Ich will immer das Maximale

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1 Schweiz 4,10 sfr., Österreich e 2,30, Benelux e 2,40, Frankreich e 2,80, Italien e 2,80, Portugal e 2,80, Spanien e 2,80, Kanaren (Luftfracht) e 2,95, Ungarn Ft 855, Griechenland e 3,20, England 2,10, Slowenien e 2,80/SIT 670,99 Fotos: imago (4), Baumann Louis van Gaal Der Stotter-Start und die Probleme Felix Magath Der Meister der Überraschungen Ralf Rangnick Warum er sein Team attackiert Sami Khedira im Interview Nr. 68 / 34. Woche 17. August 2009 NATIONALELF Fall Frings: Bringt er s noch? Ich will immer das Maximale Stuttgart in den Play-offs zur Champions League 5 2,10 Deutschland Ronaldinho im Interview Ich habe Respekt vor Grafi te

2 kicker, 17. August 2009 INHALT 3 Kollege Böker und sein fußballverrückter Selbstversuch Neue Saison mit neuen Terminen. Bis zu neun verschiedene Anstoßzeiten in der 1. und 2. Bundesliga an einem Wochenende nein, das muss man nicht mögen. Aber man könnte ja mal ausprobieren, wie viele Spiele man von Freitag bis Montag vor Ort verfolgen kann. Verrückte Idee? Stimmt! kicker-chefreporter Rainer Franzke hatte sie und unser Kollege Thomas ( Schmal ) Böker setzte den fußballverrückten Selbstversuch in die Praxis um. Das Ergebnis: 7 Spiele in 102 Stunden! In diesem Dauereinsatz spulte er mit dem Auto und im Zug schlappe 2937 Kilometer runter. Respekt! Was Thomas Böker bei seinem extremen Bundesliga-Trip in den Stadien und auf dem Weg dorthin so alles erlebte, beschreibt er ab Seite 73. Sein Fazit: Ich würde es jederzeit wieder machen. Sami Khedira (22) und Holger Badstuber (20) gehören zur jungen Generation in der Bundesliga. Wir haben Stuttgarts U-21-Europameister und den Aufsteiger vom FC Bayern interviewt. Ich will immer das Maximale (Khedira) und Jede Minute ist der Wahnsinn (Badstuber) lesen Sie auf den Seiten 6 und 12. Viel Vergnügen bei der Lektüre! Ihr Klaus Smentek (Chefredaktion) INHALT CHAMPIONS LEAGUE Ich will das Maximale 6 Interview mit Sami Khedira vor Stuttgarts Play-off-Spiel in Timisoara FRAUEN-EM Ü-30-Party 77 Bei der EM in Finnland spielen die deutschen Oldie-Damen eine große Rolle NATIONALMANNSCHAFT Wirklich zu schwach? 10 Von Bundestrainer Löw zuletzt nicht nominiert: Torsten Frings, der Streitfall BUNDESLIGA Jede Minute ist der Wahnsinn 12 Das erste große Interview mit Bayern-Shootingstar Holger Badstuber Der Meister der Überraschungen 14 Felix Magath bringt immer wieder unbekannte Spieler Berichte und Analysen vom 2. Spieltag BUNDESLIGA Berichte und Analysen vom 2. Spieltag 55 INTERNATIONAL Aktuelles aus aller Welt 46 Mit Diego gegen den Trend 76 Der Saisonstart in Italien 3. LIGA Berichte und Analysen vom 4. Spieltag 63 REPORT 7 Spiele in 102 Stunden 73 Die große kicker-reportage RUBRIKEN Anstoß 4 kicker-top-thema 17 Meinungen, kicker-kolumnistenkreis 54 Leserforum 90 Nachspielzeit 60 Jahre Adidas und Puma 86 Abpfiff mit Frank Lüdecke 87 Junger Hüpfer: Holger Badstuber, Shootingstar des FC Bayern das Interview Seite 12. Fotos: imago/gribaudi, Getty Images/Baron Superstar mit Problemen: Ronaldinho, vom AC Mailand, im kicker-interview Seite 50. SPORTMAGAZIN Aktuelles 70 u. a. von der Leichtathletik-WM und dem DTM-Lauf auf dem Nürburgring Ich hab mich nicht fertigmachen lasssen 80 Interview mit Weitspringerin Bianca Kappler Der Elfkämpfer 81 Zehnkampf-WM-Starter Norman Müller KICKER EXTRA Supersportler zur IAA 84 Neues von Hyundai, Nissan, 85 Mercedes und Peugeot kicker-sportmagazin ist Mitglied im Verbund EUROPEAN SPORTS MEDIA Dazu gehören: Don Balon (Spanien), A Bola (Portugal), Voetbal International (Holland), World Soccer (England), La Gazzetta dello Sport (Italien), Foot Magazin (Belgien), Sport-Express (Russland), Fanatik (Türkei), Tipsbladet (Dänemark).

3 4 kicker, 17. August 2009 Fußball beherrscht den Teil im Hirn des Mannes, der sich weigert, erwachsen zu werden. SIR PETER USTINOV (Künstler, 2004) Trikot-Meister Der Meister steht fest, jetzt schon! Zumindest wenn es nach der Mediadesign Hochschule (Standorte: Berlin, München, Düsseldorf) geht. Die Jury mit dem Blick fürs Ästhetische entschied: Die Shirts der TSG 1899 Hoffenheim sind die schönsten! Auf den Plätzen folgen Köln, Dortmund, Stuttgart und Mainz. Hertha hingegen tritt in Sträfl ingskleidung an und muss in die Relegation, Freiburg und Frankfurt direkt in die 2. Liga. Mehr unter FLOP 5 Die Play-offs der Champions League starten. Diese 5 Klubs sind die in der Historie schlechtesten Teams der Gruppenphase: 6 Spiele, 0 Punkte, viel Häme. 1Spartak Moskau Mit Valencia, Basel, Liverpool gab es zwar starke Gegner, 1:18 Tore waren für den Cottbuser Mitreski und den Ex-Bremer Beschastnykh aber eher peinlich (2002/03). 2Levski Sofia Gegen Werder, Barca und Chelsea gab es nix zu bestellen. Die Quittung für Borimirov, Angelov, Domovchiyski & Co.: 1:17 Tore (2006/07). 3Dynamo Kiew 4:19 Tore standen gegen AS Rom, Sporting Lissabon und den späteren Titelträger ManUnited zu Buche. Dreimal netzte allein Cristiano Ronaldo gegen Dynamo ein (2007/08). 4RSC Anderlecht Inter Mailand, Valencia und Bremen hießen die drei Gegner, 4:17 Tore lautete die Bilanz. Bei Werders 5:1-Sieg traf Klasnic gleich dreimal (2004/05). 5Rapid Wien Zum zweiten Mal schaffte Rapid die Hauptrunde, beim ersten Mal gab es zumindest zwei Remis. Gegen Juve, Bayern und Brügge allerdings 3:15 Tore (2005/06). DER LINK-AUSSEN Fotos: Imago (2), picture-alliance (2), Bopp, TSG Hoffenheim Straßenfußballer aufgepasst: Erst die Postleitzahl eingeben, dann den Stallgeruch aufnehmen, schnell entscheiden, Kumpels anrufen, Ball schön einfetten und ab geht s zum Kicken. Dreh-Moment Erstes Spiel, erstes Tor, erster Punkt: Da kann man glatt einen Salto schlagen wie Nürnbergs Albert Bunjaku in Frankfurt So viele Kilometer sind es von St. Petersburg bis auf die Azoren. Diese Strecke muss Zenit zu Nacional Funchal zurücklegen. Die größte Entfernung der aktuellen Europapokal- Play-offs. DAS DUELL Köln gegen Frankfurt. Von wegen Streichelzoo. Hennes Attila Händels Fußball- Hymne Es ist die Melodie für Fußballerträume: die Hymne der Champions League, arrangiert von Tony Britten frei nach Georg Friedrich Händels Zadok the Priest. Wenn es in dieser Woche losgeht mit den Playoffs der Königsklasse, werden Millionen vor dem TV sitzen und mitsummen, wenn es vor dem Spielbeginn auf Deutsch, Französisch und Englisch aus den Stadionlautsprechern dröhnt bekam Britten den Auftrag von der UEFA. Eingespielt wurde die Hymne in London vom Royal Philharmonic Orchestra. Allerdings: Das Stück durfte bisher nicht kommerziell veröffentlicht werden. Ordnung Paarhufer Greifvogel Namensgeber Weisweiler König der Hunnen Stallgeruch Hof Schäfer in Köln-Widdersdorf Alte Fasanerie in Klein-Auheim Promi-Faktor Mordopfer in der Sat.-1-Serie SK Kölsch Mietpreis 215 Euro Lieblings-Website Fanklub Hennes & Friends Die Zeugen Attilas

4 6 CHAMPIONS LEAGUE kicker, 17. August Ich will das Maximale Am Dienstag startet SAMI KHEDIRA (22) mit Stuttgart in die Play-offs der Champions League. Der Kapitän des U-21-Europameisters sagt: Der VfB ist besser. Und: Er will Führungsfigur im Nationalteam werden. kicker: Wie enttäuscht sind Sie, dass es mit dem Debüt in der Nationalelf in Aserbaidschan nichts wurde? Sami Khedira: Zunächst war ich froh, dabei und im 18er Kader zu sein. Natürlich wünscht man sich immer zu spielen, aber nach dem Spielverlauf hatte ich damit gerechnet, dass es schwierig würde. Ich hoffe nun auf einen Einsatz demnächst. kicker: Wie wird man im A-Team als Kapitän des U-21-Europameisters begrüßt? Khedira: Wie jeder Neuling. Ich bin ja kein Unbekannter mehr und hatte keine Anpassungsschwierigkeiten. kicker: Vor ziemlich genau zwei Jahren wurden Sie erstmals berufen, mussten wegen eines Außenbandrisses im Knöchel aber absagen. Wurden Sie schon etwas nervös? Khedira: Nein, unruhig wurde ich nie. Es hatte ja Gründe. Nach der damaligen Verletzung war ich vielleicht zu schnell fit, machte viele Spiele, spielte aber nicht so konstant, wie ich es mir vorstellte. Vorige Saison war ich sehr zufrieden, aber da hatten wir klar abgesprochen, dass die U-21-EM im Vordergrund stand und ich dort dabei bin, gerade als Kapitän, weil ich da für die Hierarchie wichtig war. Nach der EM sollte ich zum A-Team stoßen. Klar hätte ich schon gerne vor zwei Jahren gespielt, aber ich bin noch immer jung und entwicklungsfähig. kicker: Ohne U-21-EM hätten Sie die Fernosttour nach Saisonende sicher mitgemacht. War der Triumph in Schweden eine Entschädigung? Khedira: Diese EM hat sich gelohnt. Vier Wochen mit vielen verschiedenen Charakteren zusammen zu sein, dazu als Kapitän eine komplette Mannschaft zu führen, das ist anders, als nur Mitläufer zu sein. Ich hatte große Verantwortung und bin froh, dass ich diese EM spielen durfte. kicker: Wo durften oder mussten Sie als Führungsspieler eingreifen? Khedira: Ich hatte viel Einfluss, unser Coach Horst Hrubesch forderte immer ein Feedback der Führungsspieler. Ich hatte viel Kontakt zu ihm, er wollte auch wissen, wie ich einzelne Spieler sah. Das ist eine Riesenverantwortung, da muss man den Mund aufmachen; denn wenn es schiefgegangen wäre, hätten wir uns nachher Vorwürfe gemacht. Es zeugt von Stärke und einem Entwicklungsprozess, den ich durchgemacht habe, auch dem Trainer die Meinung zu sagen. Das habe ich in diesen vier Wochen gelernt. kicker: Lässt Sie Trainer Markus Babbel im Verein auch so mitreden? Khedira: Seit einem guten halben Jahr habe ich eine zentrale Position im System, damit greife ich zwangsläufig mehr ins Spiel ein, bestimme mehr das Tempo. Auch da geht es um eine Entwicklung, ich kann nicht sagen, so, jetzt bin ich da, jetzt bin ich Führungsspieler. Aber schon von meinem Naturell her entscheide ich gerne mit. Ich habe schon einiges erlebt und war in fast allen Mannschaften Kapitän. Ich gehe davon aus, dass meine Meinung auch gefragt ist. kicker: Wie unterscheidet sich der Kapitän Khedira vom Kapitän Michael Ballack? Khedira: Er hat schon viel erreicht, ist eine absolute Führungspersönlichkeit und hat eine Wahnsinnsausstrahlung. Ich kann viel von ihm lernen, habe aber meine Vorstellungen wie er seine. Beide wollen wir den Erfolg der Mannschaft. kicker: Was lernen Sie von Ballack? Khedira: Ich beobachte ihn schon länger, und generell Spieler auf meiner Position. Von Weltklasseleuten kann man sich immer etwas abschauen, ob von Ballack, Zidane, Vieira oder Lampard. kicker: Was zum Beispiel? Khedira: Das Passspiel, Ballacks Torgefährlichkeit, das dominante Lenken eines Spiels, die Bestimmung des Tempos. Ich möchte aber keinen kopieren, sondern gewisse Stärken der anderen einfließen lassen. kicker: Wer ist aktuell der beste Sechser auf der Welt? Khedira: Für mich ist das Xavi. Mit dieser großen Ballsicherheit ist er derzeit einer der bestimmenden Spielmacher. kicker: Ist die 6 Ihre Idealposition? Khedira: Ja, da kann ich meine Fähigkeiten am besten ausspielen. Da kann ich gut ins Spiel eingreifen, kann verteidigen, das Tempo mitbestimmen, nach vorne stoßen, torgefährlich werden aus der Tiefe. kicker: Sie haben sieben Bundesliga- Tore erzielt in der Saison 2008/09. Wo können Sie sich steigern? Khedira: Noch überall. Die sieben Tore waren schön, aber mit mehr Konzentration und Entschlossenheit hätte ich mehr machen können. Auf Dauer muss ich entschlossener, konzentrierter und konsequenter werden, außerdem noch mehr das Spiel bestimmen und die Bälle fordern, sie genau zum Mann bringen. Nationalspieler, egal für welches Land? Es muss von Herzen kommen. Ich bin in Deutschland heimisch. Selbst wenn 95 Prozent ankommen, ist es nicht gut genug, fünf fehlen da noch. Das Ziel ist zu versuchen, alles perfekt zu machen, im Passspiel, im Vorbereiten und Ausnutzen von Chancen. kicker: Ihr Vertrag gilt bis Wie sieht Ihre Karriereplanung aus? Khedira: Ich fühle mich sehr wohl in Stuttgart. Wenn man einen Titel gewonnen hat, will man sofort den nächsten. Das ist wie eine Sucht. Ich gebe mich mit dem ersten oder zweiten nicht zufrieden. Wenn mir der VfB dazu die Möglichkeit gibt, sehe ich keinen Grund für eine neue Herausforderung. Aber im Fußball geht es schnell, und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nie für einen ganz großen Klub spielen möchte. Das ist der Traum eines jeden Spielers. Zurzeit habe ich keine Absicht zu gehen, will aber bald mit dem VfB Titel gewinnen. kicker: Hat Horst Heldt mit Ihnen schon wegen einer vorzeitigen Verlängerung gesprochen? Khedira: Es gibt Andeutungen, eventuell werden wir zeitnah Gespräche aufnehmen. Der Verein kennt meine Vorstellungen. Ich bin zuversichtlich. kicker: Dass Sie bleiben? Khedira: Die nächsten zwei Jahre auf jeden Fall; davon gehe ich aus. kicker: Viele Klassespieler zieht es zu Bayern. Haben Sie das auch vor? Khedira: In Deutschland sind die Bayern das Nonplusultra und sportlich immer interessant, weil sie stets das Maximale wollen, wie ich auch. Ich kann das also nicht völlig ausschließen; aber im Moment ist das absolut kein Thema für mich. kicker: Wird sich Gomez in München durchsetzen? Khedira: Davon bin ich überzeugt. Er ist der beste Stürmer der Bundesliga, neben Dzeko. kicker: Sie haben eine deutsche Mutter und einen tunesischen Vater. Dachten Sie auch an eine Karriere in der Nationalelf Tunesiens? Khedira: Nie. Ich mache dort gerne Urlaub und besuche meine Familie, auch in diesem Jahr war es so. Es gab die Anfrage aus Tunesien, aber mir geht es um Identifikation: Ich bin hier geboren und aufgewachsen, fühle mich wohl und spiele seit der U 15 für Deutschland. kicker: Kämen Sie in Tunesien nicht leichter ins A- Team? Khedira: Ich bin nicht der Typ, der es sich einfach macht. Ich will immer das Maximale und habe die höchsten Ziele. Ich bin überzeugt, dass ich mich hier durchsetze und sehe hier die größten Chancen, international etwas zu erreichen. Es ist zudem nicht meine Art zu sagen, Hauptsache, ich bin Nationalspieler, egal für welches Land. Es muss von Herzen kommen, ich bin in Deutschland heimisch. Auch Cacau fühlt sich wohl hier, er wollte nie nur Fußball- Deutscher werden, sondern hat die deutsche Mentalität angenommen. Wir haben den deutschen Pass nicht nur dafür, um Fußball zu spielen und dann wieder abzuhauen. kicker: Wann sind Sie mehr Deutscher, wann mehr Tunesier? Khedira: Die Deutschen sind für ihre Disziplin und Pünktlichkeit bekannt, danach lebe ich. So werde Foto: imago/ulmer ich weiter leben, und so würde ich auch meine Kinder erziehen. kicker: Für die Nummer 6 gibt es im Nationalteam Ballack, Hitzlsperger, Frings, Rolfes, eventuell Gentner: Schockt Sie diese Konkurrenz? Khedira: Jeder hat seine Qualitäten, ich aber auch, und deswegen brauche ich mich nicht zu verstecken. Ballack ist als Kapitän gesetzt, keine Frage, sonst ist alles offen. Ich muss konstant meine Leistung abrufen, national und in der Champions League, dann schaffe ich es nicht nur im Kader zu sein, sondern in absehbarer Zeit auch zu spielen. kicker: Muss ein Nationalspieler in der Champions League spielen? Khedira: Von Nachteil ist es nicht. Ich hatte es vor zwei Jahren, da musste ich mich an diesen Rhythmus erst gewöhnen, aber es gibt nichts Schöneres, als gegen Messi, Henry oder Juninho zu spielen, gegen Weltstars, da kann man lernen. kicker: An diesem Dienstag beginnen die Champions- League-Play-offs gegen Timisoara. Worauf stellen Sie sich ein? Khedira: Es wird nicht einfach, die Rumänen haben gerade den aktuellen UEFA-Cup-Sieger Donezk rausgeworfen. Wir müssen sie von Anfang an ernst nehmen und das Tempo hoch halten, dann könnten sie Probleme bekommen. Wir sind einen Schritt weiter und die bessere Mannschaft. kicker: Die Teilnahme an der Königsklasse ist auch wichtig für Ihre Zukunft beim VfB? Khedira: Ja. Der Verein sollte immer den Anspruch haben, in jeder Saison unter die ersten drei zu kommen und auf Dauer in der Champions League zu spielen, wie Bremen in den vergangenen Jahren. kicker: Also soll es in dieser Saison mindestens Platz drei sein? Khedira: Klar, warum nicht! Im vorigen Jahr hatten wir eine katastrophale Vorrunde und dann sehr stark gespielt. Es wäre fatal zu sagen, 08/09 waren wir Dritter, jetzt sind wir mit Platz sieben zufrieden. kicker: Reichen Hleb und Pogrebnyak für diese hohen Ziele? Khedira: Ja. Außer Gomez haben wir keinen Mann verloren. kicker: Weitere Nachkäufe wie Torwart Jens Lehmann fordern Sie also nicht? Khedira: Nein. Wir kommen ohnehin eher über das Kollektiv und haben einige Spieler, die eine Partie entscheiden können. kicker: Ist das Fehlen Babbels wegen seiner Trainerausbildung ein großer Nachteil? Khedira: Es ist nicht optimal, darf aber kein Alibi sein. Es liegt am Charakter der Spieler, diese Situation anzunehmen. kicker: Sie haben unter dem Eindruck des Amoklaufs von Winnenden gesagt: Man muss jeden Tag sinnvoll leben. Wie tun Sie das? Khedira: Aufs Sportliche bezogen, dass ich keinen Tag vergeude, jeden Tag das Beste gebe; privat, dass ich mit jedem Menschen respektvoll umgehe, dass ich einen Bauarbeiter oder das Personal am Flughafen genauso würdige und grüße, dass ich Probleme sofort löse. Ich habe in Winnenden meine Ausbildung gemacht, deshalb hat mich dieser Amoklauf besonders getroffen. Wenn man sieht, wie schnell man einen geliebten Menschen verlieren kann, sollte man bewusst leben und schätzen, was man hat. kicker: Sie haben auch gesagt: Mir reicht es nicht, nur Nationalspieler zu sein. Was heißt das? Khedira: Das galt für die U 21: Ich wollte als Kapitän für die nicht so oft eingesetzten Jungs Vorbild sein, das möchte ich auch im A-Team, und da auf Dauer eine Führungskraft werden, auch wenn es ein Prozess von Jahren ist. Ich will Großes erreichen, das Maximale. Aber zunächst möchte ich spielen. kicker: Wie groß sehen Sie selbst Ihre Chance auf eine Teilnahme an der WM 2010? Khedira: Das erste Ziel war, mit der U 21 die EM zu gewinnen; das zweite war und ist der Sprung ins A-Team. Wenn ich fit bleibe, bin ich überzeugt, dass ich bei der WM dabei sein werde. INTERVIEW: KARLHEINZ WILD Sami Khedira Geboren am in Stuttgart, Nationalität: deutsch, tunesisch, Größe 1,89 m, Gewicht 83 kg Seine Vereine: TV Oeffi ngen seit 1. Juli 1995 VfB Stuttgart Seine Einsätze/seine Tore: 75 Bundesligaspiele Drittligaspiele 1 11 Europapokalspiele 1 15 U-21-Länderspiele 5 1 U-20-Länderspiele 1 2 U-18-Länderspiele 3 12 U-17-Länderspiele 3 11 U-16-Länderspiele 2 Seine Erfolge: Deutscher Meister 2007, U-21-Europameister 2009 Seine Turniere: U-21-EM 2009

5 8 CHAMPIONS LEAGUE kicker, 17. August 2009 FC Timisoara Bucur und Parks ein gefährliches Duo VON IOAN LUPESCU Der 40-jährige rumänische Ex-Nationalspieler (74 Spiele, 6 Tore) spielte sechs Jahre für Leverkusen (184/4) und zwei Jahre für Gladbach (43/7). Der zweimalige WM-Teilnehmer (1990/94) und Generaldirektor des rumänischen Verbandes stellt hier Stuttgarts Gegner vor: DER VEREIN: Nach dem Umzug des Traditionsvereins Politehnica Timisoara (Pokalsieger 1958, 1980) nach Bukarest 2001 zog Klubeigner Anton Dobos 2002 mit dem AEK Bukarest nach Timisoara. In den folgenden Jahren gab es einen Rechtsstreit um den Namen und die Vereinsfarben mit dem rumänischen Verband und der FIFA. Seit 2008 darf sich der Klub nur noch FC Timisoara nennen. DAS BESONDERE: Fast hätte Timisoara in der vergangenen Saison den ersten Titel eingefahren. Allerdings unterlagen sie am 33. Spieltag dem neuen Meister Unirea Urziceni daheim mit 1:2 Toren. Der Klub hat super Fans. Das tolle Stadion ist fast immer mit gut Anhängern gefüllt. DIE STÄRKEN: Das Team ist taktisch gut organisiert, spielt defensiv sehr kompakt. Das bewies es auch in der letzten Qualifi kationsrunde gegen Schachtjor Donezk. Im Angriff bilden Bucur (17 Tore, Top-Torjäger der Vorsaison) und Costa Ricas WM-Teilnehmer Parks ein gefährliches Duo. DIE SCHWÄCHEN: Timisoara liebt es, aus der Defensive zu agieren und auf Konter zu spielen. Beim 2:2 in Donezk gelang das perfekt. Probleme könnten sie bekommen, wenn sie einem Rückstand hinterherlaufen und selber das Spiel machen müssen. DER TRAINER: Ioan Ovidiu Sabau (41) gilt als sehr ruhiger, sachlicher Trainer, der sehr viel mit den Profi s kommuniziert. Taktisch ist er von seiner Profi zeit in Italien geprägt. Ich kenne ihn persönlich recht gut, weil wir bei Dinamo Bukarest und in der Nationalmannschaft zusammengespielt haben. MEIN TIPP: Ich hoffe, dass Timisoara weiterkommt, auch wenn ich damit dem Stuttgarter Marica nicht wehtun möchte. Ich denke: Das Hinspiel gewinnt Timisoara mit 1:0. Fotos: pixathlon Battle of Britain Es ist die wohl elektrisierendste aller Play-off-Paarungen. Fast schon eine Art Fußball-Schlacht. Am Dienstag spielt CELTIC gegen ARSENAL. Oder Schottland gegen England. Wenn schon, denn schon. Es hätte auf den ersten Blick leichtere Lose geben können, doch keines, das so viele Emotionen schon im Vorfeld geschürt hätte. Celtic vs. Arsenal. Arsenal vs. Celtic: Vom Showdown schreibt selbst die nüchterne BBC, andernorts ist gar martialisch von der Battle of Britain die Rede. Am Dienstag Als uns Arsenal zugelost wurde, habe ich geschluckt. haben zunächst die Schotten Heimrecht gegen den old enemy, den alten Feind also, auch wenn sich dessen Team weitgehend aus Nicht-Engländern zusammensetzt. Eine Woche später bitten die Engländer zum Tanz. Als uns Arsenal zugelost wurde, hab ich kurz geschluckt, meint Celtic- Verteidiger Andreas Hinkel zum kicker. Schließlich haben wir den schwersten Gegner erwischt. Sporting Lissabon etwa, letzte Saison von den Bayern zweimal zerlegt, war auch im Topf. Dem ersten Durchatmen folgte aber sehr schnell die Vorfreude, so Hinkel. Solche Duelle sind Höhepunkte, sagt der 27-Jährige. Er kennt ja diese Duelle mit Nachbarn aus dem Süden der Insel, seit seinem Wechsel im Januar 2008 von Sevilla nach Glasgow. Erst letzte Saison traf Celtic in der Gruppenphase auf ManUnited. Beim 0:3 in England blieb er draußen, doch beim 1:1 zu Hause spielte er durch. Zwar schied Celtic nach der Gruppenphase aus, zwar haben die Grün-Weißen mit den Mittelfeldspielern Hartley und Nakamura sowie Stürmer Vennegoor of Hesselink drei ANDREAS HINKEL, Celtic-Akteur Kein Pardon: Celtic gegen Arsenal oder Andreas Hinkel (li.) gegen Cesc Fabregas. Stützen verloren. Doch wir dürfen und werden uns nicht verstecken, kündigt Hinkel an. Wir glauben an unsere Chance. Das haben wir schon gegen Dynamo bewiesen. Da setzte sich Celtic in Moskau mit einem sehr starken Hinkel, der zwei Bälle der Russen von der Linie kratzte und ein Tor vorbereitete, mit 2:0 durch. Celtic und Hinkel zeigten Nervenstärke im entscheidenden Moment und drehten so das Duell nach der vorherigen 0:1-Niederlage, als dem Deutschen vor dem Gegentreffer ein Fehler unterlaufen war. Die Wettkampfpraxis des Teams von Coach Tony Mowbray, der Gordon Strachan ablöste, bereitet Arsenal-Trainer Arsene Wenger denn auch Kopfzerbrechen. Sie haben harte Spiele bestanden. Es wird eine sehr schwierige Aufgabe. Erst recht angesichts der Abgänge von Adebayor und Kolo Touré zu ManCity und des Lazaretts, das Nasri und Rosicky, Djourou und Fabianski umfasst. Zuletzt war auch noch Angreifer Walcott malad. Das Aus und der Verlust lukrativer Gelder wäre für Arsenal auch mit Blick auf die heimische Liga fatal, wo Arsenals Platz in den Big Four immer mehr von City, Everton oder Aston Villa reklamiert wird. Jeder große Klub hat schwierige Momente, sagt Kapitän Cesc Fabregas. Nun geht es Arsenal so. Wir müssen zusammenhalten und zurückschlagen. Ein Sieg gegen Celtic das wäre das richtige Zeichen. JÖRG WOLFRUM Champions League, Play-offs Hinspiele am Dienstag, 18. August: FC Timisoara VFB STUTTGART Celtic Glasgow FC Arsenal Sporting Lissabon AC Florenz Sheriff Tiraspol Olympiakos Piräus FC Kopenhagen APOEL Nikosia (Rückspiele am Mittwoch, 26. August) Hinspiele am Mittwoch, 19. August: Olympique Lyon RSC Anderlecht Panathinaikos Athen Atletico Madrid RB Salzburg Maccabi Haifa FK Ventspils FC Zürich Levski Sofi a Debreceni VSC (Rückspiele am Dienstag, 25. August)

6 10 NATIONALMANNSCHAFT kicker, 17. August Wirklich zu schwach? Ein Streitfall spaltet Fußball-Deutschland: TORSTEN FRINGS (32), bei der WM noch einer der Helden, wurde von Joachim Löw zuletzt nicht mehr geholt. Warum eigentlich? Was spricht gegen ihn? Was für ihn? Funkstille: Torsten Frings und Joachim Löw. missen möchte, doch wir sind anderer Meinung. Der Fall Frings und womöglich das alte Problem: Für den Vize-Weltmeister von 2002 und den Leithammel im Team des WM-Dritten 2006 gelten anscheinend andere Maßstäbe als für seine jüngeren Herausforderer. Ich habe das Gefühl, dass ich immer kritischer gesehen werde als andere, hat Frings im Mai registriert. Keine Lobby? Für Seinem Outfit nach kommt er daher wie ein Twen. Wallendes Haar, das er meist offen trägt, auf dem Platz mit Bändern und Klammern gebändigt. In einer dunklen Tönung, für die sich ehedem ein Bundeskanzler begeisterte. Kein Grau in Sicht, keine Geheimratsecken zu erkennen. Die Klamotten sind ein wenig flippig, immer modisch, für manche im gesetzten Alter natürlich gewöhnungsbedürftig. Ebenso Tätowierungen und Schmuck als Beiwerk. Torsten Frings geht von seinem ganzen Erscheinungsbild her durch als ein junger Wilder. Doch der äußere Eindruck täuscht. Auch der Bremer Musterprofi, wenngleich er noch ackert und rackert, ist in die Jahre gekommen. Ein Blick in seinen Pass verdeutlicht es: 32 Jahre alt, Geburtstag im November. Er wird also 33 sein, wenn die Eröffnungszeremonie der Weltmeisterschaft in Südafrika beginnt. Torsten muss zur WM, betont Klaus Allofs, der Bremer Vorsitzende und Manager. Natürlich, die Bremer Meinung ist fix in dem Streitfall Frings, der wieder zum Top-Thema der Nationalelf avancierte. Denn der Bundestrainer hat den 79-maligen Nationalspieler in den zumindest einstweiligen Ruhestand versetzt, indem er ihn nicht für das Qualifikationsspiel in Aserbaidschan auswählte. Die Fußball-Nation ist gespalten. Auf die kicker-frage der Woche: Ist Torsten Frings noch gut genug für die Nationalelf? antworteten in der vergangenen Woche 51,9 Prozent der 6194 Teilnehmer mit Nein, aber auch 48,1 Prozent mit Ja. Der Betroffene sieht sich natürlich nicht als Auslaufmodell. Er fühlt sich jung, frisch, gut genug. Kein Gedanke an die Rente. Für den gebürtigen Aachener, bis 2011 an Werder gebunden, galt immer eine Stammplatz-Garantie, wie er in einem kicker-interview, gerade mal ein Jahr her, erklärte: Es muss erst mal einer kommen, der auf Dauer besser ist. Aktuell sehe ich keinen. So denkt Frings auch heute noch. Nur sagen darf er es nicht, um nicht noch mehr Stress mit Löw zu bekommen. Für Frings ist immer noch schleierhaft, warum ihn dieser meidet, warum ihm der Stuttgarter Thomas Hitzlsperger, neuerdings auch dessen Vereinskollege Sami Khedira und zwischenzeitlich der Leverkusener Simon Rolfes vorgezogen wurden. Zweifel sind angebracht, ob Löw damit nach reinen Leistungsgesichtspunkten richtig liegt. Das Arbeitsprotokoll (siehe unten), basierend auf den kicker-noten, spricht eine andere Sprache: Gravierende Unterschiede zwischen den vier Kandidaten sind nicht zu erkennen, auf keinen Fall ein Leistungsabfall von Frings gegenüber der Konkurrenz. In der aktuellen kicker-rangliste (Mittelfeld offensiv) stand die Nummer 1, Jermaine Jones, der Schalker, der sich inzwischen in Richtung US-Team orientiert hat, nicht zur Diskussion. Ansonsten liegt hier (in der Kategorie Im Weiteren Kreis) Hitzlsperger als Nummer 2 vor Frings (6.), dieser wiederum knapp vor Khedira (7.) und Rolfes, der es zuletzt nur ins Blickfeld schaffte. Es streiten sich die Gelehrten, wie das aktuelle Leistungsvermögen des Instinktfußballers von der Weser einzuschätzen ist. Frings-Kritiker verweisen auf die durchwachsene EM, den Stotterstart in die vergangene Spielzeit. Niederschmetterndes Fazit: Der Oldtimer habe seinen Zenit überschritten, müsse Alter und kraftraubender Spielweise Tribut zollen. In der DFB-Auswahl habe er nichts mehr verloren. Als ein Beleg dafür wird der schwache Auftritt (kicker-note 5,5) bei der 0:1- Pleite im Februar gegen Norwegen angeführt. Die andere Partei, angeführt von der Solidarität übenden Werder- Fraktion, hält dagegen: Nach einer durch eine Knieverletzung bedingten Pause von sieben Monaten habe sich Frings zur EM gestrampelt, sich dort mit einer Rippenverletzung gequält, dann einen erneuten Kniefall überstanden. Sein normalerweise auf Hochtouren laufender Motor sei somit nur schwer in Gang gekommen, doch das Jahr 2009 habe einen neuen Wer war 2008/09 besser? Das Protokoll von Frings, Hitzlsperger, Rolfes und Khedira Frings Hitzlsperger Rolfes Khedira Löw hat seine Meinung, wir sind anderer Meinung. THOMAS SCHAAF Frings Hitzlsperger Rolfes Khedira Frings Hitzlsperger Rolfes Khedira WETTBEWERB SPIELE TORE ASSISTS Ø-NOTE Bundesliga ,32 3,31 3,17 3,14 Europapokal ,12 3,69 3,83 Nationalelf* ,50 3,50 3,70 3,69 DFB-Pokal ,63 4,25 3,30 4,00 * Da Khedira noch keine A-Länderspiele hat, wurden hier seine U-21-Einsätze berücksichtigt Frings Hitzlsperger Rolfes Khedira Frings präsentiert. Fast wieder der Alte, sagen sie an der Weser. Thomas Schaaf, sein Entdecker, meint: Torsten hat seine Leistung nachgewiesen. Mehr noch als in der Meisterschaft im Pokal, vor allem international. Der Einzug ins Finale des UEFA-Cups lag auch an dem alten Haudegen. Körperlich fit, kehrte diese Dynamik und Wucht zurück, die er für sein intensives Spiel benötigt. Er gewann an Zweikampfstärke, bewies Präsenz, übernahm Verantwortung. Routine und Cleverness hatte er ohnehin nicht eingebüßt. Und Schaaf stellt seinem Kapitän in Bezug auf das momentane Leistungsvermögen ein Zeugnis mit Bestnoten aus: Gute Vorbereitung, gute Fitness. Schwer nachzuvollziehen ist daher für Werder-Manager Allofs die Sichtweise Löws, wenngleich er diesem das Recht zugesteht, eine Elf nach seinen Vorstellungen zusammenzustellen. Der oberste DFB-Coach, der früh in der Orientierungsphase nach der EM, als vor der Partie gegen Belgien die Platzhirsche Frings und Ballack fehlten, den Konkurrenzkampf ausrief, setzt augenscheinlich auf eine Verjüngung. Unter diesem Aspekt mag stimmig sein, dass er sein Vertrauen dem fünf Jahre jüngeren Hitzlsperger und dem gar zehn Jahre jüngeren Khedira schenkt. Jugend vor Routine: Die Trainer-Philosophie, bei ähnlicher Leistungsstärke eben für Blutauffrischung zu plädieren. Doch auch andere Lehrmeinungen dürften legitim sein: Auf das Element der Erfahrung zu bauen, auf das eingespielte Doppel Ballack und Frings, das einst die Stammkräfte Didi Hamann und Carsten Ramelow verdrängt hatte. Löw hat seine Meinung, sagt denn auch Trainer Schaaf, der die immer noch vorhandenen Qualitäten seines Führungsspielers nicht Foto: picture-alliance/dpa Ich muss nichts mehr beweisen, schon gar nicht Jogi Löw. TORSTEN FRINGS, im Mai 2009 seinen Mentor Schaaf ist dies keine Frage der Interessenvertretung, eher eine der gerechten Beurteilung: In der Kritik kommt Torsten meist schlecht weg, zu schlecht. Tatsache ist, dass Frings polarisiert. Der Vollgas-Fußballer (Jürgen Klinsmann) drückt immer aufs Pedal, gerade auch verbal. Er sagt seine Meinung, eckt somit an. Sein öffentliches Aufbegehren im Zoff mit Löw, seine Rücktrittsdrohung, der Friedensgipfel von Berlin all dies könnte ihm in der Außendarstellung geschadet haben. Manager Allofs hat ihm daher geraten, Sätze zu unterlassen, in denen er den Status als Stammkraft per se und so eingefordert hatte: Ich muss nichts mehr beweisen, schon gar nicht Jogi Löw. Zur Stunde leidet Frings, was bei ihm selten vorkommt, an einer Beißhemmung. Lutscher, so sein Spitzname, liegt vieles auf der Zunge, doch er mag es nicht aussprechen. Der Mann, der sich oft präsentiert wie ein Stadtindianer, fühlt sich in seiner Ehre gekränkt. Indianer kennen keinen Schmerz auf Häuptling Frings trifft dies derzeit nicht zu. HANS-GÜNTER KLEMM ANZEIGE

7 12 BUNDESLIGA kicker, 17. August Das ist Holger Badstuber Jede Minute ist der Wahnsinn Fotos: Rauchensteiner (2) Im Moment geht alles sehr schnell : Holger Badstuber vom FC Bayern. Sein erstes großes Interview Er ist jung. Er spielt. Bundesliga! Und das beim großen FC Bayern. HOLGER BADSTUBER (20) hat einen rasanten Aufstieg hinter sich. Hier sagt er, wie ihm das gelang, wer er ist und was er jetzt plant. kicker: Herr Badstuber, Sie haben gerade Ihre ersten beiden Bundesligaspiele hinter sich und in der U-21-Nationalelf debütiert. Es könnte schlechter laufen Holger Badstuber: Ja, das stimmt, es läuft ganz gut für mich. Ich habe mich gefreut, zur U 21 eingeladen zu werden. Und in der Bundesliga zu spielen war natürlich etwas Besonderes, auch wenn ich gerne beide Spiele gewonnen hätte. Der FC Bayern muss ja immer siegen. kicker: Sie haben in kurzer Zeit ein paar nicht ganz unbekannte Stürmer kennengelernt: Ronaldinho, Rooney, Ibisevic. Ganz ehrlich: Wie nervös waren Sie? Badstuber: Vor den Spielen ein bisschen, klar. In den Spielen sehr schnell nicht mehr. Da war ich voll bei der Sache. Ich wusste: Wenn ich mich konzentriere, wenn ich sie bekämpfe, dann habe ich auch gegen diese Stürmer eine Chance. kicker: Sind Sie von Haus aus selbstbewusst? Badstuber: Ich denke schon. Ich bin zwar ein eher ruhiger Typ, aber ich weiß, dass ich ganz ordentlich Fußball spielen kann. kicker: Ihr Aufstieg bei Bayern war rasant. Badstuber: Das ist vielleicht sogar ganz gut. Ich habe nur sehr wenig Zeit, über alles nachzudenken. Im Moment geht es sehr schnell. kicker: Wann haben Sie zum ersten Mal geahnt, dass Sie bei Ihrem Trainer Louis van Gaal nicht bloß die Nummer 25 im Kader sind? Badstuber: Ich hatte schon gehört, dass er junge Spieler besonders fördert. Er schaut nicht darauf, wer wie viele Bundesligaspiele hat. Das ist natürlich ein riesiger Vorteil für mich. Daher wusste ich, dass ich es vielleicht schaffen kann. kicker: Andere Talente sind schnell aus München geflüchtet: Kroos, Niedermeier, Hummels. Badstuber: Das kam für mich nicht infrage. Ich habe ja im Frühjahr den Profivertrag unterschrieben, um mich hier durchzusetzen. kicker: In der Vorbereitung waren Sie gesetzt, im Pokal saßen Sie dann aber plötzlich draußen. Badstuber: Ja, das hat mich auch überrascht, aber der Trainer hat mir die Gründe sehr bald genannt. kicker: Wie lauten sie? Badstuber: Vor allem an meiner Ausstrahlung muss ich arbeiten, hat er mir gesagt. Ich muss selbstbewusster rüberkommen. Aber durch die Verletzung von Micho (Martin Demichelis, d. Red.) kam ich dann doch wieder in die Anfangself. kicker: Wo liegen Ihre größten Stärken? Badstuber: Ich bin ein ordentlicher Fußballer, habe einen guten Kopfball, einen guten linken Fuß. Am rechten muss ich noch arbeiten, aber wer sagt das von seinem schwächeren Fuß nicht? kicker: Wie erleben Sie Ihren neuen Trainer, der einen recht harten, kompromisslosen Umgangston zu pflegen scheint? Badstuber: Ja, er ist schon wie ein General, aber das ist ja nichts Schlechtes. Van Gaal arbeitet viel an der Taktik, an Spielformen, an Passübungen. Flach und schnell soll gespielt werden. Jedes Training hat eine klare Struktur. Und er interessiert sich dafür, was bei uns Spielern außerhalb des Platzes los ist. Ihn zu holen war gut für Bayern. kicker: In seiner Abwehr sind Sie vorerst neben van Buyten gesetzt. Damit winkt in Kürze sogar Ihr Champions-League-Debüt. Badstuber: Kann gut sein. Aber das wäre nicht spezieller als ein Bundesligaspiel gegen Hoffenheim oder Bremen. Jede Minute ist im Moment der Wahnsinn. kicker: Der Fußballer Holger Badstuber war nun einige Male zu sehen. Wie ist der Mensch? Badstuber: Eher ruhig. Abseits vom Fußball versuche ich, abzuschalten. Freunde sind mir sehr wichtig, Kino, Musik. Zielstrebig bin ich, das würde ich schon sagen. kicker: Waren Sie einer von den Jungs, die immer nur den Fußball im Kopf hatten? Badstuber: Klar. Nach der Schule gab es nichts anderes, ob auf der Straße oder auf dem Bolzplatz. kicker: Sie sind mit 11 nach Stuttgart gewechselt, mit 13 nach München, mit 16 ins Bayern-Internat. Fiel Ihnen das nicht schwer? Badstuber: Nein. Ich hätte diese Chancen niemals ausgeschlagen. Mir ist das auch nie schwergefallen. Anstrengend waren nur die Fahrten nach München, drei Jahre lang fast täglich 260 Kilometer. Mein Vater musste oft ran, aber auch meine Mama. Gemeckert haben sie nie, dafür bin ich ihnen sehr dankbar. kicker: Normalerweise haben es die Jungen aus der Bayern-Jugend schwer, sich gegen die teuren Neuzugänge durchzusetzen. Badstuber: Das stimmt. Aber ich denke, wer den Willen hat, es zu packen, der hat auch die Chance, bei Bayern zu bestehen. Momentan spielen mit Rensing, Lahm und Schweinsteiger ja mehrere Eigengewächse. Es geht also. kicker: Was steht für Sie in dieser Saison im Vordergrund Titel holen oder Stammplatz schaffen? Badstuber: Bei Bayern sind Titel Pflicht. Das Ziel, das die Mannschaft hat, habe natürlich auch ich. Stammplatz ist ein großes Wort. Ich würde erst mal sagen, ich will häufig spielen, und dann konstant gut. kicker: Wie leicht ist es, sich im Team der vielen Stars zu etablieren? Badstuber: Du darfst dir auch als Junger nicht zu viel gefallen lassen. Du darfst nicht zu brav sein. Klar haben wir viele prominente Spieler. Aber die sind als Menschen auch nicht anders als ich. Das sind ganz normale Leute mit ganz normalen Leben, was viele Fans sich vielleicht gar nicht vorstellen können. kicker: Hat man es an dem Tag geschafft, an dem Franck Ribery einem einen Streich gespielt hat? Badstuber: Dann hätten es ja alle geschafft Der Franck ist echt lustig, da kommt jeder mal dran. Bisher haben es die Jungs mir leicht gemacht, mich wohlzufühlen. kicker: Hat Sie das überrascht? Badstuber: Nein. Bislang läuft mein Profileben so, wie ich es erwartet hatte. Klar, jetzt kommen die Interviews und Fotowünsche. Aber ich glaube nicht, dass ich mich dafür verändern muss. Ich habe auch kein Medientraining. Ich muss mich nicht verstellen. Ich bin einfach so. kicker: Haben Sie ein Vorbild? Badstuber: Rio Ferdinand. Seine Ausstrahlung ist große Klasse. Neulich haben wir gegen Manchester gespielt, da haben sich all meine Eindrücke bestätigt. Er hat enorm viel Qualität. INTERVIEW: BERND SALAMON Mit Coach: Badstuber, van Gaal. Seine Herkunft Holger Badstuber (1,89 m, 78 kg) wurde am 13. März 1989 in Memmingen geboren. Er ist ledig und hat die Schule mit dem Fachabitur beendet. Sein Vater Hermann verstarb Anfang dieses Jahres an Krebs. Seine Karriere Vom Heimatklub TSV Rot in Oberschwaben ging er 2000 zum VfB Stuttgart. Seit 2002 spielt er für die Bayern, mit denen er noch ohne Titel ist. Seine Favoriten Badstuber steht auf Johannisbeerschorle, House-Musik, die TV-Sendung Comedy Street, die Stadt Barcelona. Er mag Roger Federer. Als Kind wollte er so sein wie Michael Jordan, Zinedine Zidane oder Patrick Vieira. ANZEIGE

8 14 BUNDESLIGA kicker, 17. August Fotos: picture-alliance/dpa, fi ro, Simon, imago/camera 4, imago/simon, imago/bergmann Christoph Moritz heißt sein jüngster Coup. FELIX MAGATH (56) scheut keine unbekannten Namen, wenn er eine Mannschaft aufstellt. Der Prototyp heißt Hasan Salihamidzic (heute 32). Der Bosnier, inzwischen in Diensten von Juventus Turin, war während der Saison 1995/96 in Hamburg sozusagen das erste Kaninchen, das der Bundesliga-Trainer Felix Magath aus dem Hut zauberte. Als Coach der HSV-Amateure hatte Magath zuvor schon den A-Jugendlichen Salihamidzic in die 2. Mannschaft befördert, nach dem eigenen Karrieresprung nahm er seine gerade 19 Jahre alte Entdeckung alsbald zu den Profis mit. Ich glaube, dass Brazzo ein Großer werden kann, begründete Magath dies damals und durfte sich klubintern wie von Außenstehenden belächeln lassen. Fünf Jahre später grüßte Salihamidzic im Trikot des FC Bayern als Champions-League-Sieger. Ob der Fall Salihamidzic für ihn so etwas wie eine Schlüsselerfahrung wurde, darüber spricht der Fußballlehrer nicht. Doch Fakt ist: Im Laufe der Jahre wurden ähnlich verblüffende Personalentscheidungen regelrecht zu einem Markenzeichen Magaths. Das jüngste Beispiel liefert Christoph Moritz (19), mit dessen Aufstellung beim Schalker Liga- Start in Nürnberg Magath selbst profilierte Branchenbeobachter aus der Fassung brachte. Aufgekratzt wie vor der ersten Live- Reportage tigerte die fränkische Hörfunk-Ikone Günther Koch (67) vorm Anpfiff durch den Presseraum auf der Jagd nach detaillierten Informationen über den Nobody. So wirklich weiterhelfen konnten ihm auf Anhieb allerdings auch die Kollegen aus dem Ruhrgebiet nicht. Eine diebische Freude über solche Reaktionen ist aus Magaths süffisantem Lächeln regelmäßig abzulesen. Allzu gerne kultiviert er das Image des Rätselhaften. Magath, der Überraschungsmeister! Vergangene Saison verdiente er sich diesen Titel mit Wolfsburg doch Meister der Überraschungen war er ohnehin längst. Wenn du als Trainer berechenbar bist, kannst du das Buch gleich zumachen, lautet sein Credo. Bei seinen Spielern hält er so die Konzentration auf höchstem Level und steigert bei den Medien das Interesse an seiner Person, die selbst nach 35 Jahren im Showgeschäft Profifußball immer schillernder zu werden scheint, statt Abnutzungserscheinungen aufzuweisen. Freilich: Im Kern erweisen sich Magaths Personalentscheidungen bei genauer Betrachtung weder als Psycho-Spielchen noch als PR-Maßnahmen. Sogar ganz im Gegenteil. Strikt wie nur wenige andere in seiner Position blendet Magath alle Fragen aus, die nicht unmittelbar fußball-fachlicher Natur sind: Zoff mit arrivierten Profis, die für einen Jungspund draußen bleiben müssen? Ärger mit Präsidenten, wenn teuer bezahlte Stars auf der Bank sitzen? Ein Verriss der Presse, wenn ein Experiment schiefgeht? Auf all solche Überlegungen nahm Magath auch schon keine Rücksicht, als er bei weitem nicht den heutigen Status des Unantastbaren innehatte. Für ihn zählte stets nur seine Betrachtungsweise. Und selbst wenn er vordergründig dasselbe sieht wie alle anderen, so erkennt er darin offenbar mehr als die allermeisten. Denn auch das fällt auf an Magaths Musterschülern: Es sind nicht die höchst talentierten Rastellis, nach denen sich ohnehin jeder in der Szene die Finger leckt. Sondern eher still schlummernde, wenn nicht gar verkannte Begabungen, die Magath zur Blüte bringt. Wie Michael Mutzel (29) Anfang des Jahrtausends in Frankfurt, von Vorgänger Jörg Berger (64) als bundesligauntauglich aussortiert, von Magath ohne Federlesens zurückgeholt und eingesetzt. Den heutigen Karlsruher brachte nach herrschender Expertenmeinung wohl nur sein immenses Verletzungspech um eine Spitzenkarriere. Oder wie Andreas Ottl (24), der unter Magath das seltene Glück erfuhr, als Eigengewächs ins Star- Ensemble des FC Bayern eingebaut zu werden und 2006 beim 1:1 in Kaiserslautern prompt als Torschütze die Meisterschaft sicherstellte. Holtby fällt sofort auf, Moritz erst auf den zweiten Blick. Philipp Lahm (25) kam 2003 als Amateurspieler und Leihgabe vom FC Bayern nach Stuttgart. Einen Stammplatz hatte VfB-Trainer Magath für den schüchternen Hänfling zunächst nicht in Aussicht. Doch in der Vorbereitung hat mich Philipp so überzeugt, dass ich ihn einfach irgendwie in der Elf haben wollte. Gegen alle Konventionen stellte Magath den Rechtsverteidiger auf den einzig nicht optimal besetzten Posten hinten links wo Lahm binnen kürzester Zeit zum internationalen Klassespieler avancierte. Reiner Rechtsverteidiger, klassischer Linksaußen, zu jung, zu alt, schon durchgefallen auch Trainer und Klubbosse treffen ihre Bewertungen oft kategorisch. Und unterliegen dadurch schnell Vorurteilen. Magath besitzt die Fähigkeit, sich davon freizumachen. Christoph Moritz etwa ließe sich nach den Schalker Trainingseindrücken durchaus auch als Nachwuchsspieler bewerten, der nicht weiter aufgefallen ist. Oder eben als einer, der auf Anhieb kaum Fehler machte und keine ausgesprochenen Schwachpunkte verriet das Ergebnis aus Magaths Perspektive. Markus Högner (42), der beide Schalker Youngster in der Aachener A-Jugend trainierte, sagt: Lewis Holtby fällt einem als toller Fußballer sofort auf. Dagegen ist Christoph Moritz einer, bei dem man eigentlich erst auf den zweiten Blick erkennen Der Meister der Überraschungen kann, wie wertvoll er ist. Doch Magath brachte ihn nach gerade mal einer Trainingswoche. Angesichts einer solchen Vorgehensweise finden sich Fälle von Magaths Fehlbarkeit unweigerlich. Sogar in Wolfsburg: Beim 2:2 in Berlin etwa ließ er vergangene Saison Amateur-Innenverteidiger Daniel Reiche (21) hinten links debütieren ein 20-Minuten-Debakel. Es blieb bislang Reiches einziger Bundesliga-Einsatz. Ein Jahr zuvor hatte Magath einem gewissen Sergej Karimov (22) glänzende Perspektiven bescheinigt: An ihm werden wir noch viel Freude haben. Ähnlich wie nun Moritz feierte der Linksverteidiger im Dezember 2007 nur vier Tage nach seinem ersten Profi-Training die Bundesliga- Premiere. Es folgten nur noch vier Einsätze, längst ist der vermeintliche Senkrechtstarter wieder von der Bildfläche verschwunden. Dass Magath Karimov kurzzeitig sogar einem Marcel Schäfer (25) vor die Nase setzte, lässt die Entscheidung gänzlich abstrus erscheinen. Taugt doch Schäfer wiederum als Paradebeispiel Magath scher Hellsichtigkeit: Nach drei Jahren bei 1860 München galt der Linksverteidiger gemeinhin als stinknormaler Zweitligakicker. Magath formte ihn zum Nationalspieler, wie Christian Gentner (24) übrigens mit Ansage im kicker- Interview vom 9. August Dabei sind es nicht ausschließlich Nachwuchs-Asse, die Magath aus dem Ärmel schüttelt. Bereits ausrangierte Oldies vom Abstellgleis zu holen wie nun auf Schalke den Ex-Herthaner Mineiro (34) ist für ihn ebenso charakteristisch. Der größte Coup gelang ihm dabei mit Horst Heldt (damals 33), den er ihm Januar 2003 aus dem österreichischen Exil bei Sturm Graz zurück in die Bundesliga nach Stuttgart lotste, was den VfB um eine echte Führungsfigur bereicherte. Zumindest ein punktuell wertvoller Wasserträger war Sebastian Schindzielorz (30) in Wolfsburgs Meistersaison. Und Anfang 2000 beorderte Magath in Frankfurt den damals 36-jährigen, bereits reamateurisierten Petar Hubchev zu den Profis zurück, der als umsichtiger Abwehrchef maßgeblich zum Klassenerhalt beitrug. Jenen Hubchev, den Magath dreieinhalb Jahre zuvor beim HSV noch aus der Mannschaft bugsiert hatte. Reduziert man Magaths Maßnahmen auf das Wesentliche, lässt sich schlussfolgern: Magath reagiert extrem penibel auf den jeweiligen Moment. Und ist dabei eben genau so sprunghaft, wie es in seinen Augen die Formschwankungen der Profis erfordern. Die wiederum liegen nun mal in der Natur des Fußballs. So gesehen wäre es also lediglich die strenge Orientierung am ganz Normalen, die Magath in einer von immer mehr Aufgeregtheiten durchdrungenen Branche so außergewöhnlich und so erfolgreich macht. THIEMO MÜLLER Felix Magath und seine große Entdeckungsreise : Hasan Salihamidzic, Philipp Lahm, Andreas Ottl und Marcel Schäfer (v. li.) hatte nicht jeder auf der Rechnung. Heute sind sie Stars. Ganz rechts: Christoph Moritz.

