Utopie des stillen Seins Roland Wesner. Eine Retrospektive

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1 STÄDTISCHE GALERIE BIETIGHEIM-BISSINGEN Utopie des stillen Seins Roland Wesner. Eine Retrospektive 21. März bis 6. September 2020 Presseführung: Donnerstag, 19. März, 11 Uhr Eröffnung: Freitag, 20. März, 19 Uhr Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen Hauptstraße Bietigheim-Bissingen Telefon Telefax

2 STÄDTISCHE GALERIE BIETIGHEIM-BISSINGEN Utopie des stillen Seins Roland Wesner. Eine Retrospektive 21. März bis 6. September 2020»In der Kunst geht es nicht um Geschmack, sondern um Auseinandersetzung mit der Existenz.«Roland Wesner Anlässlich des 80. Geburtstags des Ludwigsburger Künstlers Roland Wesner ( ) zeigt die Städtische Galerie mit knapp 100 Gemälden und Zeichnungen eine umfangreiche Retrospektive von den frühen 1960er bis späten 80er Jahren. Seine poetisch-surrealen Bildschöpfungen zeigen rätselhafte Landschaften und Stillleben sowie abstrakte Flächen- und Farbkompositionen. Roland Wesner studierte Malerei an der Stuttgarter Akademie und eignete sich zugleich die Grundlagen von Anatomie, Psychologie und Philosophie an. Ab Anfang der 1970er Jahre engagierte er sich intensiv in der Kunstszene des Landkreises Ludwigsburg. Wesner hinterließ mehr als 4000 Werke und ein überaus vielseitiges Œuvre: Seine frühen Gemälde mit Tischen, Kelchen und Stoffen rekurrieren auf niederländische Stillleben des 16. und 17. Jahrhunderts. Ebenso reizvoll sind die Pop Art-ähnlichen, großen Farbkompositionen mit erotischen Details. Bei seinen späteren Werken dominieren schwarze Kreise, Kuben oder Quadrate, in denen er Landschaftsausschnitte, Objekte oder Figuren arrangierte. In diesen Kompositionen finden sich sowohl Personen der Kulturgeschichte als vergnüglich bis dramatisch inszenierte Protagonisten als auch Gegenstände, die Spuren menschlichen Lebens zeigen oder symbolisch aufgeladen sind. Die Landschafts- und Architekturmotive bieten Projektionsraum für das ersehnte Arkadien sie zeugen gleichfalls von Phantasie und Mutterwitz wie von Ironie und Melancholie. Die Ausstellung präsentiert Roland Wesner als virtuosen Maler, der eine breite Palette technischer Fertigkeiten von der freien Pinselzeichnung und Schichtenmalerei bis zur Vergoldung und Glaskunst beherrschte. Seine Bilder beeindrucken durch ihre visuelle Ausdruckskraft ebenso wie durch ihre geistesgeschichtlichen Anspielungen und Themenvielfalt. Das Museum im Kleihues-Bau in Kornwestheim wird unter dem Titel Die Regenbogenfalle ab Mitte Mai Landschaften mit architektonischen Konstruktionen aus dem Spätwerk des Künstlers zeigen. 2

3 Vita 1940 am 11. März in Stuttgart-West geboren als zweites Kind des für Bosch tätigen Zimmerers Franz Wesner und seiner Frau Klara 1944 nach Bombenschaden Umzug der Familie nach Stuttgart-Feuerbach Lehre als Werkzeugmacher bei der Eugen-Dürr GmbH, Stuttgart-Feuerbach Musterprüfer bei der Robert- Bosch GmbH, Stuttgart- Feuerbach Studium der freien Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei den Professoren Manfred Henninger, Hermann Sohn, Albrecht Appelhans und Rudolf Yelin; parallel dazu: Studium Generale an den Universitäten Stuttgart und Tübingen 1961 Heirat mit Anita Krauth 1963 Umzug nach Ludwigsburg; erste Einzelausstellung 1966 Teilnahme an der Ausstellung Deutscher Kunstpreis der Jugend in der Kunsthalle Baden-Baden Dozent an der Volkshochschule Ludwigsburg 1972 Beginn der Lehrtätigkeit am Friedrich-List-Gymnasium Asperg 1973 Gründungsmitglied des Kunstvereins Kreis Ludwigsburg e.v Auftrag für die Farbverglasung der Aussegnungshalle Holderfriedhof Ingersheim, posthum ausgeführt 1987 am 25. Mai in Ludwigsburg gestorben 3

