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1 Ordo Hospitalaris Sancto Lazari Hierosolymitani Hospitalischer Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem OSLH e.v. Beethovenstrasse 20 - D Illerkirchberg Tel: 0049-(0) Fax: 0049-(0) Lazarusorden@web.de - Lazarusorden-Geschichte Hier soll schwerpunktmäßig auf die Geschichte des Ordens im Mittelalter eingegangen werden, nach 1291 (Fall von Akkon) und damit der Vertreibung der Kreuzfahrer aus dem Heiligen Land, ist die Ordensgeschichte zum Teil widersprüchlich, verworren, mitunter auch nicht nachzuvollziehen. Das Motto des Lazarusordens lautet: Atavis et Armis = Für Ahnen und mit Waffen. In die heutige Sprache übersetzt: Mit dem Wissen, was unsere Ahnen geleistet haben, kämpfen wir für den Nächsten. Und zwar in ihrem Namen, mit all unserer Kraft, unserer Intelligenz, unserem Selbstbewusstsein und vor allem mit all unserem Glauben. Die realen Anfänge des Lazarusordens sind schwer zu ermitteln, da geeignete Quellen fehlen. Der Lazarusorden oder Orden des Heiligen Lazarus, (offiziell: Militärischer und Hospitalischer Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem) ist eine christliche ritterliche Ordensgemeinschaft, die im Mittelalter vor über 900 Jahren als geistlicher Ritterorden in Jerusalem gegründet wurde. Im Jahre 125 vor Christus herrschte ein Hohepriester namens Johannes Hyrcanus, Sohn des Simon Maccabäus aus der Dynastie der Hasmonäer, über Jerusalem. Dieser errichtete mit Geldmitteln vom Grabe des Königs David vor den Mauern von Jerusalem, zwischen dem Stefanstor und dem Tankredturm, das Lazarett der Aussätzigen. In einer Chronik des Lazarusordens aus dem Jahre 1775 wird Johannes Hyrcanus als der erste Großmeister bezeichnet. In einem Dokument vom schreibt Johannes von der Normandie, der spätere König Johannes der Gütige, dass der Lazarusorden seit "den Tagen des großen Kaisers Vespasian" (70-79 n. Chr.) bestehe. Seit dem 4. Jahrhundert ist ein Hospital in der Nähe des Lazarustors in Jerusalem bekannt, das damals durch armenische Mönche geführt wurde. Der erste historische Hinweis auf Ursprünge des Lazarusordens finden sich in einem Bericht über ein Lazarett für Aussätzige im Commemorandum de Casis dei aus der Zeit Karls des Großen. Hier wird ein "Spital für Aussätzige" erwähnt, in dem 15 Aussätzige und 2 Mönche lebten. Bei den Mönchen soll es sich um Armenier gehandelt haben, die nach der Regel des heiligen Basilius lebten.

2 In weiteren Quellen wird erwähnt, dass im Jahre 370 einige armenische Mönche Leprakranke pflegten. Wir kommen hier wohl dem wahren Ursprung des Lazarusordens sehr nahe. Diese Mönche bildeten seinen Ursprung. Seit seiner Gründung blickt der Orden auf eine bedeutende Geschichte seiner hospitalischen Tätigkeit zurück, die in der Entstehung des Begriffes Lazarett ihre geschichtliche Würdigung erhalten hat. Traditionell war der Orden über Jahrhunderte hinweg in der hospitalischen Betreuung von Leprakranken engagiert. Dank der modernen Medizin ist dies kaum mehr von Bedeutung. Der Lazarusorden ist der älteste hospitalische Orden, er hat auch am längsten seinen ausschließlich karitativen Charakter behalten. Wann genau des Lazarushospital zu einem ritterlichen Orden wurde, ist nicht genau überliefert. Die Aufgabe des Lazarusordens, sich um die Leprakranken zu kümmern, steht in der Tradition der christlichen G emeinschaften des Orients im 3. und 4. Jahrhundert, die christliche Nächstenliebe pflegten. Erst mit den Kreuzzügen in das Heilige Land wurde diese Tradition dort wieder neu gegründet, im Abendland fand sich diese vorher nicht. Zu den Ursprüngen des Ordensnamens: Nach dem Johannesevangelium (Joh 11,1 45 EU) sind Lazarus und seine Schwestern Martha und Maria besondere Freunde Jesu. Nachdem dieser in Abwesenheit von der Krankheit des Lazarus erfährt, bleibt er noch zwei Tage im Norden Israels in der Nähe des Sees Genezareth und reist dann nach Bethanien, das in der Nähe Jerusalems liegt (Joh 11,18 EU). Lazarus ist in der Zwischenzeit gestorben und bei der Ankunft Jesu bereits seit vier Tagen in einer