Thema: Nicht abweichen und den Lauf mit Gott vollenden

Transkript

1 GOTTESDIENST der Freien evangelischen Gemeinde Heidelberg, am Sonntag den , 10:00 Uhr, Predigt: Simon Roth, Text: 2.Könige & 2.Chronik Thema: Nicht abweichen und den Lauf mit Gott vollenden 1. Es kommt nicht auf die Herkunft an 2. Gott finden & für seinen Glauben einstehen Frage: Was hast du gefunden, wofür es sich lohnt mit deiner ganzen Person einzustehen? / Was hast du vielleicht vor vielen Jahren gefunden, wo du einmal bereit warst, mit deinem ganzen Leben für einzustehen? 3. Umgang mit Erfolg. Leben in guten Zeiten. Frage: Erlebst du glückliche Umstände? Wie schaut dein Erfolg und wie schaut das, was du tust, in den Augen des HERRN aus? 4. Gottes Reden hören Frage: Wie geht es dir damit? Darf Gott heute noch so grundlegend in dein Leben sprechen? 5. Auch in schlechten Zeiten nicht abweichen, sondern den Lauf vollenden.

2 FEG HD Predigt Josia Prediger: Simon Roth Text: 2 Kön & 2 Chr Wie Josia Nicht abweichen, sondern den Lauf vollenden. Wenn du Josia heißt, oder jemanden kennst, der Josia heißt, dann wird das heute deine Predigt Wenn du Lust hast einen Menschen kennenzulernen über den die Bibel in 2 Könige 23,25 sagt: Vor Josia gab es keinen König wie ihn, der zu dem HERRN umgekehrt wäre mit seinem ganzen Herzen und mit seiner ganzen Seele und mit seiner ganzen Kraft nach dem ganzen Gesetz des Mose. Und auch nach ihm ist seinesgleichen nicht aufgestanden. (und vor ihm war unter anderem so kleine Hausnummern wie David und Salomo) Wenn du eine Zeit haben möchtest, wo Gott in dein Leben sprechen darf, dann lade ich dich ein dich mit deinem ganzen Herz, mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft im Hier und Jetzt vor Gott zu sein. Ich werde während der Predigt immer wieder mal kleine Pausen einbauen, weil ich glaube, dass wir von Josia so viel lernen können. Und weil vieles aus seinem Leben stellvertretend ist für Lebenssituationen und Lebensgeschichten in denen wir stehen. Ich lade dich ein in diesen Pausen ruhig zu werden und wenn du magst, kannst du in dieser Zeit dein Herz Gott hinhalten und ihn konkret Dinge fragen. Ich möchte noch kurz beten: Josia lebte in Juda. Seine Familie hatte mit Gott nicht so viel zu tun. Man kann mit Recht sagen, dass Josia eigentlich das schlimmst mögliche Erbe mitbekommen hat. Sein Opa Manasse war König und lebte die meiste Zeit seines Lebens von Gott entfernt. Er vergoss viel unschuldiges Blut, ließ Propheten umbringen (vermutlich auch Jesaja), führte aus machtpolitischen Gründen die Verehrung von fremden Göttern wieder ein und Manasse verfolgte all seine Kritiker. Erst in Kriegsgefangenschaft fand Manasse zu Gott, tat Buße und versuchte anschließend Gott gefällig zu leben. Wegen all dieser Schuld, die Manasse als König über Israel brachte, hatte Gott beschlossen Juda ebenso wie Israel zu verwerfen (2 Kön 23,26f) Auch Josias Vater Amon war ein König, der fremde Götter anbetete statt den Gott Israels. Letztlich wurde er Opfer einer Verschwörung und wurde ermordet. Josia musste im Alter von 8 Jahre miterleben, wie sein eigener Vater umgebracht wurde Ich habe als Sozialarbeiter und bei den Jesus Freaks schon so viele heftige Familiengeschichten gehört, wo ich immer wieder dachte man Gott wie heftig, was für schwere Lebensrucksäcke manche von Anfang an aufgeschnallt bekommen. Josia war auch so jemand. Sein familiäres Erbe war nicht leicht. Aber wir sehen bei Josia, dass Gott mit Menschen weitergeht. Dass GOTT es ist, der neu macht. o Wie bei so vielen Menschen ist auch bei Josia der Name mehr als Label o Josia edeutet üertrage: Gott uterstützt oder Gott öge gee Josia wurde mit 8 Jahren König. Natürlich kann so ein Bub noch nicht allein regieren. Daher wurden ihm am Tempel und im Volk Berater zur Unterstützung geben.

