Schule Kielkamp. Bericht der Schulinspektion 2017 Zusammenfassung. Zusammenfassung. Inspektionsbericht vom Datum (x. Zyklus)

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1 Bericht der Schulinspektion 2017 Schule Kielkamp Inspektionsbericht vom Datum (x. Zyklus) Inspektionsbericht vom (2. Zyklus)

2 Präambel Die Qualitätsurteile, die in der nachfolgenden dargestellt und begründet werden, sind das Ergebnis einer sorgfältigen Abwägung und Bewertung der erhobenen D a- ten durch das Inspektionsteam. Die Aufgabe der Schule ist es im Anschluss an diese Rückmeldung, ihre eigene Wahrnehmung über die Qualität der Schule mit dem Inspektionsbericht zu vergleichen. Dabei zieht die Schule auch weitere Informationsquellen, wie zum Beispiel die Rückmeldungen aus zentralen Kompetenzfeststellungsverfahren, zu Rate, um zu einer Einschätzung zu gelangen, ob die Bewertungen des Berichts in Passung zu ihren sonstigen Eindrücken stehen. Aus dieser Gesamtschau zieht die Schule dann die Konsequenzen für die nächsten Schritte der Qualitätsentwicklung. Die Schule Kielkamp bietet ihren Schülerinnen und Schülern durchweg guten Unterricht, begleitet sie engagiert und pflegt ein zugewandtes und freundliches Schulklima. Schüler- und Elternschaft zeigen sich daher sehr zufrieden mit der schulischen Arbeit. Die Schule hat wichtige Pionierarbeit bei der Erarbeitung des Hamburger Bildungsplans für ihren Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung und bei der Einführung der eintourigen Busbeförderung geleistet. Darüber hinaus hat sie eine aufwendige Grundsanierung des Schulgebäudes durchgeführt und den großen Generationswechsel erfolgreich gestaltet, das eigene Curriculum weiterentwickelt und die Schulentwicklungs- und Kooperationsstrukturen neu aufgesetzt, um sich durch verbindlichere Abläufe und Strukturen zu professionalisieren. Die Schule Kielkamp zeigt sich in all diesen Bereichen innovationsfähig, schöpft ihr Potenzial jedoch nicht voll aus. So sind die unterschiedlichen Maßnahmen noch wenig verknüpft, trotz klarer Gremienstruktur bleiben die Zuständigkeiten und Entscheidungswege teilweise unklar, und nicht zuletzt bleiben die Entwicklung und der Austausch zum Unterricht sehr vom Engagement der jeweils beteiligten Lehrkräfte abhängig. Steuerungshandeln Die Schule Kielkamp hat die vielfältigen Umbrüche der vergangenen Jahre im Wesentlichen erfolgreich bewältigt personell, räumlich, strukturell und auch pädagogisch. Dabei wächst sie als Schule, was auch als Ausdruck des guten Rufes ihrer Arbeit zu verstehen ist. Das Leitungsteam prägt die Kultur der Schule nachhaltig, die auf der hohen Fachlichkeit, auf großem Engagement und auf einer zugewandten und unterstützenden Grundhaltung basiert, und tradiert sie gegenüber den vielen neuen Kolleginnen und Kollegen. Die neue Gremienstruktur und -rhythmisierung ist funktional und umfasst die Mitarbeiter-, die Informations- und die Fachkonferenzen sowie professionsbezogene Treffen, die Stufenkonferenzen und themenbezogene Arbeitsgruppen wie die Bau-AG. Die Aufteilung der Zuständigkeiten zwischen Schulleitung und Steuergruppe ist nur teilweise nachvollziehbar. Gleiches gilt für die Entscheidungswege zwischen all diesen Gremien. Einerseits gibt es viele Beispiele für partizipative Entscheidungsprozesse wie die Abstimmung von Schulentwicklungsschwerpunkten und die Definition von Beförderungsstellen, andererseits wird das Steuerungshandeln in anderen Fällen vom Kollegium abwechselnd mal als zu stark lenkend und zu wenig partizipativ und dann in anderen Prozessen als zu reaktiv, passiv und zu wenig Prioritäten setzend erlebt. Es stellt sich die Frage, inwiefern das Starke Gefühl der Belastung im Kollegium mit der eher unverbindlichen, aber dennoch oft intensiven Zusammenarbeit zusammenhängt; und, ob eine systematischere kooperativere Unterrichtsvorbereitung und curriculare Absprachen die Unterrichtsqualität (vgl. 2.2), die Arbeitseffektivität und dadurch auch die Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigern könnte. Seite 1/5

