Abnehmende Biodiversität und Insektensterben: Ein Überblick über Ursachen und Zusammenhänge
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- Detlef Beyer
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1 Abnehmende Biodiversität und Insektensterben: Ein Überblick über Ursachen und Zusammenhänge Josef Settele Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ, Halle idiv - Jena-Halle-Leipzig Josef.Settele@ufz.de
2 Rote Liste: Instrument zur Bewertung des Zustandes von Arten Die Roten Listen der gefährdeten Arten Deutschlands aktuelle Bestandssituation kurz- und langfristiger Bestandstrend Experteneinschätzungen Rote-Liste- Status Einstufungen für alle in Deutschland etablierten Arten der bewerteten Artengruppen (Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, BfN 2011, 2016)
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4 Krefelder Studie
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6 Monitoring / Wetterstation für die Biodiversität
7 Status und Trends in der Biodiversität Insektenbiomasse (Hallmann, Sorg et al. 2017) Seite 7
8 Biomasse Gramm/Tag Seite 8
9 TMD (Tagfalter-Monitoring Deutschland)
10 Tagfalter-Monitoring Deutschland (TMD) Verteilung der Transekte (Stand: Oktober 2017) Foto: Steffen Zacharias
11 Beispiel eines Transektes (550m mit 11 Abschnitten á 50m)
12 Anzahl Transekte 295 Transekte, auf denen Tagfalter für mindestens acht Jahre kontinuierlich erfasst wurden!
13 Durchschnittliche Anzahl gezählter Individuen pro Abschnitt
14 Trends für ausgeählte Arten ( ) wurden für 37 häufigere Arten berechnet Zunahme bei 10 Arten Rückgang bei 14 Arten 13 Arten ohne signifikanten Trend Zitronenfalter Gonepteryx rhamni Kaisermantel Argynnis paphia Großer Kohlweißling Pieris brassicae Braunkolbiger Braundickkopffalter Thymelicus sylvestris Waldbrettspiel Pararge aegeria
15 Schwalbenschwanz (Papilio machaon) Schornsteinfeger (Aphantopus hyperantus) Trend: Rückgang Trend: Zunahme Foto: Jürgen Ziegeler Foto: Sigrid Lasmanis
16 Abundanz-Index für Pieris brassicae Foto: Walter Müller Abundanzindex 2018 Abundanzindex
17 Abundanz-Index für Pieris brassicae Abundanzindex 2018 Abundanzindex
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21 Tagfalter-Monitoring in Europa Foto: Erk Dallmeyer
22 Grünland-Indikator europäischer Tagfalter BMS Daten von 17 Arten aus 22 Ländern; Van Swaay et al. (2017) BCE ann. rep. for 2016
23 IPBES
24 IPBES Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services
25 IPBES Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services
26 The Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services
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30 Bestäuber sind vielfältig
31 Bestäuber sind vielfältig
32 Bestäuber sind vielfältig
33 Abhängigkeit der Nutzpflanzen Weizen Reis Maniok Kakau Soja Apfel Kaffee Raps Mango
34 Ökonomischer Wert Marktwert der Bestäubung: Mrd. /Jahr (2015)
35 Trends der Honigbiene (Apis mellifera) Global globaler Anstieg: 45% Verluste in N-Amerika und vielen europäischen Staaten ex-udssr USA Deutschland China Spanien Argentinien
36 Grünland-Indikator europäischer Tagfalter BMS Daten von 17 Arten aus 22 Ländern; Van Swaay et al. (2017) BCE ann. rep. for 2016