9 17. August 2009 kicker-top-thema 17 Nah dran: Ralf Rangnick und Armin Veh (rechts). Fotos: fi ro, GES KEINE ANGST VOR BAYERN War es fachliche Erkenntnis oder psychologisch motivierter Zweckoptimismus, um die eigene Mannschaft zu stärken und die Gegner zu verunsichern? In jedem Fall verkündete Uli Hoeneß nach dem Start-1:1 in Hoffenheim: Würden die jüngsten Fortschritte so fortgesetzt, werden wir bald oben wegmarschieren. Armin Veh hat nun die eher gegenteilige These formuliert. Die Bayern sind nicht mehr so weit weg, wie sie es früher waren, sagte der neue Trainer des 2009er-Meisters VfL Wolfsburg, aber sie bleiben natürlich Top- Favorit auf den Titel. Tim Borowski kann aus direktem und jüngstem Erleben vergleichen. Der heutige Bremer absolvierte die vorige Spielzeit sowie die ersten Tage der Vorbereitung 2009/10 in München unter dem neuen Übungsleiter Louis van Gaal, ehe er zu Werder zurückkehrte. Die Bayern seien stets der erste Anwärter auf den Gewinn der Bundesliga, aber sie sind nicht mehr so klar in der Favoritenrolle wie in den vergangenen Jahren, meint der Mittelfeldspieler, die Leistungsdichte an der Spitze ist wesentlich enger geworden. Wie zum Beleg rang er mit Werder den Münchnern am zweiten Spieltag das zweite Remis ab, 1:1. Enttäuschend für uns, so Mario Gomez, erneut zwei verlorene Zähler, wie schon in Hoffenheim. ARMIN VEH (48), der neue Trainer des Meisters aus Wolfsburg, sagt, der Vorsprung der Münchner sei geschrumpft. Kollegen wie Ralf Rangnick, Markus Babbel oder Jupp Heynckes stimmen ihm zu. Dort leitet Ralf Rangnick das 1899er-Team an und stimmt dem Kollegen Veh zu: Ich sehe es so wie Armin, der hat es sogar noch mit Understatement ausgedrückt. Rangnick bezieht seine klare Aussage auf die samstäglichen Vorstellungen der Wolfsburger (3:1-Sieg in Köln), Hamburger (4:1 gegen Dortmund) oder Stuttgarter (4:2 gegen Freiburg), die zeigten, dass diese Klubs in den Bereich der Bayern kommen können. Vor allem die Würdenträger aus Wolfsburg imponieren Rangnick: Die sind momentan stärker als die Bayern. Diese eigentlich überraschende, aktuell jedoch nachvollziehbare Wertung findet der Hoffenheimer Coach logisch, weil der verdiente Meister die Mannschaft zusammengehalten und noch gut verstärkt habe. Die positive Wirkung: Wolfsburg hat eine Top-Mannschaft. Diesem Befund schließt sich Jupp Heynckes an. Einen Riesenschritt und einen beeindruckenden Start attestiert er dem homogenen Meister-Team mit den wuchtigen Stürmern, die Wolfsburger sind fast auf Augenhöhe mit dem FC Bayern. Allerdings müsse der Titelträger nun die ungewohnte Zusatzbelastung der Champions League schultern, so der Leverkusener Coach, das ist eine andere Welt, in der sich die Münchner seit Jahren auskennen, zudem spreche für sie nach wie vor das beste Potenzial. Tatsächlich? Die Bayern werden nicht mehr automatisch Meister. RALF RANGNICK, Hoffenheim Diese Quantität sagt zwar eher wenig über die Qualität aus, doch Wolfsburg, Schalke und Bremen beschäftigen 19 Nationalspieler, die Bayern 17 (Hannover übrigens auch). Unmissverständlich und für die Bayern arg schmerzhaft ist aber, dass sie seit nunmehr 36 Spieltagen nicht mehr die Bundesliga-Tabelle anführten! Und bei vier Punkten Kluft zu Platz eins wird ihnen der große Sprung in die ersehnte Höhe nicht sogleich gelingen. Denn die Konkurrenten hätten brutal aufgeholt, meint Markus Babbel. Dank gewieften Scoutings glückten Top-Transfers wie Diego (Bremen) oder Dzeko (Wolfsburg), so der VfB-Coach, während die Neuen 2008/09 (Borowski, Butt, Oddo, zeitweise Donovan) die Klasse der Münchner nicht anreicherten. Und in dieser Runde? Noch käme ein Urteil zu früh, aber Gomez ist eine Verstärkung, Olic und Tymoshchuk werden weiterhelfen. Top- Class befindet Babbel weiter die Münchner, er sieht sie nach wie vor über allen, aber es ist enger geworden, dank der guten Arbeit der anderen Klubs. So waren 2007 wir die Überraschung, 2009 war es Wolfsburg. Und 2010? Die Bayern werden nicht mehr automatisch Meister wie noch vor ein paar Jahren, prophezeit Rangnick, sie sind nicht mehr so dominant. Auch Heynckes schließt bei aller Hochachtung für das Bayern-Personal nicht aus, dass Wolfsburg, Stuttgart oder ein anderer den Titel holt. Respekt vor den Bayern ja; aber keine Angst mehr. Einen ersten aufschlussreichen Hinweis wird der vierte Spieltag bringen: Da, am 29. August, kommt der Meister aus Wolfsburg nach München. Dann ist van Gaals Elf vielleicht besser eingespielt, dann gibt es womöglich eine erste Antwort auf die wesentliche Frage: Wie stabil ist eigentlich die Bayern- Defensive? KARLHEINZ WILD KÖLN Podolski und seine Selbstkritik Seite 24 HAMBURG Zé Roberto und seine Gala Seite 30 STUTTGART Elson und sein Geheimnis Seite 32 NATIONALELF Löw und seine Torhüter Seite 42

10 BUNDESLIGA 18 kicker, 17. August 2009 kicker-ergebnisdienst Unter Telefon (0137) (0,50 Euro/Anruf), erreichbar aus Deutschland, erfahren Sie die Zwischen- und Endresultate der Bundesligaspiele. Aus Österreich: (0900) (0,61 Euro/Min.) 2. SPIELTAG Bayern München W. Bremen 1:1 (0:1) VfB Stuttgart SC Freiburg 4:2 (0:0) Hamburger SV Bor. Dortmund 4:1 (3:1) Bay. Leverkusen Hoffenheim 1:0 (0:0) Hannover FSV Mainz 05 1:1 (0:0) Eintr. Frankfurt 1. FC Nürnberg 1:1 (1:0) 1. FC Köln VfL Wolfsburg 1:3 (0:0) Bor. M gladbach Hertha BSC 2:1 (1:0) FC Schalke 04 VfL Bochum 3:0 (2:0) 3. SPIELTAG Freitag, 21. August (20.30 Uhr): 1899 Hoffenheim Schalke 04 (1:1, 3:2) Samstag, 22. August (15.30 Uhr): Bor. Dortmund VfB Stuttgart (3:0, 1:2) 1. FC Köln Eintracht Frankfurt (1:1, 2:2) SC Freiburg Bayer Leverkusen ( -, - ) FSV Mainz 05 Bay. München ( -, - ) 1. FC Nürnberg Hannover 96 ( -, - ) Sonntag, 23. August (15.30 Uhr): VfL Bochum Hertha BSC (2:3, 0:2) Sonntag, 23. August (17.30 Uhr): VfL Wolfsburg Hamburger SV (3:0, 3:1) Werder Bremen B. M gladbach (1:1, 2:3) MANN DES TAGES ANZEIGE TABELLE zu Hause auswärts Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. 1. (3) FC Schalke : : :1 3 (1) VfL Wolfsburg (M) : : : (10) Hamburger SV : : : (6) Bor. M gladbach : : : (2) Eintracht Frankfurt : : : (8) Bayer Leverkusen : : : (18) VfB Stuttgart : : : (4) Hertha BSC : : : (4) Borussia Dortmund : : : (8) 1. FSV Mainz 05 (N) : : : (10) Bayern München : : : (14) Werder Bremen (P) : : : (15) 1. FC Nürnberg (N) : : : (16) Hannover : : :1 0 (10) 1899 Hoffenheim : : : (10) SC Freiburg (N) : : : (6) VfL Bochum : : : (16) 1. FC Köln : : :1 0 ANZEIGE Zum Saisonstart alles richtig gemacht? Wechseln Sie zum vielfachen Testsieger. Vergleichen Sie hier: Versicherungen -ELF DES TAGES Kießling (1) Idrissou (1) Guerrero (1) Bayer Leverkusen SC Freiburg Hamburger SV Elia (1) Farfan (2) Hamburger SV FC Schalke 04 Zé Roberto (1) Elson (1) Hamburger SV VfB Stuttgart Hyypiä (1) Brouwers (1) Riether (1) Bayer Leverkusen Bor. M gladbach VfL Wolfsburg Überzeugend gut, gnadenlos günstig. Hildebrand (1) 1899 Hoffenheim In Klammern Anzahl der Berufungen in die Elf des Tages Sami Hyypiä Bayer Leverkusen Vielleicht ist es seine unspektakuläre Art, die Sami Tuomas Hyypiä (35) so spektakulär erscheinen lässt. Er fegt nicht dazwischen, er grätscht nicht, er dirigiert nicht lautstark und legt sich nicht mit dem Gegner an. Er steht da, wo andere hinlaufen, der Ball gehorcht ihm, egal mit welchem Fuß er ihn spielt und außerdem schlägt Sami Hyypiä präzise Pässe mit dem Kopf. Für den Finnen wird die Leistung vom Samstag nichts Besonderes gewesen sein. Für Bayer schon. Es scheint, als habe man mit ihm lange vermisste Stabilität gefunden. FLU BUNDESLIGA 2009/10 Hertha BSC VfL Bochum Werder Bremen Borussia Dortmund Eintracht Frankfurt SC Freiburg Hamburger SV Hertha BSC K : VfL Bochum I : Werder Bremen C : Borussia Dortmund K : Eintracht Frankfurt E : SC Freiburg R 1: Hamburger SV : S Hannover P : Hoffenheim O : FC Köln R :3 Bayer Leverkusen : T FSV Mainz :2 M Bor. M gladbach 2: A Bayern München : G FC Nürnberg A 1: FC Schalke : Z VfB Stuttgart : I VfL Wolfsburg :0 N Aus der waagrechten Reihe können Sie die Heimresultate und Heimtermine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen. Hannover Hoffenheim 1. FC Köln Bayer Leverkusen 1. FSV Mainz 05 Bor. M gladbach Bayern München 1. FC Nürnberg FC Schalke 04 VfB Stuttgart VfL Wolfsburg

11 Torchancen Die Zahl der erzielten Tore geteilt durch die Anzahl der Torchancen ergibt die Chancenverwertung. Verein Chancenverwertung/Torchancen 1. Bor. M gladbach 45,5 % VfB Stuttgart 40,0 % Hamburger SV 35,7 % Eintracht Frankfurt 33,3 % SC Freiburg 33,3 % 9 1. FSV Mainz 05 33,3 % 9 7. VfL Wolfsburg 31,3 % FC Schalke 04 29,4 % Werder Bremen 27,3 % VfL Bochum 25,0 % 12 Bayer Leverkusen 25,0 % Hoffenheim 20,0 % Hertha BSC 18,2 % 11 Bayern München 18,2 % FC Nürnberg 16,7 % FC Köln 16,7 % Borussia Dortmund 13,3 % Hannover 96 9,1 % 11 Scorer-Liste Punkte/Name/Verein (Tore + Vorarbeit) 3 Sestak (VfL Bochum) (1+2) 3 Özil (Werder Bremen) (2+1) 3 Idrissou (SC Freiburg) (2+1) 3 Kuranyi (FC Schalke 04) (2+1) Rote Karten keine Gesamtzahl 2009/10 1 Vergleich 2. Spieltag 2008/09 0 Gesamtzahl 2008/09 30 Weiterhin gesperrte Spieler: Dante (Bor. M gladbach) noch offen Gelb-Rote Karten Für das nächste Spiel gesperrt: keiner Gesamtzahl 2009/10 1 Vergleich 2. Spieltag 2008/09 2 Gesamtzahl 2008/09 32 Top-Torhüter Nach dem 2. Spieltag Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Hildebrand (Hoffenheim)...1,75 2. Mondragon (1. FC Köln)...2,00 Top-Feldspieler Pl. Name (Verein) Notenschnitt 1. Elson (VfB Stuttgart)...1,50 2. Farfan (FC Schalke 04)...1,75 3. Elia (Hamburger SV)...2,00 Arango (Bor. M gladbach)...2,00 Bunjaku (1. FC Nürnberg)...2,00 kicker: Nach dem schwachen Auftritt in Freiburg wurde der Fehlstart mit einem eindrucksvollen 4:1 gegen Dortmund abgewendet sagen Sie mal Herr Labbadia, überwiegt Freude oder Erleichterung? Bruno Labbadia (43): Vier Punkte sind ein ordentlicher Start, aber sechs Punkte wären besser gewesen. Nach dem 4:1 herrscht normale Freude über einen Heimsieg, mit dem wir genauso sachlich umgehen werden wie mit dem Resultat der Vorwoche. Wir wissen, wie wir in den zurückliegenden Wochen gearbeitet haben und wir wissen, dass wir uns nicht viel vorzuwerfen haben. Gegen Dortmund habe ich viele positive Ansätze gesehen, etwa wie wir als Mannschaft gegen den Ball, aber auch mit dem Ball gearbeitet haben. Aber es gab auch Dinge, die es zu verbessern gilt. kicker: Zum Beispiel? Labbadia: Wir werden beispielsweise sicher über das Gegentor reden müssen. kicker: Ist das körperliche Tief, das vor einer Woche deutlich sichtbar war, überwunden? Labbadia: Ich sage es bewusst jetzt noch mal nach einem Sieg: Eine Vorbereitung dauert länger als nur vier, fünf Wochen. Mir ist auch klar, dass wir sofort Ergebnisse brauchen, aber wir sind immer noch mitten in unserer Vorbereitung. Durch das erste Pflichtspiel in der Europa-League-Qualifikation nach nur drei Wochen mussten wir improvisieren, die Spieler hatten kaum Pausen. Deshalb war der Sonntag auch frei. Unabhängig vom Ergebnis. BUNDESLIGA kicker, 17. August Torschützenliste Tore am 2. Spieltag: 28 (Schnitt 3,11) Gesamt 2009/10: 54 (Schnitt 3,00) Vergleich 2008/09: 894 (Schnitt 2,92) Tore Spieler Verein rechts links Kopf davon Elfer 2 (1) Kacar Hertha BSC ( ) Azaouagh VfL Bochum 2 2 (1) Özil Werder Bremen ( ) Amanatidis Eintracht Frankfurt (2) Idrissou SC Freiburg (1) Kießling Bayer Leverkusen 2 2 (1) Brouwers Bor. M gladbach 2 2 ( ) Kuranyi FC Schalke (2) Elson VfB Stuttgart 2 1 In Klammern Zahl der am letzten Spieltag erzielten Tore. Zuschauer Verein am 2. Spieltag Auslastung in % bisher erreicht BL-Schnitt letzte Saison Borussia Dortmund Bayern München FC Schalke Hamburger SV Eintracht Frankfurt FC Nürnberg * Hertha BSC FC Köln Bor. M gladbach VfB Stuttgart Werder Bremen Hoffenheim VfL Wolfsburg VfL Bochum Hannover Bayer Leverkusen SC Freiburg * 1. FSV Mainz * Gesamt Schnitt *) = Zuschauerschnitt in der 2. Bundesliga SAGEN SIE MAL, BRUNO LABBADIA (Trainer Hamburger SV) kicker: Von Ihren Neulingen stand anfangs nur Zé Roberto im Blickpunkt, Samstag rückten auch Elia und Berg in den Fokus. Ein wichtiger zusätzlicher Aspekt? Labbadia: Ich habe es zuletzt schon häufiger gesagt es gibt für mich keine Neuen mehr, sondern nur die Mannschaft. Und wir werden dahinkommen müssen, dass wir für unsere Ziele mehr als nur elf gleichwertige Spieler brauchen. kicker: Dennoch hilft einem Neuling wie Berg sein Premierentor. Labbadia: Sicherlich. Die Situation war anfangs nicht einfach für ihn, Sind Sie erleichtert, dass der Fehlstart abgewendet wurde? er konnte nicht in der nötigen Verfassung sein, aber er war bereit, hart an sich zu arbeiten. Ich denke, mit dem langsamen Einbau von ihm haben wir es richtig gemacht und sein Tor hilft ihm natürlich. kicker: Im Mittelpunkt der Ovationen steht Zé Roberto ist er Ihr neuer Chef? Labbadia: Zé Roberto präsentiert sich genau so, wie ich es erwartet habe. Er ist kein Lautsprecher, aber dominant auf dem Platz. Er fordert die Bälle, harmoniert gut mit David Jarolim. kicker: Sie sind seit rund zwei Monaten HSV-Coach, waren durch Dietmar Beiersdorfers Abschied voll in der Verantwortung, spürten vorige Woche nach dem mauen Start den Druck im Hamburger Umfeld wie fällt Ihre Startbilanz aus? Labbadia: Es überwiegt ganz eindeutig die Freude, in Hamburg zu sein und mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Aber bei aller Freude ist es auch wichtig, dass bei Rückschlägen nicht alles in Frage gestellt wird. INTERVIEW: SEBASTIAN WOLFF Die Gesamtübersicht finden Sie unter ANZEIGE BUNDESLIGA Der Stand nach dem 2. Spieltag 1 weiße Weste: René Adler (Leverkusen), Diego Benaglio (Wolfsburg), Jaroslav Drobny (Berlin), Manuel Neuer (Schalke), Roman Weidenfeller (BVB)

12 BUNDESLIGA 20 kicker, 17. August 2009 FC Schalke 04 VfL Bochum 3:0 (2:0). Neuer (3) Trainer: Magath Rafinha (2) Zambrano (3) Bordon (3) Höwedes (3) Mineiro (3,5) Moritz (3) Westermann (2,5) Farfan (1,5) Rakitic (2,5) Kuranyi (3,5) Klimowicz (4,5) Sestak (4,5) Epallé (3,5) Azaouagh (5,5) Dabrowski (4,5) Imhof (4,5) Fuchs (5) Yahia (3,5) Maltritz (4) Pfertzel (5) Trainer: Koller Heerwagen (3) Eingewechselt: 46. Kenia (3,5) für Rakitic 46. Freier (4,5) für Azaouagh und Concha (4,5) für Maltritz, 65. Dedic ( ) für Dabrowski Reservebank: Schober (Tor), Holtby, Pliatsikas, Streit, Altintop, Asamoah Fernandes (Tor), Bönig, Ono, Hashemian Tore: 1:0 Moritz (38., Linksschuss, Vorarbeit Rakitic), 2:0 Westermann (45./+2, Rechtsschuss, Rakitic), 3:0 Farfan (76., Linksschuss, Kuranyi) Chancen: 10:3 Ecken: 9:3 SR: Perl (Pullach Assistenten: Schalk, Maier Vierter Offi zieller: Trautmann), Note 2, souveräner Auftritt in einer leicht zu leitenden Partie. Zuschauer: (ausverkauft) Gelbe Karten: Westermann Epallé, Freier Spielnote: 3, einzig Schalke trug zum Unterhaltungswert der einseitigen Partie bei. ANALYSE VON STEPHAN VON NOCKS Bochum ist zu jeder Zeit chancenlos Bochum war rein auf Defensive ausgerichtet. Sestak ließ sich weit ins Mittelfeld zurückfallen, bis auf Klimowicz zog sich das komplette Team mindetens zehn Meter hinter die Mittellinie zurück. Lediglich Epallé, der früh in der Partie am Rande eines Platzverweises wandelte, schaffte es bisweilen, Struktur in die eigenen Reihen zu bringen. Da aber vornehmlich die linke Defensivseite des VfL mit Azaouagh und Fuchs schwächelte, boten sich Schalke trotz der massierten Gästeabwehr diverse Möglichkeiten. Insbesondere Rafinha wusste als Antreiber zu überzeugen und konnte immer wieder Lücken reißen. Stark agierte Schalke, das den unter der Woche verpflichteten Mineiro von Anfang an aufbot, im Umschalten von Abwehr auf Angriff. Die Halbstürmer Farfan und Rakitic konnten sich dabei gekonnt in Szene setzen und die Bochumer Abwehr immer wieder vor Probleme stellen. Der Kroate bereitete so auch die ersten beiden Treffer vor, blieb aber zur Pause in der Kabine. Selbst als die Königsblauen nach dem Wechsel nicht mehr ganz so zielstrebig agierten, hatten sie die Partie jederzeit im Griff. Bochum hatte trotz der neuen Leute nie eine Chance. FAZIT Ein hochverdienter Sieg spielerisch guter Schalker gegen offensiv harmlose Bochumer. SPIELER DES SPIELS Jefferson Farfan %-Spielcheck Schalke Bochum Durchschnittsnote 2,8 4,3 Abseits 0 2 Fouls Gewonnene Zweikämpfe 51 % (106) 49 % (103) Ballbesitz 55 % 45 % Meiste Ballkontakte 87 Rafi nha 75 Fuchs Läuferisch genauso stark wie spielerisch, an der Entstehung der ersten beiden Treffer maßgeblich beteiligt und Schütze des 3:0. SCHALKE: Christoph Moritz beweist seine Reife Traumstart: Magath hetzt die Wölfe! ES BERICHTEN OLIVER BITTER, THOMAS HENNECKE UND THIEMO MÜLLER Perfekter Start für Meistermacher Felix Magath (56) in seine erklärtermaßen schwerste Mission : Zwei Spiele, zwei Siege allein Titelverteidiger Wolfsburg begann ebenso erfolgreich. Pikante Momentaufnahme: In neuer Funktion hetzt Magath von Anfang an seine ehemaligen Wölfe, steht gleichauf mit dem VfL ganz oben. Freilich: Maßstab für ein echtes Spitzenteam waren die Auftaktgegner Nürnberg und Bochum nicht. Ein solcher Gradmesser folgt erst kommenden Freitag in Hoffenheim. Mit breiter Brust dürfen die ZAHLENSPIELE Nach drei Heimniederlagen in Serie zum Abschluss der Vorsaison nun wieder ein Sieg in der Arena Fünfter Schalker Dreier hintereinander in den vergangenen fünf Heimspielen gegen den VfL Bochum. Bochum erstmals seit 9. Mai ohne eigenen Treffer (damals 0:2 in Berlin) Wie im Vorjahr nur ein Punkt aus den ersten beiden Spielen Lediglich ein Punkt aus den jüngsten fünf Auswärtsbegegnungen 1Wenn die anderen noch suchen, so lautete der hoffnungsvolle Tenor in Bochum vor dem Saisonstart, dann sind wir schon auf Touren. Weil die Mannschaft weitgehend die gleiche ist wie in der vorigen Saison, haben sie beim VfL die Zurückhaltung bei Transfers einfach umgedeutet zum positiven Zeichen. So sah die optimistische Rechnung aus. Davon ist allerdings in der Tabelle nichts abzulesen. Trotz schriller, magentafarbener Kluft blieb der VfL reichlich farblos. Der Eindruck der ersten Hälfte erinnerte bei Bochums blutleerem Auftritt gegen Schalke fatal an die desolate Vorstellung vor dem Seitenwechsel beim Start gegen Gladbach (3:3): Der VfL konfus in Königsblauen dort nun aber allemal hinreisen. Und eventuell sogar schon wieder mit dem Kadermitglied Jermaine Jones (27)? Der nach Haarriss im Schienbein erfolgreich operierte Dampfmacher kündigte am Sonntag auf Sky jedenfalls an, in den nächsten Tagen ins Teamtraining einsteigen zu wollen. Doch selbst ohne Jones überzeugte auch das Schalker Mittelfeld gegen Bochum: Der solide Mineiro (34) erfüllte seine Aufgabe zentral vor der Abwehr schon dadurch, dass Heiko Westermann (26) für die Halbposition frei wurde, auf der er nicht zuletzt seine Torgefährlichkeit deutlich besser ausspielen kann. Im zweiten Bundesliga-Spiel prompt den ersten Treffer erzielte Magaths Entdeckung Christoph Moritz (19, siehe S. 14/15), der erneut bemerkenswerte Reife verriet. Ebenfalls gerechtfertigt wurde Magaths Vertrauen in den zuletzt schwachen Ivan Rakitic (21): Der Kroate bereitete die ersten beiden Tore vor. Dennoch setzte Magath wie in Nürnberg aufs Job-Sharing seiner Kreativ-Talente, brachte zur Pause Levan Kenia (18). Fazit von Magath: Dass es so glatt läuft, hätte ich selbst nicht gedacht. Gerade Mineiro hat mich zu 100 Prozent überzeugt, das Team stabilisiert. BOCHUM: Mergim Mavraj muss längere Pause Marcel Kollers Team: Schrille der Defensive, mit riesigen Löchern vor allem auf der linken Seite, dazu wenig inspiriert in der Vorwärtsbewegung, harmlos und leicht zu stoppen. Wenn wir auf den Platz gehen, ist der Mut nicht mehr vorhanden, schimpfte Trainer Marcel Koller. Keiner hat die Initiative ergriffen und dann laufen wir noch dreimal in einen Konter. Hatte vor einer Woche noch der Ex-Schalker Mimoun Azaough (26) mit präzisen Fernschüssen für den Umschwung gesorgt, so blieb diesmal eine ähnlich glückliche Fügung aus. Bochum stolpert durch die Liga, kassierte beim Nachbarn Schalke wie beim Auftakt drei Gegentore, doch nicht allein die schwache Defensive dürfte den VfL-

13 BUNDESLIGA kicker, 17. August KICKER-KULISSE NOTIERT VON THIEMO MÜLLER Foto: Firo Ausgezeichneter Mann: Felix Magath (links) wird von kicker-chefredakteur Rainer Holzschuh als Trainer des Jahres geehrt. Warum Magath auf andere Qualitäten setzt Kobiashvili steht vor dem Aus 1Er ist der dienstälteste Schalke- Profi nach Gerald Asamoah (30): Seit 2003 steht Levan Kobiashvili (32) im Kader der Königsblauen, erarbeitete sich in dieser Zeit als mannschaftsdienlicher und fußballerisch reifer Allrounder ein hervorragendes Standing. Doch nun deutet vieles darauf hin, dass die Ära des Georgiers (Vertrag bis 2010) ein jähes Ende findet. Zu Vorbereitungsbeginn galt Kobiashvili noch als erste Alternative für den verletzten Linksverteidiger Christian Pander (25). Gegen Bochum gehörte der Routinier nun nicht einmal mehr zum Kader ein deutliches Zeichen von Felix Magath (56), der Kobiashvili schon in Nürnberg nach schwacher Leistung (kicker-note 5) zur Pause ausgewechselt hatte. Zweifelsohne, so bedauert auch der Boss, sei der Linksfuß ein guter Fußballer. Aber: Er ist eben vor allem spielerisch gut und sucht demzufolge spielerische Lösungen. Aber in dieser Beziehung läuft es bei unserer Mannschaft insgesamt noch nicht so gut, urteilt Magath, deshalb sind eher andere Qualitäten gefragt, und Kobi hat es eben schwer. So schwer, dass ihm bei einem Wechsel wohl kaum Steine in den Weg gelegt würden. Optionen im Ausland waren für Kobiashvili bisher regelmäßig vorhanden. befürchten Jetzt schon eine lange Mängelliste Trikots, aber durchweg farblos Verantwortlichen Sorgen bereiten: Spielaufbau mäßig, Torchancen nur in Spurenelementen vorhanden, kein Aufbäumen zu erkennen die Mängelliste für Marcel Koller ist schon nach zwei Partien lang. Ernüchterung also in Bochum, gleich doppelte Enttäuschung für Mergim Mavraj (23). Der Aufsteiger des Vorjahres war zu Saisonbeginn einer von Marcel Kollers Härtefällen, weil er seinen gerade erst eroberten Platz in der Innenverteidigung verlor. Nun muss er sogar befürchten, den Konkurrenzkampf so schnell nicht wieder aufnehmen zu können. Vor vier Wochen hatte er sich im Test gegen Piräus am Knöchel verletzt, danach jedoch wieder normal trainiert. Jetzt stellten sich arge Schmerzen im Gelenk ein, Mavraj muss pausieren. Heute, Montag, soll entschieden werden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Mavraj nimmt es nach außen hin gelassen. Ich habe in Bochum lange auf meine Chance gewartet. Wenn ich nun wieder warten muss, ist das auch nicht zu ändern. Um Mavrajs Pech komplett zu machen: Gegen Schalke wäre er dringend benötigt worden, weil Kapitän Marcel Maltritz (30) wegen einer Oberschenkelverletzung zur Pause draußen blieb. Ihn ersetzte Marc Pfertzel (28), der von der rechten Seite nach innen rückte. Noch bleibt offen, ob Maltritz bis Sonntag zum Treffen mit Hertha BSC Berlin wieder fit ist. Sich über Schiri-Entscheidungen zu beschweren ist sinnlos, weil sie ein Pfeifenmann eh nie zurücknimmt? Von wegen! HSV-Torwart Frank Rost (36) sorgte am Samstag in Kooperation mit Referee Michael Kempter (26) für neue Maßstäbe. Nach dem vermeintlichen 2:4 aus Dortmunder Sicht durch Dimitar Rangelov (26) lag der Ball schon wieder auf dem Anstoßpunkt, als Rost Linienrichter Mark Borsch (32) bestürmte: Wollt Ihr das Tor etwa geben, oder was? Rosts Gegenargument: Nuri Sahin (20) stand in der Schussbahn und somit aktiv im Abseits. Kempter und Borsch trugen daraufhin die Meinungen zusammen, wie der Schiri formuliert. Und folgten schließlich der Ansicht des Spielers. Rost: Bei der üblichen Schiri-Belehrung vor der Saison wurde uns so ein Fall extra noch genau erklärt. Die Moral von der Geschicht : Meckern lohnt sich doch. Aber nur, wenn man vorher auch genau aufgepasst hat. 2 Die Zerstückelung des Bundesliga-Spieltags sorgt für kontroverse Diskussionen, für echte Fußball-Enthusiasten wie Patrick Helmes (25) wird sie freilich zum Genuss. Leverkusens verletzter Nationalstürmer fieberte am Samstagnachmittag zunächst in der Bay-Arena beim 1:0 über Hoffenheim mit und drückte pünktlich ab Uhr im Kölner Rhein-Energiestadion seinen alten Freunden vom FC gegen Wolfsburg die Daumen. Schön, dass ich beide Spiele sehen konnte, sagte Helmes. Seine bedröppelte Miene verriet nach Kölns 1:3 aber mehr als deutlich, dass in seiner Brust nach wie vor zwei Herzen schlagen. 2 In Köln wurde Helmes übrigens wie weitere Besucher zur Pause Ohrenzeuge einer öffentlichen Beschimpfung von FC-Keeper Faryd Mondragon (38) durch den eigenen Stadionsprecher. Beim Abspielen der Highlights auf der Video-Leinwand rief der gute Mann tatsächlich ins Mikro: Hinten steht die Null. Und die heißt Faryd Mondragon. Muss aber ein Versehen gewesen sein: Wie schon am ersten Spieltag hielt der Kolumbianer stark. 2 Mit Hans Meyer (66) hat Torsten Frings (32) auf den ersten Blick eigentlich wenig Ähnlichkeit. Werders Marko Marin (20) allerdings erinnert der neue Teamkollege schwer an seinen Ex-Trainer: Als Frings in den Tagen nach dem 2:3 gegen Frankfurt allgemein mangelhafte Defensivarbeit beklagte, fühlte sich Marin offenbar persönlich angesprochen. Wohl nicht zu Unrecht. Jedenfalls stellte der Jungstar Ende der Woche öffentlich klar: Ich bin doch kein Verteidiger. Meine Stärken liegen in der Offensive. Seine Vergangenheit hat den schnellen Dribbler trotzdem erst mal wieder eingeholt. ANZEIGE präsentiert den FAIRPLAYER des Spieltages Fairplayer des 2. Spieltages 1. Paolo Guerrero 38 Pkt. 2. Fabrice Ehret 30 Pkt. Karim Matmour 30 Pkt. Gesamtwertung 1. Youssef Mohamad 49 Pkt. 2. Fabrice Ehret 45 Pkt. 3. Marcel Schmelzer 44 Pkt. 4. Per Mertesacker 40 Pkt. 5. Manuel Friedrich 38 Pkt. 6. Peer Kluge 35 Pkt. Steve von Bergen 35 Pkt. Spieltagssieger: Paolo Guerrero Fair geht vor! Hier präsentieren wir Ihnen die fairsten Spieler der Bundesliga. Hamburgs Stürmer Paolo Guerrero wurde mit deutlichem Abstand Fairplayer des 2. Spieltags dank 32 fair geführter Zweikämpfe und der kicker-note 2. Weil der Peruaner aber den 1. Spieltag mit 59 Minuspunkten beendete, rangiert er in der Gesamtwertung mit 21 Minuspunkten nicht unter den Fairsten. Bewertet werden Zweikämpfe, Fouls, Karten, sowie die kicker-note. Die Spieler müssen mindestens 50 Prozent der möglichen Einsatzzeit erreichen. Eine detaillierte Erläuterung und die Top 20 fi nden Sie online unter

14 22 BUNDESLIGA kicker, 17. August 2009 Borussia Mönchengladbach Hertha BSC 2:1 (1:0). Heimeroth (4) Trainer: Frontzeck Levels (3,5) Brouwers (2) Kleine (3,5) Jaures (4) Meeuwis (4) Marx (3,5) Matmour (3) Arango (2) Neuville (3) Bobadilla (3) Wichniarek (5) Raffael (3,5) Nicu (3,5) Ebert (3,5) Cicero (3) Kacar (2) Pejcinovic (4) von Bergen (3) Friedrich (2,5) Piszczek (5) Trainer: Favre Drobny (4,5) Eingewechselt: 72. Reus ( ) für Neuville, 82. Jantschke ( ) für Bobadilla, 84. Neustädter ( ) für Marx 68. Janker ( ) für Piszczek und Domovchiyski ( ) für Wichniarek, 79. Hartmann ( ) für Ebert Reservebank: Löhe (Tor), Stalteri, Bäcker, Lamidi Burchert (Tor), Kaka, Stein, Dardai Tore: 1:0 Brouwers (23., Kopfball, Vorarbeit Levels), 2:0 Matmour (52., Rechtsschuss, Neuville), 2:1 Kacar (53., Kopfball, Raffael) Chancen: 6:6 Ecken: 6:5 SR: Schmidt (Stuttgart Assistenten: Walz, Bornhorst Vierter Offi zieller: Metzen), Note 4,5, viele Fehler, fand kein einheitliches Strafmaß bei taktischen Fouls, hätte die Schwalbe von Matmour mit Gelb ahnden müssen (49.), pfi ff Gladbach eine Torchance fälschlicherweise wegen Abseits ab (16.) und nahm Berlin durch verfrühten Pfi ff ein Überzahlspiel (47.). Zuschauer: Gelbe Karten: Brouwers, Arango Kacar, Friedrich Spielnote: 2,5, temporeiche und spannende Partie. ANALYSE VON JAN LUSTIG Durch Brouwers Tor in die Spur Gladbach mit drei Änderungen: Für Dante (Rot) spielte Kleine, für den kurzfristig ausgefallenen Colautti Neuville und Meeuwis ersetzte Bradley (siehe Story). Bei Berlin kam Ebert für Stein, was eine Verschiebung auslöste: Pejcinovic ging links, Piszczek rechts in die Viererkette und Ebert rechts ins Mittelfeld. Berlin in den ersten zwanzig Minuten mit der reiferen Spielanlage und besserer Ballkontrolle, weil Cicero und Kacar sich nach vorne einschalteten im Gegensatz zu den Gladbacher Sechsern Meeuwis und Marx, die sich mehr auf ihre Defensivaufgaben beschränkten. Allerdings kamen in der Offensive nur Schüsse von der Strafraumgrenze (Raffael, Nicu) zustande. Mit Brouwers Tor allerdings kam Gladbach in die Spur. Vor allem %-Spielcheck Gladbach Berlin über die rechte Abwehrseite der Hertha (Piszczek) ergaben sich Lücken. Mit einem Weitschuss hätte Arango (35.) Drobny fast überrascht, doch von der Schulter des Berliner Schlussmanns sprang der Ball an die Latte. Nach dem 2:0 drängte Hertha, kam jedoch viel zu selten in den Rücken der Abwehr und nur noch zum Anschluss. FAZIT Verdienter Gladbacher Sieg, weil Borussia auch noch drei Lattentreffer (Berlin einen) hatte. SPIELER DES SPIELS Roel Brouwers Durchschnittsnote 3,2 3,6 Abseits 5 2 Fouls 9 11 Gewonnene Zweikämpfe 51 % (96) 49 % (91) Ballbesitz 43 % 57 % Meiste Ballkontakte 71 Levels 86 Pejcinovic Nicht nur wegen seines zweiten Saisontreffers stark. War auch in vielen brenzligen Szenen in der Defensive zur Stelle. Führungstreffer: Der Kopfball von Roel Brouwers sitzt, Gladbach geht mit 1:0 in Front. Friedrich kommt zu spät, Drobny ist machtlos. BERLIN: Wichniarek enttäuscht erneut Nur Kacar das reicht nicht 1Teil eins der Gastspiel-Tournee (Gladbach, Kopenhagen, Bochum) brachte nichts Zählbares, aber einige Erkenntnisse. Wir haben Chancen kreiert, aber zu wenig daraus gemacht, gestand Kapitän Arne Friedrich (30). Die letzte Überzeugung, die letzte Präzision, die letzte Entschlossenheit hat gefehlt, sagte Geschäftsführer Michael Preetz. Trainer Lucien Favre sah s ähnlich: Wir brauchen mehr Willen, in den Strafraum zu gehen und mehr Qualität bei den Pässen. Wie schon beim Start gegen Hannover (1:0) traf auch in Gladbach nur Mittelfeldspieler Gojko Kacar (22). Wir müssen mehr Tore schießen und mehr Konzentration vor dem Tor haben, forderte der Serbe, der mit einem Lattenkopfball in der 87. Minute fast das 2:2 besorgt hätte: Schade, aber ich habe den Ball ein bisschen zu hoch angesetzt. Neben der Anfälligkeit der Defensive (siehe Story rechts) ist die mangelnde Präsenz im gegnerischen Strafraum das zweite große Thema beim Hauptstadt-Klub. Wie schon gegen Hannover blieb Neuerwerbung Artur Wichniarek (32) in Gladbach erneut blass. Einen Kopfball setzte er allerdings aus nicht geahndeter Abseitsposition neben das Tor (58.), sonst kam nichts. Ich war wie im ersten Spiel wieder einen Zentimeter zu spät, sagte Wichniarek. Aber so ist das als Stürmer. Man muss das Quäntchen Glück erzwingen und das will ich. Dass die Leute darauf schauen, was ich im Hertha-Trikot mache, ist klar. Das Vertrauen der Vorgesetzten in Wichniarek ist nicht endlos. Nach der Ausleihe des tunesischen Nationalstürmers Amine Chermiti (21) an den saudi-arabischen Klub Al-Ittihad für ein Jahr will Hertha noch einen Angreifer verpflichten. Das vom kicker am Donnerstag enthüllte Planspiel, Andrey Voronin (30) zurückzuholen, ist noch nicht vom Tisch, auch wenn Geschäftsführer Michael Preetz abschwächt: Liverpool mag ihn nicht ausleihen, und Andrey will sich auch nicht ausleihen lassen. Ich glaube derzeit nicht, dass wir zusammenfinden. Trotzdem: Kontakt besteht und ein Rest Hoffnung auch. Bei Liverpools 1:2-Niederlage zum Saisonstart in Tottenham am Sonntagabend durfte der für Dirk Kuyt eingewechselte Voronin (Vertrag bis 2011) nur die letzten 12 Minuten ran. Foto: Fishing 4

15 BUNDESLIGA kicker, 17. August MÖNCHENGLADBACH: Riesenjubel nach Sieg Begnadigung für Dante? Wir wollen den Rückenwind nutzen! ES BERICHTEN JAN LUSTIG UND STEFFEN ROHR Er ballte die Fäuste, strahlte über das ganze Gesicht und umarmte den gerade neben ihm stehenden Abwehrspieler Tobias Levels: Michael Frontzeck (45) genoss den Augenblick gleich nach dem Schlusspfiff wie der Jogger ein kaltes Glas Wasser in großer Hitze. Kein Wunder, er befindet sich in einer Lage, mit der so keiner hatte rechnen können: Zwei Spiele sind gespielt und die Fohlen galoppieren im oberen Drittel der Liga! Wir treten mit viel mehr Selbstvertrauen auf, erklärt Rechtsverteidiger Tobias Levels (22) den aktuellen Höhenflug, der sich bereits beim 3:3 (nach 3:0-Führung) in Bochum andeutete und nun gegen die Hertha fortsetzte: Wir haben die Basis gelegt, jetzt wollen wir den Rückenwind nutzen, so Levels. Vor Jahresfrist noch dümpelte die Borussia nach zwei Spieltagen mit null Punkten am Tabellenende, jetzt sind es bereits deren vier. Zudem wurde mit dem Heimsieg die Angst gebannt, die beim ein oder anderen aufkam, als der sichere Sieg in Bochum noch aus der Hand gegeben wurde. Wir haben kompakt gestanden und wenig zugelassen, analysierte Kapitän Oliver Neuville (36), der für den angeschlagenen (Wade) Roberto Colautti auflief, den zweiten Treffer vorbereitete und nach 70 Minuten dem jungen Marco Reus (20) Platz machte: Da war es dann auch gut! Das Beispiel Neuville zeigt, wie gut aufgestellt die Borussia in die Saison ging. Wir können Ausfälle jetzt besser kompensieren, so Sportdirektor Max Eberl (35), er verweist auf die fehlenden Stammspieler wie Logan Bailly, Filip Daems, Rob Friend, Michael Bradley oder Dante. Ein kräftiger Aderlass, der prächtig aufgefangen wurde. Da stand eine Mannschaft auf dem Platz, die diesen Namen verdiente, lobt Mittelfeldspieler Thorben Marx (28). Der Ex-Berliner, der sich noch gut auskennt bei der Hertha, verteilte Fleißkärtchen an die eigenen Kollegen: Wenn man weiß, wie gut organisiert und kompakt die Hertha steht, dann ist das keine Selbstverständlichkeit, ein halbes Dutzend guter Chancen gegen die herauszuspielen. Die aufopferungsvoll kämpfende Borussia schaffte es zur Freude ihrer sensationellen Fans (Neuville) an diesem Tag, die Verantwortlichen aber denken schon weiter, nämlich an die Partie in Bremen. Der nach seinem Platzverweis in Bochum für zwei Spiele gesperrte Innenverteidiger Dante (25) soll teilweise begnadigt werden, ein Antrag, die Sperre auf ein Spiel zu reduzieren, läuft, mit einer Entscheidung von Verbandsseite rechnen die Borussen in diesen Tagen. Starke Neuzugänge Arango wird gelobt und bedankt sich 1Als die Spitzenklubs aus München und Bremen nach der vergangenen Saison Alexander Baumjohann (zum FC Bayern) und Marko Marin (zum SV Werder) von der Borussia weglockten, da machten sich Fans wie Experten Sorgen um die fußballerische Klasse der Mönchengladbacher. Stand heute sind diese Sorgen unbegründet! Raul Bobadilla (22) und vor allen Dingen Juan Arango (29) setzen reihenweise Glanzlichter, bringen jede Abwehr in Verlegenheit, die Statistiker von Sky zählten für Arango gegen die Hertha neun Torschüsse und vier Torschussvorlagen ein überragender Wert. Wir sind spielerisch stärker mit den beiden, entgegnet Oliver Neuville allen Skeptikern, und der Venezolaner Arango, der aus Mallorca kam, bedankt sich artig für die Blumen: Für mich ist wichtig, dass ich das Vertrauen spüre, dass die Jungs mich suchen! Erstmals aus Leistungsgründen draußen Denkzettel für Marc Stein 1Im kicker redete Lucien Favre vor einer Woche Klartext. Marc Stein, sagte Herthas Coach, bringt momentan nicht seine beste Leistung. Gegen Gladbach zog der Schweizer die Konsequenzen und ließ den Außenverteidiger auf der Bank. Für Stein (24), der vor einem Jahr ablösefrei aus Rostock kam, ein völlig neues Gefühl: 2008/09 hatte er 32 von 34 Liga-Spielen bestritten, nur in Leverkusen (Magendarminfekt) und gegen Dortmund (Gelbsperre) fehlte er. Jetzt saß er nach schwachem Auftakt gegen Hannover (Note 5) erstmals aus Leistungsgründen draußen. Doch stabiler wurde Hertha dadurch nicht. Vor allem auf den Außenpositionen wackelte Favres Elf in Gladbach bedenklich: Beim ersten Gegentor hob Nemanja Pejcinovic (21), der diesmal nach zuletzt guter Leistung auf rechts links ran musste, das Abseits auf. Beim 0:2 kam er im Zentrum gegen Matmour zu spät, nachdem zuvor Lukasz Piszczek (24) einen Gladbacher Durchbruch auf seiner rechten Abwehrseite abermals nicht verhindern konnte. Bitter für Stein, der sich rechts wohler fühlt als links: Für Unsicherheitsfaktor Piszczek, der frühzeitig gehandicapt war (Hüfte), kam nicht etwa er, sondern Neuzugang Christoph Janker (24). Keine Frage: In der Defensive passt es noch nicht. Mit den wechselnden Formationen hat das nichts zu tun, sagt Arne Friedrich (30). Es fehlt einfach noch ein bisschen was. Am Sonntag patzte auch der sonst so zuverlässige Jaroslav Drobny (29) mehrfach. Hertha glaubt dennoch fest an ihn und will den 2010 auslaufenden Vertrag bis 2013 ausdehnen. Geschäftsführer Michael Preetz ist sehr zuversichtlich, dass wir mit Jaro in Kürze verlängern. Es wäre mal eine positive Nachricht aus der Defensiv-Abteilung. ZAHLENSPIELE Michael Frontzecks erster Sieg als Trainer über die Hertha, bisher gab es zwei Remis und drei Pleiten Auch Ex-Herthaner Thorben Marx siegte erstmals im sechsten Spiel gegen die Berliner. Es bleibt dabei: Hertha schafft es auch in dieser Saison nicht, mit zwei Siegen in eine Bundesliga-Saison zu starten das klappte nur 1995/96 in der 2. Liga, in der 1. Liga gelang das den Berlinern noch nie. ANZEIGE

16 BUNDESLIGA 24 kicker, 17. August FC Köln VfL Wolfsburg 1:3 (0:0). Mondragon (2,5) Trainer: Soldo Brecko (4) McKenna (3,5) Mohamad (2,5) Wome (4) Petit (5) Pezzoni (3) Freis (4) Maniche (3) Ehret (2,5) Podolski (3,5) Grafite (3) Dzeko (2,5) Misimovic (2,5) Gentner (3) Ziani (4) Josué (3,5) Schäfer (3,5) Barzagli (3) Madlung (5) Riether (2) Trainer: Veh Benaglio (3) Eingewechselt: 76. Ishiaku ( ) für Pezzoni, 84. Novakovic ( ) für Wome 63. Martins ( ) für Ziani, 87. Zaccardo ( ) für Gentner, 90./+1 Dejagah ( ) für Dzeko Reservebank: Kessler (Tor), Matip, Schorch, Brosinski, Yalcin Lenz (Tor), Johnson, Simunek, Esswein Tore: 1:0 Ehret (49., Linksschuss, Vorarbeit Freis), 1:1 Dzeko (73., Linksschuss, Riether), 1:2 Wome (74., Eigentor, Schäfer), 1:3 Martins (87., Rechtsschuss, Grafi te) Chancen: 4:9 Ecken: 4:5 SR: Kinhöfer (Herne Assistenten: Scheppe, Fischer Vierter Offi zieller: Pelgrim), Note 2, ohne gravierende Fehler, zog seine wohltuend großzügige Linie in aller Gelassenheit durch. Zuschauer: Gelbe Karte: Podolski Spielnote: 2, abwechslungsreich und spannend bis zum 1:3, auf beiden Seiten auch mit spielerischer Klasse. ANALYSE VON THIEMO MÜLLER Köln kontert und geht selbst k.o. Wolfsburg versuchte die Partie durch lange Ballpassagen zu kontrollieren zunächst zu wenig gegen das probate Gegenmittel der Kölner: dichte Staffelung in der eigenen Hälfte, überfallartiges Umschalten bei Ballbesitz. 20 Minuten lang führte die Soldo- Elf so vor, wie sich auch mit Konterfußball ein Spiel bestimmen lässt. Podolski arbeitete gut als einzige Spitze, die Außen Ehret und Freis machten das System bei Ballbesitz faktisch zum Maniche überzeugte als Ideengeber, in der Doppel-Sechs konzentrierte sich Pezzoni auf die Defensive, Petit sollte mit ankurbeln. Allerdings: Schon Mitte der ersten Hälfte mussten einige Kölner, allen voran Petit, aber auch Maniche und Ehret, ihrem Tempo Tribut zollen. Madlungs Patzer brachte den VfL in Rückstand, danach aber konnte der Meister zulegen, dominierte nun klar. Freilich: Köln spielte mehrere Konter in Überzahl schlecht aus, versäumte das 2:0. Nach dem Doppelschlag zum 1:2 ging dem FC vollends die Luft aus. FAZIT Wolfsburg siegte dank größerer spielerischer und individueller Klasse letztlich nicht unverdient. Doch Köln hätte das Duell zuvor für sich entscheiden können. SPIELER DES SPIELS Sascha Riether %-Spielcheck Köln Wolfsburg Durchschnittsnote 3,4 3,2 Abseits 3 6 Fouls Gewonnene Zweikämpfe 54 % (97) 46 % (81) Ballbesitz 48 % 52 % Meiste Ballkontakte 67 Petit, Wome 104 Misimovic Brachte mit Flanken wie mit langen Bällen viel Gefahr, bereitete das 1:1 vor, insgesamt entscheidendes Schwungrad nach der Pause. WOLFSBURG: Der Meister marschiert weiter und Veh trifft den Nerv ES BERICHTEN THIEMO MÜLLER UND STEPHAN VON NOCKS Mit einem Mix aus Genugtuung und Vorfreude blickte Zvjezdan Misimovic (27) am Samstagabend auf den Monitor in der Mixed-Zone. Dort blinkte die aktuelle Tabelle auf: 1. Wolfsburg, 2. HSV nächste Woche also Spitzenspiel, hob der VfL-Regisseur betont bedächtig hervor. Der Meister marschiert gleich wieder vorneweg, und vieles deutet darauf hin, dass dies mehr ist als eine Momentaufnahme. Wohin man auch hört im Lager der Niedersachsen, immer wieder fällt, speziell aus den Mündern der Profis, ein Begriff: Weiterentwicklung. Der Kader ist nicht nur individuell top besetzt, sondern auch eingespielt. Unser Plus ist, ZAHLENSPIELE Wolfsburg startet in der Bundesliga erstmals mit zwei Siegen, feierte nun saisonübergreifend fünf Dreier in Serie Misimovic verlor in vier Spielen gegen Köln noch nie (drei Siege, ein Remis). Köln hat von den letzten zwölf Heimspielen nur eines gewonnen (am 30. Spieltag 2008/09 mit 1:0 gegen Bremen) Der FC hat nun gegen Wolfsburg eine negative Heimbilanz: 2-2-3, 12:14 Tore. 1 Mit der durch seine Person euphorisierten Stimmung in der nicht ausverkauften Arena konnte Lukas Podolski zwar nicht mithalten, doch der Nationalspieler erledigte bei seinem FC-Comeback seine Aufgabe als einzige Spitze ordentlich. Ich war mit ihm sehr zufrieden, lobte Trainer Zvonimir Soldo den 24-Jährigen, der als Anspielstation diente, die Bälle hielt und auf die nachrückenden Kollegen ablegte also nicht aus der von ihm favorisierten Rolle als hängende Spitze heraus agierte. Dennoch wäre Podolski in der 68. Minute fast zum Helden des Spiels geworden, als er freistehend am langen Pfosten vorbeischoss. Den kann man auch machen. dass wir zusammengeblieben sind und uns gezielt verstärkt haben, urteilt Misimovic. In der Tat: Das Team wirkt optimal austariert, nicht zuletzt im Vergleich mit Bayern. Zu den gezielten Verpflichtungen gehört auch die des Trainers die nach bisherigen Eindrücken ein Volltreffer sein könnte. Souverän dirigiert Armin Veh (48) das von Felix Magath (56) geprägte Kaum Selbstkritik Madlung vergeht Hören und Sehen 1In Selbstkritik zerfloss Alexander Madlung (27) nicht gerade wegen seines bösen Patzers vorm Gegentor: Sascha Riether hat gerufen, dass da noch ein Kölner kommt. Aber bei dieser Stadion-Lautstärke hörst du das nicht. Dass Madlung auch ohne akustischen Extra-Hinweis Fabrice Ehret einfach hätte sehen müssen sei s drum. Pluspunkte im internen Duell mit Jan Simunek (22) sammelte er so nicht, lenkte aber schnellstmöglich ab: Ich habe selten ein Auswärtsspiel mit so vielen eigenen Chancen erlebt. Und überhaupt: Am Arsch sind die Enten fett! Das persönliche Missgeschick, so die Botschaft, sei doch gar nicht der Rede wert. KÖLN: Rückkehr in ungeliebter Rolle Podolski übt Selbstkritik Wenn man zu Hause 1:0 führt, ein, zwei Möglichkeiten zum 2:0 hat und nach der 72. Minute noch drei Tore kassiert, ist das bitter, machte er aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. Das Lob des Siegers wischte Podolski weg. Dafür kann man sich nichts kaufen. Wenn wir unsere Konter cleverer spielen, können wir das Spiel nach Hause fahren. Der verpasste Dreier soll nun am Samstag folgen. Wir müssen das nächste Spiel auf jeden Fall gewinnen, fordert Podolski mit Blick auf die danach folgenden Aufgaben in Hamburg, gegen Schalke, in Stuttgart, gegen Leverkusen und in München. Gelingt dem FC auch gegen Frankfurt kein Sieg, steckt er schon mitten im Abstiegskampf.

17 BUNDESLIGA kicker, 17. August profitiert dabei vom alten wie vom neuen Trainer der Magath-Schüler Ensemble, strahlt angesichts des langen Schattens seines Vorgängers schon bemerkenswerte Autorität aus. Gerechtfertigt wird Vehs selbstsicher vermittelter Führungsanspruch klar erkennbar: Der Fußballlehrer, der schon in der Frühphase seiner Karriere in Augsburg, Fürth und Reutlingen für attraktiven Fußball stand, trifft mit seiner Spielidee exakt den Nerv seiner fast durchweg hoch talentierten Schützlinge. Bei Magath haben wir uns zurückgezogen, mit langen Bällen auf Konter gespielt, erklärt Misimovic, jetzt kombinieren wir mehr. Klar liegt uns das. Das Erbe Magaths, von dessen Arbeit das Team speziell physisch weiter enorm profitiert, verwaltet Veh nicht nur gut. Er bereichert es sogar noch. Dass die eigene Klasse, vor allem in der Offensive, mitunter zu Selbstgefälligkeit verführen kann, deutete sich in Köln indes ebenfalls an. Ich weiß nicht, was passiert, wenn Podolski das 2:0 macht, mahnt Veh. Ein großer Gegner nutzt unsere Nachlässigkeiten, glaubt auch Marcel Schäfer (25). Also: Der nächste Ansatz zur Weiterentwicklung wäre bereits gefunden. Feine Technik, Höllentempo und total locker Martins: Der perfekte Joker 1Er kam, sah und traf: Es war ein perfektes Debüt für Obafemi Martins (24), der, nominell dritte Wolfsburger Spitze auf dem Platz, als Joker aus dem linken Mittelfeld agierte. 0:1 stand es aus VfL-Sicht, als der 10,5-Millionen-Mann nach einer guten Stunde den Platz betrat. Am Ende siegte Wolfsburg 3:1. Als die erhoffte Verstärkung präsentierte sich der Nigerianer dabei auf Anhieb: Feinste Technik und tolle Übersicht bei höllischem Tempo all das stellte Martins nicht nur mit seinem Treffer zum Endstand unter Beweis. Cool wie beim Tor gab er sich auch danach: Ich war total locker, habe mich einfach nur gefreut. Die Anpassung an die Bundesliga scheint dem bisherigen Newcastle-Stürmer, der zuvor für Inter erfolgreich war, problemlos zu gelingen: In der Premier League ist das Spiel schneller, in Deutschland wird mehr gespielt. Erst recht beim VfL, der dank Martins, so Zvjezdan Misimovic, jetzt noch schwerer ausrechenbar ist. Denn: Genau so einen schnellen und wendigen Typen hatten wir bisher nicht. Foto: Witters/Speck Abheben: Obafemi Martins brauchte bei seinem Debüt nur 24 Minuten für sein erstes Tor, das den Wolfsburger Sieg perfekt machte. Hinkel sagt für diesen Sommer ab, der FC diskutiert auch Simak Kringe-Deal: Watzke will nichts zuschießen 1Die Konstellation scheint günstig. Florian Kringe (26), derzeit Tribünengast, will wieder spielen. Der FC will den Mittelfeldspieler ausleihen. Borussia Dortmund ist dazu bereit. Kringe, sagt Kölns Manager Michael Meier, würde gerne zum FC kommen. Alles ganz einfach, also? Ganz und gar nicht! Der Deal, über den kicker online bereits am Freitag berichtete, hakt. Und das, obwohl der BVB nach kicker-informationen moderate Euro Leihgebühr fordert. Doch diese will der FC nicht bezahlen wie auch nicht Kringes komplettes Gehalt, das sich in Dortmund auf knapp 1,5 Millionen Euro summieren kann. Der FC ist nur bereit, bis zu einer gewissen Abwarten: Florian Kringe. Größenordnung dazu beizutragen, um auch für Dortmund den Wert des Spielers wieder nach oben zu bringen, argumentiert Meier. Beim BVB sieht man das anders. Wir sind nicht bereit, einen Euro dazuzugeben, so Geschäftsführer Hans- Joachim Watzke. Der Deal wackelt. Sportlich wäre er sinnvoll, würde der vielseitige Kringe, der bereits Foto: imago/team 2 von 2002 bis 2004 auf Leihbasis beim FC spielte, das Kölner Mittelfeld doch spielerisch aufwerten und zudem die bislang eher schwache Konkurrenzsituation durch seine Vielseitigkeit erhöhen. Er bräuchte keine Integrationszeit, nennt Meier ein weiteres Argument, das ähnlich auf Jan Simak (30) zutrifft, der den VfB Stuttgart verlassen kann und über den beim FC diskutiert wird. Ein anderer Spieler mit Stuttgarter Hintergrund kommt in diesem Sommer sicher nicht nach Köln. So bemühte sich der FC um den ehemaligen VfB-Profi Andreas Hinkel (27, Celtic Glasgow). Der rechte Verteidiger kündigte aber am Sonntag gegenüber dem kicker an, definitiv bei Celtic zu bleiben. NACHGEFRAGT An die eigene Nase fassen kicker: Herr Freis, hat die Kälte bei der Chancenverwertung gefehlt? Sebastian Freis (24): Leider ja. Nach dem 1:0 hatten wir Chancen zum zweiten Tor. Das wäre wichtig gewesen. kicker: Lukas Podolski hatte das 2:0 auf dem Fuß. Freis: Wir hatten generell gute Konterchancen, haben ein, zwei Situationen nicht gut ausgespielt, als wir Überzahl hatten. Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. kicker: Wie bitter ist es, durch ein Eigentor auf die Verliererstraße zu kommen? Freis: Das ist umso bitterer, da wir vergangene Woche auch durch ein Eigentor verloren haben. Aber Jammern hilft nicht. Jetzt müssen wir gegen Frankfurt punkten.

