Die Unkrautbekämpfung im Winterraps ohne Metazachlor

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1 Freitag, 17. Juni 2016 Pflanzenschutzstrategie LWK 2016 Seite 1 von 7 Die Unkrautbekämpfung im Winterraps ohne Metazachlor Für die Unkrautbekämpfung im Raps darf seit 2015 in allen provisorisch und definitiv ausgewiesenen Wasserschutzgebieten sowie im Einzugsgebiet des Obersauer-Stausees kein Metazachlor (Wirkstoff aus Springbok, Butisan Plus, Butisan Gold, Fuego, Rapsan 500 SC, Rapsan TDI) mehr angewendet werden. Landesweit, also außerhalb aller Wasserschutzzonen, dürfen jedes 4. Jahr auf derselben Parzelle 750 gr Metazachlor eingesetzt werden. Konkret heißt das, dass der besagte Wirkstoff dieses Jahr nicht eingesetzt werden darf, falls er zwischen 2013 und 2015 auf derselben Parzelle benutzt wurde. Unter Berücksichtigung der maximalen Aufwandmenge von 750 gr/ha Metazachlor außerhalb der provisorischen und definitiv ausgewiesenen Wasserschutzzonen entspricht die maximale Aufwandmenge der Produkte: Butisan Gold 2,5 l/ha Butisan Plus 1,8 l/ha Fuego 1,5 l/ha Rapsan TDI 1,8 l/ha Rapsan 500 SC 1,5 l/ha Springbok 2,5 l/ha Springbok 1,25 l/ha + Butisan Plus 1,25 l/ha Neben dem Raps darf der Wirkstoff auch noch in Kartoffeln eingesetzt werden. Beachten Sie daher gegebenenfalls die Fruchtfolge auf ihrem Betrieb. Neben Metazachlor-Produkten stehen für die Bekämpfung von 2-keimblättrigen Unkräutern im Raps noch Devrinol 45 FL, Centium 36 CS, Koban, Successor 600, Quantum Power, Effigo, Stomp Aqua und Astrokerb zur Verfügung. Matrigon darf im Herbst nicht im Raps angewendet. Bei der aktuellen Gesetzeslage, sollten Sie die Unkräuter genau bestimmen und das Wirkungsspektrum der Herbizide in einer Tabelle genau nachschlagen bevor die Herbizide bestellt werden. Zur Unkrautbekämpfung im Raps steht kein breitwirkendes Herbizid mehr zur Verfügung das gleichzeitig eine zufriedenstellende Wirkung auf alle Zielunkräuter hat. Um den Unkrautbesatz im Raps unter der Schadschwelle zu halten, sind demnach mindestens 2 Überfahrten notwendig. Durch die landesweite, gesetzliche Reduzierung von 1000 gr/ha Metazachlor auf 750 gr/ha kommt man wahrscheinlich nicht drum herum Quantum Power, Koban oder Centium 36 CS sowie Effigo in der Unkrautbekämpfungsstrategie mit einzuplanen. Im Folgenden nennen wir Ihnen Tankmischungen die es ihnen ermöglichen auch innerhalb von Wasserschutzgebieten ihren Raps unkrautfrei zu halten. Eine Standardlösung für jeden Betrieb gibt es nicht. Innerhalb von Wasserschutzgebieten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung (Sie dürfen gerne Fotos von Unkräuter mailen) gilles.parisot@lwk.lu; Tel.:

