, Iran, Turkmenistan und Äthiopien zusammen. Der Kurs war sehr vielfältig und interes- sant, so Gisia Nazary. Wir bekamen einen Gisia Nazari macht eine Ausbildung bei der Deutschen Rentenversicherung Bund. ENDLICH HEIMAT Die Deutsche Rentenversicherung Bund bietet Kurse zur Einstiegsqualifizierung für geflüchtete Menschen an. Mit Erfolg: Die ersten Absolventen sind bereits in der Ausbildung. Eine davon ist Gisia Nazary VON MIRKO HEINEMANN 16 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

17 Hier +Jetzt Mehr Nachrichten aus der Welt der Rentenversicherung finden Sie auf: FOTO: TERBACH / DEUTSCHE RENTENVERSICHERUNG BUND, DUNN / DEUTSCHE RENTENVERSICHERUNG BUND Einblick in die beiden Berufsbilder Sozial- versicherungsfachangestellte und Fachinfor- matiker. In drei Blöcken wurden zunächst die Kenntnisse der deutschen Sprache ver- tieft, das Sprachniveau sollte Stufe C1 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenz- rahmen für Sprachen erreichen. Es folgte der Teil der Berufsorientierung. Dazu gehörte ein Überblick über das Sozial- versicherungsrecht sowie ein Computerkurs, in dem neben den Grundlagen der Umgang mit dem Internet, Textverarbeitung und Ta- bellenkalkulation gelehrt wurden. Im dritten Block arbeiteten die Teilnehmer in Projekten im Team. Nach einer abschließenden Prüfung begannen neun der 16 Teilnehmer ihre Ausbildung bei der Deutschen Rentenversi- cherung Bund. Drei von ihnen wählten die Ausbildung zum Fachinformatiker, sechs die Ausbildung zum Sozialversicherungs- fachangestellten. Die Ausbildung Gisia Nazary ist seit Herbst 2017 dabei. Nach mehreren Wochen Theorie konnte sie das Erlernte bereits in der Praxis erproben. Wir haben an echten Fällen gearbeitet, erzählt sie. Wir haben Versicherungsansprüche er- rechnet, mit Klienten telefoniert und Briefe aufgesetzt. Die Arbeit macht ihr Spaß, denn dabei hat sie das Gefühl, anderen Menschen helfen zu können. Es gab aber auch Durststrecken, in denen sie sich durch den Stoff kämpfen musste. Man muss Spaß am Lernen haben und diszipliniert sein, um die Ausbildung durchzustehen, sagt sie. Sie erwähnt dabei Fächer wie Rechnungswesen, Wirtschaft, Sozialversicherungsrecht und immer wie- der die Sprache. Das Ämterdeutsch ist eine eigene Sprache. Da sind selbst manche Deut- sche überfordert. Dann gerät sie ins Schwär- men, lobt die Rahmenbedingungen der Aus- bildung, etwa das sehr gute Gehalt. Dass nicht viel mehr junge Schulabsolventen in diesen Ausbildungsberuf strömen, kann sie sich nur dadurch erklären, dass dessen Be- kanntheitsgrad zu gering sei. Nur wenige wissen, dass es diese Möglichkeit gibt, mut- maßt sie.» Die Renten versicherung unterstützt mit diesem Projekt die Maßnahmen der Bundes regierung zur Integration von jungen Geflüchteten aus Kriegs- gebieten. «Andreas Gössmann-Butt, Deutsche Rentenver- sicherung Bund Herstellung der Ausbildungsfähigkeit in den anerkannten Berufen Sozial- versicherungs- fachangestellte/-r und Fachinforma tiker/- in. Das Auswahlverfahren Die Auswahl unter den interessierten Bewer- bern trifft die Deutsche Rentenversicherung Bund. Teilnehmer müssen mindestens ein Sprachniveau auf dem Level B2 nach dem Ge- meinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen nachweisen, erläutert Gössmann- Butt. Wir setzen außerdem eine gute Kommu- nikationsfähigkeit, hohe Lernbereitschaft, aus- geprägte Teamfähigkeit und Interesse an einer Bürotätigkeit voraus. Das Auswahlverfahren besteht aus einem schriftlichen Test, einer Grup- penaufgabe und einem Einzelgespräch sowie einem Sprachtest. Die zweite Qualifizierungs- maßnahme für Geflüchtete läuft bereits seit Anfang Oktober, diesmal mit 14 Teilnehmern. Wer es nicht schafft, bei der Deutschen Ren- tenversicherung Bund angenommen zu werden, hat dennoch anerkannte Abschlüsse in der Hand, die eine große Hilfe bei zukünftigen Be- werbungen sind. Mit dem erfolgreichem Ab- schluss erhalten die Teilnehmenden neben einer Teilnahmebescheinigung auch Zertifikate zum Nachweis des Sprachniveaus nach dem Ge- meinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen und den Europäischen Computer- führerschein, so Gössmann-Butt. Wem es aber gelingt, wer die Sprache erlernt und die Prüfungen besteht, wird für einen Beruf mit einer sicheren Zukunftsperspektive und einer familienfreundlichen Struktur ausgebildet. Das ist Gisia Nazary besonders wichtig, denn in Berlin hat sie zum ersten Mal in ihrem Leben das Gefühl, irgendwo angekommen zu sein. Ich will hier nie wieder weg, sagt sie. Die Heimatlose hat, wie es scheint, endlich ihre Heimat gefunden. Ziele der Einstiegs qualifizierung EQ 21 Teilnehmer erhalten Zertifikate zum Nach- weis des Sprachniveaus nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenz- rahmen für Sprachen und den Europäischen Computerführerschein. Die Absolventen haben die Möglichkeit, sich bei der Deutschen Renten- versicherung Bund zu bewerben und an einem Auswahlverfahren für einen Ausbildungsplatz teilzunehmen. Ausgabe 1/2018 Zukunft Jetzt 17

