de-embedded Auswirkung auf die Kategorie 6

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1 de-embedded Auswirkung auf die Kategorie 6 White Paper Nexans Cabling Solutions Januar 2003

2 Systeme der Kategorie 6 Klasse E sind seit einigen Jahren auf dem Markt, aber erst jetzt wurden die entsprechenden Normen in vollem Umfang ratifiziert und veröffentlicht. Zu den in allen Entwürfen geänderten und erst in der endgültigen Fasung definitiv festgelegten Punkten gehören die sog. de-embedded plug values. Worum geht es bei der deembedded Methode und welche Auswirkungen hat diese auf das Angebot der Kategorie 6? Kategorie 6 in Normvorschriften/Standards Die End-zu-End-Leistungen der Klasse E/Kategorie 6 wurden vor zwei Jahren in den Normausschüssen festgelegt. Leistungen von Link, Channel, Kabel und Steckverbindungen (wobei Steckverbindungen als Mated-Komponenten/ Kombination von Stecker und Buchse definiert sind) wurden seitdem in den für Verkabelungen und Kabel zuständigen Ausschüssen festgelegt. Der einzige noch offene Punkt bei den Standards war die Frage der separaten Spezifizierung von Steckern und Buchsen. Im Ergebnis wurden Kabelsysteme der Kategorie 6/Klasse E geschaffen, die zwar die separaten Normvorgaben für Links, Channels und Mated-Komponenten in vollem Umfang erfüllten, jedoch in Verbindung miteinander nicht interoperable waren. Da das Ziel der Standardisierung darin besteht, ein System und die darin enthaltenen Komponenten zu definieren und das darüber hinaus noch Lieferanten unabhängig sein soll, mussten die Normerfüllungsvorgaben für die Komponenten auf der Ebene einzelner Stecker und Buchsen weiter ausgearbeitet werden. Bei der dafür entwickelten Testmethode handelt es sich um das erwähnte de-embedded -Verfahren. Was bedeutet de-embedded? Das de-embedded Testverfahren ist derzeit in der amerikanischen Norm TIA/EIA-568- B.2-1 sowie in den internationalen Standards IEC (ungeschirmt) und IEC (geschirmt) definiert, wobei nur die TIA-Norm bereits ratifiziert ist. Bei dem Testverfahren geht es darum, die Leistungen für NEXT und FEXT-Stecker festzulegen. Ohne eine solche Festlegung war jeder Hersteller von Steckverbindungen in der Wahl seiner Stecker unter der einzigen Voraussetzung, dass seine Mated-Kombinationen die Kategorie-6-Vorgaben erfüllen, vollkommen frei. Dies führte zu markenbeschränkenden, nicht miteinander kompatiblen Produkten der Kategorie 6; eine Situation, die für international gültige Standards nicht tragbar ist. Mit der Ratifizierung der de-embedded- Methode wurde das Steckersortiment festgelegt und die volle Connector-Kompatibilität damit sichergestellt. Werden die Anforderungen des de-embeded Testverfahrens nicht beachtet, so ist es durchaus möglich, dass ein System angeboten wird, das die Anforderungen der Klasse E/Kategorie 6 für Link, Channel und Mated-Connectoren zwar erfüllt, jedoch nur so lange funktioniert wie die Patchcords unverändert bleiben.

3 Technischer Hintergrund der derzeitigen Hersteller spezifischen Situation bei Produkten der Kat 6? Die NEXT-Leistung eines gepaarten Steckverbinders hat für alle Paarkombinationen 54dB bei 100MHz und 46dB bei 250MHz. Die unten gezeigte Graphik stellt die typischen Leistungskurven eines Mated-Connectors bei 100MHz abhängig von der Stecker-Leistung für die Paarkombination 1-3 als kritische Situation dar. Sie zeigt, dass der Mated-NEXT- Connector die maximale Leistung in einem bestimmten Leistungsfenster des Steckers erreicht. Die Standardwerte des Mated-NEXT-Connectors werden nur übertroffen mit Steckern innerhalb dieses Fensters. Für Stecker mit geringerer oder höherer Next- Leistung, erfüllt die Kombination die Leistungsanforderungen nicht mehr. Mit anderen Worten: Bei Verwendung eines Patchcords von anderen Herstellern kann nicht garantiert werden, dass diese Kombination die Kategorie-6-Anforderungen erfüllt. Die gleiche Graphik zeigt, dass Stecker und Buchse für eine optimale Leistung aufeinander abgestimmt sein müssen. Cat 5e plug Cat 6 plug Cat 6 Cat 5e plug NEXT