3 o Josia kam sozusagen in ein religiöses System, welches ihn prägte o Und in diesem System (was nicht seine biologische Familie war aber ein neues Zuhause wurde) lernte Josia Gott kennen 2 Chr 34:3 Im achten Jahr seiner Herrschaft fing er an, obwohl er noch jung war, den Gott seines Vaters David zu suchen o Mit 16 Jahren hat Josia als König angefangen Gott zu suchen o Das spannende ist, dass er den Gott seines Glaubensvaters David gefunden hat der Gott an den wir Christen und Juden gemeinsam glauben. Diesen Gott hat Josia in einem multireligiösen System gefunden (allein 20 Verse beschreiben die Vielfalt). Die Sünde seiner Vorfahren war, dass sie alle möglichen Götter anbeteten. Dass es Priester für alles Mögliche gab. Aber Josia hat in dieser Vielfalt etwas gefunden, wofür es ihm lohnenswert war als sechszehnjähriger König offiziell einzustehen. o Wenn von einem König berichtet wird, dass er Gott sucht, dann tut er es nicht nur als Privatperson in seinem stillen Kämmerchen, sondern er stand offiziell als König vor seinem Volk für seinen Glauben ein. Und hier die erste Frage für unsere erste kleine Pause: Egal aus welcher Familie du kommst, egal wie jung oder alt du bist: Was hast du gefunden, wofür es sich lohnt mit deiner ganzen Person einzustehen? Und wenn du jetzt hier sitzt und schon ein bisschen älter bist kannst du dir vielleicht noch die zweite Frage stellen: Was hast du vielleicht vor vielen Jahren gefunden, wo du vielleicht einmal bereit warst, mit deinem ganzen Leben für einzustehen? (PAUSE) Als 20-Jähriger fing Josia an Reformen umzusetzen. Er ließ Altäre in Juda & Jerusalem von fremden Göttern zerstören. Das klingt erst einmal nicht so spannend. Aber wenn wir uns genauer anschauen, was da passiert ist, dann sehen wir, dass hier ganz verschiedene Umstände zusammenkamen o Josia wurde 20. Er wurde Erwachsen. Das ist das Alter im Alten Testament, wo der durchschnittliche junge Mann zum Wehrdienst ging oder als Levit anfing tätig zu werden. Leviten ist so etwas wie Zivi/BuFDi am Tempel aber nicht qua Abstammung aus einem bestimmten Stamm Israels. o Und es war die Zeit, in der Josia als König außenpolitisch keine Rücksicht mehr auf die Assyrer nehmen musste (eine fremde Macht unter der Israel stand), weil der letzte große Herrscher des neu-assyrischen Reiches ums Leben gekommen war. Altäre von fremden Göttern abzuschaffen war im AT nicht nur eine religiöse Geschichte, sondern hatte auch immer eine politische Komponente, weil die Assyrer als herrschende Fremdmacht ihre eigenen Götter in Juda verehren ließen als Zeichen der Machtdemonstration. o Ein starkes assyrisches Reich hätte Josia sofort einen Kopf kürzer gemacht Doch Gott bringt verschiedene Umstände zusammen. In diesem Fall die Weltpolitischen und die Reife in der Persönlichkeit eines Josias Diese Reformen wurden als Erfolg Josias wahrgenommen. Doch auch in guten Umständen ist es unsere Herausforderung auf Gott schauend zu handeln. Für unsere charakterliche Entwicklung ist es oft viel schwieriger zu lernen mit Erfolg umzugehen als mit Misserfolg. o Ich habe vor 4 Jahren eine persönliche Zeit des Zerbruchs erlebt aber wenn es einem selbst nicht gut geht, dann ist es oft gar nicht so schwer vor Gott zu kommen. Der Schmerz oder die Angst lehrt uns zu beten.

