Arbeitsmarkt in Kürze: Fluchtmigration

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1 Informationen für den Vorstand, PK CF 4 - Arbeitsmarktberichterstattung Arbeitsmarkt in Kürze: Fluchtmigration Juli 2016

2 Impressum Titel: Arbeitsmarkt in Kürze: Fluchtmigration Veröffentlichung: Juli 2016 Herausgeber: Rückfragen an: Bundesagentur für Arbeit Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung Cornelia Hüser Anton Klaus Regensburger Straße Nürnberg Telefon: Fax: Internet: Die Publikation Arbeitsmarkt in Kürze: Fluchtmigration finden Sie im Internet unter: statistik.arbeitsagentur.de > Arbeitsmarktberichte > Personengruppen Zitierhinweis: Bundesagentur für Arbeit, Statistik/Arbeitsmarktberichterstattung (2016): Arbeitsmarkt in Kürze: Fluchtmigration, Nürnberg. URL: vollqualifizierter Pfad. Stand (TT.MM.JJ) Nutzungsbedingungen: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Sie können Informationen speichern, (auch auszugsweise) mit Quellenangabe weitergeben, vervielfältigen und verbreiten. Die Inhalte dürfen nicht verändert oder verfälscht werden Eigene Berechnungen sind erlaubt, jedoch als solche kenntlich zu machen. Im Falle einer Zugänglichmachung im Internet soll dies in Form einer Verlinkung auf die Homepage der Statistik der Bundesagentur für Arbeit erfolgen. Die Nutzung der Inhalte für gewerbliche Zwecke, ausgenommen Presse, Rundfunk und Fernsehen und wissenschaftliche Publikationen, bedarf der Genehmigung durch die Statistik der Bundesagentur für Arbeit. Seite 2

3 Das Wichtigste in Kürze Die Zahl der in EASY registrierten geflüchteten Menschen ist im Juni konstant geblieben. Die Schließung der Balkan-Route und das EU-Türkei-Abkommen hat die Zahl geflüchteter Menschen im Vergleich zum Vorjahr bzw. zu Jahresbeginn deutlich reduziert. Die Anzahl der vom BAMF bearbeiteten Anträge ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Im Juni 2016 wurden Entscheidungen über Asylverfahren getroffen, das sind mehr als doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Die Zahl noch nicht entschiedener Anträge lag Ende Juni bei rund Die Auswirkungen der Fluchtmigration auf dem Arbeitsmarkt werden zunehmend sichtbar. Hilfebedürftigkeit ( ) und Arbeitslosigkeit ( ) von Personen aus den acht zugangsstärksten nichteuropäischen n steigen im Vorjahresvergleich merklich. Die Beschäftigung wächst hingegen nur moderat ( ). Seit Juni 2016 liegen erstmalig Zahlen zu arbeitsuchenden und arbeitslosen Menschen vor, die aus ihren Heimatländern nach Deutschland geflohen sind. Im Juli wurden geflüchtete Menschen als arbeitsuchend bei einer Agentur für Arbeit oder einem Jobcenter betreut, darunter waren arbeitslos. Stärkeren Einfluss auf die Gesamtentwicklung der Arbeitslosigkeit werden geflüchtete Menschen voraussichtlich erst im weiteren Verlauf der zweiten Jahreshälfte haben. Dann dürften sich einerseits die Auswirkungen der beschleunigten Bearbeitung von Asylverfahren zeigen. Andererseits könnten dann schon viele Geflüchtete ihre Sprachkurse bzw. Qualifizierungsmaßnahmen abgeschlossen haben und würden damit dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden im April 2016 deutlich mehr Personen aus den nichteuropäischen n in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert. Die Integration von geflüchteten Menschen in den deutschen Arbeitsmarkt wird unter anderem davon abhängen, wie schnell es weiter gelingt die Asylverfahren zu verkürzen. Sprachförderung, berufliche Qualifizierung, Arbeits- und Ausbildungsvermittlung und die Bereitschaft der Betriebe geflüchtete Menschen aufzunehmen sind weitere entscheidende Gelingensfaktoren. Alles in allem treffen geflüchtete Menschen aktuell auf einen Arbeitsmarkt in guter Verfassung: Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wachsen kräftig, die Wachstumsprognosen sind mittelfristig stabil, bei gleichzeitigem demographischen Wandel. Seite 3