18 WissenJetzt BEITRAGS- UND HINZUVERDIENSTGRENZEN HART AM LIMIT Tipps für mehr Details: Mehr Informationen zur Flexirente finden Sie hier: flexirente.drv.info Alle Broschüren unter: Ausgesuchte Grenzwerte der Sozialversicherung, einfach erklärt für Arbeitnehmer und arbeitende Rentner Ob als Arbeitnehmer oder Rentner: Jeder sollte seine Grenzen kennen. So deckeln Renten- und Kranken- versicherung die Berechnung der Bei- träge ab einer gewissen Verdiensthöhe der Beschäftigten (Details siehe unten). Gutverdiener können ab einer bestimm- ten Einkommenshöhe außerdem zu ei- ner privaten Krankenkasse wechseln. Wer frühzeitig in Rente geht, muss ebenfalls einige Grenzen kennen. Welche das sind, zeigen wir auf dieser Doppel- seite. Die drei Beispiele rechts illustrie- ren, worauf aktive Rentner mit Zusatzjob achten müssen. Ein Vorteil, den viele noch nicht ken- nen, ist die Flexirente. Sie gilt seit Juli letzten Jahres. Frührentner können sich so flexibler etwas hinzuverdienen. Dieter W.: Endlich Rente und ein neuer Job! MIT 63 IST SCHLUSS: Nach 40 Jahren auf der Baustelle bezieht Dieter W. eine vorgezogene Altersrente von Euro im Monat. Er ver- dient sich aber noch etwas als Hausmeister hinzu: Euro im Monat ( Euro/ Jahr). Bis zu Euro im Jahr sind seit Juli 2017 durch die Flexirentenregelung anrech- nungsfrei. Der Frührentner rechnet so: Euro Jahresverdient minus Euro Freibetrag gleich Euro. Geteilt durch 12 ergibt sich ein Monatsbetrag von 985 Euro, der zu 40 Prozent auf seine Rente angerechnet wird: 394 Euro. Damit bleiben ihm 706 Euro Monatsrente. Mit Zuverdienst kommt er auf Euro im Monat. Seine neue Stelle muss er der Rentenversicherung melden. Beitragsgrenzen im Blick BEITRAGSBEMESSUNGSGRENZE RENTENVERSICHERUNG Beschäftigte und Arbeitgeber teilen sich die Beiträge zur Renten- und Arbeitslosenver- sicherung. Ihre Höhe hängt vom Bruttogehalt ab. Allerdings werden Beiträge nur bis zu einer bestimmten Gehaltsgrenze fällig. Diese Beitragsbemessungsgrenze liegt 2018 monatlich bei Euro im Westen und Euro im Osten. Alles, was ein Arbeit- nehmer darüber hinaus verdient, ist beitragsfrei. Die Beitragsbemessungsgrenze steigt jedes Jahr mit dem Lohnniveau. ILLUSTRATION: SASAN SAIDI 18 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

19 WissenJetzt Inga M.: Mit halber Kraft WER WENIGER ALS DREI STUNDEN am Tag arbeiten kann, hat Anspruch auf eine Rente wegen voller Erwerbsminderung. Es gilt die gleiche Hinzuverdienstgrenze von Euro im Jahr wie im Beispiel von Bauarbeiter Dieter W. Anders sieht es bei einer teil- weisen Erwerbsminderung aus: Inga M. kann wegen eines Augenleidens weniger als sechs Stunden täglich arbeiten. Ihre Hinzu verdienstgrenze wird von der Renten- versicherung individuell berechnet. Maßstab ist ihr höchstes Jahreseinkommen in den vergange- nen 15 Kalender- jahren, aktuell jedoch mindestens ,70 Euro im Jahr. Ver- dient Frau M. mehr, wird ihr Hinzuverdienst zu 40 Prozent auf ihre Rente angerechnet. Markus H.: Volle Freiheit MARKUS H. FÜHLT SICH TOPFIT. Der 65-Jährige geht zwar bald in Rente und könnte an sich be-quem die Füße hochlegen. Doch der Bauingenieur hatte immer schon Freude an der Arbeit und sein Chef bittet ihn, noch zwei Jahre dranzuhängen. Markus H. hat schließlich Erfahrung und viele Kontakte in der Branche. So sagt der Rentner gerne zu. Auch deshalb, weil er unbegrenzt Geld hin-zuverdienen kann ohne dass seine Rente gekürzt wird. Weil der Ingenieur die sogenannte Regel-altersgrenze erreicht hat, muss er der Rentenversicherung seinen Hinzuverdienst noch nicht einmal mitteilen. Zwecks eventueller Besteuerung muss er seine Rente allerdings dem Finanzamt melden. ILLUSTRATION: SASAN SAIDI Beitragsgrenzen im Blick BEITRAGSBEMESSUNGSGRENZE KRANKENKASSE JAHRESARBEITSENTGELTGRENZE Wie bei der Rente funktioniert es im Prinzip bei der Ab einer Einkommenshöhe von Euro im BEITRAGSBEMESSUNGSGRENZE Kranken- und Pflegeversicherung. RENTENVERSICHERUNG Hier zahlen Jahr besteht Wahlfreiheit zwischen gesetzlicher Beschäftigte Arbeit nehmer und allerdings Arbeitgeber etwas teilen mehr sich als die die Beiträge Arbeit- zur Renten- und Arbeitslosenver und privater Kranken- und Pflegeversicherung. sicherung. geber, weil Ihre die Kassen Höhe hängt einen vom Zusatzbeitrag Bruttogehalt erheben. ab. Allerdings werden Beiträge nur bis Die Jahresarbeitsentgeltgrenze steigt Jahr für zu Dieses einer Jahr bestimmten berechnen Gehaltsgrenze die gesetzlichen fällig. Kranken Diese Beitragsbemessungsgrenze - liegt 2018 Jahr mit dem Lohndurchschnitt der Beschäf- monatlich kassen ihre bei Beiträge Euro bis zu im einer Westen Beitragsbemes und Euro - im Osten. Alles, was ein Arbeit tigten. Doch Vorsicht: Der Wechsel zu einer pri- nehmer sungsgrenze darüber von hinaus Euro verdient, im Monat. ist beitragsfrei. Zwischen Die Ost Beitragsbemessungsgrenze steigt vaten Krankenversicherung kann ein unum- jedes und West Jahr gibt mit es dem keinen Lohnniveau. Unterschied. kehrbarer Schritt sein. Ausgabe 1/2018 Zukunft Jetzt 19

20 Hier +Jetzt Frank Dalbert, Dagmar Heinrich und Nora Seelisch (v. l. n. r.) vom mitteldeutschen Rentenversicherungsträger. INTERNATIONALE BERATUNGSTAGE Bei den deutsch-ungarischen Beratungstagen wurden binnen sechs Tagen 598 Beratungen durchgeführt Natürlich lassen sich Fragen auch te- lefonisch oder schriftlich beantwor- ten. Aber nicht immer oder nicht so gut. Deshalb führt die Rentenversicherung Internationale Beratungstage durch. Die deutsch-ungarischen Beratungstage fanden im Frühsommer 2017 in Deutschland und vom 10. bis 14. Oktober 2017 in Budapest und Pecs statt. Bereits seit 2006 treffen sich Fachleute von verschiedenen Rentenversicherungs- Geheime Türen öffnen: Nora Seelisch übersetzt bei den deutsch-ungarischen Beratungstagen Fremde Sprachen spre- chen ist so, als ob man geheime Türen öffnet, sagt Nora Seelisch. Ge- boren ist die 41-Jährige in der Hauptstadt Ungarns, in Budapest. Dort lernte sie auch Englisch und Deutsch. Inzwischen lebt sie schon viele Jahre in Deutschland. Als sie 2008 aus familiären Gründen nach Erfurt kam, bot sich die Mög- lichkeit, bei der Deut- schen Rentenversiche- rung Mitteldeutschland sowohl ihr sprachli- ches Können als auch ihr rentenrechtliches Know-how in dem Referat Ausland und Vertrag einzubringen. Immerhin hatte sie nach ihrem Wirtschaftsstudium beim ungarischen Ren- tenversicherungsträger ONYF gearbeitet. Bei den deutsch-ungari- schen Beratungstagen ist Nora Seelisch so- wohl als Dolmet- scherin als auch als Beraterin des mitteldeutschen Rentenversi- cherungsträ- gers tätig. 20 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