4 o Doch schaffen wir es in Zeiten des Erfolges, wo die Umstände gut sind, alle dich als Person respektieren oder sogar verehren, demütig zu bleiben? Zu leben (nicht nur zu wissen), dass wir alles aus der Hand Gottes empfangen? o Schaffen wir es weiter geistliche Routinen zu leben, welche wir früher mal lebten als das Lee oh etspat ar? o Ich persönlich fand es ehrlich gesagt leichter irgendwann meinen Schmerz Gott hinzuhalten. Mir einzugestehen, dass auch mir Seelsorge und Therapie gut tun würden als jetzt im Alltag immer wieder auf Gott zu schauen und von ihm zu empfangen, statt aus meinem Wissen, meiner Erfahrung und meiner Kompetenz zu leben, denn die Umstände in meinem Leben sind gerade glücklich. Über Josia wird in 2 Kön 22:2 gesagt: Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN. Er ging ganz den Weg seines Vaters David und wich nicht zur Rechten noch zur Linken ab. Ih glaue iele o us fällt es gar iht so sher das Rehte zu tu. Bei Josia are es den anvertrauten Bereichen Politik, Justiz und Religion vorzustehen. Das machte er sehr gut. Doch Josia schaffte es dies gut zu tun in den Augen des HERRN Die zweite Frage an dich für eine kurze Pause: Erlebst du glückliche Umstände? Wie schaut dein Erfolg, Wie schaut das, was du tust, in den Augen des HERRN aus? (PAUSE) Josia lebt weiterhin erfolgreich. Er expandiert und weitet die Reformen auch auf das Nordreich aus. Und als 26-Jähriger gibt er die Restauration des Tempels in Auftrag. Und dort wird ein Buch gefunden. Die Thora (1. 5. Moste) oder auch nur ein Teil davon ir Theologe streite us darüer oh Dieses Gesetzesbuch wurde Josia vorgelesen. (2 Kön 22:11ff) Als aber der König die Worte des Gesetzbuches hörte, zerriß er seine Kleider Geht hin und befragt den HERRN für mich, für das Volk und für ganz Juda über die Worte dieses Buches, das gefunden ist; denn groß ist der Grimm des HERRN, der über uns entbrannt ist, weil unsere Väter nicht den Worten dieses Buches gehorcht haben und nicht alles taten, was darin geschrieben ist. Der erfolgreiche Josia ist so berührt von dem Wort Gottes, dass er von Gott überführt wurde. Er erlebte eine innere Trauer und eine Buße, welche er äußerlich mit dem Zerreißen der Kleider ausdrückt. Ehrlich gesagt finde ich das total heftig. Für mich persönlich ist es immer wieder eine Herausforderung nicht abgeklärt zu sein. o Ih hae ei Christes so iele Hohs ud Tiefs gesehe, ih hae so iel Theologie studiert, dass mich so schnell nichts mehr komplett aus den Schuhen hebt. o Ich merke, dass ich auch so einen gewissen Schutzwall aufgebaut habe, der die Dinge von meinem Kopf her bewertet und mein Herz da ganz langsam in Beziehung zu setzt. o Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob Gott noch so direkt und so heftig mein Herz arühre darf. I Heräishe steht, dass Josias Herz eih georde ist ud er sich gedemütigt hat. Wie geht es dir damit? Darf Gott heute noch so existenziell in dein Leben sprechen? (PAUSE) Und Josia geht mit dieser Erfahrung vor Gott. Er beauftragt eine Prophetin (übrigens: Josia sucht eine Frau Namens Hulda auf, obwohl Zefanja und Jeremia zu dieser Zeit als Propheten schon aktiv waren) und sucht bei ihr Gottes Reden. Und jetzt lebt Josia wieder etwas vor, wofür ich ihn bewundere. In dieser Situation der persönlichen Betroffenheit lässt er Gott anfragen für sich selbst, für das Volk und für ganz Juda.

5 o Er hat all die Bereiche im Blick die ihm anvertraut sind. Und wie krass ist Gott? o Er antwortet und stimmt der Trauer Josias zu. Er sagt ihm Unheil über Juda voraus, weil die Schuld seiner Vorfahren so schwer wiegt. o In dieser Unheilsankündigung in 2 Chr 34:23 wird Josia einfach nur als Mann angesprochen. So spricht der HERR, der Gott Israels: Sagt dem Mann, der euch zu mir gesandt hat: Auch Josia ist vor Gott nichts anderes als ein einfacher Mann. Sie prophezeit ihm auch keine tollen Anweisungen (was sich Josia ev. gewünscht hat), sondern Unheil über Jerusalem und Juda. Doch für Josia persönlich hat sie noch ein Heilswort. Sie nennt ihn einen weisen und gottesfürchtigen Herrscher, der das Gericht Gottes selbst nicht erleben muss. Und Josia lebt weiter, was Gott ihm gegeben hat. Auch wenn hier im Irdischen weiß, dass das alles irgendwie irrational sein könnte. o Er feierte ganz neu das Passah, dämmte weiterhin die Verehrung fremder Götter ein (wie heftig muss die damalige Situation gewesen sein, dass er das jahrelang machen musste), konzentrierte die religiöse Verehrung auf Jerusalem und erneuerte mit dem ganzen Volk den Bund neu Und Josia entfernte alle greulichen Götzen aus allen Gebieten Israels und brachte es dahin, daß alle in Israel dem HERRN, ihrem Gott, dienten. Solange Josia lebte, wichen sie nicht von dem HERRN, dem Gott ihrer Väter. (2 Chr 34,33) Das klingt so unendlich gut! Doch noch ein total lebensnaher Aspekt in der Betrachtung Josias: o Sein Sohn lebte nicht das weiter, was er bei Josias erlebte o Josia starb im Krieg, weil er irrational agierte o Das Volk verfiel schnell nach ihm wieder in Götzendienst und wurde ins Exil geführt. Und trotzdem schauen wir Generationen nach ihm auf Josia und lassen uns von einem Mann und einer Lebensgeschichte inspirieren über den gesagt ist: o Vor Josia gab es keinen König wie ihn, der zu dem HERRN umgekehrt wäre mit seinem ganzen Herzen und mit seiner ganzen Seele und mit seiner ganzen Kraft nach dem ganzen Gesetz des Mose. Und auch nach ihm ist seinesgleichen nicht aufgestanden. (2 Kön 23,25) o 2 Kön 22:2 Und er tat, was recht war in den Augen des HERRN. Er ging ganz den Weg seines Vaters David und wich nicht zur Rechten noch zur Linken ab. Das wünsche ich uns als Gemeinde, dass wir immer wieder zu dem HERRN umkehren mit unserem ganzen Herzen und mit unserer ganzen Seele und mit unseren ganzen Kraft nach dem ganzen Gesetz des Mose. Und das wir persönlich im Erfolg und Misserfolg das tun was recht ist in den Augen des HERRN. Das wir ganz den Weg unseres Vaters David gehen und nicht zur Rechten noch zur Linken abweichen. Amen