4 1. Aktuelle Zahlen im Überblick Im Juni 2016 wurden gut geflüchtete Menschen in EASY registriert und damit nahezu genauso viele wie im Vormonat. Die Schließung der Balkan-Route und das EU-Türkei-Abkommen haben die Zahl geflüchteter Menschen im Vergleich zum Vorjahr bzw. zu Jahresbeginn deutlich reduziert. Aktuelle Daten zur Fluchtmigration Summe Januar bis Juni 2016 Jun 16 EASY-Registrierungen Gestellte Asylanträge dar. Asylerstanträge Entschiedene Asylanträge dar. Positive Entscheidungen Gesamtschutzquote 24,9% 31,5% 49,8% - 61,5% 61,3% Ablehnungen anhängige Verfahren * * * * Stand jew eils Dezember Datenquelle: BAMF, Pressemitteilung des BMI EASY 1 (IT-Anwendung zur Erstverteilung der Asylsuchenden auf die Bundesländer): Hauptherkunftsländer: Januar bis Anteil Juni 2016 Juni 2016 (in Prozent) Syrien Afghanistan Irak Im Juni sind in Deutschland fast genauso viele Geflüchtete registriert worden wie im Mai. Damit verharrt die Zahl der Zugänge von Asylsuchenden seit April auf nahezu konstantem Niveau. Die tatsächliche Zahl der Geflüchteten kann aufgrund von Doppelzählungen, Rück- und Weiterreisen von den EASY-Zahlen abweichen. Die Nettozuwanderung der Geflüchteten dürfte in etwa 65 bis 70 Prozent 2 betragen. 1 Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innern vom bzw IAB-Zuwanderungsmonitor, Januar 2016 Seite 4

5 2. Asylanträge und Asylentscheidungen (BAMF) Im Juni 2016 wurden knapp Asylanträge gestellt, darunter rund Erstanträge. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres hat sich die Zahl der Erstanträge mehr als verdoppelt. Die Zahl der Entscheidungen hat sich im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls mehr als verdoppelt. Zahl der Asylanträge und Asylentscheidungen zuletzt kräftig gestiegen Asylanträge, entschiedene Anträge (dar. positiv) 2015 Asylanträge: Entscheidungen: dar. positive Ent.: Asylanträge Entscheidungen pos. Entscheidungen Jan 15 Apr 15 Jul 15 Okt 15 Jan 16 Apr 16 Datenquelle: BAMF ASYLANTRÄGE 3 Juni 2016: Asylerstanträge (+123 Prozent ggü. Vorjahreszeitraum) Syrien Afghanistan Irak (34 Prozent aller Erstanträge) (21 Prozent) (14 Prozent) ASYL-ENTSCHEIDUNGEN Juni 2016: getroffene Entscheidungen (+152 Prozent ggü. Vorjahreszeitraum) Anerkennung als Flüchtling: subsidiärer Schutz 4 Abs. 1 AsylG Abschiebeverbot 60 Abs 5/7AufenthG 700 Gesamtschutz: (61,3 Prozent) Ablehnungen: sonst. Verfahrenserledigungen: ANHÄNGIGE VERFAHREN Nicht entschiedene Anträge bis Ende Juni 2016: (+108 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). 3 Asylgeschäftsstatistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge vom Juni 2016 Seite 5

