B AKTIVITÄTEN MAIPFEIFE UND WALDHORN KREATIVES GESTALTEN 2. INHALT Aus Naturmaterialien basteln die Teilnehmer Musikinstrumente.

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1 MAIPFEIFE UND WALDHORN INHALT Aus Naturmaterialien basteln die Teilnehmer Musikinstrumente. ABSICHT : : Die Teilnehmer erleben, wie vielseitig Naturmaterialien sind. ART DER AKTIVITÄT : : gestaltend TEILNEHMERZAHL : : max. 10 Personen pro Anleiter TEILNEHMERALTER : : ab 12 Jahre ZEIT : : ca. 2 Stunden MATERIAL : : Verbandskasten : : scharfes Messer : : Eschenruten (Weide, Hasel, Ahorn, Kastanie), 1,5 bis 2 cm dick (Maipfeife), 3 bis 5 cm dick (Waldhorn) VORBEREITUNG : : Bau unbedingt vorher ausprobieren! : : Weitere kundige Personen sind vorteilhaft! ÄUSSERE BEDINGUNGEN : : am besten im Frühjahr (Mai, Juni) BAUANLEITUNG MAIPFEIFE Benötigt wird eine schöne, glatte Rute mit einem fingerdicken, astlosen, ca. 10 bis 12 cm langen Stück zwischen zwei Knospen. Am dünneren Ende, knapp unterhalb der Knospe, sauber und gerade durchschneiden. Eine Handbreit darunter, oberhalb der unteren Knospe, die Rinde rundum einschneiden.

2 Die Rinde oberhalb des Schnitts mit dem Taschenmessergriff rundherum klopfen. Den Ast für diesen Arbeitsschritt auf dem Knie auflegen. Vorsicht: Nicht mit der Korkenzieherseite klopfen, sonst wird die Rinde verletzt. Den Ast beiderseits des Schnittes fest umgreifen und gegeneinander drehen, sodass sich die geklopfte Rinde mit einem Knack als Röhre vom Holz löst. Rinde noch nicht abziehen! Mit einem senkrechten Schnitt und einem Schrägschnitt wird das Loch erstellt. Nun die Rindenröhre vorsichtig, mit leichter Drehung, abziehen.

3 Das Messer am Grund der Kerbe ansetzen, die beim Luftloch-Schnitzen im Holz entstand, und einen Span bis zum Ende des Holzes abschneiden. Von derselben Ansatzstelle aus das Holz mit dem Messer durchtrennen. Das abgetrennte Hölzchen als Mundstück bündig in die Rindenröhre schieben. Das übrige Holzstück vorsichtig von der anderen Seite in die Rindenröhre schieben und so kürzen, dass ein berindeter Griff verbleibt.

4 Die Pfeife ist fertig. Die Tonhöhe variiert man durch das Herausziehen und Hineinschieben des Griffstücks. Empfehlung bei besonders dicken Pfeifen: Vor dem Klopfen der Rinde die Unterseite des Mundstücks flach zuschneiden (anschalmen). Die Pfeife liegt dann angenehmer an den Lippen an. Empfehlung bei besonders dünnen Pfeifen: Pfeife so in den Mund nehmen, dass das Luftloch seitlich liegt. Die Lippen pressen sonst evtl. den Luftspalt im Mundstück zusammen oder das Hölzchen im Mundstück verrutscht.

5 BAUANLEITUNG WALDHORN Benötigt wird eine Rute, ca. 1 m lang und 3 cm dick. Sie soll möglichst gerade und astfrei sein. Geeignet sind z. B. Esche, Ahorn, Hasel, Kastanie, Weide und Aspe. Die Rinde mit dem Messer auf ganzer Länge spiralförmig bis zum Holz einschneiden. Die Spiralwindungen sollen eine Breite von 5 cm haben. Nun die Rinde sorgsam vom Holz lösen. Jetzt die Rinde schneckenartig und möglichst stramm zu einem Horn aufwickeln. Dabei mit dem dünneren Rindenende beginnen und ein 0,5 bis 1 cm dickes Loch frei lassen. An der großen Öffnung wird die Rinde fixiert, indem ein Zweig durch zwei zuvor gebohrte Löcher gesteckt wird. Das Mundstück wird aus einem Zweig gefertigt, der genauso dick ist wie das frei gelassene Loch im Horn. Von diesem Zweig ein 6 cm langes Rindenstück als Röhre ablösen (vgl. Bauanleitung Maipfeife).

6 Die Rinde an einem Ende der Röhre so weit abschaben, bis der weiche Bast frei liegt. Dann erst die Röhre vom Holz abziehen.das weiche Ende etwas flach drücken und ausprobieren, bis beim Durchblasen ein Ton entsteht. Nun das Mundstück in das Horn einfügen. Hinweis Probieren Sie den Bauvorgang zuvor selbst aus. Der Betreuungsaufwand ist sehr hoch. Je mehr Helfer Sie haben, desto besser. Im Optimalfall kommt ein Betreuer auf fünf Teilnehmer VARIATION Im Rahmen eines Workshops Musikinstrumente aus Naturmaterialien lassen sich die verschiedenartigsten weiteren Instrumente erstellen. Ein reizvoller Abschluss ist der Auftritt eines eigenen Waldorchesters, das nach ausreichender Zeit zum Proben ein Musikstück vorspielen kann. LITERATURHINWEIS : : Stöcklin-Meyer, S.; Natur-Spielzeug. Ravensburger Verlag, Ravensburg 1994 (vergriffen).