21 Hier +Jetzt Mehr Nachrichten aus der Welt der Rentenversicherung finden Sie auf: FOTOS: DRV MITTELDEUTSCHLAND trägern, um Rentenversicherte vor allem un- garischer Herkunft oder mit deutschen und ungarischen Versicherungszeiten zu ihren Rentenansprüchen zu beraten. Die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland ist sei- tens der Regionalträger die Verbindungsstelle zu Ungarn. Deshalb reisten Dagmar Heinrich, Nora Seelisch sowie Frank Dalbert aus dem Re- ferat Ausland und Vertrag Thüringen in das Land, wo sie gemeinsam mit ihren Kollegen von der Deutschen Rentenversicherung Bund, der Österreichischen Pensionsversicherungs- anstalt Wien sowie dem ungarischen Renten- versicherungsträger ONYF Beratungen durch- führten. Vier internationale Beratungsteams klärten beispielsweise rentenrechtliche Zeiten und Rentenansprüche, aber auch Fragen zur Altersvorsorge. Stets über Neuregelungen informiert Das trilaterale Angebot wurde sehr gut ange- nommen. Auch zur Rentenversicherung in Österreich gab es eine Reihe von Fragen. Vor allem durch die guten Planungen im Vorfeld der Reise konnten vor Ort 244 Personen bera- ten werden. Zusammen mit denen im Früh- sommer wurden 2017 insgesamt 598 Beratun- gen durchgeführt. Seit der Einführung der internationalen Beratung im Jahr 2006 stehen damit bereits deutsch-ungarische Bera- tungen auf der Haben-Seite. Zum Ende der Beratungstage finden regel- mäßig Vorträge für die Mitarbeiter des ungari- schen Trägers statt. Diesmal wurde das Thema Flexirente aufgegriffen. Ziel war es, die un- garischen Kollegen über die Neuregelungen in Deutschland unter anderem zur Hinzuver- dienstgrenze bei Rentnern, die vorzeitig in Ren- te gehen, zu informieren. Nora Seelisch über- setzte dabei die Präsentation für die Zuhörer aus Ungarn. Die nächsten deutsch- ungarischen Beratungstage finden 2018 unter anderem in Györ statt. Hintergrund der Internationalen Beratungs- tage ist die zunehmende berufliche Mobilität der Bürger. Immer mehr Menschen arbeiten in ver schiedenen Ländern und zahlen somit auch in unterschiedliche Rentenkassen ein. Das erhöht die Nachfragen sowohl zum nati- onalen als auch zum europäischen Koordina- tionsrecht. SOLIDE FINANZIERT Die Deutsche Rentenversicherung Mitteldeutschland rechnet mit steigenden Einnahmen Die Rentenversicherung ist sehr solide finanziert, verkündete der Vorstandsvorsitzende der Deut- schen Rentenversicherung Mittel- deutschland am 5. Dezember 2017 in Leipzig. Detlev Lehmann machte auf der Vertreterver- sammlung deutlich, dass sich die Gesamteinnahmen aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation weiterhin positiv entwickeln. Vo- raussichtlich würden 12,7 Milli- arden Euro mehr eingenommen werden als 2016 ein Plus von 4,5 Prozent. Auch der Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland, Jork Beßler, zeigte sich zufrieden mit den Ein- nahmen. Die Einnahmen seines Hauses aus Pflichtbeiträgen hät- ten sich gegenüber den ersten zehn Monaten 2016 um 444 Mil- lionen Euro erhöht. Die Ausgaben für die Rentenzahlungen seien um 1,1 Milliarden und die für die Leistungen zur Teilhabe um 2,8 Millionen Euro gestiegen. Jork Beßler berichtete zudem über den Rückgang der Antrags- zahlen. Von Januar bis Oktober 2017 wurden Renten- anträge gestellt sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeit- raum. Einen wesentlichen Grund sieht er in der Rente mit 63. Ver- sicherte, die im vergangenen Jahr 65 Jahre geworden sind und regulär in Rente hätten gehen können, sind bereits Rentner. Haushalt beschlossen Die Vertreterversammlung ver- abschiedete auch den Haushalt für Der Etat beträgt rund 29,6 Milliarden Euro. Größter Ausgabenposten sind mit rund 26,8 Milliarden Euro die Renten- zahlungen. Für Leistungen zur Teilhabe hat der mitteldeutsche Renten- versicherungsträger 419 Millio- nen Euro eingeplant, für die Ver- waltungs- und Verfahrenskosten sind 305 Millionen Euro vorgese- hen. Auf der Seite der Einnahmen wird u. a. mit Beiträgen in Höhe von etwa 12,4 Milliarden Euro sowie mit 6,3 Milliarden Euro an Zuschüssen aus Bundesmitteln und 8,6 Milliarden Euro aus dem Finanzverbund gerechnet. Konzentriert: Die Mitglieder der Vertreterversammlung waren aufmerksame Zuhörer. Ausgabe 1/2018 Zukunft Jetzt 21

22 VorsorgenJetzt EIN LAND, ZWEI SYSTEME Nach dem Krieg knüpft die Bundesrepublik an Weimarer Traditionen an, die DDR hingegen geht den Weg zu einer statischen Einheitsversicherung Rentenauszahlung im Westen: Ab 1957 sorgt die die Dynamik der Renten für steigende Bezüge. Kriegsende 1945: Deutschland liegt am Boden. Auch die gesetzliche Renten- versicherung ist schwer angeschlagen. Gebäude sind zerstört, Akten und Vermögen vernichtet. In der Stunde null steht die Ren- tenversicherung damit wie das ganze Land vor einem schwierigen Neuanfang. Der jedoch gelingt erstaunlich gut. Ob- gleich sich die Finanzlage wegen geringer Beitragseinnahmen anfangs unsicher dar- stellt, zahlen die Postämter schon Mitte 1945 wieder Renten aus. In dieser Zeit ist das ein Segen, der vielen älteren Menschen das Überleben sichert. Die Finanzlage beru- higt sich schnell, schon 1946 reichen in der Angestelltenversicherung die Beitragsein- nahmen aus, um alle Ausgaben zu decken. 520 Mark (Ost) So viel erhielt ein DDR-Rentner maximal nach 50 Versicherungs- jahren. Zum Vergleich betrug das Bruttoerwerbs- einkommen (Ost) in den Nachwendejahren im Mittel D-Mark. Quelle: Handbuch der gesetzlichen Renten- versicherung SGB VI, DIW Zwei Jahre später stellte sich dann der Ver- band Deutscher Rentenversicherungsträger neu auf. Damit knüpften die westlichen Be- satzungszonen an die Tradition der Weima- rer Republik an, denn dieser Verband hatte bereits seit 1919 mit wechselnden Namen existiert. Auch die Selbstverwaltung von Versicherten und Arbeitgebern wird 1953 wieder eingeführt, nachdem die Rentenver- sicherung zur NS-Zeit dem Führerprinzip untergeordnet gewesen war. Wirtschaftswunder im Westen Einen anderen Weg schlägt die politische Führung in der Sowjetischen Besatzungszo- ne ein. An die Stelle des föderalen Renten- systems tritt 1947 eine Einheitsversiche- 22 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