2 Freitag, 17. Juni 2016 Pflanzenschutzstrategie LWK 2016 Seite 2 von 7 Herbizidmassnahmen in provisorisch und definitiv ausgewiesenen Wasserschutzzonen Die Rapsvorfrucht sollte bereits frei von Problemunkräutern (Ampfer, Winden, Disteln) sein, denn ausdauernde Unkräuter und Ungräser sind in einer zweikeimblättrigen Kultur nur schwer oder teuer bekämpfbar. Das Saatbett sollte für die Rapsaussaat bestmöglich zubereitet und die Ablagetiefe absolut gleichmäßig tief sein. Samenunkräuter sind wesentlich einfacher zu bekämpfen wenn sie gleichmäßig in einer kurzen Zeitspanne auflaufen. Leitunkräuter im Rapsanbau sind Kamille, Klette, Hirtentäschel, Ehrenpreis, Vogelmiere und Taubnessel. Auf stickstoffreichen, aber leichten Böden sollte man sich vergewissern ob Ochsenzunge/ Krummhals auf dem Schlag vorhanden sind oder nicht. Die besonders in engen Rapsfruchtfolgen immer stärker auftretenden Kreuzblütler (Hirtentäschel, Hellerkraut, Hederich, Rauke-Arten) sind im frühen Nachauflauf nur unzureichend zu kontrollieren. Eine Herbizidapplikation im strikten Vorauflauf löst dieses Problem weitestgehend. Es gilt das Vorauflaufherbizid unter optimalen Bedingungen anzuwenden. Durch das Anwalzen nach der Saat (Minderung der Hohlräume zwischen den Bodenkluten besserer Bodenkontakt für die Rapswurzeln weniger Schnecken) verschafft man den Unkrautsamen bessere Auflaufmöglichkeiten und erzielt durch den gleichmäßigeren Feldaufgang einen besseren Wirkungsgrad des Vorauflaufherbizides. Gute Wirkungen der Vorauflauf-Herbizide werden nur bei ausreichend feuchtem Boden zur Applikation erreicht. I. Möglichkeiten einer frühen Unkrautbekämpfung ohne Metazachlor 1. VorSaatEinarbeitung (VSE) das Pflanzenschutzmittel wird vor der Saat eingearbeitet a. Devrinol 45 FL 2,5 l/ha Erfasst werden: Ehrenpreis, Weisser Gänsefuss, Hellerkraut, Kamille, Vogelmiere. Nicht erfasst wird: Hirtentäschel, Klette, Stiefmütterchen. und / oder 2. Das Herbizid wird im VorAuflauf (VA) nach der Saat angewendet das Saatkorn vom Raps sollte keinesfalls gekeimt sein a. Centium 36 CS 0,3 l/ha Erfasst werden: Hellerkraut, Hirtentäschel, Klette, Kornblume, Taubnessel, Vogelmiere und Windenknöterich. Nicht erfasst wird: Kamille, Stiefmütterchen, Storchschnabel, Ehrenpreis und Weisser Gänsefuss. oder die sehr breit wirkende Tankmischungen mit Quantum Power oder Centium + Koban b. Quantum Power 3 l/ha alternativ Centium 36 CS 0,2 ltr/ha + Koban 2 l/ha Abstandsauflagen: Quantum Power = 10 Meter Tankmischung = 20 Meter Centium 36 CS, Quantum Power sowie Koban (oder Successor 600) sollten im strikten VA angewendet werden weil dem Raps andernfalls Schaden zugefügt werden kann. Der Wirkstoff Pethoxamid (Koban, Quantum Power, Successor 600) darf innerhalb von 24 Monaten maximal 1x pro Parzelle angewendet werden. Beachten Sie hierbei auch wie weit Raps in der Fruchtfolge vom Mais steht, denn Pethoxamid (Successor oder Koban) ist ein gängiger Wirkstoff bei der Unkrautbekämpfung im Mais. Bei jeder Unkrautbekämpfung im Vorauflauf ist es sehr wichtig, dass der Boden feucht bis nass ist! Es macht keinen Sinn einen Vorauflauf-Wirkstoff auf trockenen Boden auszubringen.

