Grundlagen der Dachbegrünung

Transkript

1 Grundlagen der Dachbegrünung Wolfgang Ansel Deutscher Dachgärtner Verband

2 Warum Dachbegrünung? Verbesserung des Kleinklimas Schallschutz Wasserrückhaltung Energie-Einsparung und Thermischer Schutz Lebensdauer der Dachabdichtung Lebensraum für Pflanzen und Tiere Lebensraum für Menschen

3 Warum Dachbegrünung? und es sieht einfach gut aus!

4 Kommunale Gründach-Initiativen DDV 2016

5 Kommunale Förderinstrumente Fordern Fördern Informieren Bebauungsplan Modellprojekte Standards Presse, Internet Naturschutzgesetz Gründach- Satzung Förderprogramme Niederschlagswassergebühr Kreditvergünstigungen Wettbewerbe Flächenbonus Ökolabel

6 Kommunale Beispiele - Stuttgart Baustein 1 Fordern : Festsetzungen in Bebauungsplänen Flachdächer und flach geneigte Dächer bis 15 Dachneigung sind extensiv zu begrünen. Der Schichtaufbau beträgt 10 cm. Daimler AG Daimler AG Stuttgart: Produktionsstandort Untertürkheim m² Dachbegrünung

7 Kommunale Beispiele - Hamburg Baustein 2 Fördern : Finanzielle Zuschüsse Gründach-Strategie Hamburg Förderbudget: 3 Millionen Euro für den Zeitraum von

8 Kommunale Beispiele - Hamburg Baustein 1 Fordern - Festsetzungen in B-Plänen - Begrünung kommunaler Gebäude Baustein 2 Fördern - Finanzielle Zuschüsse - Reduzierte Niederschlagswassergebühren Baustein 3 Informieren - Presse, Internet, Seminare - Demonstrationsprojekte - Fachberatung Ziel: 1 Million m² neu installierte Gründächer bis zum Jahr 2020 Baustein 4 Wissenschaftliche Begleitforschung

9 Kommunale Beispiele - Berlin Baustein 2 Fördern : Reduzierte Niederschlagswassergebühren Jährliche Niederschlagswassergebühr in Berlin: 1,80 Euro pro m² angeschlossene Grundstücksfläche (2015) Ermäßigung für Gründächer: 50% (Extensivbegrünungen und Intensivbegrünungen)

10 Kommunale Beispiele - München Baustein 3 Informieren : Fachberatung und Broschüren Kommunale Studie Dachlandschaften (2012): Beispielsammlung von Gemeinschafts- Dachgärten, die von allen Bewohnerinnen und Bewohnern genutzt werden können und den Gedanken der Partizipation und Identifikation mit der Hausgemeinschaft stärken.

11 Abstimmung der Förderinstrumente Quelle: Leitfaden Dachbegrünung für Kommunen

12 Kommunale Beispiele - Leipzig Gründach-Strategie Leipzig Beschluss der Ratsversammlung im Februar 2016 Die Stadtverwaltung erarbeitet eine Gründachstrategie als Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel.

13 Kommunale Beispiele - Leipzig Gründach-Strategie Leipzig Bestandteile der Gründach-Strategie 1) Leipzig geht mit guten Beispiel voran 2) Steuerung 3) Informieren 4) Fördern

14 Kommunale Beispiele - Leipzig Gründach-Strategie Leipzig Baustein Informieren Gründach-Forum Leipzig: 20. Oktober 2016

15 Leitfaden Dachbegrünung für Kommunen Projektpartner: DDV 2016

16 Grundlagen der Vegetationstechnik

17 Es gibt viele Dachbegrünungen Typische Extensivbegrünung Einfache Intensivbegrünung Anspruchsvolle Intensivbegrünung

18 Es gibt viele Dachbegrünungen Die Begrünungsarten gemäß FLL: Extensive Dachbegrünung Einfache Intensivbegrünung Intensive Dachbegrünung geringer Pflegeaufwand ohne Zusatz-Bewässerung Moos-Sedum- bis Gras-Kraut-Begrünungen Aufbaudicke 6-20 cm Gewicht kg/m² mittlerer Pflegeaufwand periodische Bewässerung Gras-Kraut- bis Gehölz-Begrünungen Aufbaudicke cm Gewicht kg/m² hoher Pflegeaufwand regelmäßige Bewässerung Rasen oder Stauden bis Sträucher und Bäume Aufbaudicke 15 - > 100 cm Gewicht > 500 kg/m² Pflegeleichte Begrünung anstatt eines Kiesbelages Gestaltete Begrünung für etwas höhere Ansprüche Gepflegte Gartenanlagen auf genutzten Flachdächern Grundlage: FLL-Dachbegrünungsrichtlinie, Ausgabe 2008