6 3. Überblick Arbeitsmarktkennzahlen Die Auswirkungen der Fluchtmigration auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit sind zunehmend sichtbar. Der Zugang zum Arbeitsmarkt hängt sehr stark von der Dauer der Asylverfahren, der Sprachförderung und den Investitionen in Bildung und Ausbildung ab. Arbeitsmarktkennzahlen nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten Vorjahresveränderungen sozialversicherungspflichtige Beschäftigung (Mai 2016); Arbeitslosigkeit (Juli 2016); erwerbsfähige Leistungsberechtigte (April 2016) Deutsche (-8%) (-5%) svb Arbeitslose ELB (+1%) Ausländer (+12%) (+10%) (+11%) EU-Osterweiterung* ** (+9%) (+15%) (+31%) (+104%) (+21%) (+79%) * Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, Kroatien ** Af ghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia, Sy rien Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit ERLÄUTERUNGEN In der Arbeitslosenstatistik können geflüchtete Menschen erst seit Juni 2016 und Zuwanderer gar nicht direkt ausgewiesen werden. Die Staatsangehörigkeit der Beschäftigten sowie der bei der BA und den Jobcentern gemeldeten Menschen ist aber bekannt. Eine gute Approximation für die aktuelle Zuwanderung geflüchteter Menschen stellt das Aggregat von Personen mit einer Staatsangehörigkeit aus den in der Vergangenheit stärksten Fluchtländern dar. Zuletzt wurden besonders viele Asylerstanträge aus den folgenden acht nichteuropäischen Ländern gestellt: Afghanistan, Eritrea, Irak, Iran, Nigeria, Pakistan, Somalia und Syrien. Die Zahlen der Beschäftigten, Arbeitslosen und SGB II-Leistungsberechtigten dürfen aber nicht mit der unbekannten Zahl der zuletzt Eingewanderten gleichgesetzt werden. Denn in den absoluten Zahlen sind auch Personen enthalten, die schon lange in Deutschland leben. Entscheidend sind die Veränderungen in den Zeitreihen, die plausibel im Zusammenhang mit der aktuellen Migration gesehen werden können. ERWERBSBETEILIGUNG Ausländische Beschäftigte tragen zu einem hohen Teil zum Beschäftigungsaufbau in Deutschland bei. Die Integration von Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt braucht Zeit. Anstiege bei Arbeitslosigkeit und Hilfebedürftigkeit sind schon sichtbar. Die Beschäftigung wächst hingegen nur moderat. Seite 6

7 4. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Auch Personen mit einer Staatsbürgerschaft aus den nichteuropäischen n konnten zuletzt von der guten Arbeitsmarktentwicklung profitieren. Geringe bzw. mangelnde Sprachkenntnisse sowie fehlende formale Berufsabschlüsse erschweren jedoch oftmals die schnelle Integration in Beschäftigung. Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einer Staatsangehörigkeit aus den acht nichteuropäischen n Bestand absolut und Veränderung zum Vorjahr, Mai 2011 bis Mai 2016; hochgerechnete Werte am aktuellen Rand Absolut Veränderung zum Vorjahr +6% +4% +3% +8% +15% +31% Mai 2011 Mai 2012 Mai 2013 Mai 2014 Mai 2015 Mai 2016 Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit SOZIALVERSICHERUNGSPFLICHTIG BESCHÄFTIGTE 4 Mai 2016 Vorjahresveränderung absolut in Prozent Insgesamt dar. Deutsche Ausländer dar. EU-Osterweiterung dar. Syrer BESCHÄFTIGUNGSQUOTEN 5 (IN PROZENT) BEZOGEN AUF BEVÖLKERUNG Mai 2016 Mai 2015 Deutsche 66,5 66,0 Ausländer 45,8 47,2 dar. EU-Osterweiterung 58,4 55,4 14,6 25,5 dar. Syrer 7,2 14,1 4 hochgerechnete Werte 5 Beschäftigungsquoten inkl. ausschließlich geringfügig Beschäftigte. Für Ausländer auf Basis des Ausländerzentralregister (AZR). Deutsche auf Basis Bevölkerungsfortschreibung. Siehe dazu Methodenbericht der BA-Statistik Ergänzende Arbeitslosen-, Beschäftigungs- und Hilfequoten für Ausländer in der Migrationsberichterstattung, März 2016 Seite 7

8 5. Arbeitslosigkeit Im Juli 2016 hatten 6 Prozent aller Arbeitslosen eine Staatsangehörigkeit der acht nichteuropäischen. Die Arbeitslosigkeit hat sich binnen eines Jahres um erhöht und damit mehr als verdoppelt. Dabei ist die Arbeitslosmeldung von Geflüchteten oft ein erster Schritt zur Integration, die aufgrund der fehlenden Sprachkenntnisse und formalen Qualifikationen längere Zeit in Anspruch nehmen wird. Entwicklung der Arbeitslosigkeit von Personen mit einer Staatsangehörigkeit aus den acht nichteuropäischen n Bestand absolut und Veränderung zum Vorjahr, Juli 2011 bis Juli % Absolut +0% Veränderung zum Vorjahr % % % % Juli 2011 Juli 2012 Juli 2013 Juli 2014 Juli 2015 Juli 2016 Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit ARBEITSLOSIGKEIT Juli 2016 Vorjahresveränderung Abgangsrate 6 absolut in Prozent (in Prozent) Insgesamt ,2 dar. Deutsche ,6 Ausländer ,6 dar. EU-Osterweiterung , ,5 dar. Syrer ,3 ARBEITSLOSENQUOTE 7 (IN PROZENT) MIT EINGESCHRÄNKTER BEZUGSGRÖßE Mai 2016 Mai 2015 Deutsche 6,1 6,6 Ausländer 15,0 14,7 dar. EU-Osterweiterung 9,0 9,4 52,1 41,6 dar. Syrer 75,5 62,6 6 Gleitende Jahresdurchschnittswerte. Abgang in Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt / betriebl. bzw. außerbetr. Ausbildung / Selbständigkeit in Bezug auf den Vormonatsbestand. 7 Eingeschränkte Bezugsgröße enthält nur Erwerbspersonen für sozialversicherungspflichtige und geringfügige Beschäftigung. Seite 8

