Kindeswohlgefährdung Was kommt dann?
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- Herbert Fuhrmann
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 Kindeswohlgefährdung Was kommt dann? Impulse aus dem Kinderschutzdienst Dr. Sabine Krömker Ludwigshafener Sicherheitstage
2 Häusliche Gewalt Was erleben Kinder, wenn die Mutter vom Vater misshandelt wird? ( nach B. Kavemann) Sie sehen Sie hören Sie spüren Sie denken Der Vater schlägt die Mutter, stößt und boxt sie, reißt sie an den Haaren Auf dem Arm der Mutter, wie Vaters Hand auf sie zukommt, aber die Mutter trifft Er tritt die am Boden liegende Mutter Er schlägt mit Gegenständen, wirft Gegenstände durch den Raum Er bedroht die Mutter mit dem Messer oder einer anderen Waffe Er vergewaltigt die Mutter Der Vater schreit, brüllt Die Schläge im Mutterleib Er wird sie töten Ich muss ihr helfen Er bedroht die Mutter, bedroht sie mit dem Tod Er verbietet oder befiehlt ihr etwas Er beleidigt und beschimpft die Mutter, beschimpft sie auch sexuell Er setzt sie herab, entwertet sie als Person, als Frau oder als Mutter Vater oder Mutter schicken die Kinder auf ihr Zimmer Den Zorn des Vaters Die Angst der Mutter, ihre Ohnmacht und Unterwerfung Die Angst der Geschwister, vor allem der Kleinen Die bedrohliche, unsichere Atmosphäre vor den Gewalttaten Die Eskalation in Situationen von Streit und Konflikt Die Mutter fällt Mutter beschwichtigt Die eigene Angst und Ohnmacht Sie wehrt sich und kämpft Sie schreit, weint, wimmert Die Schläge, die die Mutter bekommt im eigenen Körper Sie blutet Sie brüllt zurück, beschimpft ihn, setzt sich zur Wehr Sie gibt keinen Laut mehr von sich Ich muss die Kleinen raushalten Ich muss mich einmischen, habe aber Angst davor Er wird mich schlagen Er wird uns alle töten Sie ist selbst schuld, warum wiederspricht sie immer Sie ist so schwach, ich verachte sie Sie tut mir so leid, ich hab sie lieb Ich möchte unsichtbar werden Ich bin unwichtig, niemand kümmert sich um mich Sie wird mich nie beschützen können, niemand hilft mir
3 Erleben der Gewalthandlungen Die Kinder sind in 80-90% der Fälle anwesend oder im Nebenraum. Sie erleben Gewalt unterschiedlicher Häufigkeit und Schweregrade. Sie erleben verbale, körperliche und / oder sexuelle Gewalt. Sie sind häufig auf sich alleine gestellt, da beide Eltern von ihren Konflikten und Problemen absorbiert sind. Sie haben Sorge um die jüngeren Geschwister. Sie erleben existenzielle Bedrohungen. Sie haben Angst, dass Vater und Mutter sterben könnten; die Mutter ohne sie weggeht, Selbstmord begeht; die Mutter sich trennt und dann vom Vater umgebracht wird oder dass der Vater die Mutter, die Kinder und sich selbst tötet. Sie sind isoliert, haben Druck, das Familiengeheimnis vor anderen zu wahren.
4 Folgen der häuslichen Gewalt Posttraumatische Belastungsstörung (PTSB) Verhaltensauffälligkeiten im sozialen, emotionalen und kognitiven Bereich Auswirkungen auf die Lern- und Konzentrationsfähigkeit: o Beeinträchtigung des Schulerfolgs Weniger konstruktive Lösungsmuster in o o o Beziehungen zu Gleichaltrigen in ersten Liebesbeziehungen in späteren Partnerschaften Erhöhte Bereitschaft zum Einsatz oder zum Erdulden von Gewalt. Erhöhtes Risiko, selbst Opfer oder Täter zu werden.
5 Der Kinderschutzdienst Ludwigshafen Ist ein Fachdienst für Kinder und Jugendliche, Jungen und Mädchen, die Opfer von körperlicher Gewalt sexueller Gewalt und/oder häuslicher Gewalt wurden oder bei denen ein entsprechender Verdacht besteht.
6 Was kann der Kinderschutzdienst für betroffene Kinder tun? Ansprechpartner sein, der den Aussagen der Kinder und Jugendlichen glaubt und der alle Gespräche und Informationen vertraulich behandelt, vor weiteren Gefährdungen schützen und alle dafür erforderlichen Schritte veranlassen, Hilfen zur Stabilisierung der Persönlichkeit geben, wichtige Botschaften übermitteln und bei der weiteren Lebensplanung unterstützend beraten, Andere kommunale Hilfsquellen aufzeigen und bei der Inanspruchnahme helfen unterstützend begleiten, wenn sich die/der Betroffene zu rechtlichen Schritten gegen den Täter entscheidet.
7 Weitere Aufgaben des KSD: Alle Personen des sozialen Umfelds zu beraten, sofern das Vertrauensverhältnis zur/zum Betroffenen dadurch nicht beeinträchtigt wird. Professionelle HelferInnen, die mit körperlicher, häuslicher oder sexueller Gewalt konfrontiert sind oder einen solchen Verdacht haben, zu beraten und zu informieren.
8 Haben Sie noch Fragen? Telefonisch erreichbar unter Montag, Mittwoch und Freitag, 10:00 Uhr - 12:00 Uhr oder per Mail kinderschutzdienst@kinderschutzbund-ludwigshafen.de
9 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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