23 Mehr Nachrichten aus der Welt der Rentenversicherung finden Sie auf: VorsorgenJetzt FOTOS: MANFRED REHM/DPA/PICTURE-ALLIANCE, DEUTSCHE RENTENVERSICHERUNG BRAUNSCHWEIG-HANNOVER rung. Fünf Landesanstalten weichen einer zentralen Sozialversicherungsanstalt, die unter der Kontrolle des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes steht. Im Osten wie im Westen fallen die Renten in den Nach- kriegsjahren bescheiden aus. Im Westen geht es nach der Währungsreform 1948 zwar aufwärts. Für die Rentner kommt je- doch erst 1957 die Wende: Die dynamische Rente wird eingeführt und lässt sie am Wirt- schaftswunder teilhaben, die Altersarmut sinkt. Aus dem Zubrot im Alter wird eine lohngekoppelte, dynamische Rente. Stagnierende Renten im Osten In der DDR gibt es auch eine umlagefinan- zierte Rente; Arbeitgeber und -nehmer teilen sich auch hier die Beiträge. Doch Einzahlun- gen und Bemessungsgrenzen bleiben unver- ändert, die Renten steigen kaum. Dafür sind die Lebenshaltungskosten in der DDR gerin- ger, viele Güter subventioniert. Nur lose sind die Beiträge an den Verdienst gekoppelt. Die Renten basieren auf der Zahl der Versiche- rungsjahre. Der Grundfestbetrag liegt zwi- schen 170 und 210 Mark, hinzu kommt ein Steigerungsbetrag von einem Prozent pro Jahr. Für einen Beitragszahler, der 50 Jahre lang den Höchstbeitrag eingezahlt hatte, er- gab sich damit im Wendejahr 1989 eine Rente von 520 Mark. Zugleich richtet die Sozialistische Ein- heitspartei Deutschlands (SED) bereits in den 1950er-Jahren Zusatz- und Sonder- versorgungssysteme für die Elite ein, bei- spielsweise für Stasi-Mitarbeiter, Polizisten und die Intelligenz kommt für Normal- bürger die Freiwillige Zusatzrentenversi- cherung (FZR). Sie wird rege genutzt zahlen vier von fünf Arbeitern ein, die FZR wird auch nach der Wende bei der Berech- nung von Rentenansprüchen berücksichtigt. Im Umbruch nach 1990 zeigte sich die enorme Anpassungsfähigkeit der umlage- finanzierten Rente. Was in einem kapital- gedeckten System nicht denkbar gewesen wäre, gelang: Die gesetzliche Rentenversi- cherung übernahm von einem Tag auf den anderen die Zahlung von fast vier Millionen zusätzlicher Renten. DREI FRAGEN ZU DEN OST- UND WESTRENTEN Herr Kreikebohm, ab 2025 wird die Rente in Ost und West einheitlich berechnet ist das der richtige Schritt zur Vollendung der sozialen Einheit? Fast drei Jahrzehnte nach der Wiedervereinigung ist es höchste Zeit, jetzt auch den Abschluss der Renteneinheit in Angriff zu neh- men. Immerhin kann es noch bis zur Rentenanpassung 2024 dauern, bis der aktuelle Rentenwert Ost vollständig auf das Westniveau angehoben ist. Er ist maßgeblich für die Rentenhöhe. Im Gegenzug sinkt die Höherbewer- tung der ostdeutschen Arbeitsentgelte. Eine faire Regelung? Es ist eine notwendige Regelung sonst hätten wir ja weiterhin unter- schiedliche Renten. Nur so können wir die deutsche Einheit vollenden, indem wir künftig nicht mehr zwi- schen Ost und West unterscheiden. Ebenso wenig, wie wir es zwischen Nord und Süd tun. Die Angleichung des Rentenrechts wird ganz überwiegend aus Beitrags- geldern der Rentenkasse bezahlt. Ist das sinnvoll? Die Rentenangleichung ist einer der letzten Bausteine der deut- schen Einheit. Und die kostet Geld. An diesen Kosten muss sich jeder beteiligen Besserverdienende stärker als Geringverdienende. Und diese Verteilung funktioniert nur mit Steuern. Dass der Gesetzgeber stattdessen überwiegend die Bei- tragszahler belastet, halte ich nicht für eine gerechte Lösung. Prof. Dr. Ralf Kreikebohm, Geschäftsführer Deutsche Rentenversicherung Braunschweig- Hannover und Honorarprofessor an der TU Braunschweig Ausgabe 1/2018 Zukunft Jetzt 23

24 VorsorgenJetzt ÜBER DIE GRENZE Leben und arbeiten im europäischen Ausland wird immer interessanter auch für Deutsche. Doch wie zahlen Versicherte im Ausland in die Rentenkasse ein? Und werden deutsche Renten auch im Ausland gezahlt? VON ISABELLE BUCKOW Der eine reist als ungarischer Musiker kreuz und quer durch Europa. Der an- dere überquert jeden Tag die deutschschweizerische Grenze, um in einer Rehakli- nik zu arbeiten. Und wieder ein anderer baut Bankenrepräsentanzen fern der eigenen Heimat auf. Drei Männer, drei Berufungen, drei Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch haben diese drei Männer etwas gemeinsam: Sie alle verlassen ihre Heimat und überqueren Landesgrenzen, um in anderen Staaten zu arbeiten. Sie alle zah- len Steuern und Beiträge für die Sozial- versicherung im jeweiligen Land. Dabei pro- fitieren deutsche wie zugewanderte Versi- cherte von europäischen Verträgen und den zweiseitigen Sozialversicherungsabkommen, die die Bundesrepublik Deutschland mit der- zeit 23 anderen Staaten zum sozialen Schutz von Versicherten und ihren Hinterbliebenen geschlossen hat. Demnach gilt: Ein Arbeit- nehmer erhält Rente aus jedem Land ge- messen an der Zeit, in der er dort in die Rentenkasse eingezahlt hat. Die in den beteiligten Staaten zurückgelegten Versiche- rungszeiten werden zusammengerechnet, wodurch Zu- und Abwanderer einen Renten- anspruch erlangen können.»wir waren sehr arm, wir hatten keine Chance auf ein besseres Leben.«Tibor Tánczos, Musiker in Spanien Name: Berto Nuvoloni Alter: 60 Rente international: Nuvoloni zahlte in Spanien 14 Jahre lang Beiträge, dazu 30 Jahre lang in Deutschland. Seine Rente bezieht er nun aus beiden Ländern. in der Schweiz Name: Thomas Braatz Alter: 64 Rente international: Gut 20 Jahre Einzahlungen in Deutschland als Fachlehrer und Soldat. Seit 1995 in der Schweiz in einer Rehaklinik tätig. Berto Nuvoloni, 60, Spanien Von einem Job im Ausland hatte Berto Nu- voloni schon immer geträumt. Als Italiener in Köln geboren, hatte er Abitur und eine Banklehre gemacht. Später studierte er, heute spricht er fünf Sprachen: Italienisch, Deutsch, Spanisch, Englisch und ein biss- chen Französisch, sagt der 60-Jährige ging er zur WestLB nach Düsseldorf. Die Vorgesetzten erkannten sein Sprach- talent und machten ihm ein Angebot: eine Repräsentanz der Landesbank in Mailand und Madrid mit aufzubauen. Seit 1989 arbeitet er nun für die WestLB in Madrid, 2003 stieg er zum Niederlas- sungsleiter auf, heute ist er freigestellt. Im- mer besaß er einen deutschen Arbeitsvertrag und zahlte in die deutsche Rentenversiche- 24 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