18 BUNDESLIGA 26 kicker, 17. August 2009 Bayern München Werder Bremen 1:1 (0:1). Rensing (3) Trainer: van Gaal Lahm (3,5) van Buyten (4) Badstuber (3,5) Pranjic (5) Tymoshchuk (4) Altintop (4) Schweinsteiger (3,5) Sosa (5) Klose (5) Gomez (3) Sanogo (4) Hunt (3,5) Özil (3) Marin (4) Borowski (3,5) Frings (4) Boenisch (4) Pasanen (3,5) Mertesacker (3) Fritz (5) Trainer: Schaaf Wiese (2) Eingewechselt: 46. Olic (3) für Klose, 62. Ribery ( ) für Sosa, 78. Müller ( ) für Altintop 62. Niemeyer ( ) für Marin, 73. Tosic ( ) für Boenisch, 85. Hugo Almeida ( ) für Özil Reservebank: Butt (Tor), Braafheid, Breno, Ottl Vander (Tor), Harnik, Bargfrede, Marcelo Moreno Tore: 0:1 Özil (39., Linksschuss, Vorarbeit Hunt), 1:1 Gomez (72., Rechtsschuss, Lahm) Chancen: 5:3 Ecken: 5:2 SR: Gräfe (Berlin Assistenten: Dingert, Häcker Vierter Offi zieller: Stieler), Note 2, souveräner Auftritt, lag gut bei den vielen Abseitsentscheidungen. Zuschauer: (ausverkauft) Gelbe Karten: Schweinsteiger Fritz Spielnote: 3,5, bei beiden Teams blitzte das Können gelegentlich auf, beide hatten aber auch Schwächeperioden. ANALYSE VON KARLHEINZ WILD Olic sorgt mehr für Wirbel als Ribery Die Bayern kesselten die Bremer in der ersten halben Stunde ein, spielten da auch in die Tiefe, ließen den Ball direkt prallen, verlagerten das Geschehen gelangten jedoch nicht in den Strafraum. Der letzte Pass in die Spitze kam zu ungenau oder zu spät, häufige Abseitsstellungen (Klose, Gomez) waren die Folge. Zudem landeten die hohen Flanken und flachen Hereingaben von Lahm (außer beim Ausgleich) und Pranjic beide Außenverteidiger waren meist jenseits der Mittellinie aktiv oft beim Gegner. Sosa hinter den Spitzen spielte mit zu viel Risiko und zu wenig Effizienz. Die Quer- und Rückpässe verlangsamten den Aufbau, die arg defensiv orientierte Werder-Elf konnte ihre breite Mauer formieren. Nach der Führung merkten die Bremer, dass im defensiven Mittelfeld der Bayern manche Lücke klaffte, doch die Konter vollendeten sie nicht konsequent. Beide Teams hatten nach der Pause Probleme in der Rückwärtsbewegung. Das Comeback Riberys, der bevorzugt über links kam, sorgte kurz für Schwung, den weitaus mehr der umtriebige, gefährliche Olic initiierte. Doch Wiese stoppte ihn dreimal großartig. FAZIT Es war ein gerechtes Remis. Die Münchner nutzten ihren häufigen Ballbesitz nicht, die Bremer nutzten den Raum für Konter nicht. SPIELER DES SPIELS Tim Wiese %-Spielcheck München Bremen Durchschnittsnote 3,9 3,6 Abseits 12 0 Fouls 13 9 Gewonnene Zweikämpfe 50 % (92) 50 % (91) Ballbesitz 61 % 39 % Meiste Ballkontakte 102 Badstuber 52 Frings Unsicher lediglich bei einer Ecke, sonst sicher. Mit drei tollen Aktionen gegen Olic rettete er Werder das Unentschieden. MÜNCHEN: Der Stotterstart und die Probleme Van Gaal: Spektakel unerwünscht! ES BERICHTEN HANS-GÜNTER KLEMM, BERND SALAMON UND KARLHEINZ WILD Louis van Gaal ist als Fachmann bekannt, und diesen Ruf hat er nicht umsonst. Holprig würden die ersten Wochen dieser Saison verlaufen, hat Bayerns neuer Trainer vom ersten Tag seiner Mission an immer wieder angekündigt. Jetzt ist die Bestätigung da: zwei Spiele, zwei Punkte, null Siege. Die Fehlersuche läuft. Wir waren vor dem Tor nicht zwingend genug, meinte Miro Klose. Wir sind zu oft ins Abseits gelaufen, erklärte Michael Rensing. Bei Kontersituationen gegen uns müssen wir unsere Abstimmung verbessern, forderte Daniel van Buyten. Es fehlt noch der Überraschungseffekt, der letzte BREMEN: Schwerpunkt derzeit auf Defensive Borowski lobt das Coachen 1Der Schwerpunkt hat sich verlagert. Zumindest für dieses Wochenende in München, für den Start, der für Werder so holprig verläuft wie ein nicht planierter Feldweg durch die Weser Auen. Die Bremer, bisher Garant für spektakulären Offensivfußball, setzten auf Defensive. So rühmen sie zu Recht ihre Verteidigungskünste nach dem beachtlichen Remis bei den hoch gewetteten Bayern. Wir haben die Fehler abgestellt, die wir gegen Frankfurt gemacht haben, freut sich Mesut Özil, der Torschütze und neue Solist im Schaaf schen Ensemble. Stabilität in die eigenen Reihen zu bekommen, dies war der Auftrag der Norddeutschen. Diesen haben sie zweifellos erfüllt, wie Tim Borowski betont. Der Ex-Münchner spricht nach der Rückkehr an seine kurzfristige Zwischenstation von einer taktisch disziplinierten, intelligenten Spielweise, wertet den Punkt als Erfolgserlebnis. Basis dafür war eine bessere Abstimmung und Koordination im Mittelfeld, was sie gegenüber der Heimpleite gegen Frankfurt gut hinbekommen haben. Wir haben uns besser gecoacht, umschrieb Borowski diesen Prozess. Was er Pass, die letzte Idee, bemängelte Mario Gomez. Es hakt also noch überall vorne, hinten und in der Mitte, wo José Sosa als Regisseur erneut enttäuschte. Ohnehin sind die Formschwankungen im Team noch groß: Schweinsteiger und Altintop spielen sehr bemüht, aber noch nicht effizient. Tymoshchuk startete bieder. Die Abwehr um den neuen Chef van Buyten wirkt noch nicht souverän. Gegen Werder erwischte der bis dahin starke Pranjic einen schwachen Tag. Der Ausfall Einzelner lässt derzeit keine gute Mannschaftsleistung zu. Der Trainer war entsprechend unzufrieden mit der Ausbeute seiner Heimpremiere. Die erste halbe Stunde aber fand van Gaal hervorragend. Das ist interessant, denn damit ist klar, welchen Fußball er meinte: Im Zentralbereich hätten er und Nebenmann Torsten Frings in einer Beziehung offensiver agiert: Die beiden Routiniers haben die Jungspunde Mesut Özil und Marko Marin auf dem Platz geschickter dirigiert und sich selbst auch. So ergab sich eine bessere Ordnung, die Abwehrmann Petri Pasanen zu Applaus animierte: Kompliment an das Mittelfeld und unsere Stürmer für die Unterstützung! Guter Anfang. Grundlage dafür, dass Werder bald das Schwergewicht wieder verändern kann im Hinblick auf die Offensive. Dafür sorgt schon Trainer Schaaf, der Verfechter des Angriffsfußballs. ZAHLENSPIELE Die Bayern starteten zum dritten Mal mit zwei Remis in die Saison. 1990/91 und 2008/09 wurden sie am Ende jeweils Zweiter Daniel van Buyten gewann noch nie gegen Werder (Bilanz: 0-4-4). Werder war auch in den letzten beiden Spielzeiten nach zwei Spieltagen noch ohne Sieg Bei den Bayern gab es keine Niederlage mehr seit dem 1:3 vom 5. November 2005.

19 kicker, 17. August 2009 BUNDESLIGA 27 Noch nicht happy: Louis van Gaal, mit Sportdirektor Nerlinger sowie den Assistenten Jonker und Gerland. 1Er sollte wissen, dass er am Scheideweg steht. Aaron Hunt, 22 Jahre jung, muss nun in seine Karriere den richtigen Dreh kriegen. Dies haben ihm Werders Verantwortliche klargemacht. Sollte dem veranlagten Blondschopf dies missglücken, sehen will: Weg vom Spektakel, das Jürgen Klinsmann mit seiner offensiven Spielweise erzwingen wollte, hin zum kühlen Ergebniskick. Mehr Hirn, weniger Herz. Van Gaal will nicht zaubern, sondern den Gegner kontrollieren. Keine Chancen zulassen und die wenigen vorne nutzen. So war sein Plan gegen Werder. An diesen Kurswechsel müssen sich die Spieler erst gewöhnen. Klose gibt zu: Es kann gut sein, dass wir das Konzept des Trainers noch nicht so drinhaben, wie wir wollen. Noch Schaaf überrascht mit dem Talent Hunt spielt auf Bewährung NACHGEFRAGT Özil wird bei der WM auch spielen kicker: Herr Allofs, lassen Sie Boubacar Sanogo gehen? Klaus Allofs (52, Geschäftsführer): Richtig ist, dass Interesse von St. Etienne besteht. Doch es gibt keine Veranlassung, ihn zu verkaufen. Almeida und Moreno auf der Bank, Rosenberg noch länger verletzt wir haben nur drei Stürmer, da können wir keinen abgeben. kicker: Und Özil macht die Tore. Allofs: Warum nicht? In Schalke haben sie zwar gesagt, er trifft nicht. Doch bei seinen Qualitäten war abzusehen, dass er das Gegenteil beweist. Wenn alles glattgeht, wird Mesut bei der WM dabei sein und ich gehe davon aus, dass er auch spielt. droht ihm, dass er als ewiges Talent in die Annalen eingeht. Also ein neuer Versuch mit Hunt. Wie vor zwei jahren, wie vor einem Jahr, als auch Verletzungen so manche Pläne mit dem Youngster durchkreuzten. Überrascht zeigte sich Hunt, als er am Vormittag des Spieltags in München von seiner Nominierung erfuhr. Für Hugo Almeida, der den Grund für seine Herausnahme nannte: Ich hatte Schmerzen am rechten Fuß. Hunt als Almeida-Ersatz. Als hängende Spitze im Schaaf schen Koordinatensystem. Mit diesem Auftrag: Ich sollte Tymoshchuk bei Vorstößen bremsen. Der Bremer spielte passabel, unauffällig, mit zwei starken Szenen, beispielsweise der Vorarbeit bei Özils Tor. Ich habe lange nicht mehr vorn gespielt, erläuterte der Offensiv-Allrounder seine Anpassungsprobleme. Sein Vertrag läuft aus. Hunt spielt um seine Zukunft bei Werder. Die Bosse wollen Leistung von dem Junioren-Nationalspieler sehen, ein Level, wie es Kollege Mesut Özil erreicht hat. Sie trauen es dem Eigengewächs zu, wünschen sich dessen endgültigen Durchbruch. Also: Hunt spielt auf Bewährung. Foto: Getty Images/Baron aber ist in München keine Unruhe zu spüren. Die würde erst aufkommen, sollten die Bayern am Samstag in Mainz verlieren. Eine Story über Franck Ribery lesen Sie auf Seite 41 Foto: Ulmer Olic erhöht den Druck Klose: So muss er um seinen Platz zittern 1Miro Klose redete Klartext. Mit meiner Leistung, sagte er, war ich nicht zufrieden. Konnte er auch nicht sein, denn für ihn ging bis zur Pause wenig gegen seinen Ex-Klub Werder. Dann wurde er gegen Ivica Olic ausgetauscht, und der Kroate machte sofort da weiter, wo er gegen Hoffenheim aufgehört hatte: Er drehte auf, war viel unterwegs, immer gefährlich. Nur mit dem Tor klappte es diesmal nicht, trotz einiger guter Chancen. Nach zwei Spieltagen ist der Neuzugang der klare Punktsieger gegen Klose, der eigentlich gesetzt ist, schon jetzt aber um seinen Platz zittern muss. Olic gibt Vollgas. Ich bin in guter Form, sagt er. Ob er überrascht war, dass er nach seiner Drei-Tore-Woche (eins für Bayern, zwei für Kroatien) trotzdem auf der Bank saß? Das, meinte Olic, behalte ich besser für mich. Sein Lachen aber verriet: Er sieht sich in München auf einem guten Weg. Blond vor blond: Bremens Aaron Hunt hat den Ball, der Neu-Münchner Anatoliy Tymoshchuk versucht, ihn zu erobern.

20 BUNDESLIGA 28 kicker, 17. August 2009 Eintracht Frankfurt 1. FC Nürnberg 1:1 (1:0). Nikolov (3) Trainer: Skibbe Ochs (3) Vasoski (3,5) Russ (3) Spycher (3,5) Chris (4) Teber (4) Köhler (4) Caio (3) Meier (4) Amanatidis (3) Eigler (5) Boakye (5) Mintal (3,5) Gündogan (2,5) Kluge (3,5) Mnari (4) Pinola (3,5) Maroh (3,5) Wolf (4) Diekmeier (3) 1. Trainer: Oenning Schäfer (3) FCN Eingewechselt: 68. Bajramovic ( ) für Teber, 73. Fenin ( ) für Meier, 84. Franz ( ) für Chris 56. Charisteas (2,5) für Boakye und Bunjaku (2) für Eigler, 82. Judt ( ) für Pinola Reservebank: Pröll (Tor), Petkovic, Korkmaz, Liberopoulos Stephan (Tor), Broich, Frantz, Risse Tore: 1:0 Caio (17., Rechtsschuss, Vorarbeit Meier), 1:1 Bunjaku (64., Rechtsschuss, Charisteas) Chancen: 5:5 Ecken: 4:6 SR: Weiner (Giesen Assistenten: Frank, Grudzinski Vierter Offi zieller: Margenberg), Note 3, eine ordentliche Leistung. Lag zweimal bei kniffl ichen Entscheidungen richtig. Russ klärte ohne Foul gegen Eigler (11.), beim Doppelpass von Bunjaku vor dem 1:1 war Charisteas nicht im Abseits. Mit bloßem Auge kaum zu erkennen und erst durch Fernsehbilder zu klären war, dass Bunjaku bei der Vorlage von Charisteas (79.) nicht im Abseits stand und das aberkannte Tor hätte gelten müssen. Zuschauer: Gelbe Karten: Chris Mnari Spielnote: 3,5, eine spielerisch ansprechende Partie, allerdings ohne großes Tempo bei extrem hohen Temperaturen. ANALYSE VON ULI GERKE Oennings Doppelwechsel geht auf Frankfurt mit Köhler für Schwegler (Innenband) in der Mittelfeldraute, der Club unverändert gegenüber dem 1:2 gegen Schalke. Nürnberg spielte frech drauflos, deckte schnell die Schwäche der Eintracht auf, die im Defensivzentrum zu sorglos agierte und dem Gegner zu viel Raum ließ. Das fiel zunächst nicht sonderlich ins Gewicht, weil nach vorne die Durchschlagskraft fehlte. Bei der Traumkombination, die Caio zum 1:0 nutzte, waren Wolf & Co. viel zu weit weg von ihren Gegenspielern. In Führung liegend, zog sich die Skibbe-Elf unverständlicherweise zurück. Frankfurt stand zu tief, spielte zudem die wenigen Konter nicht konsequent aus. Amanatidis verpasste gleich zweimal (53.,55.) die Vorentscheidung. Das alles zusammen baute Nürnberg auf. Mit dem Doppelwechsel Bunjaku und Charisteas für das harmlose Duo Boakye/Eigler setzte Oenning genau das richtige Signal. Nürnberg gewann im Schlussdrittel die Oberhand in einem Spiel, das nur phasenweise unterhaltsam war. FAZIT Frankfurt hatte die klareren Chancen, war angesichts nachlassender Kräfte mit dem Punktgewinn aber am Ende noch gut bedient. SPIELER DES SPIELS Albert Bunjaku %-Spielcheck Frankfurt Nürnberg Der Joker brachte frischen Wind, war beim 1:1 Wegbereiter und Vollstrecker. Und hatte Pech, dass sein reguläres 2:1 aberkannt wurde. Durchschnittsnote 3,5 3,5 Abseits 2 3 Fouls 11 8 Gewonnene Zweikämpfe 57 % (103) 43 % (77) Ballbesitz 51 % 49 % Meiste Ballkontakte 91 Ochs 67 Diekmeier, Gündogan Zlatan Bajramovic ES BERICHTEN ULI GERKE, FRANK LINKESCH UND UWE RÖSER Das Einblenden der Blitztabelle um Uhr mit Frankfurt als zwischenzeitlichem Bundesliga- Spitzenreiter verfehlte die Wirkung. Statt der zweiten Luft bekamen Eintrachts Profis plötzlich schwere Beine. Kraftlos, mutlos schon war s vorbei mit dem neuen Kombinationselan, der beim spektakulären Führungstor von Caio nach Vorarbeit von Ioannis Amanatidis und Alex Meier die Fans noch ins Schwärmen geraten ließ. Es war einfach zu warm, um schnell Fußball spielen zu können. Patrick Ochs fühlte sich mit seinen Kollegen als Opfer der Hitze. Die extremen Witterungsbedingungen waren auch für Amanatidis der ZAHLENSPIELE FRANKFURT: Skibbe lässt die Hitze nicht Frankfurt ist seit fünf Spielen gegen Nürnberg sieglos Marco Russ (24), der in vier Spielen gegen den Club noch nie gewann (2U/2N), und Alexander Meier (26) bestritten ihr 100. Bundesligaspiel. Angelos Charisteas spielte bisher sechsmal gegen Frankfurt und verlor noch nie (4S, 2U) Peer Kluge gelang dagegen auch im siebten Duell gegen Trainer Michael Skibbe kein Sieg (2U, 5N). Hauptgegner: Vor allem deshalb sind wir abgefallen, konnten wir nicht mehr so dagegenhalten. Die hohen Temperaturen als Ausrede für das Abbauen wollte Michael Skibbe indes nicht gelten lassen. Die Gründe, warum die starke Auftaktpartie bei der Heimpremiere nicht bestätigen werden konnte, waren für den Trainer offensichtlich: Wir waren fußbal- NACHGEFRAGT Wir haben zwei Gesichter gezeigt kicker: Herr Spycher, sind Sie froh oder enttäuscht über das 1:1? Christoph Spycher (31): Wir haben zwei Gesichter gezeigt. In der ersten Hälfte standen wir gut, mit guten Aktionen nach vorne. Nach der Pause hatten wir zu viele Ballverluste, waren wir zu wenig zielstrebig in der Offensive. kicker: Nach dem 1:0 stand Ihre Elf zu tief. Warum steckte Frankfurt zurück? Spycher: Wir standen nicht so kompakt wie in Bremen. Die Distanz zwischen Abwehr und Angriff war einfach zu groß. kicker: War das 1:1 ein Dämpfer? Spycher: Wir sahen uns nach dem 3:2 nicht in der Ligaspitze und sehen uns jetzt nicht im Tabellenkeller. NÜRNBERG: Schweizer erneut nicht im Kader Gygax schweigt und bleibt 1Die SMS kam am Samstag um Uhr. Ein Zeitpunkt, zu dem Profis normalerweise ihr Handy weggesperrt haben und sich auf den Anpfiff vorbereiten. Nicht so Daniel Gygax, 35-maliger Nationalspieler der Schweiz. Wie schon im Pokal in Dresden und zum Auftakt gegen Schalke stand der 27-jährige Offensiv-Allrounder nicht im Kader. Der Frust darüber muss tief sitzen bei jemandem, der in der Stammelf Akzente setzte, als der Club im Frühjahr aufstieg. Zu seiner Situation mag er sich nicht öffentlich äußern. Ich gebe derzeit keine Interviews, hieß es in der Kurzmitteilung. Zu denken gibt Gygax sicher, dass Trainer Michael Oenning regelmäßig fünf Offensivspieler auf die Bank setzt, Gygax diese augenblicklich alle vor sich hat. Wenn es um die Härtefälle geht, für die kein Platz im 18-Mann- Kader ist, dann erwähnt Oenning Pascal Bieler oder lobt die guten Trainingsleistungen der Stürmer Dario Vidosic und Güngör Kaya. Der Name Gygax fällt nicht. Was also tun? Bis Ende August wechseln? Wohl eher nicht. Die kolportierten Angebote aus der Schweiz entpuppen sich als Ente (FC Sion) oder lassen sich nicht realisieren (FC Luzern). Wenn überhaupt, dann zieht es Gygax (Vertrag bis 2010) zu seiner großen Liebe, seinem Heimatverein FC Zürich. Doch die Liebe wird bislang nicht erwidert, der FCZ scheint nicht interessiert.

21 BUNDESLIGA kicker, 17. August als Ausrede gelten Chris baut stark ab mutet sich zuviel zu lerisch schlechter als in Bremen. Was ihn vor allem ärgerte, war das Fehlverhalten bei Kontern: Bis 25 Meter vor dem Tor haben wir alles richtig gemacht. Dann aber wurde der letzte Pass schlecht gespielt. Skibbes Erkenntnis nach zwei Spielen: Es ist noch ein ganz weiter Weg bis zu unserem Saisonziel. Am Schluss war es sogar nur noch um Schadensbegrenzung gegangen. Dass Chris, der wegen Rückenproblemen große Teile der Vorbereitung versäumte, stark abbaute, verhalf Maik Franz spät zum Bundesligadebüt. Der Ex- Karlsruher rückte als Bollwerk in die Innenverteidigung und Marco Russ vor ins Mittelfeld für Chris. Nach dem Kurzeinsatz will der Neuzugang jetzt mehr: Eingewechselt werden ist ganz schön. Aber das ist nicht mein Anspruch. Ich will von Beginn an spielen. Zu viel wollte Zlatan Bajramovic. Der spielte in acht Tagen für Eintrachts U 23 in Fürth, für Bosnien- Herzegowina gegen Iran (2:3), in der Bundesliga kurz gegen Nürnberg, am Sonntag wieder im Regionalligateam und musste prompt früh mit Leistenproblemen raus! Nationalelf bringt dem Schweizer kein Glück Neue Sorgen um Schwegler 1Entwarnung? Vorerst nein. Ich hoffe, Pirmin steht uns in ein paar Tagen wieder zur Verfügung. Trainer Michael Skibbe bedauert den Rückschlag für Neuzugang Schwegler. Der Schweizer erlitt bei seinem Länderspieleinstand gegen Italien (0:0) eine Innenbandverletzung im rechten Knie, fällt wahrscheinlich auch noch in Köln aus. Verletzt wurde, bei der ersten Aktion überhaupt im Zweikampf mit Vincenzo Iaquinta, wieder das Innenband. Zwangspause in der Liga die Nationalelfkarriere des 1Es gehört in diesen Tagen nicht viel Kreativität dazu, eine Story über die Stürmer beim 1. FC Nürnberg zu schreiben. Thema verfehlt, müsste es ansonsten heißen. Den nötigen Stoff dafür lieferten am Samstag die Protagonisten selbst. Trainer Michael Oenning vertraute erneut Christian Eigler und Isaac Boakye trotz deren enttäuschender Leistung gegen Schalke (1:2). Doch das Duo konnte seine Chance nicht nutzen, blieb blass und hatte nach 55 Minuten Feierabend. Angelos Charisteas und Albert Bunjaku ersetzten sie, fortan verdiente sich der Angriff diese Bezeichnung. Alles andere als zufällig fiel der Ausgleich nach deren Co- Produktion. Das Tor ist schön für Mittelfeldspielers steht irgendwie unter keinem guten Stern. Köbi Kuhn hatte ihn schon berufen, Ottmar Hitzfeld ebenso. Beide Male konnte der heute 22-Jährige nicht zur Schweizer Nati reisen. Einmal hatte das rechte, das andere Mal das linke lädierte Innenband die Teilnahme verhindert. Jetzt spielte er 22 Minuten, sogar auf seiner Position im Mittelfeld und muss prompt erneut zuschauen. Zum Glück ist das Band nur gedehnt. Schwegler: Es ist nicht so schlimm. Ich will aber kein Risiko eingehen. mich. Ich hatte ein bisschen Glück, dass ich richtig gestanden habe, freute sich Bunjaku, der bei seinem Bundesliga-Debüt neun Minuten für den ersten Treffer benötigte. Der Schweizer kam im Winter von Drittligist Erfurt, nun scheint er endgültig beim Club angekommen. In der Rückrunde bremsten ihn muskuläre Probleme, in der Vorbereitung deutete der 25-Jährige aber an, eine Alternative zu sein. Zuletzt traf er vergangenen Dienstag im Test gegen Al-Dhafra (5:0) dreifach. Wir sind gut drauf, Albert und ich haben gute Akzente gesetzt, betrieb Charisteas am Sonntag Werbung in eigener Sache. Im dritten Pflichtspiel überzeugte der Grieche zum dritten Mal nach Foto: Vollformat/Dziemballa Davongezogen: Eintracht Frankfurts Torschütze Caio hat den Nürnberger Marek Mintal abgeschüttelt. Sturmdebatte geht weiter: Eigler und Boakye enttäuschen erneut, die Joker überzeugen Charisteas weiß: Ich kriege hier keine Geschenke seiner Einwechslung. Geht es nach Leistung, muss Oenning zumindest ihn gegen Hannover von Beginn an bringen. Mit ihm kam Schwung. Ich kann ihn nur loben, auch weil er schwere Voraussetzungen hat. Hut ab, verneigt sich Raphael Schäfer. Wohl wissend, dass der Grieche einen schweren Stand im Verein hat. Charisteas kennt die Situation: Ich kriege hier keine Geschenke. Sollte ich gegen Hannover spielen, dann nur, weil ich es mir verdient habe. Oenning legt sich noch nicht fest, sagt nur: Angelos signalisiert, dass er in die Mannschaft drängt. Der Stoff in Sachen Stürmer geht also nicht aus, Fortsetzung folgt. ANZEIGE

22 BUNDESLIGA 30 kicker, 17. August 2009 Hamburger SV Borussia Dortmund 4:1 (3:1). Rost (3) Trainer: Labbadia Demel (3) Boateng (3,5) Mathijsen (3) Aogo (4) Jarolim (3) Zé Roberto (1,5) Trochowski (3) Elia (2) Guerrero (2) Petric (4) Barrios (5) Valdez (3,5) Hajnal (5) Sahin (4) Blaszczykowski (3,5) Tinga (5) Schmelzer (4) Felipe Santana (5) Subotic (5) Owomoyela (5,5) Trainer: Klopp Weidenfeller (4) Eingewechselt: 69. Berg ( ) für Petric und Jansen ( ) für Trochowski, 79. Pitroipa ( ) für Elia 46. Hummels (4) für Hajnal, 69. Zidan ( ) für Valdez, 79. Rangelov ( ) für Barrios Reservebank: Hesl (Tor), Benjamin, Rozehnal, Tesche Ziegler (Tor), Dede, Feulner, K. Großkreutz Tore: 1:0 Demel (3., Rechtsschuss, ohne Vorarbeit), 1:1 Valdez (5., Kopfball, Blaszczykowski), 2:1 Zé Roberto (10., Linksschuss, ), 3:1 Guerrero (12., Rechtsschuss, Elia), 4:1 Berg (72., Linksschuss, Zé Roberto) Chancen: 11:3 Ecken: 10:3 SR: M. Kempter (Sauldorf Assistenten: Welz, Borsch Vierter Offi zieller: Kadach), Note 2,5, hätte Felipe Santana für sein rücksichtsloses Einsteigen gegen Zé Roberto verwarnen müssen (34.). Bemerkenswert, dass er nach Rosts Protest die Anerkennung von Rangelovs Treffer wegen Sahins Abseitsstellung zu Recht zurücknahm. Zuschauer: (ausverkauft) Gelbe Karte: Hajnal Spielnote: 2, dem spektakulären Auftakt beider Teams folgte ein starker HSV-Auftritt mit viel Tempo und Torszenen. ANALYSE VON SEBASTIAN WOLFF Klopp fi ndet kein Gegenmittel Auch ein schneller Ausgleich konnte das Hamburger Überfallkommando nicht stoppen im Hochgeschwindigkeitstempo überrollte Labbadias im System angeordnete Elf den BVB, weil Zé Roberto als Dreh- und Angelpunkt im Zentrum, Elia und Guerrero nie kontrollierbar waren. Auffällig: Die Variabilität des HSV. Elia war über beide Flügel gleichermaßen gefährlich, Jarolim sicherte zuverlässig für den immer wieder vorrückenden Zé Roberto ab. Dortmund suchte vergeblich nach einem Gegenmittel, war vor allem auf der rechten defensiven Außenbahn verwundbar, wo sowohl die Gegentreffer drei und vier als auch der Eckball vor dem ersten Tor ihre Entstehung hatten. Klopps Versuch, nach der Pause mit Hummels vor der Abwehr und Blaszczykowski als Flügelstürmer eine Gegenattacke zu starten, misslang, weil Felipe Santana gegen Rost den sicheren Anschlusstreffer vergab (53.) und die Gastgeber, von dieser Unachtsamkeit abgesehen, konzentriert und spielstark blieben. FAZIT Ein auch in der Höhe verdienter Sieg des HSV, der exakt das verkörperte, was in Freiburg gefehlt hatte: Spielwitz, Tempo und Entschlossenheit. SPIELER DES SPIELS Zé Roberto %-Spielcheck Hamburg Dortmund Durchschnittsnote 2,9 4,5 Abseits 0 6 Fouls Gewonnene Zweikämpfe 52 % (120) 48 % (112) Ballbesitz 60 % 40 % Meiste Ballkontakte 86 Jarolim 55 Sahin Nicht nur wegen seines Billardtores und einer Vorbereitung eine Augenweide bestach als Ideenund Taktgeber. HAMBURG: Zé Roberto im Fokus Bayern hat Der Alte als neuer ES BERICHTEN THOMAS HENNECKE UND SEBASTIAN WOLFF Bruno Labbadia charakterisiert ihn als einen Typen, der kein Lautsprecher ist. Exakt so präsentierte sich Zé Roberto auch nach seinem Hamburger Heimdebüt. Nur keine vorlaute Kampfansage an den Ex-Klub ( Bayern darf uns nicht interessieren ), bloß nicht den eigenen Treffer in den Vordergrund stellen ( Ich bin kein Torjäger, für mich persönlich sind Tore Nebensache ). Dafür aber hatten seine Mitspieler das Bedürfnis über den neuen Taktgeber im HSV-Mittelfeld zu reden. Durchaus laut und deutlich vernehmbar. Ich denke, Bayern hat einen Fehler gemacht, sagt Marcus Berg, Zé ist der beste Fußballer, mit ZAHLENSPIELE Bereits nach zwölf Minuten vier Tore das gab es in der Bundesliga-Historie erst einmal: Am führte Borussia Neunkirchen in Köln schon nach neun Minuten mit 3:1 und verlor am Ende mit 3:4. Dortmund kassierte wieder zwei Gegentore nach Standardsituationen (Ecke, Einwurf). Schon in der vorigen Saison waren 38 Prozent aller BVB-Gegentore (14 von 37) nach Standards gefallen. 1Ein rascher Stimmungswandel nach dem Reinfall von Hamburg könnte schon am Mittwoch eintreten: Dann gratuliert Real Madrid der Borussia zum 100. Geburtstag (20.15 Uhr, live bei SAT 1). Der gerade erst mit Wahnsinnssummen runderneuerte Weltklub bezieht von Veranstalter Sportfive ein königliches Honorar (mehr als eine Million Euro) und soll mit seiner Armada von Stars Dortmund an die Hochfeste früherer Glanzauftritte in der Champions League erinnern. Genauso gut jedoch könnte Real vor der für ein Testspiel phänomenalen Kulisse von mehr als (!) Zuschauern die BVB-Defensive ähnlich zerpflücken wie die Hamburger am Samstag. Vor allem mit dem ich bisher zusammengespielt habe. Dennis Aogo schwärmt: Über ihn freut sich jedes Fußballerherz. Und ich freue mich, dass ich mit so einem großen Fußballer zusammenspielen darf. Zé Roberto verzaubert den HSV und verändert das Spiel. Wir spielen anders als in der Vorsaison, greifen mit Kurzpässen an, bestätigt Joris Mathijsen, wir haben auch andere NACHGEFRAGT Wir haben gezeigt, dass wir da sind kicker: Herr Mathijsen, weshalb lagen Welten zwischen dem Auftakt in Freiburg und dem 4:1 gegen den BVB? Joris Mathijsen (29): Gegen Freiburg fehlte uns noch die Kraft. Das darf man eigentlich nicht sagen, aber es war so. Jetzt haben wir gezeigt, dass wir da sind. kicker: Donnerstag geht es in den Play-offs zur Europa-League nach Guingamp. Reicht die Kraft jetzt aus? Mathijsen: Ja, wir sind jetzt so weit. Ab jetzt haben wir wieder im Drei-Tages-Rhythmus Spiele, das konnten wir in der vorigen Saison bewältigen und werden es wieder tun. Wir haben einen starken Kader und Qualität dazubekommen. DORTMUND: Außenverteidiger nur ein Statist Bitteres Spiel für Owomoyela Patrick Owomoyela (29) spielten sie Brummkreisel; sein Verhalten vor dem dritten und vierten Gegentor würden Juristen als unterlassene Hilfeleistung bewerten. Der Ex- Nationalspieler eskortierte Elia und Jansen nur, er störte nicht und lief Gefahr, sich im Fahrtwind der beiden rasenden HSV-er zu erkälten. Jürgen Klopp, der öffentliche Kritik an seinen Profis eigentlich meidet, kommentiert den total verpatzten Auftritt des indisponierten Außenverteidigers so: Jeder hat gesehen, dass Patrick nicht seinen besten Tag hatte. So wie man sich durch gelungene Aktionen mehr und mehr Sicherheit holt, hat er sich durch misslungene offenbar zunehmend verunsichern lassen.

23 BUNDESLIGA kicker, 17. August einen Fehler gemacht Fixpunkt Spieler. Zé macht den Unterschied. Vorige Saison hat Alex Silva neben David Jarolim gespielt. Zé Robertos Landsmann räumte neben dem fleißigen Tschechen rustikal ab, der mit 35 Jahren älteste Hamburger Feldspieler fungiert als Ideen- und Rhythmusgeber im Zentrum, ist der neue Fixpunkt im HSV-Spiel. Ein Spiel, das ihm liegt. Wir spielen sehr offensiv. Das Konzept des Trainers zahlt sich aus, sagt Zé Roberto, weiß aber auch, dass die Wahrheit zwischen dem Fehlstart in Freiburg und dem Festival gegen Dortmund in der Mitte liegt. Es fehlt noch ein wenig der Rhythmus, aber es geht hier in eine gute Richtung. Zé Roberto ein Ruhepol auf und neben dem Platz im hektischen Hamburg, wo die Verantwortlichen bemüht sind, die Euphorie in die richtigen Bahnen zu lenken. Wir befinden uns im Prolog der Saison, sagt Klubboss Bernd Hoffmann. Der HSV spielt noch in der Europa League und im DFB-Pokal, hat mit vier Punkten einen passablen, aber keinen perfekten Start in die Liga hingelegt. Das, sagt Hoffmann, freut uns. Aber wir haben im Sommer auch Geld in die Hand genommen, um uns zu verstärken. Das soll sich auf Sicht schon niederschlagen. Zé Roberto kann dem HSV dabei behilflich sein. Mit Kreativität, Ordnung. Und der ihm eigenen Ruhe. Foto: DeFodi Brasilianisches Ballett: Zé Roberto (HSV) gegen Dortmunds Tinga (rechts); links Jakub Blaszczykowski. Neuer Flügelmann verzückte die Fans mit Tempo, Tricks und Vorlagen Elia droht der Liga: Es geht noch besser! Trainer nach dem Horrorspiel von Hamburg total bedient Laute Teamsitzung dauert eine Stunde Weidenfeller hält harte Klopp-Kritik für genau richtig Selbstkritik: Roman Weidenfeller. Foto: imago/schmidt 1Als er ging, kamen die Ovationen von allen Seiten. Eljero Elia hat 79 Minuten lang begeistert. Und über beide Seiten mit Tempo, Tricks und präzisen Vorlagen Verwirrung gestiftet. Es war ein Traum, ich hatte Gänsehaut, als die Fans meinen Namen gerufen haben, strahlte der 22-jährige Niederländer. 8,5 Millionen waren dem HSV die Dienste des Flügelmannes wert seit Samstag weiß jeder, weshalb. Er hat außergewöhnliche Fähigkeiten, findet Dennis Aogo, sein Hintermann auf der linken Seite. Außerdem arbeitet er auch für die Defensive mit. Landsmann Joris Mathijsen schwärmt: Ich kenne Eljero, ich weiß, was er kann. Aber ich hätte nicht gedacht, dass er hier so gut startet. Denn die Bundesliga ist etwas anderes als der Fußball in Holland. Findet Elia selbst bei aller Euphorie übrigens auch. Ich werde noch etwas Zeit brauchen, es geht schneller und härter zu als in meiner 1Vorgenommen für die neue Saison hat sich Roman Weidenfeller (29), bei Flanken und Eckbällen offensiver rauszugehen. Warum dieses Vorhaben in Hamburg gleich in der Anfangsphase krass misslang, war dem Dortmunder Torhüter auch gestern, Sonntag, noch ein Rätsel. Gleichwohl versinnbildlichte sein Fehler vor dem 1:0, warum die zumeist für ihre Verlässlichkeit in der Defensive gerühmte Borussia derart unterging: Wir waren immer einen Schritt zu spät. Es hat von vorne bis hinten nicht gepasst. Noch auf der vierstündigen Rückfahrt analysierte Trainer Jürgen Klopp (42) den Horrortrip von Hamburg, es folgte eine unangenehme Nacht und am Sonntagmorgen eine einstündige Sitzung, in der seinen Spielern die Trommelfelle schepperten. Es brodelte im Dortmunder Coach, der schon unmittelbar nach dem Anpfiff die katastrophale Zuordnung bei Standards und den vogelwilden Gesamtauftritt seiner Mannschaft angeprangert hatte. Alles, was uns sonst ausmacht, stechen, verschieben, attackieren, war diesmal nicht da, wetterte Klopp, dieses Spiel hatte was von einer Höchststrafe. Wir standen zu keiner Phase kompakt und waren weder konsequent noch konzentriert. Innenverteidiger Neven Subotic (20), der sich in einer zu Beschönigungen neigenden Branche durch klare Analyse und offene Worte auszeichnet, zweifelte angesichts der irritierenden Dominanz der Gastgeber schon an seiner Wahrnehmungsfähigkeit. Egal, wo ich in den ersten 20 Minuten auch hingeguckt habe, da standen immer drei, vier Hamburger um mich herum, sagte er. Und räumte ein: Die HSV-Profis konnten machen, was sie wollten. Heimat. Manchmal hat mir deshalb noch die Konzentration gefehlt. Es geht noch besser. Das klingt für die Bundesliga-Konkurrenz wie eine Drohung nach dem Auftritt vom Wochenende, ist aber exakt das, was Bruno Labbadia von ihm fordert: Eljero muss noch an der letzten Konzentration arbeiten und diese Leistungen über einen längeren Zeitraum abrufen. Immerhin: Der Start nach Patellasehnendehnung gelang eindrucksvoll. So kam ein extrem schlechter Auftritt (Sportdirektor Michael Zorc, 46) heraus, ein knallharter Dämpfer, ein völlig verkorkster Tag, der ein wenig unerwartet in die Idylle der vergangenen Monate platzte und von Weidenfeller als Dämpfer zur rechten Zeit bewertet wird: Verlieren kann man, aber nicht auf diese Weise. Klopps Fundamentalkritik am Totalversagen seines Teams hält der Keeper in Form und Inhalt für angemessen. Das war genau die richtige Ansprache, die wir brauchten, meint Weidenfeller, jetzt sind wir wieder hellwach. In Hamburg waren sie es nicht. Und suchten noch nach dem richtigen Gleis, als der Zug schon abgefahren war.

24 BUNDESLIGA 32 kicker, 17. August 2009 VfB Stuttgart SC Freiburg 4:2 (0:0). Lehmann (2,5) Teamchef: Babbel Celozzi (3,5) Tasci (3,5) Delpierre (3) Boka (3,5) Khedira (4) Lanig (4,5) Gebhart (4) Hleb (3,5) Cacau (4) Pogrebnyak (3) Idrissou (2) Bechmann (5) Abdessadki (3,5) Jäger (4) Banovic (2,5) Flum (4,5) Butscher (3,5) Bastians (3,5) Krmas (4) Cha (4,5) Trainer: Dutt Salz (4) Eingewechselt: 46. Elson (1,5) für Lanig, 73. Rudy ( ) für Hleb, 82. Schieber ( ) für Cacau 46. Reisinger (5) für Bechmann, 62. Makiadi ( ) für Banovic, 71. J. Schuster ( ) für Flum Reservebank: Ulreich (Tor), Magnin, Niedermeier, Schwarz Baumann (Tor), Barth, Mujdza, Glockner Tore: 1:0 Pogrebnyak (53., Rechtsschuss, Vorarbeit Boka), 2:0 Elson (65., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Salz an Pogrebnyak), 2:1 Idrissou (70., Kopfball, Abdessadki), 3:1 Elson (76., Rechtsschuss, Cacau), 3:2 Idrissou (86., Rechtsschuss, Jäger), 4:2 Schieber (89., Linksschuss, Celozzi) Chancen: 5:4 Ecken: 3:5 SR: Wagner (Kriftel Assistenten: Siebert, Dankert Vierter Offi zieller: Assmuth), Note 4, verweigerte Freiburg einen Strafstoß (41., Delpierre hält Idrissou); korrekt bei Chas Grätsche gegen Pogrebnyak (56.), nicht auf Elfmeter zu entscheiden; vertretbar der gegebene Elfer, obwohl Salz Pogrebnyak nicht berührt, allerdings ungebremst in dessen Weg grätscht. Persönliche Strafen okay. Zuschauer: (ausverkauft) Gelbe Karten: Gebhart, Elson Idrissou, Krmas, Salz Spielnote: 2,5, auf eine zurückhaltende erste Halbzeit folgten Tempo, Tore und beste Unterhaltung. ANALYSE VON MARTIN MESSERER VfB wackelt, setzt aber nach Die Abtastphase dauerte eine ganze Halbzeit, in der Freiburg taktisch diszipliniert spielte, bei Ballverlust immer mindestens sechs Spieler hinter dem Ball hatte, nach vorne allerdings zu viele Fehlpässe produzierte, um gefährlich werden zu können. Stuttgart, das Hitzlsperger und Magnin (dafür Lanig und Boka im Team) schonte und Träsch (verletzt) durch Celozzi ersetzte, hatte höhere Ballbesitzzeiten und bessere, allerdings zu seltene Offensivkombinationen. Das aber war entscheidend: Hleb sezierte zum Beispiel mit seinem Pass vor dem 1:0 auf Boka die gesamte Viererkette. Beide Teams legten mit zunehmender Spieldauer mehr Engagement in ihre Aktionen, wobei Freiburg sich %-Spielcheck Stuttgart Freiburg Durchschnittsnote 3,4 3,8 Abseits 0 4 Fouls Gewonnene Zweikämpfe 57 % (117) 43 % (87) Ballbesitz 56 % 44 % Meiste Ballkontakte 81 Boka 70 Butscher auch durch Zwei-Tore-Rückstände nicht beeindrucken ließ, weiter die Chance suchte und auch bekam. Tatsächlich wackelte der VfB nach den beiden Anschlusstreffern, versuchte aber nicht den knappen Erfolg über die Zeit zu schaukeln, sondern legte nach. FAZIT Die individuell besser besetzte Elf gewann, wobei der Aufsteiger eine beachtliche Leistung ablieferte. SPIELER DES SPIELS Elson Selbstbewusster Auftritt des Brasilianers, der von der ungewohnten Sechserposition aus Impulse setzte und Tore schoss. STUTTGART: Der Brasilianer findet sich überall im Top! Elson lüftet sein ES BERICHTEN AXEL HEIBER UND MARTIN MESSERER Plötzlich zog Elson blank. Okay, er hob nur sein T-Shirt hoch, um sein eigentliches Geheimnis zu zeigen. Noch bis vor einem Jahr habe er 82 Kilogramm gewogen, jetzt zeigt die Waage 74. Als er diesen Sommer im Urlaub in Brasilien war, hätten seine Freunde ungläubig gefragt, wo denn sein Bauch sei. Kein Bauchansatz mehr, eher waschbrettmäßige Strukturen. Acht Kilo weniger bei einer Körpergröße von 1,72 Metern und einem trainierten Körper sind viel Holz. Sie zeugen von einer neuen Einstellung zu seinem Beruf. Der Luftikus von früher ist allein schon durch die Gründung einer Familie ernsthafter geworden. Eine schlimme Erfahrung, die ein gutes Ende fand, ZAHLENSPIELE Stuttgarts siebter Heimsieg in Folge, seit zwölf Heimspielen ohne Niederlage Seit vier Spielen zu Hause gegen Freiburg ohne Punktverlust Elsons erster Doppelpack, Pogrebnyaks erster BL-Treffer. Freiburg kassierte acht Auswärtsniederlagen in Serie der letzte Punkt gelang am (0:0 in Rostock) Idrissou trat siebenmal gegen den VfB an und gewann noch nie (ein Remis, sechs Niederlagen). 1Dirk Dufner ließ sich so richtig den Kopf durchpusten, düste nach dem 2:4 im Derby mit dem Cabrio nach Freiburg und war sichtlich erbost. Das war die Mutter aller Schwalben, echauffierte sich der Sportdirektor des Aufsteigers Bezug nehmend auf die Situation in der 64. Minute, in deren Folge die Freiburger durch Elfmeter das 0:2 kassierten. Schiri Lutz Wagner hatte einen Zweikampf von Torhüter Manuel Salz gegen Pavel Pogrebnyak erst als korrekt gewertet und auf Weiterspielen entschieden zeigte dann doch auf den Punkt. Nicht nur die Freiburger dachten, dass er sich von seinem Assistenten hat umstimmen lassen. Ein Unding, findet Dufner. machte aus Elson einen anderen, ernsthafteren Menschen: Als seine Frau Aline vor rund zwei Jahren in Brasilien entführt wurde, dann aus dem Auto freigelassen wurde, das Kind jedoch mit den Entführern noch einige hundert Meter auf dem Rücksitz verblieb, ehe es bemerkt wurde, war sicher der gravierendste Einschnitt im Leben Elsons. Mit nun 28 Jahren übernimmt er im Pri- NACHGEFRAGT Das zweite mache ich mit rechts kicker: Glückwunsch zum ersten Bundesligator, Herr Schieber. Julian Schieber (20): Danke, aber das wurde ja auch mal Zeit. Ich war schon einige Male dabei. Und als Stürmer braucht man Tore. kicker: Es war im 13. Einsatz der erste Treffer. Man hatte den Eindruck, dass Sie es unbedingt wollten. Stimmt das? Schieber: Ich stehe mit dem Rücken zum Tor. Die Freiburger Spieler waren schon leicht müde. Ich muss mich nur drehen und das Ding reinmachen. So habe ich es gemacht. kicker: Mit Ihrer Waffe, dem starken linken Fuß. Geht das mit rechts auch? Schieber: Das zweite mache ich mit rechts. FREIBURG: Irritationen um den Elfmeter Die Mutter aller Schwalben Lutz Wagner hatte gegenüber dem kicker am Sonntag eine andere Version parat: Ich habe lange gewartet und mir diese Szene durch den Kopf gehen lassen. Der Tormann hat den Ball nicht gespielt, es war eine sehr schwierig zu bewertende Situation. Den Assistenten habe ich dabei aber nicht in die Verantwortung genommen. Keeper Salz, der erneut für den mit Schulterproblemen noch nicht einsatzfähigen Pouplin zwischen den Pfosten stand, bewertete: Instinktiv würde ich sagen, dass es kein Elfmeter war. Hätte, wäre, würde aber helfen den Freiburgern nicht weiter. Zumal sie beim Stand von 0:0 selbst einen Strafstoß hätten bekommen müssen.

25 BUNDESLIGA kicker, 17. August Mittelfeld zurecht Geheimnis vatleben Verantwortung, aber auch auf dem Platz. Wie am Samstag, als er sich den Ball zum Elfmeter schnappte. Ich war schneller als Cacau, erklärte Elson hinterher. Schießen, schießen, schießen, will er. Mit dem Risiko, dass der Ball rechts, links, überall vorbeigehen könne. Oder rein, wie eben gegen Freiburg, als sein Schleuderschuss aus gut zwanzig Metern wie ein Stein hinter Keeper Salz einschlug. Kein Schuss, kein Tor, begründet er seinen Drang zum Abschluss. Bei seiner Lieblingsposition will sich der Brasilianer nicht festlegen. Im Mittelfeld sagt er nur, rechts, links oder wie am Samstag auf der Sechser-Position. Der Trainer hat gesagt, ich soll was für die Offensive tun, aber nach hinten aufpassen. Das Ende einer Odyssee im Januar kreuzte er erstmals beim VfB auf. Als schüchterner, braver, zurückhaltender Junge war er schnell als Fehleinkauf abgestempelt und wurde dreimal nach Brasilien verliehen, zu AA Ponte Preda, Cruzeiro Belo Horizonte und Goias EC. Erst in der vergangenen Saison kam er 17-mal (zwei Tore, Durchschnittsnote 3,89) zum Zuge und erhielt deswegen sogar einen neuen Zweijahresvertrag. Den nächsten Urlaub will er übrigens statt in Brasilien in Deutschland verbringen und trainieren. Der VfB kann noch mehr von Elson erwarten. Zweimal gut gespielt, nur einen Punkt geholt Dutt sieht s noch gelassen 1Zwei Spiele gegen Topteams, ein Punkt, mit Leverkusen und Schalke weitere Größen vor der Brust. Manchem könnte angst und bange werden, Robin Dutt bleibt ganz gelassen: Erst nach sieben, acht Spielen werden wir sehen, wo wir stehen. Wenn Gegner auf Augenhöhe dabei waren, wenn es bei Anpfiff keinen klaren Favoriten gibt, so der Coach. Und dennoch: Komplimente, wir hätten gut mitgespielt, mag ich nicht mehr hören. Ebendieses taten sie in Stuttgart und standen am Ende doch mit leeren Händen da. Gefrustet, zeigte sich Kapitän Heiko Butscher, jetzt stehen wir zu Hause gegen Bayer schon unter Druck. Kleine individuelle Fehler Foto: Fishing 4 Angekommen: Nach viereinhalb Jahren (mit Unterbrechungen) erzielte Elson seinen ersten Doppelpack. Riss des vorderen Kreuzbandes! Mittelfeldmann fällt ein halbes Jahr aus Lanig: Auf den OP-Tisch statt in den Flieger 1Am Sonntag stand Thomas Hitzlsperger wieder auf dem Trainingsplatz. Tags zuvor hatte ihm Markus Babbel eine Verschnaufpause gegönnt. Der Teamchef ließ rotieren, der Kapitän hatte komplett frei. Statt seiner durfte wieder mal Martin Lanig ran. Doch der 25-Jährige wurde zur tragischen Figur. Nach machten beim VfB den Unterschied, bis auf wenige Ausnahmen zeigte sich die Innenverteidigung jedoch sattelfest. Aufgeboten hatte der Trainer dort Felix Bastians, nominell ein Mann für außen. Eine Notlösung? Dutt: Nein. Wir haben ihn geholt, um ihn auf verschiedenen Positionen zu schulen. Bereits in der vergangenen Woche hatte Bastians bei der deutschen U 21 auch zentral rangedurft. Sportdirektor Dirk Dufner fahndet trotzdem weiter nach einem Innenverteidiger: Mit wenig Geld einen guten Mann zu finden ist aber fast unmöglich. Gelingt es doch, wird er zumindest da sein, wenn die Spiele kommen, die Robin Dutt als maßgebend einstuft. 40 Minuten griff er am Freiburger Strafraum den ballführenden Felix Bastian an, blieb im Rasen hängen. Die Folgen sind schwerwiegend: Einen riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie, diagnostizierte Mannschaftsarzt Dr. Raymond Best. Statt heute den Flieger nach Timisoara zu besteigen, liegt er in Pforzheim auf dem OP-Tisch und wird danach mindestens ein halbes Jahr ausfallen. Eine Superverfassung bestätigte ihm Babbel, der den ehemaligen Fürther auf Augenhöhe mit Sami Khedira und Thomas Hitzlsperger sah und deshalb auch bedenkenlos brachte. Nun hat er mindestens bis zum Beginn der Rückrunde nur noch zwei Sechser zur Verfügung. Ob deshalb personell nachgelegt werden muss? Darüber haben wir uns noch keine Gedanken gemacht, sagt Babbel, doch natürlich ist es möglich, dass Sami oder Thomas auch etwas passiert. Dann würde in Babbels System schon einer fehlen, dabei möchte der Teamchef weiterhin rotieren lassen. ANZEIGE

26 BUNDESLIGA 34 kicker, 17. August 2009 Bayer Leverkusen 1899 Hoffenheim 1:0 (0:0). Adler (2) Trainer: Heynckes Castro (3) Friedrich (3,5) Hyypiä (1) Kadlec (4) Vidal (3) Rolfes (3) Renato Augusto (3) Barnetta (4) Derdiyok (2,5) Kießling (2) Maicosuel (5) Ibisevic (4) Obasi (5) Salihovic (4) Carlos Eduardo (3) Vorsah (3,5) Ibertsberger (5) Compper (3,5) Simunic (3) Beck (4) Trainer: Rangnick Hildebrand (1,5) Eingewechselt: 80. Schwaab ( ) für Castro, 88. Kroos ( ) für Renato Augusto und Zdebel ( ) für Barnetta 46. Vukcevic (4,5) für Maicosuel, 59. Ba (5) für Ibisevic, 74. Wellington ( ) für Vorsah Reservebank: Giefer (Tor), Sarpei, Sinkiewicz, Gekas Haas (Tor), Eichner, Nilsson, Zuculini Tor: 1:0 Kießling (67., Rechtsschuss, Vorarbeit Derdiyok) Chancen: 6:2 Ecken: 7:2 SR: Gagelmann (Bremen Assistenten: Anklam, Thielert Vierter Offi zieller: Kleve), Note 2,5, ein paar kleine Fehler trübten die gute Gesamtleistung nicht. Völlig korrekt, dass er Carlos Eduardos Handspiel auf der Torlinie (35.) als nicht absichtlich bewertete und nicht pfi ff. Zuschauer: Gelbe Karten: Kadlec, Vidal, Adler Vorsah, Ibisevic Spielnote: 3, das erhoffte Offensivfeuerwerk war es nicht, trotzdem kamen die Freunde des gepfl egten Fußballs auf ihre Kosten. ANALYSE VON FRANK LUßEM Bayer aggressiv, Hoffenheim harmlos Vom ersten Moment an machte Bayer deutlich, dass die Mannschaft nicht gewillt war, das Premierenspiel in der renovierten Bay-Arena aus der Hand zu geben. Trainer Jupp Heynckes hatte gegen den offensiven Fünferblock der Hoffenheimer auf die Raute verzichtet. Kroos saß auf der Bank, Vidal agierte neben Rolfes in der Mittelfeldzentrale. Umsicht und Organisationstalent des Kapitäns sowie Aggressivität, Wuseligkeit und Zweikampfstärke des Chilenen waren gemeinsam mit dem sensationellen Auftritt von Sami Hyypiä in der Innenverteidigung und der starken Arbeit gegen den Ball (Derdiyok, Kießling) dafür verantwortlich, dass Bayer meist über die rechte Seite klar dominierte. Ungenauigkeiten im Passspiel (Vidal, Barnetta, Renato Augusto) verhinderten lange, dass die Überlegenheit in Chancen umgemünzt wurde. Erst nach Kießlings Tor wurde es gefährlicher. Die harmlosen Hoffenheimer verzettelten sich häufig in Einzelaktionen, weder Salihovic noch Carlos Eduardo vermochten Struktur ins Spiel zu bringen. Zwei frühe Chancen vereitelte Adler stark, danach kam nichts mehr. FAZIT Leverkusen siegte verdient, weil der Gegner sich zu passiv verhielt und keine Mittel fand, die stabile Bayer-Defensive zu knacken. SPIELER DES SPIELS Sami Hyypiä %-Spielcheck Leverkusen Hoffenheim Durchschnittsnote 2,8 3,9 Abseits 4 5 Fouls Gewonnene Zweikämpfe 51 % (118) 49 % (113) Ballbesitz 55 % 45 % Meiste Ballkontakte 83 Vidal 76 Beck Ruhig, abgeklärt und aufmerksam, hielt seiner Mannschaft mit tollem Stellungs- und sicherem Passspiel den Rücken frei. LEVERKUSEN: Große Zufriedenheit nach dem Junge Wilde werden ES BERICHTEN FRANK LUßEM, OLIVER BITTER UND UWE RÖSER Zweimal traf Bayer Leverkusen bisher in seiner Bundesliga-Historie auf die TSG Hoffenheim, und beide Spiele waren Highlights des jeweiligen Spieltages. Beim ersten Treffen fielen sieben Tore (5:2 für Bayer), beim zweiten immer noch fünf, Leverkusen siegte seinerzeit 4:1. Diese Duelle in der vergangenen Saison sahen zwei Teams mit offensiver Ausrichtung, jeder Menge Talent, Potenzial und Perspektive. Am Samstag stand es nach 90 Minuten 1:0, Hoffenheim hatte während fast der gesamten Spieldauer kein Bein auf die Erde gekriegt, die Beobachter waren weit davon entfernt, diesen Fußball-Nachmittag rot im Kalender anzustreichen. Und ZAHLENSPIELE Vier Punkte nach zwei Spieltagen bedeuten für Leverkusen den besten Saisonstart seit 2003/04 (damals sechs Zähler) Stefan Kießling erzielte seinen zweiten Treffer im zweiten Spiel. Trainer Ralf Rangnick verlor bisher gegen Leverkusen achtmal, so oft wie gegen keinen anderen Verein Timo Hildebrand unterlag im fünften Spiel erstmals gegen Trainer Heynckes (1 S, 3 U, 1 N). 1Weitgehend unentdeckt von der Öffentlichkeit testete Hoffenheim vergangene Woche den finnischen Nationalspieler Jukka Raitala (20, ein A-Länderspiel, 4. Februar 2009, 1:5 in Japan). Der 1,81 Meter große und beidfüßige Außenverteidiger des letztjährigen finnischen Pokalsiegers und Viertplatzierten HJK Helsinki (64 Ligaspiele, 6 Europacupeinsätze, kein Tor) hinterließ einen guten Eindruck, sagte Ralf Rangnick. Seit einem Jahr beobachtet der Bundesligist den schnellen und passstarken Youngster schon, der bei der U-21-EM in Schweden in allen drei Begegnungen über 90 Minuten am Ball war und gegen Deutschland links hinten in der Abwehr gefiel (kicker-note 3). doch sagte René Adler: Dieses 1:0 war der schönste Sieg gegen Hoffenheim! Und Rudi Völler erhob die Vorstellung gegen das Überraschungsteam der vergangenen Saison gar zum Prototypen. Dies sei die Art, so der Sportchef, wie man in Zukunft spielen wolle. Der Hurra-Stil ist passé, die jungen Wilden werden locker in Form gepresst. Jupp Heynckes (64), der NACHGEFRAGT Ein besonderes Tor für mich! kicker: Das erste Tor im neuen Stadion erzielt. Stolz, Herr Kießling? Stefan Kießling (25): Absolut! Ein besonderes Tor zur Premiere und vor allem zum Sieg. kicker: Es war ein knapper Sieg Kießling: Das macht nichts. Er war ja hoch verdient. Wir haben hinten sicher gestanden, wir wussten, dass wir irgendwann treffen. kicker: Was war entscheidend? Kießling: Laufbereitschaft und Disziplin. Wir haben defensiv gut gearbeitet, standen gut geordnet. Da ist die Handschrift des Trainers deutlich zu lesen, keine Frage. Solch ein Spiel hätten wir früher nicht so souverän über die Bühne gebracht. HOFFENHEIM: Zeitpunkt des Wechsels offen Raitala: Der nächste Neue? Momentan hat der Klub mit Andreas Beck, Andreas Ibertsberger und Christian Eichner drei Außenverteidiger für zwei Positionen. Käme Raitala, der laut Rangnick über einen längeren Zeitraum links verteidigt, würde er sich mit Eichner duellieren, während Rechtsfuß Ibertsberger auf seine angestammte Position rückt, um Beck Druck zu machen. Wir werden in den nächsten Tagen entscheiden, ob es Sinn macht, ihn jetzt zu holen oder erst im Winter, erklärte Jan Schindelmeiser am Sonntag. Wir haben keine Not auf dieser Position und wollen mit dem Klub eine gemeinsame Lösung finden. Der Junge jedenfalls ist daran interessiert, zeitnah nach Hoffenheim zu kommen.

