Gottes Botschaft an das Nord- und Südreich

Transkript

1 Die Bücher der Könige Israels Gottes Botschaft an das Nord- und Südreich Siegfried F. Weber Siegfried F. Weber, Selbstverlag, Großheide, (Meine Manuskripte dürfen für private, schulische, sowie gemeindliche Zwecke kopiert und kostenlos weitergereicht werden, nicht jedoch für gewerbliche Zwecke).

2 Index 1. Titel Inhalt Gliederung Die Zeitspanne Karten Abfassung Intention Quellen Verfasser Die Propheten Die Könige Israels des geteilten Reiches und die Propheten Die Chronologie in den Königbüchern Die Höhen in den Königbüchern Dynastien der Könige des Nordreiches Die guten und schlechten Könige Aramäische Könige in 1. und 2. Könige Charakteristische Merkmale und Besonderheiten Wunder, Taten und Prophezeiungen Gottes durch Elia und Elisa Inhalt der Königbücher

3 Einleitung in die Bücher der Könige 1. Titel Im Hebräischen lautet der Titel wehammelech (und der König). Mit diesen Worten beginnt das erste Buch der Könige. Die Anfangsworte des Buches bilden oft in der hebräischen Bibel die Überschrift. Interessanterweise stimmt die Überschrift mit dem Inhalt und dem Thema der Königsbücher überein. Die Bücher der Könige gehören in der hebräischen Bibel zu den Propheten, den Nebhiim, genauer zu den Vorderen Propheten Josua, Richter, Ruth, Samuel und Könige. Die Bücher der Könige beinhalten eben nicht nur Geschichte, sondern auch Prophetie (z. B. 1. Kö. 13). Sie sind Worte Gottes, weil Gott zu seinem Volk spricht, an ihm handelt. In dem Hebräischen Kanon haben wir ursprünglich nur ein Buch. Beide Königsbücher sind zu einem zusammengefasst. Es gibt zwischen 1. Kö. und 2. Kö. keine Unterbrechung, keinen Absatz, nicht einmal eine Leerzeile in der hebräischen Bibel. Das wird auch an dem Thema deutlich: Es geht in 1.Kö 22, um Ahasja, wie er König des Nordreiches wird. In 2. Kö. 1 wird berichtet, dass Ahasja krank wird. Er befragt den Baal- Sebub. Da lässt der Herr ihm durch den Propheten Elia mitteilen, dass er nicht mehr von dem Bett hochkommen wird. Er wird sterben. Erst in 2.Kö. 2 wird Elia seinen Dienst beenden, den er in 1.Kö. 17 begonnen hatte. Ein sinnvoller Abschnittswechsel hätten wir also in 2. Kö. 2. Erst die LXX und mit ihr die Vulgata teilten innerhalb der Ahasja-Geschichte das eine Buch in zwei Königsbücher. Nebenbei gesagt, handelt es sich in der LXX um das 3. und 4. Königsbuch 1, weil die beiden Samuelbücher zu den Königsbüchern zählen (Regnorum I u. II für 1. / 2. Sam. und Regnorum III. u. IV für 1. / 2. Könige). Erst im 16. Jh. n. C. übernahm auch die hebräische Bibel die Zweiteilung der Königsbücher: Also Schmuel Aleph 2 und Schmuel Beth und dann Melachim 3 Aleph und Melachim Beth. 2. Inhalt Die Königsbücher beschäftigen sich mit dem Königreich Salomos, dessen Untergang, den Königen des Nord- und Südreiches und der Deportation derselben. Manche Könige werden biographisch ausführlich behandelt, andere wieder kurz. Dabei geht es nicht so sehr um das, was sie geleistet haben, was sie eroberten, was sie erbauten, sondern es geht um ein Gottesurteil. Gott beurteilt ihr Leben. Darauf kommt es an. Haben sie mit Gott gelebt oder ohne ihn. Zwei Maßstäbe werden angelegt: 1) Wandelte der König in den Wegen Davids oder Jerobeams? 2) Hat der König die Höhen abgeschafft oder nicht? 1 Idem in der russischen Bibel 2 Aleph ist der erste hebräische Buchstabe im Hebräischen Alphabet und steht für die Zahl 1, Beth, der zweite Buchstabe im Alphabet für die Zahl 2. 3 Könige 3

4 3. Gliederung 1.Kö 1 1.Kö 2 1.Kö 3 1.Kö 4 1.Kö 5 1.Kö Kö 8 1.Kö 9 1.Kö 10 1.Kö 11 1.Kö 12 1.Kö 13 2.Kö 17 Adonias Putschversuch und Salomos Sieg Tod Davids. Das Ende der Feinde Davids und Salomos Die 1.Theophanie: Salomo bittet um ein gehorsames u. verständiges Herz. Das salomonische Urteil Salomos Minister Salomos Macht und Weisheit Hiram von Tyrus liefert Zedernholz Tempelbau Tempeleinweihung / Die Herrlichkeitswolke Gott erscheint d. Salomo zum 2.Mal Die Königin von Saba Der Abfall Salomos Die Reichsteilung Die Könige des Nordreichs 1.Kö / 2.Kö 1 Elia 2.Kö Kö 17 Elisa Der Fall Samarias 2.Kö Die Könige Judas 2.Kö Kö Kö 25 Hiskia Der Reformkönig Josia Deportation Judas 4. Die Zeitspanne Die Königsbücher starten mit der Inthronisierung Salomos um 970 v. C. und enden mit der Deportation Judas in die babylonische Gefangenschaft 586 v. C. 5. Karten Das Reich Salomos. Das geteilte Reich 4

5 6. Abfassung Nicht vor 560 v. C. (2.Kö. 25, 27-30), da die Erhöhung, bzw. die Rehabilitation des Königs Jojachin im babylonischen Exil unter Evil-Merodach vorgenommen wird, aber auch nicht später als 540 v. C., da sonst die Rückkehr Judas aus dem Exil Erwähnung gefunden hätte. 7. Intention a) Gott bleibt der Verheißung aus 2.Sam. 7, treu trotz Sünde und Bestrafung. Die messianisch-davidische Heilslinie wird fortgesetzt. Vgl. 1.Kö. 3,6; 6,12; 8,25f.; 15,4; 2.Kö. 8,19 (lesen); 2.Kö. 19,34 (!) und 20,6. b) Segen und Fluch aus Deut 28 Es kommen Prinzipien zum Vorschein, wie Gott mit seinem Volk handelt. Es wird immer wieder an den Geboten Gottes und dem Wandel Davids erinnert (2. Kö. 18,3) oder aber an den Wandel Jerobeams I., der den Abfall kennzeichnet (2.Kö. 15,9). Vgl. Hebr. 11 (Vorbilder im Glauben) mit Judas 11 (das verderbliche Leben). Er tat das Rechte in den Augen Jahwehs (1.Kö. 15,11; 22,43; 2.Kö. 12,3; 14,3...). Er tat das Böse in den Augen Jahwehs (1.Kö 11,6; 15,26.34; 16,19...). Der Fluch und Segen haben für den Menschen eine Bewandtnis. Wer sich an die Gebote Gottes hält, lebt im Segen. Wer die Gebote des HERRN missachtet, hat die Folgen zu spüren, so wie dies in Deut. 28 prophezeit wird. Die Königsbücher orientieren sich also wie die Propheten auch an die Thora. Sie orientieren sich nicht nur an das Deuteronomium. Das meinen manche feststellen zu müssen, um dann die Königsbücher samt Deuteronomium einem späteren Verfasser zuzuschreiben Quellen Es gab damals Hofsekretäre (Schreiber, hebr. Sopherim, von Sepher = Bücher / Rollen), die die Ereignisse aufgeschrieben haben (1.Kö. 4,3; 2.Kö. 12,11 u.a.). Es gab sogar Schreiber des Feldhauptmanns, die die Eroberungszüge beschrieben (2.Kö. 25,19). Unser Verfasser hat aus solchen Quellen geschöpft. Eine ganze Menge an Quellenmaterial wird in den Königs- und Chronikbüchern erwähnt. Das Buch der Geschichten Salomos (1.Kö 11,41). Das Buch der Chroniken der Könige Judas (1.Kö 14,29; 15,7). Das Buch der Chroniken der Könige Israels (1.Kö. 14,19; 15,31). 4 Arnold und Beyer (Studienbuch AT, S. 162 f.) meinen, dass man aus den deuteronomistischen Überlegungen der kritischen Alttestamentler positive Hinweise finden könnte, wie z. B. die Verbindung zwischen den Königsbüchern und dem Deuteronomium. Doch inhaltliche Verbindungen sind von den Verfasserfragen und von der Abfassungszeit zu trennen, was ja die kritischen Einleitungswissenschaftler nicht tun. Deshalb sollte man nicht den Begriff Deuteronomistisches Geschichtswerk oder deuteronomistisch übernehmen (gegen Arnold / Beyer). 5