3 Freitag, 17. Juni 2016 Pflanzenschutzstrategie LWK 2016 Seite 3 von 7 Nachdem eine der oben genannten Herbizidmassnahmen (I) erfolgt ist, sollte man mit der zweiten, ebenfalls unumgänglichen Maßnahme abwarten bis der Raps das 4. Blatt voll entwickelt hat. II. Ab dem 4-Blatt-Stadium vom Raps sollte bei einer Unkrautbekämpfungsstrategie ohne Metazachlor als 2. Herbizidmassnahme gegen Kamille, Kornblume, Disteln & Klette immer Effigo angewendet werden. Effigo 0,3 l/ha Die Kamillen sind unbedingt bereits im Herbst unter Kontrolle zu halten. Bei einer zu späten Unkrautbekämpfung im NA überdeckt der Winterraps mit seinen Blättern die Kräuter und somit erreicht der Wirkstoff die schmalen Kamillenblätter nicht. Im Schutz vom Raps überleben die Kamillen und überwuchern den Raps im Sommer, kurz vor der Ernte. Abbildung 1: Kamille (Foto: Gilles Parisot-LWK) Für den Fall, dass im Herbst keine Bekämpfung von Kletten, Kamillen, Kornblumen oder Disteln notwendig ist, sollte man zeitig im Frühjahr (bei Vegetationsbeginn) die Rapsschläge abgehen und urteilen ob deren Bekämpfung notwendig ist. Effigo oder Matrigon sollte nach dem Raps-Stadium BBCH 50 Hauptinfloreszenz vorhanden aber von den Blättern noch dicht umschlossen (Frühjahr) nicht eingesetzt werden. Für den Fall, dass die unter I (VSE und VA) genannten Herbizidmassnahmen wetterbedingt nicht optimal durchgeführt werden konnten, darf ab dem 6. Blattstadium Stomp Aqua mit 2 ltr/ha gegen massives Auftreten von Stiefmütterchen, Vogelmiere, Ehrenpreis, Taubnesseln, Storchschnabel, Klatschmohn und Ochsenzunge / Ackerkrummhals eingesetzt werden. III. Ab dem 6-Blatt-Stadium vom Raps sollte gegen eventuell noch aufgelaufene Stiefmütterchen, Vogelmiere, Ehrenpreis, Taubnesseln, Storchschnabel, Klatschmohn und Ochsenzunge / Ackerkrummhals Stomp Aqua angewendet werden. Stomp Aqua maximal 2 l/ha

4 Freitag, 17. Juni 2016 Pflanzenschutzstrategie LWK 2016 Seite 4 von 7 Astrokerb Kerb 400 SC Setanta SC Eine weitere Möglichkeit die Unkräuter nach dem 4-Blatt-Stadium vom Raps zu bekämpfen und eine notwendige Maßnahme gegen Ackerfuchsschwanz und Trespe, ist die Anwendung von Astrokerb im Spätherbst. Diese Maßnahme sollte erst ab einer Bodentemperatur vun unter 10 C erfolgen. Neu ist, dass Astrokerb nur 1x innerhalb von 36 Monaten angewendet werden darf was aber bei normalen Fruchtfolgen problemlos einzuhalten ist. Astrokerb enthält zwei bekannte Wirkstoffe. Zum einen das aus dem Bofort bekannte Aminopyralid und zum anderen das im Kerb 400 SC oder Setanta SC enthaltene Propyzamid. Unkrautbekämpfungen mit Astrokerb sowie Ungrasbekämpfungen mit Kerb 400 SC oder Setanta SC können bis in den Spätherbst hinein durchgeführt werden. Wichtig: Der Boden muss gut feucht sein und in den Tagen nach der Anwendung sollte es gemäßigt regnen. Das Propyzamid muss in die Wurzelzone vom Unkraut und Ungras gelangen. Die Bodentemperaturen sollten unter 10 C liegen. Das Saatbett muss gut abgesetzt und feinkrümelig sein. Um ein gutes Eindringen vom Propyzamid in die Ackerkrumme zu ermöglichen, sollten so wenig wie möglich Ernterückstände auf dem Boden liegen. Die volle Wirkung von Propyzamid auf Ungräser tritt im folgenden Frühjahr ab Wachstumsbeginn der Unkräuter und Ungräser ein. IV. Ab dem 4-Blatt-Stadium vom Raps darf bei einer Bodentemperatur von unter 10 C in einer Unkrautbekämpfungsstrategie Astrokerb mit eingeplant werden. Astrokerb 1,5 l/ha Stärken: Ackerfuchsschwanz, Trespe, Ehrenpreis, Kamille, Klatschmohn, Kornblume, Vogelmiere. Ackerhellerkraut und Klette werden nicht erfasst, Taubnessel nur sehr schlecht. Wir raten daher zu einer ersten Unkrautbekämpfung mit Quantum Power oder einer Tankmischung von Centium 36 CS mit Koban / Successor m Abstandsauflage resp. 20 m Abstandsauflage. Zusammenfassung einer chronologischen Unkrautbekämpfung innerhalb von definitiv und provisorisch ausgewiesenen Wasserschutzzonen 1. Im strikten VA Centium 36 CS (0,3 ltr/ha) oder Quantum Power (maximal 3 ltr/ha) anwenden. Abstand zu einem Oberflächengewässer: Centium 36 CS 5 m; Quantum Power 10 m; Successor 600 oder Koban 20 m. 2. Im Nachauflauf: Effigo 0,3 ltr/ha gegen Kamillen, Kletten & Kornblumen anwenden (mischbar mit Fungiziden). 3. Im 6-Blatt-Stadium vom Winterraps ist gegen Ochsenzunge / Ackerkrummhals, Ehrenpreis, Klatschmohn, Steifmütterchen, Storchschnabel, Taubnessel und Vogelmiere eine Korrekturmassnahme mit Stomp Aqua (2 ltr/ha) möglich. Abstand zu einem Oberflächengewässer: Stomp Aqua im Raps 20 m.