27 BUNDESLIGA kicker, 17. August knappen 1:0 gegen Hoffenheim in Form gepresst erfahrene Trainer, zeigt, dass man im fortgeschrittenen Alter flexibler sein kann als so manch störrischer junge Dickkopf. Er veränderte von einer Woche auf die andere das System, setzte Toni Kroos (19) auf die Bank und ließ Vidal neben Rolfes als zweiten Sechser spielen: Das hat zu hundert Prozent gepasst, analysierte ein mehr als zufriedener Simon Rolfes (27). Zu hundert Prozent soll heißen: Jeder hat mitgemacht, jeder die Disziplin gezeigt, die nötig ist bei diesem Gegner. Und außerdem haben wir noch ein wunderschönes Tor erzielt. Die Phase nach diesem Treffer zeigte dem Nationalspieler, dass wir weiter sind als in der vergangenen Saison, weil: Wir sind nicht mehr unter Druck geraten, notfalls hätten wir noch zulegen können. Bayer im Spätsommer 2009: Ruhiger, besonnener, stabiler wirkt das Team. Aber der Saisonstart war nie das Problem. Die große Frage ist: Präsentieren sich Adler, Rolfes und Co. auch langfristig konstanter und effektiver? Das kann noch nicht beantwortet werden. Trainer und Team arbeiten daran, Rückschläge sind einkalkuliert. Der Finne Hyypiä überragt in der Bayer-Abwehr Adler: Sami ist ein Riese! 1Norbert Ziegler (56), der Chefscout, hatte die Idee. Gemeinsam mit Manager Michael Reschke (51) machte er sich an die Detailarbeit. Sportchef Rudi Völler (49) finalisierte den Transfer schließlich. Nur knapp 14 Tage brauchten die Macher bei Bayer 04 im April, um Sami Tuomas Hyypiä (35) vom FC Liverpool, wo der Vertrag der finnischen Legende auslief, zu Bayer zu lotsen. Wenn nicht alles täuscht, haben sich die Leverkusener in Rekordzeit einen dicken Fisch geangelt. Der Blondschopf präsentierte sich gegen Hoffenheim als starker Abwehrorganisator, überragender Aufbauspieler mit einer Fehlpassquote, die gegen null tendiert, ganz zu schweigen von seinem wuchtigen Kopfballspiel defensiv wie offensiv. Er ist nicht der Schnellste, verfügt aber über ein gut funktionierendes Radarsystem. Und über jede Menge Anerkennung sowieso. Fast ehrfürchtig sprach René Adler über den neuen Kollegen: Es ist eine Ehre, mit ihm spielen zu dürfen. Sami ist ein Riese! Foto: Witters/Speck In Feierlaune: Der Treffer von Stefan Kießling (hinten, mit Renato Augusto, Derdiyok und Castro) reichte, um Hoffenheim zu besiegen. Keeper zum wiederholten Male mit starker Leistung Rangnicks scharfe Attacke Hildebrand: Ich habe kein Aufbäumen gesehen 1Die Ausbeute war optimal. Sechs Punkte aus den ersten zwei Runden, Siege in Cottbus und gegen Gladbach, Hoffenheim grüßte von der Tabellenspitze. Das 2:5 in Leverkusen sorgte am dritten Spieltag der Vorsaison zwar für eine kleine Delle, doch schnell festigte sich der Eindruck, dass da ein beachtliches, spielstarkes Gebilde am Werk war. Davon ist aktuell wenig zu sehen. Ein 1:1 gegen strauchelnde Bayern, nun eine überaus blasse Vorstellung in Leverkusen, bei der nichts zu sehen war von der gefürchteten Hoffenheimer Offensivkraft, von gemeinsamem Pressing, von Inspiration und fußballerischer Klasse. Beinschüsse allein reichen nicht, spottete Timo Hildebrand (siehe Deutliche Worte: Timo Hildebrand. auch Seite 42), der wiederholt vorzüglich reagierte und bei dem sich die übrigen Hoffenheimer bedanken mussten, dass die Bauchlandung in Leverkusen nicht noch derber ausfiel. Timo hat in mehreren Situationen hervorragend gehalten, sagte Ralf Rangnick. Er ist fast schon in der Form wie in Stuttgart und von all meinen Spielern individuell in Foto: imago/arp der besten Verfassung. Am Rest der Mannschaft indes ließ er kaum ein gutes Haar. Zu Recht. Denn jeder wurschtelte ein bisschen vor sich hin, die Mannschaft wirkte blutleer, ergab sich fast in die Niederlage. Ein Aufbäumen, schimpft Hildebrand, habe ich nicht gesehen. Am Sonntag nahm sich der Trainer seine Spieler 20 Minuten lang zur Brust, sachlich in der Art, aber gewohnt deutlich in der Aussage. Zu wenig Gegenwehr und gegenseitiges Pushen warf er der Mannschaft vor. Zudem sei es ihm zu ruhig auf dem Platz. Ich hatte das Gefühl, jeder sei nur als Einzelspieler unterwegs gewesen, hatte Rangnick am Samstag gesagt. Im kicker wurde er noch deutlicher (siehe Seite 40). ANZEIGE

28 BUNDESLIGA 36 kicker, 17. August 2009 Hannover FSV Mainz 05 1:1 (0:0). Enke (2,5) Trainer: Hecking Schmiedebach (3,5) Haggui (3) Schulz (4,5) Djakpa (2,5) Balitsch (4) Stajner (3,5) Krzynowek (5,5) Bruggink (4) Ya Konan (3) Forssell (5) Schürrle (4,5) Soto (4) Ivanschitz (3,5) Hoogland (5) Pekovic (5) Karhan (3) van der Heyden (4) Noveski (3) Bungert (3) Heller (4,5) Trainer: Tuchel Müller (3) Eingewechselt: 46. Rama (2,5) für Forssell, 76. Zizzo ( ) für Krzynowek, 87. Rausch ( ) für Ya Konan 46. Ba ncé (2) für Hoogland und Gunkel (2,5) für Pekovic, 72. Hyka ( ) für Ivanschitz Reservebank: Fromlowitz (Tor), Balogun, Eggimann, Hahne Kleinheider (Tor), Svensson, Löw, Bogavac Tore: 0:1 Bancé (53., Rechtsschuss, Vorarbeit Ivanschitz), 1:1 Stajner (56., Rechtsschuss, Foulelfmeter, Müller an Ya Konan) Chancen: 5:5 Ecken: 7:3 SR: Zwayer (Berlin Assistenten: Voss, Steuer Vierter Offi zieller: Dittrich), Note 2, souverän und umsichtig; die wichtigste Szene (Elfmeter für Hannover) bewertete er richtig, ansonsten wenig gefordert. Zuschauer: Gelbe Karten: Müller, Soto Spielnote: 4, mäßiges spielerisches Niveau, aber spannend, da bis zum Schluss offen. ANALYSE VON MICHAEL RICHTER Zweimal sind die Stürmer schneller Mainz wartete mit klar strukturierter Raumaufteilung im gewohnten auf, Karhan und Pekovic teilten sich vor der Abwehr die Aufgaben gegen Hannovers Spielmacher Bruggink. Einziges Manko: Kaum Entfaltung im Spiel nach vorne, 30 Meter von dem 96-Tor fand der Neuling zunächst nicht mehr statt. Auf der anderen Seite stieß der sehr bewegliche Ya Konan als zweiter, spielender Stürmer oft in die Schnittstellen der Abwehr, zwei gute Chancen vor dem Tor vergab der Neuzugang. Insgesamt entwickelten die Gastgeber zu wenig Ideen, spielten zu oft lange Bälle. Auffällig: die Impulse von Djakpa, der sich von hinten links aus einschaltete. Darauf reagierte Mainz: Hoogland musste weichen, mit Gunkel und Bancé wurde das zentrale Offensivspiel belebt. Für Hannover sorgte Rama links %-Spielcheck Hannover Mainz ebenfalls für mehr Impulse. Den Toren gingen jedoch Einzelleistungen zweier Stürmer voraus: Erst entwischte Bancé nach feinem Passspiel zwischen Karhan und Ivanschitz seinem Widersacher Schulz entscheidend, kurz darauf konnte Müller den nach langem Enke-Abschlag durchbrechenden Ya Konan nur per Foul bremsen. FAZIT Beide Teams hatten Chancen für einen Sieg, sind aber für die insgesamt mäßige Leistung mit je einem Punkt gut entlohnt. SPIELER DES SPIELS Aristide Bancé Durchschnittsnote 3,6 3,6 Abseits 4 5 Fouls Gewonnene Zweikämpfe 46 % (102) 54 % (118) Ballbesitz 54 % 46 % Meiste Ballkontakte 98 Djakpa 61 Karhan Machte nach seiner Einwechslung viel Druck, indem er Körper und Schnelligkeit optimal und wie beim 0:1 erfolgreich einsetzte. HANNOVER: Schmadtke und Spieler analysierten Problem Hecking: Wende ES BERICHTEN HANS-GÜNTER KLEMM UND MICHAEL RICHTER Alles wie gehabt in Hannover, wo Hanno Balitsch sogar schon einen gewissen Gewöhnungseffekt ausgemacht hat. Hektik und Unzufriedenheit im Vorfeld, ein Spiel, das weder Fisch noch Fleisch bot, Unzufriedenheit hinterher. Seit acht, neun Monaten sprechen wir jetzt darüber, zeigte sich Kapitän Robert Enke genervt, um dann zu mahnen: Nur knapp Zuschauer zum ersten Spiel da sieht man, wie hier die Stimmung ist. Diese, so fügte stellvertretend Christian Schulz hinzu, könne nur über Erfolge verbessert werden. Eine andere Möglichkeit gibt es nicht für uns. Doch daran, dass mit diesen Mitteln und unter diesen Umständen eine Siegesserie möglich ist, glaubt niemand ernsthaft. Neun Ausfälle, 1Die Kurzfassung diente als treffliche Analyse für die erste Halbzeit in Hannover und vor allem für die Tatsache, dass die Mainzer kein Gegentor kassiert hatten. Glück und Müller, nannte Manager Christian Heidel die entscheidenden zwei Faktoren, dass es bis dato torlos geblieben war. Verdientermaßen klopften alle dem Keeper auf die Schulter. Als Rückhalt bewährte sich Heinz Müller, 31-jähriger Routinier, den die Rheinhessen aus dem englischen Barnsley als Verstärkung geholt hatten. Gleich zweimal behauptete sich der Mann, der von Dimo Waches Knieverletzung profitiert hat, spektakulär in Eins-gegen-eins- Situationen gegen Didier Ya Konan. Auch ansonsten wirkte Müller tadellos, strahlte Souveränität und Sicherheit aus bis zur 55. Spielminute. Abschlag von Robert Enke. Florian Heller und Heinz Müller zögern. Ya Konan, Müllers Duellant, kommt an den Ball, prallt mit Müller zusammen Elfmeter. Eine absolute Fehlentscheidung, behauptet der Torwart. Eine subjektive Sichtweise, die durch die TV-Bilder nicht bestätigt wird. Bei seiner Erstliga-Premiere lag Felix darunter ein halbes Dutzend mit dem Zeug zum Platz in der Stammelf, zählte Dieter Hecking diesmal. Während andere Klubs sich einspielen, müssen wir improvisieren, klagte der Trainer, der die Personalmisere zu Recht ansprach, sie aber nicht als Entschuldigung anführte. Zum größten Knackpunkt entwickelt sich immer mehr die negative Grundstimmung in Hannover. Und dieses 1:1 trägt nicht zur Beruhigung bei, weiß Manager Jörg Schmadtke. Wir haben hier nicht den zweiten, sondern den 36. Spieltag. Wir schleppen die Probleme der letzten Saison mit uns mit. Eines dieser Probleme ist Dieter Hecking, oder genauer: Das, was mit dem Trainer geschieht. Hecking scheint unten durch in Teilen des Umfelds, wie entsprechende Rufe von den Rängen belegen. Aber auch in der Mannschaft? Groteske Züge nahm die Meinungsmache vor dem Mainz-Spiel an. Ein Spielerberater MAINZ: Torwart erst Rückhalt, dann im Pech Müller: Unglücklich gelaufen Zwayer richtig mit dem Pfiff. Auch wenn Müller mit dem Kopf schüttelte: Ich kann mich doch nicht in Luft auflösen. Unglücklich gelaufen, aber korrekt. NACHGEFRAGT Ich bin nicht böse über den Wechsel kicker: Sie sind nach einer schwachen ersten Halbzeit ausgewechselt worden. Was war der Grund dafür? Milorad Pekovic (32): Ich hatte leichte Probleme am Knie, doch nicht so schlimm. kicker: Also gab es auch Leistungsgründe? Pekovic: Ja, der Trainer hat mir gesagt, er wolle mehr Druck nach vorn machen. Das hat ja auch funktioniert nach dem Wechsel. kicker: Sind Sie sauer über die Auswechslung? Pekovic: Nein, ich bin nicht böse. Wir haben ja in der zweiten Hälfte gut gespielt, den Punkt verdient.

29 BUNDESLIGA kicker, 17. August kritisch-konstruktiv oder Ende? hat einem Fernsehsender berichtet, der Mannschaftsrat habe bei Jörg Schmadtke in dieser Woche meine Ablösung gefordert, machte Hecking selbst den Vorgang öffentlich. Die Geschichte stimmt nicht, wies Arnold Bruggink, stellvertretender Mannschaftsführer, das Gerücht zurück. Fakt ist jedoch: Nach der Pokal-Pleite in Trier (1:3) gab es vor knapp zwei Wochen tatsächlich ein Gespräch mit den Mannschaftsvertretern. Da haben wir die Gesamtsituation kritisch-konstruktiv analysiert, bestätigt Schmadtke. Auch das Thema Trainer stand dabei offenbar mit auf der Tagesordnung. Finale Schlüsse zieht der Manager noch nicht, aber noch intensiver beobachtet er seither sämtliche Entwicklungen, versucht die Strömungen innerhalb und außerhalb des Klubs zu filtern und zu bewerten. Dabei spitzt sich für den 45-Jährigen in Bezug auf Dieter Hecking die Frage Wende oder Ende? zu. Negative Grundstimmung: Keiner weiß, wie lange Dieter Hecking noch Trainer von Hannover 96 ist. Für das nächste Auswärtsspiel in Nürnberg gibt es von Schmadtke, dem vom mächtigen Klubboss Martin Kind viel Entscheidungsgewalt übertragen wurde, auf jeden Fall Garantien. Hecking wird auf der Bank sitzen. Dabei könne es auch bis zum Saisonschluss, wenn des Trainers Vertrag endet, bleiben, so der Manager. Dann aber der kleine Zusatz: Eventuell Schmadtke, der gerne offen und ohne Umschweife spricht, hasst es, von vermeintlichen Wortklaubern auf dieserlei Feinheiten festgenagelt zu werden. Doch geben eben jene Nuancen einen kleinen Einblick in den Zwiespalt eines Mannes, der sich nicht von außen treiben lassen will, aber dennoch bald intern zum Handeln gezwungen sein könnte (siehe Kommentar, Seite 54). Foto: imago/kaletta Debüt des Stürmers Ya Konan: So weit die Füße ihn trugen 1Nach einer Stunde kamen die Krämpfe und kündigten Didier Ya Konan das Ende seines ersten Arbeitstages auf der Bundesliga- Bühne an. Er hat die letzten zwei Jahre in Norwegen gespielt!, gab Hannovers zweiter Ivorer, Constant Djakpa, fast entschuldigend für seinen Landsmann zu bedenken. So weit die Füße ihn trugen, stieß der erst vier Tage zuvor von 96 verpflichtete Stürmer flink und beweglich immer wieder in die Schnittstellen der Mainzer Deckung, wurde dort mit Bällen gefüttert. Dreimal tauchte er so vor 05-Keeper Müller auf. Zweimal habe ich das Tor verpasst. Beim dritten Mal wollte ich vorbeigehen, da traf er mich, so der 25-Jährige zu dem Elfmeter, der dem Team einen Punkt und vielleicht seinem Trainer den Job rettete. Entsprechend zufrieden zeigte sich Dieter Hecking mit dem Debütanten: Er hat getan, was man von ihm im ersten Spiel erwarten konnte. Der Stürmer trifft nach dem Ende der Affäre Freude für Sorgenkind Bancé 1Wie in der Klopp-Ära, der 1. FSV Mainz 05 scheint ein ganz spezieller Klub in der Liga zu sein. Frisch, fromm, fröhlich, frei das Turner- Motto trifft wiederum auf den selbst ernannten Karnevalsverein zu. Punkt gegen Leverkusen, Punkt in Hannover, ein guter Start für den Neuling, bei dem der Spaß an Sprüchen ausgeprägt ist. Wir haben unseren Vorsprung gegenüber den Bayern gehalten, meinte Manager Christian Heidel augenzwinkernd. Zur Aufklärung: Die Mainzer liegen einen Rang vor den Münchnern dank eines mehr erzielten Treffers. Wohltuend fiel der Auftritt des Aufsteigers in jeder Hinsicht aus, der eine Besonderheit zu bieten hat. Mit Thomas Tuchel (35) den jüngsten Coach, der als großer Unbekannter ins Rampenlicht getreten ist und im Licht der Scheinwerfer eine glänzende Figur abgibt (siehe Seite 40). Wohltuend auch die Analysen von den Spielern. So merkte Daniel Gunkel selbst nach dem Punktgewinn das Manko an, indem er auf die erste Hälfte verwies: Wenn wir immer so auftreten, geht das nicht lange gut. Immer retten wir uns nicht 0:0 in die Pause. Zunächst hatten sich die Mainzer nur auf eine Verteidigungsstrategie beschränkt. Schlechter ging es nimmer, rügte Gunkel. Nach der Pause, mit ihm und dem Torschützen Aristide Bancé, hätten sie das Spiel dann noch gedreht. Dabei freuten sich die Mainzer vor allem für das Sorgenkind Bancé, den Matchwinner. Der Stürmer aus Burkina Faso hat inzwischen zugegeben, dass er beim Trainingsauftakt nach Handgreiflichkeiten eine Frau geschlagen hat. Doch die Affäre ist beendet: Wegen Geringfügigkeit wurde das Verfahren eingestellt. Bancé muss eine Buße für einen gemeinnützigen Zweck zahlen. ZAHLENSPIELE Stajner ist mit nun 201 Spielen der aktive Spieler mit den meisten Bundesligaeinsätzen für Hannover. +++ Weniger Zuschauer als nun gegen Mainz kamen zuletzt am gegen Duisburg (28 775). Mainz bleibt auch im 4. Versuch bei 96 ohne Sieg.+ + +Der FSV ist liga- und saisonübergreifend fünf Spiele unbesiegt Milorad Pekovic (32) spielte fünfmal gegen Hannover und gewann noch nie (3N/2U). ANZEIGE

30 Das Arbeitsprotokoll der Bundesligaprofi s: Alle Spieler, alle Tore, FC Schalke 04 Name Spiele/ Tore Note von Beginn Bordon 2/2 3,25 Farfan 2/2 1 1,75 Holtby 1/ 4,50 Höwedes 2/2 3,25 Kenia 2/ 3,25 Kobiashvili 1/1 5,00 Kuranyi 2/2 2 2,25 Mineiro 1/1 3,50 Moritz 2/2 1 3,50 Neuer 2/2 2,75 Pliatsikas 1/ Rafi nha 2/2 2,50 Rakitic 2/2 3,50 Westermann 2/2 1 3,50 Zambrano 2/2 3,25 15 Spieler 5 3,14 VfL Bochum Name Spiele/ Tore Note von Beginn Azaouagh 2/2 2 3,50 Concha 1/ 4,50 Dabrowski 2/2 4,75 Dedic 1/ Epallé 2/2 3,25 Freier 2/ 3,50 Fuchs 2/2 4,00 Hashemian 1/ Heerwagen 2/2 3,00 Imhof 2/2 4,00 Klimowicz 2/2 4,50 Maltritz 2/2 4,00 Ono 1/ Pfertzel 2/2 4,25 Sestak 2/2 1 3,50 Yahia 2/2 3,75 16 Spieler 3 3,86 Bor. M gladbach Name Spiele/ Tore Note von Beginn Arango 2/2 1 2,00 Bobadilla 2/2 3,00 Bradley 1/1 4,00 Brouwers 2/2 2 2,75 Colautti 1/1 1 3,00 Dante 1/1 4,00 Heimeroth 2/2 3,25 Jantschke 2/ Jaures 2/2 4,00 Kleine 2/1 3,50 Levels 2/2 3,25 Marx 2/2 3,25 Matmour 2/2 1 3,25 Meeuwis 1/1 4,00 Neustädter 1/ Neuville 1/1 3,00 Reus 2/ 17 Spieler 5 3,23 Hertha BSC Name Spiele/ Tore Note von Beginn Cicero 2/2 3,75 Dardai 1/ Domovchiyski 2/ Drobny 2/2 3,75 Ebert 2/1 3,75 Friedrich 2/2 2,50 Hartmann 1/ Janker 1/ Kacar 2/2 2 2,25 Nicu 2/2 4,25 Pejcinovic 2/2 3,50 Piszczek 2/2 5,00 Raffael 2/2 3,50 Stein 1/1 5,00 von Bergen 2/2 3,00 Wichniarek 2/2 5,00 16 Spieler 2 3,72 1. FC Köln Name Spiele/ Tore Note von Beginn Brecko 2/2 3,75 Chihi 1/1 5,00 Ehret 2/1 1 3,00 Freis 2/2 4,50 Ishiaku 2/ Maniche 2/2 3,25 Matip 1/ McKenna 2/2 3,75 Mohamad 2/2 2,50 Mondragon 2/2 2,00 Novakovic 1/ Petit 2/2 4,75 Pezzoni 2/2 3,50 Podolski 1/1 3,50 Sanou 1/1 5,50 Wome 2/2 4,00 16 Spieler 1 3,65 Bayern München Name Spiele/ Tore Note von Beginn Altintop 2/2 3,50 Badstuber 2/2 3,25 Baumjohann 1/1 4,00 Braafheid 1/ Gomez 2/2 1 3,50 Klose 1/1 5,00 Lahm 2/2 3,75 Müller 2/ Olic 2/1 1 2,50 Pranjic 2/2 3,75 Rensing 2/2 3,00 Ribery 1/ Schweinsteiger 2/2 3,50 Sosa 1/1 5,00 Tymoshchuk 2/1 4,00 van Bommel 1/1 3,50 van Buyten 2/2 3,50 17 Spieler 2 3,57 Werder Bremen Name Spiele/ Tore Note von Beginn Bargfrede 1/ Boenisch 1/1 4,00 Borowski 2/2 4,00 Frings 2/2 3,50 Fritz 2/2 4,75 Hugo Almeida 2/1 5,00 Hunt 2/1 3,50 Marcelo Moreno 1/ 5,00 Marin 2/2 3,75 Mertesacker 2/2 2,75 Niemeyer 1/ Özil 2/2 2 2,50 Pasanen 2/2 4,25 Prödl 1/1 5,50 Sanogo 2/2 1 3,50 Tosic 1/ Wiese 2/2 2,25 17 Spieler 3 3,72 VfB Stuttgart Name Spiele/ Tore Note von Beginn Boka 1/1 3,50 Cacau 2/2 4,00 Celozzi 1/1 3,50 Delpierre 2/2 3,25 Elson 2/ 2 1,50 Gebhart 2/2 4,00 Hitzlsperger 1/1 5,00 Hleb 2/2 3,75 Khedira 2/2 3,50 Lanig 1/1 4,50 Lehmann 2/2 2,25 Magnin 1/1 4,50 Marica 1/ Pogrebnyak 2/2 1 3,25 Rudy 1/ Schieber 1/ 1 Simak 1/ 4,00 Tasci 2/2 3,75 Träsch 1/1 3,00 19 Spieler 4 3,54 SC Freiburg Name Spiele/ Tore Note von Beginn Abdessadki 2/2 3,50 Banovic 2/2 2,75 Barth 1/1 Bastians 2/1 3,25 Bechmann 2/2 1 4,00 Butscher 2/2 3,25 Cha 2/2 4,25 Flum 2/2 3,50 Idrissou 2/2 2 2,75 Jäger 2/2 3,75 Krmas 2/2 3,50 Makiadi 2/ Reisinger 2/ 5,00 Salz 2/2 3,50 J. Schuster 1/ 15 Spieler 3 3,52 Hamburger SV Name Spiele/ Tore Note von Beginn Aogo 2/2 4,50 Berg 1/ 1 Boateng 2/2 3,50 Demel 2/2 1 3,50 Elia 2/1 2,00 Guerrero 2/2 1 3,50 Jansen 2/ Jarolim 2/2 3,50 Mathijsen 2/2 3,50 Petric 2/2 4,25 Pitroipa 2/1 1 3,00 Rost 2/2 3,00 Rozehnal 1/ 5,00 Trochowski 2/2 4,00 Zé Roberto 2/2 1 2,75 15 Spieler 5 3,57 Bayer Leverkusen Name Spiele/ Tore Note von Beginn Adler 2/2 2,25 Barnetta 2/2 4,00 Castro 2/1 3,00 Derdiyok 2/2 1 2,75 Friedrich 2/2 3,25 Gekas 1/ Hyypiä 2/2 2,25 Kadlec 2/2 4,00 Kießling 2/2 2 2,25 Kroos 2/1 4,00 Reinartz 1/1 3,00 Renato Augusto 2/2 3,50 Rolfes 2/1 3,00 Schwaab 2/1 4,00 Vidal 1/1 3,00 Zdebel 1/ 16 Spieler 3 3, Hoffenheim Name Spiele/ Tore Note von Beginn Ba 1/ 5,00 Beck 2/2 4,00 Carlos Eduardo 2/2 3,00 Compper 2/2 3,00 Hildebrand 2/2 1,75 Ibertsberger 2/2 4,50 Ibisevic 2/2 3,75 Maicosuel 2/1 5,00 Obasi 2/2 1 3,75 Salihovic 2/2 3,50 Simunic 2/2 2,75 Terrazzino 1/ Vorsah 2/2 3,50 Vukcevic 2/ 4,50 Weis 1/1 3,50 Wellington 1/ 16 Spieler 1 3,54 Hannover 96 Name Spiele/ Tore Note von Beginn Balitsch 2/2 4,00 Bruggink 2/2 3,50 Cherundolo 1/1 5,00 Djakpa 2/2 3,75 Enke 2/2 2,50 Forssell 2/2 5,00 Haggui 2/2 3,25 Hanke 1/ Krzynowek 2/2 5,00 Rama 1/ 2,50 Rausch 2/ Rosenthal 1/1 4,00 Schmiedebach 2/1 3,50 Schulz 2/2 4,00 Stajner 2/2 1 4,00 Ya Konan 1/1 3,00 Zizzo 1/ 17 Spieler 1 3,83 1. FSV Mainz 05 Name Spiele/ Tore Note von Beginn Bancé 2/ 1 3,00 Bungert 2/2 3,00 Gunkel 2/ 1 2,50 Heller 2/2 4,25 Hoogland 2/2 1 4,00 Hyka 1/ Ivanschitz 2/2 3,25 Karhan 2/2 3,50 Müller 2/2 2,50 Noveski 2/2 3,25 Pekovic 2/2 4,50 Schürrle 2/2 3,50 Soto 2/2 3,75 Svensson 1/ van der Heyden 2/2 4,00 15 Spieler 3 3,50 Eintracht Frankfurt Name Spiele/ Tore Note von Beginn Amanatidis 2/2 2 2,25 Bajramovic 1/ Caio 2/2 1 3,00 Chris 2/2 3,50 Fenin 2/ 1 2,50 Franz 1/ Köhler 2/1 4,00 Meier 2/2 3,75 Nikolov 2/2 3,75 Ochs 2/2 3,75 Russ 2/2 2,75 Schwegler 1/1 3,50 Spycher 2/2 3,25 Teber 2/2 3,00 Vasoski 2/2 3,75 15 Spieler 4 3,28

31 alle Noten VfL Wolfsburg Name Spiele/ Tore Note von Beginn Barzagli 2/2 3,25 Benaglio 2/2 2,50 Dejagah 2/ Dzeko 2/2 1 3,00 Esswein 1/ Gentner 2/2 3,25 Grafi te 2/2 1 2,75 Josué 2/2 2,75 Madlung 2/2 4,00 Martins 1/ 1 Misimovic 2/2 1 2,50 Riether 2/2 2,50 Schäfer 2/2 3,25 Zaccardo 1/ Ziani 2/2 4,00 15 Spieler 4 3,07 Borussia Dortmund Name Spiele/ Tore Note von Beginn Barrios 2/2 4,00 Blaszczykowski 2/2 3,25 Felipe Santana 2/2 3,75 K. Großkreutz 1/ Hajnal 2/2 4,00 Hummels 2/ 4,00 Owomoyela 2/2 4,50 Rangelov 1/ Sahin 2/2 3,75 Schmelzer 2/2 3,50 Subotic 2/2 3,75 Tinga 2/2 4,00 Valdez 2/2 1 3,50 Weidenfeller 2/2 3,50 Zidan 2/ 15 Spieler 1 3,78 PERSONALIEN VFL WOLFSBURG Thomas Kahlenberg (26) ist zur Behandlung seiner Hüft- und Rückenprobleme in seine dänische Heimat gereist und fällt auf unbestimmte Zeit aus. BAYER LEVERKUSEN Der schwedische Nationalspieler Rasmus Elm (21, Kalmar FF) gilt als potenzieller Neuzugang. Der Vertrag des offensiven Mittelfeldspielers läuft zum Jahresende aus. FC SCHALKE 04 Linksverteidiger Lubos Hanzel (22) wurde bis Vorrunden-Ende von Spartak Trnava ausgeliehen, kann danach per Option bis 2012 verpflichtet werden. Gegen Bochum gehörte der slowakische Nationalspieler wegen Fitnessrückstands aber noch nicht zum Kader. VFB STUTTGART Nur noch Kleinigkeiten stehen einem Transfer von Yildiray Bastürk (30) zu Besiktas Istanbul entgegen. Die Vereine sind sich einig Ricardo Osorio (29) hat sich beim Länderspiel Mexikos gegen die USA eine Schulereckgelenk- Sprengung ersten Grades zugezogen Jan Simak (30) fehlte gegen Freiburg wegen Rückenproblemen. HANNOVER 96 Mikael Forssell (28) zog sich gegen Mainz eine Bänderverletzung im linken Sprunggelenk zu. Genaueres über die Schwere der Verletzung soll eine Kernspin-Untersuchung am Montag ergeben Neuzugang Didier Ya Konan (25) schied gegen Mainz mit Krämpfen aus, Jiri Stajner (33) hielt trotz Magen-Darm-Problemen 90 Minuten lang durch Mike Hanke (25) fehlte wegen einer Adduktorenzerrung, soll aber in dieser Woche wieder einsteigen und gegen Nürnberg dabei sein. BORUSSIA DORTMUND Der Vertrag von Außenverteidiger Marcel Schmelzer (21) wurde bis 2012 verlängert. BAYERN MÜNCHEN Luca Toni (32) hat einen Kurzurlaub nach Italien gestattet bekommen. Er soll am Donnerstag nach München zurückkehren. BOR. MÖNCHENGLADBACH Roberto Colautti (27) pausierte beim Spiel gegen Hertha wegen Wadenproblemen Rob Friend (28) soll nach überstandener Fersen-OP diese Woche ins Mannschaftstraining teilintegriert werden. 1. FC NÜRNBERG Javier Pinola (26) musste in Frankfurt wegen Wadenkrämpfen ausgewechselt werden. Die letzten acht Minuten ersetzte ihn Juri Judt (23), der damit sein Bundesliga-Debüt feierte Havard Nordtveit (19) fehlte wegen einer Grippe. TSG 1899 HOFFENHEIM Der Verein hat die ärztlichen Befunde von Prince Tagoe (22, der kicker berichtete) bei der DFL eingereicht, sie wurden bereits testiert. Momentan BUNDESLIGA 39 hat der ghanaische Nationalstürmer keine Spielerlaubnis, die Spiellizenz besteht weiterhin. Nach der fristlosen Kündigung am 30. Juli zahlt Hoffenheim auf freiwilliger Basis weiterhin das Gehalt, sagt Manager Jan Schindelmeiser. Wir hoffen, dass wir zeitnah ein Gespräch mit dem Spieler, den Beratern und dem Anwalt führen können Mittelfeld-Allrounder Alexander Rosen (30, vier Bundesliga- Spiele für Eintracht Frankfurt) wurde ablösefrei für die Zweite Mannschaft verpflichtet. SC FREIBURG Angreifer Stefan Reisinger (27) zog sich beim Spiel in Stuttgart eine starke Wadenprellung zu und fehlte beim sonntäglichen Training Ob die etatmäßige Nummer 1 Simon Pouplin (24) gegen Leverkusen sein Bundesligadebüt feiern kann, entscheidet sich zur Wochenmitte. Der Keeper wird nach seinen Schulterproblemen bis Dienstag die Belastung steigern. 1. FC KÖLN Fabrice Ehret (29) erlitt gegen Wolfsburg eine starke Zehenprellung. Der linke Flügelspieler wird voraussichtlich gegen Frankfurt spielen können. Wie der Franzose fehlten auch Petit (32, Hüftprobleme) und Kevin McKenna (29, Prellungen an beiden Knien) am Sonntag beim Auslaufen Die mazedonischen Nationalspieler Darko Tasevski (25, Levski Sofia) und Vlatko Grozdanoski (26, Vojvodina Novi Sad, beide Mittelfeld), die der FC beim Länderspiel gegen Spanien (2:3) beobachtete, sind für diese Transferperiode kein Thema mehr. 1. FC Nürnberg Name Spiele/ Tore Note von Beginn Boakye 2/2 5,00 Bunjaku 1/ 1 2,00 Charisteas 2/ 2,50 Diekmeier 2/2 2,50 Eigler 2/2 4,75 Frantz 1/ 3,50 Gündogan 2/2 3,25 Judt 1/ Kluge 2/2 3,50 Maroh 2/2 3,25 Mintal 2/2 1 3,50 Mnari 2/2 4,50 Pinola 2/2 3,75 Risse 1/ 3,00 Schäfer 2/2 3,25 Wolf 2/2 4,00 16 Spieler 2 3,60 Foto: imago/rust Durchgehalten: Hannovers Jiri Stajner traf gegen Mainz trotz Magenproblemen per Elfmeter zum 1:1.

32 40 BUNDESLIGA kicker, 17. August 2009 HOFFENHEIM: Rangnick übt viel Kritik Auch von Obasi muss mehr kommen 1Bereits am Samstag hatte Ralf Rangnick (51) seine Mannschaft wegen der Leistung gegen Leverkusen scharf kritisiert. Im kicker geht Hoffenheims Coach ins Detail. kicker: Fangen wir mit einem positiven Thema an: Timo Hildebrand. Gehört er mit diesen Leistungen in die Nationalelf, Herr Rangnick? Ralf Rangnick: Dieses Thema interessiert mich derzeit überhaupt nicht. Wir haben ganz andere Probleme. kicker: Welche sind das? Rangnick: Als der Spielplan herauskam, sagte ich, der Auftakt könne kaum schwerer sein. Um gut abzuschneiden, müssen wir in Topform sein. Das sind wir aber nicht. kicker: Woran liegt das? Rangnick: Einzelne sind aus diversen Gründen nicht in Topform. Und wir müssen wieder begreifen, dass unser Spiel nur als Mannschaft funktioniert. Wir haben nichts von dem gezeigt, was wir können. Wir halten auch körperlich nicht dagegen. Wir kommen nicht einmal in die Nähe des Gegenspielers. kicker: Schon gegen die Bayern klappte das Pressing nach der Pause nicht. Die Münchner kombinierten spielend leicht durchs Zentrum. Rangnick: Das deutete sich in der Vorbereitung an. Gegen Athen, Fenerbahce oder Getafe hatten wir nur bruchstückhaft ordentliche Phasen. kicker: Gehen wir einmal ins Detail: Die Außenverteidiger schwächeln. Rangnick: Stimmt. Aber das hat Gründe. Beck hat wegen der U-21 Rückstand, Ibertsberger ist durch seine Verletzung im Vorjahr noch nicht in Form. Weil wir deswegen viel Grundlagenausdauer trainierten, fehlen Spritzigkeit und Stehvermögen. Das gilt auch für andere Spieler. Wir müssen geduldig Rückstände aufholen. Aber es darf keine fünf, sechs Wochen dauern. kicker: Was ist mit dem Mittelfeld? Rangnick: Mit Weis und Luiz Gustavo fehlten meine aggressiven Leader, das merkte man unserem Spiel an. Und bei eigenem Ballbesitz waren wir nicht so stabil, dass Bayer auch uns hinterherläuft. Ich hatte fast in keiner Phase das Gefühl, dass wir das Spiel kontrollieren. Und nach vorne brachten wir erst gar keine Bälle. kicker: Was war mit Maicosuel? Rangnick: Ihm mache ich die wenigsten Vorwürfe. Von den Neuen kann man nicht erwarten, dass sie jetzt schon massiv helfen. Bei Maicosuel Was ist los? Ein fragender Ralf Rangnick ist mit der Vorstellung seiner Hoffenheimer Schützlinge nicht einverstanden. wird es noch eine Weile dauern, bis er sich zurechtfindet. kicker: Timo Hildebrand monierte Beinschüsse. Ist das Überheblichkeit oder mangelnde Einstellung? Rangnick: Das glaube ich nicht. Wenn es nicht läuft, versucht jeder für sich selbst zu glänzen. kicker: Sie spielen auf Obasi an. Rangnick: Auch von ihm muss mehr kommen. Er hat in neunzig Minuten nicht einmal aufs Tor geschossen. Und beim Versuch, am Gegner vorbeizukommen, muss er mehr Härte aushalten können. Das reicht so nicht. INTERVIEW: UWE RÖSER Foto: OnelineSport MAINZ: Trainer-Novize macht sich mit Sachlichkeit und Souveränität schnell einen Namen Tuchel besteht Feuertaufe bravourös: Wende von der Bank 1Der Typ ist niemand, der sich selbst auf die Schulter klopft. Kollegen von ihm, berühmtere Trainer, als er es zur Stunde noch ist, haben eine solche Konstellation schon mal genutzt, um kräftig die Werbetrommel in eigener Sache zu rühren. Thomas Tuchel, der Neue aus Mainz, ist anders. Der Bundesliga- Benjamin auf den Trainerbänken, wie die Jungfrau zum Kind zu dem Chefposten gekommen, hatte das Spiel gedreht. Tuchel hatte richtig reagiert, exakt die richtigen Schlüsse beim ersten Auswärtsspiel in Hannover gezogen, und er hatte die richtigen Leute eingewechselt. Besagte Kollegen hätten sich diese Steilvorlage in Sachen Eigenwerbung nicht entgehen lassen. Der 35-Jährige hat so etwas anscheinend nicht nötig. Statt Worte lässt er Taten sprechen, obwohl seine Sätze, Applaus: Thomas Tuchel. immer druckreif und durchdacht, wohlgesetzt sind. Tuchel über die Wende: Wir haben kleine Änderungen vorgenommen. Sowohl personell als auch in der taktischen Ausrichtung gegen den Ball. Alles gesagt. Vor allem stimmte alles. Von der Bank aus, mit der Hereinnahme von Bancé und Gunkel, mit der offensiveren Ausrichtung und dem Bestreben, das Spiel weiter vom eigenen Tor wegzuhalten, hat der frühere Zweitliga-Profi, der Foto: Firo bei Rangnick in die Lehre ging, die Mainzer zu dem Teilerfolg geführt. Alles, was der große Unbekannte, der sich so schnell einen Namen machen wird, anpackt, hat Hand und Fuß. Seine Handschrift sei zu erkennen, lobt Präsident Harald Strutz den Andersen-Erben. Im Schnelldurchgang hat der Novize die eine Woche vor dem Start übernommene Mannschaft auf Vordermann getrimmt und aus einem Team mit begrenzten Möglichkeiten eine Einheit geformt. In erster Linie hat der ausgebildete Diplom-Betriebswirt wohl für ein anderes Betriebsklima gesorgt. Bei uns herrscht wieder eine gescheite Stimmung, rühmt Manager Christian Heidel. Und dass Tuchel etwas von Taktik versteht, scheint unstrittig. Nochmals Heidel: Von morgens bis abends habe er mit der Elf Taktik gepaukt. Nun habe sie wieder einen Plan. Seine Feuertaufe in der höchsten Spielklasse jedenfalls hat Tuchel mit Bravour bestanden. Souverän agierte er in Hannover auch auf Nachfragen. Was er zu dem Elfer meine? Anders als viele Kollegen ließ er sich nicht zu einer Schiedsrichter-Schelte hinreißen. Der Mainzer sachlich: Wichtiger ist zu analysieren, wie wir verhindern können, dass wir in solche Situationen kommen. Die Mainzer Bosse, die ein Wagnis mit Tuchels Berufung eingegangen sind, hörten es. Sie schmunzelten. Es schien, als klopften sie sich imaginär auf die Schulter. Und Präsident Strutz sagte, als ihm zum neuen Trainer gratuliert wurde: Den Mutigen gehört halt die Welt. HANS-GÜNTER KLEMM

33 BUNDESLIGA kicker, 17. August MÜNCHEN: Der Franzose legt sich mit van Gaal an, beendet aber zugleich alle Wechselgerüchte Stress bei Bayern: Ribery will kein Zehner sein 1Die erste Szene war sofort wieder erste Sahne. Der Ball klebte an seinen Füßen, Franck Ribery legte ihn am verdutzten Clemens Fritz vorbei und flankte nach innen, wo Olic es nicht schaffte, Wiese zu überwinden. Trotzdem gab es Szenenapplaus. Für Ribery, den Zauberer, die Attraktion der Bundesliga. Früher als geplant hatte Louis van Gaal den Franzosen gegen Bremen ins Spiel gebracht. Ribery wirbelte nicht 20 Minuten, sondern fast eine halbe Stunde. Mehrfach blitzte sein Können auf, den Siegtreffer aber schaffte auch er nicht. Das Urteil seines Chefs fiel deshalb kritisch aus: Franck Ribery ist ein sehr guter Spieler, aber ihm fehlt der Rhythmus, sagte van Gaal, er hatte eine sehr gute Aktion, aber auch viele Ballverluste. Das 1:1 gegen Werder, es könnte der Beginn einer schwierigen Partnerschaft gewesen sein. Hier van Gaal, Systemverfechter und Ordnungsfreak. Da Ribery, Systemvernachlässiger und Freiheitsfreak. Als er kam, ging er sofort auf die linke Seite. Schweinsteiger, dort vorgesehen, rückte zwangsweise ins Zentrum. Ein klares Signal an den Trainer, der zuvor betont hatte, dass er Ribery in seinem mit Raute als klassische Nummer 10 sieht. Van Gaals Begründung: Er ist dort näher am Tor, kann seine Kreativität auf zwei Seiten nutzen. Ribery sieht das völlig anders: Ich habe zwar diese Position zentral schon gespielt, ziehe es aber vor, auf links zu spielen. Ich fühle mich dort wohler, da habe ich mehr Platz. Von dort aus kann ich meine Dribblings machen, von dort aus kann ich gefährliche Situationen kreieren. Darüber will ich mit dem Trainer auch sprechen. Nun darf man vermuten, dass van Gaal das nicht so toll finden wird. Kein Spieler kann machen, was er will, hatte der Holländer am Donnerstag im großen kicker- Ich fühle mich links wohler, da habe ich mehr Platz. Darüber will ich mit dem Trainer auch sprechen. FRANCK RIBERY Interview betont. Was Ribery aber am Sonntag, bei Telefoot im französischen Fernsehen von sich gab, wird dem Holländer besser gefallen: Er beendete alle Wechselspekulationen. Ich bin immer noch bei Bayern und jetzt sind die Türen zu, verkündete Ribery und fügte hinzu: Es nervt. Ich habe nie gesagt, dass ich zu Real gehen möchte. Wenn ich hätte gehen wollen, hätte ich etwas gesagt. Jetzt können sich die Klubs ihre Angebote sparen. Neben Madrid, so der Franzose, seien auch der FC Barcelona, Manchester United und der FC Chelsea an ihm interessiert gewesen. In der Bundesliga ist Ribery nach vielen Verletzungen und Aufgeregtheiten damit endgültig zurück. Ich fühle mich sehr gut, sagt er, ich bin froh, dass ich wieder spielen kann. In einem Punkt gibt er van Gaal sogar recht: Ich brauche Spielrhythmus, daran muss ich arbeiten, damit ich am Samstag von Anfang an dabei sein kann. In Mainz wartet dann die nächste Aufgabe. Die Positionsdebatte wird derweil spannend bleiben. Bei der EM stellte Frankreichs Coach Raymond Domenech Ribery auf die rechte Seite. Das passte dem gar nicht. Bei Bayern musste er 2007 beim 1:3 in Stuttgart auch dort spielen und tat dies recht lustlos. Ribery macht, was er will. Weil er weiß: Ohne sein Genie ist sein Team nur die Hälfte wert. BERND SALAMON ANZEIGE Fußball für Feinschmecker. Foto: Rauchensteiner 3x Blickpunkt Sport Die dritte Liga: samstags Uhr Die Bundesliga: sonntags Uhr Das Magazin: montags Uhr Noch mit Schatten beim Saisondebüt: Franck Ribery spielte gegen Werder, aber auf einer Position, die er nicht behalten möchte.

34 NATIONALMANNSCHAFT 42 kicker, 17. August 2009 Löw: Das Nein zu Timo Hildebrand Wieder heftige Diskussionen um die Nummer 1: Bundestrainer JOACHIM LÖW (49) nimmt Stellung zu den Sorgen von Tim Wiese, der Kritik von Felix Magath und den Hoffnungen eines Ausgebooteten. 1Felix Magath kritisiert die Nichtnominierung von Manuel Neuer, Tim Wiese sieht sich im Standort- Nachteil, und Timo Hildebrand bringt sich mit Taten und noch mehr mit Worten als WM-Alternative ins Gespräch. Die Frage nach Deutschlands künftiger Nummer 1 war am Wochenende wieder einmal ein großes Thema. Auch für Joachim Löw, der als Beobachter des Duells zwischen dem FC Bayern und Werder das Glücksgefühl hatte, gleich 15 Deutsche in den Startformationen begutachten zu können. Darunter Tim Wiese (27), der mit einer tadellosen Vorstellung seine Ambitionen im Vierkampf mit Robert Enke (31), René Adler (24) und Manuel Neuer (22) unterstrich. Auf der Linie war er sehr stark, hat einige Bälle aus kürzester Entfernung entschärft. In der Strafraumbeherrschung zeigt er noch nicht die internationale Spitzenklasse. Das gilt im Übrigen für alle vier Torhüter, so Löws Urteil. Die Bereitschaft, sich bei Flanken oder Standards schneller vom Tor zu entfernen, lasse bei allen Kandidaten zu wünschen übrig. Als unbegründet bezeichnet Löw Wieses Bedenken hinsichtlich der nächsten Länderspiele, dem Test gegen Südafrika (5. September in Leverkusen) und der WM-Qualifikationspartie gegen Aserbaidschan (9. September in Hannover). Wir spielen da, wo meine Konkurrenten zu Hause sind. Wenn ich da spiele, werde ich 90 Minuten von deutschen Fans ausgepfiffen, die wollen natürlich ihren Torwart sehen, so Wieses durchaus begründeter Verdacht. Auf solche Dinge werden wir wenig Rücksicht nehmen, entgegnet Löw, es geht nicht danach,? FRAGE DER WOCHE Wer ist Deutschlands bester Torwart? Sagen Sie uns Ihre Meinung online. Bis Mittwoch, 12 Uhr, haben Sie Gelegenheit dazu. Die Adresse: Der Bundestrainer und seine Nummer 1? Joachim Löw mit Robert Enke, zumindest derzeit erste Wahl. wo jemand spielt, sondern darum, welche Leistung er bringt. Werder-Sportdirektor Klaus Allofs machte sich indes erneut für Wiese stark: Alle Torhüter haben bislang die Chance bekommen, von Anfang an zu spielen. Möglicherweise wird Tim ja im nächsten Spiel spielen. Ich habe dafür keine Signale, aber das wäre normal. Derlei Solidaritätsbekundungen der Vereinsoberen kann Löw gut verstehen. Schwer nachvollziehbar hingegen ist für Löw wie auch für den objektiven Beobachter Magaths via Bild vorgetragener Vorwurf, die Nichtnominierung von Neuer für den Saisonauftakt in Aserbaidschan sei nicht glücklich und nicht fair. Schließlich sei Neuer nach Saisonende mit zur Asientour gereist. Weil einige Spieler damals nicht konnten oder wollten, so Magath, der den Bundestrainer vor Saisonbeginn schon einmal überraschend schroff angegangen war mit der Bemerkung, Löw greife mit individuellen Zusatzaufgaben für Nationalspieler in die Arbeit der Vereinstrainer ein. Eigentlich brauche ich diese Aussagen nicht zu kommentieren, denn es gibt Fakten, die jeder kennt, entgegnet Löw mit dem Hinweis, dass Adler und Wiese wegen des zeitgleich absolvierten DFB-Pokalfinales die Länderspiele in Schanghai und Dubai versäumten. Neuers jetzige Nichtberücksichtigung sei keinesfalls, wie von Magath angeprangert, mangelnde Wertschätzung. Dass Manuel Neuer ebenso wie René Adler ein Klasse-Torhüter ist, steht außer Frage. Diesmal waren eben die beiden anderen mit dabei. Für den nächsten Doppelspieltag, dem am 1. September ein Ausdauer-Leistungstest vorausgeht, wird Löw drei Torhüter berufen, Timo Hildebrand wird nicht dabeisein. Ich werde nie sagen, dass es keine Chance für ihn gibt. Aber wir haben uns zu den vier Torhütern bekannt und bleiben bei unserer Strategie. Wenn es keine Verletzungen oder anhaltende Formtiefs gibt, werden diese vier Torhüter von uns ganz klar favorisiert, so Löw am Sonntag auf Hildebrands Forderung nach einer neuen Chance. Der von Löw vor gut einem Jahr zugunsten von Adler aus dem EM-Kader ausgebootete Torhüter, der im noch jungen Saisonverlauf nahtlos an die vor der Sommerpause gezeigten Leistungen anknüpfte, hatte zuvor erklärt: Ich bin bereit. Ich kann nur so halten wie heute. Und wenn man so hält, ist man normalerweise Nationalspieler. Allerdings hat Hildebrand auch deshalb schlechte Karten, weil er zu Jahresbeginn Löws Führungsstil harsch kritisiert hatte. Selbst in Hoffenheim verfolgt man daher das verbale Vorpreschen zurückhaltend. Manager Jan Schindelmeiser: Ich halte nichts davon, so etwas herbeizureden. Joachim Löw und Hansi Flick sind kompetent genug, die Leistungen zu registrieren und richtig einzuschätzen. OLIVER HARTMANN Foto: Picture Alliance/Scheidemann

35 BUNDESLIGA kicker, 17. August SCHWEINEGRIPPE: Bundesliga vorsichtig Cherundolo: Putzmunter aber trotzdem außen vor 1Kaum überraschend, dass angesichts der Vielzahl der inzwischen aufgetretenen Fälle auch die Bundesliga am Wochenende in den Sog der weltweiten Schweinegrippe geriet Auswirkungen gab es nach dem WM-Qualifikationsspiel Mexiko gegen die USA (2:1). Erkrankungen sind ebenso wenig bekannt wie Verdachtsfälle, doch bei den Vorsichtsmaßnahmen traf es vor allem Hannover 96. Rechtsverteidiger Steven Cherundolo wurde nach seiner Rückkehr vom Einsatz für die US-Auswahl in Mexiko vom Kader für das Mainz-Spiel isoliert, nachdem Cherundolos Teamgefährte Landon Donavan am H1N1- Virus erkrankt war. Steven ist zu Hause, er ist putzmunter, berichtete 96-Mannschaftsarzt Dr. Wego Kregehr am Samstag, er kann sich auch in seinem privaten Umfeld frei bewegen. Von den Mitspielern allerdings muss sich der 30-Jährige noch voraussichtlich bis Dienstag fernhalten. Bitter: Weil Cherundolo zurück in Deutschland gemeinsam mit seinen Kollegen Vinicius und Jan Rosenthal Kaffee trinken ging, wurden auch diese zwei vorübergehend aus dem Verkehr gezogen. Für Hannover bestand somit schon zum zweiten Mal Handlungsbedarf, nachdem vor gut 14 Tagen im Vorfeld des Pokalspiels in Trier Vertragsamateur Hendrik Hahne aus dem Trainingslager nach Hause geschickt worden war. Er hatte zuvor in der Regionalliga-U-23 des Klubs Kontakt zu einem erkrankten Mitspieler gehabt. In Mönchengladbach blieb unterdessen der US-Amerikaner Michael Bradley aus denselben Gründen wie Cherundolo beim gestrigen Spiel gegen Hertha BSC außen vor ebenfalls aus reiner Vorsicht. Michael ist negativ auf das Virus getestet worden und zeigt auch keinerlei Symptome, so Teammanager Steffen Korell. Man beobachte die Entwicklung, sehe aber momentan keinen Anlass, aktiv zu werden, betont DFL-Geschäftsführer Holger Hieronymus, dass kein Anlass zur Panik besteht. Das zeigen auch diese Nachrichten: Stuttgarts Ricardo Osorio, in besagtem WM-Qualifikationsspiel für die Mexikaner am Ball, fehlte gegen Freiburg verletzt, weilte aber im Stadion und hinterher auch bei der Mannschaft. Der Ex-Münchner und -Leverkusener Donavan wurde unterdessen sogar am Wochenende beim 0:2 mit Los Angeles Galaxy gegen die Seattle Sounders in der MLS schon wieder eingesetzt. MICHAEL RICHTER NACHRICHTEN Ümit Özat geht es besser Der ehemalige Kölner Profi Ümit Özat, inzwischen im Trainerstab des FC, erlitt am Donnerstag im Training einen Zusammenbruch, konnte aber nach Untersuchungen, bei denen kein Befund festgestellt wurde, am Freitag das Krankenhaus in Siegburg verlassen und wieder am Training teilnehmen. Özat war am 29. August 2008 im Spiel der Kölner in Karlsruhe zusammengebrochen, wegen der Herzmuskelentzündung, die die Ärzte feststellten, hatte Özat seine Karriere als Spieler beendet. Auszeichnung für BVB-Stadion Der Signal-Iduna-Park, Stadion von Borussia Dortmund, ist von der englischen Tageszeitung Times als bestes und schönstes Stadion der Welt ausgezeichnet worden. Begründung: Gewaltige Ränge, die die Geräusche mit einer ohrenbetäubenden Intensität auf den Rasen zurückwerfen. Ein Platz für den Fußball und für die Fans. In der Rangliste folgen auf den nächsten Plätzen Mailand (San Siro) und Liverpool (Anfield Road). Die Münchner Allianz- Arena landete auf Platz fünf. Trauer um Scheffler Der 1. FC Kaiserslautern trauert um Erwin Scheffler. Der frühere Torjäger ist im Alter von 82 Jahren in seiner Heimatstadt gestorben. Scheffler erzielte zwischen 1951 und 1959 für die Lauterer in 185 Spielen 120 Tore. Der Rechtsaußen gehörte der legendären Walter-Elf an und holte mit ihr 1953 durch einen 4:1-Sieg gegen den VfB Stuttgart den deutschen Meistertitel. Scheffler war Ehrenmitglied des Vereins und gehörte bis zu seinem Tod dem Ehrenrat an. U 16 siegt beim Freund-Debüt Die neu formierte Auswahl der deutschen U 16 hat Trainer-Neuling Steffen Freund ein erfolgreiches Debüt beschert und die Schweiz mit 4:2 (0:1) geschlagen. Ex-Profi Freund beeindruckte in Eschen (Liechtenstein) vor allem die Aufholjagd nach einem 0:2-Rückstand: Das Team hat eine unglaubliche Moral gezeigt. Emre Can (46.), Marvin Duksch (52., 65.) und Levent Aycicek) drehten die Partie nach zwei Treffern des Schweizers Malele (10., 42.). Frauen: Lösbare Aufgaben Die drei deutschen Klubs in der Champions League der Frauen haben bei der Auslosung der 1. Hauptrunde lösbare Aufgaben erwischt. Meister Turbine Potsdam trifft auf den finnischen Vertreter Honka Espoo, Vizemeister Bayern München spielt gegen den FC Victoria Scomathe (Ungarn), UEFA-Pokalsieger FCR Duisburg bekommt es mit WFC Universitet Vitebsk (Weißrussland) zu tun. Alle drei deutschen Klubs treten am 30. September zunächst auswärts an. Die Rückspiele sind für den 7. Oktober terminiert. 7 Millionen Fans sahen das 2:0 Im Schnitt 7,05 Millionen Fußball- Fans sahen am Mittwochabend die Live-Übertragung vom 2:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft im WM-Qualifikationsspiel in Baku gegen Aserbaidschan in der ARD. Der Marktanteil betrug 34,1 Prozent. Die anschließende Live-Übertragung vom Klassiker Niederlande gegen England (2:2) im Ersten verfolgten 4,52 Millionen Zuschauer (Marktanteil 17,2 Prozent). Testspiel Dienstag, Uhr: FV Melsungen - Eintr. Frankfurt FUSSBALL LIVE Das komplette Sportprogramm fi nden Sie unter MONTAG Uhr DSF/Sky: Alemannia Aachen FC St. Pauli (2. Liga) Vorübergehend isoliert: Der Hannoveraner Stevan Cherundolo (links), hier mit dem Team der USA im Match gegen Mexiko. Foto: Getty Images/Schemidt DIENSTAG Uhr Sat1: FC Timisoara VfB Stuttgart (Champions-League-Qualifi kation) Uhr Sky: Alle fünf Champions-League-Qualifi kations-spiele live und in der Konferenz MITTWOCH Uhr Eurosport 2: Albirex Niigata - Gamba Osaka (Japan) Uhr Sky: Alle fünf Champions-League-Qualifi kations-spiele live und in der Konferenz Uhr Sky: FC Burnley Manchester United (England)