9 ARBEITSLOSE GEFLÜCHTETE PERSONEN 8 Im Juni 2016 begann die Statistik der Bundesagentur für Arbeit mit der Berichterstattung über Personen im Kontext von Fluchtmigration, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos gemeldet sind. Die bisherige Berichterstattung über Staatsangehörige aus den wichtigsten n wurde damit um ein aussagekräftiges Merkmal ergänzt, aber nicht ersetzt. Drei Fünftel der arbeitslosen geflüchteten Menschen sind jünger als 35 Jahre Arbeitslose aus den nichteuropäischen n und Geflüchtete Juli 2016; Anteile in Prozent 55 Jahre und älter 35 bis unter 55 Jahre 35 5 Alter 23 unter 25 Jahre Arbeitslose nichteuropäische ohne Angabe bis unter 35 Jahre arbeitslose Geflüchtete Juli 2014 Juli 2015 Juli 2016 Experte Fachkraft/ Spezialist 3 15 Tätigkeitsniveau 61 Helfer Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit Im Juli 2016 wurden in Deutschland geflüchtete Menschen als arbeitsuchend bei einer Agentur für Arbeit oder einem Jobcenter betreut, darunter waren arbeitslos. Zum Vergleich: Nach bisheriger Berichterstattung waren aus den acht nicht-europäischen n Menschen arbeitslos gemeldet. Ihre Zahl ist höher als die der arbeitslosen Geflüchteten. Denn: In ihr finden sich auch Personen, die schon länger in Deutschland leben und deren Aufenthalt nicht zwingend einen Fluchthintergrund hatte. Arbeitslose Geflüchtete sind überwiegend jünger als 35 Jahre und für etwa drei Fünftel kommen Helfertätigkeiten infrage weil sie häufig: noch nicht gut genug deutsch sprechen, zu jung sind, um einen Beruf erlernt zu haben, oder noch keinen anerkannten formalen Berufsabschluss vorweisen können. Die arbeitslosen Geflüchteten suchen vor allem Beschäftigung in der Reinigung (17.700), in der Lagerei und Logistik (12.600), als Köchinnen und Köche (10.000), im Verkauf (6.900) sowie im Büro und Sekretariat (4.100). 8 Detaillierte Informationen können der entsprechenden Hintergrundinformation entnommen werden. Arbeitsmarkt/Migration-Arbeitsmarkt-Nav.html Seite 9

10 6. Grundsicherung für Arbeitsuchende Bei Personen aus nichteuropäischen n gestaltet sich die Beschäftigungsaufnahme häufig schwierig, so dass aktuell die Zuwächse in der Grundsicherung für Arbeitsuchende höher ausfallen. Es kann plausibel vermutet werden, dass der überwiegende Teil der Geflüchteten nach der Anerkennung erst einmal hilfebedürftig wird. Entwicklung der Regelleistungsberechtigten (RLB) und der Erwerbsfähigen Leistungsberechtigten Personen (ELB) mit einer Staatsangehörigkeit aus den acht nichteuropäischen n Bestand absolut und Veränderung zum Vorjahr, April 2012 bis April % RLB ELB Veränderung ELB +1% +2% zum Vorjahr % % % April 2011 April 2012 April 2013 April 2014 April 2015 April 2016 Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit ERWERBSFÄHIGE LEISTUNGSBERECHTIGTE April 2016 Vorjahresveränderung Abgangsrate 9 absolut in Prozent (in Prozent) Insgesamt ,6 dar. Deutsche ,7 Ausländer ,3 dar. EU-Osterweiterung , ,3 dar. Syrer ,9 ELB-HILFEQUOTEN 10 (IN PROZENT) BEZOGEN AUF BEVÖLKERUNG April 2016 April 2015 Deutsche 6,5 6,9 Ausländer 15,8 16,1 dar. EU-Osterweiterung 11,1 10,9 35,0 43,3 dar. Syrer 47,9 56,1 9 Gleitende Jahresdurchschnittswerte bis März Bezogen auf Abgang ohne erneutem Zugang innerhalb von drei Monaten. 10 Für Ausländer auf Basis des Ausländerzentralregister (AZR). Deutsche auf Basis Bevölkerungsfortschreibung. Seite 10

