Hin und her von Ödön von Horváth

Transkript

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3 Hin und her von Ödön von Horváth Regie Alexander Riemenschneider Bühnenbild David Hohmann Musik Tobias Vethake

4 Die Vorstellung wurde durc die freundlich Unterstützung des Goethe-Instituts Bukarest ermöglicht.

5 Ödön von Horváth Ödön von Horváth ( ) war ein Schriftsteller und Dramatiker ungarischer Herkunft. Er begann bereits in den Jahren seines Studiums zu schreiben und war einer der vielversprechendsten deutschsprachigen Dramatiker der 30er Jahre und einer der ersten antifaschistischen Autoren Deutschlands. Er war der Sohn eines ungarischen Diplomaten, der seine Schule in Budapest, Wien und München besuchte, bevor er sich in Deutschland niederließ. Die Faszination für Kultur und die politische Geschichte des Adoptionslandes unterscheidet sich deutlich in seinen ersten Theaterstücken. Später verwandelt sich diese Faszination, in eine grundsätzliche Angst um die ständig wachsende Popularität der faschistischen Strömung. Er kritisiert in seinem Schriften den Aufstieg der Faschisten, aufgrund vom moralischen Verfall der Gesellschaft. Er verdient die Anerkennung der angesehensten Dramatiker seiner Zeit und auch einen Kleist- Preis von 1931.

6 Hin und her ist eine Satire mit scharfen, kritischen Sinn. Behandelt wird ein aktuelles Thema im europäischen Raum mit seinen Grenzen und der absurden bürokratischen Situationen, in denen sich der alltägliche Mensch befindet. Die Handlung findet auf einer kleinen Brücke statt, welche sich über einen ebenso kleinen Fluss erhebt, der auf die eine oder andere Weise zwei kleine Staaten verbindet. Dieses Niemandsland, zwischen den beiden Enden der Brücke, ist der Raum, in dem die Hauptfigur, Havlicek gefangen gehalten ist. Havlicek steht vor der Aussicht, sein gesamtes Leben auf der Brücke zu verbringen, und zwischen den beiden Grenzübergängen zu pendeln, da er aus dem Land vertrieben wurde, in dem er sein ganzes Leben lang lebte, und ohne das Recht, in das Land, in dem er geboren wurde, einzureisen. Die von Horváth vorgestellte Gesellschaft scheint zahlenmäßig von Beamten, Politikern und Kriminellen dominiert zu werden. Gibt es immer noch Platz in dieser von kleinen Leuten belebten Landschaft, für die verbotene Liebe zwischen der Tochter des Zollbeamten am rechten Ufer und dem Zollbeamten am linken Ufer? Oder vielleicht nur dafür gibt es noch Platz? Oder vielleicht nur dafür gibt es noch Zeit?

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10 Alexander Riemenschneider Ödön von Horváth, der Autor des Textes, bringt uns alle an einen exemplarischen Ort, der von Beispielhaften Charakteren bevölkert wird. Jeder von ihnen hat ein sehr wachsames Tempo, sie nehmen sich alle sehr ernst, auch wenn die Situation es nicht erfordert, und dadurch wirken sie beschämend, aber vielleicht erscheinen sie alle aus diesem Grund auch sehr menschlich. Hin und her ist eine Vorstellung, welche Grenzen behandelt. Diese Grenzen sind ein großes und aktuelles Thema im europäischen Raum. In unserer Arbeit werden wir dieses Thema aus einer komischen Perspektive angehen. Der Autor des Textes hat wiederum den Mut, mit großem Humor zu schreiben, auch wenn die Handlung an der Grenze der Absurdität entlang läuft. Der Text bietet, unabhängig von der Größe der Rolle, Spielmöglichkeiten für jeden Schauspieler. Gemeinsam haben wir versucht, die Künstlichkeit der heutigen Gesellschaft bestmöglich zu nutzen und ein Happy End zu schaffen, was zwar übertrieben und im Kontext unserer Gesellschaft utopisch ist. Wir sind überzeugt, dass es von der Öffentlichkeit auch als solches verstanden wird.ˮ

11 Alexander Riemenschneider, geboren 1981, studierte Germanistik, Musik- und Medienwissenschaft in Bonn. Während des Studiums arbeitete er als Musiker in Bands und für das Theater Bonn, an dem er auch als Regieassistent tätig war. Im Mai 2009 schloss er sein Regiestudium an der Theaterakademie Hamburg mit einer Inszenierung von Caligula von Albert Camus auf Kampnagel in Hamburg ab und arbeitete anschließend am Jungen Schauspielhaus Hamburg, in Potsdam, Göttingen und Bonn. Seine Adaption des Romans Der Schaum der Tage von Boris Vian, die am St. Pauli-Theater uraufgeführt wurde, erhielt Einladungen zu mehreren europäischen Festivals. Am Deutschen Theater Berlin hat Alexander Riemenschneider das Stück süßer vogel undsoweitervon Laura Naumann für die Werkstattinszenierung bei der Langen Nacht der Autoren während der Autorentheatertage Berlin 2010 inszeniert führte er Regie bei Das Mädchen mit dem Fingerhut von Michael Köhlmeier, einer Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen. Seine aktuelle Arbeit Fabian. Die Geschichte eines Moralisten nach Erich Kästner feiert im Februar 2019 Premiere.

12 David Hohmann wurde 1976 in Hamburg geboren. Seit 2004 arbeitet er als Bühnenbildner. Er arbeitete an den Theatern von Bochum, Bonn, Bremen, Hannover und der Nationaloper in Loraine sowie in der Ruhr-Triennale. Er arbeitete mit Regisseuren wie Roland Schwab, Philipp Himmelmann, Bernadette Sonnenbiechler, Frank Behnke und jetzt mit Alexander Riemenschneider zusammen erhielt er den ersten Rolf Mares für die beste Szenografie war er für das Bühnenbild von Draussen vor der Tür am Theater Münster für den Faustpreis nominiert. Tobias Vethake wurde 1975 in Gütersloh geboren und studierte Violoncello an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Seit 2000 komponiert er Musik für Theater und Film. Außerdem ist er Mitbegründer von Labels Blank Records. Er komponierte die Musik für Vorstellungen in Berlin, Dresden, Bremen, Frankfurt, Hannover, Hamburg und Bonn.

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14 Hin und her von Ödön von Horváth Regie Alexander Riemenschneider Regieassistentin und Projektkoordinatorin Fabiola Eidloth Bühnenbild David Hohmann Musik Tobias Vethake Übersetzung aus dem Deutschen Dan Stoica Sprecherzieher Tim Schüller Darsteller Daniel Bucher (Ferdinand Havlicek) Daniel Plier (Zöllner am rechten Ufer) Emőke Boldizsár (Tochter rechten Ufer Zöllners) Ali Deac (Zöllner am linken Ufer) Valentin Späth (Gendarm) Johanna Adam (Mrs. Hanusch) Anca Cipariu (X, Regierungschef am rechten Ufer) Fabiola Petri (Y, Vorsitzende der Linken Uferregierung) Stefan Tunsoiu (Schmugglischinki, Chefschmuggler)

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