36 CHAMPIONS LEAGUE 44 kicker, 17. August 2009 Lehmanns Warnung Stuttgarts Teamchef MARKUS BABBEL (36) lässt auch in den Play-offs zur Champions League rotieren doch unterschätzt wird Timisoara nicht. Jens Lehmann hat in zwei Jahrzehnten als Fußballprofi schon vieles erlebt. Deshalb hat sein Wort Gewicht, und seine Vorahnung für den Auftritt am Dienstag kann durchaus auch als Warnung verstanden werden. Die beiden Spiele werden Einfluss auf unsere gesamte Saison haben. Klar, sollte sich der VfB Stuttgart im Duell mit Timisoara durchsetzen und in die TV live bei SAT.1 und Sky am Dienstag ab Uhr Gruppenphase einziehen, dann wartet auf den großen Kader eine Vielzahl von Pflichtspielen. Jeder Mann würde gebraucht. Doch der Stuttgarter Keeper denkt dabei auch an sich. In seiner wohl letzten Saison will er den maximalen Erfolg. Eine Teilnahme an der Champions League zählt da zwingend dazu. Markus Babbel, der Teamchef, der seit Samstag die Rotation ausgerufen hat, wird diese in Rumänien fortführen. Im Angriff sieht es beispielsweise danach aus, dass Ciprian Marica, der seine Knieverletzung auskuriert hat, in die Startelf rückt. Dafür könnte der Brasilianer Cacau eine Pause erhalten, um dann am Wochenende in Dortmund wieder volle Power zu haben. Eine andere Baustelle betrifft die linke Seite der Viererkette. Arthur Boka wirkte gegen Freiburg frisch und laufstark, bereitete das 1:0 vor und könnte trotzdem wieder einem erholten Ludovic Magnin Platz machen müssen. Im Mittelfeld ergibt sich eine Änderung zwangsläufig. Durch den Kreuzbandriss von Martin Lanig wird Thomas Hitzlsperger wieder beginnen. Die Rückkehr des Kapitäns war ohnehin fest geplant. Nach dem Pokalspiel gegen Großaspach, dem Spiel in Wolfsburg und dem Trip mit der Nationalmannschaft nach Aserbaidschan wirkte er nicht mehr spritzig. Gerade Aserbaidschan war kraftraubend, sagt Sami Khedira, der das Spiel als Reservist vor Ort verfolgte. Nun, in Timisoara, muss das Duo Khedira/Hitzlsperger auf jeden Fall von Beginn an ran. Wie Lehmann betont auch Khedira die Wichtigkeit: Es ist das wichtigste Spiel der letzten Zeit. MARTIN MESSERER Der Mahner: Diese Spiele werden Einfluss auf unsere Saison haben, sagt VfB-Keeper Jens Lehmann vor den Vergleichen mit Timisoara. CHAMPIONS LEAGUE 2009/10 PLAY-OFFS (MEISTER), HINSPIELE Dienstag, 18. August (20.45 Uhr): Sheriff Tiraspol (MDA) Olympiakos Piräus (GRE)... (Mi., , 20.45) FC Kopenhagen (DEN) APOEL Nikosia (CYP)... (Mi., , 20.45) Mittwoch, 19. August (20.45 Uhr): RB Salzburg (AUT) Maccabi Haifa (ISR)...(Di., , 20.45) FK Ventspils (LVA) FC Zürich (SUI)...(Di., , 20.45) Levski Sofi a (BUL) Debreceni VSC (HUN)...(Di., , 20.45) Foto: Ulmer/Hake FC TIMISOARA: Ungeschlagen in der Saison Bangen um Stürmer Winston Parks 1Vizemeister FC Timisoara ist nach drei Spieltagen in der rumänischen Liga noch ungeschlagen, besiegte am Freitag auch Rapid Bukarest mit 1:0, Torschütze war der Armenier Arman Karamyan. Auch in der Qualifikation zur Champions League blieb der Klub gegen UEFA-Cup-Sieger Schachtjor Donezk ohne Niederlage, zog nach FC Timisoara VfB Timisoara: Pantilimon Eder Bonfi m, Cisovsky, Nibombe, Artavazd Karamyan Alexa, Borbely Stancu, Arman Karamyan Bucur, Magera (Parks) Stuttgart: Lehmann Celozzi, Tasci, Delpierre, Magnin Khedira, Hitzlsperger Gebhart, Hleb Pogrebnyak, Marica Anstoß: Dienstag, Uhr SR: Benquerenca (POR) einem torlosen Remis dank des 2:2 in der Ukraine in die Play-offs ein. Unter Trainer Ioan Ovidiu Sabau herrschen taktische Disziplin, Pragmatismus und Ergebnis-Fußball. Gegen Stuttgart muss Sabau aber auf den gelbgesperrten defensiven Mittelfeldspieler Bourceanu verzichten. Für ihn könnte der Ex-Lauterer Borbely in die Anfangsformation rücken. Fraglich ist auch der Einsatz des Costa Ricaners Winston Parks, der gegen Rapid einen Schlag aufs Knie erhielt. Dabei bildet Parks gemeinsam mit dem letztjährigen Torschützenkönig Bucur ein gefährliches Konterduo. Bucur ist klein und wendig, fackelt nicht lange im Abschluss. Aus meiner Sicht ist Schachtjor besser als Stuttgart. Also glauben wir an ein Weiterkommen, ist Arman Karamyan durchaus optimistisch. PAUL ZAHARIA PLAY-OFFS (BESTPLATZIERTE), HINSPIELE Dienstag, 18. August (20.45 Uhr): FC Timisoara (ROM) VfB STUTTGART... (Mi., , 20.45) Celtic Glasgow (SCO) FC Arsenal (ENG)... (Mi., , 20.45) Sporting Lissabon AC Florenz (ITA)... (Mi., , 20.45) Mittwoch, 19. August (20.45 Uhr): Olympique Lyon (FRA) RSC Anderlecht (BEL)...(Di., , 20.45) Panathinaikos Athen (GRE) Atletico Madrid (ESP)...(Di., , 20.45) (In Klammern Rückspieltermine Die zehn Sieger qualifi zieren sich für die Gruppenphase der Champions League für die u. a. der VfL Wolfsburg und Bayern München gesetzt sind, die zehn Verlierer für die Gruppenphase der Europa League.) Weitere Termine: Auslosung Gruppenphase: ; Spiele: 15./16. 9.; 29./30. 9.; 20./ ; 3./4. 11.; 24./ ; 8./ Auslosung Achtelfi nale: ; Spiele: 16./17./23./ und 9./10./16./ Auslosung Viertel- und Halbfi nale: 19.3.; Viertelfi nale: 30./ und 6./7. 4.; Halbfi nale: 20./21. und 27./ Endspiel: in Madrid Europa League: Play-offs Hinspiele mit Bundesliga-Beteiligung: Donnerstag, 20. August EA Guingamp Hamburger SV Bröndby IF Hertha BSC Werder Bremen FK Aktobe Rückspiele: Donnerstag, 27. August

37 CHAMPIONS LEAGUE kicker, 17. August Bayerns Arroganz täte uns gut Ex-Nationalspieler ALEXANDER ZICKLER (35, RB Salzburg) könnte mit seinem Klub in die Gruppenphase der Champions League kommen. Auch der neue Modus kommt dem Österreichischen Meister entgegen. kicker: Am Mittwoch treffen Sie mit Red Bull in den Play-offs der Champions League auf Maccabi Haifa. Wie hoch beziffern Sie Salzburgs Chancen auf den erstmaligen Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse, Herr Zickler? Alexander Zickler: Derzeit auf 50:50. Ich glaube an ein hartes Stück Arbeit. Das hat unser Trainer Huub Stevens auch schon gesagt. Maccabi ist technisch eine gute Mannschaft, hungrig. Sie wird uns ähnlich viel abverlangen wie Dinamo Zagreb in der letzten Quali-Runde. kicker: Vorausgesetzt Sie schaffen die Gruppenphase, müssen Sie sich dann auch beim UEFA-Präsidenten Michel Platini bedanken? Zickler: Na ja, Zagreb war nicht so einfach. Aber in den Vorjahren sind wir in der Qualifikation zur Champions League an Teams wie Valencia und Schachtjor Donezk gescheitert. Da ist es jetzt für die Landesmeister nach der Änderung des Modus doch etwas besser geworden. kicker: Haben Sie zu Beginn realisiert, dass Ihre Chancen bei dem neuen Modus größer sind? Zickler: Ich hatte davon gehört, aber nicht daran geglaubt, weil der Modus auch schwer nachvollziehbar war. Aber wir hatten es gegen Bohemians Dublin und Dinamo Zagreb nicht leicht. Dublin war hart und in Zagreb machten wir ein Riesenspiel. kicker: Haben Sie als 35-Jähriger überhaupt noch dran geglaubt, Nachdenklich vor den Play-offs: Salzburgs Routinier Alexander Zickler über Chancen und Möglichkeiten in der Champions League. noch einmal Champions League spielen zu dürfen? Zickler: Ich habe schon viel erlebt, schwere Zeiten hinter mir. In meinem Alter denkt man nur von Jahr zu Jahr. Jetzt sehe ich die Möglichkeit als Riesen-Herausforderung. kicker: Erinnern Sie sich noch an Ihren bisher letzten Einsatz in der Königsklasse? Zickler: Ich erinnere mich konkret eigentlich nur an die beiden Endspiele mit den Bayern. Das war 1999 und An mein letztes Spiel kann ich mich gar nicht mehr erinnern. (Es war am 13. Nov beim 3:3 gegen RC Lens, Anm. d. Red.) kicker: Was waren bisher die Gründe, dass RB Salzburg bisher immer außen vor blieb, wenn die Gruppenphase begann? Zickler: Das fehlende Losglück. Wenn ich an Valencia oder Donezk denke, dann hatten die Teams schon eine andere Qualität. Bei Schachtjor kam noch viel Pech dazu. kicker: Ist die aktuelle Mannschaft besser oder ist das dem neuen Modus geschuldet? Zickler: Sie ist anders. Wir haben wieder mal einen anderen Trainer. Unter Stevens ist es anders als unter Trapattoni oder vor allem Adriaanse. Aber es funktioniert schon sehr gut. kicker: Was genau hat sich unter dem neuen Trainer Huub Stevens geändert? Foto: imago/gepa Zickler: Wir haben in der Vorsaison viele Tore geschossen, aber auch viele kassiert. Jetzt arbeiten wir dran, dass wir defensiv besser stehen, vor allem das Umschalten von Angriff auf Abwehr besser klappt. kicker: Wie erklären Sie sich den Fakt, dass Sie derzeit gesetzt scheinen, während Marc Janko um seinen Platz kämpfen muss? Zickler: Marc hat in der letzten Saison vom System mit drei Angreifern profitiert. In dieser Saison hat er auch viel Pech gehabt. Aber zuletzt in Linz hat er gezeigt, dass er wieder kommt. Er sollte ruhig bleiben, und ich helfe ihm dabei. kicker: Halten Sie Maccabi Haifa für eine lösbare Aufgabe oder ist Vorsicht geboten? Zickler: Auf jeden Fall Vorsicht! Die haben schon Qualität. Aber wir dürfen uns nicht verstecken und keine Angst haben. So eine gewisse Arroganz, so wie bei den Bayern, täte uns vielleicht gut. kicker: Was wäre Ihnen wichtiger: In der Gruppenphase auf den FC Bayern zu treffen oder den Titel mit Salzburg zu verteidigen? Zickler: Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Sollten wir in die Gruppenphase einziehen, dann kommen natürlich harte Brocken. Aber das vergisst man beim Sprung in die Königsklasse. Bayern wäre ein toller Gegner, aber die Titelverteidigung wollen wir nicht vergessen. INTERVIEW: HARDY HASSELBRUCH HINTERGRUND: Nationale Meister aus Moldawien, Litauen und Zypern fordern die Favoriten Platinis Plan öffnet Außenseitern die Tür zur Gruppenphase 1In den vergangenen Jahren konnte man oft den Eindruck gewinnen, bei den teilnehmenden Klubs in der Gruppenphase der Champions League handele es sich mehr oder weniger um eine geschlossene Gesellschaft der kontinentalen Topklubs. Doch das könnte jetzt ein Ende haben. Bedingt durch die Modus-Änderung in der Königsklasse, die UEFA-Präsident Michel Platini (54, Foto) forciert hat, heißt es jetzt wieder zurück zu den Ursprüngen die Champions League ist wieder mehr ein Wettbewerb für die Landesmeister. Platinis Intention, mehr nationalen Meistern Zugang zur Champions League zu verschaffen, wird jetzt in den Play-offs ersichtlich. Erleben wir ab September eine Gruppenphase mit Sheriff Tiraspol (Moldawien), APOEL Nikosia (Zypern), Maccabi Haifa (Israel), FK Ventspils (Litauen) oder Debreceni VSC (Ungarn)? Natürlich müssen diese fünf nationalen Meister sich erst gegen harte Konkurrenz behaupten die Möglichkeit ist jedenfalls da. Doch in den Hin- und Rückspielen müssen sich Olympiakos Piräus, FC Kopenhagen, RB Salzburg, FC Zürich und Levski Sofia erst mal beweisen. Auf der anderen Seite bangen vermeintliche europäische Schwergewichte in den Play-offs der Bestplatzierten um den Einzug in die Gruppenphase der Champions League. Dabei hat der Bundesliga- Dritte VfB Stuttgart noch den nach der Papierform leichtesten Gegner mit dem FC Timisoara bekommen. Doch in den anderen Begegnungen treffen Teams aufeinander, die in den vergangenen Jahren mehr oder weniger zum festen Inventar der Champions League gehörten. Dabei ist der Battle of Britain zwischen Celtic Glasgow und dem FC Arsenal (s. Seite 8) sicher das Highlight. Trost für alle Verlierer der Playoffs: Sie dürfen immerhin in der Europa League weitermachen. Aber die ist schon wegen der geringeren Einnahmen weitaus weniger attraktiv als die Champions League. HARDY HASSELBRUCH

38 ENGLAND 46 kicker, 17. August 2009 Rooney verhindert Fehlstart 1:0 MEISTER MANCHESTER ist mit einem Sieg gestartet. Der Rivale aus Liverpool patzte beim 1:2 in Tottenham. AUS ENGLAND BERICHTET KEIR RADNEDGE Wayne Rooney hatte es vor zwei Wochen im kicker-interview geahnt. Auch in diesen Spielen, gemeint waren die von der Papierform her leichten Auftaktgegner für Meister Manchester United, müssen wir konzentriert zu Werke gehen. Weil die Gastgeber dies nur phasenweise taten, sprang unterm Strich ein mageres 1:0 für die Red Devils gegen Premier- League-Rückkehrer Birmingham City heraus. Wir sind glücklich mit den drei Punkten, aber wir müssen uns steigern, meinte Rooney nun. Er selbst war es, der mit seinem Treffer den Fehlstart Uniteds verhinderte, nachdem der Titelverteidiger 2008 und 2007 jeweils über ein Unentschieden (1:1 gegen Newcastle, 0:0 gegen Reading) nicht hinaus gekommen war. Dass es am Sonntag zu drei Zählern reichte, hatten die Hausherren auch Ben Foster zu verdanken. Denn der Ersatzmann des verletzten Keepers Edwin van SZENEENGLAND Drogba erlöst die Blues Carlo Ancelotti entpuppt sich beim FC Chelsea als Meister der Spannung. Den Community Shield gegen ManUnited gewann sein Team im Elfmeterschießen, und zum Ligastart gegen Hull City dauerte es bis zur zweiten Minute der Nachspielzeit, ehe Drogba mit seinem zweiten Treffer den 2:1-Sieg sicherte. Ancelotti war speziell gewarnt, hatte doch sein Vor-Vorgänger Luiz Felipe Scolari just nach einem 0:0 gegen Hull im Februar den Hut nehmen müssen. Wir müssen noch eine Menge verbessern, kritisierte der Italiener nach dem Match, in dem Michael Ballack wieder nur eingewechselt wurde. In Ancelottis Matchwinner: Wayne Rooney bejubelt sein Siegtor gegen Birmingham. Dem Meister gelang gegen den Aufsteiger daheim nur ein mageres 1:0. der Sar rettete in der Schlussphase hervorragend gegen Cristian Benitez. Foster hatte den Vorzug vorm Ex-Amateurtorwart der Berliner Herha, Tomasz Kuszczak, erhalten. Weniger Mut als Fosters Leistung machte die Vorstellung von Augen fehlt dem Deutschen noch die hundertprozentige Fitness nach seiner Verletzung. Immerhin sammelte die Nummer 13 Pluspunkte gegenüber John Obi Mikel, den er auf der Sechs abgelöst hatte. Chelsea bemüht sich derweil um Atleticos Stürmer Sergio Aguero, bietet wohl 48 Millionen Euro. Adebayor überragt bei City-Debüt Manchester Citys Trainer Mark Hughes attestierte seiner Mannschaft vor allem, Charakter gezeigt zu haben. Soll heißen: Beim 2:0- Starterfolg in Blackburn hielt sein zusammengekauftes Star-Ensemble dagegen und setzte somit ein erstes kleines Zeichen. Herausragend war Emmanuel Adebayor, der zum Debüt für die Citizens traf. Er spielte ebenso wie die Neuen Kolo Antonio Valencia, dem Neuzugang aus Wigan auf der rechten Seite. Er sollte eigentlich gemeinsam mit anderen die Ronaldo-Lücke schließen. Bisher gelang dies nicht. Auch nicht Michael Owen. Der hätte in der Nachspielzeit die Zweifler Touré, Gareth Barry und Carlos Tevez (eingewechselt). Roque Santa Cruz ist noch im Aufbautraining und konnte gegen seinen Ex-Klub nicht mitwirken. O Neill versteht die Fans Böses Erwachen für Aston Villa! Wer in Birmingham glaubte, es würde leicht, an den Big Four zu kratzen, bekam einen herben Dämpfer 0:2 unterlag Villa gegen Wigan, dessen neuer Coach Roberto Martinez sein Team prima eingestellt hatte. Die Gäste zeigten, wie verwundbar der Favorit im defensiven Mittelfeld nach dem Verlust von Gareth Barry ist. Hugo Rodallegas 25-Meter- Kracher zum 0:1 war eines der schönsten Tore des Spieltags, und Villa-Coach Martin O Neill zeigte Verständnis für die Pfiffe der Fans. an seinem Transfer zu Manchester verstummen lassen können, vergab jedoch kläglich das mögliche 2:0. United aber gewann und liegt damit schon mal drei Zähler vor dem ärgsten Rivalen der Vorsaison, dem FC Liverpool. Die Reds verloren in Tottenham 1:2 und lieferten dabei die Stars Steven Gerrard und Fernando Torres inklusive eine ganz schwache Vorstellung. Für die Spurs trafen die beiden Kamerumer Nationalspieler Essout-Ekotto (per Traumtor aus der Distanz) und Bassong (per Kopf) nach einem Freistoß. Dabei unterlief Gerrard die Flanke, nachdem er zuvor einen Elfmeter zum schmeichelhaften Ausgleich verwandelt hatte. In der Schlussphase forderte Liverpool noch einen Elfmeter, doch der Rempler gegen den eingewechselten Voronin war noch im Rahmen des Erlaubten. Liverpools Fehlstart sorgt zusätzliche für schlechte Stimmung in Anfield, wo die Fans Xabi Alonsos Verkauf missbilligen. Doch die Schulden machten ihn fast umumgänglich. Alles über Arsenals 6:1 in Everton: S. 48 Michael Ballack sammelt als Joker Pluspunkte gegen Mikel Foto: Getty Images/Purslow BEMERKENSWERT Zum 17. -mal in Folge verlor der Meister der Premier League sein Auftaktspiel nicht. Die Bilanz seit 1993: 14 Siege, 3 Remis. In der Bundesliga sieht sie im gleichen Zeitraum so aus: 9 Siege, 5 Remis, 3 Niederlagen. Bent zahlt die erste Rate 10 Millionen Euro hat es sich der FC Sunderland kosten lassen, Darren Bent aus Tottenham zu verpflichten. Der englische Nationalstürmer zahlte nun die erste Rate zurück sein frühes 1:0 sicherte den black cats drei Zähler in Bolton. Eriksson will Luis Figo holen Ein Blick in die unteren Fußballregionen: Notts County führt nach zwei Spielen mit sechs Punkten und 9:0 Toren die Tabelle der 4. Liga an. Den FA-Cupsieger von 1894 und einen der ältesten Klubs Englands will Ex- Nationalcoach Sven Göran Eriksson wieder raus aus der Anonymität führen. Dazu will er jetzt Luis Figo (36), bis Mai noch bei Inter Mailand, aus dem fußballerischen Ruhestand zurückholen. Na dann, viel Erfolg!

39 ENGLAND kicker, 17. August TABELLE Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. 1. FC Arsenal : Manchester City : Stoke City : West Ham United : Wigan Athletic : FC Chelsea (P) : Tottenham Hotspur : FC Fulham : Manchester United (M) : AFC Sunderland : Hull City :2-1 0 FC Liverpool : Birmingham City (N) :1-1 0 Bolton Wanderers :1-1 0 FC Portsmouth : Aston Villa :2-2 0 Blackburn Rovers :2-2 0 FC Burnley (N) :2-2 0 Wolverhampton Wanderers (N) : FC Everton : ELF DES TAGES Bent Drogba Adebayor AFC Sunderland FC Chelsea Manchester City Cattermole AFC Sunderland Rooney Manchester Utd. Fabregas FC Arsenal Denilson FC Arsenal Vermaelen A. Ferdinand Shawcross FC Arsenal AFC Sunderland Stoke City Green West Ham United 1. SPIELTAG FC Chelsea Hull City 2:1 (1:1) Aston Villa Wigan Athletic 0:2 (0:1) Blackburn R. Manchester City 0:2 (0:1) Bolton Wand. AFC Sunderland 0:1 (0:1) FC Portsmouth FC Fulham 0:1 (0:1) Stoke City FC Burnley 2:0 (2:0) Wolverhampton West Ham 0:2 (0:1) FC Everton FC Arsenal 1:6 (0:3) Manchester Utd. Birmingham 1:0 (1:0) Tottenham H. FC Liverpool 2:1 (1:0) 2. SPIELTAG Dienstag, 18. August (20.45 Uhr): AFC Sunderland FC Chelsea (2:3, 0:5) Wigan Ath. Wolverhampton ( -, - ) Mittwoch, 19. August (20.45 Uhr): Birmingham City Portsmouth ( -, - ) FC Burnley Manchester Utd. ( -, - ) Hull City Tottenham Hotspur (1:2, 1:0) FC Liverpool Stoke (21.00) (0:0, 0:0) Noch ohne neuen Termin: FC Arsenal Bolton Wanderers (1:0, 3:1) FC Fulham Blackburn Rovers (1:2, 0:1) West Ham United Aston Villa (0:1, 1:1) Manchester City FC Everton (0:1, 2:1) (verlegt wegen Champions- und Europa- League-Qualifi kation) TORJÄGER 2 Fabregas (FC Arsenal) 2 Drogba (FC Chelsea) je 1 Tor erzielten: Denilson, Eduardo, Gallas, Vermaelen (alle FC Arsenal), Saha (FC Everton), Zamora (FC Fulham), S. Hunt (Hull City), Gerrard (FC Liverpool), Adebayor, Ireland (beide Manchester City), Rooney (Manchester United), Shawcross (Stoke City), Bent (AFC Sunderland), Assou-Ekotto, Bassong (beide Tottenham Hotspur), Noble, Upson (beide West Ham United), Koumas, Rodallega (beide Wigan Athletic) ROTE KARTEN keiner Gesamtzahl 2009/10 0 GELB-ROTE KARTEN FC Chelsea Hull City 2:1 (1:1) Chelsea: P. Cech (3) Bosingwa (3), Ricardo Carvalho (3), Terry (3), A. Cole (3) Mikel (4; 46. Ballack/3) Essien (3), Lampard (3), Malouda (3; 69. Deco/-) Anelka (3; 79. Kalou/-), Drogba (1) Trainer: Ancelotti Hull: Myhill (3) Mouyokolo (3), M. Turner (2), A. Gardner (3), A. Dawson (3) S. Hunt (3; 69. Ghilas/-), Mendy (3; 78. Geovanni/-), G. Boateng (3), Olofi njana (3), Marney (3; 44. Barmby/3) Folan (4) Trainer: Brown Tore: 0:1 S. Hunt (28.), 1:1 Drogba (37.), 2:1 Drogba (90./+2) SR: Wiley Zuschauer: Gelbe Karten: Drogba Mendy, Barmby Aston Villa Wigan Athletic 0:2 (0:1) Villa: Friedel (3) Beye (3; 68. Albrighton/-), Cuellar (5), C. Davies (4), Shorey (5) Milner (3), Delph (4; 61. Sidwell/-), S. Petrov (3), A. Young (3) Agbonlahor (3; 77. Delfouneso/-), Heskey (3) Trainer: O Neill Wigan: Kirkland (3) Melchiot (3), Bramble (3), Scharner (3), Figueroa (3) Jordi Gomez (2), M. Brown (3), Thomas (3), N Zogbia (3; 68. S. Sinclair/-), Koumas (3; 90. W.-H. Cho/-) Rodallega (3; 90./+1 Scotland/-) Trainer: Martinez Tore: 0:1 Rodallega (31.), 0:2 Koumas (56.) SR: Clattenburg Zuschauer: Gelb: Delph, A. Young Bramble, Figueroa Blackburn Rovers ManCity 0:2 (0:1) Blackburn: Robinson (3) Jacobsen (3), Samba (3), Givet (3), Warnock (3) Diouf (3; 86. Hoilett/-), Andrews (3; 75. Gallagher/-), N Zonzi (3), Pedersen (4) Roberts (3; 65. di Santo/-), McCarthy (4) Trainer: Allardyce ManCity: Given (2) Richards (3), Touré (3), Dunne (3), Bridge (3) Wright-Phillips (3), Ireland (3), Barry (3), Bellamy (3; 69. Tevez/-) Adebayor (2), Robinho (4) Trainer: Hughes Tore: 0:1 Adebayor (3.), 0:2 Ireland (90./+1) SR: Dean Zuschauer: Gelbe Karten: Warnock, Gallagher Richards Bolton W. AFC Sunderland 0:1 (0:1) Bolton: Jääskeläinen (2) Ricketts (3), G. Cahill (3), Knight (4), P. Robinson (3) McCann (3; 68. Lee/-), S. Davis (4), Muamba (3), M. Taylor (3) Elmander (3; 83. Ward/-), K. Davies (3) Trainer: Megson Sunderland: Fulop (3) Bardsley (3), D. Collins (3), A. Ferdinand (2), McCartney (3) Cana (3), Malbranque (3; 46. Henderson/3), Cattermole (1), Richardson (3; 76. F. Campbell/-) Bent (1), K. Jones (3) Trainer: Bruce Tor: 0:1 Bent (5.) SR: Marriner Zuschauer: Gelbe Karten: Muamba, S. Davis F. Campbell FC Portsmouth FC Fulham 0:1 (0:1) Portsmouth: James (3) Kaboul (3), Wilson (3), Distin (3), Belhadj (4) Mullins (3), Diop (3; 76. Kanu/-), Mokoena (3), Utaka (4; 87. Nugent/-), Kranjcar (3) Piquionne (4) Trainer: Hart Fulham: Schwarzer (3) Paintsil (3), A. Hughes (3), Hangeland (3), Konchesky (3) Gera (3; 88. K.-H. Seol/-), Dan. Murphy (3), D. Etuhu (2), Dempsey (3) An. Johnson (3), Zamora (3; 80. Nevland/-) Trainer: Hodgson Tor: 0:1 Zamora (13.) SR: Atkinson Zuschauer: Gelbe Karten: Mullins, Diop, Mokoena Dan. Murphy, A. Hughes Stoke City FC Burnley 2:0 (2:0) Stoke: Sörensen (3) Higginbotham (4), Ab. Faye (4), Shawcross (2), Wilkinson (3) Lawrence (3), Delap (3), Whitehead (3), Etherington (5; 76. Whelan/-) J. Beattie (4; 67. Kitson/-), Fuller (3; 87. Cresswell/-) Trainer: Pulis FC Burnley: Jensen (5) Alexander (3; 82. Thompson/-), Kalvenes (3), Carlisle (4), Mears (4) S. Jordan (5), Elliott (3), McCann (3), Fletcher (4), Paterson (4; 72. Guerrero/-) Blake (3; 72. Eagles/-) Trainer: Coyle Tore: 1:0 Shawcross (19.), 2:0 S. Jordan (33., ET) SR: Bennett Zuschauer: Gelbe Karten: J. Beattie, Ab. Faye Alexander, S. Jordan Wolverhampton West Ham 0:2 (0:1) Wolverhampton: Hennessey (3) Foley (3; 75. Vokes/-), Mancienne (3; 66. Stearman/-), Craddock (3), Ward (4) Halford (4), Henry (3), Milijas (3; 80. Edwards/-), Jarvis (3) Keogh (3), Ebanks-Blake (3) Trainer: McCarthy West Ham: Green (2) Faubert (3), J. Collins (3), Upson (3), Ilunga (3; 65. Spector/-) Dyer (3; 73. Stanislas/-), Noble (2), Parker (3), Collison (3), Jimenez (3) C. Cole (3; 90./+3 Nouble/-) Trainer: Zola Tore: 0:1 Noble (22.), 0:2 Upson (69.) SR: Foy Zuschauer: Gelbe Karten: keine FC Everton FC Arsenal 1:6 (0:3) Everton: Howard (4) Hibbert (5; 58. Gosling/5), Yobo (5), Lescott (5), Baines (5) Osman (5; 58. Saha/3), P. Neville (4), T. Cahill (3), Pienaar (3) Fellaini (4) Jo (5; 58. Rodwell/6) Trainer: Moyes Arsenal: Almunia (3) Sagna (3), Gallas (3), Vermaelen (1), Clichy (3) Denilson (2), Song (3) Arshavin (2), Fabregas (1; 72. Ramsey/-), van Persie (2; 72. Eduardo/-) Bendtner (2; 63. Eboué/-) Trainer: Wenger Tore: 0:1 Denilson (26.), 0:2 Vermaelen (37.), 0:3 Gallas (41.), 0:4 Fabregas (48.), 0:5 Fabregas (69.), 0:6 Eduardo (89.), 1:6 Saha (90./+2) SR: Halsey Zuschauer: Gelbe Karten: keine ManUnited Birmingham City 1:0 (1:0) ManUnited: Foster (3) Fabio da Silva (3), O Shea (3), J. Evans (3; 74. We. Brown/-), Evra (3) Valencia (4), Fletcher (3), Scholes (3), Nani (5; 46. Giggs/3) Rooney (2), Berbatov (4; 74. Owen/-) Trainer: Ferguson Birmingham City: Hart (3) Carr (3), Johnson (3), Queudrue (4), Vignal (4) S. Larsson (3; 81. O Shea/-), Ferguson (4), Carsley (3; 74. Benitez/-), Fahey (4), McFadden (2) Jerome (3; 65. O Connor/-) Trainer: McLeish Tor: 1:0 Rooney (34.) SR: Mason Zuschauer: Gelbe Karten: Fletcher Vignal Tottenham H. FC Liverpool 2:1 (1:0) Tottenham: Gomes (3) Corluka (3), Bassong (3), L. King (3), Assou-Ekotto (3) Huddlestone (3) Lennon (2), Palacios (2), Modric (2; 83. O Hara/-) Defoe (3; 90./+2 Pavlyuchenko/-), Keane (3; 68. Crouch/-) Trainer: Redknapp Liverpool: Reina (1) G. Johnson (3), Carragher (3), Skrtel (4; 75. Ayala/-), Insua (4) Mascherano (4), Lucas (3) Kuijt (4; 79. Voronin/-), Gerrard (3), Babel (5; 67. Benayoun/-) Fernando Torres (4) Trainer: Benitez Tore: 1:0 Assou-Ekotto (44.), 1:1 Gerrard (56., FE), 2:1 Bassong (59.) SR: Dowd Zuschauer: Gelbe Karten: Lennon, Gomes, Assou-Ekotto Mascherano, Skrtel, Carragher

40 INTERNATIONAL 48 kicker, 17. August 2009 ENGLAND: Reminiszens an verstorbenen Jarque Fabregas und Co. geben eindrucksvolle Antwort 1Keine spektakulären Neuzugänge, Kolo Touré und Emmanuel Adebayor an Manchester City verloren. Nach einer ohnehin durchwachsenen Saison für die Verhältnisse und Ansprüche des FC Arsenal schienen die Gunners schwierigen Zeiten entgegenzusehen, was in ihren Dimensionen bedeutet, um Platz vier kämpfen zu müssen. Nach einem Spieltag sind zwar Prognosen dieser Art noch nicht völlig in den Papierkorb zu werfen, doch mit dem 6:1 beim FC Everton gaben Kapitän Cesc Fabregas und seine Kollegen zumindest eine eindrucksvolle Antwort auf Untergangsszenarien aller Art. Denn die Toffees wurden auch zum Kreis der Mannschaften gezählt, die der Truppe von Trainer Arsene Wenger das Leben schwermachen wollen. So aber musste Evertons Coach David Moyes nach diesem Debakel heftige Kritik üben, und klammerte auch sich selbst nicht aus: Es gibt gar keine Entschuldigungen dafür. Die Spieler müssen die Verantwortung übernehmen. Aber ich ebenso. Ich muss sie besser trainieren. Deutliche Worte fand auch sein Kollege Wenger. Erst hatte uns keiner auf der Liste, jetzt sind wir wieder der Superfavorit. Für uns aber ist nur wichtig, was wir wissen und nicht, was andere Leute sagen. Ansonsten konnte der Franzose nur strahlen, so stark präsentierte sich seine Elf: Denilson, der neue, überragend auftrumpfende Innenverteidiger Thomas Vermaelen und William Gallas machten schon vor der Pause alles klar, ehe Fabregas (2) und Eduardo das halbe Dutzend voll machten. Fabregas war nach seinem zweiten Treffer zur Bank gelaufen und präsentierte ein Trikot mit dem Namenszug seines Landsmanns Dani Jarque. Der Profi von Espanyol Barcelona war am Samstag vor einer Woche verstorben. Fabregas übrigens wird dem FC Arsenal (vorerst) erhalten bleiben, denn der FC Barcelona hat für diesen Sommer seine Bemühungen eingestellt, sein ehemaliges Talent zurückholen zu wollen. Allerdings könnte es ähnlich wie nun bei Cristiano Ronaldo und Real Madrid auch erst im Jahr darauf mit einem Transfer klappen. Stilles Gedenken: Fabregas (li.) und Eboué mit der Nummer 21 dieses Trikot trug der verstorbene Spanier Dani Jarque bei Espanyol. Arsenals 6:1 war der höchste Auswärtssieg der Gunners seit dem 7:0 gegen Standard Lüttich (1993), ihr höchster Erfolg in der Fremde in der Liga seit 1935 (7:1 gegen Aston Villa) und seit 1999 in der Premier League (6:1 in Middlesbrough). Zudem war es der höchste Startsieg in England seit Liverpools 6:1 gegen Crystal Palace im Jahr Everton verlor zuletzt vor 51 Jahren daheim 1:6. Der Gegner damals: der FC Arsenal... KEIR RADNEDGE Foto: Getty Images/Regan SCHOTTLAND: Leichter Celtic-Sieg in Aberdeen Andreas Hinkel in der Zwickmühle 1Andreas Hinkel steckt in der Zwickmühle. Sollte der 27-jährige deutsche Nationalspieler von Celtic Glasgow in den Play-offs zur Champions League gegen den FC Arsenal überzeugen, steigert dies automatisch das Interesse am Rechtsverteidiger in der englischen Premier League. So buhlt derzeit Hull City um Hinkel, bietet etwa zwei Millionen Euro. Doch vor den beiden Begegnungen mit Arsenal wird s keinen Wechsel geben, hat Celtic-Coach Tony Mowbray schon mal klargestellt. Der konnte sich am Wochenende über den lockeren 3:1-Auftaktsieg bei Aberdeen mit einem starken Hinkel freuen. Zwei Treffer von McGeady und einer von McDonald sorgten schon in der ersten Hälfte für klare Verhältnisse, der Gegentreffer von Aluko, der 2008 auch im UEFA-Cup gegen Bayern München traf, war nur Ergebnis-Kosmetik. In der Vorsaison unterlagen die Grün-Weißen im Pittodrie Stadium noch mit 2:4 Toren, eine jener Niederlagen, die am Ende den Titel kosteten. Nach der Vorstellung am Samstag sieht Mark McGhee, der Ex-HSV-Stürmer ist Neu-Trainer in Aberdeen, durchaus Chancen für Celtic gegen den FC Arsenal. Wenn Celtic gegen Arsenal so auftritt wie hier, sehe ich durchaus Möglichkeiten des Weiterkommens, meinte der 52-jährige Coach. Weniger optimistisch ist McGhee dagegen bezüglich der schottischen Liga. Die finanzielle Kluft zwischen Celtic, Rangers und den Hearts und den anderen Klubs ist gewaltig und geht zu Lasten der Qualität, stöhnt McGhee, der keinen Transfer tätigen konnte. Im Gegenteil: Ihm droht sogar noch der Verlust von Nationalstürmer Lee Miller, für den Middlesbrough etwa 1,5 Millionen Euro bietet. PHIL GORDON NEWS Zenit St. Petersburg sucht den Nachfolger des in der Vorwoche entlassenen Niederländers Dick Advocaat (62) vorrangig in Italien. Als Favorit gilt Roberto Mancini (44, bis 2008 bei Inter Mailand), gehandelt wird auch Luciano Spalletti (50, derzeit AS Rom). Nach kicker-informationen ist Aserbaidschans Nationalcoach Berti Vogts (62) dort kein Thema. Lionel Messi (22) wird dem FC Barcelona zum Saisonauftakt am 31. August gegen Gijon fehlen. Grund: Das wegen Barcas Supercup-Auftritt gegen Schachtjor (28. August) verschobene Match fällt in die FIFA-Abstellungsfrist für das WM- Qualifikationsspiel Argentiniens gegen Brasilien am 5. September. Ottmar Hitzfeld (60) bleibt bis Juni 2012 Trainer der Schweizer Nationalmannschaft. Er verlängerte seinen Vertrag mit dem Verband vorzeitig um zwei Jahre. David Beckham (34) hat beim 0:2 der LA Galaxy gegen Seattle Sounders nach 17 Minuten wegen groben Foulspiels Rot gesehen. Es war Beckhams erster Platzverweis in der MLS. Anorthosis Famagusta hat den Vertrag mit dem deutschen Abwehrspieler Christian Alder (30) nach nur zwei Wochen wieder aufgelöst. Coach Ernst Middendorp (50) hatte den Kapitän von Drittliga-Absteiger VfR Aalen zum letztjährigen Champions-League-Teilnehmer Zyperns geholt. Kurz nach der Vertragsunterzeichnung hatte sich Famagusta von Middendorp getrennt. Nun muss auch Alder wieder gehen. Pierluigi Collina (49), Italiens Schiedsrichter-Koordinator, will seine Unparteiischen großzügiger pfeifen lassen. Die Schiedsrichter werden den Spielfluss in der neuen Saison nur noch unterbrechen, wenn es unabdingbar ist, erklärte der ehemalige Star-Schiedsrichter.

41 INTERNATIONAL kicker, 17. August FRANKREICH: Meister Bordeaux lässt Trainer Blanc schmunzeln Probleme gibt s dennoch 13 Girondins-Siege in Folge, aber Torjäger Chamakh meckert 1Mehr Tore als gewohnt in der eigentlich als eher defensiv geltenden Ligue 1 und Stars, die schon zum Auftakt ihre Topform zeigen nach zwei Spieltagen weckt die neue Saison neue Hoffnungen. Einen imponierenden Eindruck hinterließ Girondins Bordeaux. Der amtierende Meister setzte sich in Sochaux mit 3:2 durch und verbesserte damit seinen Rekord, landete den 13. Sieg in Folge (davon elf in der vergangenen Saison). Zur Pause lagen die Girondins dank eines Kopfballs von Mittelstürmer Marouane Chamakh (31. Minute) und eines Eigentors von Stevanovic (43.) mit 2:0 in Führung. Während der zweiten Halbzeit waren die Gäste zwar nicht mehr so souverän, besonders nach dem Anschlusstor des eingewechselten Stürmers Davies (61.), aber ein erneuter Kopfball von Chamakh (80.) ließ keine Zweifel aufkommen. Das 2:3 von Davies fiel erst in der Nachspielzeit. Die erste Halbzeit hat mir gut gefallen. Es hat Spaß gemacht, wie wir auftraten, schmunzelte Bordeaux-Coach Laurent Blanc, der Gegner musste wirklich viel laufen. Nach dem 4:1-Spaziergang gegen Neuling Lens vor einer Woche demonstrierte der Meister seine Stärken im Offensivbereich und bei Foto: AP/Joubert den Standards (zwei Ecken wurden in Sochaux zu Treffern genutzt). Trotzdem kommt keine Euphorie auf. In beiden Spielen waren die Abstimmungsfehler in der Abwehr nicht zu übersehen. Ohne Innenverteidiger Diawara, der nach Marseille wechselte, ist die Abwehr klar geschwächt. Der zweite Unruhefaktor heißt Chamakh. Der 25- jährige Mittelstürmer (13 Treffer in der Vorsaison) erzielte aktuell schon drei Tore, aber es gibt weiter Spannungen zwischen dem Vorstand und dem Marokkaner, der nach England wechseln möchte. Vor drei Wochen meldete sich Arsenal, aber Teammanager Wenger wollte die geforderten 12 Millionen Euro Ablöse nicht zahlen. Ich spiele seit acht Jahren für Girondins, da erwartete ich mehr Verständnis. Ich bin mehr als enttäuscht, meckerte Chamakh. Nachdem Arsenal die Verhandlungen beendete, kam jetzt ein Angebot von West Ham United. Die Hammers wollen aber nur sechs Millionen Euro bieten. Jetzt setzt Chamakh den Klub unter Druck. Ich werde meinen Vertrag, der 2010 ausläuft, nicht verlängern. Dann könnte ich in einem Jahr ablösefrei gehen... ELIE BARTH Nicht zu halten: Bordeaux-Torjäger Marouane Chamakh wird rüde von Nogueira (re.) gebremst. NIEDERLANDE: PSV besiegt Ajax verdient 4:3 Rutten revanchiert sich bei Jol 1Sie haben noch einmal die Kurve gekriegt, die PSV Eindhoven und ihr Trainer Fred Rutten (46, Foto) im Duell gegen Ajax Amsterdam. 4:3 siegten die Gastgeber in einem von allen Seiten als Wahnsinnsspiel bezeichneten Schlager ein am Ende gerechter Erfolg für die Mannschaft von Trainer Rutten, der sich mit dem Sieg zugleich bei Ajax- Trainer Martin Jol revanchierte. Das letzte Treffen der beiden am 22. März noch in der Bundesliga hatten damals Jol und der HSV mit 2:1 auf Schalke für sich entschieden. Mit weitreichenden Folgen für Rutten: Der wurde nach der Niederlage vor fünf Monaten entlassen. Auch diesmal stand Rutten nach zwei Remis in den ersten beiden Saisonspielen bereits unter Druck. Der Sieg verschaffte ihm nun Luft, statt sieben Punkten hat die PSV nur noch einen Zähler Rückstand auf Ajax, zwei auf die Spitze. Die Amsterdamer hatten die Anfangsphase dominiert, waren durch Suarez bereits nach wenigen Sekunden in Führung gegangen und kurz vor der Pause (39.) erneut. Wir haben den Sack in der ersten Halbzeit nicht zugemacht, ärgerte sich Jol nach dem Match. Dzsudzsak (37., 54.) mit zwei Freistoßtoren und Bakkal (50., 74.) schossen die PSV zum Sieg, Emanuelson (58.) traf zum zwischenzeitlichen 3:3 für die Gäste. Bester Mann bei den Eindhovenern waren indes nicht die Doppeltorschützen, sondern Regisseur Afellay, der sein Team unermüdlich antrieb. Und auch der zuletzt gescholtene Ex- Leverkusener Lazovic überzeugte und lieferte die Vorarbeit zu Bakkals Siegtreffer. Rutten: Wir haben Charakter gezeigt. JAN LEERKES SCHWEIZ: GC verlässt das Tabellenende Coach Sforza opfert Cabanas 1So hatten sich das die Grasshoppers und Trainer Ciriaco Sforza (39, Foto) nicht vorgestellt. Zweimal waren die Zürcher unter dem früheren Köln- Trainer Hanspeter Latour zuletzt Vierte in der Meisterschaft geworden, was angesichts der finanziellen Möglichkeiten eine gute Leistung war, denn Basel, Zürich und die Young Boys verfügen über das deutlich höhere Budget. Dennoch strebt man beim Rekordmeister nach Höherem, und der Ex-Bundesligaprofi Sforza sollte GC an die Spitze führen. Nach fünf Runden und teilweise sehr schwachen Vorstellungen hatten die Grasshoppers allerdings erst drei Punkte geholt und lagen am Tabellenende. Wir brauchen Zeit, sagt Sforza. Unser Ziel ist es aber immer noch, vorne mitzuspielen. Insbesondere der frühere Kölner Ricardo Cabanas enttäuschte als Gestalter im Mittelfeld, aber auch den Abgang von Torjäger Bobadilla (zu Gladbach) vermochten die Zürcher nicht zu kompensieren. Und am Sonntag traf GC ausgerechnet auf den Titelfavoriten Basel mit Neu-Trainer Thorsten Fink, der nach durchschnittlichem Start (acht Punkte) ebenfalls nicht zufrieden sein kann. Sforza setzte ein Zeichen und Teamleader Cabanas auf die Bank und die Grasshoppers zeigten eine beeindruckende Trotzreaktion. Sie kämpften und zeigten die bisher beste Saisonleistung. Zudem gab der zweite Führungsspieler neben Cabanas, Abwehrchef Boris Smiljanic, nach monatelanger Verletzungspause ein Comeback, er stabilisierte die zuvor wacklige Defensive erheblich. GC gewann 3:1 und hat das Tabellenende verlassen. FABIAN RUCH

42 ITALIEN 50 kicker, 17. August 2009 Ich habe großen Respekt Für RONALDINHO (29) und Milan soll es wieder besser werden. Kriegen beide die Kurve? Hier spricht der Brasilianer. kicker: Ronaldinho, eine schwache Saison liegt hinter Milan, eine neue steht vor der Tür. Steht diese unter dem Motto: Die merzen wir aus? Ronaldinho: Das Wichtigste der letzten Saison war, uns wieder für die Champions League zu qualifizieren. Das haben wir geschafft. Nun geht es darum, Titel zu holen. kicker: Was macht Sie zuversichtlich? Ronaldinho: Dass wir voll motiviert sind. Wir haben einen neuen Trainer und sind nach einem Jahr Pause auch wieder in der Champions League dabei. Beides ist überaus anspornend. Wir haben große Hoffnungen und Ziele. kicker: Welche sind das konkret? Ronaldinho: Für mich die Meisterschaft und der Champions-League-Sieg. kicker: Ist beides realistisch oder nicht ein wenig zu viel? Ronaldinho: Natürlich weiß ich, dass allein schon ein Titel sehr schwierig ist. Aber meine Ausrichtung geht auf beide Wettbewerbe. Ich möchte beides gewinnen. kicker: Anders als in früheren Jahren tritt Milan nicht mehr so laut auf, spricht nur davon, in der Liga unter die ersten drei zu kommen. Fehlt es an Selbstbewusstsein? Ronaldinho: Nein, aber alle wissen, dass es sehr schwer wird. Dennoch sollten Titel unser Ansinnen sein. kicker: Motiviert es besonders, dass ausgerechnet Lokalrivale Inter seit Jahren die Liga beherrscht? Mehr als bloße Worte und ein letztes Hurra? Der Weltfußballer 2004 kündigt die Rückkehr zu alter Stärke an. Ronaldinho: Das ist ein großer Ansporn. Sie gewinnen seit langem alles und gehören zu den besten Mannschaften der Welt. kicker: Trotz des meist frühen Ausscheidens in der Champions League? Ronaldinho: Dennoch, sie sind bärenstark, der Weg führt nur über Inter. Und wir wollen sie überholen. kicker: Es ist das Jahr eins für Milan nach Paolo Maldini. Fehlt da was? Entspannte Atmosphäre: Milan-Star Ronaldinho beim Interview mit kicker-redakteur Jörg Wolfrum. Foto: Minkoff Ronaldinho: Ich bin ja erst ein Jahr hier. Aber es ist schon etwas komisch. Plötzlich fehlt der langjährige Kapitän. Aber letztlich gehören Trennungen zum Fußball. kicker: Welche Lücke hinterlässt er? Ronaldinho: Mit Paolo ging ein großartiger Fußballspieler und Kapitän. Er hat eine Epoche geprägt. Wir sind aufgerufen, seinem Beispiel zu folgen, um mit Milan das zu erreichen, was er schaffte. kicker: Und menschlich? Ronaldinho: Es ist nicht so, dass da eine Leere wäre. Wir haben eine gute Kameradschaft im Team, sprechen viel. Es ist ja genug zu tun mit einem neuen Trainer. Da liegt Neuland vor uns. kicker: Gegangen ist auch Kaka. Inwiefern wird er Milan fehlen? Ronaldinho: Mit ihm verließ uns ein herausragender Spieler. Aber es blieben auch zahlreiche Cracks, einer wie Huntelaar tut uns gut. Wir sollten nur an das Jetzt denken. kicker: Gerade in der Rückrunde saßen Sie oft draußen. Erwarten Sie ohne Kaka nun bessere Chancen auf ihren Lieblingspositionen halblinks oder hinter den Spitzen? Ronaldinho: Überhaupt nicht. Clarence Seedorf, Pato, Gattuso, Pirlo. Es sind viele gute Spieler da. Ich sehe dadurch für mich keine anderen Möglichkeiten als zuvor. kicker: Haben Sie zugleich vielleicht sogar mehr Druck, weil nun mehr von Ihnen erwartet wird? Ronaldinho: Nein. Mit Kaka, ohne Kaka. Ich empfinde keinen Druck, sondern immer Spaß am Spiel. kicker: Das sah nicht immer so aus vergangene Saison. Da ließ Ihre Leistung nach gutem Beginn nach. Sie landeten auf der Bank. Was war los? Ronaldinho: Das war eine Entscheidung des Trainers (Ancelotti, die Red.), danach blieb es dabei und ich kam nicht mehr. kicker: Seit dem Champions-League- Sieg 2006 mit Barca wirkte es oft so, als hätten Sie die Lust am Fußball verloren. Stimmt das? Ronaldinho: Jeder kann mich sehen, wie er will. Ich bin jedenfalls wieder Foto: liverani

43 ITALIEN kicker, 17. August vor Grafite glücklich. Mehr will ich dazu nicht sagen. kicker: Es heißt, Patron Berlusconi habe Sie auf einen Tisch steigen und den Kollegen gegenüber geloben lassen, sich voll für den Erfolg... Ronaldinho:... Gerüchte. Waren Sie etwa dabei? kicker: Nein, aber es gab auch kein offizielles Dementi. Ronaldinho: Ich genieße jedenfalls das Vertrauen meiner Mitspieler, meines Trainers, des Klub-Eigners und des Präsidenten. Ich bin so glücklich wie noch nie. kicker: Liegt das am Weggang Ancelottis und am neuen Milan-Trainer Leonardo, Ihrem Landsmann? Ronaldinho: Es ist ein Wechselspiel. Wir wollen voran, und er ist ein junger Trainer, der dies auch möchte. Wir helfen ihm und er uns. kicker: Milan ist die erste Trainerstelle für Leonardo. Fehlt ihm die Erfahrung? Ronaldinho: Er kennt den Klub genau, war Scout und genießt das Vertrauen von uns Spielern, vom Präsidenten, von allen im Verein. kicker: Das Finale der Champions League steigt im Mai 2010 im Bernabeu-Stadion von Real Madrid. Eine besondere Motivation für Sie als ehemaliger Barca-Spieler? Ronaldinho: An das Bernabeu habe ich super Erinnerungen von großartigen Spielen mit Barca. Beim 3:0 vor ein paar Jahren bekamen wir sogar von den Real-Fans Applaus. Das Bernabeu motiviert riesig. kicker: Was erwarten Sie von den deutschen Vertretern? Ronaldinho: Bayern darf man nie unterschätzen. Auch Wolfsburg nicht. Das haben wir letztes Jahr im UEFA-Cup gesehen. Und die sind heute noch besser als damals. Ich habe großen Respekt vor Wolfsburg und Spielern wie Grafite. kicker: Hat es Sie überrascht, dass er Torschützenkönig wurde? Ronaldinho: Gar nicht. Ich kenne ihn ja schon aus der Zeit, als wir beide noch in Brasilien spielten. Er spielte in der 2. Liga, kam dann nach oben und hatte Pech mit einer Knieverletzung. Aber er schaffte den Sprung nach Europa dennoch und hat letzte Saison wunderbare Dinge für Wolfsburg gemacht. Ich wünsche ihm, dass es so weitergeht. Natürlich wäre mir Dzeko willkommen gewesen. kicker: Es wurde viel von einem Wechsel von Grafites Sturmpartner Dzeko zu Milan gesprochen. Vielleicht kommt er nächstes Jahr. Hätten Sie ihn gerne als Kollegen? Ronaldinho: Natürlich wäre er mir nach seiner hervorragenden Saison willkommen gewesen. Tolle Spieler kann jede Mannschaft brauchen. kicker: Grafite machte vor Jahren ein Länderspiel. Werden wir ihn bald wieder in der Selecao sehen? Ronaldinho: Das kann ich mir gut vorstellen. Wenn er so weitermacht, bekommt er bald seine Chance. kicker: Brasilien hatte in der WM- Qualifikation lange Zeit Probleme. Nun ist man vier Spieltage vor Ende Tabellenführer. Ticket sicher? Ronaldinho: Vorsicht, noch sind wir nicht durch. Das nächste Spiel in Argentinien wird ganz hart. kicker: Ist Brasilien schon titelreif? Ronaldinho: Wir sind wieder da. Bei der WM 2006 hat es nicht geklappt. Wir haben die Lehren daraus gezogen, seither die Copa America gewonnen, nun den Confed-Cup. Mit Brasilien ist wieder zu rechnen. kicker: Trainer Dunga hat Sie zuletzt fast ein Jahr nicht berücksichtigt. Verpassen Sie die WM? Ronaldinho: Es liegt an mir. Ich möchte eine hervorragende Saison spielen, das ist die Grundlage. kicker: Zweifel, dass es klappt? Ronaldinho: Ich stehe in Kontakt mit Dunga und denke, dass der Moment für mich wiederkommt. kicker: Sie waren Weltfußballer, im letzten Jahr setzte sich Cristiano Ronaldo vor Messi durch. Nun dürfte es sich wieder zwischen den beiden entscheiden. Gibt es eine Alternative zu Messi? Ronaldinho: Für mich ist er aktuell der Beste. Das freut mich besonders, denn ich kannte ihn bei Barca ja schon, als er noch ganz jung war. Wir telefonieren weiterhin. kicker: Erreichen Sie noch einmal das Niveau eines Messi oder eines Cristiano Ronaldo? Ronaldo: Eine WM-Saison ist ein guter Zeitpunkt, es zu versuchen. Ich werde alles dafür geben. Mit Demut und dem nötigen Einsatz, um all denen eine Freude zu bereiten, denen guter Fußball gefällt. INTERVIEW: JÖRG WOLFRUM Foto: Aldo Liverani ITALIEN: Juve gewinnt das Auftakt-Turnier Inter als Nonplusultra Milan auf dem Zahnfleisch 1Zwar ging es um keinen offiziellen Pokal, doch als Gradmesser erwies sich die traditionelle TIM-Trophäe eine Woche vor Saisonstart als zweckdienlich. Das Dreierturnier, ausgespielt seit 2001, mit Juventus Turin, Inter und dem AC Mailand über jeweils 45 Minuten bestätigte trotz des Gesamtsieges von Juve, dass der amtierende Meister Inter mit seinem überragenden Kader als das Nonplusultra in die Serie A startet (siehe Seite 76/77). Die Turiner unterstrichen ihre selbsterklärte Rolle als ernsthaftester Konkurrent um den Scudetto, während Milan weiterhin ohne den leisesten Hauch von Esprit auf dem Zahnfleisch geht. Das Team um den neuen Trainer Leonardo verlor gegen Inter 0:1 (Torschütze: Balotelli) und unterlag Juventus 0:2 (Amauri, Iaquinta). Von zehn Testpartien gewannen die Rot-Schwarzen somit lediglich eine und verloren bei 9:17 Toren deren neun. Bis zum Start in Siena am Samstag müssen wir noch einiges verbessern, sagte Leonardo. Allerdings verlief die Vorbereitung mit dem ständigen Reisen auch alles andere als optimal. Das bestätigte die langsame Ballzirkulation, an der sich der meist anonyme Ronaldinho kaum beteiligte und unter Pfiffen ausgewechselt wurde. Auch Neuzugang Klaas-Jan Huntelaar konnte bei seinem ersten Einsatz natürlich noch wenig Bindung nachweisen. Einzige Lichtblicke waren die ordentliche Leistung von Alessandro Nesta (33) und die gute Form von Filippo Inzaghi (36). Als sehr viel weiter und spielstärker präsentierten sich hingegen Juventus und Inter, die mit Heimspielen gegen Chievo respektive Bari vor einem sanften Saisonstart stehen. Trainer José Mourinho leistete es sich gar, Lucio und Samuel Eto o gar nicht aufzubieten, Diego Milito nur einige Minuten auflaufen zu lassen. Das Duell mit Juve verlor man unglücklich nach Elfmeterschießen 6:7, zuvor hatten Thiago Motta und Amauri zum 1:1 getroffen. Alle haben sich mit starken Auftritten angeboten, Mourinho hat jetzt die Qual der Wahl, sagte Co-Trainer Beppe Baresi. Das Angebot könnte sich sogar noch erweitern, denn Inter will Real Madrid eine neue Offerte für Wesley Sneijder vorlegen, den Mourinho unbedingt für die Außenbahn verpflichten möchte. Wohl dem, der über einen solchen Kader verfügt. Bei Juventus indes darf sich Hasan Salihamidzic nach zwei guten Einsätzen Hoffnungen auf einen Platz in der Stammelf machen. Trainer Ciro Ferrara ließ den Ex-Münchner durchspielen, setzte ihn im rechten Mittelfeld und als linken Verteidiger ein. Christian Poulsen blieb hingegen solide, aber unauffällig. OLIVER BIRKNER Betretene Minen bei Milan: Der neue Angriff mit Klaas-Jan Huntelaar (li.) und Pato nach dem 0:1 gegen den Lokalrivalen und Meister Inter.