Höhle beigesetzt. Jesus lässt den Stein vom Grab wegwälzen. Auf den Zuruf Jesu Lazarus, komm heraus! verlässt dieser noch mit den Grabtüchern umwickelt lebendig das Grab. Von einem anderen Lazarus spricht das Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus (Lk 16,19 31 EU). Der kranke und arme Lazarus liegt vor der Tür eines reichen Mannes und begehrt nur die Brocken, die von dessen reicher Tafel herabfallen, während Hunde seine Geschwüre lecken. Nachdem beide Männer gestorben sind, kommt der Reiche in die Unterwelt ( Hades ) und sieht von dort den Lazarus in Abrahams Schoß gebettet. Der Reiche bittet Abraham, den Lazarus zu ihm zu schicken, um ihm seine Qualen zu erleichtern. Dies verweigert Abraham mit dem Hinweis, der Reiche habe seinen Anteil am guten Leben bereits im Diesseits erhalten. Auch die Bitte des Reichen, den Lazarus zu seinen Hinterbliebenen zu senden, um sie vor den Folgen eines üppigen Lebens zu warnen, wird von Abraham abgelehnt unter Hinweis auf die Weisungen der Tora und der zusätzlichen Begründung: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht (Lk 16,31 EU). Als um das Jahr 370 die armenischen Basilianer-Mönche nach Jerusalem kamen und ihre hospitalische Tätigkeit aufnahmen, zogen sie wahrscheinlich beide Gesichtspunkte als Grundlage für ihre Mission heran. Sie begründeten in der Nähe des Lazarustors das St. Lazarus Hospital, das als Ursprung des Lazarusordens gilt. Im 9. Jahrhundert gab es dann zwei weitere Hospitäler, das Marienhospital und das Hospital des hl. Johannes, aus dem später der Hospitaler ( bzw. Johanniter-Orden hervorging. Diese drei Hospitäler wurden gemeinhin als Hospital von Jerusalem bekannt. Der Lazarusorden entwickelte sich im 11. Jahrhundert aus dem St. Lazarus-Hospital, das am Lazarustor außerhalb der Stadtmauern von Jerusalem gelegen war und die Kranken, Bedürftigen, Sterbenden, Leprakranken und Reisenden aufnahm und pflegte.

3 Krankheit macht alle gleich. Der Orden folgte den Ordensregeln des Augustinus von Hippo. Aus der hospitalischen Tätigkeit des Lazarusordens leitet sich auch der Begriff Lazarett ab. Ein einfaches grünes Tatzenkreuz auf der Brust des schwarzen Habits beziehungsweise auf der linken Schulter ihres Mantels war wohl von Anfang an, als Raymond du Puy gleichzeitig Großmeister der Johanniter und der Lazariter war Symbol des Sankt-Lazarus-Ordens. Warum die Farbe "Grün" gewählt wurde, darüber gibt es die unterschiedlichsten Theorien, die alle nicht bewiesen sind. Die erste dokumentarische Erwähnung des Lazarusordens findet sich im Jahre 1043 n. Chr. in einer Bulle von Benedikt IX., worin er dem Orden bestimmte Privilegien bewilligte. Der Orden des Heiligen Lazarus wurde als ältester hospitalischer Orden der Christenheit um das Jahr 1098/1099 gegründet. Vor 1098 stand der Orden unter der geistlichen Protektion des griechischen Patriarchen von Jerusalem. Danach kam der Orden unter das Protektorat des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem. Zu Beginn der Kreuzzüge war der der Lazarusorden als ältester hospitalischer Orden bereits existent. Die Mitglieder des Lazarusordens widmeten sich ausschließlich der Pflege der Leprakranken, die Bedeutung des Lazarusordens stieg, da dieser diejenigen Ordensritter aufnahm, die in den christlichen Heeren von dieser Krankheit befallen waren. Ursprünglich war der Orden also eine rein karitative Vereinigung, militarisierte sich aber zur Zeit der Kreuzzüge, um in den kriegerischen Auseinandersetzungen um Jerusalem handlungsfähig zu bleiben. Im 12. Jahrhundert breitete sich der Orden zunehmend auf die Herkunftsländer der Kreuzfahrer aus. König Ludwig VII. von Frankreich verlieh 1154 dem Orden den königlichen Status und wies ihm das Schloss Boigny in der Nähe von Orléans zu. Die Aktivitäten des Ordens waren ursprünglich rein hospitalischer Art. Seine militärischen Funktionen ergaben sich etwa ab 1120 aus dem Umstand, dass die geistlichen Ritterorden ihre an Lepra erkrankten Mitbrüder zum Dienst bei den Brüdern von St. Lazarus überstellten. Durch die zunehmend kriegerische Entwicklung