4 Der große Gartentisch, um 1964 Öl auf Hartfaser Lobster (Tischgespräch), 1965 Öl auf Hartfaser Privatbesitz 4

5 ohne Titel, um 1964 Tusche auf Papier Stillleben, um 1964 Öl auf Hartfaser 5

6 Quadrupel III und IV, 1967 Mischtechnik, Schlagmetall auf Spanplatte Fotos: Frank Kleinbach 6

7 ohne Titel, um 1970 Öl auf Karton ohne Titel, um 1970 Öl auf Karton 7

8 ohne Titel, um 1971 Öl auf Hartfaser ohne Titel, um 1971 Öl auf Hartfaser 8

9 ohne Titel, um 1973 Mischtechnik auf Karton ohne Titel, um 1972 Öl, Silber auf Karton Foto Frank Kleinbach 9

10 oben: Eier sind nicht schwarz, 1976 Mischtechnik auf Karton Privatbesitz unten: Stillleben mit Auster,1976 Mischtechnik auf Karton Privatbesitz 10

11 ohne Titel, 1976 Mischtechnik auf Karton Schiller auf der Brücke von Arcole, 1977 Mischtechnik auf Karton 11

12 Gratweg, 1986 Gouache auf Papier Bundesrepublack, 1978 Mischtechnik auf Karton 12

13 Stillleben mit Ludwigsburger Vase, 1983 Mischtechnik auf Karton Ein Mitglied zur Utopie des stillen Seins, 1977 Mischtechnik auf Karton 13

14 Utopie des stillen Seins Roland Wesner. Eine Retrospektive 21. März bis 6. September 2020 Begleitprogramm Öffentliche Führungen Sonntag, 5. April, Uhr mit Shirley-Ann Ruf M.A. Sonntag, 21. Juni, Uhr mit Shirley-Ann Ruf M.A. Sonntag, 2. August, Uhr mit Dr. Petra Lanfermann Führung exklusiv für Lehrkräfte Montag, 23. März, 17 Uhr After-Work-Kurzführungen (30 Min.) mit Apéritif In 30 Minuten die Highlights der Ausstellung entdecken und anschließend bei einem Glas Sekt, Saft oder Selters den Feierabend einläuten. Donnerstag, 23. April, Uhr mit Dr. Isabell Schenk-Weininger Mittwoch, 19. August, 17 Uhr mit Dr. Petra Lanfermann Vormittags-Führungen exklusiv für Senior*innen Freitag, 8. Mai, 10 Uhr mit Shirley-Ann Ruf M.A. Dienstag, 1. September, 10 Uhr mit Dr. Petra Lanfermann Familien-Fun-Freitag Ein besonderes Museumserlebnis für die ganze Familie: In spielerischer Weise werden Hintergründe zu dem Ludwigsburger Künstler und seinen geheimnisvollen Werken vermittelt. Anschließend werden alle gemeinsam aktiv: Erst schauen, dann selbst trauen! Freitag, 15. Mai, Uhr, mit Shirley-Ann Ruf M.A. Expertengespräch mit den Weggefährten Anita Wesner und Albrecht Werwigk In einem gemeinsamen Rundgang der Galerieleiterin Dr. Isabell Schenk-Weininger mit Anita Wesner, der Frau des Künstlers, und Albrecht Werwigk, einem engen Freund der Familie, werden diese für alle Fragen rund um die facettenreichen Arbeiten Roland Wesners zur Verfügung stehen und von gemeinsamen Erlebnissen berichten. Freitag, 3. Juli, 15 Uhr 14

