Fotokünstler. Zeichnung, Malerei, Video, Environment und Theater

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1 Pfeiffer, Walter, Ohne Titel, 1982, C- Print, 39,5 x 59 cm Bearbeitungstiefe Name Lebensdaten Bürgerort Staatszugehörigkeit Vitazeile Tätigkeitsbereiche Lexikonartikel Pfeiffer, Walter * Beggingen Beggingen (SH) CH Fotokünstler. Zeichnung, Malerei, Video, Environment und Theater Foto Art, Malerei, Zeichnung, Environment, Plakat, Happening, Konzeptkunst, Book Art, Multiple, Objektkunst, Fotografie Nach einer Lehre als Dekorateur Besuch der F + F-Klasse an der damaligen Kunstgewerbeschule Zürich. Ab 1971 freischaffender Künstler und Gestalter, daneben Lehrtätigkeit an der neu gegründeten F + F-Schule für Kunst und Design in Zürich. Einzelausstellungen unter anderem 1986 in der Kunsthalle Basel, 2004 im Centre Culturel Suisse, Paris, 2008 im Swiss Institute, New York, und ebenfalls 2008 im Fotomuseum Winterthur Performance «Inventar» an der F + F- Schule, Zürich, 1982 Aufführung des Theaterstücks «Walterspiel» im Kunsthaus Zürich. Wichtige Preise und Auszeichnungen: Eidgenössisches Kunststipendium (1972, 1973), Studien- und Werkbeiträge des Kantons Zürich (1977), Schweizer Plakate des Jahres (1973, 1979), Stipendium für bildende Kunst der Stadt Zürich, Atelier New York (1980), Atelier Paris (1985) und Atelier Genua (1989), Zuger Kulturstiftung Landis & Gyr, Zug, Werksemester London (1995), Seite 1/5,

2 Eidgenössischer Grand Prix Design (2008). Leichtigkeit, Witz, Eleganz, Erotik und ein souveränes Spiel mit Wirklichkeit und Künstlichkeit zeichnen Walter Pfeiffers fotografisches und malerisches Werk aus. In den 1970er-Jahren erlangt Pfeiffer erste Anerkennung für seine grossformatigen, hyperrealistischen Bleistiftzeichnungen, daneben beginnt er zu fotografieren, anfänglich als Gedächtnisstütze für seine Zeichnungen, bald jedoch als eigenständige Disziplin. Hauptinspiration ist ihm in den 1970er-Jahren seine Entourage von jungen Männern und eleganten Frauen, die er in Fotografien und Zeichnungen festhält. Daneben entstehen zahlreiche Stillleben, ein Genre, das Pfeiffer bis heute pflegt. Charakteristisch für diese Werke sind eine meisterhafte Verbindung von dekorativem Schwung und narrativen Spuren. Während sich Pfeiffers zeichnerisches und malerisches Werk in der Nachfolge von David Hockney und Henri Matisse durch eine hohe technische Perfektion auszeichnet, ist sein Zugang zur Fotografie im besten Sinne des Wortes naiv, er hat sich den unbeschwert lustvollen Umgang mit der Kamera des Amateurs erhalten. Weil Pfeiffer stets ein Künstler ist, der auch fotografiert, und nie ein Fotograf, der als Künstler Anerkennung sucht, ist ihm das Pathos handwerklicher Perfektion fremd geblieben. Seine 1980 im Buch Walter Pfeiffer (wiederaufgelegt 2004) veröffentlichten grobkörnigen schwarzweissen Aufnahmen sind durch eine freche Erotik und ungekünstelte Unmittelbarkeit gekennzeichnet, die in perfektem Einklang mit der damaligen Punk- und Wave-Bewegung stehen und in ihrem tagebuchhaften, betont unprätentiöser Zugang zur Fotografie die «Schnappschuss»-Fotografie der 1990er-Jahre vorzeichnen. Nach einem Atelieraufenthalt in New York wendet sich Walter Pfeiffer dem Thema des schönen jungen Mannes auf der Strasse zu stellte er unter dem Titel Die Augen, die Gedanken unentwegt wandernd eine Reihe von reduzierten schwarzweissen Nahaufnahmen von Gesichtern junger Männer im der Kunsthalle Basel aus. In den 1990er- Jahren zieht er sich weitgehend aus der Kunstszene zurück, fotografiert nicht mehr, sondern widmet sich der Entwicklung eines neuen, ornamental verspielten, figurativen Zeichenstils. Erst im Vorfeld der Veröffentlichung von Welcome Aboard, einer Übersicht über sein fotografisches Schaffen, beginnt er wieder zu fotografieren. Mit dem Erscheinen dieses Buches setzt die Wiederentdeckung Pfeiffers ein, der Untergrundklassiker und «artist's artist» erfährt internationale Seite 2/5,