im Heiligen Land erfolgte um 1120 die Umwandlung in einen militärischen Orden. Ritter des Lazarus-Ordens nahmen ab diesem Zeitpunkt an allen historischen Auseinandersetzungen teil. Die Zeit der Umwandlung des hospitalischen Lazarusordens in einen militärischen Orden fällt in die Regierungszeit des an Aussatz erkrankten Königs Balduin IV. Nach dem Tod von König Amaury am 11. Juli 1174 kam der dreizehnjährige Balduin schon damals an Aussatz erkrankt an die Regierung. Vierundzwanzig Jahre lang litt der König an dieser Krankheit. Er war stets von Lazarusrittern umgeben. Diese Ritter waren als militärische Formation der "lebenden Toten" wegen ihrer Tapferkeit weithin berühmt und zeichneten sich in nahezu zwei Jahrhunderten in vielen Schlachten aus. Berüchtigt war diese Einheit dafür, ohne Helm und Kopfbedeckung in den Kampf zu ziehen. Die durch den Aussatz entstellten Gesichter riefen beim Feind zumeist blankes Entsetzen hervor.

4 Unter diesem König wurden bedeutende Schlachten in Syrien geschlagen. In der Schlacht von Montgisard kämpfte Balduin IV. der Aussätzige gegen die Mameluken Saladins und errang am 27. November 1177 einen Sieg für die Kreuzfahrer. Das gerade einmal drei Dutzend Lazarusitter umfassende Kontingent kämpfte in der vordersten Reihe und schlug sich bis zur Mamelukken-Leibgarde Saladins vor, dem nur mit Mühe die Flucht gelang. Der Tod König Balduins IV. im Jahre 1185 führte schon zwei Jahre später zum Verlust der Heiligen Stadt. Am 2. Oktober des Jahres 1187 fiel Jerusalem in die Hände Saladins. Der Eroberer zeigte sich von echt orientalischer Großzügigkeit: Er ließ nicht nur alle Kranken und Armen unentgeltlich frei, sondern spendete aus seinem eigenen Schatz für die Witwen und Waisen der gefallenen Ritter. Dem Spitalsorden aber räumte er eine Frist von einem vollen Jahr ein, um sich in Ruhe und Ordnung aus Jerusalem zurückziehen zu können. Patriarch Robert von Nantes berichtete an den Papst, dass in der Schlacht von La Forbie am 18. Oktober 1244 alle anwesenden Lazarusritter den Tod fanden. Der Orden nahm unter hohen Verlusten von 1248 bis 1250 am sechsten Kreuzzug teil und erhielt von König Ludwig IX. von Frankreich ein Haus in Damiette geschenkt, das nach der Aufgabe der Stadt im Mai 1250 aber wieder geräumt werden musste. Im Jahr 1252 griff der Orden in der Nähe von Ramla eine arabische Karawane an, um eine große Vieherde zu erbeuten, allerdings wurden die Lazarusritter nach einem Gefecht mit Sarazenenkriegern geschlagen. Laut Joinville hatten nur vier Ordensritter den Kampf überlebt erteilte Papst Innozenz IV. dem Orden die Erlaubnis, auch Großmeister zu ernennen, die nicht an Lepra leiden beteiligten sich fünfundzwanzig Ordensritter bei der Verteidigung von Akkon, die alle während des Kampfes getötet wurden. Der Orden war danach gezwungen, das Heilige Land zu verlassen, und Boigny wurde der Sitz des Großmagisteriums. Neun Jahre später stellte Urban IV. die Lazariter unter den direkten Schutz des Heiligen Stuhls und bezeichnete den Orden als ordo militia und stellte ihn damit auf eine Stufe mit den großen Ritterorden der Zeit. Nach der Niederlage von der letzten Kreuzfahrerbastion Akkon 1291, bei deren Verteidigung fast alle Lazarus-Ritter ums Leben kamen, war der Orden gezwungen, zusammen mit allen anderen Orden und Kreuzrittern das Heilige Land zu verlassen. Nach dem Verlust des Heiligen Landes zog sich der Orden nach Europa zurück und erfüllte seinen militärischen und hospitalischen Auftrag durch die Geschichte. In der Folge wurde Boigny der Sitz des Großmagisteriums. Bis zu seiner Säkularisation im Jahr 1772 bestand der Lazarusorden als Orden päpstlichen Statuts. Der Lazarusorden ist heute kein Ritterorden mit Anerkennung der katholischen Kirche. Er unterscheidet sich darin von den päpstlichen Ritterorden (Christusorden, Orden vom Goldenen Sporn, Piusorden, Gregoriusorden und Silvesterorden), vom Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem und vom Malteserorden. Nach kanonischem Recht gilt ein Orden 100 Jahre nach dem Tod des letzten Ritters als aufgelöst.