11 SCHUTZ IM ASYLVERFAHREN UND SGB II-LEISTUNGSBEZUG Anerkennung von Schutz im Asylverfahren und SGB II-Leistungsbezug von Regelleistungsberechtigten (RLB) mit einer Staatsangehörigkeit aus den acht nichteuropäischen n Zeitreihe Januar 2013 Mai 2016 (positive Entscheidungen) bzw. Juni 2016 (Vormonatsveränderung RLB) Anerkennung von Schutz im Asylverfahren Regelleistungsberechtigte im SGB II Januar 2013 Januar 2014 Januar 2015 Januar 2016 Datenquelle: BAMF, Statistik der Bundesagentur für Arbeit; Regelleistungsberechtigte am aktuellen Rand geschätzt. Nach Angaben des BAMF wurden im Kalendermonat April , im Mai und im Juni positive Schutzentscheidungen getroffen. Das ist das maximale Potenzial an Zugängen in die Grundsicherung für Arbeitsuchende. Es gibt keine direkte statistische Abbildung des Übergangs von anerkannten Flüchtlingen in die Grundsicherung für Arbeitsuchende. Als Näherungslösung kann man die Veränderung des Bestands von Regelleistungsberechtigten aus den nichteuropäischen n heranziehen. Danach hat es nach ersten Schätzungen im Mai, Juni und Juli einen Bestandsaufbau in dieser Gruppe von , und gegeben. Der Bestandsaufbau folgt damit den positiven Entscheidungen. Seite 11

12 7. Arbeitsmarktpolitik Im Vergleich zum Vorjahr wurden im April 2016 deutlich mehr Personen aus den nichteuropäischen n gefördert. Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung waren im April die bedeutendste Maßnahme für Personen aus den nichteuropäischen n. Entwicklung des Bestands an Maßnahmeteilnehmern aus den nichteuropäischen n sowie deren Verteilung auf die einzelnen Maßnahmen Zeitreihe April 2015 bis April % Aktivierung und berufliche Eingliederung +158% 62% Absolut 21% Berufswahl und Berufsausbildung Veränderung zum Vorjahr +37% April 2015 April 2016 Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit 13% 19% 9% 10% 5% 1% 4% 6% 7% 3% 3% nichteurop. Asylherkunftsl. alle Ausländer Berufliche Weiterbildung Aufnahme einer Erwerbstätigkeit besondere Maßnahmen zur Teilhabe behinderter Menschen Beschäftigung schaffende Maßnahmen Freie/ Sonstige Förderung TEILNEHMER AN MAßNAHMEN DER AKTIVEN ARBEITSMARKTPOLITIK (STAATSANGEHÖRIGE DER ACHT NICHTEUROPÄISCHEN ASYLHERKUNFTSLÄNDER) Teilnehmende an Fördermaßnahmen April 2016 Vorjahresveränderung absolut in Prozent dar. im SGB II dar. im SGB III Im Vergleich zum Vorjahr wurden im April deutlich mehr Personen mit einer Staatsbürgerschaft aus einem der nichteuropäischen Asylzugangsländer gefördert. Die Anstiege zeigen sich in beiden Rechtskreisen. Rund drei von fünf Geförderten nehmen an einer Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil. Daneben wurden zahlreiche Geflüchtete in Integrationskursen des BAMF gefördert. Im April waren bei der BA rund Personen registriert, die sich in der sogenannten Fremdförderung befanden. Darunter werden unterschiedliche Maßnahmen zusammengefasst, die nicht über die Agenturen für Arbeit und Jobcenter gefördert werden. Hierunter fallen vor allem die Integrationskurse beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Seite 12