15 Kurzführungen in beiden Wesner-Ausstellungen Die Kurzführung zu Roland Wesner startet in der Städtischen Galerie Bietigheim um 15 Uhr, mit Shirley-Ann Ruf M.A. Nach eigener Anreise nach Kornwestheim findet dann im Kleihues-Bau um Uhr die Führung mit Saskia Dams M.A. statt. Abschließend gibt es einen Aperitif. Freitag, 31. Juli, Uhr Ohne Anmeldung, 11 inkl. Führungen, Eintritt (in Kornwestheim) und Getränk Workshops für Kinder & Jugendliche Zu Besuch im Wolkenkuckucksheim Wolkenleer, wolkenhoch, wolkenlos, wolkenfrei, wolkenfinster, wolkenfarben Es lohnt sich, mal nach oben zu schauen! Wolken sehen dauernd anders aus: Plötzlich taucht ein Tier darin auf oder war da eben nicht ein Gesicht? Die Teilnehmer versuchen, diese unterschiedlich leisen, aber spannenden Gebilde zu malen, experimentieren mit Pinsel, Spachtel, Schwamm und Wolkenfarben. Sobald dieser gemalte Himmel fertig ist, werden in ihm heimlich noch weitere Dinge versteckt, sodass Eltern, Freunde und Verwandte suchen können. Samstag, 25. April, Uhr (6 10 Jahre), Uhr (8 12 Jahre) Tuschkinische Zeichnungen Bei Roland Wesners Bildern gucken öfters mal bekannte Leute zwischen Farben und Formen aus den Bildern heraus, so können Mann und Frau sich fragen: Wer ist hier der Zuschauer? Mit dieser Idee inszenieren auch die Teilnehmer berühmte Persönlichkeiten auf Papier mit Tusche, Pinsel und Feder, sodass sie unbekümmert vom Bild heraus die Betrachter anstaunen. Samstag, 23. Mai, Uhr (6 10 Jahre), Uhr (8 12 Jahre) Katalog zu beiden Ausstellungen: 22,90 Eintritt frei Öffentliche Führung 3 Seniorenführung 3 After-Work-Führung 3 inkl. Getränk Expertengespräch 5 Familien-Fun-Freitag 5 pro Familie Workshop für Kinder 5 Gruppenführung nach Absprache 55 / 65 Anmeldungen für alle Workshops unter: oder

16 Aktuell ist im Modernen Gebäude der Städtischen Galerie zu sehen: Farbe bekennen! Walter Ophey. Ein rheinischer Expressionist noch bis 10. Mai 2020 Rathaus im Sauerland, um 1920 Öl auf Leinwand Kunstpalast, Düsseldorf Kunstpalast, Düsseldorf ARTOTHEK»Ich fühle mich in der Farbe am wohlsten«, konstatierte einst der zu Lebzeiten weit über das Rheinland hinaus bekannte Künstler Walter Ophey ( ). Ein fast rauschhaftes Farbempfinden beeinflusste die Gestaltung seiner expressionistischen Werke. Ophey war in erster Linie ein Landschaftsmaler, der seine unmittelbare Umgebung festhielt, aber auch Reisen inspirierten ihn zu Motivfindungen und Veränderungen seiner Palette. Als eines der jüngsten Mitglieder des Sonderbundes war er am Aufbruch der Moderne ebenso beteiligt wie nach dem Ersten Weltkrieg an der Künstlerbewegung Junges Rheinland. Die Ausstellung zeichnet seinen Werdegang von den frühen, lichtdurchsetzten Impressionen und Porträts zu den leuchtend expressiven Stadt- und Industrielandschaften nach. Außergewöhnlich sind Opheys farbige Kreidezeichnungen, in denen er sich auf die Wiedergabe von Konturen beschränkte und die Linien zu einer Seite hin auswischte, um seine Motive strahlen zu lassen. Durch den frühen Tod des Künstlers geriet sein Werk nach dem Zweiten Weltkrieg beinahe in Vergessenheit, sein künstlerischer Nachlass befindet sich im Kunstpalast Düsseldorf. Mit über 100 Gemälden und Zeichnungen kann das Werk des großen Unbekannten nun hier im Südwesten entdeckt werden. 16

17 Demnächst... Ab 28. Mai 2020 zeigt die Städtische Galerie die Ausstellung»Die Weissenhofer. Playback«Eröffnung am Mittwoch, 27. Mai 2020, 19 Uhr Eintritt in die Ausstellung»Farbe bekennen! Walter Ophey. Ein rheinischer Expressionist«: jeden ersten Freitag im Monat frei! Eintritt: 6, ermäßigt: 4, Eintritt frei: Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre Private Gruppenführung: 55 / 65 zzgl. ermäßigter Eintritt Führungen für Gruppen und Schulklassen nach telefonischer Vereinbarung Eintritt frei in die Studioausstellung zu Roland Wesner Titelbild: Roland Wesner, Sophistisch, 1977, Mischtechnik auf Karton Die Studioausstellung wird gefördert von: Öffnungszeiten Dienstag, Mittwoch, Freitag Uhr Donnerstag Uhr Samstag, Sonntag, alle Feiertage Uhr Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen Hauptstraße Bietigheim-Bissingen Telefon oder -819 Telefax galerie@bietigheim-bissingen.de 17