25 VorsorgenJetzt, GETTY IMAGES FOTOS: PRIVAT in Ungarn Name: Tibor Tánczos Alter: 62 Rente international: Mit seiner Band zog der Musiker fast 25 Jahre lang durch Europa. Deshalb wird er seine deutsche Rente auch in Ungarn beziehen. rung ein, später in die spanische, dann wie- der in die deutsche. Wenn er 2022 in den Ruhestand geht, bezieht er Renten aus bei- den Ländern. Da die deutschen Rentenbei- träge deutlich höher sind, wird auch seine deutsche Rente höher ausfallen. Glücklicherweise sei das deutsche System auch sehr transparent ganz anders als das in seinen Augen häufig schwerer durch- schaubare spanische System : Ich werde auch im Ausland super beraten, es gibt eine Gratis-Hotline, Rentenberatungstage vor Ort in Madrid, und mir ist immer klar, wie viel Rente ich später erhalte. Thomas Braatz, 64, Deutschland Thomas Braatz ist ein Grenzgänger. Jeden Morgen um 6:45 Uhr verlässt der 64-Jährige Die Sozialversicherungs abkommen auf der Website der Deutschen Renten versicherung (Kurzlink): bit.ly/2iz7osf Deutsche sein Haus in Laufenburg, einer Kleinstadt am deutschen Hochrhein, direkt an der Grenze zur Schweiz, und setzt sich in sein Auto. 25 Minuten und rund 20 Kilo- meter braucht er zur Arbeit. Er überquert den Rhein, fährt hinüber in die Schweiz, bis zur Rehaklinik Bad Zurzach. Seit 1995 arbeitet er in der Schweiz, erst als Gast- dozent für einen Berufsverband, heute als Leiter der Physikalischen Therapie der Re- haklinik. Weil er in der Schweiz arbeitet, ist er Teil des dortigen Sozialversicherungs- systems. Früher hatte er gut 20 Jahre Beiträge an die Deutsche Rentenversicherung ab- geführt. Seit er in der Schweiz arbeitet, zahlt er im Nachbarland ein. Dennoch: Wenn er nächstes Jahr in den Ruhestand geht, bekommt Braatz Rente aus beiden Ländern. So bin ich später gut abgesi- chert, sagt er, und kann mir mit meiner Frau auch mal längere Urlaube gönnen. Tibor Tánczos, 62, Ungarn Tibor Tánczos überquerte 1982 zum ersten Mal die Grenze nach Deutsch- land. Das Leben in Ungarn war zu hart geworden: Wir waren sehr arm, wir hatten keine Chance auf ein besseres Leben. In Deutschland sollte alles besser werden, Jobs, Geld, soziale Absicherung. Tánczos gründete mit seiner Frau und einem Freund die Band Dancers. Das Trio zog durch halb Europa, nie blieben sie lange in einer Stadt. Mal spielten sie deutsche Schlager, mal Hits aus den in Charts, der Schweiz mal ruhige Lieder. Ihre Musik schallte Name: Thomas durch Braatz Straßen, Ein- kaufszentren, Alter: Hotels, 64Restaurants und Bars, fast 25 Jahre Rente lang. 25 international: Jahre, denen Tán- czos irgendwann Gut 20 auch Jahre in Einzah Deutschland eine Sozialversicherungsnummer lungen in Deutschland bekam und in das Renten system als Fachlehrer einzahlte. und Heute lebt Soldat. und arbeitet Seit 1995 Tánczos in der wieder in seiner Heimat Schweiz Ungarn. in einer In zwei Jahren kann der 62-Jährige Rehaklinik tätig. den Ruhestand ge- hen und Rente beantragen auch bei der Deutschen Rentenversicherung. Darauf hatte ihn die ungarische Sozialversicherung aufmerksam gemacht. Das ist eine gute Sache, stellt Tánczos fest, das wird mir im Alter helfen. Ausgabe 1/2018 Zukunft Jetzt 25

26 GesundJetzt DIGITAL DRANBLEIBEN Das Fitnessstudio ist zu weit weg? Der Personal Trainer zu teuer? Smartphone- Apps bieten unterhaltsame und motivierende Unterstützung beim Training. Fünf gelungene Beispiele VON CHRISTOPH KOCH Bei der Digitalisierung bleibt auch der Sport nicht außen vor. Statt von einem Trainer aus Fleisch und Blut lassen sich im- mer mehr Menschen von ihrem Smartphone anleiten. Laut einer Studie von KPMG und dem Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) nutzt bereits jeder dritte Deutsche Fitness-Apps bei den Jüngeren sogar schon jeder zweite. Grund- sätzlich spricht nichts dagegen: Die Apps sind im Gegensatz zu fixen Kursen zeitlich flexibel, können auf Reisen mitgenommen werden und sind günstiger als der Fitnessclub. Wie im Studio gilt jedoch auch am Screen: Wer lange inaktiv war, sollte vorher einen Arzt konsultieren. Bei allen Übungen, vor allem im Rü- ckenbereich, muss auf eine korrekte Ausführung geachtet werden. Denn im Gegensatz zum Trainer kann ei- ne App nicht warnend eingreifen. 1 Runden drehen Ein bewährter Klassiker unter den Jogging-Apps. Da sich die persönlichen Laufrouten per GPS aufzeichnen las- sen, kann man ein detailliertes Trai- ningstagebuch erstellen. Die kosten- pflichtige Pro-Version bietet darüber hinaus einen Sprachcoach, spezielle Work-outs und Intervall-Trainings. Praktisch: Nach dem Lauf verrät einem die App, wie viel man trinken sollte, um den Flüssigkeitsverlust durch das Training auszugleichen. Runtastic Für ios, Android und Windows Phone. Preis: kostenlos (4,99 für die Pro-Version) 2 Zum Helden werden Wem gewöhnliche Kniebeugen zu langweilig sind, kann ihnen mit dieser App mehr Dramatik verleihen: Die Smartphone-Kamera erfasst die Übun- gen, die man absolviert, und bettet sie in eine interaktive Science-Fiction- Geschichte ein. Die Liegestützen oder Sit-ups sind also nötig, um der Rakete mehr Schubkraft zu verleihen oder die Tür der Raumbasis aufzustemmen. Ein wenig albern, aber durchaus hilfreich für die Motivation, durchzuhalten. Superhero Workout Für ios und Android. Preis: 3,49 FOTOS: FOTOLIA 26 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