13 8. Strukturen In den Strukturen der Beschäftigung und Arbeitslosigkeit zeigt sich, dass Personen mit einer Staatsbürgerschaft aus den acht nichteuropäischen n häufig jung und männlich sind. Auswertungen nach der Qualifikation machen deutlich, dass für diese Personen vorerst hauptsächlich solche Berufe in Frage kommen, die in der Regel geringe Qualifikationen voraussetzen. Strukturen von Arbeitslosen und sozialversicherungspflichtig Beschäftigten nach ausgewählten Staatsangehörigkeiten Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Januar 2016), Arbeitslose (Juli 2016), Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Arbeitslose nichteuropäische Asylzugangsländer unter 30 Jahre 30% über30 Jahre 70% nichteuropäische Asylzugangsländer unter 30 Jahre 41% über30 Jahre 59% Ausländer 22% 78% Ausländer 24% 76% Deutsche 17% 83% Deutsche 22% 78% nichteuropäische Asylzugangsländer Frauen 20% 80% Männer nichteuropäische Asylzugangsländer Frauen 30% 70% Männer Ausländer 38% 62% Ausländer 45% 55% Deutsche 48% 52% Deutsche 46% 54% Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit ALTER Der Anteil von Beschäftigten unter 30 Jahren ist bei Staatsangehörigen aus den acht n im Vergleich zu allen Ausländern und Deutschen überdurchschnittlich hoch. Zwei Fünftel der Arbeitslosen aus den acht n sind jünger als 30 Jahre während der Anteil bei Ausländern insgesamt bei fast einem Viertel liegt. GESCHLECHT Der Männeranteil unter den Beschäftigten aus den nichteuropäischen n ist mit vier Fünfteln deutlich höher als bei ausländischen Beschäftigten insgesamt. Gut zwei Drittel der Arbeitslosen aus den nichteuropäischen n sind männlich. Damit spiegelt sich auch in den Zahlen zur Arbeitslosigkeit in etwa die Struktur der Asylerstantragssteller im Jahr 2015 wider: o 74 Prozent der Personen im erwerbsfähigen Alter sind männlich. o 61 Prozent der Personen im erwerbsfähigen Alter sind jünger als 30 Jahre. Seite 13

14 ANFORDERUNGSNIVEU DES BERUFS (ANTEILE IN PROZENT) Helfer Fachkraft/ Spezialist Experte keine Angabe Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Januar 2016, ohne Auszubildende) Insgesamt dar. Deutsche Ausländer ,3 dar. EU-Osterweiterung , ,5 dar. Syrer ,4 Arbeitslose (Juli 2016) Insgesamt dar. Deutsche Ausländer dar. EU-Osterweiterung dar. Syrer Aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse und des häufig nicht vorhandenen formalen Berufsabschlusses kommen für geflüchtete Menschen oftmals nur Beschäftigungsmöglichkeiten in Frage, die in der Regel lediglich geringe (formale) Qualifikationen voraussetzen. Beschäftigte aus den zugangsstärksten n gehen zu einem Anteil von über zwei Fünftel einer Tätigkeit auf Helferniveau nach. Seite 14