5 Das letzte Mitglied des Ordens Unserer Lieben Frau vom Berg Karmel starb Somit existiert der historische Lazarus-Orden de jure nicht mehr, wobei diese Ansicht unter Fachleuten umstritten ist. Die Entwicklung der Folgejahre ist wissenschaftlich umstritten. Die Rückkehr zu den überlieferten Strukturen des Ordens erfolge Francisco de Borbón y de La Torre, Herzog von Sevilla, wurde in diesem Jahr zum Generalleutnant des Ordens ernannt und fünf Jahre später zum Großmeister gewählt. Im Jahre 1968 spaltete sich der Orden in die Obedienz von Malta - MO und die Obedienz von Paris - PO und in den Folgejahren in weitere Gruppierungen. Verhandlungen zur Wiedervereinigung scheiterten. Vertreter beiden Obedienzen verfolgten das Ziel der Zusammenlegung beider Obedienzen weiter. Schließlich wurden diese Bemühungen mit Erfolg gekrönt. Die beiden Großmeister traten 2004 und 2008 zurück und ermöglichten so 2008 in Manchester die Wahl eines gemeinsamen Großmeisters. Viele vorübergehend zur Orleans-Gruppe gewechselten nationalen Jurisdiktionen kehrten 2008 in den Vereinigten Orden zurück. Heute steht der Lazarusorden international gesehen recht zersplittert da. Mühsame Versuche, ihn zu einen, führ(t)en stets zu neuen Spaltungen. Die Vereinigungen, die sich heutzutage als "Lazarusorden" bezeichnen, unterstehen dem Vereinsrecht des jeweiligen Landes. In manchen Ländern bestehen mehrere Organisationen, die für sich in Anspruch nehmen, den Lazarusorden zu repr äsentieren, manche sind nicht einmal im Vereinsregister des entsprechenden Landes registriert. Jurisdiktionen im deutschsprachigen Raum (kein Anspruch auf Vollständigkeit): Großballei Deutschland Humanitäres Großpriorat Europa und Lazarus Hilfwerk Ritter des Heiligen Lazarus zu Jerusalem - Großpriorat von Österreich "Ritter des Heiligen Lazarus von Jerusalem, Grosspriorat von Liechtenstein" Weitere Organisationen mit Lazarus-Bezug: Ritter des Heiligen Lazarus zu Jerusalem, Priorat Deutschland Militärischer und Hospitalischer Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem (Orléans-Gruppe) Militärischer und Hospitalischer Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem (Malta) Vereinigte Großpriorate des Hospitalischen Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem (Malta) Lazarus Union (Union Corps Saint Lazarus International - CSLI)

6 Seit dem existiert wieder ein Orden, der sich ausschließlich mit den eigentlichen Zielen des ursprünglichen Lazarusordens identifiziert, nämlich der reinen Hospitalität ohne irgendwelche militärischen Ansprüche: Ordo Hospitalaris Sancti Lazari Hierosolymitani Hospitalischer Orden des Heiligen Lazarus von Jerusalem OSLH e.v. In diesem Sinne: Atavis et Armis Quellen: