Hören bedeutet Leben. Hörgeräte entdecken

Transkript

1 Hören bedeutet Leben Hörgeräte entdecken

2 Hören bedeutet Leben Gutes Hören ist selbstverständlich. Oder? Das Ohr und nicht etwa das Auge ist das empfindlichste Sinnesorgan des Menschen. Je besser wir hören, umso leichter nehmen wir am Leben teil und finden uns in unserer Welt zurecht. Unser Hörsinn arbeitet dabei rund um die Uhr. Ein Leben lang. Aber was ist, wenn irgendwann die Töne schwinden? Oder wenn man zwar noch gut hört, aber nicht mehr alles versteht? Zum Beispiel Gespräche in lauten Umgebungen, wie in einem Restaurant. Hier können moderne Hörsysteme helfen und Ihnen damit Lebensqualität zurückbringen. Winzig, vielfältig, leistungsstark In Deutschland sind über verschiedene Hörsysteme in vielen Formen, Farben, Größen, Preisund Leistungsklassen erhältlich. Hörgeräteakustiker halten diese große Palette für Sie bereit vom Basisgerät bis zum Gerät der Spitzenklasse. Die individuelle Lösung zählt Es gibt für Sie die optimale Hörlösung, die Sie gemeinsam mit Ihrem Hörakustiker finden werden. Er wird Ihnen die Hörgeräte vorstellen, die speziell für Sie in Frage kommen. Sie entscheiden, was Ihnen akustisch und optisch am besten gefällt. Sie können in der Regel kostenlos ausprobieren, welches das beste Gerät für Sie ist. Mit dieser Broschüre erhalten Sie schon vorab einen kleinen Überblick über die unterschiedlichen Hörsystemmodelle und wichtige Technologien. 3

3 Verabschieden Sie sich von Ihren Vorurteilen Die häufigsten Vorurteile 1 Hörgeräte sind groß und hässlich. Falsch! Moderne Hörgeräte sind kleine Hochleistungscomputer. Sie haben nichts mit den beigefarbenen Bananen früherer Generationen zu tun. Sie sind winzig klein und nahezu unsichtbar. 2 Hörgeräte sind teuer. Hörgeräte gibt es mittlerweile für jeden Geldbeutel. Außerdem zahlt Ihre Krankenkasse einen nicht unerheblichen Zuschuss für Hörgeräte. 3 Hörgeräte piepen immer. Früher kam es bei Hörgeräten manchmal zu Rückkopplungen. Diese treten auf, wenn sich ein Mikrofon zu nahe an einem Lautsprecher befindet. Neue Technologien vermeiden diesen Effekt. 4 Hörgeräte sind für ältere Leute. Ca. 16 Mio. Deutsche über 45 Jahren hören nur eingeschränkt! Dazu zählen auch viele jüngere Menschen. Je früher das Hören unterstützt wird, desto besser wird das Verstehen im Alter. Das leisten moderne Hörgeräte Natürliches Hören Früher haben Hörgeräte einfach alle Töne lauter gemacht. Das entspricht aber nicht unserem natürlichen Hören. Mit modernen Hörsystemen werden leise Signale wieder hörbar; laute Schalle werden aber nicht zu laut. Der Klang ist dabei wieder sehr angenehm und natürlich. Sprache verstehen Unser Gehirn filtert unwichtige Geräusche heraus, während es gleichzeitig wichtige Geräusche hervorhebt. Das bilden moderne Hörgeräte nach. So machen sie Sprache wieder hörbar auch in geräuschvoller Umgebung und dämpfen störende Geräusche ab. Räumliches Hören Das räumliche Hören hilft, einen Klangbrei in einzelne Geräusche aufzulösen und zu erkennen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Zum Beispiel ein Zuruf oder ein sich näherndes Auto. 5