3 Anerkennung als wichtiger Wegbereiter der fotografischen Ästhetik der Gegenwart zeichnet eine Retrospektive im Fotomuseum Winterthur seinen fotografischen Werdegang nach, während sein beachtliches zeichnerisches und malerisches Werk weitgehend unaufgearbeitet geblieben ist. Werke: Bern, Schweizerische Eidgenossenschaft, Bundesamt für Kulutr; Bielefeld, Windsor Collection; London, The Sir Elton John Collection; Fotomuseum Winterthur; Kunstsammlung Kanton Zürich; Kunstsammlung der Stadt Zürich; Kunsthaus Zürich. Martin Jaeggi, 2009 Literaturauswahl Nachschlagewerke - Walter Pfeiffer. Bildrausch. Drawings Texts: Martin Jaeggi. Zürich: Patrick Frey, Walter Pfeifer. Scrapbooks Text: Martin Jaeggi. Zürich: Patrick Frey, Walter Pfeiffer. In Love with Beauty. Fotomuseum Winterthur, Hrsg.: Martin Jaeggi, Thomas Seelig und Urs Stahel. Göttingen: Steidl, Walter Pfeiffer. Night and Day. Ed. by Dorothea Strauss and Christoph Doswald. Zürich: Codax Publisher, Walter Pfeiffer. Cherchez la femme I. Texte: Michelle Nicol und Martin Jaeggi. Zürich: Patrick Frey, Walter Pfeiffer. The Plaza/ Kawasaki Cut / Music for Millions. Redaktion: Nicolas Trembley. Paris: Editions BDV, 2005, [DVD], [25 Minuten] - Walter Pfeiffer. Welcome Aboard. Photographs Text: Martin Jaeggi. Zürich: Partick Frey, Walter Pfeiffer. Das Auge, die Gedanken, unentwegt wandernd. Fotografien Text: Patrick Frey. Zürich: Nachbar der Welt Verlag, Walter Pfeiffer ( ). Frankfurt am Main: Elke Betzel, Walter Pfeiffer & Co.: Inventar. [Zürich, 1977] [Fotos: Walter Pfeiffer] - E. Bénézit: Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs de tous les temps et de tous les pays par un groupe d'écrivains spécialistes français et étrangers. Nouvelle édition entièrement refondue sous la direction de Jacques Busse. Paris: Gründ, 1999, 14 vol. - Biografisches Lexikon der Schweizer Kunst. Dictionnaire biographique Seite 3/5,

4 de l'art suisse. Dizionario biografico dell'arte svizzera. Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Karl Jost. Zürich: Neue Zürcher Zeitung, 1998, 2 Bde. - Künstlerverzeichnis der Schweiz. Unter Einschluss des Fürstentums Liechtenstein. Répertoire des artistes suisses, la Principauté du Liechtenstein incluse. Dizionario degli artisti svizzeri, incluso il Principato di Liechtenstein Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Karl Jost. Frauenfeld: Huber, Lexikon der zeitgenössischen Schweizer Künstler. Dictionnaire des artistes suisses contemporains. Catalogo degli artisti svizzeri contemporanei. Hrsg.: Schweizerisches Institut für Kunstwissenschaft, Zürich und Lausanne; Leitung: Hans-Jörg Heusser. Frauenfeld: Huber, 1981 Website Direktlink Normdaten GND Deutsche Biographie Letzte Änderung Disclaimer Alle von SIKART angebotenen Inhalte stehen für den persönlichen Eigengebrauch und die wissenschaftliche Verwendung zur Verfügung. Copyright Das Copyright für den redaktionellen Teil, die Daten und die Datenbank von SIKART liegt allein beim Herausgeber (SIK-ISEA). Eine Vervielfältigung oder Verwendung von Dateien oder deren Bestandteilen in anderen elektronischen oder gedruckten Publikationen ist ohne ausdrückliche Zustimmung von SIK-ISEA nicht gestattet. Empfohlene Zitierweise AutorIn: Titel [Datum der Publikation], Quellenangabe, <URL>, Datum des Zugriffs. Beispiel: Oskar Bätschmann: Hodler, Ferdinand [2008, Seite 4/5,

5 Seite 5/5, ], in: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, Zugriff vom