5 Freitag, 17. Juni 2016 Pflanzenschutzstrategie LWK 2016 Seite 5 von 7 4. ach dem 4-Blatt-Stadium vom Raps und bei Bodentemperaturen von < 10 C sollte Astrokerb 1,5 ltr/ha eingesetzt werden. Zielunkräuter sind einjährige Rispe, Ackerfuchsschwanz, Trespe, Ehrenpreis, Kamille, Klatschmohn, Kornblume und Vogelmiere. Maximal 750 gr/ha Metazachlor alle vier Jahre auf der gleichen Parzelle Außerhalb jeglicher Wasserschutzzone bleibt Metazachlor erlaubt. Die maximale Aufwandmenge vom Wirkstoff wurde allerdings durch das Règlement grand-ducal vom 12. April 2015 auf maximal 750 gr/ha alle vier Jahre herab gesetzt. Auf Basis der vorliegenden Texte, darf die ASTA allerdings auf der Internetseite der Pflanzenschutzmittel keine Änderungen in den Anwendungsvoraussetzungen vornehmen. Dies bewirkt zu unserem Bedauern, dass fälschlicherweise eine Aufwandmenge von maximal 1kg/ha Wirkstoff alle 3 Jahre in den Anwendungsvoraussetzungen der Metazachlor-Produkte Rapsan TDI, Butisan Plus, Butisan Gold, Fuego und Rapsan 500 SC, Springbok vorerst stehen bleiben muss. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Umstand nicht ungewollt zu einer Fehlerquelle wird. Butisan Plus oder Rapsan TDI enthalten jeweils 400 gr/ltr Metazachlor. Somit dürfen beide Produkte mit maximal 1,8 l/ha in jedem 4. Jahr auf der gleichen Parzelle zur Anwendung kommen. Von einer Solo Unkrautbekämpfung mit Fuego oder Rapsan 500 SC raten wir ab. Beim Metazachlor- Einsatz sollte man sich immer für ein Mischprodukt entscheiden und wenn möglich die Unkrautbekämpfung mit einem Splitting der Herbizide durchführen. Bei Mischprodukten sind die Wirkstoffe in einem erprobten Verhältnis zusammen gemischt, so dass die Schwächen des einen Wirkstoffes optimal durch die Stärken eines Partner-Wirkstoffes ausgeglichen werden. Die zugelassenen Metazachlor-Produkte erfassen Ehrenpreis, Weisser Gänsefuss, Hirtentäschel, Kamille, Klatschmohn, Klette, Taubnessel und Vogelmiere mehr oder weniger gut. In Kombi-Metazachlor- Produkten wie Butisan Gold oder auch Butisan Plus oder Rapsan TDI sind zusätzliche Wirkstoffe enthalten, um Wirkungsschwächen vom Wirkstoff Metazachlor auf verschiedene Unkräuter (z.b. Klette, Storchschnabel, Ehrenpreis, Klatschmohn auszugleichen. Für den Fall, dass Restbestände von Fuego oder Rapsan 500 SC aufgebraucht werden sollen, dürfen nicht mehr als 1,5 ltr/ha angewendet werden. Mögliche Anwendungen eines Metazachlor-Produktes: Butisan Gold besteht aus den gleichen Wirkstoffen die in einer Tankmischung von Springbok + Butisan Plus enthalten sind. Butisan Gold 2,5 l/ha bei Soloanwendung. Ein Splitting ist erlaubt. Die Tankmischungen könnten wie folgt zusammen gestellt sein: Nach der Saat auf gut feuchter Boden vor der Raps-Keimung: 1) Butisan Gold 1,7 l/ha + Centium 36 CS max. 0,3 l/ha gefolgt von einer 2. Behandlung mit 2) Butisan Gold 0,8 l/ha ebenfalls auf gut feuchten Boden wenn das Unkraut gerade mal aufgelaufen ist.

6 Freitag, 17. Juni 2016 Pflanzenschutzstrategie LWK 2016 Seite 6 von 7 Ein Springbok-Splitting ist nicht erlaubt. Um die 750 gr/ha Wirkstoffmenge nicht zu überschreiten ist folgende Tankmischung mit Springbok sinnvoll: Springbok 1,2 l/ha + Butisan Plus oder Rapsan TDI 1,2 l/ha Butisan Plus oder Rapsan TDI dürfen gesplittet werden. Folgende Tankmischungen sind sinnvoll: Zwischen dem 1. und 3. wahren Blatt vom Raps: Butisan Plus oder Rapsan TDI 1,7 l/ha Beim Splitting: Im Vorauflauf, bevor das Rapssaatkorn gekeimt ist: 1) Butisan Plus oder Rapsan TDI 1,3 l/ha + Centium 36 CS max. 0,3 l/ha Im Nachauflauf vor dem 3-Blatt-Stadium (3 wahre Blätter) von Raps: 2) Butisan Plus oder Rapsan TDI 0,5 l/ha Bedingt durch die stark herab gesetzte maximale Aufwandmenge von Metazachlor raten wir auf jeden Fall zu zwei Unkrautbekämpfungen vor dem 4-Blatt-Stadium und natürlich auf optimal feuchten Boden. Für den Fall, dass man sich nicht für eine Anwendung von Astrokerb entscheiden muss, sollte man wenn Auslaufgetreide aufläuft, der 2. Unkrautbekämpfung der gesplitteten Anwendung ein Gaminizid zumischen, vorausgesetzt das Ausfallgetreide und Ungras ist aufgelaufen. Bekämpfung der Ungräser im Raps Die Gräser sollten im Raps möglichst früh im Nachauflauf bekämpft werden. Die hierzu benötigten Herbizide enthalten über das Blatt wirkende Wirkstoffe (Ausnahme ist Propyzamid). Der Raps sollte bei der Behandlung also möglichst keine Ungräser abschirmen. Nicht zuletzt aus Gründen der Herbizidkosten sollten die einjährigen Ungräser im 2- bis 3-Blattstadium bekämpft werden. Je nach Mittel und zu bekämpfenden Ungrasarten sind Einsparungen von 1/3 bis 2/3 der normalen Aufwandmenge möglich. Auf Schlägen mit resistentem Ackerfuchsschwanz sollte zu Vegetationsschluss (Propyzamid) Kerb 400 SC oder Setanta SC eingesetzt werden, vorausgesetzt der Raps wurde vorher nicht mit Astrokerb behandelt. Im Raps zugelassene Graminizide sind: Agil (0,75 1,5 l/ha) Focus Plus (2 6 l/ha) + Dash (2 l/ha) Fusilade Max (maximal 1,5 l/ha) Targa Prestige (1 3 l/ha) + Dash (2 l/ha) Propyzamid: Kerb 400 SC oder Setanta SC maximal 1,875 l/ha ab dem 4-Blatt-Stadium vom Raps nur wenn kein Astrokerb angewendet wurde Propyzamid wird über die Wurzeln vom Ungras aufgenommen. Bei der Anwendung sollte die Bodentemperatur unter 10 C liegen. Die volle Wirkung zeigt sich im Frühjahr nach Vegetationsbeginn.

7 Freitag, 17. Juni 2016 Pflanzenschutzstrategie LWK 2016 Seite 7 von 7 Die Unkrautbekämpfung im Raps muss zwingend im Herbst gelingen. Die Unkräuter können den Raps bereits im Herbst unterdrücken und es stehen keine breitwirkenden Herbizide für den späten Nachauflauf zur Verfügung. Beachten Sie außerdem, dass sich die Rapsglanzkäferbekämpfung im Frühjahr schwieriger gestaltet wenn blühende Unkräuter im Raps stehen. Anwendungen der gebräuchlichsten Insektizide sind nicht erlaubt wenn blühende Unkräuter im Raps stehen. Abbildung 2: Persischer Ehrenpreis blüht im Rapsfeld. Eine Anwendung von Insektiziden mit der Bienenschutzauflage B1 ist hier nicht zulässig (Bild: M. Eickermann, LIST) Die Pflanzenbauberatung der Landwirtschaftskammer