19 Vom Vorbild Natur zum Systemaufbau DDV 2016

20 Pflanzen für extensive Begrünungen Pflanzen stark besonnter, nährstoffarmer Standorte eignen sich besonders für weitgehend selbsterhaltende Begrünungen. Bedingungen an solchen Naturstandorten: sehr durchlässige Böden - keine Staunässe! wenig zur Verfügung stehendes Wasser hoher ph-wert nährstoffarm lichtintensiv enorme Temperaturdifferenzen

21 z.b. Sedumarten DDV 2016

22 und weitere Stauden DDV 2016

23 Systemaufbau Extensivbegrünung Bepflanzung (Sedumarten, Kräuter, Gräser) Substrat 10 cm Systemfilter Drainage-Element Speicherschutzmatte Dachaufbau wurzelfest abgedichtet Gewicht: wassergesättigt: ca. 110 kg/m² trocken: ca. 70 kg/m² Bei nicht wurzelfester Abdichtung Wurzelschutzfolie zusätzlich!

24 Verlegebeispiel DDV 2016

25 Projektbeispiele DDV 2016

26 Solar-Gründach DDV 2016

27 Wichtige Planungsgrundlagen Dachschonende Montage Aufständerung / Unterkonstruktion Einplanung der Anlage / Abstand der Solarreihen Auswahl der geeigneten Vegetation Berechnung der benötigten Auflast (Windsog) Gewerkekoordination / Ausführungsschritte Kommunale Förderung / KfW-Förderung Absturzsicherung / Pflege

28 Wertigkeit der Dachbegrünung DDV 2016

29 Extensivbegrünungen für Leichtdächer Für Dächer mit geringen Lastreserven werden spezielle Drainage-Elemente und gewichtsoptimierte Substrate verwendet. Die Pflanzenauswahl ist eingeschränkt. Bepflanzung (Sedumarten) Substrat (Leicht) Drainage-Element Dachaufbau wurzelfest abgedichtet Trenn- und Schutzmatte Gewicht wassergesättigt: trocken: ca. 60 kg/m² ca. 38 kg/m²

30 Projektbeispiel Carport DDV 2016

31 Intensive Dachbegrünung pflegeleicht pflegeintensiv pflegearm Pflege Intensive Begrünungen Gepflegte Parklandschaft Tiefgaragen- Begrünung Dachgarten Moos-Sedum- Begrünung Einfache Intensivbegrünung leicht Gewicht schwer

32 Systemaufbau Einfache Intensivbegrünung Bepflanzung: Stauden, Gräser, Sträucher Substrat ab 12 cm 14 cm Systemfilter Drainage-Element Dachaufbau wurzelfest abgedichtet Gewicht: wassergesättigt: ab ca. 160 kg/m² trocken: ab ca. 100 kg/m² Speicherschutzmatte Bei nicht wurzelfester Abdichtung Wurzelschutzfolie zusätzlich!

33 Projektbeispiel Haus der Landschaft DDV 2016

34 Projektbeispiel Einfache Intensivbegrünung DDV 2016

35 Projektbeispiel Privater Dachgarten DDV 2016

36 Projektbeispiel Firmen-Dachgarten DDV 2016

37 Baulandpreise in deutschen Städten DDV 2016

38 Baulandpreise in deutschen Städten November 2013: 516,93 Euro / m² Oktober 2016: 793,23 Euro / m² Preisentwicklung in Prozent: + 53 % DDV 2016

39 Pflege Fertigstellungspflege: Pflege der Dachbegrünung zur Erzielung eines abnahmefähigen Zustandes (z.b. 60% Deckung bei Aussaaten) Entwicklungspflege: Unterhaltungspflege: Pflege nach Abnahme der Fläche für einen begrenzten Zeitraum zur Förderung der Vegetationsdichte Pflege im Anschluss an die Entwicklungspflege zur dauerhaften Erhaltung eines funktionsfähigen Zustandes

40 Schlüsselkriterien Vegetationstechnik Berücksichtigung der Standortbedingungen ( Lokalklima etc.) Abstimmung von Gründach-Typ und Pflanzenauswahl Auswahl des geeigneten Systemaufbaus Einbau von Qualitätssubstraten nach FLL Ausführung durch erfahrene Dachgärtner-Fachbetriebe Einplanung von Pflege- und Wartungs-Intervallen

41 DDV-Fachreihe Dachbegrünung Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! DDV-Praxisratgeber Das 1x1 der Dachbegrünung DDV-Magazin GründachAktuell Leitfaden Dachbegrünung für Kommunen Dachgartenbuch Moderne Dachgärten Kreativ und Individuell