4 Warum dauerte die Festlegung der Standards für Kat 6 so lange? Bei der für die Verbindungs-Hardware der Kategorie 5 verwendeten Testmethode handelte es sich um das TOC-Verfahren (Terminated Open Circuit). Für die Kategorie 3 und 5 hat es damit keine Schwierigkeiten gegeben. Der höhere Leistungsbedarf der Kategorie 6 und das komplexe elektrische Zusammenspiel von Stecker und Buchse haben jedoch gezeigt, dass die Methode für Connectoren der Kategorie 6 unzureichend ist. Für die Festlegung einer neuen Testmethode bedurfte es Round Robin -Tests (Testreihen jeder gegen jeden ) und umfangreiche Bewertungsverfahren, die die Zuverlässigkeit und Reproduzierbarkeit beweisen. Diese Bewertungen wurden von einer Gruppe von Schlüsselteilnehmern aus der Industrie - zu der auch Nexans gehörte - durchgeführt. Diese Methode legt die Referenz-Merkmale der Buchse fest, die die NEXT- Charakterisierung der Stecker ermöglichen. Für die vollständige Bestimmung von Mated- NEXT-Leistungen bei allen Paarkombinationen sind zwölf genau festgelegte Stecker erforderlich. Vorteile für den Installateur Die Ratifizierung der Kategorie-6-Standards erspart dem Installateur eine Menge Probleme, da er für alle auf dem Markt befindlichen Kabelsysteme der Kategorie 6 nur noch einen Satz von Field Testheads benötigt. Volle Kompatibilität vorausgesetzt sind die Testheads ebenfalls an das Sortiment der De-embedded Teststecker angepasst. Dies bedeutet, dass sie mit allen diesem Standard entsprechenden Systemen funktionieren. Somit sind unterschiedliche und teure Testheads sowie Personality-Modules nicht mehr erforderlich. Vorteile für den Endverbraucher Nach der endgültigen Ratifizierung der Standards der Kategorie 6 kann der Endverbraucher sicher sein, ein vollkompatibles System zu erhalten. Das System funktioniert nicht nur mit der vom Verkäufer gelieferten Ausststattung optimal, sondern die Funktionalität ist auch dann sichergestellt, wenn aktive Geräte oder Patchcords anderer Lieferanten verwendet werden. Der Endverbraucher kann sicher sein, dass die Komponenten den neuesten ratifizierten Normanforderungen genügen, ohne sich über die Kompatibilität und Rückwärts- Kompatibilität Gedanken machen zu müssen.

5 Wie passen die sogenannten Pyramiden-Test ins de-embedded -Bild? Die Pyramide, die manchmal zum Nachweis einer echten Kat. 6-Leistung verwendet wird, ist nur ein Aspekt der gesamten de-embedded Testmethode. Die Pyramiden-Montage ist eine Test-Vorrichtung, die als mögliches Beispiel für die FEXT-Qualifizierung von UTP- Steckern herangezogen werden kann. Somit stellt sie einen Teil der verschiedenen Tests zur vollständigen Connector-Qualifikation für die Kategorie 6 dar. Die Kategorie-6-Tests, die den neuesten Normvorschriften entsprechen und die de-embedded Testmethode beschreiben, beinhalten zwar den FEXT-Test, gehen aber noch darüber hinaus. Pyramiden-Tests allein besagen nichts über die Erfüllung der NEXT-Anforderungen. Der einzige Nachweis für die volle Erfüllung der Kategorie-6 Qualifikation ist die für den Connector und das Patchcord einzeln erstellte Zertifizierung durch ein zugelassenes und unabhängiges Testlabor, wie sie Nexans für sein neues LANmark-6-Angebot vorweisen kann.

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