4 Aus welchen Bausteinen besteht ein Hörgerät? Hörgeräte sind kleine Hightech-Wunder. Taster (optional; zur Lautstärkeund Programmregelung) Computer-Chip Vorderes Mikrofon Hinteres Mikrofon Lautsprecher Verstärker Batterie Im Inneren bestehen sie alle aus folgenden Komponenten: Mikrofone, die den Schall aufnehmen ein Verstärker, der den Schall lauter macht ein Computer-Chip, der den Schall nach individuellen Hörbedürfnissen bearbeitet und der vom Hörakustiker programmiert wird ein Lautsprecher (auch Hörer genannt), der den verstärkten Schall ins Ohr sendet eine Batterie, die das System mit Strom versorgt Trotz gleicher Konstruktion sind die Qualitätsunterschiede beim Klangempfinden und Sprachverstehen bei den Geräten oft sehr groß. Je höherwertiger das Produkt, desto näher kommt das Gerät dem natürlichen Hören. Zum Beispiel durch: Breitbandigkeit: die Fähigkeit, auch hohe Töne zu übertragen automatische Lautstärkeregelung: Leises wird hörbar und Lautes nicht zu laut Synchronisation von zwei Hörsystemen: sorgt für ein ausgewogenes Klangbild Rückkopplungs-Unterdrückung: verhindert, dass die Hörgeräte pfeifen Künstliche Intelligenz: erkennt, in welcher Situation Sie sich aufhalten, und optimiert automatisch die Einstellung für Sie eine Spracherkennung, die dem System anzeigt, ob Sprache im Umgebungsgeräusch enthalten ist Lärm-Management: erkennt und reduziert Lärm Binaurale Signalverarbeitung (Raumklang): ermöglicht eine gute Schallortung 6 7

5 Welche Arten von Hörgeräten gibt es? Hinter oder im Ohr entscheiden Sie selbst! 1. Hinter-dem-Ohr-Geräte 2. Im-Ohr-Geräte Gerät mit externem Hörer Mini- Lautsprecher Ohrstück Mikrofone Verstärker (innen) Sehr dünnes Kabel Der Großteil aller Hörgerätenutzer entscheidet sich für Geräte, die hinter dem Ohr getragen werden. Sie sind leicht, sehr klein und nahezu unsichtbar hinter dem Ohr zu tragen. Es gibt zwei Varianten: a) Geräte mit externem Hörer, bei denen das verstärkte Signal durch ein unauffälliges, haarfeines Kabel in den Hörer gelangt, der im Gehörgang kurz vor dem Trommelfell sitzt. Er sorgt für eine klare und natürliche Klangqualität. Ein kleines Fixierschirmchen oder ein individuelles Ohrstück halten den Lautsprecher in Position. b) Geräte mit Schallschlauch Hier gelangt der Schall durch einen Schlauch in ein individuelles Ohrstück, das perfekt an Ihr Ohr angepasst wird. Da diese Geräte eine größere Batterie und einen größeren Verstärker aufnehmen können, sind sie auch gut geeignet für Menschen, die ein leistungsfähigeres Gerät benötigen. Beide Arten gibt es in vielen verschie- denen Farben passend zu Ihrem Haar- oder Hautton. Diese Geräte sind geeignet für leichte bis mittlere Hörverluste. Hier sitzt das Hörgerät in einer individuell angepassten Schale direkt im Gehörgang. Dafür benötigt man allerdings einen ausreichend großen Gehörgang. Die kosmetische Wirkung ist von der Größe des Ohrkanals und damit von der Sichtbarkeit des Gehäuses abhängig. Hier gibt es drei Varianten: a) Concha-Geräte (griech.: Muschel) Platziert im sichtbaren Teil des Ohres b) Gehörgangs-Geräte (Kanal) c) CIC (completely-in-the-canal) Die beiden letzteren Systeme sitzen vollständig im Gehörgang, wodurch sie nahezu unsichtbar sind. Von ihrer Leistung her sind sie für Menschen mit einer leichten bis mittleren Hörminderung geeignet. Concha Gehörgangsgerät CIC (komplett im Gehörgang) 8 9