44 INTERNATIONAL 52 kicker, 17. August 2009 GESTERN DEUTSCHLAND HEUTE INTERNATIONAL Makaay nur Ersatz Odonkor soll bleiben ENGLAND Steven Pienaar (27, Everton): Der Ex- Dortmunder war der einzige Toffee, der beim 1:6 gegen Arsenal Normalform zeigte. Christopher Samba (25, Blackburn): Der Ex-Berliner startete beim 0:2 gegen ManCity die neue Saison, wie er die alte beendet hatte: als bester Mann seines Teams. Mark Schwarzer (36, Fulham): Beim 1:0 gegen Portsmouth bei den wenigen Tormöglichkeiten des Gegners auf dem Posten. SPANIEN David Odonkor (25, Betis Sevilla): Der Ex-Dortmunder muss wohl beim Erstliga-Absteiger bleiben. Betis- Chef Lopera erklärte, Odonkor, der zuletzt mit guten Leistungen in Testspielen glänzte, erhalte keine Freigabe für einen angestrebten Wechsel etwa zu Premier- League-Absteiger West Brom. NIEDERLANDE Roy Makaay (34, Feyenoord): Beim 1:0 in Almelo erstmals seit seiner Rückkehr von Bayern 2007 aus Leistungsgründen nur auf der Bank. Das Siegtor erzielte der Ex- Stuttgarter Jon Dahl Tomasson (32). FRANKREICH Ivan Klasnic (29, Nantes): Der Ex- Bremer traf in Liga 2 beim 3:2 gegen Clermont. Rächte sich mit beleidigender Geste bei den Fans, die ihn zuvor ausgepfiffen hatten. Klasnic entschuldigte sich später. RUSSLAND Jan Koller (36, KS Samsara): Der Ex- Nürnberger leitete beim 3:1 gegen FK Khimki mit seinem Tor zum Ausgleich die Wende ein. Szabolcs Huszti (26, St. Petersburg): Der ehemalige Hannoveraner traf nach Trainerwechsel beim 4:2 gegen Perm zum 3:2. BELGIEN Jelle van Damme (25, Anderlecht): Der Ex-Bremer schoss RSC beim 3:0 gegen Westerlo in Front. Marc-André Kruska (22, FC Brügge): Der Ex-Dortmunder war auch beim 1:2 in Mechelen nur Ersatz, hat auch nach drei Spieltagen noch keine Einsatzminute. SPANIEN: Metzelder bekommt bei Real Madrid nun mehr Einsatzzeit Pellegrini-Puzzle passt vorm Dortmund-Spiel 1Es mundete ganz gut, das Madrider Sahnehäubchen zum 100. Jubiläum Real Sociedads in San Sebastian. Jedenfalls zeigten der Zweitligist und der Rekordmeister ein flottes Spielchen, das die Gäste standesgemäß 2:0 (0:0) gewannen. Trainer Manuel Pellegrini setzte auf eine total offensive Aufstellung. Nicht Lokalmatador Xabi Alonso, der einst seine Karriere in San Sebastian begann und der defensive Lass bildeten die Doppelsechs, sondern Xabi Alonso und der offensive Guti agierten hinter Kaka, Cristiano Ronaldo, Raul und Karim Benzema. In der Abwehr fehlten Rechtsverteidiger Sergio Ramos (Achillessehne), den Miguel Torres ersetzte, und Christoph Metzelder, der wegen erneuter, leichter Probleme in den Adduktoren geschont wurde. Vermutlich dürfte der 28-Jährige aber am Mittwoch im Test bei Borussia Dortmund auflaufen. Für Metzelder kam Garay zum Einsatz. Von seinen aktuellen Blessuren abgesehen, erlebt der Ex-Dortmunder derzeit, was die Wertschätzung anbelangt, seine beste Zeit bei Real. Nach Bernd Schuster und Juande Ramos habe ich jetzt unter Pellegrini mehr Einsatzzeiten, es hat sich viel geändert, so der Deutsche in astreinem Spanisch auf der Real- Homepage. Bei den bislang sieben Testspielen (fünf Siege, ein Remis, SPANIEN: Madrilenen gegen Panathinaikos Athen am Scheideweg Aufregung: Atletico bangt um Torjäger Sergio Aguero 1Helle Aufregung bei Atletico Madrid ausgerechnet vor den Play-offs um die Champions League gegen Panathinaikos Athen. Bleibt Sergio Aguero, oder verlieren die Rot-Weißen neben dem Starstürmer gleich auch noch Kapitän und Offesivallrounder Maxi Rodriguez? Grund: Chelsea soll Interesse an den beiden Argentiniern haben. Kommt es zu einem Abgang, würde der Atletico-Sturm auseinanderbrechen und der Uruguayer Forlan als einziger Star zurückbleiben. Und Chelsea will den Deal nach spanischen Medienberichten noch vor Atleticos Hinspiel am Mittwoch in Athen über die Bühne bringen nur so wären beide Argentinier noch für Königsklasse-Einsätze für Chelsea spielberechtigt. Das vorläufig letzte Angebot der Engländer für den 21-jährigen Schwiegersohn von Argentiniens Nationaltrainer Beste Stimmung trotz Konkurrenzkampf: Pepe und Christoph Metzelder, dem im Juli beim 4:2 gegen LDU Quito ein Treffer gelang. eine Niederlage) war Metzelder dreimal über 90 Minuten dabei, fünfmal in der Startelf. Allen voran das Real sehr wohlgesonnene Sportblatt Marca, das ihn lange Zeit aus Mannschaft und Verein schreiben wollte, entdeckte ihn als Gentleman-Fußballer und Anwärter auf einen Innenverteidiger-Posten. Dennoch wird der 1,94-Meter- Mann realistisch gesehen kaum über die Rolle des Dritten im Bunde hinauskommen, denn Pepe und Albiol scheinen gesetzt. Allerdings muss Pepe noch vier Spiele Sperre nach seinem Rambo-Lauf gegen Getafe aus der Vorsaison absitzen. Maradona soll laut Marca bei 48 Millionen Euro liegen. Kapitän Maxi inklusive sollen sogar 57 Millionen auf das Konto der Madrilenen fließen sehr viel Geld für die leere Vereinskasse Atleticos, die bislang große Neuzugänge verhindert hat und die Champions-League-Gelder ohnehin bitter nötig hat. Immerhin: Mit Juanito von Betis kam ablösefrei ein erfahrener Verteidiger (2008 Europameister), der die trotz namhafter Abwehrspieler wie dem Ex-Hamburger Ujfalusi im Vorjahr allzu schwache Defensive verstärken soll. Und mit Sergio Asenjo (20) kam für 5,5 Millionen Euro von Valladolid die Nachwuchshoffnung unter Spaniens Torhütern. Asenjo brachte bei der U-21-EM in Schweden beim 0:0 das deutsche Team zur Verzweiflung. Den letzten Test vor Athen gewann Atletico gegen Zweitligist Pellegrini brachte das 2:0 gegen San Sebastian auf den Punkt: Das Puzzle wird langsam vollständig. Frühes Stören und ständiges, fast schon übertriebenes Rochieren aller Offensivkräfte sowie Aufrücken der hochgewachsenen Innenverteidiger bei Ecken zählten erneut zum Repertoire Reals. Die Treffer erzielten Benzema (48.) in Abstaubermanier und Joker Sneijder (90./+1) per Freistoß. Der Niederländer zählt wie van der Vaart und Negredo weiter zu den ersten Anwärtern auf einen Abgang. Negredo wird bei Saragossa (Generaldirektor Poschner) gehandelt. KARL PETERS Castellon 1:0, obwohl zahlreiche Nationalspieler fehlten. Trotz des knappen Sieges ist Trainer Resino optimistisch: Wir haben in der Vorbereitung hart gearbeitet, sind bereit für Panathinaikos. K. P. Gejagter Balljäger: Atletico Madrids Topstürmer Sergio Aguero. Foto: imago/cordon Press Foto: imago/bpi

45 INTERNATIONAL kicker, 17. August WM-QUALIFIKATION Europa, Gruppe 3 (Nachtrag): Slowenien - San Marino 5:0 1. Slowakei 6 17: Nordirland 7 12: Slowenien 7 10: Polen 6 18: Tschechien 6 6: San Marino 8 1:37 0 Nord- und Mittelamerika, Endrunde: Mexiko - USA 2:1 Trinidad & Tobago - El Salvador 1:0 Honduras - Costa Rica 4:0 1. Costa Rica 6 9: Honduras 6 10: USA 6 11: Mexiko 6 8: El Salvador 6 6: Trinidad & Tobago 6 7:11 5 LÄNDERSPIELE Mosambik - Swasiland 1:0 Ägypten - Guinea 3:3 Mali - Burkina Faso 3:0 DR Kongo - Senegal 1:2 Ruanda - Tansania 1:2 Togo - Angola 0:2 Irland - Australien 0:3 Liechtenstein - Portugal 0:3 Montenegro - Wales 2:1 Österreich - Kamerun 0:2 Polen - Griechenland 2:0 Marokko - Kongo 1:1 Bosnien-Herzeg. - Iran 2:3 Ghana - Sambia 4:1 Niederlande - England 2:2 Nordirland - Israel 1:1 Schweiz - Italien 0:0 Island - Slowakei 1:1 Algerien - Uruguay 1:0 Mazedonien - Spanien 2:3 Kolumbien - Venezuela 1:2 Ecuador - Jamaika 0:0 FRANKREICH AS Nancy - AS Monaco 4:0 FC Lorient - SC Montpellier 2:2 FC Sochaux - Bordeaux 2:3 Olymp. Lyon - Valenciennes 1:0 Paris SG - Le Mans UC 3:1 RC Lens - AJ Auxerre 2:0 Toulouse - AS St.-Etienne 3:1 OGC Nizza - Stade Rennes 1:1 US Boulogne - Grenoble Foot 38 2:1 Ol. Marseille - OSC Lille * 1. AS Nancy 2 7: Girondins Bordeaux (M) 2 7: Stade Rennes 2 4: Paris St.-Germain 2 4: OGC Nizza 2 3: FC Lorient 2 4: Olympique Lyon 2 3: Olympique Marseille 1 2: FC Toulouse 2 3: FC Sochaux 2 3: RC Lens (N) 2 3: US Boulogne (N) 2 2: AS Monaco 2 1: SC Montpellier (N) 2 3: Le Mans UC : OSC Lille 1 1: Grenoble Foot :4 0 AFC Valenciennes 2 1: AJ Auxerre 2 0: AS St.-Etienne 2 1:5 0 RUSSLAND Amkar Perm - St. Petersburg 2:4 Tom Tomsk - Kuban Krasnodar 1:0 FK Khimki - Samara 1:3 Lok Moskau - ZSKA Moskau 2:1 FK Saturn - Spartak Nalchik 1:0 Rubin Kazan - Terek Grozny 4:0 FK Rostov - Dyn. Moskau * Spartak Moskau - FK Moskau * 1. Rubin Kazan (M) 18 36: Spartak Moskau 17 32: ZSKA Moskau (P) 18 27: FK Moskau 17 20: Lok Moskau 18 22: Dynamo Moskau 17 19: Zenit St. Petersburg 18 28: Saturn Mosk. Oblast 18 20: Krylia Sovj. Samara 18 19: Terek Grozny 18 20: Tom Tomsk 18 18: FK Rostov (N) 17 12: Amkar Perm 18 17: Kuban Krasnodar (N) 18 11: Spartak Nalchik 18 13: FK Khimki 18 14:35 10 NIEDERLANDE Sp. Rotterdam - Willem II 2:1 ADO Den Haag - FC Twente 0:1 RKC Waalwijk - AZ Alkmaar 0:6 Heerenveen - Vitesse Arnhem 1:0 PSV Eindhoven - Ajax Amsterdam 4:3 FC Utrecht - VVV-Venlo 2:2 Heracles Almelo - Feyenoord 0:1 Roda JC - NEC Nijmegen 1:0 FC Groningen - NAC Breda 1:2 1. FC Twente 3 4: Feyenoord 3 3: NAC Breda 3 4:2 7 FC Utrecht 3 4: AZ Alkmaar (M) 3 10: Ajax Amsterdam 3 9: PSV Eindhoven 3 8: Roda JC Kerkrade 3 2: Heracles Almelo 3 3: SC Heerenveen (P) 3 2: VVV-Venlo (N) 3 7: NEC Nijmegen 3 4:4 3 Willem II Tilburg 3 4: Sparta Rotterdam 3 2: ADO Den Haag 3 3: FC Groningen 3 2: Vitesse Arnhem 3 1: RKC Waalwijk (N) 3 1:11 0 RUMÄNIEN Apulum Unirea - Poli Unirea Iasi 2:1 FC Timisoara - Rapid Bukarest 1:0 Astra Ploiesti - Gloria Bistrita 0:0 CFR Cluj - Otelul Galati 1:0 Ceahlaul - Dinamo Bukarest 0:4 FC International - Gaz Metan 2:4 Uni Craiova - Pand. Targu Jiu 2:0 FC Vaslui - FC Brasov * Steaua - Unirea Urziceni * 1. CFR Cluj (P) 3 5: FC Timisoara 3 3: Gaz Metan Medias 3 7: Pandurii Targu Jiu 3 2: Dinamo Bukarest 3 4: Steaua Bukarest 2 4: Universitatea Craiova 3 3: FC Brasov 2 1: Ap. Uni. Alba Julia (N) 3 3: Otelul Galati 3 1: Rapid Bukarest 3 4: FC Vaslui 2 2: Unirea Urziceni (M) 2 1: Inter Curtea Arges (N) 3 3: Gloria Bistrita 3 1: Astra Ploiesti (N) 3 0: Poli Unirea Iasi 3 3: Ceahlaul P. Neamt (N) 3 0:6 1 PORTUGAL 1. Spieltag: SC Leixoes - Belenenses 0:0 Nac. Funchal - Sporting 1:1 Sporting Braga - Acad. Coimbra 1:0 Naval - SC Olhanense 0:0 Uniao Leiria - Rio Ave FC * Pacos Ferreira - FC Porto * Benfi ca - Maritimo * Vitoria Setubal - Guimaraes Mo. TÜRKEI Trabzonspor - Diyarbakirspor 1:2 Ankaragücü - Manisaspor 1:1 Galatasaray - Denizlispor 4:1 BB Ankaraspor - Genclerbirligi * Eskisehirspor - Bursaspor * Fenerbahce - Sivasspor * Kasimpasa - Istanbul BB * Kayserispor - Gaziantepspor * Besiktas - Antalyaspor Mo. 1. Galatasaray 2 7: Diyarbakirspor (N) 2 4: Fenerbahce 1 2: Bursaspor 1 2: BB Ankaraspor 1 1: Trabzonspor 2 3: Ankaragücü 2 3: Manisaspor (N) 2 1: Istanbul BB 1 1:1 1 Besiktas (M, P) 1 1: Eskisehirspor 1 0:0 1 Genclerbirligi Ankara 1 0:0 1 Kayserispor 1 0: Gaziantepspor 1 2: Kasimpasaspor (N) 1 1:2 0 Sivasspor 1 1: Antalyaspor 1 0: Denizlispor 2 1:6 0 SCHOTTLAND 1. Spieltag: FC Aberdeen - Celtic 1:3 Hibernian - FC St. Mirren 2:1 Kilmarnock - Hamilton Acad. 3:0 Rangers - FC Falkirk 4:1 St. Johnstone - FC Motherwell 2:2 Dundee Utd. - Hearts Mo. BELGIEN RSC Anderlecht - KVC Westerlo 3:0 Cercle Brügge - Zulte-Waregem 2:2 KRC Genk - KAA Gent 1:1 KSC Lokeren OV - VV St.-Truiden 1:2 KSV Roeselare - Standard 1:5 KV Mechelen - FC Brügge 2:1 KV Kortrijk - Exc. Mouscron * Sp. Charleroi - GB Antwerpen * 1. RSC Anderlecht 3 8: KAA Gent 3 6: KV Mechelen 3 7: FC Brügge 3 5: Standard Lüttich (M) 3 8: VV St.-Truiden (N) 3 4: Excelsior Mouscron 2 2: SV Zulte-Waregem 3 5: GB Antwerpen 2 2: KRC Genk (P) 3 4: KSV Roeselare 3 2: Sporting Charleroi 2 1: KV Kortrijk 2 1: Cercle Brügge 3 5: KSC Lokeren OV 3 2: KVC Westerlo 3 2:8 1 SCHWEIZ FC Sion - FC Zürich 3:3 FC St. Gallen - AC Bellinzona 1:1 FC Aarau - Xamax 0:4 FC Luzern - Young Boys 1:2 Grasshoppers - FC Basel 3:1 1. Young Boys Bern 6 15: FC Luzern 6 9: FC St. Gallen (N) 6 8: Neuchatel Xamax 6 11: FC Sion (P) 6 12: FC Zürich (M) 6 11: FC Basel 6 7: Grasshoppers 6 8: AC Bellinzona 6 10: FC Aarau 6 4:14 4 DÄNEMARK FC Kopenhagen - Aarhus GF 0:1 Aalborg BK - SönderjyskE 1:0 Silkeborg IF - Esbjerg fb 2:3 HB Köge - Nordsjaelland 1:1 Randers FC - Bröndby IF 1:3 Odense BK - FC Midtjylland Mo. 1. Aarhus GF 5 9: Aalborg BK 4 8: FC Nordsjaelland 4 8: Odense BK 4 9: Esbjerg fb 5 7: FC Kopenhagen (M, P) 5 9: Bröndby IF 5 9: Silkeborg IF (N) 5 8: FC Midtjylland 4 5: SönderjyskE 5 3: HB Köge (N) 5 4: Randers FC 5 6:13 1 BULGARIEN Lok Sofi a - Sportist Svoge 3:2 Minjor Pernik - Levski Sofi a 0:2 Botev Plovdiv - FK Montana 2:3 Slavia Sofi a - Lok Mezdra 1:0 ZSKA Sofi a - B. Stara Zagora 3:0 TM Varna - FK Sliven 4:0 Lovetsch - Pirin Blagoevgrad * Tschernom. Burgas - Lok Plovdiv Mo. 1. ZSKA Sofi a 2 8: Levski Sofi a (M) 2 7: FK Montana (N) 2 3: Slavia Sofi a 2 2: Litex Lovetsch (P) 1 5: Tscherno More Varna 2 5: Tschernomorez Burgas 1 2: Lokomotive Sofi a 2 4: Minjor Pernik 2 1: Beroe Stara Zagora (N) 2 2: Sportist Svoge (N) 2 3: FK Sliven : Pirin Blagoevgrad 1 0: Lokomotive Plovdiv 1 0: Botev Plovdiv 2 2: Lok Mezdra 2 0:6 0 TSCHECHIEN 1. FC Brünn - 1. FC Slovacko 1:0 Sparta Prag - SK Kladno 2:0 C. Budejovice - Slavia Prag 0:1 Bohemians Prag - FK Teplice 1:3 Mlada Boleslav - 1. FK Pribram 2:0 Sigma Olomouc - Bohemians :1 Viktoria Plzen - Slovan Liberec 2:3 FK Jablonec - Banik Ostrava Mo. 1. FK Mlada Boleslav 4 10: FC Brünn 4 4: FK Teplice (P) 4 8: FK Jablonec 3 5: Banik Ostrava 3 3: Slavia Prag (M) 4 5: Sparta Prag 4 3: Sigma Olomouc 4 3: Viktoria Plzen 4 7: FK Pribram 4 4: Dyn. C. Budejovice 4 3: Slovan Liberec 4 5: FC Slovacko (N) 4 6: Bohemians 1905 (N) 4 1: SK Kladno 4 2: Bohemians Prag 4 2:10 0 NORWEGEN Ergebnisse vom Samstag: Rosenborg - Bodö/Glimt 2:0 Tromsö IL - Stabaek IF 0:0 SCHWEDEN Hammarby IF - IF Elfsborg 2:3 Kalmar FF - Gefl e IF 1:1 IFK Göteborg - Helsingborg 2:2 Brommapojkarna - Trelleborgs FF 2:2 1. IFK Göteborg (P) 19 34: IF Elfsborg 19 32: Helsingborgs IF 19 31: Kalmar FF (M) 19 34: AIK Solna 18 17: Gefl e IF 19 22: Örebro SK 18 20: BK Häcken (N) 18 24: Trelleborgs FF 19 22: Malmö FF 18 17: Halmstads BK 18 17: Brommapojkarna (N) 19 22: Hammarby IF 19 16: Djurgardens IF 18 11: GAIS Göteborg 18 20: Örgryte IS (N) 18 11:32 8 SLOWAKEI FK Senica - Dunajska Streda 0:1 Banska Bystrica - MFK Dubnica 3:0 FC Nitra - Tatran Presov 1:0 MSK Zilina - Ruzomberok 1:0 Slovan - Artm. Petrzalka 1:1 Spartak Trnava - MFK Kosice * 1. FC Nitra 6 6: Slovan Bratislava (M) 5 12: MSK Zilina 5 9: Banska Bystrica 6 8: DAC Dunajska Streda 6 8: Artmedia Petrzalka 6 2: FK Senica (N) 6 5: Spartak Trnava 5 4: MFK Kosice (P) 5 2: Tatran Presov 6 3: MFK Ruzomberok 6 4: MFK Dubnica 6 3:9 3 POLEN Ruch Chorzow - Arka Gdynia 1:0 Slask Wroclaw - Polonia Bytom 2:1 Piast Gliwice - Zagl. Lubin 4:1 Jagiellonia - Korona Kielce 2:0 Legia Warschau - Cracovia Krakau 0:0 Wisla Krakau - GKS Belchatow 3:0 Lechia Gdansk - Odra Wodzislaw * Lech Posen - Polonia * 1. Wisla Krakau (M) 3 9: Legia Warschau 3 5: Jagiellonia Bialystok 3 5: Lech Posen (P) 2 8: Lechia Gdansk 2 8: Slask Wroclaw 3 6: Polonia Bytom 3 3:2 6 Ruch Chorzow 3 3: Piast Gliwice 3 5: Korona Kielce (N) 3 4: Polonia Warschau 2 3: GKS Belchatow 3 1: Cracovia Krakau 3 2: Odra Wodzislaw 2 1: Arka Gdynia 3 1: Zaglebie Lubin (N) 3 2:12 0 KROATIEN NK Zagreb - Lokomotiva Zagreb 2:4 Cib. Vinkovci - NK Rijeka 1:0 Hajduk Split - Inter Zapresic 2:2 Karlovac - NK Zadar 2:0 Medj. Cakovec - Croatia Sesvete 2:1 NK Istra Pula - Varteks 0:1 NK Sibenik - Slaven Belupo 0:0 Dinamo Zagreb - NK Osijek * 1. Dinamo Zagreb (M, P) 3 16: Cibalia Vinkovci 4 6: Inter Zapresic 4 7: NK Karlovac (N) 4 4: Varteks Varazdin 4 5: NK Rijeka 4 10: Slaven Belupo 4 4: Medjim. Cakovec (N) 4 7: NK Zadar 4 3: NK Sibenik 4 5: NK Istra Pula (N) 4 6:13 3 Lokomotiva Zagreb (N) 4 6: NK Osijek 3 3: Hajduk Split 4 4: Croatia Sesvete 4 4: NK Zagreb 4 3:12 0 FINNLAND Ergebnisse vom Freitag/Samstag: Inter Turku - Kuopio PS 2:3 Honka Espoo - Tampere Utd. 3:1 IRLAND Ergebnisse vom 23. Spieltag: Cork City - Shamrock Rovers 0:0 FC Dundalk - Bray Wanderers 0:0 Galway Utd. - Drogheda Utd. 0:2 St. Patrick s - Bohemians 0:2 Sligo Rovers - Derry City 0:4 1. Bohemian FC (M, P) 24 37: Shamrock Rovers 24 32: Cork City 24 26: Derry City 23 31: FC Dundalk (N) 24 29: Galway United 23 20: St. Patrick s Athletic 23 19: Drogheda United 24 19: Sligo Rovers 24 22: Bray Wanderers 23 18:33 19 BRASILIEN Avai FC - Clube Nautico 2:1 EC Santo André - Internacional 0:2 Palmeiras - Botafogo 1:1 Die Sonntagsspiele waren bei Redaktionsschluss noch nicht beendet. Ergebnis vom Donnerstag: Atl. Mineiro - Palmeiras 1:1 1. Palmeiras SP 19 31: Internacional 17 31: Atletico Mineiro 17 32: Goias EC 18 34: Avai FC (N) 19 28: Sao Paulo FC (M) 18 26: Gremio Barueri (N) 18 38: Flamengo 18 27: Gremio 18 29: Vitoria 18 25: Corinthians (N) 18 21: Santos FC 17 31: Atl. Paranaense 18 18: Cruzeiro 17 18: Botafogo RJ 18 25: EC Santo André (N) 19 21: Clube Nautico 19 22: Coritiba FC 18 23: Fluminense 18 20: Sport Recife (P) 18 23:35 13 *) Bei Redaktionsschluss nicht beendet Weitere Tabellen fi nden Sie auf unserer Website unter

46 54 MEINUNGEN kicker, 17. August 2009 MARCO BODE Europameister 1996 Zuletzt gab es nach den Duellen Bayern gegen Werder immer Außergewöhnliches zu berichten: vor zwei Jahren wies Bayern Werder in Bremen mit einem 4:0 in die Schranken, im letzten Jahr wiederum demütigte Werder die Bayern im eigenen Stadion mit einer zwischenzeitlichen 5:0-Führung. Diesmal gab es ein einigermaßen gerechtes 1:1, das arm war an Leidenschaft, Emotionen und fußballerischen Highlights. Lag das auch am neuen Bayern-Coach Louis van Gaal und an seinem Führungsstil, der sich so dramatisch von der Führungsphilosophie des Vorgängers Klinsmann unterscheidet? Bestimmt voreilig, denn van Gaal will sicher das Gleiche wie Klinsmann: erfolgreichen, attraktiven Fußball. Nur sein Weg dahin unterscheidet sich fast komplett von jenem Klinsmanns. Während Letzterer die Nähe zu den Spielern sucht, geht van Gaal bewusst auf Distanz. Während Klinsmann Vokabeln wie Begeisterung, Freude und Teamgeist ins Zentrum stellt, spricht van Gaal lieber von Regeln, Respekt und Disziplin. Klinsmann ist menschorientiert und der KICKER- KOLUMNISTEN- KREIS Der kicker-kolumnistenkreis: Giuseppe Bergomi, Thomas Berthold, Fredi Bobic, Marco Bode, Didier Deschamps, Thomas Helmer, Bernd Heynemann, Morten Olsen, Bernd Schuster, Uli Stielike, Joachim Streich, Olaf Thon, Rudi Völler, Marc Wilmots Van Gaal und der neue Stil große Initiator, van Gaal orientiert sich an Aufgaben und ist eher Dr. Gewissenhaft mit einem Hang zum Dominanten. Welcher Führungsstil besser ist? Sie ahnen es schon das lässt sich so einfach nicht beantworten! Moderne Führung ist eher situativ orientiert und nicht kategorisch. Aber nach dem Jahr mit Klinsmann, das so nicht funktionierte, ist wenig überraschend, dass die Bayern mit Louis van Gaal nun einen Gegenpol gewählt haben das andere Extrem. Vielleicht wird man irgendwann die Goldene Mitte entdecken und zum Beispiel einen Thomas Schaaf nach München locken wollen. Andererseits: Bayern und die Goldene Mitte passt das überhaupt zusammen? Vor ungefähr zehn Jahren habe ich mich mal mit Felix Magath darüber unterhalten, wie er als Spieler unter Ernst Happel mit dem HSV Deutscher Meister wurde und ich unter Otto Rehhagel in der Werder-Familie. Wir konnten nur schmunzelnd feststellen, dass offensichtlich viele Wege nach Rom führen können. Allerdings führen auch viele Wege daran vorbei! Trainerfrage: Zeit für Klarheit in Hannover kicker- Redakteur MICHAEL RICHTER Das erste Heimspiel dokumentierte: In Hannover gelang es nicht, das seit Monaten herrschende schlechte Klima zu verbessern. Wozu Ergebnisse wie nun ein glanzloses Remis gegen Mainz aber auch kaum taugen. Im Zentrum der Kritik steht der Trainer, selbst wenn es kaum noch um die Qualitäten dieses Mannes geht. Auch die Zwänge, in denen Dieter Hecking sich bei 96 bewegen muss, interessieren keinen mehr wirklich. Wenn schon Mütter ihre Kinder mit selbstgemalten, bunten Hecking raus! -Plakaten auf die Tribüne setzen, wird allgemeine Unzufriedenheit regelrecht kultiviert und aufs einfachste Ziel gelenkt. Jörg Schmadtke will sich davon nicht treiben lassen. Lobenswert! Doch mit seinen Einschränkungen, die er für nötig hält, beruhigt dann auch der Manager die Lage nicht. So geht es nicht weiter. Es wird Zeit für Klarheit in Hannover. Mut zum Wechsel, Trennung und Neuanfang oder aber: Standhaftigkeit gegen alle Widerstände in Form eines ehrlichen, langfristigen Bekenntnisses zu Hecking, mit dem Klubboss Kind immerhin einst schon notfalls auch in die 2. Liga gehen wollte. Aus den Bundesligastadien wird seit Beginn der neuen Saison überwiegend von ansehnlichem Fußball berichtet. Vom WM-Qualifikationsspiel in Aserbaidschan kann man das wohl nicht behaupten. Einerseits: Niemand konnte doch ernsthaft erwarten, dass eine wieder umgebaute Nationalelf zu diesem Zeitpunkt der Saison, fünf Tage nach dem ersten Punktspiel und mit zwei Tagen Vorbereitung eine Galaleistung abliefern könnte. Andererseits: Sepp Herberger hatte nach solchen Spielen einen ganz einfachen Satz parat: Wir haben viel gesehen Pause was wir nicht sehen wollten. Und in Baku beim 2:0-Erfolg sahen wir eine Abwehr mit vielen Fehlern. Per Mertesacker, mit 56 Länderspielen ein erfahrener Mann, leistete sich auffällige Fehler. Zwei, die noch am Anfang stehen, Marcel Schäfer kicker-herausgeber KARL-HEINZ HEIMANN dreht den SCHEINWERFER was wir nicht sehen wollten! (ließ sich oft überlaufen) und Serdar Tasci (rannte zwar häufig nach vorn, meist jedoch dahin, wo die meisten Gegner auf ihn warteten) sind, jedenfalls für die eminent wichtigen Spiele in Moskau und gegen Finnland, noch nicht so weit. Ganz nebenbei: Die Russen siegten in Helsinki souverän 3:0, unsere Elf quälte sich dort vor elf Monaten zu einem 3:3. Am Mittwoch wird in Bremen Geburtstag gefeiert. Max Lorenz, am 19. August 1939 geboren, ist ein Werder- Urgestein. Mit den Bremern wurde er 1965 Deutscher Meister und bestritt 19 Länderspiele. Dazu kommen etliche Spiele auf der Bank. Nie ließ er sich die gute Laune verderben, sein Frohsinn wirkte ansteckend, besonders zu Zeiten der WM-Turniere 1966 und Das ging nicht ohne Enttäuschungen ab. Am Morgen des WM-Finaltages 1966 in London gehörte er zu der Elf, die am Nachmittag im Wembleystadion auflaufen sollte, Spezialauftrag Ausschaltung des englischen Spielmachers Bobby Charlton. Statt Lorenz kam Emmerich zum Einsatz, Franz Beckenbauer musste gegen Charlton spielen, beide Weltklassespieler neutralisierten sich gegenseitig. Max Lorenz kam 1970 in Mexiko im siegreichen Spiel um den dritten Platz doch noch zu WM-Ehren. Im letzten Jahr erlitt Max einen Schlaganfall. Seine Lebenspartnerin, die Schauspielerin Hildegard Krekel, sorgte von Köln aus für rechtzeitige Hilfe in Bremen und er überlebte ohne bleibende Schäden. Max, behalte Deinen Lebensmut und Frohsinn! Herzliche Gratulation und alle guten Wünsche zum 70.!

47 kicker-ergebnisdienst Unter Telefon (0137) (0,50 Euro/Anruf/Festnetz), erfahren Sie die Zwischen- und Endresultate der Zweitligaspiele 2. SPIELTAG Greuther Fürth FSV Frankfurt 4:0 (1:0) SC Paderborn Karlsruher SC 2:0 (2:0) MSV Duisburg En. Cottbus 2:2 (1:1) Hansa Rostock 1860 München 2:1 (1:1) Union Berlin Fort. Düsseldorf 1:0 (0:0) RW Ahlen 1. FC Kaiserslautern 0:1 (0:1) FC Augsburg RW Oberhausen 2:2 (0:1) TuS Koblenz Arminia Bielefeld 3:2 (0:0) Montag, 17. August (20.15 Uhr): Alem. Aachen FC St. Pauli (1:3, 2:3) 3. SPIELTAG Freitag, 21. August (18 Uhr): FSV Frankfurt Paderborn 07 ( -, - ) 1. FC Union Hansa Rostock ( -, - ) Fort. Düsseldorf TuS Koblenz ( -, - ) Samstag, 22. August (13 Uhr): Arm. Bielefeld FC Augsburg ( -, - ) FC St. Pauli MSV Duisburg (2:2, 2:1) Sonntag, 23. August (13.30 Uhr): Energie Cottbus Greuther Fürth ( -, - ) 1. FC K lautern Alem. Aachen (1:1, 0:1) RW Oberhausen RW Ahlen (1:3, 3:1) Montag, 24. August (20.15 Uhr): 1860 München Karlsruher SC ( -, - ) TABELLE 2. BUNDESLIGA kicker, 17. August MANN DES TAGES zu Hause auswärts Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. Sp. g. u. v. Tore Pkt. 1. (1) 1. FC Union Berlin (N) : : : (6) 1. FC Kaiserslautern : : : (3) Energie Cottbus (A) : : : (6) MSV Duisburg : : : (11) SpVgg Greuther Fürth : : : (1) Fortuna Düsseldorf (N) : : : (3) Arminia Bielefeld (A) : : : (5) TSV München : : : (6) FC St. Pauli : : : (16) TuS Koblenz : : :2 0 (14) Hansa Rostock : : : (17) SC Paderborn 07 (N) : : : (9) Alemannia Aachen : : : (14) FC Augsburg : : : (9) Karlsruher SC (A) : : : (17) Rot-Weiß Oberhausen : : : (11) Rot-Weiss Ahlen : : : (11) FSV Frankfurt : : :4 0 Torjäger 3 (1) Wagner (MSV Duisburg) 2 (1) Federico (Arminia Bielefeld) 2 (1) Jula (Energie Cottbus) 2 (2) Nöthe (Greuther Fürth) 2 (2) S. Kuqi (TuS Koblenz) 2 (1) Lauth (TSV München 1860) 2 (2) König (RW Oberhausen) Rote Karten Lartey (Rot-Weiss Ahlen) Gelb-Rote Karten Für das nächste Spiel gesperrt: keiner Traore FC Augsburg -ELF DES TAGES Wagner Nöthe S. Kuqi MSV Duisburg Greuther Fürth TuS Koblenz Brückner SC Paderborn 07 Veigneau MSV Duisburg Caligiuri Greuther Fürth Stuff 1. FC Union Berlin Schröder Hansa Rostock Nehrig Greuther Fürth Pirson RW Oberhausen Die endgültige Elf des Tages einschließlich des Spiels vom Montag lesen Sie in unserer Donnerstagsausgabe. Marco Caligiuri SpVgg Greuther Fürth Wenn jemand drei Scorerpunkte macht wie Christopher Nöthe, führt eigentlich kein Weg an ihm vorbei. Und doch wird hier Marco Caligiuri (25) gewürdigt. Überragend im Zweikampfverhalten, umsichtig in der Spielgestaltung. Und die Überraschung schlechthin. Der Mann aus dem Nichts. Zwei Jahre Fürth, acht Spiele, dabei fünfmal ein- und viermal ausgewechselt. Chancenlos auch in der Vorbereitung Und dann? Zwei Spiele über 90 Minuten, das zweite nahezu fehlerfrei. Keeper Loboué bringt es auf den Punkt: Das ist der Caligiuri, den sie damals gekauft haben. AXEL HEIBER 2.BUNDESLIGA 2009/10 Alemannia Aachen Rot-Weiss Ahlen FC Augsburg 1. FC Union Berlin Arminia Bielefeld Energie Cottbus MSV Duisburg Alemannia Aachen K Rot-Weiss Ahlen I : FC Augsburg C : FC Union Berlin K : Arminia Bielefeld E : Energie Cottbus : R MSV Duisburg :2 S Fortuna Düsseldorf P : FSV Frankfurt : O Greuther Fürth :0 R FC Kaiserslautern :1 T Karlsruher SC 1: M TuS Koblenz : A TSV München :0 G RW Oberhausen : A SC Paderborn : Z Hansa Rostock : I FC St. Pauli : N Aus der waagrechten Reihe können Sie die Heimresultate und Heimtermine, aus der senkrechten die Auswärtsresultate und Auswärtstermine ablesen. Fortuna Düsseldorf FSV Frankfurt Greuther Fürth 1. FC Kaiserslautern Karlsruher SC TuS Koblenz TSV München 1860 RW Oberhausen SC Paderborn 07 Hansa Rostock FC St. Pauli

48 56 2. BUNDESLIGA kicker, 17. August 2009 FC TuS Koblenz Arminia Bielefeld 3:2 (0:0). Koblenz: Yelldell (3) Trainer: Rapolder Lense (3,5) Mavric (3,5) Ndjeng (3) Wiblishauser (4,5) Hartmann (3,5) Melinho (3) N. Kuqi (4,5) Geißler (3) Stieber (4) S. Kuqi (2) Fort (4,5) Katongo (2,5) Halfar (4) Federico (3) Delura (3) Kauf (4) Feick (4) Fischer (5) Mijatovic (4) Lamey (3,5) Bielefeld: Eilhoff (3,5) Trainer: Gerstner Eingewechselt: 61. Rahn ( ) für N. Kuqi und Langen ( ) für Stieber, 72. Müller ( ) für Wiblishauser 62. Risgard ( ) für Halfar, 72. Janjic ( ) für Delura, 84. Kucera ( ) für Federico Reservebank: Rickert (Tor), Forkel, Everson, Musculus Fernandez (Tor), Schuler, Bollmann, Berisha Tore: 0:1 Federico (60., Vorarbeit Delura), 0:2 Janjic (73., Katongo), 1:2 S. Kuqi (80., Rahn), 2:2 Lense (84., Rahn), 3:2 S. Kuqi (86., Geißler) SR: Hartmann (Ingolstadt), Note 2, souveräner Leiter einer fairen Partie. Zuschauer: 8635 Gelbe Karten: Delura, Janjic Spieler des Spiels: Shefki Kuqi, drehte per Doppelpack in der Schlussphase das Spiel. VON SVEN SABOCK Bielefeld wirkte von Beginn an ballsicher und konzentrierter im Spielaufbau. Besonders mit den Außen hatte die TuS-Abwehr in den ersten 30 Minuten einige Probleme. Danach verflachte die Partie zusehends, der Arminia gelang es nicht aus der optischen Überlegenheit Kapital zu schlagen. Dies änderte sich nach dem Wechsel, nach den beiden Treffern schien die Partie entschieden. Doch Koblenz gab nie auf, zudem agierte Bielefeld im Glauben an die sichere Führung passiv und unaufmerksam, sodass die aufopferungsvoll kämpfende Rapolder-Elf das Spiel noch drehen konnte. Sieg in der B-Note: Augsburgs Andrew Sinkala beeindruckt mit Artistik, Moritz Stoppelkamp (dahinter) und RWO entführten trotzdem ein Remis. Foto: reichwein-foto Rot-Weiss Ahlen 1. FC Kaiserslautern 0:1 (0:1). Ahlen: Kirschstein (3) Trainer: Emmerling Busch (3) Omodiagbe (4) Döring (3,5) Felgenhauer (5) Lartey (3) di Gregorio (3,5) Book (4) Moosmayer (4,5) VON UWE GEHRMANN Kaiserslautern legte los wie ein Aufstiegskandidat: schnell, druckvoll, kombinations- und zweikampfstark. Folgerichtig gelang der Elf von Marco Kurz schon früh der verdiente Führungstreffer. Ahlen hingegen fand in den ersten 25 Kumbela (4,5) Reichwein (4) Nemec (3) Jendrisek (3) Sam (4) Schulz (4,5) Mandjeck (3) Ilicevic (2,5) Bugera (4) Rodnei (3) Amedick (4) Dick (3,5) Kaiserslautern: Sippel (3,5) Trainer: Kurz Eingewechselt: 46. Mikolajczak (3,5) für Felgenhauer und Bröker (4) für Kumbela, 72. Toborg ( ) für Reichwein 62. Paljic ( ) für Jendrisek, 74. Bilek ( ) für Schulz, 81. Pavlovic ( ) für Ilicevic Reservebank: Lenz (Tor), Wiemann, Blacha, Vrancic Robles (Tor), Müller, Damjanovic, Hesse Tor: 0:1 Rodnei (12., Vorarbeit Sam) SR: Leicher (Weihmichl), Note 3, stets auf Ballhöhe, ließ viele kniffl ige Szenen laufen, bei seinem Zweitligadebüt aber ohne entscheidende Fehler, der Platzverweis gegen Lartey war vertretbar. Zuschauer: 5305 Gelbe Karten: di Gregorio Dick Rote Karte: Lartey (78., Notbremse an Nemec) Spieler des Spiels: Ivo Ilicevic, bildete auf rechts gemeinsam mit Jendrisek Lauterns Schokoladenseite, stürzte Ahlens Abwehr in viele Verlegenheiten. Minuten allenfalls bei Standardsituationen statt. Erst als der FCK das Tempo herausnahm, kamen die Hausherren besser ins Spiel, waren in der zweiten Spielhälfte feldüberlegen. Trotz bester Chancen für Rot-Weiss (alleine dreimal Latte) blieb es aber beim glücklichen Sieg der Lauterer. Augsburg Rot-Weiß Oberhausen 2:2 (0:1). Augsburg: Jentzsch (3) Trainer: Luhukay Reinhardt (3,5) Möhrle (3) de Roeck ( ) Bellinghausen (3) Mölzl (3,5) Sinkala (4) Ndjeng (3) Traore (2) Thurk (4) Szabics (2,5) König (2,5) Terranova (4) Stoppelkamp (3,5) Schmidtgal (4) Kaya (3,5) Petersch (4,5) Embers (4) Uster (3) Schlieter (3) Pappas (4) Oberhausen: Pirson (2) Trainer: Luginger Eingewechselt: 21. Hegeler (5) für de Roeck, 72. da Costa ( ) für Mölzl, 81. Torghelle ( ) für Szabics 66. Heppke ( ) für Embers, 73. Schönfeld ( ) für Terranova, 89. Schüßler ( ) für Petersch Reservebank: Kruse (Tor), Werner, Brinkmann, Kapllani Semmler (Tor), Miletic, Landers, Jamal Tore: 0:1 König (27., Vorarbeit Uster), 1:1 Szabics (48., Traore), 2:1 Traore (64., Mölzl), 2:2 König (79., Schmidtgal) SR: Steinhaus (Hannover), Note 3,5, leistete sich keine großen Fehler, zeigte jedoch Schwächen in der Bewertung von Zweikämpfen. Zuschauer: Gelbe Karten: Bellinghausen Schmidtgal, Stoppelkamp Spieler des Spiels: Sören Pirson, sicherer Rückhalt, hielt RWO mit tollen Paraden im Spiel. VON HERBERT SCHMOLL In einer temporeichen, ansehnlichen Partie verpasste Augsburg trotz Überlegenheit und Chancenplus den ersten Saisonsieg. Augsburg begann furios und warf von Beginn an alles nach vorne im Abschluss fehlte jedoch zunächst die Präzision. Anders Oberhausen, das taktisch gut organisiert auftrat und mit der ersten Aktion zur Führung traf. Nach dem Wechsel drehte der FCA mit Tempofußball die Partie, den entscheidenden Schlag sprich Treffer Nummer drei verpassten die Fuggerstädter jedoch. So reichte RWO erneut eine Einzelaktion, um das nicht unverdiente Remis zu sichern.

49 2. BUNDESLIGA kicker, 17. August KOBLENZ BIELEFELD: Gerstner analysiert ruhig das Unbegreifliche Rapolder: Das ist eine Botschaft! 1Die Fassungslosigkeit stand Bielefelds Torhüter Dennis Eilhoff nach dem 2:3 an seiner alten Wirkungsstätte ( , 50 Einsätze) in Koblenz ins Gesicht geschrieben. Das darf einem Aufstiegskandidaten nicht passieren. In der 2. Liga reichen 80 Minuten einfach nicht, wir haben aufgehört zu kämpfen und zu spielen. Und traf damit den Nagel auf den Kopf. Denn nach der 2:0-Führung, die sich die Arminia durch feines Kombinationsspiel verdient hatte, stellte Bielefeld sämtliche Aktivitäten ein und brachte so einen beherrschten Gegner unnötigerweise wieder zurück in die Partie. Es ist einfach unerklärlich, wie so etwas passieren kann, ärgerte sich Sechser Rüdiger Kauf. Sein Trainer Thomas Gerstner analysierte kühl und sachlich: Wir haben völlig zu Recht verloren, Schuld waren Passivität und individuelle Fehler. Dabei war vor allem 1Der 1. FC Kaiserslautern ist auf dem besten Weg, sich zum Angstgegner in Ahlens noch junger Zweitliga-Geschichte zu entwickeln. Wie im Vorjahr setzte es eine 0:1-Heimniederlage für Rot-Weiss und auch auf dem Betzenberg hatte man mit 1:4 den Kürzeren gezogen. Eine Statistik, an die Stefan Emmerling sicher keinen Gedanken verschwendet. Zu enttäuschend ist der punktlose Saisonstart. Wir wussten, dass wir ein schweres Auftaktprogramm haben, erklärte der Ahlener Coach, aber den einen oder anderen Punkt wollten wir 1Großer Aufwand wenig Ertrag. So lässt sich der Premierenauftritt des FC Augsburg in der neuen Arena in kurzen Worten beschreiben. 90 anstrengende Minuten, nicht nur für die Spieler, hatte auch FCA- Trainer Jos Luhukay durchlebt. Wohl mit wechselhaften Gefühlen, schließlich zeigte sein Team neben tollem Tempofußball auch unerklärliche Schnitzer im Abwehrverhalten, blankliegende Nerven in den Schlussminuten inklusive. Matchwinner: Shefki Kuqi (links, gegen Mijatovic) traf doppelt. AHLEN KAISERSLAUTERN: Emmerling setzt Toborg auf die Bank Traumstart aber Trainer Marco Kurz schimpft schon mitnehmen. Mit sieben Neuzugängen war sein Team gegen den FCK aufgelaufen, die optimale Besetzung gerade in der Offensive wird allerdings noch gesucht. So saß Ahlens letztjähriger Toptorjäger Lars Toborg bis zur 72. Minute nur auf der Bank. Seine Ausbootung wollte der sichtlich verärgerte 33-Jährige dabei nicht kommentieren. Gänzlich anders natürlich die Situation bei den Pfälzern: Mit den beiden Auftaktsiegen haben die Roten Teufel ihre verkorkste Vorbereitung vergessen gemacht. Eigentlich, denn FCK-Trainer Marco AUGSBURG OBERHAUSEN: Luginger zufrieden mit der Moral Luhukay stellt sich schützend vor Debütant Hegeler Warum der FCA nach zwei sehenswerten Treffern gegen Oberhausen noch zittern musste, ist schnell erklärt. Nachwuchsmann Jens Hegeler, nach 21 Minuten für Jonas de Roeck (Gehirnerschütterung) in der Innenverteidigung gekommen, sah gegen RWO-Stürmer Ronny König mit seinen 21 Jahren zweimal ganz alt aus. Klar darf das nicht passieren, aber wir suchen keine Schuld bei Einzelnen, stellte sich Luhukay schützend vor Foto: picture-alliance/dpa die Anfangsphase mit den zwei agilen Außenspielern Michael Delura und Chris Katongo zunächst genau das, was Gerstner sehen wollte. Auch die Analyse von Gerstners Gegenüber, Uwe Rapolder, fiel gemischt aus. Wir haben heute eine ganz wichtige Botschaft gesendet: Koblenz gibt nie auf. Unser Defensivverhalten war allerdings unterirdisch, daran müssen wir arbeiten. Sinnbild für den Koblenzer Auftritt war Stürmer Shefki Kuqi. 70 Minuten war der Finne völlig untergetaucht, stand aufgrund von Oberschenkelproblemen gar vor der Auswechslung. Allerdings dachte ich: Wenn einer trifft, dann er, rechtfertigte Rapolder den Verbleib des 32-Jährigen auf dem Feld. Damit hatte er das richtige Händchen, denn sobald Kuqi von siegessicheren Arminen Räume bekam, nutzte er sie eiskalt und leitete die Wende ein. Kurz sah einen glücklichen Sieg und war deswegen, Traumstart hin oder her, mit seiner Elf alles andere als zufrieden: Uns fehlt noch die Konstanz. Wir haben heute viel zu fahrlässig verteidigt. Letztlich haben die Lauterer diesen Dreier vor allem der Ahlener Abschlussschwäche zu verdanken. Wir standen schwer unter Druck, meinte Kurz, der seinen konditionell noch nicht voll auf der Höhe stehenden Angreifer Adam Nemec durchspielen ließ. Er ist wichtig für uns. Und wenn er sich quält, wird er vielleicht bald fit. den Debütanten im FCA-Dress. Ein Punkt aus zwei Spielen nun gilt es für die Fuggerstädter, am nächsten Spieltag gegen Bielefeld einen Fehlstart zu vermeiden. Auch Oberhausen am nächsten Spieltag gegen RW Ahlen ist hier gefordert, wenngleich sich Jürgen Luginger zufrieden mit der Moral und letztlich auch mit dem Remis zeigte. Mit etwas Glück wäre sogar mehr möglich gewesen, so der Coach weiter. PERSONALIEN 1. FC UNION BERLIN Mittelfeldspieler Hüzeyfe Dogan (28) erhielt gegen Düsseldorf (1:0) einen Schlag aufs Knie und fehlte am Sonntag beim Auslaufen. 1.FC KAISERSLAUTERN Torjäger Srdjan Lakic (25), der nach einer Leistenoperation an seinem Comeback arbeitete, fällt mindestens weitere zwei Monate wegen Fersenproblemen aus. Diese hatten dem Kroaten schon fast während der kompletten Rückrunde zu schaffen gemacht. SPVGG GREUTHER FÜRTH Bei Defensivmann Christian Rahn (30), der wegen eines Knorpelschadens im Knie bis Hinrundenende ausfällt, entscheidet sich bei einer Untersuchung in Augsburg am Dienstag, ob er ohne Schiene erste Übungen machen kann. TSV MÜNCHEN 1860 Im Zuge des Wechsels von Lars Bender (20, Mittelfeld) zu Bayer Leverkusen in den nächsten Tagen (siehe kicker vom 13.August, S. 34) könnte sich noch ein Neuzugang für die Löwen ergeben. Sascha Dum (23) wechselt eventuell im Gegenzug nach München. Der schnelle Linksfuß, der im offensiven Mittelfeld einsetzbar ist, spielt in Leverkusen keine Rolle mehr. Er, der in der vergangenen Saison in der Bundesliga 20-mal (kein Tor/ein Assist) für Bayer am Ball war, stand in dieser Spielzeit bislang noch nicht im Spielaufgebot der Leverkusener. Sein Vater Manfred (48) bestritt von 1983 bis 1990 als Stürmer in der 2. Liga 198 Spiele (35 Tore) für den 1. FC Saarbrücken, Union Solingen und den SC Freiburg. FORTUNA DÜSSELDORF Abwehrspieler Jens Langeneke (32, nach Innenbandanriss im Knie) steht wieder im Teamtraining. FC ST. PAULI Angreifer Nils Pichinot (19), am 1. Spieltag Siegtorschütze gegen Rot-Weiss Ahlen (2:1), und Mittelfeldspieler Max Kruse (21) fallen für die Partie in Aachen wegen Oberschenkelproblemen aus. TUS KOBLENZ Rüdiger Ziehl (31, Mittelfeld), der vor der Saison aussortiert wurde, wechselt zur 2. Mannschaft des VfL Wolfsburg, die in der Regionalliga Nord spielt und von Lorenz- Günther Köstner (57) trainiert wird. Er erhält einen Vertrag bis 2012.

50 58 2. BUNDESLIGA kicker, 17. August 2009 DUISBURG: Wagner erneut überzeugend Wütender Starke: Wir waren besser 1Die 90 Minuten beim 2:2 gegen Energie Cottbus waren die aussagekräftigsten, die der MSV seit langem präsentierte. Da war viel Klasse mit im Spiel: ein hohes Maß an Laufbereitschaft und der Mut, hohes Tempo zu gehen. Dass die Neururer-Truppe nicht mit einem Dreier belohnt wurde, war für die Verantwortlichen kein Beinbruch. Dass Sportdirektor Bruno Hübner und Rechtsverteidiger Bernd Korzynietz übereinstimmend meinten, man könne trotz des 2:2 auch viel Positíves aus einem solchen Match für die kommenden Aufgaben mitnehmen, fand allerdings nicht nur Zustimmung. Vor allem Torwart Tom Starke ärgerte sich: Vorher wäre ich mit einem Unentschieden einverstanden gewesen, weil Cottbus der klare Aufstiegsfavorit ist, aber jetzt bin ich doch wütend, weil wir die bessere Mannschaft und klar überlegen waren. Starke sprach die beiden Tore der Cottbuser an, individuelle Fehler, die nicht sein mussten. Sportdirektor Hübner fand aber ebenfalls noch Anlass zur Kritik. Die Abstimmung zwischen Frank Fahrenhorst und Björn Schlicke muss noch besser werden. Aber das geht speziell auf diesen Positionen nicht von heute auf morgen. Ein Spieler stand erneut im Fokus: Stürmer Sandro Wagner. Der 21-Jährige, in der vergangenen Woche der Mann des Spieltages, überzeugte erneut und wurde im Duell auf Augenhöhe mit seinem Freund Markus Brzenska zum Punktsieger. Wagner bereitete den 2:2-Ausgleich durch Bodzek vor. Sein Tor, das 1:1, war in erster Linie der Übersicht von Dorge Kouemaha zu verdanken. Zwei Spiele, drei Tore der U-21-Europameister befindet sich deutlich sichtbar in einem Leistungshoch. Nach dem Doppelpack Treffsicher: MSV-Angreifer Sandro Wagner (re.) erzielt das zwischenzeitliche 1:1. Markus Brzenska (Mi.) und Ovidiu Burca kommen zu spät. beim Auftakt in Frankfurt stellte er die Energie-Abwehr vielfach vor Rätsel. Beweglich, anspielbar und immer um den Abschluss bemüht, war er einfach nicht in den Griff zu kriegen und klar der beste Stürmer auf dem Platz. Für Trainer Peter Neururer ist dies keine Überraschung. Der Trainer wagte zudem nach den Eindrücken des ersten Heimspiels eine Prognose. Das war ein Klassespiel, mit beiden Teams ist im Aufstiegskampf zu rechnen. Foto: imago/t-f-foto MSV Duisburg Energie Cottbus 2:2 (1:1). Duisburg: Starke (3) Trainer: Neururer Korzynietz (3) Schlicke (3) Fahrenhorst (4,5) Veigneau (2,5) Yankov (3) Bodzek (2,5) Tararache (2,5) Tiffert (2,5) Wagner (2) Kouemaha (3) Jula (2,5) Radu (3,5) Miatke (4,5) Kurth (3,5) Burca (3) Shao (3) Bittroff (3,5) Mitreski (3) Brzenska (3) Angelov (3) Cottbus: Tremmel (2,5) Trainer: Wollitz Eingewechselt: 61. Caiuby ( ) für Yankov, 75. Ede ( ) für Kouemaha 46. Sörensen (3) für Miatke, 81. Petersen ( ) für Jula, 88. Kweuke ( ) für Radu Reservebank: Herzog (Tor), Tiago, Grlic, Sahan, Adler Hirschfeld (Tor), Kukielka, Börner, Schwarz Tore: 0:1 Shao (41., Vorarbeit Jula), 1:1 Wagner (45./+1, Kouemaha), 1:2 Jula (59., Sörensen), 2:2 Bodzek (83., Wagner) SR: Stark (Ergolding), Note 3, einige Probleme in der Zweikampfbewertung, aber angenehm unauffällig. Zuschauer: Gelbe Karten: Wagner, Tiffert Burca, Kurth, Angelov Spieler des Spiels: Sandro Wagner, erneut beweglich und agil, ein Treffer, ein Assist. VON BERND BEMMANN UND FRANK NOACK Ein glücklicher Punktgewinn für Cottbus, das sich allerdings als sehr effizient im Abschluss erwies. Zwei Tore aus drei Chancen dienen als Beleg. Die Neururer-Elf agierte dagegen lauffreudig und temporeich, ließ aber im Abschluss zu viele Gelegenheiten ungenutzt. Energie wirkte anfangs passiv, nutzte aber eine Unachtsamkeit in der MSV-Defensive eiskalt zur Führung. Auch nach Wagners Ausgleich zeigte Duisburg die reifere Spielanlage, musste aber erneut durch einen Konter einen Rückstand hinnehmen. Trotzdem hielt der MSV das Tempo hoch und kam verdient zum Ausgleich durch Bodzek. COTTBUS: Feichtenbeiner und die Augenhöhe Spielplan bringt Wollitz in Rage 1Ein Startsieg gegen den vermeintlichen Topfavoriten Augsburg und nun ein 2:2 in Duisburg Energie Cottbus ist in der 2. Liga angekommen. Hier entsteht eine Mannschaft, die mehr will. Vor allem hat sie richtig Bock auf Fußball, freute sich Trainer Claus-Dieter Wollitz. Er hat es geschafft, selbst einstige Pflegefälle wiederzubeleben. Die wegen ihrer kritischen Äußerungen schon abgeschriebenen Stanislav Angelov und Igor Mitreski hat er zu Führungsspielern gemacht. Nur zwei Tage nach ihren Einsätzen für Bulgarien beziehungsweise Mazedonien gehörten sie in Duisburg zu den Aktivposten. Sie haben Charakter gezeigt, lobte Wollitz und kritisierte gleichzeitig die für den Terminplan zuständige DFL (Deutsche Fußball Liga): Man sollte daran denken, dass es nicht nur die 1. Liga gibt. Ich finde es unmöglich, wenn Spieler nur 48 Stunden nach einem Länderspiel schon wieder auflaufen müssen. Wollitz nutzt derweil die Aufbruchstimmung, um weiter auf punktuelle Verstärkungen des Kaders zu drängen. Ein Linksverteidiger und ein Antreiber fürs Mittelfeld stehen auf seiner Wunschliste. Beide Transfers sind vom Präsidium abgesegnet. Ich bin optimistisch, dass wir fündig werden, betont Wollitz. Wir heißt in diesem Fall vor allem Wollitz. Laut Präsident Ulrich Lepsch sollen Wollitz und der für den zurückgetretenen Sportdirektor Heidrich verpflichtete Michael Feichtenbeiner zwar auf Augenhöhe arbeiten. Die Tatsache, dass der neue Sportdirektor nicht per Pressekonferenz vorgestellt wurde, sagt jedoch viel über die wahre Kräfteverteilung in der neuen Führungsspitze aus. Den introvertierten Feichtenbeiner schreckt das nicht: Pele und ich sind vom Naturell sehr verschieden. Aber gerade deshalb werden wir uns gut ergänzen. Kritikfreudig: Pelé Wollitz. Foto: imago/t-f-foto

51 2. BUNDESLIGA kicker, 17. August UNION BERLIN: Der Joker trifft gegen seinen Ex-Klub und will jetzt seinen Stammplatz zurück Sahins süße Rache Neuhaus jubelt: Ein Traumstart 1Verlieren, das hatte Kenan Sahin (24) schon vor dem Spiel deutlich gemacht, verlieren dürfe Union nicht, sonst kommen nur doofe Sprüche von den Ex-Kollegen. Und weil die Mitspieler diesmal im Torabschluss sündigten, schritt der eingewechselte Sahin kurzerhand selbst zur Tat und entledigte sich der Sorge, er könnte im Misserfolgsfall Häme abbekommen. Gegen den Ex-Verein zu treffen, das ist immer schön, bekannte Sahin, der erst im Winter Düsseldorf in Richtung Berlin verlassen hatte, am Samstag. Der Trainer hat gesagt, ich soll was machen. Aber es ist nicht so, dass ich noch eine Rechnung mit Fortuna offen hatte. Auf dem Rasen sah das anders aus. Direkt nach Abpfiff lief Sahin in die Richtung der Düsseldorfer Fans und streckte mit Blick auf die Kurve beide Fäuste in die Luft. Am Sonntag erklärte der Matchwinner seinen Temperamentsausbruch: Beim letzten Spiel in der 3. Liga und bei meiner Einwechslung am Samstag haben mich die Fortuna- Fans gnadenlos ausgepfiffen. Sahin VON STEFFEN ROHR Union ging trotz der Hitze hohes Tempo und investierte viel. Aus einer kompakten Defensive mit Stuff als Stabilisator und Younga- Mouhani als wirkungsvollem Abräumer machten die Berliner vor allem über rechts Druck (Mattuschka). Mit kluger Spielverlagerung und rächte sich mit einem Tor und bescherte Union einen perfekten Start. Er selbst bleibt gelassen: Trotz der sechs Punkte übertreibt hier jetzt keiner. Aber die Rolle als Joker will Sahin, der sich unter der Woche noch Spielpraxis bei Union II 1. FC Union Berlin Fortuna Düsseldorf 1:0 (0:0). Union: Glinker (3) Trainer: Neuhaus Bemben (3) Stuff (2,5) Göhlert (3) Kohlmann (3) Younga-Mouhani (2) Mattuschka (2) Gebhardt (4) Dogan (3,5) Benyamina (3) Mosquera (3,5) Bulykin (4) Jovanovic (4,5) Lambertz (3,5) Christ (4,5) Fink (3,5) Sieger (4) J. van den Bergh (3,5) Anderson (2,5) Cakir (4) Weber (3) Düsseldorf: Ratajczak (4) Trainer: Meier Eingewechselt: 67. Sahin (2) für Gebhardt, 90. Brunnemann ( ) für Mosquera, 90./+1 Rauw ( ) für Benyamina 55. Caillas (3,5) für Christ, 81. Zoundi ( ) für Sieger, 82. Lawarée ( ) für Bulykin Reservebank: Busch (Tor), Parensen, Peitz, Biran Schulze-Niehues (Tor), Hergesell, Palikuca, Costa Tor: 1:0 Sahin (76., ohne Vorarbeit) SR: Willenborg (Osnabrück), Note 2,5, gute Spielleitung, wenngleich er bisweilen einen Tick zu theatralisch agierte. Zuschauer: Gelbe Karten: Gebhardt, Dogan, Younga-Mouhani Cakir Spieler des Spiels: Macchambes Younga-Mouhani, verband Übersicht und Zweikampfstärke, eroberte viele Bälle. viel Geduld wurde Düsseldorf bespielt. Die Fortuna brauchte eine halbe Stunde, um sich freizuschwimmen, blieb im Abschluss aber harmlos. Nach Christs Ausscheiden wechselte Lambertz in die Zentrale. Unions Joker Sahin stach ausgerechnet in der besten Düsseldorfer Phase, trotzdem war s ein verdienter Sieg. in der sechstklassigen Berlin-Liga verschaffte, schnellstens ablegen: Damit bin ich nicht zufrieden, niemand wäre das. Die Dichte im Kader sorgt dafür, dass alle Gas geben so wie Sahin und Shergo Biran (30) unter der Jubel gegen die Ex-Kollegen: Unions Stürmer Kenan Sahin brüllt den Frust über Pfiffe der Düsseldorfer Fans nach dem 1:0-Siegtreffer hinaus. NACHGEFRAGT Bei uns gönnt es jeder dem anderen kicker: Zwei Spiele, sechs Punkte, noch kein Gegentor macht der 1. FC Union einfach dort weiter, wo er in der 3. Liga aufgehört hat, Herr Benyamina? Karim Benyamina (27): Die Stimmung ist natürlich richtig gut, aber wir haben weiterhin Respekt vor der 2. Liga deshalb sind wir so stark. kicker: Startet Union jetzt durch? Benyamina: Wir sind in der vergangenen Saison auf dem Teppich geblieben. Auch jetzt hebt niemand ab. Jeder Einzelne will den Klassenerhalt, nur darum geht es. kicker: Was ist im Augenblick das Erfolgsgeheimnis von Union? Benyamina: Unsere Abwehr ist die Basis, man muss den Jungs hinten wirklich ein Kompliment machen. Und vorn bleiben wir geduldig, auch wenn wie gegen Düsseldorf kein frühes Tor gelingt. kicker: Der eingewechselte Kenan Sahin traf, Sie gingen leer aus. Enttäuscht? Benyamina: Der Schuss wurde abgefälscht, also war es ein Eigentor. Nein, im Ernst: Kenan hat das super gemacht. Und bei uns gönnt es jeder dem anderen. Foto: koekoch Woche spielte Verteidiger Daniel Schulz (23) am Samstag für Union II (0:0 gegen Hermsdorf). Für den Mann, der im Pokal gegen Bremen (0:5) noch in der Startelf stand und wenig später seine Kapitänsbinde an Marco Gebhardt (36) abgeben musste, geht der Absturz weiter. Hinter Christian Stuff (27), Daniel Göhlert (28) und Bernd Rauw (29) ist Schulz nur noch Innenverteidiger Nummer vier. Doch im Moment hat er wenige Argumente. Die Abwehr steht und die Offensive trifft. Wir haben einen Traumstart hingelegt, sagt Coach Uwe Neuhaus. Am Freitag kommt Hansa Rostock zum Ost- Derby. Es soll der nächste Feiertag in der Alten Försterei werden. DÜSSELDORF Bangen um Christ, Hoffen auf Melka 1Die Ungewissheit überdauerte auch den gestrigen Sonntag, erst am heutigen Montag folgt die Aufklärung. Dann wird eine eingehende Untersuchung Aufschluss geben, wie schwer bei Düsseldorfs Spielmacher Marco Christ (28) das Innenband im linken Knie beschädigt ist. Fällt er länger aus, könnte wie in der Schlussphase gegen Union Andreas Lambertz (24) die Zentrale besetzen. Lambertz hat schwer ins Spiel gefunden, später wurde er besser, bilanzierte Fortunas Coach Norbert Meier. Aber das sind wir von ihm gewohnt. Gewohnt sind sie in Düsseldorf auch knappe Niederlagen gegen Union. Wir sollten beantragen, die Spiele gegen Union künftig ausfallen zu lassen, sagte Meier angesichts des vierten 0:1 in Folge scherzhaft. Denn das Ergebnis steht ja vorher schon fest. Nach dem guten Saisonauftakt gab s am Samstag den ersten Dämpfer. Viele Chancen kriegst du nicht in so einem Spiel, sagt Stephan Sieger (29). Eine davon musst du halt mal nutzen. Sieger hatte vor dem 0:1 den Ball unglücklich abgefälscht. Erst bekam der Ball eine andere Flugkurve, dann kam er aus der Sonne, erklärt Keeper Michael Ratajczak (27). Einen Vorwurf von Meier ( Der Ball kam runter wie ein Stein ) gab s nicht, trotzdem soll Stammkeeper Michael Melka (31, Zehenstauchung) gegen Koblenz in den Kasten zurückkehren.

52 60 2. BUNDESLIGA kicker, 17. August 2009 Hansa Rostock TSV München :1 (1:1). Rostock: Walke (2,5) Trainer: Zachhuber Schöneberg (4) Sebastian (3,5) Orestes (3) Carnell (3) Bülow (3) Schlitte (3,5) Retov (4,5) Fillinger (5) Jänicke (3) Kern (4) Cooper (4) Lauth (2) Ludwig (3,5) Lovin (3,5) Bender (4,5) Kaiser (3) Holebas (3,5) Ghvinianidze (5) Felhi (4) Rukavina (4) TSV 1860: Kiraly (3,5) Trainer: Lienen Eingewechselt: 41. Schröder (2) für Orestes, 72. Bartels ( ) für Jänicke, 87. Langen ( ) für Schlitte 58. Ignjovski (4) für Bender, 62. Pappas ( ) für Kaiser, 72. Schäffl er ( ) für Cooper Reservebank: Hahnel (Tor), Oczipka, Schied, Kroos Tschauner (Tor), Hoffmann, Rösler, Camdal Tore: 1:0 Jänicke (7., Vorarbeit Schlitte), 1:1 Lauth (19., Rukavina), 2:1 Bartels (79., Carnell) SR: Rafati (Hannover), Note 2, sicher in der Zweikampfbewertung, angemessen großzügige Spielleitung in einer fairen Partie. Zuschauer: Gelbe Karte: Schöneberg Spieler des Spiels: Benjamin Lauth, nicht nur wegen seines Tores ein ständiger Unruheherd, dank eines enormen Laufpensums überall zu fi nden. VON OLIVER HARTMANN UND RICHARD ROESENER Abgesehen von der Anfangsphase war 1860 trotz des frühen Rückstandes in der ersten Halbzeit die dominierende Mannschaft, schlug aus der Überlegenheit und den sich bietenden Chancen (Cooper, Holebas) aber zu wenig Kapital. Bei Rostock fehlte es trotz Systemumstellung an Kompaktheit und an Durchschlagskraft, weil zu langsam umgeschaltet und im Aufbau zu viele Fehler (Retov, Fillinger, Schöneberg) gemacht wurden. Erst in den letzten 20 Minuten kam Hansa gegen nun zu passive Münchner auf und durch Bartels zum glücklichen Sieg. SC Paderborn 07 Karlsruher SC 2:0 (2:0). Paderborn: Masuch (3,5) Trainer: Schubert Schachten (3) Holst (3,5) Gonther (3,5) Wachsmuth (3) Krösche (3) Guié-Mien (3) Alushi (3) Brückner (2) Löning (4) Krause (4) Fink (4) Tarvajärvi (5) Stindl (4,5) Engelhardt (4) Timm (4,5) Aduobe (3,5) Schäfer (5) Drpic (4) S. Langkamp (4) Mutzel (4,5) Karlsruhe: Kornetzky (3,5) Trainer: Becker Eingewechselt: 55. Güvenisik (3,5) für Krause, 79. Zedi ( ) für Löning, 83. Brandy ( ) für Brückner 38. Chrisantus (4) für Tarvajärvi, 46. Krebs (4) für Timm, 80. Buck ( ) für Engelhardt Reservebank: Burchert (Tor), Klukin, Heithölter, Manno Nicht (Tor), Demirtas, M. Langkamp, Staffeldt Tore: 1:0 Schachten (5., Vorarbeit Alushi), 2:0 Wachsmuth (31., Guié-Mien) SR: Aytekin (Oberasbach), Note 2, souveräne Leistung in einer fair geführten Partie. Zuschauer: 8463 Gelbe Karten: Alushi Drpic Spieler des Spiels: Daniel Brückner, lauf- und dribbelstarker Linksaußen, brachte die KSC-Abwehr immer wieder in Verlegenheit. VON PETER PUTZING UND JOCHEM SCHULZE In der ersten Halbzeit offenbarten beide Teams einige Abwehrschwächen, insbesondere Karlsruhe fand nie den Spielrhythmus. Die Paderborner Außenverteidiger Schachten und Wachsmuth nutzten individuelle Fehler zur 2:0-Führung. Die Gäste aber trafen zweimal nur die Latte. Nach der Pause ließen die enttäuschenden Karlsruher immer mehr nach und gaben sich schließlich vorzeitig auf, ein Aufbäumen war nie zu sehen. Die kampfstarken Paderborner gewannen immer mehr an Sicherheit und brachten den verdienten Sieg sicher über die Zeit. Vorentscheidung: Paderborns Toni Wachsmuth (rechts) trifft mit einem fulminanten Schuss zum 2:0. Andreas Schäfer schaut nur zu. PADERBORN: Außenverteidiger torgefährlich Toni Wachsmuth nutzt seine Chance 1Großes Aufatmen in Ostwestfalen: Neuling SC Paderborn hat den 0:3-Fehlstart beim Mitaufsteiger Düsseldorf durch den 2:0-Erfolg über Erstligaabsteiger Karlsruhe sofort wettgemacht. Das lag vor allem daran, das Coach Andre Schubert bei der Aufstellung ein glückliches Händchen bewies. Der für den in Düsseldorf enttäuschenden Philipp Heithölter (kicker-note 5) in die Startelf gerückte Toni Wachsmuth schoss das letztlich vorentscheidende 2:0. Wir haben um jeden Ball gekämpft und sind viel gelaufen. Das hat sich ausgezahlt, sagte der 22 Jahre alte Rechtsverteidiger nach Spielschluss. Überhaupt standen die Abwehrspieler im Rampenlicht. Denn die Führung hatte ebenfalls ein Defensivmann erzielt. Der von Borussia Mönchengladbach ausgeliehene Sebastian Schachten verwertete eine Alushi-Flanke per Kopf und freute sich über einen wichtigen Sieg für die Moral. Dass in der zweiten Halbzeit bei guten Konterchancen das mögliche 3:0 verpasst wurde, ärgerte Schubert allerdings schon. Wir hätten den Sack früher zumachen können, bedauerte der 38-Jährige und lobte sein Team für die insgesamt gute Leistung. Wir haben mit Leidenschaft gespielt und die Zweikämpfe angenommen, sah Schubert seine Vorgaben erfüllt und freute sich auch über das nötige Quäntchen Glück. Das hatte den Paderbornern in Düsseldorf nämlich noch gefehlt. Foto: imago/pmk

53 2. BUNDESLIGA kicker, 17. August ROSTOCK: Zachhuber wechselt den Sieg ein Ansage an Bartels und Sonderlob für Schröder 1Nach dem Pokal-K.o. in Osnabrück und dem Saison-Fehlstart in Bielefeld hat Hansa Rostock mit dem ersten Pflichtspiel-Erfolg der Spielrunde die drohende Krise abgewendet. Ich wollte eine Reaktion auf das Bielefeld-Spiel sehen, die hat die Mannschaft vor allem in der zweiten Halbzeit gezeigt, atmete Andreas Zachhuber durch. Allerdings kam auch der Trainer nicht an der Erkenntnis vorbei, dass spielerisch noch einiges im Argen liegt bei seinem ob der vorangegangenen Niederlagen sichtlich verunsicherten Personal: Wir hatten Glück, dass wir nicht mit einem Rückstand in die Halbzeit gingen. Dass Hansa mit zunehmender Spielzeit die Kurve kriegte, war auch Zachhubers Personalentscheidungen zu verdanken. Nach dem Ausfall von Orestes (Oberschenkelzerrung) schickte er Oliver Schröder ins Rennen. Im Gegensatz zum Pokalspiel in Osnabrück, als der Brasilianer ebenfalls verletzungsbedingt das Feld räumen musste, beorderte der Trainer den Defensiv-Allrounder aber nicht ins Abwehrzentrum, 1Nach dem 0:2 in Paderborn ist der Fehlstart perfekt. Zwei Spiele sind absolviert und schon scheint der KSC ratlos. Spieler wie Verantwortliche. Wir sind sprachlos, das war das Schlimmste, was ich hier erlebt habe, so Kapitän Mutzel. Es gibt Gründe für den blutleeren Auftritt beim Aufsteiger. Zehn der eingesetzten Akteure haben Erstligaerfahrung, scheinen aber noch nicht auf Liga zwei eingestellt. Das sah auch Trainer Becker so: Die Mannschaft stellt sich diesem Kampffußball nicht. Auch die Chancenauswertung (Fink, Stindl, Timm) ist weiterhin katastrophal. Zudem: Der KSC agiert zu abwartend, steht im Mittelfeld zu tief, spielt nie Pressing. Es gab nicht einmal ein Aufbäumen zu sehen nur ein Aufgeben war zu erkennen. Viel Arbeit für Trainer Becker. Der zog erstmals seine schützende Hand von den Spielern weg, stellte gar die sondern ins defensive Mittelfeld (wofür Kai Bülow nach hinten rückte). Eine Maßnahme, die sofort Struktur ins bis dahin ungeordnete Spiel brachte. Oliver Schröder hat sich ein Sonderlob verdient, er hat das richtig gut gemacht, urteilte Zachhuber über den 29-Jährigen, der beim VfL Bochum ausgemustert wurde, in Rostock nach einem Probetraining Aufnahme fand und nun das Vertrauen zurückzahlte. Ich bin dem Verein und dem Trainer dankbar, dass sie mir diese Chance gegeben haben, so Schröder, der sich zu Recht Hoffnungen macht, dass dieses Spiel ein erster Schritt in die erste Elf war. Fin Bartels (22) verfolgt das gleiche Ziel. Weil während der Vorbereitung im Formtief, lief ihm Eigengewächs Tobias Jänicke (20) den Rang ab. Sieben Minuten nach der Einwechslung meldete sich Bartels nun mit einer akrobatischen Einlage als Matchwinner zurück. Ein derlei entschlossenes Auftreten hatte Zachhuber zuvor von dem Wirbelwind eingefordert: Er muss endlich anfangen, männlicher zu spielen. KSC: Becker kritisiert Rolf Kahn macht Ernst Dohmen: Eine Unverschämtheit erfahrenen Akteure (Aduobe, Drpic, Engelhardt, Mutzel, Timm) an den Pranger. Da muss mehr kommen! Manager Dohmen prügelte auf das gesamte Team ein. Eine Unverschämtheit, eine absolute Sauerei. Zu seiner Zukunft erklärte Becker: Nach solchen Spielen stehen die Verantwortlichen in der Kritik, der muss ich mich stellen. Eine kritische Nachbetrachtung der letzten Monate fordert Rolf Kahn schon lange. Weil der Verein seiner Meinung nach im Abstiegsjahr keine Konsequenzen aus dem Scheitern zog, will sich der 65-Jährige nun am 12. Oktober für das Präsidentenamt bewerben notfalls auch in einer Kampfkandidatur gegen den aktuellen KSC-Chef Raase. Unterstützung bekommt er dabei von Sohn Oliver Kahn. Der Ex-Nationalkeeper will aber definitiv kein Amt bei seinem Ex-Klub übernehmen. Foto: inside-picture/bongarts Youngster in der Offensive: Torschütze Tobias Jaenicke (links) überzeugte nicht nur im Zweikampf mit 1860-Mittelfeldspieler Florin Lovin. 1860: Gute Aussichten für Marcos Antonio Stevic kritisiert müden Ghvinianidze 1Neuzugang Nummer elf durfte nach der langen Anreise noch mal ein Wochenende die Füße hochlegen. Marcos Antonio, die brasilianische Löwen-Verstärkung für die linke Seite (21, ausgeliehen vom Ausbildungsklub SC Corinthians Alagoano), hat die Auswärtsniederlage seines neuen Arbeitgebers nur am Fernseher erlebt, aber wer weiß: Nach den Eindrücken des Rostock- Spiels (1:2) könnte es passieren, dass der TSV 1860 die Dienste des Mini- Zé Roberto (Sportchef Miki Stevic) schneller in Anspruch nimmt, als alle Beteiligten glauben. Trainer Ewald Lienen kann es nämlich nicht gefallen haben, wie sich seine Hintermannschaft bei den Gegentoren angestellt hat. Sportchef Stevic kritisierte vor allem die Länderspielreisenden, insbesondere Mate Ghvinianidze, der am Mittwoch mit Georgien auf Malta spielte und sich beim 1:2 des Rostockers Fin Bartels anfängerhaft übertölpeln ließ. Da muss ich mich professioneller verhalten, schimpfte Stevic, wenn er müde ist, solle er es vorher sagen oder sich besser konzentrieren. Torhüter Gabor Kiraly (stand erstmals seit drei Jahren wieder in Ungarns Nationalkader) und Antonio Rukavina (mit Serbien in Südamerika) sahen vor allem beim 0:1 schlecht aus. Linksverteidiger Jose Holebas nahm Stevic von seiner Kritik aus. Trainer Lienen sprach indes von einer albernen Niederlage. Albern deswegen, weil seine Löwen vor allem in technischer Hinsicht nicht das schlechtere Team waren. In der langen Pause bis zum Heimspiel gegen den KSC wird Lienen viel üben lassen, nicht zuletzt die Defensivlaufwege. Bereits am morgigen Dienstag soll auch der neue Samba-Kicker ins Training einsteigen. Der Trainer bezeichnet Marcos Antonio als Projekt für die Zukunft. Das Beispiel des rechten Mittelfeldflitzers Sandro Kaiser (verlängerte vergangene Woche wie Manuel Schäffler bis 2012) hat gezeigt: Wenn die Leistungen stimmen, kann die Zukunft für ein Talent auch mal früher beginnen...

54 2. BUNDESLIGA 62 kicker, 17. August 2009 SpVgg Greuther Fürth FSV Frankfurt 4:0 (1:0). Greuther Fürth: Loboué (3) Trainer: Möhlmann Schröck (3) Biliskov (3) Karaslavov (3) Hrgovic (3) Caligiuri (1) Nehrig (2) Prib (2) Y. Mokhtari (3) Allagui (2,5) Nöthe (1) Junior Ross (6) Cenci (5,5) Kujabi (4,5) Ledgerwood (6) Coulibaly (4,5) O. Mokhtari (5,5) Voigt (6) Husterer (4,5) Gledson (6) Ledesma (6) Frankfurt: Klandt (4) Trainer: Oral Eingewechselt: 78. Müller ( ) für Schröck und Sailer ( ) für Nöthe, 86. Schahin ( ) für Allagui 46. Diakité (5,5) für Ledgerwood, 65. Klitzpera ( ) für Husterer, 66. Simac ( ) für O. Mokhtari Reservebank: Fejzic (Tor), Falkenberg, Mauersberger, Serdarusic Stahl (Tor), Pintol, Bouhaddouz, Taylor Tore: 1:0 Y. Mokhtari (21., Vorarbeit Nöthe), 2:0 Nehrig (47., Allagui), 3:0 Nöthe (56., Prib), 4:0 Nöthe (61., Nehrig) SR: Christ (Kaiserslautern), Note 2, ohne Probleme in einer leicht zu leitenden Partie. Zuschauer: 6230 Gelbe Karten: Coulibaly, Klandt, Gledson, Kujabi Spieler des Spiels: Marco Caligiuri, als Sechser kann man es nicht besser machen. VON AXEL HEIBER UND FLORIAN JENNEMANN Die Frankfurter erwiesen sich als Aufbaugegner für kompakte Fürther, die die Partie bis auf eine Szene (13., Loboué hält gegen Coulibaly) kontrollierten und spätestens nach der Pause dominierten. Der FSV war da nicht mehr als ein Spielball der Gastgeber. Hätten Nehrig, Nöthe und Co. konsequent bis zum Schluss gespielt, wären mehr als die vier Treffer herausgesprungen. Defensiv präsentierte sich Frankfurt als Torso, offensiv waren nur Alibi-Aktionen zu sehen ohne Engagement, ohne Zweikämpfe, auch ohne den Willen, sich zu wehren. GREUTHER FÜRTH Nöthe trifft doppelt, Mokhtari warnt 1Die Nerven waren angespannt. Pleite in Kaiserslautern, Cottbus und Bielefeld vor der Brust. Ein Fehlstart drohte und wurde eindrucksvoll umgangen. 4:0 gegen den FSV. Mit einer starken rechten Seite (Bernd Nehrig: Mit Schröck verstehe ich mich blind ), mit einem neuen System (Raute), mit Youssef Mokhtari hinter den Spitzen ( Man muss jedem Spieler die Chance geben, seine Stärken auszuspielen ). Da zudem Marco Caligiuri als Sechser brillierte, Neuzugang Christopher Nöthe das 1:0 vorbereitete und selbst zweimal traf, war alle Kritik wie weggeblasen. Nehrig betont: Wenn wir unsere Leistung abrufen, hat es jeder Gegner schwer. Und trotzdem darf der klare Erfolg kein Maßstab sein. Mokhtari sagt: Wir müssen es schnellstens abhaken, mit Cottbus wartet ein harter Brocken. Gegen Frankfurt, seinen Ex- Verein, traf er zur Führung. Gegen Cottbus, auch ein Ex-Verein, bedarf es einer Steigerung. Es ist noch bei allen Luft nach oben, so der 30-Jährige. FRANKFURT Kollektives Koma : Reisig ist entsetzt 1Nach der desolaten Leistung bei Greuther Fürth ist beim FSV Frankfurt der Fehlstart in die Saison perfekt, Spieler und Verantwortliche wirken ratlos. Geschäftsführer Bernd Reisig zürnte: Diese Leistung war absolut katastrophal, ein kollektives Koma. Ich werde nicht mit der Mannschaft zurückfahren, sonst habe ich die Staatsanwaltschaft am Hals. In der vergangenen Saison wurden wir nicht ein einziges Mal so vorgeführt. Kapitän Sead Mehic, der aufgrund einer Sehnenentzündung im Knöchel das Spiel von der Tribüne aus verfolgte, wirkte auch noch am Sonntag schockiert: Das hat mich erschreckt, mit so etwas hätte ich nicht gerechnet. Der 34-Jährige, der am heutigen Montag ins Mannschaftstraining zurückkehren will, fordert vor dem richtungweisenden Spiel gegen Paderborn ein anderes Auftreten. Wir müssen über den Kampf ins Spiel finden und kompakt stehen. Anders können wir gar nicht spielen, erklärt der Mittelfeldakteur. JULIAN FRANZKE Am heutigen Montag um Uhr auf dem Tivoli: Alemannia Aachen FC St. Pauli Seeberger: Euphorie und Taktik Ebbers vor doppelter Rückkehr 1Trainiert haben die Alemannen schon mehrmals im neuen Tivoli, am letzten Freitagabend sogar um Uhr unter Flutlicht. Auch ein offizielles Testspiel haben sie bereits in ihrer brandneuen Heimspielstätte absolviert (2:2 gegen Lierse SK) allerdings vor leeren Rängen. Daher ist die Vorfreude auf das erste Spiel vor Zuschauern im ausverkauften Tivoli gegen St. Pauli heute Abend bei Jürgen Seeberger (Foto) und seinen Jungs nach wie vor ungebrochen. Mehr noch: Sie wächst förmlich von Minute zu Minute an. Der Spannungsbogen bis zum Anpfiff ist da. Alle Spieler, die dabei sein dürfen, sind extrem begeistert, sagt der Alemannia-Trainer. Dabei weiß der 44-Jährige sehr wohl, dass der FC St. Pauli ein gefährlicher Gegner ist, der nach oben will. Und er weiß auch, dass es selbst im ersten Spiel einer neuen Ära für Aachen nur um drei Punkte geht. Aber als Euphoriebremser will sich Seeberger erst gar nicht versuchen, denn: Jeder wird euphorisiert sein, wenn er hier einläuft. Das geschieht ganz automatisch. Außerdem müsse es ja gar nicht so schlecht sein, wenn die Spieler noch euphorischer in die Zweikämpfe gehen. Vorausgesetzt, sie halten sich an die Taktik. Wer das tun soll, dürfte bis auf die linke Mittelfeldposition klar sein. Für den gelb-rot-gesperrten Manuel Junglas wird Florian TV Müller wohl wieder von dort nach rechts rutschen. Und links konkurrieren Patrick Milchraum und Daniel Adlung um den frei gewordenen Platz. HOLGER RICHTER Aachen: 1 Stuckmann 28 Casper, 5 Szukala, 19 Olajengbesi, 32 Achenbach 16 Müller, 10 Burkhardt, 21 Fiel, 26 Milchraum 8 Nemeth, 9 Auer Live auf DSF und Sky Montag, ab Uhr 1Das Auswärtsspiel in Aachen sorgt bei St. Pauli für gesteigerte Vorfreude. Mit Marius Ebbers (Foto), Matthias Lehmann, Florian Bruns und Ralph Gunesch kehren gleich vier Spieler an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Die drei Jahre bei der Alemannia waren meine schönste Zeit als Profi, sagt Ebbers, der nach seinem Nasenbruch und einem Kurzeinsatz zum Auftakt gegen Ahlen (2:1) wieder in die Startelf drängt. Gut möglich daher, dass Holger Stanislawski sein System umstellt und statt des gegen defensiv orientierte Ahlener praktizierten nun im spielen lässt. Taktisch wie auch personell verfügt der Trainer über zahlreiche Optionen. Neben Ebbers, der im Angriff Rouwen Hennings verdrängen könnte, meldete sich auch Spielmacher Charles Takyi nach überstandener Grippe wieder gesund. Die Auswahl ist groß. Es wird Härtefälle geben, weiß Stanislawski. Zu den wenigen, die ihren Platz sicher haben, gehört Lehmann. Es wird ein besonderes Spiel für mich, sagt der 26-Jährige, der in der Vorsaison noch die Kapitänsbinde bei der Alemannia getragen hatte, sich dann aber mit Trainer Jürgen Seeberger überwarf und ging. Ich komme nicht im Zorn. Zumal sich Aachen gegen St. Pauli immer schwergetan hat. Die Hamburger kommen mit breiter Brust, wollen den zweiten Sieg im zweiten Spiel. So einen Start legten sie in der 2. Liga erst einmal hin: in der Saison 2000/01, an deren Ende der Bundesliga-Aufstieg stand. LUTZ WÖCKENER St.Pauli: 25 Hain 24 Rothenbach, 4 Morena, 16 Thorandt, 32 Drobo-Ampem 17 Boll 8 Bruns, 13 Takyi, 20 Lehmann, 23 Naki 9 Ebbers

55 3. LIGA kicker, 17. August SPIELTAG SV Wehen Wuppertaler SVB 2:3 (0:0) Bor. Dortmund II K. Offenbach 0:0 VfL Osnabrück FC Ingolstadt 5:2 (1:2) RW Erfurt SpVgg U haching 1:1 (1:1) Erzgebirge Aue Carl Zeiss Jena 0:0 SV Sandhausen Heidenheim 3:0 (1:0) W. Burghausen Braunschweig 0:2 (0:0) Holstein Kiel Werder Bremen II 4:0 (2:0) B. München II Dyn. Dresden 0:0 VfB Stuttgart II J. Regensburg 2:3 (1:0) 5. SPIELTAG Freitag, 21. August (19 Uhr): FC Ingolstadt B. Dortmund II ( -, - ) Samstag, 22. August (14 Uhr): J. Regensburg Braunschweig (2:0, 3:0) Dyn. Dresden Erzgebirge Aue (3:1, 1:1) Unterhaching VfL Osnabrück ( -, - ) Kickers Offenbach Holst. Kiel ( -, - ) W. Bremen II W. Burghausen (2:2, 2:2) Wuppertaler SVB Sandhausen (1:0, 1:1) Heidenheim Bay. München II ( -, - ) Sonntag, 23. August (14 Uhr): Carl Zeiss Jena RW Erfurt (1:1, 1:2) VfB Stuttgart II SV Wehen ( -, - ) TORJÄGER 6 (2) Dorn (SV Sandhausen) 4 ( ) Amirante (Carl Zeiss Jena) 4 ( ) Smeekes (Carl Zeiss Jena) 4 (1) Schweinsteiger (Unterhaching) 3 (1) Kruppke (Eintr. Braunschweig) 3 ( ) Holzer (Wacker Burghausen) 3 ( ) Hartmann (FC Ingolstadt 04) 3 (3) Holt (Holstein Kiel) 3 (3) Lindemann (VfL Osnabrück) ROTE KARTEN Eggert (Bor. Dortmund II) Rathgeber (SpVgg Unterhaching) GELB-ROTE KARTEN Für das nächste Spiel gesperrt: Danneberg (Eintr. Braunschweig) Romminger (Jahn Regensburg) Hertner (VfB Stuttgart II) ELF DES TAGES Dorn (3) De. Schmidt (1) SV Sandhausen VfL Osnabrück Lindemann (1) VfL Osnabrück Holt (1) Jerat (1) Asaeda (1) Holstein Kiel Holstein Kiel Wuppertaler SVB Tyce (2) SpVgg Unterhaching R. Müller (1) Dogan (2) Lamprecht (1) Holstein Kiel E. Braunschweig Holstein Kiel Männel (3) Erzgebirge Aue In Klammern Anzahl der Berufungen in die Elf des Tages TABELLE Sp. g. u. v. Tore Diff. Pkt. 1. (5) Eintracht Braunschweig : (1) Carl Zeiss Jena : (7) SV Sandhausen : (3) Kickers Offenbach : (8) Jahn Regensburg : (2) VfB Stuttgart II : (4) Wacker Burghausen : (6) FC Ingolstadt 04 (A) : (13) VfL Osnabrück (A) : (9) Erzgebirge Aue : (16) Wuppertaler SV Borussia : (11) SpVgg Unterhaching : (14) Dynamo Dresden : (10) Werder Bremen II : (20) Holstein Kiel (N) : (12) SV Wehen Wiesbaden (A) : (17) Borussia Dortmund II (N) : (15) 1. FC Heidenheim (N) : (18) Rot-Weiß Erfurt : (19) Bayern München II :9-8 2 SV Wehen Wuppertaler SVB 2:3 (0:0) Wehen Wiesbaden: Birkenbach (4) Gehring (4,5), T. Barg (2,5), Glibo (3), Weigelt (5) Kunert (4; 70. A. Öztürk/-), Bohl (2,5), B. Hübner (3; 76. Reinert/-), Ziegenbein (3,5) Ziemer (3,5; 65. Damjanovic/-), Boskovic (3) Trainer: Moser Wuppertal: Maly (3) Neppe (2,5), Neunaber (3,5), Schäfer (2,5), Valencia (4) Asaeda (2; 74. Lorenzon/-), Fischer (2,5) M. Braun (2,5), St. Müller (3; 87. Najdi/-), Altin (3,5; 78. Bernhardt/-) Damm (3,5) Tr.: Fuchs Tore: 0:1 Altin (59.), 1:1 Bohl (69.), 1:2 Neunaber (71.), 1:3 Neppe (83.), 2:3 Boskovic (90./+1) SR: Schößling (Leipzig), Note 3 Zuschauer: 3526 Gelbe Karten: B. Hübner Asaeda Bor. Dortmund II K. Offenbach 0:0 Dortmund: Höttecke (3) Koch (3), Hünemeier (2,5), Eggert (2,5), Vrzogic (3,5) Piossek (3), Hasanbegovic (3,5), Tyrala (4), Öztekin (2,5; 88. Sobiech/-) Kullmann (3,5; 76. Hille/-), Ginczek (3,5; 67. Le Tallec/-) Trainer: Schneider Offenbach: Wulnikowski (3; 46. Endres/3) Huber (3), Hysky (2,5), Kopilas (2,5), Schutzbach (3,5) Pfi ngsten-reddig (3,5; 88. Teixeira/-), St. Haas (3) Zinnow (3), Rode (3), Laux (3,5) Türker (4; 76. Ulm/-) Trainer: Boysen SR: Schriever (Dorum), Note 3 Zuschauer: 1497 Gelbe Karte: Huber Rote Karte: Eggert (86., Notbremse) SV Sandhausen Heidenheim 3:0 (1:0) Sandhausen: Gurski (2,5) Hillenbrand (3; 83. Throm/-), Schuon (3), Eberlein (3), Mintzel (3,5) Pinto (2,5), Fießer (4), Jungwirth (4; 57. Bindnagel/3), Schauerte (3,5) Dorn (2), Ristic (3,5; 65. Hosiner/-) Trainer: Dais Heidenheim: Sabanov (3,5) J. Meier (3), Göhlert (3), Beisel (2,5; 77. Heidenfelder/-), Feistle (2,5) Klarer (2,5), Weil (3) C. Essig (3), Schnatterer (3,5; 68. Gül/-) P. Mayer (2,5), D. Jarosch (4; 46. Spann/2,5) Tr.: Schmidt Tore: 1:0 Hillenbrand (16.), 2:0 Dorn (75.), 3:0 Dorn (80.) SR: Osmers (Hannover), Note 2,5 Zuschauer: 2200 Gelb: Mintzel, Pinto Sabanov, Göhlert, Beisel Erzgebirge Aue Carl Zeiss Jena 0:0 Aue: Männel (1,5) Klingbeil (3), le Beau (3), Paulus (2,5), Schaffrath (3,5) Stark (3) Cimen (3,5; 64. Gambo/-), Sv. Müller (2,5; 73. Klotz/-), Curri (2,5) Braham (4), Ramaj (3,5; 90. Hiemer/-) Trainer: Schmitt Jena: Nulle (2,5) Sievers (3), T. Petersen (3,5), Riemer (3), Sträßer (2,5) Ziegner (3,5) Truckenbrod (3,5), Hähnge (3,5), Nagy (3) Smeekes (2,5), Amirante (4; 87. Eckardt/-) Trainer: van Eck SR: Dr. Fleischer (Sigmertshausen), Note 2 Zuschauer: Gelbe Karten: Amirante, Ziegner RW Erfurt Unterhaching 1:1 (1:1) Erfurt: Orlishausen (3) Malura (4), Möckel (4,5), Pohl (3), Ströhl (3,5; 80. Pinske/-) Cinaz (4,5), Rockenbach da Silva (4) Hauswald (5; 63. Stenzel/-), Humbert (3) Semmer (3,5), Kammlott (4; 68. Cannizzaro/-) Trainer: Hörgl Unterhaching: Kampa (2) T. Schulz (2,5), Hain (3,5), Susak (4), Schaschko (3,5) Tyce (2; 90./+3 Brysch/-) Konrad (3,5; 90. Mitterhuber/-), Balkan (3), Leandro (3,5) Rathgeber (5), Schweinsteiger (3; 35. Steegmann/3) Trainer: Hasenhüttl Tore: 0:1 Schweinsteiger (3., FE), 1:1 Susak (38., ET) SR: Steinberg (Korntal), Note 3,5 Zuschauer: 4241 Gelb: Ströhl, Möckel, Semmer, Pinske Susak, Tyce Rote Karte: Rathgeber (27., unsportliches Verhalten) Burghausen Braunschweig 0:2 (0:0) Burghausen: Riemann (3,5) Burkhard (4), Kresin (4), Gorka (3,5), Kokocinski (3,5) Hertl (3; 62. Niederquell/-), Holzer (4) Traut (4), Nebihi (4,5; 58. Belleri/4,5), Brucia (4,5) El Haj Ali (4,5; 84. M. Schmidt/-) Trainer: Press Braunschweig: Petkovic (3) Brinkmann (3), Schanda (3), Dogan (2), Reichel (4; 81. Theuerkauf/-) Danneberg (4,5) B. Fuchs (4; 46. Onuegbu/3), Kruppke (3,5), Pfi tzner (3,5; 56. Washausen/3), Boland (3) Calamita (2,5) Trainer: Lieberknecht Tore: 0:1 Calamita (82.), 0:2 Kruppke (85.) SR: R. Kempter (Sauldorf), Note 2 ZS: 3250 Gelb: Riemann, Hertl Kruppke, Brinkmann Gelb-Rot: Danneberg (50.) MANN DES TAGES Björn Lindemann VfL Osnabrück Der 22-Meter- Gewaltschuss von Björn Lindemann in den Winkel des FCI-Tores beim Stand von 0:2 war nicht nur der Startschuss zur Osnabrücker Aufholjagd zum 5:2, sondern auch die Ouvertüre eines Lindemann-Festivals: Der 25-Jährige traf zwei weitere Male, einen Treffer bereitete er per Traumpass vor. Da konnte selbst ein Teamdenker wie Trainer Karsten Baumann gar nicht anders, als seinem Spielmacher ein Sonderlob zu zollen: Er hat uns das Ding allein gewonnen. HP Holstein Kiel W. Bremen II 4:0 (2:0) Kiel: Frech (3) Lamprecht (2), Boy (3), R. Müller (2), Jürgensen (2,5) Jerat (2), Holt (1; 84. Brückner/-) Vujcic (3), K. Schulz (3; 74. T. Siedschlag/-) Sembolo (3; 76. Heider/-), Sykora (2,5) Trainer: Götz Bremen: Mielitz (3) Schiller (3,5), Do. Schmidt (4; 76. Kempe/-), Maek (3,5), Andersen (3,5) Stallbaum (4), Ayik (3; 76. Zengin/-) Feldhahn (3), Perthel (3) Testroet (4; 76. Gerdes/-), Oehrl (4) Trainer: Wolter Tore: 1:0 Holt (2.), 2:0 Holt (40.), 3:0 Holt (46.), 4:0 Sykora (76.) SR: Nowak (Bottrop), Note 3 Zuschauer: 4042 Gelbe Karten: Lamprecht Oehrl, Do. Schmidt B. München II Dynamo Dresden 0:0 München: Kraft (3) Schürf (4), Schütz (4), Kopplin (4), Contento (4,5) D. Schwarz (3,5) Rieß (5; 60. M. Haas/4), Alaba (4,5) Ekici (5; 68. Erb/-) Sene (5), Hajdarovic (5,5; 60. D. Yilmaz/4) Trainer: Scholl Dresden: Keller (3) Cozza (-; 25. Zeiger/3,5), Palionis (3,5), Oppitz (3,5), Nikol (4) Hübener (3,5), Wagefeld (3) G. Müller (4; 65. Dobry/-), Soltau (3,5) Kegel (4,5; 85. Kastrati/-) Savran (5) Trainer: Kaiser SR: Petersen (Stuttgart), Note 4 Zuschauer: 3350 Gelbe Karten: Schürf, Hajdarovic Bes. Vorkommnis: Savran verschießt FE (71.) VfB Stuttgart II J. Regensburg 2:3 (1:0) Stuttgart: Ulreich (2,5) Schimmel (2,5), Vier (3,5), Pischorn (3,5), Enderle (3,5) Funk (2,5) Walch (2,5), Schwarz (3,5; 67. Hertner/-) Didavi (2,5) Schipplock (2,5; 87. Pala/-), Hindelang (2; 46. S. Hofmann/4) Trainer: Geyer Regensburg: Sattelmaier (1,5) S. Jarosch (3), Hagmann (3; 63. Hörnig/-), Maul (3), Binder (3,5) Zellner (3,5), Schlauderer (3) Haller (3; 55. Kreis/3), Berger (3; 46. Shynder/2,5) Stoilov (3), J. Schmid (4) Trainer: Weinzierl Tore: 1:0 Hindelang (33.), 1:1 Schlauderer (54.), 1:2 Stoilov (59.), 2:2 Walch (74.), 2:3 Zellner (90., FE) SR: Dr. Kunzmann (Bad Hersfeld), Note 1,5 Zuschauer: 600 Gelbe Karte: S. Jarosch

56 3. LIGA 64 kicker, 17. August 2009 OSNABRÜCK Fünf Tore und Gans sucht einen Stürmer 1Auf den Rängen wurde Oh, wie ist das schön angestimmt. Auf dem Rasen tanzten die Osnabrücker Spieler derweil ausgelassen herum und ließen sich feiern. Nach einer halben Stunde in diesem verrückten Spiel hatte nichts danach ausgesehen, denn der VfL knüpfte nahtlos an die desolate Vorstellung der Vorwoche in Offenbach (0:2) an und lag gegen abgeklärte, spielstarke Ingolstädter verdientermaßen 0:2 zurück. Dass der VfL dann noch die Wende zum spektakulären 5:2-Sieg schaffte, ist ein besonderes Kapitel in der an turbulenten Spielen reichen Geschichte der Bremer Brücke. Wir haben den Sieg unserer tollen Moral zu verdanken, sagte Karsten Baumann. Der Trainer ließ sich von der allgemeinen Euphorie nicht anstecken und erinnerte an die Schwächen der Anfangsphase. Die Weichen in die Gegenrichtung stellten der überragende Björn Lindemann, der unmittelbar nach dem schockierenden 0:2 mit einem Gewaltschuss in den Winkel traf, und der quirlige Angreifer Dennis Schmidt, der als Einwechselkraft das Offensivspiel der Osnabrücker belebte. Solch ein Spiel kann für die Entwicklung der Mannschaft ein Meilenstein sein, sagte Baumann, der zusammen mit Manager Lothar Gans noch auf der Suche nach einem Stürmer ist. Und das selbst nach einem Spiel mit fünf Toren des eigenen Teams... HARALD PISTORIUS Foto: Sport-Presse-Foto SPIEL DER WOCHE Sauber abgezogen: Angreifer Dennis Schmidt (links) sorgte für Belebung im Osnabrücker Spiel und für den zwischenzeitlichen Ausgleich. VfL Osnabrück FC Ingolstadt 04 5:2 (1:2). Osnabrück: Berbig (3,5) Trainer: Baumann Herrmann (3,5) Barletta (3) Nickenig (3,5) Krük (4) Heidrich (3) Hansen (4) Siegert (4,5) Lindemann (1) Lejan (3) Reichenberger (2,5) Hartmann (4,5) Braber (5) Buchner (2,5) Neuendorf (3,5) Leitl (3,5) Karl (4,5) Ruprecht (3,5) Wenczel (3,5) Pisot (4) Bambara (5) Ingolstadt: Lutz (4,5) Trainer: Köppel Eingewechselt: 32. De. Schmidt (2) für Hansen, 74. Samide ( ) für Reichenberger, 82. Engel ( ) für Siegert 60. Wohlfarth (4) für Braber, 69. Ismaili ( ) für Buchner, 73. Demir ( ) für Hartmann Reservebank: Gottwald (Tor), Stang, Schnetzler, Keseroglu Sommerer (Tor), Metzelder, T. Fink, Fleßers Tore: 0:1 Buchner (24.), 0:2 Karl (32.), 1:2 Lindemann (33.), 2:2 De. Schmidt (54.), 3:2 Lindemann (63.), 4:2 Lindemann (83.), 5:2 Heidrich (86.) SR: Wingenbach (Diez), Note 4 Zuschauer: 8050 Gelbe Karten: Demir, Buchner INGOLSTADT Manager Gärtner fordert Konsequenzen 1Der FCI wird seinen Auswärtskomplex im Jahr 2009 einfach nicht los. Bereits im zehnten Punktspiel hintereinander blieb Ingolstadt sieglos. Der letzte Erfolg datiert somit noch aus der 2. Liga am 12. Dezember 2008 bei der TuS Koblenz (1:0). Entsprechend sauer war Trainer Horst Köppel nach dem Auftritt in Osnabrück. Wenn man auswärts 2:0 führt, muss das reichen. Besonders ärgert mich, wie wir das Spiel abgegeben haben. So etwas habe ich sowohl als Spieler als auch als Trainer selten erlebt, wetterte der 61-Jährige. Sportmanager Harald Gärtner forderte bereits personelle Konsequenzen. Jetzt muss der Trainer die Spieler bringen, die den Kampf annehmen, schimpfte der 40-Jährige und warf dem Team mangelnden Einsatzwillen vor: Wir haben nach dem 2:0 gedacht, das Spiel ist schon gelaufen. Wenn man bei der Hitze aber die Laufbereitschaft vermissen lässt, verliert man eben. Hinzu kamen schwere Patzer von den Verteidigern Steven Ruprecht und David Pisot beim 2:2 und Torwart Michael Lutz beim 3:2. Kapitän Stefan Leitl warnte jedoch schon vor überzogenen Reaktionen: Wir dürfen uns jetzt keine Vorwürfe machen, das wäre der Anfang vom Ende. Aber wenn wir 2:0 führen, müssen wir uns anders präsentieren. Beim FC Ingolstadt 04 gibt es einiges aufzuarbeiten. GOTTFRIED STERNER BVB II OFFENBACH: Wulnikowski verletzt Dortmunds Öztekin belebt Offensive 1Seit 288 Minuten ist der BVB II ohne Torerfolg. Doch die Sturmflaute war neben der Roten Karte für Christian Eggert (86.) nach einer Notbremse gegen Sebastian Rode der einzige negative Aspekt für die Platzherren nach einer von beiden Seiten trotz hoher Temperaturen intensiv und temporeich geführten Partie. Leider haben wir uns für den hohen Aufwand nicht belohnt, trauerte Trainer Theo Schneider einigen hochkarätigen Chancen nach, aber wenn wir auf diesem Weg weitermachen, wird bald auch im Angriff der Knoten platzen. Während das Dortmunder Offensivspiel durch Jungprofi Yasin Öztekin immerhin an Qualität zugelegt hat, unterstrich die Abwehr einmal mehr ihre Drittliga-Tauglichkeit. Die Defensive um Kapitän Uwe Hünemeier ließ wenig anbrennen, geriet bei Christian Eggerts Rettungstat dennoch arg in die Bredouille. Ohne seine Aktion wäre das 0:1 wohl kaum zu verhindern gewesen, sagt Coach Schneider. Gäste-Trainer Hans-Jürgen Boysen, der zur Pause seinen Torhüter Robert Wulnikowski wegen akuter Rückenprobleme auswechseln musste, konnte mit dem gerechten Ergebnis gut leben: Meine Mannschaft war willig und fleißig, aber sie ist auf eine sehr gute Dortmunder Mannschaft getroffen, die uns alles abverlangt hat. UDO STARK VFB II REGENSBURG: Linse stoppt Hagmann Enderle feiert traurige Premiere 1Eine doppelte Premiere entschied das Spiel beim VfB Stuttgart II zugunsten von Jahn Regensburg. Sebastian Enderle verlor den Ball an Jahn-Stürmer Jürgen Schmid und legte ihn ebenso postwendend wie unglücklich. Die Folge: Foulelfmeter, Treffer durch Tobias Zellner Endstand 2:3. Das war der erste dicke Fehler, den Enderle gemacht hat, seit ich hier bin, stellte VfB-Coach Reiner Geyer fest. Und räumte ein: Den darf er mal machen. Ein Trainer, der die erste Saisonniederlage verzeiht, ist auch nicht alltäglich. Aber insgesamt war Geyer trotz des Resultats halbwegs zufrieden, schließlich haben wir in der ersten Hälfte richtig gut gespielt. Niederlage? Eine Erfahrung, die Jahn-Coach Markus Weinzierl bisher erspart geblieben ist. Acht Punkte holten die Regensburger aus den ersten vier Saisonspielen und sind entsprechend zufrieden. Trotzdem gefiel Weinzierl nicht alles. Die erste Hälfte haben wir etwas verschlafen und sind nur hinterhergelaufen. Das änderte sich in Durchgang zwei, in dem der Jahn sogar in Unterzahl traf. Beim 2:1 durch Petr Stoilov lag Marcel Hagmann schon ein paar Minuten an der Außenlinie. Eine verlorene Kontaktlinse stoppte den Regensburger Verteidiger. Mangels Durchblick musste er nach gut einer Stunde dann raus. GERD PIFFATH

57 3. LIGA kicker, 17. August BURGHAUSEN BRAUNSCHWEIG: Lieberknecht verlangt mehr Cleverness von Danneberg Press: Wir wussten nicht, wie wir gegen zehn spielen sollen 1Nach der ersten Saisonniederlage herrschte Ernüchterung beim SV Wacker. Sehr bitter fand etwa Verteidiger Christoph Burkhard das 0:2 gegen Braunschweig. Man habe aus der 40-minütigen Überzahl zu wenig gemacht. Abwehrkollege Benjamin Gorka ordnete den Dämpfer als völlig unnötig ein, zumal Burghausen in der ersten Hälfte feldüberlegen war und auch am Ende noch ein klar besseres Eckenverhältnis von 10:3 hatte. Nach der Gelb-Roten Karte gegen Eintracht-Defensivmann Tim Danneberg (50.) habe sein Team den Faden verloren, stellte Wackers Teammanager Jürgen Press fest: Wir wussten nicht, wie wir gegen zehn Mann spielen sollten. Statt bei sommerlichen Temperaturen kühlen Kopf zu bewahren, habe man mit Überehrgeiz versucht, das Tor zu erzwingen, so Press, der dieses Fehlverhalten mit mangelnder Erfahrung entschuldigte. Wirklich bemängeln mochte der 43-Jährige aber nur die Gegentore: Bei elf gegen zehn muss ich zumindest die Null halten. Diese verhinderte aber Marco Calamita. Mit seinem Tor zum 1:0 ging für den Stürmer an alter Wirkungsstätte ein Traum in Erfüllung. Darauf habe ich die ganze Woche hingearbeitet, sagte der Ex-Burghausener, nach dem Platzverweis haben wir demonstriert, dass wir taktisch 1a geschult sind. Trainer Torsten Lieberknecht schmeckte der Platzverweis nicht. Da hätte ich mir gewünscht, dass Tim cleverer agiert hätte, so Lieberknecht über das Foul an der Außenlinie. Zumal dieses die Freude über den souveränen Erfolg in Unterzahl trübte. Schließlich fehlt mit Danneberg im nächsten Auswärtsspiel bei Jahn Regensburg Eintrachts bester defensiver Mittelfeldakteur. Dass sich die Mannschaft mit zehn Punkten aus vier Partien oben in der Tabelle festgesetzt hat, will niemand überbewerten. Wir haben erst den vierten Spieltag, gibt Dennis Kruppke zu bedenken, der mit einem wunderbaren Freistoß für das zweite Tor gesorgt hatte. OLIVER WAGENKNECHT/ MARC ROTERMUND Foto: Butzhammer Wirklich, der war drin: Braunschweigs Stürmer Marco Calamita bejubelt sein 1:0. Hinten ärgert sich Burghausens Keeper Manuel Riemann. AUE JENA: Heim-Keeper Männel fehlerlos Van Eck ohne glückliches Händchen 1Satte 15 Tore hatte Aue in den letzten drei Heimspielen gegen Jena erzielt. Doch am Samstag mussten die über Zuschauer mit einer Nulldiät vorliebnehmen. Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit die wesentlich bessere Mannschaft. Am Ende ist dieser eine Punkt aber auch okay, sagte Kapitän Paulus. Der erneut fehlerlose Torhüter Männel indes trauerte zwei verlorenen Zählern hinterher. Vom Spielverlauf her ist das 0:0 zu wenig. Aber ich kann letztlich gut reden, ich musste nicht so viel rennen wie meine Teamkollegen, verwies der Keeper auf die hochsommerliche Hitze und den ungewöhnlich tiefen Rasen. Der war nach der Attacke von Unbekannten, die eine hochkonzentrierte Lösung von Unkrautvernichtungsmittel über das gesamte Spielfeld verteilt hatten, tagelang fast rund um die Uhr bewässert worden. In einem von beiden Abwehrreihen dominierten Spiel blieben Torchancen Mangelware. Die besten Auer Gelegenheiten vergaben kurz vor der Pause Curri und Braham, der an Jenas Torhüter Nulle scheiterte. Am Ende hielten beiden Serien. Aue und Jena blieben auch am 4. Spieltag ungeschlagen Mit diesem einen Punkt zeigte sich auch Jenas Angreifer Smeekes erstmals in dieser Saison ohne Treffer zufrieden: Es war heute schwierig für uns, aber wir haben gekämpft. Dabei bremsten sich die Jenaer beim Derby in Aue ein wenig selbst aus. Trainer René van Eck (Foto) stellte nach dem furiosen 6:0 über Bayern II das Team um, Truckenbrod fand sich auf der rechten Seite wieder, Ziegner auf der Sechs und dafür rückte der gelernte Stürmer Sebastian Hähnge ins zentrale Mittelfeld. Van Eck wollte damit einen weiteren kopfballstarken Spieler gegen die groß gewachsenen Auer Verteidiger stellen. Hähnge wusste zu gefallen, doch brachte diese Rotation eingespielte Abläufe durcheinander. Zudem konnten Amirante, Hähnge und Smeekes mangels Flanken oder Standards ihre körperliche Größe nicht nutzen. O. MORGENSTERN/M. ULBRICH KIEL BREMEN II: Thomas Wolter verärgert Fast-Bremer Holt zerlegt Werder 1Mann des Tages beim 4:0 gegen schwache Bremer war Michael Holt (Foto), der erstmals in der Startelf stand. Mit seinem Dreierpack sorgte der Stürmer, der hinter den Spitzen spielte, für allgemeine Erleichterung. Sein 1:0 war Gold wert, aber wichtiger noch war das 2:0 kurz vor der Pause, das gab uns Sicherheit, erklärte Falko Götz. Ich war überrascht, dass ich überhaupt zum Einsatz kam, bekannte der Ex-Meppener Holt, der zweimal fast in Bremen gelandet wäre. Nach der A-Jugend gab Meppen mich nicht frei, und später reichte es nur für ein Probetraining, erzählte der frühere Oberliga-Torjäger. Entscheidend für den in der Höhe verdienten Kieler Sieg war aber auch die Umstellung von Götz auf eine Mittelfeld-Raute statt der bisher praktizierten Doppel-Sechs. Ob er dieses System beibehalten wird, ließ er allerdings offen. In Bremen sprach man vor dem Nordderby in Kiel von einem heißen Tanz. Vorweg: Es wurde einer! Wir sind heute zerlegt worden, mit dieser Einstellung haben wir auch in der Höhe verdient verloren, grantelte Werder-Coach Thomas Wolter im Allgemeinen und natürlich im Besonderen ob der Holt-Show. Den dreifachen Kieler Torschützen hatten die Bremer Scouts übrigens die letzten Jahre mehrmals beobachtet, aber nicht verpflichtet. Werders gesamtes U-23-Team hatte in Kiel einen rabenschwarzen Tag erwischt. Eigentlich nicht zu erklären, nur mit spielerischen Tugenden klappt es jedenfalls nicht, so Abwehrspieler Felix Schiller. Bezeichnend, in der 76. Minute wechselte Wolter gleich dreimal und zwar in jedem Mannschaftsteil. Der Bremer Fußballlehrer war sichtlich verärgert: Vielleicht muss ich die Spieler weniger loben, das verkraftet der eine oder andere nicht. Wiedergutmachung ist gegen Burghausen angesagt, letzte Saison endeten beide Begegnungen nach Werder-Führung mit 2:2. GERHARD MÜLLER/ BERNHARD KÜNNING