27 GesundJetzt Mehr über die Präventionsleistungen der Deutschen Rentenversicherung finden Sie unter: praevention.drv.info 3 Zeitlich flexibel bleiben Vom Kraft- bis zum Ausdauertraining, vom Yoga bis zum Stretching Sworkit liefert maßgeschneiderte Fitnesspro- gramme für fast jeden Bedarf. Diese lassen sich zeitlich anpassen, je nach- dem, ob man nur zehn Minuten oder eine ganze Stunde Zeit hat. Die jeweili- gen Übungen werden in kurzen Video- sequenzen gezeigt. Wer möchte, kann sich gleich einen kompletten mehrwö- chigen Trainingsplan erstellen und sich an die nächste Einheit erinnern lassen. 4 Vielseitig trainieren Der virtuelle Trainer ist eine App-Serie für verschiedene Sportarten. Je nachdem, ob man mit dem eigenen Körpergewicht, mit Hanteln oder einem Gymnastikball trainieren will, lädt man die entsprechende App herunter, die dann viele passende Übungen bietet. Diese lassen sich entweder individuell zusammenstellen oder in Work-outs abrufen. Videoanleitungen und ein Timer erleichtern das Training, für das es Punkte und Medaillen gibt. 5 Um sein Leben rennen Mal von Zombies verfolgt werden? Diese App macht es möglich. Beim Laufen hört man ein Endzeithörspiel, in dem man selbst die Hauptrolle spielt. In Intervallen wird man dabei von einer Zombiehorde verfolgt. Dann muss man für 30 Sekunden die Geschwindigkeit erhöhen, um zu entkommen. Lässt sich auch im Gehen oder auf dem Laufband verwenden. Die humorvolle App bietet inzwischen über 200 Folgen und hat eine große Fangemeinde gewonnen. Sworkit Für ios, Android und Webbrowser. Preis: kostenlos (3,99 mtl. für die Pro-Version) Virtual Trainer Für ios und Android. Preis: Je nach Sportart/ App kostenlos bis 5 Zombies, Run! Für ios und Android. Preis: kostenlos (2,99 mtl. für die Pro-Version) Ausgabe 1/2018 Zukunft Jetzt 27

28 GesundJetzt EIN STEINIGER WEG Seit 2015 sind 1,1 Millionen Asylsuchende nach Deutschland gekommen. Aus der anfänglichen Willkommens-Euphorie sind Zweifel und Skepsis gewachsen: Schaffen wir es, diese Menschen in den Arbeitsmarkt und das Sozialsystem gut zu integrieren? VON KIRA BRÜCK Wenn Yaser Morteza im Programmier unterricht sitzt, ist er voll bei der Sache. Javascript und HTML stehen gerade auf dem Lehrplan. Programmieren öffnet ein ganz neues Kapitel in meinem Le ben. Ich bin begeistert, wie schnell ich etwas bewegen kann, sagt der studierte Englisch übersetzer. Im Oktober 2015 kam er als politischer Flüchtling aus dem Iran nach Deutschland. Der 35 Jährige besuchte 2016 eine Ausbildungsmesse in Berlin Spandau und fragte, wie er sich im Bereich IT ausbil den lassen könnte. Man schickte ihn zum Lernladen in Neukölln, wo Yaser Morteza ein Plakat entdeckte und gleich dort anrief. Devugees ist ein Fort und Weiterbildungs programm, das es Asylsuchenden ermöglicht, eine berufliche Qualifikation zu erwerben. Und zwar innerhalb eines Jahres und in ei nem Bereich, in dem deutsche Unternehmen händeringend nach Nachwuchs sowie Fach kräften suchen: Webentwicklung. Die Idee dazu hatte unter anderen Stephan Bayer, Gründer der Online Lernplattform sofatutor. Das Schlimmste, was man tun kann, ist, Menschen nicht arbeiten zu lassen. Mit Inter netjobs hingegen können junge Leute schon nach einem Jahr bis Euro brutto im Monat verdienen, erklärt Bayer. Schwer zugänglicher Arbeitsmarkt Seit 2015 kamen 1,1 Millionen Asylsuchende nach Deutschland. Seitdem wachsen die Zweifel, wie es gelingen kann, all diese Menschen in den Arbeitsmarkt und das Sozialsystem zu integrieren. Zwar war immer wieder die Rede davon, dass die Asylsuchenden teilweise hoch ge bildet seien und dem Fachkräfteman gel in Deutschland entgegenwirken»das Schlimmste, was man tun kann, ist, Menschen nicht arbeiten zu lassen.«stephan Bayer Gründer der Online-Lern- plattform sofatutor.com Träumt von einem Job als Webentwickler: Yaser Morteza ist politischer Flüchtling aus dem Iran. könnten. Doch weil Abschlüsse und Zertifi kate aus anderen Ländern häufig gar nicht oder nur nach langwieriger Prüfung aner kannt werden, ist es für viele Neuankömm linge schwer, in ihren ursprünglichen Beru fen zu arbeiten. Erfolge nach zehn Jahren Hanna Brenzel vom Institut für Arbeits markt und Berufsforschung (IAB) blickt po sitiv in die Zukunft. Die Zahlen, die sie aus gewertet hat, sprechen für sich: 31 Prozent der Flüchtlinge, die 2013 nach Deutschland kamen, sind heute bereits erwerbstätig. Bei denen, die 2014 einreisten, sind es 22 Pro zent. Und zehn Prozent derer, die 2015 wäh rend der ersten Flüchtlingswelle herkamen, sind heute in Lohn und Brot. Allerdings zah len noch nicht alle von ihnen ins Sozialsys tem und in die Rentenkasse ein, denn auch Praktika zählen dazu. Aus bisherigen Er fahrungen wissen wir, dass nach fünf Jahren Aufenthalt in Deutschland knapp 50 Prozent der Geflüchteten aus früheren Zeiträumen den Übergang in Erwerbstätigkeit geschafft haben. Nach zehn Jahren stieg der Anteil auf 60 Prozent und nach 15 Jahren auf knapp 70 Prozent, sagt Hanna Brenzel. Die 32 Jäh rige ist studierte Volkswirtin und befasst sich mit der Arbeitsmarktintegration von Migran ten. Ihre Prognose: Auch die erst kürzlich nach Deutschland Gekommenen werden langfristig einen Job haben sie sind häufig jung, hochmotiviert und haben bereits mehr jährige Berufserfahrung. Die Statistiken kön nen das bestätigen: 2016 waren 35 Prozent der Asylsuchenden zwischen 18 und 25 Jah re alt, 38 Prozent zwischen 26 und 35 Jahre. Rund drei Viertel aller Geflüchteten bringen Berufserfahrung mit im Schnitt etwa neun FOTOS: LYDIA HESSE, FRANK RUMPENHORST/DPA/PICTURE-ALLIANCE, KARIN DESMAROWITZ 28 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

29 GesundJetzt 1,1 Millionen Asylsuchende kamen seit 2015 nach Deutschland. 31% der Asylsuchenden, die 2013 nach Deutschland kamen, sind heute bereits erwerbstätig. 60% der Asylsuchenden sind nach zehn Jahren in Deutschland erwerbstätig. Jahre. Berufliche Abschlüsse haben jedoch nur wenige. Besonders wichtig für eine er folgreiche Integration in den Arbeitsmarkt seien Sprachförderung und Investition in Bildung und Ausbildung sowie schnelle Rechtssicherheit auch für die Arbeitgeber. Die Behörden haben reagiert, weiß Hanna Brenzel. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Asylverfahren innerhalb eines Jahres abge schlossen wird, beträgt für die im Jahr 2015 Eingereisten 59 Prozent. Für Personen, die 2013 eingereist waren, habe sich dieser An teil dagegen nur auf 26 Prozent belaufen. Vor allem der Wille zählt Bereits 1991 reiste Umeswaran Arunagiri nathan aus Sri Lanka ein. Seine Geschichte zeigt, wie sich Asylsuchende einen festen Platz im deutschen Arbeitsmarkt erarbeiten können. Als 13 Jähriger floh der heute 39 Jährige vor einem Bürgerkrieg nach Deutschland und kam in Hamburg bei Umeswaran Arunagiri nathan ist froh, dass er der Gesellschaft als Herzchirurg etwas zurückgeben kann. seinem Onkel unter. Der Mann, den alle Um es nennen, macht gerade seinen Facharzt in Herzchirurgie. Sein Weg dorthin war stei nig: Das Studium finanzierte Umes mit Jobs bei McDonald s und als Tellerwäscher. Heute freut es ihn, dass er anderen Menschen hel fen kann: Es ist mir ein Bedürfnis, etwas zurückzugeben. Ich habe als Kind davon pro fitiert, dass hilfsbedürftige Menschen nicht allein gelassen werden. Über seine Erfah rungen hat er ein Buch geschrieben ( Der fremde Deutsche ), in dem er sagt: Es kommt vor allem auf deinen Willen an! Umes ist den Weg gegangen, an dessen An fang Yaser Morteza gerade steht. Der Javascript Lehrling träumt von einem Job als Webent wickler. Dass das funktionieren kann, zeigt der Weg einer seiner Mitschüler, der bereits einen Praktikumsplatz bei der Tele kom ergattert hat. Ein erster Schritt in Rich tung Beschäftigung und voller Teilhabe an der Sozialversicherung. Ausgabe 1/2018 Zukunft Jetzt 29

30 GesundJetzt WORTE, DIE WIRKEN Bei Reha-Leistungen für Migranten ist die Sprache oft die größte Herausforderung. Cemile Alim erfuhr, wie wichtig der Austausch mit anderen Betroffenen in der Reha ist VON WIEBKE SCHÖNHERR Cemile Alim will zurück. Zurück in den Job. Die 52-jährige Heilpädagogin kümmert sich in ihrem Berufsleben um Erwachsene mit geistiger Behinderung. Doch seit einiger Zeit arbeitet sie nicht. Weil bei ihr eine Depression diagnostiziert wurde, macht die Berlinerin eine psychosomatische Rehabilitation im Reha-Zentrum Seehof in Teltow, gleich hinter der Stadtgrenze im Sü- den von Berlin. Dort sagt sie an einem kühlvernebelten Novembertag mit verhaltenem Lächeln: Ich liebe meine Arbeit. Aber in letzter Zeit fühlte ich mich den Anforderun- gen oft nicht gewachsen. 1979, Cemile Alim war damals 14 Jahre alt, holten ihre bereits ausgewanderten El- tern sie und ihren Bruder aus der Türkei nach Berlin nach. Weil die Jugendliche meist nur türkisch sprach, meldete sie sich an der Volkshochschule zu einem Deutschkurs an und machte dort auch ihren Hauptschulab- schluss. Sie erarbeitete sich dadurch einen großen Vorteil: fließend Deutsch zu sprechen. Vielsprachige Reha-Zentren Die Sprachkenntnisse sind für Migranten in der Reha das größte Problem. Gerade in der Psychosomatik, sagt Scharif Bahri. Er ist Oberarzt am Reha-Zentrum Seehof, in dem auch immer wieder Menschen aufgenom- men werden, die einen Migrationshinter- grund haben. Die Krankheitsbilder, die wir hier haben, sind ja hauptsächlich durch Ge- spräche und Kommunikation zu behandeln. Doch wer der deutschen Sprache nicht mächtig ist, habe es grundsätzlich schwer: Ich gehe davon aus, dass manche psychi- schen Krankheiten chronisch werden, weil sich Menschen nicht verständlich machen können. Wir haben begrenzte Möglichkeiten fürs Dolmetschen, sagt der Oberarzt. Passt es Eine Heilpädagogin, die selbst Heilung sucht: Die Deutschtürkin Cemile Alim im Reha-Zentrum Seehof in Teltow bei Berlin.» Man kommt verschlos- sen an und öffnet sich allmählich. «Cemile Alim, Rehabilitandin nicht, werde improvisiert, sagt Bahri: Wir greifen auch mal aufs Personal zurück oder auf Verwandte. Dauernd können diese Hel- fer natürlich nicht dabei sein. Etwa beim Kontakt mit anderen Rehabilitanden. Dabei hänge so viel von guten Kontakten zu ande- ren Patienten ab: Eine weitestgehende In- tegration ist ein gutes Rezept für eine Be- handlung, fasst Bahri zusammen. Immer mehr Reha-Zentren sind multilin- gual aufgestellt, etwa mit Türkisch, Arabisch, Russisch, Chinesisch oder Kurdisch. Damit Sprachprobleme bei der Klinikauswahl be- rücksichtigt werden, sollten sie gleich im Reha-Antrag vermerkt werden. Dann muss niemand die Reha scheuen. Drei von sechs Wochen hat Cemile Alim nun hinter sich. Es gehe ihr bedeutend bes- ser: Man kommt verschlossen an und öffnet sich allmählich. An ihrem ersten Tag kamen neun weitere Neulinge an. Wir sind eine richtige Gruppe geworden, wir reden und machen viel zusammen, erzählt sie. Als Migrantin sieht sie sich hier nicht. FOTO: WIEBKE SCHÖNHERR 30 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