3 Momentan wird die Personalentwicklung stark durch den Generationswechsel im Kollegium, die Einarbeitung und die zahlreichen Anlassbeurteilungen geprägt. Auch die neuen verbindlicheren Teamarbeitsstrukturen sind positiv hervorzuheben und weisen den richtigen Weg. Der Kern der Personalentwicklung die systematische und regelhafte Begleitung der und des Einzelnen in ihrer bzw. seiner Entwicklung bleibt jedoch schwach ausgeprägt. So werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die Regel- und Anlassbeurteilungen hinaus nicht regelmäßig von der Leitung im Unterricht hospitiert, um sich in einem anschließenden Feedbackgespräch auch über Entwicklungsperspektiven auszutauschen und beispielsweise Vereinbarungen zu Fortbildungen und neuen Aufgaben zu treffen. Die Leitung nutzt stattdessen die Mittel von Personalentwicklungsgesprächen, von Coachingsituationen und von anderen anlassbezogenen Rückmeldeformen, um das Kollegium zu begleiten. Die übergreifenden Fortbildungen des Kollegiums unterstützen die Schulentwicklungsziele. Die Arbeitsroutinen und -ziele werden noch zu wenig in Verbindung mit der vom Kollegium als hoch empfundenen Arbeitsbelastung reflektiert. Bei ihrer gut durchdachten Tagesrhythmisierung profitiert die Schule Kielkamp stark von der Einführung des eintourigen Busbeförderungssystems, das nicht zuletzt ein Erfolg des kontinuierlichen Engagements des Elternrats ist. Mit dem Träger des Hortes hat sich die Schule auf Standards in der Erziehung verständigt und kooperiert auf der Leitungs- wie auf der Arbeitsebene gut. Für die Schülerinnen und Schüler sind die Aufenthaltsqualität in den Pausen sowie die Qualität des Mittagessens wichtige Anliegen. Die Schule Kielkamp misst der Mitbestimmung und Beteiligung der Eltern sowie der Schülerinnen und Schüler eine große Bedeutung zu und leistet hier sehr gute Arbeit. Die Schülerinnen und Schüler lernen Mitbestimmung im wöchentlichen Klassenrat und in den systematisch damit verknüpften Schülerratssitzungen. Mit ihren Anliegen fühlen sie sich von der Schulleitung ernst genommen. Bei der Fest- und Feierkultur sticht neben dem Chor vor allem das regelmäßig stattfindende Forum heraus, bei dem die Schülerinnen und Schüler kleine Aufführungen und Präsentationen darbieten. Auch die Eltern zeigen sich mit ihrer Beteiligung auf der Klassen- wie auf der gesamtschulischen Ebene zufrieden und wirken auch in Arbeitsgruppen wie der Bau-AG mit. Ein großer Erfolg langjährigen Elternengagements ist die Reform der Busbeförderung. stark: 1.G Konzeptionelle Rahmenbedingungen des Ganztagsangebots sichern 2.8 Die Schulgemeinschaft beteiligen eher stark: 1.1 Führung wahrnehmen 1.2 Die Entwicklung der Schule und des Lernens steuern 1.3 Qualitätsmanagement etablieren eher schwach: 1.4 Personalentwicklung Unterrichtsentwicklung: Zusammenarbeit Das Kollegium der Schule Kielkamp arbeitet im Alltag engagiert zusammen. Dazu hat die Schule eine funktionale Gremien- und Konferenzstruktur entwickelt, wozu professionsbezogene Treffen genauso gehören wie die Stufen- und Fachkonferenzen. Lehrkräfte der Schule haben wichtige Pionierarbeit bei der Entwicklung des Hamburger Bildungsplans für spezielle Sonderschulen mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung geleistet, die auch in die Schule hinein wirkt. Es gibt zahlreiche gut dokumentierte Absprachen zur Unterrichtsgestaltung, die Curricula etwa sind detailliert. Zudem gibt es einen reichhaltigen Materialienfund. Der Morgenkreis, die Metacom-Symbole und die Gebärden werden verbindlich und einheitlich gehandhabt. Seite 2/5