15 9. Räumliche Verteilung in Deutschland Die Hälfte der gemeldeten erwerbsfähigen Personen aus den acht zugangsstärksten n lebt in 57 von 402 Kreisen. Die Verteilung der gemeldeten erwerbsfähigen Personen aus diesen Fluchtländern konzentriert sich auf die großen Städte sowie einige Kreise in West- und Norddeutschland. Regionale Verteilung der gemeldeten erwerbsfähigen Personen aus den acht zugangsstärksten n Juni 2016, Kreise und kreisfreie Städte Gemeldete erwerbsfähige Personen (gep) aus den acht zugangsstärksten Nicht-Europa nichteuropäischen n bezogen auf Personen Kreise der Wohnbevölkerung ,5 - < 31,1 (103) 31,1 - < 60,8 (215) 60,8 - < 90,4 (51) 90,4 - < 120,1 (24) 120,1 - < 149,8 (9) Kreise, in denen 50 Prozent der gep aus den acht zugangsstärksten nichteuropäischen n leben. Datenquelle: Statistik der Bundesagentur für Arbeit METHODISCHE HINWEISE 11 Die räumliche Verteilung der bei einer Arbeitsagentur oder einem Jobcenter gemeldeten erwerbsfähigen Personen (gep) wird mit Hilfe von zwei Kennzahlen abgebildet: (1) Der Anteil der gep aus den zugangsstärksten nichteuropäischen Asylzugangsländern an der Bevölkerung zeigt deren relative Bedeutung im jeweiligen Kreis. Je dunkler die Einfärbung einer Region auf der Karte, desto größer ist dort die relative Bedeutung der gep aus diesen Asylzugangsländern. (2) Zusätzlich wurden diejenigen Kreise mit den größten Absolutzahlen an gep aus den zugangsstärksten Asylzugangsländern orange markiert, in denen in der Summe 50 Prozent dieser gep leben. Je geringer die Anzahl der Kreise desto stärker ist die Verteilung konzentriert. LESEBEISPIEL (1) Auf Personen der gesamten Wohnbevölkerung kommen durchschnittlich 53,1 gep aus den acht nichteuropäischen Asylzugangsländern je dunkler die Einfärbung, desto größer ist dieser Anteil im Kreis. (2) Von den gep aus den acht nichteuropäischen Asylzugangsländern lebt etwa die Hälfte in den orange markierten 57 Kreisen. 11 Weitere methodische Hinweise und Landkarten für ausgewählte Staatsangehörigkeiten Seite 15

16 10. Ausblick Prognosen zu den Auswirkungen der Flüchtlingsmigration sind zurzeit sehr schwierig, da viele Variablen von politischen Rahmenbedingungen abhängig sind. Die Auswirkungen der Fluchtmigration auf dem Arbeitsmarkt dürften sich erst im weiteren Verlauf des Jahres 2016 zeigen. Aus der hohen Flüchtlingszuwanderung ergeben sich Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung und insbesondere auf den Arbeitsmarkt. Die Vorausschätzungen für die Entwicklungen am Arbeitsmarkt unterliegen jedoch großer Ungewissheit hinsichtlich der zukünftigen Höhe und Struktur der Flüchtlingszuwanderung. Die Zahl der Flüchtlinge mit anerkanntem Schutzstatus im erwerbsfähigen Alter dürfte sich im Jahresdurchschnitt 2016 auf bis Personen belaufen. 12 Das IAB erwartet im Jahr 2016 eine Zunahme der Arbeitslosigkeit von Geflüchteten um ca Personen. 13 Die gesamte Arbeitslosigkeit dürfte jedoch im Jahresdurchschnitt 2016 um rund auf 2,8 Millionen sinken. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung geht in seiner Konjunkturprognose 14 davon aus, dass bis zum Jahresende 2017 etwa Geflüchtete dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden. Der überwiegende Teil ( ) dürfte jedoch voraussichtlich erwerbslos sein. 12 IAB Aktueller Bericht 6/ IAB Kurzbericht 6/ Konjunkturprognose 2016 und 2017 (23. März 2016) Seite 16

17 AKTUELLE VERÖFFENTLICHUNGEN AUS DER STATISTIK/ ARBEITSMARKTBERICHTERSTATTUNG Die Statistik/ Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit beobachtet die Entwicklung am Arbeitsmarkt und erstellt ausführliche Berichte, die sowohl internen Adressaten, als auch an externe Interessierte zur Verfügung gestellt werden. Eine Auswahl unserer Broschüren und Hintergrundinformationen finden Sie auch im Internet. Sollten Sie Fragen zu Publikationen der Arbeitsmarktberichterstattung haben, können Sie uns gerne eine senden: Unser kostenloser Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle Neuerscheinungen: statistik.arbeitsagentur.de > Service > Newsletter Methodenbericht Ergänzende Arbeitslosen-, Beschäftigungs- und Hilfequoten für Ausländer in der Migrationsberichterstattung statistik.arbeitsagentur.de > Grundlagen > Methodenberichte > Übergreifend Weiterführende Statistische Informationen zu Migration und Arbeitsmarkt statistik.arbeitsagentur.de > Statistische Analysen > Statistische Sonderberichte Aktuelle Broschüren zum Arbeitsmarkt in Deutschland statistik.arbeitsagentur.de > Arbeitsmarktberichte Analyse des Arbeitsmarktes für Ausländer statistik.arbeitsagentur.de > Statistische Analysen > Analytikreports > Analytikreports für das Bundesgebiet