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32 ServiceJetzt Kinderreha-Faltblatt in vielen Sprachen Bis zu welchem Alter kann ich für mein Kind eine Rehabilita tion beantragen? Wer über nimmt welche Kosten, und kann ich mein Kind begleiten? Alle diese Fragen beantwortet das im Januar erschienene neue Faltblatt Reha Leistungen für Kinder und Jugendliche. Der Info Flyer nennt alle relevanten Indikationen, von Atemwegs erkrankungen über Hautkrank heiten bis zu Krebs. Er weist auch darauf hin, dass Schul kinder Unterricht in den Grund fächern erhalten. Das Faltblatt steht ebenfalls als 20 seitige DIN A4 Broschüre in leichter Sprache zur Verfügung. Es ist auch in den zusätzlichen Sprachen Arabisch, Armenisch, Englisch, Französisch, Polnisch, Rumänisch, Russisch, Türkisch und Vietnamesisch erhältlich. Auch als PDF downloadbar auf der Website: drv.info Neuer Rentenausweis bringt neuen Service: Ab Juli dieses Jahres erhalten mehr als 20 Millionen Rentner einen neuen Ausweis von der Deutschen Rentenversicherung. Die folienverstärkte Karte ersetzt den Papierausweis, der jedes Jahr mit der Mittei lung zur Rentenanpassung verschickt wurde. Rentner brauchen in vielen Fällen einen Ausweis, um Vergünstigungen zu erhalten etwa bei kulturellen Veranstaltungen. Der neue Ausweis kommt im praktischen Scheckkartenformat. Kinderreha-Website neu gestaltet Hey, ich bin Dennis!" Dennis hat viel Zeit in der Kinder reha verbracht. Mit vielen Fallbeispielen zeigt die neu gestaltete Website kinderreha.drv.info die Mög- lichkeiten, chronisch kranken Kindern zu helfen. In leicht verständlicher Sprache informiert die Deutsche Rentenversicherung zu Themen wie Antragstellung, Kostenübernahme und Schulunterricht während der Reha. Außerdem werden Fragen zur Begleitperson oder zur An- und Abreise beantwortet. Und im nächsten Heft beobachten wir, wie die verschiedenen Generatio nen in Deutschland zu sammenleben. Es wird um Wohnprojekte gehen, um Familien und Alleinleben de sowie um den Genera tionenvertrag der Rente. Impressum Herausgeber: Deutsche Rentenversicherung Bund. Chefredakteur: Dr. Dirk von der Heide (V.i.S.d.P.; Deutsche Rentenversicherung Bund, Ruhrstraße 2, Berlin). Redaktion: Dr. Heiko Fiedler-Rauer, Christine Rütters (Deutsche Rentenversicherung Bund), Hilmar Poganatz (Axel Springer SE Corporate Solutions), Mirko Heinemann; Redaktion der Seiten 20 und 21 Hier und Jetzt : Andreas Walther, Deutsche Rentenversicherung Mittel- deutschland, Kranichfelder Straße 3, Erfurt; Verlag: Axel Springer SE Corporate Solutions, Axel-Springer-Straße 65, Berlin; Geschäftsleitung: Frank Parlow, Lutz Thalmann; Projektmanagement: Tina Grebarsche, Anett Breitsprecher; Autoren: Laura Salm-Reifferscheidt, Axel Novak, Anke Kotte, Peter Hahne, Isabelle Buckow, Kira Brück, Christoph Koch, Wiebke Schönherr, Hajo Schumacher; Gestaltung: Anja Horn, Pawel Pedziszczak (Entwicklung), Karsten Middeldorf, Barnabas von Schorlemer, Jan Köster (Layout, Infografik), Anne Schälike (Bildredaktion); Lithografie: Thomas Amthor, Ina Dressler; Anzeigen: Christine Bauer; christine.bauer@axelspringer.de; Herstellung und Vertrieb: Olaf Hopf; Abo-Service: QS - Quality Service GmbH, Ericusspitze 1, Hamburg; Postadresse für die Abonnenten: Zukunft Jetzt, Postfach , Hamburg; abo@zj-online.de; Telefon: ; Fax: Der Bezug eines Abonnements ist kostenfrei. Druck: Mohn Media Mohndruck GmbH, Carl-Bertelsmann-Straße 161M, Gütersloh. Zukunft Jetzt erscheint quartalsweise im 13. Jahrgang. Nachdruck auch auszugsweise mit Genehmigung des Verlags. FOTO: IJEAB/FREEPIK 32 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

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34 ; UndJetzt? SCHUMACHERS FAMILIEN-KOLUMNE Chat mit dem Kinderzimmer Wir sind eine digitale Familie. Neulich habe ich eine vom Wohnzimmersofa aus an Hans geschrieben, um zu prüfen, ob er tatsächlich in seinem Zimmer Vokabeln lernt. Wir üben gerade was ganz Verrück- tes: gemeinsam mit einem Smartphone in einem Raum ausharren, ohne unentwegt darauf zu starren. Aber warum antwortet das Kind nicht auf meine Mail? Guckt er wirklich nicht aufs Display? Du hast eine Mail bekommen, rufe ich durch die Woh- nung. Das ist das Schöne an elektronischer Kommunikation: Man kommt miteinander ins Gespräch. Keine Reaktion. Die Kinder schreiben keine Mails mehr, hatte die Chefin neulich gesagt. Mailen sei für alte Leute, weil man da tippen können muss. Sprachnachrichten, weiß die Gattin. Wirklich sehr modern. Früher, im analogen Zeitalter, hieß das Anrufbeantworter. Ich lausche an der Tür. Das Kind spricht. Eine blecherne Stimme antwortet. Natür- lich: Der Junge hat unser neues Haustier in sein Zimmer geholt und will es zum Vokabel training abrichten. Jahrelang wünschten sich die Jungs einen Hund, jetzt haben wir Alexa, eine kleine schwarze Säule, die angeblich Kunststücke kann und uns im Dienste eines weltweiten Versand- händlers das Leben erleichtern will. Alexa, was heisst audience auf Deutsch?, fragt Hans. Aloha, sagt Alexa, was möchtest du wissen? Hans wiederholt. Ich kann noch nichts in Deutsch über- setzen, antwortet die Wundermaschine, aber es wird bald so weit sein. Hans grinst und sagt: Alexa, halt s Maul! Keine Widerworte. Besorgte Zwischenfrage: Sammelt die Künstliche Intelligenz all unsere Unflätig- Dr. Hajo Schumacher, 53, ist Journalist und Buchautor. In seinem Bestseller Restlaufzeit schildert er ungewöhn liche Seniorenprojekte. In Solange Du Deine Füße auf meinen Tisch legst beschreibt er sein schrecklich lustiges Leben als Vater (Eichborn, 2017). Schumacher lebt mit seiner Familie in Berlin. keiten und bestraft uns eines Tages mit fortwährenden WLAN-Aussetzern? Unsere Zukunft gehöre den intelligenten Hausgeräten, das habe ich schätzungs- weise in den 70er-Jahren erstmals gelesen. Ich vermute, dass das Klügerwerden der Geräte mit der Verblödung ihrer Besitzer einhergeht. Ist ja toll, wenn Alexa selbst- ständig Klopapier bestellt, sobald sie lautes Fluchen aus dem Bad hört. Ein Blick auf die Vorräte in Kombination mit Stift und Block hat sich aber auch bewährt. Facebook-Chef Mark Zuckerberg soll neu- lich angekündigt haben, dass wir unsere Mitteilungen an den Rest der Welt künftig nicht mehr sprechen, sondern direkt ins Internet denken. Jemand, der vom Schreiben lebt, könnte langsam so ein Analog-Gefühl in sich ver- spüren, ich zum Beispiel. Muss ich meine Beiträge in Zukunft vordenken und die Leser denken dann nach? Papa, was ist eine Ballade?, ruft Hans aus seinem Zim- mer. Ich schnappe das Literaturlexikon und stolziere zum Kind. Widerstand! Bis zur letzten Seite? FOTO: ANNETTE HAUSCHILD ILLUSTRATION: MARTIN FENGEL 34 Zukunft Jetzt Ausgabe 1/2018

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