4 Die Arbeit mit EduPort ist durchgängiger Standard. Kritisch zu betrachten ist, dass die Unterrichtsgestaltung trotz dieser Fülle an Kompetenzen, Erfahrungen und Material sehr von der jeweiligen Lehrkraft abhängt. Curriculare Absprachen werden eher als Empfehlung denn als verbindlicher Qualitätsstandard betrachtet. Übergreifende Absprachen zu den Aufgaben der verschiedenen Professionen im Unterricht gibt es nicht. So wird die Zusammenarbeit auf der Grundlage der Stellenbeschreibungen in jeden im Team eigens abgesprochen. Die Schule Kielkamp hat ihre Beratungsarbeit in weiten Teilen gut aufgesetzt und in ihrem neuen Beratungskonzept beschrieben. So fühlen sich die Eltern gut durch die Klassenlehrerinnen und -lehrer beraten und unterstützt. Die Beratung und Diagnostik für Regelschulen sind durch eine Funktionsstelle klar strukturiert. Kooperationen mit dem Jugendamt und anderen sozialen Unterstützungssystemen sind fest implementiert. Auch die Mitglieder des Kollegiums kennen im Beratungsfall die zuständigen Fachleute, bei denen sie sich Unterstützung und Beratung holen können. stark: - eher stark: eher 2.2 Systematische und verbindliche Zusammenarbeit / Curriculum 2.7 Beratungsangebote gestalten Die Schülerinnen und Schüler der Schule Kielkamp werden eng in ihrem Lernen begleitet und bekommen regelmäßig Feedback zu ihrer Lernentwicklung. Auch die Eltern fühlen sich im Wesentlichen gut informiert, wie sich ihr Kind entwickelt. Gleichzeitig erhalten die Schülerinnen und Schüler wenig Gelegenheit, je nach Interesse und Leistungsstand eigene Schwerpunkte in ihrem Lernen zu setzen. Ist dies im Unterricht etwa im Kontext von Wochenplänen einmal möglich, dann ist es nicht schulweit verankert, sondern hängt stark von der Initiative der jeweiligen Lehrkraft ab. Mit der Berufsorientierung und der Vorbereitung auf ein möglichst selbstbestimmtes Leben nach der Schule zeigen sich die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Eltern überwiegend zufrieden und heben dabei vor allem die Praktika, die außerschulischen Angebote und die individuelle Beratung sowie verschiedene standardisierte Angebote wie das Selbstfahrertraining positiv hervor. Die Schule Kielkamp erhebt kaum Informationen über die Qualität des eigenen Unterrichts, um daraus Konsequenzen für die eigene Unterrichtsentwicklung abzuleiten. Über das reguläre Teamteaching hinaus sind kollegiale Unterrichtsbesuche zwar angedacht, jedoch noch nicht verbindlich eingeführt. Ob die Schülerinnen und Schüler ein Feedback zum Unterricht geben können, hängt vom Eigeninteresse der jeweiligen Lehrkräfte ab. Auch werden die Ergebnisse der Diagnostik über die Einzelförderung hinaus nicht systematisch ausgewertet, um daraus Ansätze für die Unterrichtsentwicklung zu generieren. stark: - eher stark: 2.5 Lernentwicklung begleiten und Leistungen beurteilen eher schwach: 2.6 Den Unterricht kontinuierlich weiterentwickeln: Feedback und Daten für die Unterrichtsentwicklung nutzen Seite 3/5

5 Unterrichtsqualität Der Unterricht an der Schule Kielkamp zeichnet sich durchgängig durch sein gutes bis sehr gutes Niveau aus; Stunden mit überwiegend mehr Schwächen als Stärken gibt es nahezu gar nicht. Bemerkenswert ist bei der großen Individualität in der Unterrichtsvorbereitung (vgl. 2.2) die große Einheitlichkeit des Unterrichts, die auch im Vergleich mit anderen Sonderschulen auffällig ist. Im Detail ergibt sich folgendes Bild: Das Klassenmanagement ist hervorragend. Besonders auffällig ist der durchweg freundliche, zugewandte und wertschätzende Umgangston, der auch das Schulklima prägt. Arbeitsaufträge und Strukturen sind stets klar, dennoch sind die Schülerinnen und Schüler zwar oft, doch im Vergleich zu anderen Sonderschulen etwas seltener über das Lernziel und den Ablauf der Stunden informiert. Die verschiedenen Professionen arbeiten im