6 Ein oder zwei Hörgeräte? 80 % aller Hörgerätekunden tragen zwei Hörgeräte. Denn wir hören am besten, wenn beide Ohren gleich gut arbeiten. Unser Gehör ist von Natur aus für zwei Ohren konzipiert. Halten wir z. B. im Wald ein Ohr zu, hören wir zwar ein Zwitschern, aber nur beide Ohren zusammen verraten uns, dass der Vogel links vorne im Gebüsch sitzt. Sind beide Ohren von einer Hörminderung betroffen, sind in jedem Fall zwei Hörgeräte sinnvoll. Dann klingt Sprache klarer, und das Zuhören fällt leichter insbesondere in lauter Umgebung. Mehr Details und ein besseres Verstehen von Sprache gewinnen Sie, wenn Sie nicht nur zwei, sondern sogenannte binaurale (lat.: mit beiden Ohren) Hörsysteme haben. Hier arbeiten linkes und rechtes Gerät über einen drahtlosen Datenaustausch eng zusammen. So werten sie eine Klangumgebung gemeinsam aus. Nur mit einer solchen Technik können Hörsysteme das natürliche beidohrige Hören, und damit das Richtungshören, nachahmen. Gutes Richtungshören ist eine Voraussetzung, damit man sich in lauter Umgebung entspannter unterhalten kann. Wenn man seine Geräte in bestimmten Momenten manuell bedienen können will, bieten binaurale Systeme den Vorteil, dass jede Programmwahl oder Lautstärkeänderung immer auf beiden Seiten vonstatten geht. 10

7 Vernetzung mit Kommunikations- und Unterhaltungsmedien Das Bluetooth -Funkverfahren bietet neue Möglichkeiten. Nicht nur im Gespräch von Angesicht zu Angesicht ist es wichtig, besser zu hören. Beim Telefonieren, Fernsehen oder Musikhören profitieren Sie noch mehr von Hörsystemen, wenn diese über die drahtlose Vernetzungstechnologie Bluetooth verfügen. Der sogenannte Streamer empfängt dazu Bluetooth-Signale von Handy, TV oder anderen Quellen und überträgt sie drahtlos und in guter Qualität in die Hörsysteme. Fernsehen Ein Bluetooth-Sender wird am Audioausgang des TV-Gerätes angebracht und überträgt den TV-Ton drahtlos über den Streamer direkt in die Hörsysteme. Die Zuschauer im Zimmer und Sie können jeweils die gewünschte Lautstärke einstellen. Das Verstehen ist ausgezeichnet. Telefon Handy- und Festnetztelefonate lassen sich per Bluetooth-Schnittstelle freihändig führen. Ihr Telefon wird einmal per Bluetooth verbunden, ab dann klingelt das Handy in den Hörgeräten, und man hört den Anruf in beiden Ohren. Vorträge Eine weitere attraktive Möglichkeit der drahtlosen Anbindung ist das Verstehen auf größere Entfernung, zum Beispiel in einem Vortragsraum. Man kann dem Vortragenden ein kleines Mikrofon ans Revers stecken und ihn dann auch in der zehnten Reihe noch wunderbar verstehen. 12

8 Der nächste Schritt Wenn Sie erste Probleme mit dem Verstehen haben, sollten Sie Hörsysteme probieren. Probieren Sie einfach, was heute mit Hörgeräten möglich ist. Denken Sie nicht zu früh über die möglichen Kosten nach. Die Krankenkassen übernehmen einen gewissen Anteil der Kosten. Besseres Hören ist eine langfristige Investition in Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden. Mit den Hörsystemen, für die Sie sich entscheiden, werden Sie viele Jahre leben. Der Hörakustiker, von dem Sie diese Broschüre erhalten haben, wird Ihnen alle offenen Fragen gerne detailliert beantworten und gemeinsam mit Ihnen die Hörsysteme auswählen, die zu Ihrem Hörprofil und Ihrem Hörgeschmack passen. Er wird Ihnen in Zukunft mit Rat und Tat zur Verfügung stehen. 14

9 People First Unser Versprechen für Kommunikation und Lebensqualität. Ihr Akustiker: / D-Hamburg Änderungen, Irrtümer und Abverkauf vorbehalten.