6 Die Chroniken sind Annalen, nicht die Chronikbücher in der Bibel. Wörtlich heißt es in 1.Kö. 14,19.29:... sind geschrieben auf dem Buch (Rolle) der Worte der Tage für die Könige Israels / Judas. Damit sind also die Tagebücher gemeint, das sind die Geschichtsbücher, die Annalen, worin die politischen Ereignisse festgehalten wurden. Weitere Quellen: Beiblatt (Kopie von Ellisen) Z. B. hat auch der Prophet Jesaja (um 700 v. C.) die Biographie des Königs Usia verfasst (2. Chron. 26,22) und auch des Königs Hiskia (2.Chron 32,32). Der Verfasser der Königsbücher hat also wie der Evangelienschreiber Lukas (Lk 1,1-4) geforscht. Er hat dabei verschiedene Geschichtsbücher studiert, um diese gerade für den genauen Ablauf der politischen Ereignisse zu verwenden. Denn unser Verfasser konnte ja nicht überall gleichzeitig sein. Manchmal berichtet er von den Königen des Nordreichs, manchmal von den Königen des Südreichs. Diese aber waren verfeindet. Die politischen Ereignisse hat unser Verfasser göttlich beurteilt. Damit will gesagt sein, dass er nicht einfach Geschichte verfasst, sondern göttliche Geschichte, inspiriert durch den Hl. Geist Gottes. Es ist die Geschichte Gottes mit seinem Volk Israel und damit Heilsgeschichte. 9. Verfasser Damit sind wir bei der Verfasserfrage angelangt. Wer ist der Verfasser der Königsbücher? Der Verfassernamen steht nicht im Hebräischen Text, weder in der Einleitung noch am Schluss. Auch die internen Hinweise fehlen wie z. B. in der Thora, wo Gott dem Mose den Auftrag gibt, alle Worte des Gesetzes aufzuschreiben. Für uns ist also der Verfasser unbekannt. Dennoch merken wir, dass der Autor sich sehr sorgfältig an Gottes Weisungen gehalten hat, nämlich indem er die Geschichte genau so aufgeschrieben hat wie sie passiert ist (vgl. Archäologie; Annalen) und indem er alle Ereignisse einer göttlichen Prüfung unterzieht (Wandel der Könige). Der Talmud schlägt Jeremia als Verfasser vor. Das ist gar nicht auszuschließen. Denn Jeremia lebte z. Zt. der letzten Könige Judas. Er kannte die Zeit und die Situation sehr genau. Er war in der Geschichte der assyrischen und babylonischen Könige bewandert. Er hat vieles am eigenen Leibe miterlebt. Z. B. hat Jeremia ein Klagelied über den König Josia verfasst (2. Chron. 35,25). Es gibt eine fast wörtliche Übereinstimmung zwischen Jer. 52 und 2.Kö Warum sollte er nicht die Bücher der Könige verfasst haben? Andere meinen, dass Baruch, der Schreiber Jeremias, die Königsbücher verfasst habe. 10. Die Propheten Die meisten atl. Propheten haben zur Zeit der Könige Israels prophezeit. Deshalb ist das Studium der Königsbücher so wichtig. Es bildet die Voraussetzung für das Erforschen der Propheten. Man kann die Propheten viel besser einordnen, wenn man zuerst die Königsbücher durchgelesen hat. Denn die Propheten knüpfen ja an das Leben der Könige an. Vor allem beschreiben sie die geistliche Lage des Volkes Israel und der Könige. 6

7 11. Die Könige Israels des geteilten Reiches und die Propheten Die Könige des Südreiches Juda Die Könige des Nordreiches König Regierung Prophet König Regierung Prophet Rehobeam Iddo / Semaja Jerobeam I Iddo / Ahia Abia Nadab Asa Asarja / Hanani Baësa Jehu Ela Simri 885 Thibni / Omri Omri Josaphat Jehu / Jahasiel / Ahab Elia / Micha Elieser Ahasja Elia Joram Obadja? Joram Elisa Ahasja 841 Athalja Jehu Elisa Joas Joel Joahas Elisa Amazja Joas Elisa Asarja (Usia) Sacharja / Jesaja Jerobeam II Jona / Hosea / Amos Sacharja Hosea Sallum 752 Hosea Menahem Hosea Jotham Jesaja / Micha Pekahja Hosea Pekah Hosea Ahas Micha / Jesaja Hosea Hoesa Hosea war der letzte König des Nordreiches. Der assyrische König Salamasser V. erobert Samaria und führt die 10 Stämme Israels weg. (2.Kö. 17). Hiskia Micha / Jesaja Manasse Nahum u.a. Amon Josia Zephanja, Nahum, Jeremia, Hulda Joahas 609 Jeremia Jojakim Jeremia, Habakuk Jojachin Jeremia Zedekia Jeremia Der babylonische König Nebukadnezar erobert 586 v.c. Jerusalem, zerstört den Tempel und deportiert das Volk in die babylonische Gefangenschaft. Dort prophezeien nun Daniel und Hesekiel. Anmerkung: Überschneidungen bei den Jahreszahlen weisen auf die gleichzeitige Regentschaft von zwei Königen hin. Nachexilische Hinweise: Unter dem persischen König Kyros II. kehren Juda und Benjamin ca. 538 v.c. nach Israel zurück (2.Chron. 36,22-23; Esra 1; Esra 3,8.10). Der Fürst Serubabel vollendet 515 v.c. den Tempel zu Jerusalem. Zu seiner Zeit prophezeiten Sacharja und Haggai (Esra 5,1). 7

8 Der persische König Xerxes I. (= Ahasveros: v.c.) vermählt sich mit Esther. Um 458 v.c. kehrt Esra zurück (Esra 7,7). Um 445 v.c. kehrt Nehemia zurück (Neh. 2,1). Er baut die Mauern Jerusalems wieder auf. Die Mauer wird unter Darius II. ( v.c.) eingeweiht (Neh. 12,22): Zu dieser Zeit prophezeit der letzte Prophet des AT Maleachi! 12. Die Chronologie in den Königbüchern Problem: a) Es ist schwierig die Zeitangaben über die Regierungen in Israel und in Juda zu harmonisieren (Külling, Huser, Einleitung in die vorderen Propheten, S. 221). b) Wenn alle angegebenen Regierungsjahre zusammen gezählt werden, kommt man besonders im Fall der Könige von Juda zu einer Zahl, die bedeutend höher ist, als die Zahl der Jahre, die zwischen Salomos Tod und der Wegführung nach Babel 586 v. Chr. liegen. Lösung: a) Es gibt mehrere Co-Regenten - 1. Kö 1,33 ff: Salomo regiert noch gemeinsam mit seinem Vater David - 2. Kö 15,1.5.8: Asarja (oder Usia) Jener, nachdem er aussätzig geworden war, regiert mit seinem Sohn Jotam zusammen - 2. Kö 1,17 + 3,1 (Juda): Es scheint, dass Joram (Juda) Co-Regent mit seinem Vater Josaphat war. Joram König von Israel im 2. Jahr Jorams des Königs von Juda (2 Kö 1,17). Joram König von Israel im 18. Jahr Josaphats des Königs von Juda (2 Kö 3) b) Das Thronbesteigungsjahr System 1: Die Regierungsjahre der Könige werden schon ab dem Thronbesteigungsjahr gezählt - so in Israel System 2: Die Regierungsjahre werden erst nach dem Thronbesteigungsjahr gezählt (gebräuchlich in Assyrien und Babylonien) so in Juda c) Unterschiedlicher Regierungsanfang in Israel und Juda - Die Regierungsjahre in Juda begannen im Monat Tischri, in Israel im Monat Nisan. Juda: 1 Kö 6, ; 2 Kö 22,3; 23,23 8