Klassenzimmer routiniert zusammen, haben die Schülerinnen und Schüler gut im Blick und loben und ermutigen sie oft. Es geht nahezu keine Lernzeit durch Absprachen, zu spät kommende Schülerinnen und Schüler oder Regelverstöße verloren. Positiv fällt auf, wie sehr die Aufgaben an den Interessen der Schülerinnen und Schüler ansetzen und wie tief das Lernen mit mehreren Sinnen als durchgängiges Element die Unterrichtskultur prägt. Oft lassen dabei die Aufgaben auch verschiedene Lösungswege zu. Während der Erwerb von Lern- und Arbeitstechniken häufig zu beobachten ist, hat die Einübung kommunikativer Fertigkeiten einen vergleichsweise geringen Stellenwert. Wie in der Schulform üblich ist die innere Differenzierung ein wichtiges Merkmal der Unterrichtskultur der Schule Kielkamp. Einen geringen Stellenwert haben die aktive Mitgestaltung des Unterrichts, das selbstorganisierte Lernen an vorgegeben Aufgaben und die Reflexion des eigenen Lernens. Der Förderung liegen umfangreiche konzeptionelle Gedanken zugrunde, wenngleich es kein schriftliches, alle Förderebenen integrierendes Förderkonzept gibt. Die Diagnostik und die Förderplanung sind unter Einbindung der Eltern gut in den Jahresrhythmus integriert, mit den Lernentwicklungsgesprächen (LEG) verknüpft und entsprechen in der Form den behördlichen Standards. Der herausragenden Bedeutung der Förderung trägt die Schule Rechnung, indem sie gleich zwei von drei Beförderungsstellen (Unterstützte Kommunikation und Diagnostik) aus diesem Feld besetzt hat. In den Kernfächern sowie im Wahlpflichtbereich wird teilweise in äußerer Differenzierung unterrichtet. Über den hohen Grad der Binnendifferenzierung hinaus gibt es keine zusätzlichen Angebote für leistungsstarke Schülerinnen und Schüler. Der Mangel an therapeutischem Fachpersonal, das auch über eine entsprechende Ausstattung verfügt, wird sowohl von der Schule als auch von den Eltern als äußerst unbefriedigend erlebt. Die Erziehung ist ein wichtiger Bestandteil der schulischen Arbeit. Alle Schulbeteiligten sind hier im Alltag sehr engagiert. Neben der Hausordnung und den Schulregeln mit Metacom-Symbolen gibt es in vielen Lerngruppen Klassenregeln. Auch Patensysteme sowie der Klassen- und der Schülerrat unterstützen das soziale Lernen. Darüber hinausgehende systematische präventive Angebote zum sozialen Lernen gibt es zwar noch nicht; die Schule wendet sich aber nun der Prävention sexualisierter Gewalt zu und erarbeitet ein Kinderschutzkonzept. Nach Auskunft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellt der Umgang mit auffälligem Verhalten eine zunehmende Herausforderung dar, mit der sich die Schule konzeptionell noch nicht befasst hat. stark: - eher stark: 2.1 Die Lehr- und Lernprozesse gestalten 2.3 Zusätzliche Förderung gewährleisten 2.4 Erziehungsprozesse gestalten Seite 4/5

6 eher Wirkungen und Ergebnisse Alle Gruppen der Schule sind überwiegend zufrieden mit dem Schulklima und der schulischen Arbeit. Besonders bei den Schülerinnen und Schülern und den Eltern ist die Zufriedenheit hoch, etwa mit der schulischen Atmosphäre und der fürsorglichen, zugewandten Begleitung der Schülerinnen und Schüler. Die älteren Schülerinnen und Schüler vermissen jedoch einen altersgerechten Aufenthaltsraum. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zeigen ihre starke Verbundenheit mit der Schule und schätzen vor allem die große Kollegialität und die gegenseitige Unterstützung. Punktuelle Kritik gibt es an der teilweise fehlenden Prioritätensetzung sowie an den manchmal unklaren Hierarchien und Entscheidungsprozessen in der Schulentwicklung. stark: 3.4 Einverständnis und Akzeptanz eher stark: 3.5 Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eher ohne Bewertung: 3.2 Bildungslaufbahnen und Schulabschlüsse 3.3 Anschlüsse und nachhaltige Wirkung Seite 5/5