37 Status wildlebender Bestäuber Rückgänge der Vielfalt und Häufigkeit zahlreicher Bienen, Schwebfliegen und Tagfalter in Europa und Nord-Amerika >40% der Bienenarten sind gefährdet (in zahlreichen nationalen Roten Listen) 9% der Bienen und Tagfalter sind bereits europaweit gefährdet Mangel an Daten für andere Regionen machen die Einschätzung schwierig, aber es gibt einige Berichte über Rückgänge Bombus cullumanus (Critically Endangered) Source: P. Rasmont
38 Jede Kulturpflanze ist anders Ackerbohne Erdbeere Honigbiene Hummeln Apfel Solitärbienen Raps Schwebfliegen Andere Insekten Garratt et al Biol. Con.; Garratt et al JPE
39 IPBES Ursachen und Lösungen
40 Ursachen des Rückgangs Viele Bedrohungen für Bestäuber: Landnutzungswandel Intensive Bewirtschaftung Pestizide Genetisch Modifizierte (GM) Kulturen Krankheiten und Schädlinge Klimawandel Invasive Arten Interaktionen Oft schwierig die beobachteten Rückgänge bestimmten Ursachen zuzuordnen
41 Landnutzungswandel Ursachen Reduzierung von Nahrung, Nistmöglichkeiten oder anderen Ressourcen Habitatverlust Fragmentierung In landwirtschaftlichen, naturnahen und urbanen Bereichen Verlust von lokalen Erfahrungen
42 Landnutzungswandel Lösungen Bereitstellung von Nahrung und Nistmöglichkeiten: Pflege/Nutzung oder Wiederherstellung ursprünglicher Habitate Einrichtung von Schutzgebieten Erhöhung der Habitatvielfalt In landwirtschaftlichen, naturnahen und urbanen Bereichen
43 Intensive Landwirtschaft Ursachen Verlust nicht kultivierter Lebensräume Große Felder und Monokulturen Hoher Input von Düngern, Pestiziden etc. Intensive Beweidung
44 Intensive Landwirtschaft Lösungen Bereitstellung blütenreicher Lebensräume (lokal angepasst, authochthon) Unterstützung des organischen Landbaus und existenter vielfältiger Anbausysteme Kompensation für entsprechende Praktiken
45 Pestizide Ursachen Breites Spektrum lethaler und sub-lethaler Effekte Auswirkungen variieren mit Toxizität des Mittels, Expositionsniveau, Lokalität und Bestäuber-Art Risiken nehmen zu, z.b.: Wenn Beschriftung unzureichend oder nicht beachtet Applikatioinstechnik fehlerhaft oder nicht angemessen Risiko-Analyse oder Regularien unzureichend
46 Pestizide Lösungen Erhöhung der Standards bei Risiko- Analysen und Regulierung des Pestizid- Einsatzes Reduzierter Einsatz Alternative Schädlingbekämpfung (z.b. Integrierter Pflanzenschutz) Weiterbildung von Landnutzern und öffentlichen Diensten anhand von Beispielen guter Praxis Einsatz von Technologien die Drift von Spritzmitteln & Staubausträge minimieren
47 Klimawandel Ursachen Für einige Bestäuber (z.b. Hummeln und Tagfalter): Verbreitungsänderung Veränderte Abundanzen Verschiebung der saisonalen Aktivitäten (Phänologie) Risiken der Störung von Netzwerken (auch bei Bestäubung von Kulturpflanzen) Klimatische Verschiebungen übertreffen die Ausbreitungsfähigkeit Red-tailed bumblebee (Bombus lapidarius)
48 Klimawandel Lösungen Weitgehend ungetestet, könnte aber potentiell beinhalten: Gezieltes Management bzw. Wiederherstellung von Habitaten, um Lebensräume und Konnektivität (wieder) herzustellen Erhöhung der Diversität von Kulturpflanzen
49 Deutschsprachige Zusammenfassung
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52 Zusammenfassung 1. Gut dokumentierte Rückgänge zahlreicher (v.a. wildlebender) Bestäuber 2. Bestäuber sind für den Menschen in vielfältiger Weise wichtig bzw. für dessen Wohlfbefinden essentiell 3. Bestäuber sind vielfachen Gefährdungen ausgesetzt 4. Es gibt ein breites Spektrum an Möglichkeiten, Bestäuber zu fördern und zu schützen
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