9 13. Die Höhen in den Königbüchern DIE VERURTEILUNG DER: "HÖHEN" IN DEN KÖNIGBÜCHERN Unter "Höhen" versteht man Kultstätten der Kannanäer, die auf einer Anhöhe oder unter einem Baum errichtet wurden. Israel wird oft der Vorwurf gemacht, den Götzen auf solchen Höhen zu dienen. Es kam aber auch vor, dass Israel Jahwe auf einer "Höhe" opferte. 1. Die Zeit vor der Stiftshütte In Ex. 20,24b heißt es: "Denn an welchem Ort ich meines Namens Gedächtnis stiften werde, da will ich zu dir kommen und dich segnen." Da, wo Gott sich offenbarte (Theophanien), da wurde, ihm ein Altar gebaut und auch oft geopfert: Morija (Gen. 22,2); Beer-Scheba (Gen. 26,23); Beth-El (Gen. 35,1); weiter Ri 6,25.26; 2.Sam. 24, Im Lande Kanaan Hier sollten alle heidnischen Altäre abgebrochen werden. Sie sollten nicht zu Jahwe-Altären werden: Deut 12, Die Zeit Samuels Oft waren Stiftshütte und Bundeslade getrennt. Samuel opferte wohl an verschiedenen Stellen: 1. Sam. 7,15-17 (Rama); 9,13-14 (Im Lande Zuph); 11,15 (Gilgal). Auf diesen Höhen wurde Jahwe gedient. Weil der Tempel noch nicht gebaut war, opferte das Volk dem HERRN auf Höhen: 1.Kö.3,1-4! 4. Die Zeit nach dem Tempelbau Von dieser Zeit an gilt Deut 12,5-7! a) Es wird verurteilt, wenn auf den Höhen den Götzen geopfert wird: I.Kö 11,6-8. Salomo baute in seiner späteren Regierungszeit Höhen für heidnische Götzen. Jerobeam I. baute diesen Kultus aus: I.Kö 12.28ff. b) Auch wenn auf gewissen Höhen dem HERRN, dem Gott Israels geopfert wurde, so war dies seit dem Tempelbau nicht mehr erlaubt: Deut 12! Asas Herz war rechtschaffen. Er vernichtet alle Götzenbilder (I.Kö.15,12). Nur die Höhen - auf denen wahrscheinlich Jahwe geopfert wurde - beseitigt er nicht, und das wird ihm als einen Fehler angerechnet (1 Kö.15,11-14). In 2.Chron. 33,17 heißt es: Aber das Volk opferte noch auf den Höhen, jedoch dem HERRN, ihrem Gott. 5. Wie haben wir 1 Kö. 19,10 zu verstehen? Elia klagt: "Sie haben deine Altäre abgebrochen." Elia lebte im Nordreich. Das Volk durfte nicht nach Jerusalem, um dort zu opfern. Sie lebten in einem "kultischen Zwischenzustand". Vielleicht bedauert Elia, dass die Jahwe-Altäre abgebrochen worden waren. Dafür blühte der Baalsdienst. Vielleicht erinnert Elia aber auch an die Altäre aus der Väterzeit (Jakob u.a.), die die Könige des Nordreichs abreißen ließen. Das hebr. Wort "mizbeach" (x;bez>m) bezeichnet nicht nur einen Opferaltar, sondern auch einen "Bau zum Zeugnis (Jos 22, ; vgl. auch Ex 17,15;! Sam. 14,35). Elia opfert auf dem Karmel (I.Kö. 18,30) dem HERRN. 9

10 14. Dynastien der Könige des Nordreiches Erste Dynastie: Jerobeam I. ( ): 22 Jahre lang. Zeit König Wie kam die Thronfolge Vater zustande? Jerobeam I. Vom Volk gewählt Nebat Nadab Erbfolge Jerobeam I. Zweite Dynastie: Baesa ( ): 24 Jahre Baësa Durch Mord Aus dem Volk Ela Erbfolge Baesa Dritte Dynastie: Simri (885): 7 Tage 885 Simri Durch Mord Aus dem Volk Vierte Dynastie: Omri ( ): 44 Jahre Omri Von der Armee zum Aus dem Volk König erklärt Ahab Erbfolge Omri Ahasja Erbfolge Ahab Joram Erbfolge Ahab Fünfte Dynastie: Jehu ( ): 89 Jahre Jehu Durch Mord Nimsi Joahas Erbfolge Jehu Joas Erbfolge Joahas Jerobeam II. Erbfolge Joas Sacharja Erbfolge Jerobeam II. Sechste Dynastie: Schallum (752): 1 Monat 752 Schallum Durch Mord Jabesch Siebte Dynastie: Menahem ( ): 12 Jahre Menahem Durch Mord Gadi Pekachja Erbfolge Menahem Achte Dynastie: Pekach ( ): 20 Jahre Pekach Umsturz Remalja Neunte Dynastie: Hosea ( ): 10 Jahre Hosea Durch Mord Ela 5 In 2.Kö. 15,27 heißt es, dass Peckach 20 Jahre lang regierte. Gemäß den historischen Fixdaten eroberte der assyrische König Tiglath-Pileser von v. Chr. Damaskus und das Nordreich. Der geschwächte Peckach wurde nun von Hosea ermordet (2.Kö. 15,30). Rechnet man von 732 v. Chr. 20 Jahre zurück, dann kommt man auf 752 v. Chr., als noch die siebte Dynastie in Samaria regierte. Man nimmt an, dass Peckach zunächst in Transjordanien König war. Das schließt man indirekt aus der Aussage von 2.Kö. 15,25, denn dort heißt es, dass Peckach Rotten aus dem Ostjordangebiet um sich scharte. Obwohl er erst nach der Absetzung Peckachjas im Jahre 740 v. Chr. König von Samaria wurde, erkannte er wohl seine Vorgänger nicht an, so dass er von 20 Regierungsjahren in Samaria sprach. 10

11 15. Vergleich Nordreich und Südreich Reich Juda Nordreich Zwei Stämme: Juda und Benjamin 1. (1 Kö12,21) 10 Stämme 2. Hauptstadt: Jerusalem Samaria (1 Kö 16,23-29) Könige und eine Königin (2Kö 11,1-3) 19 Könige 4. Eine Dynastie: David (2 Kö 18,3) 9 Dynastien Könige, die in den Wegen Davids wandelten, darunter 4, die die Höhen der Götzen entfernten. Einnahme Jerusalems durch den babylonischen König Nebukadnezar im Jahre 586 v. Chr. (2 Kö 24-25) Alles schlechte Könige Jehu vertilgte zwar den Baalsdienst in Israel, nicht aber Götzendienst Jerobeams (2.Kö ) Eroberung Samarias durch den assyrischen König Salmanassar V v.chr. 2. Kö Deportation nach Babylon Deportation nach Assyrien 8. Rückkehr nach 70 Jahren (Jer 25,11) Keine Rückkehr Die guten Könige Judas Das Leben der Könige wird in doppelter Weise beurteilt. Es wird zunächst gefragt, ob sie in den Wegen Davids wandelten und ob sie die Höhen entfernten. Wenn diese Fragen positiv beantwortet werden können, bekommen die Könige ein Plus-Zeichen. Wenn Sie den Anforderungen nicht genügen, bekommen sie ein Minus-Zeichen in der Tabelle. Sie werden also vor allem geistlich bewertet, weniger politisch-wirtschaftlich. Die Beziehung zu Gott steht über der politischen Arbeit. Wenn sie ihre Beziehung zu Gott pflegen, indem sie seine Gebote der Thora befolgen und auf die Weisungen der Propheten achten, dann segnet der HERR sie auch politischwirtschaftlich. Wenn von den Höhen die Rede ist, müssen wir einen Unterschied machen, nämlich zwischen den Höhen, auf denen Götzen geopfert wurden und den Höhen, auf denen Jahweh geopfert wurde (siehe Punkt 13). Dieser Unterschied wird nicht immer eindeutig angezeigt, so dass wir in einigen Fällen auf Vermutungen angewiesen sind. Ein Blick in die Chronikbücher hilft uns dabei bei der Entscheidungsfindung. So heißt es z. B. in 2.Chron. 33,17: Aber das Volk opferte noch auf den Höhen, jedoch dem HERRN, ihrem Gott. Die Bewertung in der Graphik von John H. Walton im Anhang seines Werkes Chronologische Tabellen zum Alten Testament ist in dieser Hinsicht unsicher, weil er zwischen den Höhen keinen Unterschied macht König Asa (1 Kö 15,11-13) + Josaphat (2 Chr 17,3.6) + Joas (2 Chr 24,2; 2 Kö 12,1-4) + Amazja (2 Chr 25,1.2) + Usia (2 Chr 26,4.5) + Wandelt in den Wegen Davids Er tat die Höhen der Götzen weg + 2.Chron. 14, Chron. 17,6-2.Chron. 24, Chron. 25,14 Nicht erwähnt Jotham (2 Chr 27,2) + Nicht erwähnt Hiskia (2 Chr 29,2) + Josia (2 Chr 34,2) + + (2 Chr 31,1) + (2 Chr 34,33) Er entfernte die Höhen, auf denen Jahweh geopfert wurde - 1.Kö. 15,14a - 2.Chron. 19,2; 20,33-2.Kö. 12,4-2.Kö. 14,4-2.Kö. 15,3-4; 2.Chron. 26,16ff. - 2.Kö. 15,35 + Entfernte Nehuschtan (2.Kö. 18,4) Nicht erwähnt 11

12 16. Aramäische Könige in 1. und 2. Könige (die syrischen Könige) Könige Regierungsjahre Bibelstellen Reson (= Hesjon) ca v. C. 1.Kö. 11, 23.25; 15,18 Tabrimmons ca Kö. 15,18 Ben-Hadad I. Ca Kö. 15, Ben-Hadad II. Ca Kö. 20; 2.Kö. 6,24; 8, Hasaёl ca Kö. 19, 15.17; 2.Kö. 8; 9, 14-15; 10,32; 12, 18-19; 13, Ben-Hadad III. Ca ? 2.Kö. 13, Rezin Ca.? Kö. 15, 37; 16,5-6,9 (vgl. Jes. 7,1.4.8; 8,6; 9,10) 12

13 17. Charakteristische Merkmale und Besonderheiten ST. A. Ellisen, Von Adam bis Maleachi, S DIE GRÖSSE SALOMOS (1 Kö 1-11). Salomo glänzt in drei Bereichen: seine Weisheit, sein Tempelbau und seine Regierung des Friedens und Wohlstands. Seine Weisheit zeigt sich in den drei Bibelbüchern, die ihm zugeschrieben werden: Sprüche, Prediger und Hohelied; der Tempel war ein prachtvolles Kunstwerk, wie es seinesgleichen in der gesamten Antike nicht gab; und sein Reich des Friedens und Wohlstands brachte ihm weltweiten Ruhm. Diese Größe gibt einen kleinen Einblick in den Segen, der König David bei Gehorsam und Treue verheißen war und den der Herr für sein Volk geplant hatte, wenn es sich ihm unterordnen würde. Doch Salomo handelte nicht nach seiner eigenen Predigt. 2. SALOMOS GOLDENER TEMPEL (1 Kö 5-8). Der salomonische Tempel war Israels Beitrag zu den»sieben Weltwundern«. An materiellem und künstlerischem Wert war er eine Klasse für sich, unerreicht in der Antike und seither. Spätere Tempel waren zwar größer (Tempel des Serubbabel und Herodes), doch bei weitem nicht so reich verziert und aufwendig gebaut (auf der Baustelle befanden sich keine Meißel oder eiserne Werkzeuge - 1 Kö6,7). Das gesamte Allerheiligste, auch die Wände und der Boden, waren mit reinem Gold überzogen. Die Baupläne stammten von Gott selbst, das Gold und Silber hatte zum Großteil David gesammelt (1 Chr 28,19; 29,1-9). Wozu ein so prunkvolles Gotteshaus, wo ein großer Teil der Bevölkerung arm war? Dieser Tempel sollte die Herrlichkeit und Macht des Gottes Israel zeigen und den Nationen Sinnbild seiner Majestät sein (2 Chr 2,5-12). 3. DIE REICHSTEILUNG v. Chr. (I Kö 12). Nach 80 Jahren der Festigung und Ausweitung des Reiches unter David und Salomo zerfiel es nach dem Tod Salomos in zwei Teilstaaten. Zehn Stämme schlossen sich unter Jerobeam zusammen und zwei unter Rehabeam: Israel und Juda. (Doch fiel ein Großteil von Simeon und Levi ebenfalls an Juda.) Wie konnte ein so mächtiges Reich so rasch zerfallen? Dafür gibt es drei Gründe: einen geistlichen, einen wirtschaftlichen und einen politischen. a. Die geistliche Ursache lag im Götzendienst Salomos, hervorgerufen durch seine Vielweiberei (I Kö 11,11). b. Wirtschaftlicher Anlass war die je länger, je mehr rücksichtslos hohe Besteuerung durch Salomo. Er hatte sein Königtum mit reichem Prunk ausgestattet, doch das Volk blieb arm und unterdrückt (1 Kö 12). c. Schon von alters her bestand eine politische Feindschaft zwischen Ephraim und Juda, die der Ephraimiter Jerobeam wohl zu nutzen verstand. Nur widerstrebend beugte sich Ephraim unter die Führung Judas, waren doch die großen Führer Joseph und Josua aus Ephraim. 4. DER KÄLBERKULT ISRAELS (I Kö 12,25fO. Jerobeam führte dieses System aus politischen Gründen ein, um das Volk von Jerusalem und seinem Tempel fernzuhalten. Er schob damit dem heidnischen Götzendienst einen Riegel vor (11,33), verschrieb sich jedoch einem gefälschten Gottesdienst an Jahwe (12,28). Wie schon Aaron vor ihm, brach er das zweite Gebot, um den Gottesdienst schmackhaft zu machen. Zugleich wurde ein neues Priestertum aus Laien erforderlich, da die Leviten nach Juda abgewandert waren (2 Chr 11,14). Diese Sünde Jerobeams pflanzte sich auf alle anderen Könige des Nordreichs fort und führte schließlich zum Gericht. 5. DER BAALSKULT VON AHAB UND ISEBEL (I Kö 16,29f). Die leichtfertige Übernahme des Kälberkults durch Israel öffnete dem kanaanitischen Baalsdienst Tür und Tor; er wurde sechzig Jahre später eingeführt. Der Kälberkult verstieß gegen das zweite Gebot, der 13

14 Baalsdienst gegen das erste. Baal war der Hauptgott der Kanaaniter, besonders zuständig für Landwirtschaft, Regen und Fruchtbarkeit, eine Verlockung für Israel. Die Sittenlosigkeit dieser Religion stand dem heiligen Gott Israels diametral entgegen. Isebel, die phönizische Frau König Ahabs, hatte diesen Kult in Israel eingeführt und eine Gefolgschaft von 850 Propheten Baals und Ascheras mitgebracht (I Kö 18,19). Der Baalsdienst stellt den Gott Israels, den rechtmäßigen Eigentümer des Landes Kanaan, direkt infrage. 6. ELIA UND ELISA, DIE WUNDERWlRKENDEN PROPHETEN (I Kö 17-2 Kö 9). Urplötzlich tritt in Israel der Prophet Elia auf, ausgestattet mit wunderbaren Kräften, um den Baalskult Ahabs und Isebels zu bekämpfen. Sein alles beherrschendes Ziel war es, zu beweisen, dass der Gott Israels stärker ist als Baal. Als erstes Wunder verschloss er über drei Jahre lang den Himmel, was die Macht Baals als Gott der Landwirtschaft und des Regens klar widerlegte. Elisas Dienst, der über ein doppeltes Maß des Geistes Elias verfügte, trieb die Kontroverse auf die Spitze, wirkte er doch mehr Wunder als Elia (vierzehn statt sieben) und brachte durch seine kaltblütige Kühnheit viele dem Baal verfallene Könige zur Verzweiflung. Dieses wunderwirkende Zweigespann war im Nordreich tätig, als das Volk eben jenes götzendienerische System zu übernehmen im Begriff war, zu dessen Vernichtung der Herr es ins Gelobte Land gebracht hatte. In seinem letzten Auftritt salbte Elisa den Heerführer Jehu, um das Haus Ahabs und den gesamten Baalskult in Israel zu vernichten (2 Kö 9,6-10). 7. DIE EINNAHME SAMARIAS 722 v. Chr. (2 Kö 17). In den letzten dreißig Jahren seines Bestehens stürzte das Nordreich ins politische Chaos. Fünf Dynastien und vier politische Morde jagten einander im Schatten des Untergangs. Den letzten König Hoschea, warf Salmanassar ins Gefängnis, ehe die Stadt 722 erobert wurde. Samaria war durch Omri erbaut, der im Zuge eines politischen Heiratsbündnisses Isebel ins Land gebracht hatte. Darum musste das Ende des Reiches ebenfalls in Samaria stattfinden. Der Zusammenbruch des Nordreiches war eine Warnung an Juda; der Herr würde dem Götzendienst in seinem Land nicht länger tatenlos zusehen (Hes 23,11). 8. HISKIAS REFORMEN IN JUDA (2 Kö 18-20; 2 Chr 29-32). König Hiskia veranlasste eine der wesentlichsten Reformen in Juda. Deren Bedeutung ist unlösbar mit ihrer Datierung verknüpft, die in der Fachwelt Gegenstand eines heftigen Disputs ist. Während die traditionelle Ansicht behauptet, glaubt man heute weithin an eine Regierungszeit von , wobei am Anfang und Ende jeweils eine Mitregentschaft steht. Belegt wird diese Meinung durch die Angaben der assyrischen Taylor-Stele, nach welcher der Rückzug Sanheribs ins Jahr 701 fällt, das dem vierzehnten Jahr Hiskias in 2 Kö 18,13 entsprechen dürfte. Demnach dürften im Text zwei verschiedene Datierungen verwendet werden, gezählt vom Beginn seiner Mitregentschaft mit Ahas bzw. vom Beginn seiner Alleinregierung (2 Kö 18, ). Doch erscheint die traditionelle Datierung mit 728 folgerichtiger und aus dem Text besser belegbar: a. Dreimal wurde Hiskias Herrschaft mit dem dritten Regierungsjahr Hoscheas in Beziehung gesetzt (2 Kö 18,1.9.10). Für die Annahme einer geänderten Datierung in V. 13 besteht kein Anhaltspunkt. b. Aus dem Text ist keine Mitregentschaft von König Ahas beim Beginn der Reformen Hiskias im Jahre 728 ersichtlich. Beide Männer wussten, was sie wollten; und ihre Ansichten widersprachen einander völlig. Eher scheint Hiskia im ersten Monat seiner 29jährigen Regierungszeit, getrieben vom drohenden Gericht, eine Blitzreform eingeleitet zu haben. c. Hiskias Einladung der Nordstämme zum Passah erscheint nur dann sinnvoll, wenn diese groß angelegte Feier vor der Verschleppung jener Stämme nach Assyrien im Jahre 722' stattfand, denn nachher blieb»nichts übrig«(2 Kö 17,6.18). Ganz sicher hat der junge 14

15 Reformator nicht die neue Mischrasse, die Assyrien angesiedelt hatte, zu einer koscheren Passahfeier eingeladen. d. Nirgends im Text wird behauptet, Sanherib sei im selben Jahr gegen Juda gezogen als die Assyrer vernichtet wurden (2 Kö 18,13). Ganz sicher dauerte es geraume Zeit, nach Palästina 6 zu marschieren, eine Anzahl gut befestigter Städte in Philistäa einzunehmen, dem ägyptischen Heer entgegenzutreten, 46 jüdische Städte zu erobern - was aufwendige Erdwälle erforderte, die bis auf die Höhe der Mauern reichten - und zahlreiche Dörfer zu plündern. Hiskia hatte sich bereits lange auf den Anmarsch der Assyrer vorbereiten können (2 Chr 32,1-8). Er verstärkte nicht nur die Wehranlangen, sondern lenkte die gesamte Wasserversorgung der Stadt um, indem er einen riesigen Tunnel 542 Meter 7 ; durch massiven Fels grub, eine gigantische Leistung (2 Kö 20,20) Aufgrund von Jes 20,1 scheint Sargon seinen Sohn Sanherib bereits wesentlich früher, noch vor dem Fall Aschdods im Jahre 711, gegen die Städte Philistäas und Judas gesandt zu haben, denn damals stand der ganze Westen in hellem Aufruhr gegen Assyrien. Wenn diese Argumente für eine frühe Datierung der Reformen im Jahre 728 zutreffen, konnte die Erweckung Hiskias zusammen mit der Säuberung vom Götzendienst, der unter seinem Vater Ahas schlimmer gewesen war als im Nordreich, das Gericht über den Süden noch einmal abwenden. Die Blitzreform Hiskias hat das Endgericht über Juda um 136 Jahre verzögert. 9. DIE REFORMEN IN JUDA. Während im Nordreich nach Gottes Maßstab nur böse Könige herrschten, gab es in Juda von insgesamt neunzehn Herrschern neun gute. Fünf davon führten Reformen durch: Asa, Joschafat, Joasch, Hiskia und Josia. Asa und Joasch fielen im Alter ab, das Werk der übrigen drei - Joschafat, Hiskia und Josia wurde durch ihre gottlosen Söhne zunichte gemacht. Seltsamerweise hatten vier der Reformatoren gottlose Väter, während umgekehrt nur einer von ihnen einen gläubigen Sohn hatte (Asa, der Vater Joschafats). Mehrmals wird hervorgehoben, wie sie»groß«oder reich wurden und sich dann vom Herrn abwandten (2 Chr 18,1; 26,16). 10. JOSIAS UMFASSENDE, DOCH VERGEBLICHE REFORM (2 Kö 22;23; 2 Chr 34-35). Judas letzte Reform war wohl die größte, doch sie kam zu spät. Niemand hat mehr geleistet als der junge Josia, der fast im Alleingang sein Volk aus Götzendienst und Chaos zur Erneuerung und zum Wohlstand führte, wie seit Samuel ihresgleichen nicht mehr war. Ohne Frage standen ihm dabei Propheten wie Jeremia und Zephanja sowie die Prophetin Hulda zu Seite. Kein anderer Todesfall in Israel wurde so tief betrauert wie sein frühzeitiges Abscheiden, vor dem er sich anmaßte, dem ägyptischen Pharao Necho auf dem Weg zur Schlacht von Karkemisch entgegenzutreten, der Assyrien im Kampf gegen Babylon beistehen wollte. Es war auch ihm nicht gelungen, gläubige Söhne heranzuziehen, weshalb die vielversprechenden Ansätze seiner Reformen bald im Sande verliefen: Jeder seiner Söhne trägt ein gutes Maß Schuld am Untergang der Nation. 11. DIE ZERSTÖRUNG JERUSALEMS UND DES TEMPELS 586 v. Chr. (2 Kö 25; 2 Chr 36). Das Schreckensereignis der Einnahme Jerusalems und der Zerstörung des Tempels war ein Meilenstein in der Geschichte Israels. Der Fall der Stadt am 9. August (Tischa B Ab) im 380. Jahr des Tempels ist in den Klageliedern Jeremias verewigt; dieser Gedanken wird jedes Jahr von den Juden begangen. Insgesamt hatte es drei Verschleppungen nach Babylon gegeben: 606 v. Chr. (Dan 1,1);-597 (2kö 24,11-12) und 586 (2 Kö 2-5,8-11). Damit waren viele Riten und Gebräuche abgebrochen, die nie wieder voll eingesetzt werden konnten. Zwar wurden Stadt und Tempel mehrmals wiedererbaut, und heute ist Israel unabhängig, doch zur Einheit von Stadt, Tempel und Unabhängigkeit ist es nie wieder gekommen. Werfen wir einen 6 Lies Israel oder Kanaan 7 Hervorhebung durch SFW; siehe auch die historische Bestätigung in idea 38/2003, S

16 kurzen Blick auf die Ursachen des Untergangs und der Gefangenschaft: a. Die Weigerung, das Bundesgesetz zu halten, was zur Übernahme der Götzen und Gräuel der Heiden führte (5 Mo 28,58; 2 Chr 3-6;14). b. Die Weigerung, die Zurechtweisung durch die Propheten Gottes und seine Züchtigung zu beachten (3 Mo 26,14-33; 2 Chr 25,4; 36,15.16). c. Die Weigerung, die Sabbate und Sabbatjahre Gottes einzuhalten (3 Mo 26,33-35; 2 Chr 36,21). Sie betrogen den Herrn um siebzig Jahre. Er hatte alle fünfzig Jahre sieben Sabbatjahre und ein Jubeljahr gefordert, die das Volk somit 437 Jahre lang nicht beachtet hatte. Damit gehen wir zurück bis ins Jahr Wahrscheinlich wurden Sabbat- und Jubeljahr, die Ruhe für das Land, nur ganz selten eingehalten. Der rechtmäßige Eigentümer Palästinas 8 ist der Herr, diesen Besitz übereignet er nur zur Verwaltung jenem, der seinen Bund hält. 12. CHRISTUS IN DEN KÖNIGS BÜCHERN. Messiasverheißungen finden wir in diesen Büchern keine, doch begegnen wir in Salomo einem Typus auf Christus. Als der Sohn Davids, der den Tempel erbauen und das Reich erben würde, versinnbildlicht Salomo Jesus Christus, der in Herrlichkeit kommen wird, um Frieden, Wohlstand und Gerechtigkeit auf der ganzen Erde aufzurichten (Mt 12,42). Der Wunderdienst Elias und Elisas ist ein Schattenbild des prophetischen Wirken Christi, der sein Wort durch zahlreiche Wunder bekräftigt (vgl. Luk. 4,25-27). 8 Lies Israels 16

17 18. Wunder, Taten und Prophezeiungen Gottes durch Elia und Elisa Bemerkungen: Die meisten Wunder u. Prophezeiungen Gottes durch Elia und Elisa finden im Nordreich Israel statt. Manche Naturwunder stellen sich gegen die Fruchtbarkeitsgötter Baal und Aschera. Sie sind tote Götzen und können gegen die Dürre nichts machen. Elia Bibelstelle Elisa Bibelstelle 1. Elia kündigt die Dürre an 1.Kö. 17,1 1. Das Wunder des doppelten Anteils von dem 2.Kö. 2, 9-10 Jak. 5,17 Geist Elias 2. Elia wird am Bach Krith durch die 1.Kö. 17, Teilung des Jordan 2.Kö. 2,14 Raben versorgt 3. Elia wird durch die Witwe von 1.Kö. 17, Eine Wasserquelle bei Jericho wird durch das 2.Kö. 2, Zarpaht (Sidon) versorgt: Das Mehl im Topf und das Öl im Krug wird nicht weniger. Salz wieder genießbar. 4. Auferweckung des Sohnes der Witwe 1.Kö. 17, Knaben verspotten den Mann Gottes bei Bethel. 2.Kö. 2, Das Feuer vom Himmel frisst auf dem Karmel Opfer, Holz, Steine und alles Wasser 6. Elia kündigt im dritten Jahr der Dürre (1.Kö. 17,1 und 1.Kö. 18, 1) den Regen an 7. Mehrere wunderbare Ereignisse: a) Gott bewahrt Elia vor Isebel, auch nachdem er neue Aufträge auszuführen hat. b) Auf Grund der Gottesspeise kann Elia 40 Tage und Nächte von der Wüste Juda bis an den Berg Horeb (Sinai) gehen. c) Das Wunder der Gottesbegegnung. 8. Elisa prophezeit den Tod des Königs Ahab und dessen Frau Isebel voraus 1.Kö Knaben werden von 2 Bären zerissen 5. Krieg zwischen Israel (im Bündnis mit Juda und Edom) gegen Moab in der Wüste Edom. Die Gruben füllen sich mit Wasser, so dass das Heer genug in der Wüste zu trinken hat. Dazu färbt die aufgehende Sonne das Wasser blutrot, so dass der Feind denkt, die Schlacht sei gewonnen: Irrtum! 2.Kö. 3 1.Kö. 18, Das Öl einer verschuldeten Witwe wird 2.Kö. 4,1-7 vermehrt, so dass sie das Öl verkaufen kann, um die Schulden abzubezahlen. 1.Kö Die reiche Frau von Schunem (südlich vom 2.Kö. 4, 8-17 Berg Tabor) versorgt Elisa (Prophetenstübchen). Er verheißt der Unfruchtbaren einen Sohn, den sie auch bekommt. 1.Kö. 21, Erfüllung: 2.Kö Kö Der Sohn der Schunemitin stirbt. Elisa erweckt ihn zum Leben 2.Kö. 4, Das Feuer Gottes über 100 Soldaten und 2 Hauptmännern 9. Elisa macht eine ungenießbare Suppe bei Gilgal (nahe Jericho) genießbar 2.Kö. 4, Der Mantel des Elia teilt den Jordan 2.Kö Brotvermehrung: 100 Mann werden mit 20 2.Kö. 4, Broten gesättigt. Und es bleibt übrig. 11. Die Himmelfahrt des Elia 2.Kö Heilung des aussätzigen Feldhauptmanns 2.Kö. 5 Naёmann aus Aram. 12. Der prophetische Brief des Elia an 12. Elisa prophezeit dem habgierigen Gehasi den 2.Kö. 5,20-27 den König Joram (2.Chron. 21,12-20) Aussatz. 13. Die schwimmende Axt 2.Kö. 6, Feurige Rosse und Wagen um Dothan 2.Kö. 6, Elisa betet und der HERR schlägt die Aramäer mit Blindheit 16. Elisa verheißt der hungernden Bevölkerung 2.Kö. 7 von Samaria, die von den Aramäern umzingelt sind, Nahrung die Fülle. 17. Elisa prophezeit dem aramäischen König 2.Kö. 8,7-15 Benhadad den Tod voraus 18. Während seines Abscheidens befiehlt Elisa d. 2.Kö. 13, König Joas auf den Boden zu schlagen. 3x tat er es u. nur 3x wird er die Aramäer schlagen. 19. Auferweckung im Grab Elisas 2.Kö. 13,21 17

18 19. Inhalt der Königbücher 1.Kö. 1 Das Alter Davids (1,1-4) Der Putschversuch des Adonia. Adonia war der Sohn der Haggith und Davids. Er war ein verwöhnter Knabe (V. 6). Er zieht den Feldhauptmann Joab und den Priester Abjathar auf seine Seite (V. 7). Er trumpft mit einem großen Gespann auf (V. 5), so wie es sich für einen kommenden König gehört. Doch der Priester Zadok, Bathseba, der Prophet Nathan und Benaja (2.Sam. 8,18; 23, 20-22) stehen auf der Seite Salomos, dem Thronerben (V. 30). David berät sie, wie sie Salomo zum König machen sollen. Sie nehmen sein Maultier, berufen die Krether und Plether und rufen Salomo an der Gihonquelle öffentlich zum König aus. Da erschraken die Gefolgsleute Adonias und zerstreuten sich. 1.Kö. 2 Der letzte Wille Davids (2,1-12): 1) Joab: Er hatte sich für den Tod seines Bruders Asahel durch Abner gerächt. Er tötete Abner (2.Sam. 3, 27-29). Er war für den Tod Absaloms verantwortlich (2.Sam. 18,14). Zudem tötete Joab ohne Grund den Feldhauptmann von Juda, den Amasa, vielleicht aus Eifersucht, um allein Feldhauptmann zu sein (1.Kö. 2, 32). Er hat in Friedenszeiten Blut vergossen (1.Kö. 2,5). Der Vorgang in 1.Kö. 11,15 wird nicht negativ bewertet (vgl. 2.Sam. 8,14). 2) Barsillai hatte David auf der Flucht versorgt (2.Sam. 15; 17,27; 19,32-41). 3) Simei hatte David geflucht (2.Sam. 16,5; 19, 17-24). Salomos erstes Handeln: Mit vergangenen Taten aufräumen. Erst muss Salomo über vergangene Taten Gericht sprechen, erst dann kann er als neuer König des Friedensreiches antreten. 1) Adonia bat noch um eine Frau. Anstatt Buße zu tun, wollte er sich wieder empor arbeiten (königliche Dynastie gründen). Damit hat er über sich selbst das Todesurteil gesprochen (V. 23). Salomo gebietet dem zukünftigen Feldhauptmann Benaja, den Adonia zu töten (V. 25). 2) Der Priester Abjathar wird nach Anathot verbannt (V. 26). 3) Joab flieht zur Stiftshütte und fasst die Hörner des Altars (V. 28 ff.). Das nützt ihm nichts. Salomo befiehlt dem Benaja, dort den Joab hinzurichten. 4) Simei bekommt für immer Hausarrest. Doch nach drei Jahren verlässt er sein Haus und er muss sterben (V. 36 ff.). 5) Die Nachkommen Barsillais werden natürlich in Ehren gehalten, auch wenn das unerwähnt bleibt. 18

19 1.Kö. 3 Salomo heiratet die Tochter Pharaos (vgl. Ex. 34, 14 ff.; Deut 7,3; 23,8; 1.Kö. 11,1-2). Die erste Theophanie: Gott erscheint dem Salomo im Traum: Er kann bitten, was Gott geben soll. Er bittet um ein gehorsames und weises Herz. Gott erfüllt ihm die Bitte und gibt ihm Reichtum und Ehre dazu. Das salomonische Gerichtsurteil: 2 Frauen und ein Baby. 1.Kö. 4 Salomos Kabinett und seine 12 Ministerpräsidenten. 1.Kö. 5 Salomos Friedensreich: Von der Grenze Ägyptens bis an den Euphratstrom (V. 1). Seine große Weisheit (V. 9-14). Salomos Freundschaft mit dem König Hiram von Tyrus. Vorbereitungen für den Tempelbau werden getroffen. Ein einziger Feldzug wird in 2. Chron. 8,3 erwähnt. 1.Kö. 6 Beginn des Tempelbaus im 480. Jahr nach dem Exodus. (vgl. die Darstellungen zum Tempelbau) 1.Kö. 7 Bau der königlichen Paläste (V. 1-12). Weiterbau des Tempels (V. 13 ff.). 1.Kö. 8 Einweihung des Tempels: Die Bundeslade (Inhalt: nur der Dekalog) wird in das Allerheiligste gebracht (V. 9). Die Herrlichkeitswolke Gottes erfüllt den Tempel (V. 11). Das Gebet des Königs (V ). Der Tempel soll ein Ort zur Errettung aller Völker auf Erden sein (V. 43 u. 60). Was machen die zukünftigen Könige mit diesem Ort? Das große Opferfest (V. 63). 1.Kö. 9 Die zweite Theophanie: Salomo soll in den Wegen Davids wandeln. Er soll sich an die Gebote Gottes halten. Dann wird sein Thron ewiglich bestehen. Wenn Israel aber den Göttern dienen wird, dann wird der HERR Israel aus dem Land ausrotten und der Tempel wird eingerissen werden. Salomo hat eine geistliche Verantwortung als König. Als Geschenk für die großzügige Holzlieferung durch den König Hiram von Tyrus gab Salomo ihm zwanzig Städte in Galiläa (V. 10 ff.). Wahrscheinlich handelt es sich noch um kanaanitische Städte, die verwahrlost waren. Denn sie gefielen dem Hiram nicht. Abschätzig nannte man von da an das Land Kabul, was so viel bedeutet wie das verpfändete Land 19

20 (Keil-Delitzsch) oder das Land wie nichts (Keil-Delitzsch und Koehler/Baumgartner). In Jos. 19,27 handelt es sich um einen anderen Ort. Übrigens behielt Hiram diese Landschaft nicht, sondern gab sie nach 2.Chron. 8,2 an Salomo zurück, welcher die Städte dann ausbaute. In Jerusalem baute Salomo den Millo aus (V. 15). Damit ist die Befestigungsanlage in derselben Stadt gemeint. 1.Kö. 10 Besuch der Königin von Saba (V. 1 13). Sie kommt, um Gottes Herrlichkeit zu Schauen. Der Reichtum, die Herrlichkeit, die Macht, die Weisheit, der Frieden und die Vorrangstellung Israels (wirtschaftlich, politisch usf.) des salomonischen Reiches sind eine Vorausschattung auf das messianische Friedensreich (V ). 1.Kö. 11 Der Fall Salomos. Seine heidnischen Frauen und seine Abgötterei. Vgl. Deut. 17,17; Ex. 34,15f. ; Deut. 7,3. Im Alter ist das Herz nicht gewappnet (V. 4). Das Gericht Gottes: Das Königreich wird von ihm gerissen und einem seiner Minister gegeben werden, doch nicht alle Stämme, denn Juda bleibt übrig (V ). Gott erweckt dem Salomo Feinde: den Hadad von Edom (V. 14 ff.). Jerobeam, der Ephraimiter, ein Beamter, nicht aus dem Hause Davids, erhebt sich ebenfalls gegen Salomo (V. 26). Der Prophet Ahia prophezeit ihm voraus, dass er 10 Stämme Israels erhalten wird (V ). Zunächst muss er allerdings noch nach Ägypten fliehen. 1.Kö. 12 Nach dem Tod Salomos will dessen Sohn Rehabeam 931 v. C. König werden. Doch weil er das Volk mit harter Zuchtrute regieren will, fallen 10 Stämme von ihm ab. Jerobeam, der Ägypten zurück gekommen ist, wählen sie die nördlichen 10 Stämme als König ( v. C.). Rehabeam wird König über Juda und Benjamin (V. 21). Er regiert von v. C. Rehabeam will Krieg gegen den abgefallenen Jerobeam führen, doch verhindert dies der Prophet Schemaja (V ). Das religiöse Heiligtum zu Bethel (V ) Damit nicht die nördlichen 10 Stämme nach Jerusalem pilgern, um im Tempel zu opfern und dann vielleicht dem König des Südreiches anhangen, lässt Jerobeam eigene Heiligtümer im Nordreich errichten, und zwar einmal in Bethel und einmal in Dan. An beiden Orten lässt ein goldene Kälber erbauen und Altäre. Diese Götter, die Israel aus Ägypten herausgeführt hätten, soll das Volk anbeten. Selbsternannte Priester Ebenfalls lässt er Priester bestellen, nicht aus dem Stamm Levi (von denen einige im Nordreich leben), sondern von allerlei Leuten, die sich durch Geldsummen dazu zur Verfügung stellen (V. 31 und 1.Kö. 13, 33). Somit wird Jerobeam zu dem König, der Israel zur Sünde verführte. 20

21 1.Kö. 13 Gott schickt von Juda aus einen Mann Gottes nach Bethel (zum Nordreich). Er ruft gegen den Altar von Bethel eine Prophezeiung aus (V. 2): Es wird ein König aus dem Hause Davids kommen (also Juda), mit Namen Josia, der wird diesen Altar zerbrechen und Totengebeine darauf opfern. Diese Prophezeiung hat sich erst 290 Jahre später erfüllt (2.Kö. 23, 15-18). Daraufhin will Jerobeam den Mann Gottes festnehmen lassen. Doch im selben Augblick erlahmt sein ausgestreckter Arm. Und als Zeichen dafür, dass es sich um echte Prophetie handelt, berstet der Altar und die Asche fällt nach unten (V. 3 und 5). Jerobeam bittet den Mann Gottes, dass er doch seinen Gott anrufen möchte, um für den König zu beten. Das tut der Mann Gottes und der König wird gesund. Jerobeam möchte nun den Mann Gottes zum königlichen Essen einladen und ihm Geschenke machen. Doch der Mann Gottes hatte den Auftrag bekommen, keine Gastfreundschaft im Nordreich anzunehmen. Er verlässt den Ort Bethel. Da stellt sich dem Mann Gottes ein alter Prophet in den Weg und bietet ihm die Gastfreundschaft an. Doch lehnt der Mann Gottes höflich ab. Das sagt der alte Prophet, dass ein Engel zu ihm gesagt hätte, dass er den Mann Gottes zu sich einladen solle. Ohne das Wort zu prüfen, geht der Mann Gotte mit und das wird ihm zum Verhängnis. Denn als sie zusammen essen, kommt das Wort Gottes zum alten Propheten. Dieser sagt ihm, dass er sein Grab nicht in seinem Heimatland finden werde. Der Mann Gottes macht sich auf den Heimweg. Unterwegs töte ihn ein Löwe. Der Löwe steht nun neben dem Leichnam und daneben der Esel, dem nichts passiert ist. Als der alte Prophet davon hört, da holt er den Leichnam nach Bethel und legt ihn in sein eigenes Grab. Dann sagt er zu seinen Söhnen: Wenn ich sterbe, dann legt mich zu dem Mann Gottes, denn die Prophetie wird sich erfüllen. (Vgl. 2.Kö. 23, 17-18). 1.Kö. 14 Der Sohn Jerobeams, der Abia, ist krank. Er schickt seine Frau verkleidet zu dem Propheten Ahia (vgl. 1.Kö. 11, 19-31). Ahia konnte nicht mehr sehen, erkannte aber durch den Geist Gottes die Frau sofort. Er ist zu ihr gesandt als ein harter Bote. Er sagt ihr voraus, dass wegen dem Götzendienst das ganze Haus Jerobeams ausgerottet werden wird. Der kranke Knabe allerdings wird jetzt sterben, damit er nicht das Elend sehen muss, das angekündigt ist. Ahia prophezeit auch die Deportation des Nordreiches voraus. Der König des Südreiches, Rehabeam, dessen Mutter eine Ammoniterin ist, baut ebenfalls Höhen, Steinmale und Ascherabilder. Gott schickt gegen ihn den König von Ägypten. Außerdem gibt es Krieg zwischen Jerobeam und Rehabeam, solange sie leben. 1.Kö. 15 Nach dem Tod Reahbeams wird Abia König über Juda ( ). Er wandelte nicht in den Wegen Davids und sein Herz war nicht ungeteilt. Deshalb gibt es auch Krieg zwischen ihm und Jerobeam. 21

22 Nach dem Tod Abias wird Asa König über Juda ( ). Er tat, was dem HERRN wohl gefiel. Er entfernte die Tempelhurer und die Götzenbilder. Er setzte seine Mutter ab, die ein Ascherabild aufgerichtet hatte. Allerdings wurden die Höhen nicht entfernt. Bei dem Abschnitt handelt es sich um eine Parenthese, denn Baësa wird ja erst in V. 27 König über Israel: Da es immer wieder Krieg gab zwischen dem König von Juda (Asa) und dem König Baësa vom Nordreich, machte Asa einen Bund mit Syrien (= dem König von Aram) und gab ihm einen Teil des königlichen Schatzes und einen Teil des Schatzes aus dem Hause des HERRN (2.Chron. 16,2). Darauf zog der syrische König Benhadad gegen das Nordreich, so dass sie das Südreich in Ruhe ließen. Als Ergänzung heißt es in 2.Chron. 16: 7 Zu der Zeit kam der Seher Hanani zu Asa, dem König von Juda, und sprach zu ihm: Weil du dich auf den König von Aram verlassen hast und nicht auf den HERRN, deinen Gott, darum ist das Heer des Königs von Aram deiner Hand entronnen. 8 Hatten nicht die Kuschiter und Libyer eine große Heeresmacht mit sehr viel Wagen und Reitern? Doch der HERR gab sie in deine Hand, da du dich auf ihn verließest. 9 Denn des HERRN Augen schauen alle Lande, daß er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind. Du hast töricht getan, darum wirst du auch von nun an Krieg haben. 10 Aber Asa wurde zornig über den Seher und legte ihn ins Gefängnis; denn er grollte ihm darüber. Auch bedrückte er zu dieser Zeit einige vom Volk. Das Nordreich Nachfolger Jerobeams wird Nadab ( ). Er gehorchte dem HERRN nicht. Baësa machte eine Verschwörung gegen ihn und tötete ihn. Baësa wurde König über das Nordreich ( ). Er erschlug das ganze Haus Jerobeams (vgl. 1.Kö. 14, 10-11). Er regierte zu Thirza und wandelte in den Wegen Jerobeams. 1.Kö. 16 Von 1.Kö. 16, 1 22,40 wird nur das Nordreich beschrieben (das 2.Buch Chronik behandelt mehr das Südreich). Das Wort Gottes kommt durch den Propheten Jehu zu Baësa (V. 1). Gott will sein Haus ganz ausrotten, um der Sünde willen. Nach dem Tod Baësa wird Ela König zu Thirza ( ). Der Offizier Simri macht eine Verschwörung gegen ihn und erschlägt ihn (V. 9-10). Simri wird König über das Nordreich. Er erfüllt das Wort des HERRN (vgl. V. 3), indem er das ganze Haus Baësa ausrottet (V ). Simri regiert allerdings nur 7 Tage zu Thirza (V. 15), also im Jahr 885. Da macht auch schon der Feldhauptmann Omri eine Verschwörung gegen ihn und lässt sich zum König über Israel ausrufen (V. 16). Als Omri die Stadt Thirza belagert, begeht Simri Selbstmord (V. 18). Simri starb um seiner Sünden willen (V. 19). Das geteilte Nordreich Die eine Hälfte des Nordreiches hing Tibni an, die andere Hälfte hing Omri an (V. 21). Omri konnte allerdings den Tibni verdrängen, so dass er allein König des Nordreiches blieb. Er regiert 12 Jahre zu Thirza. 22

23 Samaria wird Hauptstadt des Nordreiches Omri ( ) kauft den Berg Samaria und erbaut die Stadt Samaria, nach dem Namen Semers, dem der Berg gehört hatte (V. 24). Omri betrieb noch mehr Abgötterei als seine Vorgänger (V. 25). Ahab wird König des Nordreiches Nach dem Tode Omris wird dessen Sohn Ahab König ( ). Er gehorcht dem HERRN nict (V ). Er wandelt in der Sünde Jerobeams. Ahab nimmt Isebel von Sidon zur Frau (V. 31). Sie verführt ihn zum Baalsdienst. Ein Tempel Baals entsteht in Samaria (V. 32). Auch dienen sie der Fruchtbarkeitsgöttin Aschera. Bau Jerichos (V. 34) Hiël von Bethel baut zu dieser Zeit Jericho wieder auf. Bei der Grundsteinlegung kostet es ihm seinen ältesten Sohn und bei der Einsetzung der Tore seinen jüngsten, nach dem Wort des HERRN, das er durch Josua, dem Sohn Nuns, geredet hatte (Jos. 6,26). 1.Kö. 17 Elia, der Thisbiter, tritt hier zum ersten Mal in Erscheinung. Über seine Herkunft wissen wir wenig, aber Gott prophezeit durch ihn, und zwar im Nordreich! Er prophezeit voraus, dass es keinen Tau und keinen Regen geben wird, bis er es sagt. Das ist eine Weissagung gegen die Fruchtbarkeitsgötter Baal und Aschera. Daraufhin soll Elia an den Bach Krith gehen. Dort wird er durch Raben versorgt. Als der Bach vertrocknet, befiehlt ihm der HERR, zu einer Witwe nach Sidon zu gehen. Er prophezeit der Witwe, dass der Mehltopf und der Ölkrug nicht leer werden. Der Sohn der Witwe erkrankt und stirbt. Elia fleht zum HERRN und der HERR erhört die Stimme Elias. Nun erkennt die Witwe, dass das Wort im Munde des Propheten Gottes Wort ist. 1.Kö. 18 Nach drei Jahren befiehlt Gott, dem Elia, zu Ahab zu gehen, denn der HERR will es regnen lassen. Als Elia auf dem Wege ist, da begegnet ihm der königliche Beamte Obadja. Dieser war gottesfürchtig und er hatte 100 Propheten vor Isebel versteckt. Elia schickt Obadja zum König und soll seine Ankunft ankündigen. Zunächst hat Obadja Angst, aber Elia besteht auf seinen Befehl. Als Ahab hört, dass Elia wieder im Lande ist, eilt er ihm entgegen und behauptet scharf, dass Elia Israel ins Unglück gestürzt hätte (wegen der Dürre). Doch Elia erwidert, dass Ahab mit seinem Götzendienst für das Unglück verantwortlich ist. Daraufhin lässt Elia 450 Baalspropheten und 400 Ascherapropheten auf dem Karmel versammeln. Er ruft dem versammelten Volk zu, wie lange sie noch auf beiden Seiten hinken wollen. Es soll sich entscheiden. Deshalb baut Elia einen Altar und die Götzendiener bauen auch einen Altar. Jeder soll seine Gottheit anrufen, dass er Feuer vom Himmel schicke, um das Opfer anzuzünden. Doch die Götzendiener rufen umsonst. Am Abend, zur Zeit des Speisopfers, baut Elia den Altar des HERRN wieder auf, der zerbrochen war und nimmt dazu 12 Steine (= 12 Stämme Israels). Darauf legt er das Opfer. Er gießt Wasser darauf, bis der Graben rund um den Altar mit Wasser gefüllt ist. Da betet Elia zu 23