58 3. LIGA 66 kicker, 17. August 2009 SANDHAUSEN HEIDENHEIM: Schmidt-Truppe besseres Team Dorn und Co.: Meister der Effektivität 1Jürgen Rohm ordnete den 3:0- Sieg seines SV Sandhausen rasch in die Kategorie ausgleichende Gerechtigkeit. In der letzten Saison, sagte der Vizepräsident des nordbadischen Drittligisten, habe man oft gut gespielt und doch verloren. Diesmal war es eben umgekehrt. Zugegeben: Einen Schönheitspreis haben die Sandhäuser im badenwürttembergischen Derby nicht gewonnen. Die 1:0-Führung war lange Zeit schmeichelhaft, musste Rohm zugeben. Hillenbrand hatte in der 16. Minute geschossen, Beisel abgewehrt. Aber: Der Ex-Sandhäuser stand hinter der Torlinie. Heidenheim drängte vehement auf den Ausgleich, doch Essigs Weitschuss strich am Tor vorbei (40.), Mayers Kopfball traf die Latte und Spanns Volleyschuss konnte Gurski parieren. Wir haben uns viele Chancen herausgespielt, aber das Tor nicht gemacht, ärgerte sich Gäste-Coach Frank Schmidt. Die Sandhäuser dagegen sind in der neuen Saison Meister der Effektivität vor allem dank Regis Dorn (Foto), der seine Saisontreffer Nummer fünf und sechs erzielte. Wir haben nun die Qualität, auch mal so ein Spiel mit 3:0 zu gewinnen, sagte SVS-Präsident Jürgen Machmeier, der nach dem Traumstart mit acht Punkten in vier Spielen Appetit auf mehr bekommen hat: Unser Anspruch muss es sein, in Wuppertal gewinnen zu wollen. Trainer Schmidt verstand dagegen die Welt nicht mehr: Für mich muss das Ergebnis andersherum sein, wir waren die bessere Mannschaft. Allerdings brauche man nun ein Erfolgserlebnis. Wenn wir so weiter spielen und kämpfen, werden wir unsere Punkte holen, weiß Schmidt. CLAUS WEBER WEHEN WIESBADEN WUPPERTAL: Asaeda als WSV-Antreiber Moser stellt Weigelt schlechtes Zeugnis aus 1Das Gros der Mannschaft hatte Hans Werner Moser bei der 2:3-Heimniederlage gegen Wuppertal schlicht enttäuscht. Doch auf einen seiner Spieler war der Trainer des SV Wehen Wiesbaden besonders sauer: Benjamin Weigelt (Foto). Es könne nicht sein, dass ein Spieler mit seinen Qualitäten und seiner Erfahrung es nicht fertigbringe, seine Seite dicht zu machen, stellte Moser dem linken Verteidiger ein schlechtes Zeugnis aus. Es waren besonders die Treffer zwei und drei der Gäste, die den Coach erzürnten. Erst ein vollkommen unnötiges Foul, dem ein Freistoß folgte, den Wuppertals Mitja Schäfer so gefährlich Richtung Tor zirkelte, dass Mario Neunaber dem Ball nur noch eine minimale Richtungsänderung geben musste. Dann ein verlorenes Laufduell, das dem 1:3 durch Marko Neppe vorausging. Wuppertal hat im Angriff mit der Konsequenz gespielt, die fast allen unserer Spieler gefehlt hat, sagte Moser. Sein Wuppertaler Gegenüber Uwe Fuchs freute sich dagegen über die sehr gute Leistung seiner Mannschaft, die nach der Pause auch mit dem nötigen Risiko nach vorne agiert hatte. Und im nimmermüden Ken Asaeda jenen Antreiber hatte, der dem Spiel seinen Stempel aufdrückte. Das wird uns Selbstbewusstsein geben, freute sich Tobias Damm über den ersten Saisonsieg, während SVWW-Stürmer Danko Boskovic nicht begreifen konnte, wie sein Team nach dem Ausgleichstreffer von Steffen Bohl diese Partie noch verlieren konnte: Da musst du ruhig und geduldig spielen, dann kommt das 2:1 fast von allein. Stattdessen bekommst du einen blöden Freistoßtreffer. CARSTEN DIETEL PERSONALIEN EINTRACHT BRAUNSCHWEIG Nach überstandener Bauchmuskelzerrung stand Defensivspezialist Dennis Brinkmann (30) in Burghausen wieder in der Startelf. Vorausgegangen war eine zweiwöchige Zwangspause. Ich hatte keine Probleme mehr, freute sich der Kapitän. CARL ZEISS JENA Der FC Carl Zeiss hat den Vertrag mit Amadeus Wallschläger (23, Abwehr) aufgelöst. Beide Seiten einigten sich einvernehmlich. Wallschläger spielte in den Planungen keine Rolle mehr. JAHN REGENSBURG Marcel Hagmann (26, Abwehr) konnte wegen einer Zehenverletzung unter der Woche nur reduziert trainieren. WACKER BURGHAUSEN Stürmer Christian Cappek (19) fehlte bei der 0:2-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig wegen eines Außenbandrisses im rechten Sprunggelenk. SPVGG UNTERHACHING Angreifer Tobias Schweinsteiger (27) zog sich beim Spiel in Erfurt eine Prellung am rechten Bein zu. Sein Einsatz gegen Osnabrück scheint aber nicht gefährdet. DYNAMO DRESDEN Defensivakteur Cataldo Cozza (24) musste in München mit Verdacht auf Muskelfasserriss im rechten Oberschenkel das Feld schon frühzeitig verlassen. BAYERN II DRESDEN: Kaiser hadert Scholl vertraut drei Debütanten 1Nach der heftigen Niederlage in Jena stellte sich die Frage, ob das 0:0 gegen Dynamo für den FC Bayern II ein Punktgewinn oder -verlust war. Nach dem 0:6 konnten wir nicht davon ausgehen, dass wir Dresden an die Wand spielen, sagte Mehmet Scholl. Und dem Coach war durchaus bewusst: Wir hätten das Spiel auch verlieren können. Scholl stellte in der Startformation gleich drei Debütanten auf. Neuzugang Danny Schwarz kam mit der Empfehlung von 122 Bundesliga- und 185 Zweitliga-Spielen, um Ruhe und Ordnung ins Bayernspiel zu bringen. Der ehemalige Löwe war bemüht, fand aber meist keine Anspielstation. Auch David Alaba, 17-jähriges Talent im Mittelfeld, das Hermann Gerland entdeckt hat, konnte dem Spiel keinen Stempel aufdrücken. Und der Bosnier Nazif Hajdarovic erwischte einen rabenschwarzen Tag. Letztlich bot die extrem schwache Begegnung nur zwei Aufreger. Nach einem Schürf-Foul an Dobry verwandelte Savran den fälligen Elfmeter. Da Soltau zu früh in den Strafraum gestürmt war, ließ Referee Petersen wiederholen. Diesmal prallte Savrans Schuss an die Querlatte. Zudem wurde ein Kegel-Treffer nicht gegeben. Ich habe kein Foul vor dem zweiten Tor gesehen, sagte Dynamos Trainer Ruud Kaiser. Wir haben heute zwei Punkte verloren, dennoch war das ein Schritt nach vorn. ANDREAS WERNER ERFURT UNTERHACHING: Hörgl-raus -Rufe Hasenhüttl: Auf einem guten Weg 1Zum vierten Mal in Folge vergab Unterhaching eine Führung, zum vierten Mal hintereinander sprang nur ein Unentschieden heraus. Doch das erfreute erstmals die Gäste, weil sie nach der Roten Karte gegen Rathgeber über eine Stunde in Unterzahl auskommen mussten. Und so resümierte Trainer Ralph Hasenhüttl auch, dass spielerisch zwar noch nicht alles passe, die Mannschaft aber auf einem guten Weg ist. Der FC Rot-Weiß sieht das für sich nach wie vor auch so, doch die Wahrheit auf dem Platz und in der Tabelle sieht ganz anders aus. Die Verunsicherung der Erfurter war zu spüren, so Gäste-Kapitän Roman Tyce. Zumindest kehrte in der Abwehr wieder mehr Besonnenheit ein. Die in der vergangenen Saison erprobten Jens Möckel und Martin Pohl bildeten erstmals das Manndeckerdoppel, wobei der Debüt-Einsatz des 28-jährigen Pohl nach einer Leistenverletzung ein Gewinn war. Doch während die Deckungsarbeit über weite Strecken funktionierte, waren Probleme in der Offensive unübersehbar. Zwar gab es drei, vier hundertprozentige Chancen für den selbsternannten Aufstiegsanwärter, aber insgesamt haben wir zu wenig Druck erzeugt, befand Kapitän Samil Cinaz. Die Folge waren ein erneut siegloses Spiel und hörbare Hörgl-raus -Rufe gegen den erst im Sommer verpflichteten Trainer. GERALD MÜLLER

59 REGIONALLIGA NORD kicker, 17. August SPIELTAG 1. FC Magdeburg Hamburger SV II 0:0 Chemnitzer FC SV Babelsberg 03 2:1 (1:0) FC Oberneuland VFC Plauen 2:2 (0:1) VfL Wolfsburg II Wilhelmshaven 2:0 (0:0) Tennis Borussia Hansa Rostock II 1:3 (0:0) ZFC Meuselwitz Türkiyemspor 1:3 (0:1) Hertha BSC II Hannover 96 II 0:2 (0:1) Goslarer SC 08 VfB Lübeck 1:3 (0:2) Montag, 17. August (18 Uhr): FC St. Pauli II Hallescher FC ( -, - ) TABELLE 1. VfL Wolfsburg II 2 6: Hansa Rostock II 2 6: VfB Lübeck 2 4: Chemnitzer FC 2 4: Hallescher FC 1 3: Hannover 96 II 1 2: Tennis Borussia (N) 2 3:3 3 Türkiyemspor Berlin 2 3: Hamburger SV II 2 1: FC Magdeburg 2 1: FC Oberneuland 2 4: SV Babelsberg : ZFC Meuselwitz (N) 2 2:4 1 SV Wilhelmshaven 2 2: Hertha BSC II 2 0: VFC Plauen 2 2: FC St. Pauli II (N) 0 0: Goslarer SC 08 (N) 2 1: SPIELTAG Dienstag, 18. August (19 Uhr): Hannover 96 II Chemnitzer FC (1:1, 1:1) Freitag, 21. August (19 Uhr): VFC Plauen Tennis Borussia ( -, - ) W haven Oberneuland (19.30) (1:0, 2:3) Samstag, 22. August (14 Uhr): Rostock II Meuselwitz (13.30) ( -, - ) VfB Lübeck Hamburger SV II (1:0, 1:2) SV Babelsberg VfL Wolfsburg II (0:0, 2:0) Goslarer SC 08 FC St. Pauli II ( -, - ) Sonntag, 23. August (13.30 Uhr): Hallescher FC Hertha BSC II (2:2, 0:0) Dienstag, 25. August (19 Uhr): Türkiyemspor 1. FC Magdeburg (2:0, 0:2) PERSONALIEN 1. FC MAGDEBURG Neuzugang Denis Wolf (26, FC Rot- Weiß Erfurt) laboriert an einem Syndesmosebandanriss im rechten Bein und fällt voraussichtlich mindestens weitere acht Wochen aus. FC HANSA ROSTOCK II Die Abwehrspieler Uwe Ehlers (34) und Felix Freitag (22) haben ihre Verletzungen auskuriert, weisen aber noch Trainingsrückstand auf. TÜRKIYEMSPOR Mittelfeldspieler Yuki Okamoto (26, Mittelfußbruch) fällt vier bis sechs Wochen aus. ZFC MEUSELWITZ Abwehrchef Daniel Ferl (29, Muskelverhärtung) konnte spielen. Dynamisch: Michael Schulze (vorn) gegen Patrick Reinsch vom SVW. DIE SPIELE IN DER STATISTIK 1. FC Magdeburg Hamburger SV II 0:0 Magdeburg: Tischer Probst, Gaebler, Littmann, S. Neumann Watzka, Zander, Bauer (81. Verkic), Racanel (46. Siga) Tüting Vujanovic Trainer: Baumgart Hamburg: Mickel Maier, Leschinski, K.-F. Schulz, Pressel Rados (89. Beister), Keita, Kazior, Torun Arslan, Choupo-Moting (90. Franke) Trainer: Cardoso SR: Winkmann (Kerken) Zuschauer: 7926 Gelbe Karten: Zander, Probst Rados, Maier, Leschinski FC Oberneuland VFC Plauen 2:2 (0:1) Oberneuland: Ceglarek Pekrul, Mandic, Dreyer, Posipal (77. Beck) Laabs, Block (69. Titz), B. Muzzicato, Cornelius Bilgin (59. Rose), Karapetian Trainer: Amiq Plauen: Person Six, Boden, M. Hoffmann, Wendler Bachmann (78. K. Zimmermann), R. Schulze (66. Hoßmang), Paulick, A. Müller (66. Fardjad-Azad) Sonnenberg, Schindler Trainer: Andreev Tore: 0:1 Sonnenberg (25.), 1:1 Cornelius (51.), 1:2 Schindler (52.), 2:2 Dreyer (56.) SR: Sevinc (Dortmund) Zuschauer: 150 Gelbe Karten: Posipal, Cornelius, Karapetian Six Rote Karte: Dreyer (71., Notbremse) Chemnitzer FC Babelsberg 2:1 (1:0) Chemnitz: Klömich Unversucht, Richter, Wilke, T. Becker Boltze (76. Garbuschewski), Vrtelka, Reinhardt, Löwe (82. Liebers) D. Jansen (84. Benduhn), Hampf Trainer: Schädlich Babelsberg: Unger Weidlich, Laars, Surma, Dojahn Ergirdi, Civa (75. P. Moritz), Prochnow (46. Kocer) A. Müller Frahn, Kilicaslan (75. Hebisch) Trainer: Demuth Tore: 1:0 Löwe (41.), 1:1 Civa (48.), 2:1 Foto: Bisch WOLFSBURG W HAVEN: Spitze verteidigt Köstner lobt nur Torwart Hitz 1Der VfL Wolfsburg II bleibt vorn. Mit dem 2:0-Sieg über Wilhelmshaven hat die Bundesliga-Reserve des Deutschen Meisters seine Spitzenposition verteidigt. Sefa Yilmaz und Mike Könnecke trafen gegen das Team von der Nordsee. In der ersten Halbzeit sah es für die Wölfe gar nicht so gut aus. Die Gäste gaben den Takt vor und ließen keine Wolfsburger Möglichkeiten zu. Im Gegenteil: Wie schon in der Vorwoche gegen Chemnitz bestimmten die Gäste das Tempo, ließen das Team von Trainer Lorenz- Günther Köstner kaum ins Spiel kommen. Da waren wir mal wieder zu unkonzentriert, haben schlecht D. Jansen (61.) SR: Blos (Altbach) Zuschauer: 3321 Gelbe Karten: Unversucht, Reinhardt Ergirdi, Kilicaslan, A. Müller Gelb-Rote Karte: Kocer (86.) Tennis Bor. H. Rostock II 1:3 (0:0) Tennis Borussia: Stillenmunkes Austermann (66. Anuk), M. Neubert, Turan, Ahmetcik Özgöz (66. Griesert), Below, Duran Breitkopf Landu-Tubi, Yigitusagi Trainer: Herbst Rostock: Kerner Pett, Pittwehn, Gusche, Zittlau Albert, Rahmig, R. Lange, D. Becker (88. Rausch) Bolivard (77. Kremer), Breu (57. Haufe) Trainer: Rietentiet Tore: 0:1 Bolivard (57.), 0:2 Stillenmunkes (62., ET), 0:3 D. Becker (70.), 1:3 Yigitusagi (82.) SR: Born (Halstenbek) Zuschauer: 369 Gelbe Karten: Austermann, Landu-Tubi Rahmig Wolfsburg II Wilhelmshaven 2:0 (0:0) Wolfsburg: Hitz M. Schulze, Reiche, Klamt, Karimow Evljuskin, Schlimpert (46. Laas) S. Yilmaz, Riemer Könnecke (87. Ahlschwede), Klos (59. Polter) Trainer: Köstner Wilhelmshaven: Weis L. Neubert, Nennhuber, Balic (77. Karli), Ro. Stark Bärje (55. Fiore), Puttkammer, Meier, Reinsch (64. Habben) Moslehe, Wegner Trainer: Steinbach Tore: 1:0 S. Yilmaz (72.), 2:0 Könnecke (85.) SR: Sönder (Kiel) Zuschauer: 120 Gelbe Karten: Riemer Ro. Stark nach vorne gespielt, bemängelte der Coach, Einzig die beiden guten Paraden von Keeper Marvin Hitz lobte der Trainer. Nach dem Wechsel traten die Youngster von Köstner aggressiver auf, machten die Räume eng. In der 72. Minute folgte dann die verdiente Führung. Einen langen Abwurf von Hitz spielte Daniel Reiche direkt auf Yilmaz, der den Ball mit der Fußspitze an SCW-Keeper André Weis vorbei ins Tor spitzelte. Jetzt machten die Gäste das Spiel auf und kassierten prompt den zweiten Gegentreffer: Sergej Evljuskin bediente Polter, der auf Könnecke ablegte 2:0. DIETER KRACHT Meuselwitz Türkiyemspor 1:3 (0:1) Meuselwitz: Dix Baum, F. Müller, Kotowski, Ferl Weinert (73. P. Brendel), Pikl (59. Ivanov), Riese (59. Mi. Rudolph), Oswald Gasch, Bocek Trainer: Halata Türkiyemspor: Köhlmann Lichte, Doymus, Grossert, Teichmann (19. Cabuk) Steinwarth, Zemlin (85. Novacic), Koc, Schimmelpfennig Amachaibou, Cankaya (71. Sentürk) Trainer: Aksoy Tore: 0:1 Grossert (14., HE), 0:2 Schimmelpfennig (64.), 0:3 Amachaibou (79.), 1:3 Ivanov (84.) SR: Achmüller (Bad Füssing) Zuschauer: 1372 Gelbe Karten: Riese, Oswald Zemlin Hertha BSC II Hannover 96 II 0:2 (0:1) Hertha: Gäng Lemke, Schalle, Neumann, Knoll Hoeneß, Perdedaj Riedel (63. Stephan), Bigalke (73. Martens), Holland Boyd (63. Torunarigha) Trainer: Heine Hannover: Jensen Hilker, Hofmann, Balogun, Celikyurt Hahne Boachie (85. Hoose), Ernst, Bopp (78. Aycicek) J. Lindner (84. Büchler), Zizzo Trainer: Bergmann Tore: 0:1 J. Lindner (38.), 0:2 Hahne (87., FE) SR: Schwermer (Magdeburg) Zuschauer: 106 Gelbe Karten: Lemke, Perdedaj Goslarer SC 08 VfB Lübeck 1:3 (0:2) Goslar: Möhlenbrock Wilking, Doll (57. Kolm), Scheinpfl ug, Endres Bormann (64. Szweda), Uluisik, Dähling, Lipke Binder (51. Ndjock), Fischer Trainer: Barjaktarevic Lübeck: Semghoun Bergmann (25. G. Lange), Wehrendt (15. Peters), Marheineke, Hohnstedt N. Lange, Helmke Richter, Landerl (77. R. Lindner), Sachs Henning Trainer: Schubert Tore: 0:1 Sachs (30.), 0:2 Richter (45.), 0:3 Peters (60.), 1:3 Lipke (65.) SR: Bärmann (Leipzig) Zuschauer: 600 Gelbe Karten: keine

60 REGIONALLIGA WEST 68 kicker, 17. August SPIELTAG Düsseldorf II Wormatia Worms 1:1 (0:1) 1. FC Saarbrücken Eintr. Trier 1:3 (0:1) VfL Bochum II M gladbach II 4:1 (3:0) Waldh. Mannheim Leverkusen II 3:1 (1:1) Bonner SC 1. FC Köln II 0:1 (0:0) 1. FC K lautern II Pr. Münster 1:0 (1:0) 1. FSV Mainz 05 II Spfr. Lotte 1:7 (1:3) SC Verl SV Elversberg 1:1 (1:1) Montag, 17. August (19.30 Uhr): FC Schalke 04 II RW Essen (2:1, 0:4) TABELLE 1. SV Elversberg 2 7:1 4 Spfr. Lotte 2 7: VfL Bochum II 2 4: Eintracht Trier 2 5: FC Köln II 2 3: Rot-Weiss Essen 1 2: Waldhof Mannheim 2 4: FC Kaiserslautern II 2 1: Bor. M gladbach II 2 3: FSV Mainz 05 II 2 3: Fort. Düsseldorf II (N) 2 3: SC Verl 2 1:1 2 Wormatia Worms 2 1: FC Schalke 04 II 1 2: Bonner SC (N) 2 2: Bayer Leverkusen II 2 3: Preußen Münster 2 1: FC Saarbrücken (N) 2 1: SPIELTAG Freitag, 21. August (19 Uhr): Spfr. Lotte 1. FC K lautern II (0:5, 1:3) Pr. Münster FC Schalke 04 II (3:0, 1:1) Eintracht Trier SC Verl (0:0, 0:3) Wormatia Worms Bonner SC ( -, - ) Bor. M gladbach II Mainz 05 II (1:0, 2:1) Samstag, 22. August (14 Uhr): SV Elversberg Fort. Düsseldorf II ( -, - ) SV Waldhof VfL Bochum II ( -, - ) Leverkusen II 1. FC Köln II (15.00) (1:3, 0:2) Sonntag, 23. August (14 Uhr): RW Essen 1. FC Saarbrücken ( -, - ) PERSONALIEN ROT-WEISS ESSEN Teamchef Thomas Strunz (41) hat für das Derby am Montag auf Schalke denselben 18-Mann-Kader nominiert wie gegen Kaiserslautern II. SPORTFREUNDE LOTTE Sebastian Lodter (31) fehlte in Mainz wegen eines Nasenbeinbruchs. SV WALDHOF MANNHEIM Roger Pandong (25, SVN Zweibrücken) erhielt mit Amateur-Status die Spielberechtigung. Der SVW muss sich bis 31. August entscheiden, ob er verpflichtet wird. FC SCHALKE 04 II Denis Lapaczinski (27) trainiert nach seiner Innenmeniskusverletzung wieder, ist gegen RWE aber keine Option. Auch Murat Turhan (22) und Florian Thorwart (27) fallen verletzt aus. Erzielt den ersten Saisontreffer für den SC Verl: Chamdin Said. DIE SPIELE IN DER STATISTIK Düsseldorf II W. Worms 1:1 (0:1) Düsseldorf: Nettekoven L. van den Bergh, Haas (80. Ouro-Gnaou), Altenbeck, Zent Kadah (90./+1 Michalsky), Ari (89. Turhan), Hampel, Schmitz Gaus, Abelski Trainer: Vucic Worms: T. Müller Dal. Gataric, Lang, Roesner, Krettek Dan. Gataric (79. Heidenmann), Schröer, Mpassy-Nzoumba, Kassem-Saad Bolm (69. Aslan), Monetta Trainer: Koch Tore: 0:1 Dan. Gataric (7.), 1:1 Kadah (90.) SR: Weickenmeier (Mühlheim) Zuschauer: 512 Gelbe Karten: L. van den Bergh, Schmitz, Hampel Schröer, Bolm, Monetta, Aslan Saarbrücken Eintr. Trier 1:3 (0:1) Saarbrücken: Müller Kohler (83. Strohmann), Mann, Lerandy, Otto Zeitz, N. Zimmermann (77. Mozain), Weißmann, Brückerhoff (55. Schug) Grgic, Petry Trainer: Ferner Trier: Kronholm Schulz, Cinar, Dingels, Rakic Anicic (70. Bauer), Anfang (76. Eckstein), Ay, Wagner (51. Kempny) Risser, Senesie Trainer: Basler Tore: 0:1 Senesie (44., FE), 0:2 Senesie (50.), 1:2 Weißmann (63.), 1:3 Senesie (89.) SR: Dr. Drees (Münster-Sarmsheim) Zuschauer: 6300 Gelb: Petry, Weißmann Wagner, Cinar, Schulz Bochum II M gladbach II 4:1 (3:0) Bochum: Esser Duah, Kalina, Fabian, Pellowski Vogt (78. Mengert), Zech, Grote, Eilers (64. Semlits) Prokoph, M. Aydin (83. Rzatkowski) Trainer: Michaty M gladbach: Blaswich Dams (25. Engin), Vogel, von der Weth, Dorda Damahou, Schlösser, Pirschel, Alberman (46. Kacar) Pisano (69. Platzek), Podszus Trainer: Wohlers Foto: imago/dünhölter VERL ELVERSBERG: SCV nur 30 Minuten stark Willmann kontert Saids Führungstor 1Die von zwei sicheren Abwehrreihen bestimmte Begegnung endete vor lediglich 450 Zuschauern mit einer gerechten Punkteteilung. Der SC Verl begann druckvoller und ging verdient durch Said, der ein Missverständnis zwischen Islamoglu und Torwart Masic nutzte, in Führung. Nach einer halben Stunde war es mit den Offensivbemühungen der Gastgeber jedoch vorbei. Elversberg, vor einer Woche beim 6:0 gegen Saarbrücken noch im Torrausch, kam etwas besser ins Spiel. Als die Verler Abwehr den Ball nicht wegbekam, traf Willmann kurz vor der Pause mit einem Schuss ins lange Eck zum Ausgleich. Tore: 1:0 M. Aydin (12.), 2:0 Prokoph (14.), 3:0 Kalina (20.), 3:1 Engin (76.), 4:1 Rzatkowski (89.) SR: Athanassiadis (Frechen) Zuschauer: 384 Gelbe Karten: Alberman, Schlösser W. Mannheim Leverkusen II 3:1 (1:1) Mannheim: Knödler Rebholz, Geissinger, Kirschner, Schwall Böcher (55. M. Reith), Hock, Ginter, Pandong (90. Haag) N. Jüllich, Reule (78. Bauder) Trainer: Pradt Leverkusen: Poremba Rubink, Schultens, Happe, Touré Kampl (67. Drexler), Celik, Kaplan, Eichmeier (62. Kurdov) Sukuta-Pasu, Kluft (79. Selmani) Trainer: Kirsten Tore: 1:0 Reule (18.), 1:1 Kluft (31.), 2:1 Reule (61., FE), 3:1 M. Reith (64.) SR: Schalk (Augsburg) Zuschauer: 3499 Gelbe Karten: Reule, Hock Kaplan Bes. Vorkommnis: Knödler hält FE von Sukuta-Pasu (52.) 1. FC K lautern II Münster 1:0 (1:0) Kaiserslautern: Trapp Becker, Reuter, Buchner, Saiti Correia Galm (90. Olbrich), Klinger, Akcam (75. Heun) Pinheiro Zellner (73. Marz) Trainer: Schwartz Münster: Buchholz D. Fall, Capretti (57. Ivicevic), Özkara, Wissing Ma. Lorenz (57. Loose), Lauretta Ornatelli, Kara Pollok, El-Nounou (57. Erzen) Trainer: Schmidt Tor: 1:0 Klinger (43.) SR: Beitinger (Regensburg) Zuschauer: 442 Gelbe Karten: Saiti, Heun, Buchner Lauretta Bonner SC 1. FC Köln II 0:1 (0:0) Bonn: Shohat Binder, Niang, Wiwerink, Canizales-Smith (66. Addai) Nachtigall (55. Adnaouene), Moschny, Danilo (75. Lewejohann), Rennie Quotschalla, Aydogmus Trainer: Jerat Danach verflachte die Partie zusehends. Das Geschehen spielte sich vorwiegend im Mittelfeld ab. Torszenen blieben Mangelware. Beide Trainer sahen dennoch das Positive. Wir haben gegen einen gut organisierten Gegner einen verdienten Punkt geholt, konstatierte Elversbergs Djuradj Vasic. Auch für seinen Kollegen Raimund Bertels ging das Ergebnis in Ordnung: Wir haben 30 Minuten guten Fußball geboten. Die zweite Hälfte verlief allerdings zerfahren. Verls Coach bangt für die nächste Partie um Verteidiger Marco Kaminski, der mit einer Leistenverletzung ausschied. HEINZ WESSINGHAGE Köln: R. Müller Basala-Mazana, Schwellenbach, Cullmann, Salger Matuschyk, Bahcecioglu Yabo (65. Terodde), Temur (86. Niedrig), Vunguidica (46. Bouallal) Kraus Trainer: Schaefer Tor: 0:1 Kraus (56.) SR: Metzen (Mechernich) Zuschauer: 2000 Gelbe Karte: Aydogmus SC Verl SV Elversberg 1:1 (1:1) Verl: Mandic J. Schmidt, Saur, Flottmann, Kaminski (72. Öztürk) Großeschallau (60. Freiberger), Leeneman (78. Bömer-Schulte), P. Neumann, Bertels Knappmann, Said Trainer: Bertels Elversberg: Masic M. Kühne, Islamoglu, Paul, Drescher A. Fall (79. Arifi ), Reiß, Lehmann, Klasen (62. Omerbegovic) A. Haas (72. Türkeri), Willmann Trainer: Vasic Tore: 1:0 Said (24.), 1:1 Willmann (42.) SR: Heitmann (Diepholz) Zuschauer: 450 Gelbe Karten: Kaminski, Saur Klasen, Drescher Mainz 05 II Spfr. Lotte 1:7 (1:3) Mainz: Kleinheider Telch, J. Krause, Kessel, Fliess (67. Fring) Riske, Kröner Kaldirim, C. Grimm Amani (46. di Maria), A. Grimaldi (50. Mertinitz) Trainer: Neustädter Lotte: Poggenborg Brinker, Czyszczon (74. Schiersand), Thamm, Sidney Seggewiß Wingerter, Dondorf, Arend (71. Birdir) Pagano (65. Beyer), Fischer Trainer: Walpurgis Tore: 0:1 Thamm (2.), 1:1 A. Grimaldi (26.), 1:2 Arend (31.), 1:3 Thamm (45.), 1:4 Wingerter (47., FE), 1:5 Pagano (59.), 1:6 Fischer (78.), 1:7 Fischer (88.) SR: Beck (Schöntal) Zuschauer: 300 Gelbe Karten: C. Grimm, A. Grimaldi, Kessel, Kröner Czyszczon

61 REGIONALLIGA SÜD kicker, 17. August SPIELTAG SSV Reutlingen SSV Ulm :1 (1:1) Stuttg. Kickers SV Wehen W. II 2:0 (1:0) Karlsruher SC II SC Freiburg II 0:4 (0:2) Bayern Alzenau Großaspach 1:1 (1:0) VfR Aalen 1860 München II 2:0 (1:0) Hessen Kassel Darmstadt 98 2:2 (2:0) 1. FC Nürnberg II SpVgg Weiden 1:2 (0:2) Eintr. Frankfurt II SC Pfullendorf 1:0 (0:0) Dienstag, 18. August (18 Uhr): FCE Bamberg Greuther Fürth II (1:1, 1:3) TABELLE 1. SSV Reutlingen 2 4: VfR Aalen (A) 2 3: SC Freiburg II 3 5: SGS Großaspach (N) 2 4: Stuttgarter Kickers (A) 2 2: Eintracht Frankfurt II 3 2: SSV Ulm : Greuther Fürth II 1 1: FC Nürnberg II 2 3: SpVgg Weiden (N) 2 2: Hessen Kassel 2 5: SV Darmstadt : SC Pfullendorf 2 1: München II 2 3: Bayern Alzenau (N) 2 2: Karlsruher SC II 2 1: FC Eintr. Bamberg 1 1: Wehen Wiesbaden II 2 1: SPIELTAG Freitag, 21. August (19 Uhr): SC Freiburg II Wehen II (18.30) (3:1, 3:0) 1860 München II Nürnberg II (0:1, 4:0) SpVgg Weiden Stuttg. Kickers ( -, - ) SC Pfullendorf FCE Bamberg (4:2, 1:1) Samstag, 22. August (14 Uhr): Greuther Fürth II Bayern Alzenau ( -, - ) SSV Ulm 1846 Hessen Kassel (3:1, 0:3) SV Darmstadt 98 VfR Aalen ( -, - ) Karlsruher SC II E. Frankfurt II (0:2, 0:2) Sonntag, 23. August (14 Uhr): SGS Großaspach Reutlingen ( -, - ) PERSONALIEN SV DARMSTADT 98 Mittelfeldakteur Muharrem Reka (19) schied in der Begegnung bei Hessen Kassel bereits 17 Minuten nach seiner Einwechslung mit Verdacht auf eine Sprunggelenksverletzung aus. SC FREIBURG II Mittelfeldspieler Daniel Williams (20) befindet sich wegen einer Sprunggelenkverletzung auf Reha. Auch Rahman Soyudogru (20, Angriff) muss derzeit wegen muskulärer Probleme pausieren. 1. FC NÜRNBERG II Angreifer Markus Fuchs (29) musste in der Partie gegen die SpVgg Weiden bereits nach 25 Minuten den Platz verlassen und wurde mit Verdacht auf einen Mittelfußbruch ins Krankenhaus gebracht. Einsatz: Reutlingens Alban Meha (re.) bedrängt Benjamin Barth. DIE SPIELE IN DER STATISTIK SSV Reutlingen SSV Ulm 46 3:1 (1:1) Reutlingen: Linse Fecker, Cosic, Härter, Kurth Boller (82. Golinski), Schreckinger, Blessin, A. Meha Rill (70. Oytun), Makarenko (66. Tucci) Trainer: Seitz Ulm: H. Betz Leschinski, Reith, R. Wiesner, Gerber Marinovic, M. Schmidt (68. Ma. Müller), A. Mayer, B. Barth Schürg, Grüttner Trainer: Paula Tore: 0:1 Grüttner (16.), 1:1 Rill (18.), 2:1 A. Meha (51.), 3:1 A. Meha (52.) SR: Fritz (Korb) Zuschauer: 5046 Gelbe Karten: Rill, Makarenko, Boller, Cosic B. Barth, M. Schmidt, Reith Rote Karte: Marinovic (62., grobe Unsportlichkeit) Stuttg. Kickers SV Wehen II 2:0 (1:0) Stg. Kickers: Wagner Abruscia, Köpf, Rapp, Gerster Jung (74. Steinle), Rizzi, Ivanusa Marchese (67. Grujicic) Prediger (85. Tunjic), Salz Trainer: Schuster Wehen: Adami Pilger, Schmick, Schramm (59. Walther), Kramke Kiraz (56. Schmeer), Ekiz, Albert, C. Hübner Catic Szimayer (72. Gurok) Trainer: Zampach Tore: 1:0 Salz (33.), 2:0 Ivanusa (47.) SR: Gittelmann (Gauersheim) Zuschauer: 2140 Gelbe Karten: Rizzi Schmick, C. Hübner, Kiraz VfR Aalen 1860 München II 2:0 (1:0) Aalen: Bernhardt Scheuring, Klefenz, Sulu, Bauer B. Barg Liesenfeld (87. Sahin), Schön (75. Kettemann), Hohn C. Haas, Brandstetter (68. Mensah) Trainer: Scharinger München: Eicher Jungwirth, Leist, Wittek, B. Schwarz Stahl Aigner (64. Knartz), Knauer (71. Strobl), Manga Mlapa (64. Imbongo Boele), Fetsch Trainer: Märkle Tore: 1:0 Bauer (14., HE), 2:0 Liesenfeld Foto: Ulmer REUTLINGEN ULM: Marinovic sieht Rot Meha mit Kunstschuss-Doppelpack 1Das Derby an der Kreuzeiche wurde zum Festival der schönen Tore. Zunächst dominierten die Ulmer, die früh attackierten und mit schnellen Angriffen die Gastgeber zu Fehlern zwangen. So kam das 0:1 durch Marco Grüttner, der den Ball unter die Latte wuchtete, nicht überraschend. Doch fast im Gegenzug glückte Andreas Rill mit einem Schuss ins Tordreieck der Ausgleich. Das war der Knackpunkt, bilanzierten die Trainer Roland Seitz und Manfred Paula übereinstimmend. Nach dem Seitenwechsel folgte ein Kunstschuss-Doppelschlag von Alban Meha. Der Spezialist (55.) SR: Gerach (Landau) Zuschauer: 2408 Gelbe Karten: Klefenz, Mensah Aigner, Wittek, Jungwirth, Imbongo Boele Bayern Alzenau Großaspach 1:1 (1:0) Alzenau: Smajlovic Väth, Neis, Prümm, Zanetti Stefani, Kaya, Wilz, Popp (78. Lange) Franz (52. Feyh), Goedecke (59. Werner) Trainer: Reusing Großaspach: Kraus Wengert, Grab, Aupperle, Cimander Schmiedel, Rehm (76. Ruiz Maile), Marschlich, Deiß (57. Ismaili) Binakaj (57. Krasniqi), Mazzola Trainer: Hartmann Tore: 1:0 Popp (43.), 1:1 Krasniqi (84.) SR: Müller (Ansbach) Zuschauer: 620 Gelbe Karten: Grab, Aupperle, Rehm, Mazzola, Krasniqi Gelb-Rote Karte: Zanetti (50.) Karlsruher SC II Freiburg II 0:4 (0:2) Karlsruhe: Twardzik M. Zimmermann, Heinrich, Konrad, Blum Schröder Rupp (46. Toch), Cuntz, Rutz Dulleck (61. Bieber), Zoller (46. Englert) Trainer: Kauczinski Freiburg: Langer Sirigu, R. Schuster, Sereinig, Mendy Matter, Höfl er (73. Bettmer), Caligiuri, Gallus (65. Schmid) Bektasi (76. Sorg), Roth Trainer: Sorg Tore: 0:1 Roth (19.), 0:2 Caligiuri (25., FE), 0:3 Gallus (48.), 0:4 Matter (74.) SR: Dietz (Kronach) Zuschauer: 277 Gelbe Karten: Blum, Heinrich, Rutz Höfl er Hessen Kassel Darmstadt 2:2 (2:0) Kassel: Lamczyk Gundelach (69. Heussner), Latifi, Stadel, Markolf Habib (59. Busch), Gaede Tornieporth, Wölk, Ochs T. Bauer Trainer: Dickhaut bei Standards jagte nach einem Freistoß-Abpraller den Ball aus 30 Metern zuerst ins rechte Toreck, zwei Minuten später verwandelte er einen Freistoß aus 25 Metern direkt in die andere Torecke. Das war ein Tor der Extraklasse. So ein Treffer ist nicht zu verhindern, stellte Paula anerkennend fest. Ulm verlor den Rhythmus und Marinovic nach einer Unsportlichkeit gegen Boller. Ulms Andreas Mayer: Wir müssen nach einer Führung cleverer sein. Auf der Gegenseite strahlte Seitz: Sechs Punkte nach zwei Spielen sind sensationell. Aber wir müssen weiter punkten, um eine gute Runde zu spielen. FRANK PLEYER Darmstadt: Adolf Brüdigam, Adiele, Hilser, Worcester Sökler (46. Akgöz), Kolb, Pakel (57. Reka/74. Muca), Hesse Melunovic, Soriano Trainer: Juskic Tore: 1:0 T. Bauer (34.), 2:0 Wölk (42.), 2:1 Melunovic (65., FE), 2:2 Soriano (78.) SR: Bandurski (Essen) Zuschauer: 6000 Gelbe Karten: Habib, T. Bauer Worcester, Hilser Rote Karte: Melunovic (79., grobes Foulspiel) Nürnberg II SpVgg Weiden 1:2 (0:2) Nürnberg: Stephan Spiranovic (71. Buttenhauser), Kammermeyer, Wollscheid, Jordan Thies (76. Hörber) Valentini, Heckenberger, Stiefl er Kulabas, Fuchs (25. Ekinci) Trainer: Müller Weiden: Sela Okle, Konjevic (46. Kümmerle), Welm, Schrepel Schumacher Geiger (79. Hämmerle), Mendez, Abdel- Haq, Asma (55. Seufert) Kacani Trainer: Lettieri Tore: 0:1 Kacani (5.), 0:2 Mendez (34.), 1:2 Ekinci (61.) SR: Reichel (Sindelfi n- gen) Zuschauer: 471 Gelbe Karten: Asma, Welm E. Frankfurt II SC Pfullendorf 1:0 (0:0) Frankfurt: Rössl Haben Jung, Mössmer, Gentner Halke, Bajramovic (32. Stark), Titsch-Rivero Toski (71. Teixeira Rebelo) Heller (81. Tsoumou), Hess Trainer: Leicht Pfullendorf: Hermanutz Falkenmayer, Kiefer, Narr, D. Müller Konrad (46. Knackmuß) Toprak (74. Schneck), Braun, Dell Era (65. Demir), Saccone Muzliukaj Trainer: Schneck Tor: 1:0 Jung (62.) SR: Glasmacher (Alsdorf) Zuschauer: 330 Gelbe Karten: Hess, Toski, Jung, Halke Konrad, Toprak, Schneck

62 LEICHTATHLETIK-WM 70 kicker, 17. August 2009 Die Leichtathletik-WM in Berlin: Wer, wann, was, gegen wen? Der 2. Teil der großen kicker-übersicht zu den Titelkämpfen vom 15. bis 23. August. Wettbewerb Weltrekord Favoriten und Stärkste Gegner und (Weitere) deutsche Fernsehübertragung Zeit Europarekord ihre Bestleistungen ihre Bestleistungen Teilnehmer und ihre Deutscher Rekord im Jahr 2009 im Jahr 2009 Bestleistungen 2009 DONNERSTAG, 20. AUGUST Hochsprung F 2,09 Kostadinowa/BUL 2,06 Friedrich/Frankfurt 2,01 Beitia/ESP 1,93 Kröger/Berlin ZDF live: Uhr 2,09 Kostadinowa/BUL 2,05 Vlasic/CRO 2,00 di Martino/ITA Uhr 2,06 Friedrich/Frankfurt 2,00 Tschischerowa/RUS Uhr 400 m Hürden F 52,34 Petschonkina/RUS 52,63 Demus/USA 54,19 Antjuch/RUS 55,71 Tilgner/Bremen Uhr 52,34 Petschonkina/RUS 54,29 Walker/JAM 54,17 Lucas/TRI Eurosport live: 53,24 Busch/Erfurt 53,98 Morosanu/ROM 54,31 Jesien/POL Uhr 200 m M 19,30 Bolt/JAM 19,59 Bolt/JAM 20,00 Edward/PAN 20,41 Hering/Jena Uhr Uhr 19,72 Mennea/ITA 19,58 Gay/USA 19,98 Spearman/USA 20,43 Kosenkow/Wattenscheid 20,20 Unger/Kornwestheim 20,01 Mullings/JAM 20,52 Menga/Leverkusen 110 m Hürden M 12,87 Robles/CUB 13,04 Robles/CUB 13,23 Braithwaite/BAR 13,35 John/Leipzig Uhr 12,91 Jackson/GBR 13,12 Trammell/USA 13,15 A. Merritt/USA 13,36 Bühler/Offenburg 13,05 Schwarthoff/Heppenheim 13,12 Payne/USA 13,30 Turner/GBR 13,39 Schwarzer/Hamburg FREITAG, 21. AUGUST 50 km Gehen M 3:34:14 Nischegorodow/RUS 3:42:47 Nischegorodow/RUS 3:41:32 Toth/SVK o. L. Höhne/Berlin ARD live: 9.10 Uhr 3:34:14 Nischegorodow/RUS 3:38:45 Diniz/FRA 3:40:42 Yamazaki/JPN Uhr 3:37:46 Erm/Potsdam 3:41:02 Fernandez/ESP 3:46:27 Garcia/ESP Uhr Hochsprung M 2,45 Sotomayor/CUB 2,35 Uchow/RUS 2,35 Manson/USA Uhr Uhr 2,42 Sjöberg/SWE 2,35 Rybakow/RUS 2,33 Tereschin/RUS 2,37 Thränhardt/Köln 2,34 J. Williams/USA 2,31 Spank/Dresden Eurosport live: Diskuswurf F 76,80 Reinsch/GDR 66,21 Trafton-Brown/USA 63,46 Barrios/CUB 63,46 Müller/Halle Uhr Uhr 76,80 Reinsch/GDR 65,40 Sadowa/RUS 64,83 Song/CHN 62,50 Dietzsch/Neubrandenburg Uhr 76,80 Reinsch/Cottbus 64,10 Collado/CUB 63,64 Grasu/ROU 200 m F 21,34 Griffi th-joyner/usa 21,88 Felix/USA 22,23 Ferguson/BAH Uhr 21,71 Koch/GDR, Drechsler/GDR 22,37 Campbell-Brown/JAM 22,62 Stewart/JAM 21,71 Koch/Rostock, Drechsler/Jena 22,55 C. Williams/USA 400 m M 43,18 M. Johnson/USA 44,50 L. Merritt/USA 44,73 L. Williams/BAH ,33 Schönlebe/GDR 44,66 Wariner/USA 44,86 Roberts/USA 44,33 Schönlebe/Karl-Marx-Stadt 44,84 C. Brown/BAH SAMSTAG, 22. AUGUST Marathon M 2:03,59 Gebrselassie/ETH o. L. R. Cheruiyot/KEN o. L. A. Kirui/KEN 2:13:09 Pollmächer/Chemnitz ZDF live: Uhr 2:06:36 Pinto/POR 2:05:20 Kebede/ETH o. L. Goumri/MAR 2:13:42 Beckmann/Leinfelden Uhr 2:06:36 Zwierzchiewski/FRA 2:05:27 Gharib/MAR o. L. D. Rono/KEN 2:17:22 Cierpinski/Spergau Uhr 2:08:47 Peter/Dresden o. L. Mutai/KEN 2:07:52 Merga/ETH 2:17:27 Sauter/Spergau Weitsprung M 8,95 Powell/USA 8,74 D. Philips/USA 8,49 Bayer/Bremen 8,04 Winter/Leverkusen Eurosport live: Uhr 8,86 Emmijan/URS 8,62 Saladino/PAN 8,35 Lapierre/AUS Uhr 8,54 Dombrowski/KM-Stadt 8,50 Moekena/RSA 8,30 Camejo/CUB Uhr Stabhochsprung M 6,14 S. Bubka/UKR 6,02 Lavillenie/FRA 5,80 Walker/USA 5,80 Mohr/Leverkusen Uhr 6,14 S. Bubka/UKR 5,95 Hooker/AUS 5,82 Mesnil/FRA 5,71 Otto/Dormagen 6,00 Lobinger/Köln 5,81 Straub/GER Hammerwurf F 77,80 Lysenko/RUS 77,20 Wlodarczyk/POL 76,90 Hrasnova/SVK 73,75 Klaas/Frankfurt Uhr 77,80 Lysenko/RUS 76,41 Lysenko/RUS 76,32 Miankowa/BLR 70,37 Bunjes/Frankfurt 76,55 Heidler/Frankfurt 75,83 Heidler/Frankfurt 73,90 Thondike/CUB 5000 m F 14:11,15 T. Dibaba/ETH 14:33,65 T. Dibaba/ETH? 14:34,17 Melkamu/ETH Uhr 14:23,75 Schobukowa/RUS 14:36,78 Defar/ETH 14:37,01 V. Cheruyot/KEN 14:42:03 Mikitenko/Frankfurt 14:34,36 L. Masai/KEN o. L. Selsouli/MAR 4 x 100 m F 41,37 GDR 41,58 USA 43,12 GER Uhr 41,37 GDR 42,77 JAM 43,35 GBR 41,37 GDR 43,35 RUS 43,35 BAH 4 x 100 m M 37,10 JAM 38,10 JAM 38,37 TRI Uhr 37,73 GBR 37,92 USA 38,40 GER 38,29 GDR 38,44 GBR 38,33 JPN SONNTAG, 23. AUGUST Marathon F 2:15:25 Radcliffe/GBR 2:24:42 Bayisa/ETH 2:24:02 B. Bekele/ETH o. L. Mockenhaupt/Köln ARD live: Uhr 2:15:25 Radcliffe/GBR 2:23:42 Shibui/JPN 2:32:25 Goucher/USA 2:29:36 Hahn/Saarbrücken Uhr 2:19:19 Mikitenko/Wattenscheid 2:32:17 Tune/ETH 2:24:02 Erkesse/ETH o. L. Zaituc/Braunschweig Uhr 2:25:06 Sacharowa/RUS o. L. Kraus/Leverkusen 2:34:28 Maisch/Rostock Weitsprung F 7,52 Tschistjakowa/URS 6,99 Gomes/POR 7,06 Reese/USA 6,81 Kappler/Rehlingen Eurosport live: Uhr 7,52 Tschistjakowa/URS 6,92 Sokolowa/RUS 6,90 Maggi/BRA 6,83 Bauschke/Berlin Uhr 7,48 Drechsler/Jena 6,93 Lebedewa/RUS 6,83 Mey/TUR 6,73 Marscheck/Gießen Uhr Speerwurf M 98,48 Zelezny/CZE 88,97 Thorkildsen/NOR 87,23 Wirkkala/FIN 83,46 Häber/Leipzig Uhr 98,48 Zelezny/CZE 87,79 Pitkämäki/FIN 84,24 Makarow/RUS 92,60 Hecht/Wattenscheid 90,71 Vasilevskis/LAT 83,86 Frank/Rostock 5000 m M 12:37,35 K. Bekele/ETH 12:56,46 Kipchoge/KEN 13:01,35 Chepkok/KEN 13:28,45 Gabius/Tübingen Uhr 12:48,71 Mourhit/BEL 13:03,06 Lagat/USA 12:59,56 Abdosh/ETH 14:54,70 Baumann/Leverkusen o. L. Kipsiro/UGA 1500 m F 3:50,46 Qu/CHN 3:56,55 Jamal/BRN 4:00,86 Sbroshek/RUS Uhr 3:52,47 Kasankina/URS 3:58,79 Burka/ETH 4:02,43 Fernandez/ESP 3:57,71 Wartenberg/Halle 3:58,41 Alminowa/RUS 4:05,63 Lischinska/UKR 800 m M 1:41,11 W. Kipketer/DEN 1:43,53 Rudisha/KEN 1:43,17 Kiprop/KEN 1:45,63 Schembera/Leverkusen Uhr 1:41,11 W. Kipketer/DEN 1:43,09 Kaki/SUD 1:45,23 Yego/KEN 1:43,65 Wülbeck/Wattenscheid 1:43,68 Borsakowski/RUS 1:43,82 Ismael/SUD 4 x 400 m F 3:15,17 URS 3:23,08 USA 3:29,28 GBR Uhr 3:15,17 URS 3:24,57 JAM 3:29,53 BAH 3:15,92 GDR 3:25,25 RUS 3:29,24 GER 4 x 400 m M 2:54,29 USA 2:58,78 USA 3:00,82 GBR 3:02,30 GER Uhr 2:56,60 GBR 3:00,29 BAH 3:02,42 RUS 2:59,86 GDR 3:02,21 JAM 3:02,33 NGR Anmerkung: o. L. = ohne Leistung;? = Start fraglich wegen Verletzung Weitsprung: S. Bayer. Speerwurf: Mark Frank. Fotos: imago/v. d. Laage, imago/martin

63 LEICHTATHLETIK-WM kicker, 17. August Der Sportsoldat und Hobbyjäger aus Neubrandenburg holt WM-Bronze Kugelrunder Start für Ralf Bartels AUS BERLIN BERICHTET SABINE VÖGELE WM-SZENE Aufstiegs-Chancen: Alle drei deutschen Stabhochspringerinnen stehen im Finale am heutigen Montag. Während Silke Spiegelburg (23, Leverkusen) und Anna Battke (24, Mainz) 4,55 Meter übersprangen, reichten Kristina Gadschiew (25, Zweibrücken) 4,50 Meter. Vor allem Spiegelburg ( Das war eine der besten Qualifikationen ) strahlte. Sie flog über 4,40, 4,50 und 4,55 Meter jeweils im ersten Versuch! Bärenkräfte konzentrieren sich in der rechten Hand: Ralf Bartels bei einem seiner sechs Versuche. Sein bester brachte ihm WM-Bronze. 1Sie haben es geahnt. Als Ralf Bartels nach seinem dritten Versuch den Ring verlässt, jubeln die rund Zuschauer auf den Rängen bereits. Und tatsächlich: An der Anzeigetafel leuchten 21,37 Meter auf, persönliche Bestleistung und am Ende WM-Bronze im Kugelstoßen. Überraschung gelungen. Dabei hatte Bartels die Stimmung an diesem Samstag im Berliner Olympiastadion zunächst eher verunsichert. Irgendwie wackelten die Knie, erinnert sich der 31-jährige Neubrandenburger später. Er habe die Kugel einfach nicht getroffen. Aber seine langjährige Erfahrung half dem Europameister von Göteborg 2006 und WM-Dritten von Helsinki 2005, Ruhe zu bewahren und mich so zu steuern, dass ich dann die Unterstützung des Publikums für mich nutzen konnte. Wie schon morgens in der Qualifikation, so sollte auch im abendlichen Finale der dritte Durchgang die Wende bringen. Danach zwischenzeitlich sogar auf Silber-Suche hinter Weltmeister Christian Cantwell (USA, 22,03), musste Bartels dann einen Konter von Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen, 21,91) hinnehmen. Da geht einem durch den Kopf, wer einen noch überholen könnte. Es ist eigentlich nur noch ein Abhaken. Man sollte in dem Moment keinen Pulsmesser tragen, der würde nichts mehr anzeigen, beschreibt Bartels seine Anspannung in der letzten Phase dieses hochklassigen und spannenden Wettkampfs. Der Sportsoldat, der in seiner Freizeit gerne zur Jagd oder angeln geht, war selbst sehr überrascht über seine Trophäe. 21 Meter, ja, die hätte er sich schon vorgenommen. Eine Marke, die er bisher nur in Wettkämpfen übertreffen konnte. Aber gleich eine persönliche Bestleistung? Immerhin stand die alte Marke (21,36 Meter) schon seit 2005 in den Listen. Noch im Vorfeld dieser Weltmeisterschaften galten Knie und Ellbogen als Problemzonen des Deutschen Meisters. Ob alles halten würde? Aber den Gedanken verdrängt man Rekord-Versuch: Antje Möldner (25) will am heutigen Montag im Meter-Hindernis-Finale ihren zwei Tage alten deutschen Rekord von 9:21,73 Minuten knacken. An eine Medaille denkt die Deutsche Meisterin dabei nicht: Für mich wäre eine Platzierung unter den ersten Acht schon ein Traum. Ehe-Probleme: Nachdem bereits Doppel-Olympiasiegerin Tirunesh dann. Schließlich ist das hier eine WM und kein Dorfsportfest. Wenn du auf diesen Tag hin trainierst, nimmst du einiges in Kauf. Wenn dir bei 21,50 Metern der Ellbogen wegfliegt, dann steht da zumindest eine gute Weite, erklärt Bartels eine gewisse Risikobereitschaft für den ganz großen Erfolg. Als sich die Nacht übers Stadion legt, sind Arm und Bein noch dran. Und Bartels sicher 135 Kilogramm schwerer Körper ist überschwemmt von Glückshormonen. Ich bin happy, der erste deutsche Medaillengewinner dieser Heim-WM zu sein, strahlte er, ich wollte damit auch unserer Mannschaft eine Initialzündung geben. Weitere Kracher nicht ausgeschlossen... Dibaba (23) ihren Start über Meter am Samstag absagen musste, fällt auch ihr Ehemann, der Olympiazweite Sileshi Sihine (26) für das Meter-Rennen am heutigen Montag aus. Beide Langstreckenläufer aus Äthiopien sind verletzt. Tirunesh Dibaba hofft noch auf die 5000 Meter (Vorläufe Mittwoch, Finale am Samstag): Ich werde alles versuchen, bis dahin fit zu werden. Foto: Reuters/Ebenbichler 300 Tage Training für drei Starts pro Jahr Mein besonderes Augenmerk richtet sich natürlich auf Mittwoch, dann starten die Zehnkämpfer. Bei den Spielen 1912 in Stockholm ehrte der schwedische König Gustav den ersten Olympiasieger Jim Thorpe mit den Worten: You are the greatest athlete in the world Sie sind der wahre König der Athleten. Dieser Mythos hat sich bis heute gehalten. Die meisten Zehnkämpfer, GEDANKEN SPRÜ NGE von Christian Schenk die zum ersten Mal einen Wettkampf durchgestanden haben, sind wie von einem Virus befallen. Weil sie jetzt dazugehören. Weil sie zehnmal gespürt haben: Ich kann nicht mehr. Man sagt ihnen sogar einen Hang zum Masochismus nach. Mehrkämpfer können etwa dreimal im Jahr starten, trainieren aber 300 Tage dafür. Um das auszuhalten, brauchen sie drei Eigenschaften: Ehrgeiz, Ausdauer und Leidensfähigkeit bei Niederlagen. Erst die Reflektion darüber hilft, über sich hinauszuwachsen. Ich selbst bin als Wasserträger in der Szene groß geworden, konnte den Abstand zur Spitze kontinuierlich verkürzen, und am Ende hat mich meine Belastungsverträglichkeit dazu geführt, das Zepter selbst in die Hand zu nehmen. Deshalb kann ich jungen Sportlern nur empfehlen: Sucht die Konkurrenz, in starken Trainingsgruppen und internationalen Wettkämpfen! Ich weiß, das ist leichter gesagt als getan. Die heutige Gesellschaft zwingt junge Athleten dazu, neben dem Sport auch ihre Zukunft zu planen. Dieses duale System ist unverzichtbar, aber kontraproduktiv zum ganz großen sportlichen Erfolg. Deshalb schlage ich vor, die Förderung für den Hochleistungssport zeitlich zu begrenzen, dafür die anschließende Berufsausbildung weiter zu begleiten. Denn spätestens die Rückkehr in das alltägliche Leben wird für jeden Sportler zum Zehnkampf. Christian Schenk (44), war Olympiasieger im Zehnkampf 1988 sowie Dritter der WM 1993 und der EM Er betreibt heute eine Sportmarketing-Agentur in Berlin und Rostock.

64 72 SPORTMAGAZIN kicker, 17. August 2009 DTM: Mercedes am Nürburgring chancenlos Audi siegt im Quartett 1Mit dem zweiten Vierfach-Triumph in diesem Jahr hat Audi beim sechsten Saisonlauf der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) auf der Kurzanbindung der Grand- Prix-Strecke des Nürburgrings einen kleinen Schritt in Richtung Titel-Hattrick gemacht. Außerdem konnten sich die Herren der vier Ringe durch den überlegenen Erfolg die Führung in der Fahrerwertung zurückerobern. In Zahlen DTM, 6. von 10 Läufen 2009 auf dem Nürburgring, 48 Runden à 3,269 km (Distanz: 174,192 km) Rennen: 1. Tomczyk (Rosenheim) Audi A4 1:10:19,195 Std., 2. Scheider (Altach/AUT) Audi A4 1,205 Sek. zurück; 3. Ekström (SWE) Audi A4 2,969, 4. Winkelhock (Berglen-Steinach) Audi A4 16,029, 5. Green (GBR) AMG-Mercedes C-Klasse 23,349, 6. Spengler (CAN) AMG-Mercedes C-Klasse 27,502, 7. R. Schumacher (Salzburg/AUT) AMG- Mercedes C-Klasse 28,096, 8. Paffett (GBR) AMG-Mercedes C-Klasse 35,719. Pole-Position: Tomczyk 1:23,489 Min. Schnellste Runde: Ekström 1:25,11 (5. R.) Fahrerwertung: 1. Scheider 35 Punkte, 2. Ekström 34, 3. Paffett 29, 4. Spengler 26, 5. Tomczyk 21, 6. di Resta 19, 7. Green 18, 8. Jarvis 14, 9. Kristensen 13, 10. Winkelhock 10, 11. Engel 8. NACHRICHTEN Nowitzki bleibt Nationalspieler Basketball: Die Absage für die EM in diesem Herbst ist nicht gleichbedeutend mit Dirk Nowitzkis Rücktritt als Nationalspieler. Mark Cuban, Besitzer von Nowitzkis NBA-Club Dallas Mavericks, hat bestätigt. Dirk hat die Möglichkeit, nach diesem Jahr zurückzukehren, wenn er das möchte. Astana will Contador halten Rad: Das Team Astana beharrt auf einer Vertragserfüllung von Toursieger Alberto Contador für Das von einem kasachischen Konsortium finanzierte Team trat am Sonntag Spekulationen entgegen, wonach der 26-jährige Spanier vor einem Wechsel zu Caisse d Epargne stehe. Rossi auf WM-Kurs Motorrad: Valentino Rossi strebt seinem neunten WM-Titel entgegen. Der Yamaha-Pilot holte in Brünn/Tschechien in der Moto- GP-Klasse seinen fünften Saisonsieg und führt nun mit 50 Punkten vor Verfolger Jorge Lorenzo. Beim ersten Saisonsieg des auf der Pole-Position gestarteten und bärenstark auftrumpfenden Martin Tomczyk mussten sich seine beiden Teamkollegen, Titelverteidiger Timo Scheider und der zweimalige Champion Mattias Ekström in ihren Abt-Audi A4, auf den Plätzen zwei und drei knapp geschlagen geben. Markus Winkelhock vervollständigte in einem vom früheren Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg eingesetzten weiteren Audi A4 DTM den totalen Erfolg der Ingolstädter, die dieses Kunststück schon einmal beim Saisonauftakt in Hockenheim bewerkstelligt hatten. Der Speed von mir hat das ganze Wochenende hindurch gestimmt. Es war ein schönes, ruhiges Rennen für mich so wie bei meinem letzten Erfolg hier vor zwei Jahren an gleicher Stelle, meinte Tomczyk, der 2007 bis zum Finale um den Titel gekämpft hatte und letztlich hinter Ekström und Mercedes-Pilot Bruno Spengler Gesamtrang drei als bisher bestes Endergebnis in seiner achtjährigen DTM-Karriere zu Buche stehen hat. Der 27-jährige Rosenheimer, der im gleichen Jahr von einer Fachjury für seine RAD: Boom bei den Cyclassics in Hamburg Calli und andere Rennfahrer Foto: Fishing4 Alles im Griff: Martin Tomczyk hält bei seiner Triumphfahrt auf dem Nürburgring auch seinen Markenkollegen Timo Scheider in Schach. sportlichen Leistungen und sein faires und beispielhaftes Verhalten auf und neben der Rennstrecke zum ADAC-Motorsportler des Jahres 2007 gewählt worden war, lobte bei seinem insgesamt vierten DTM-Sieg ausdrücklich die perfekte Teamleistung von Abt Sportsline und war vor allem vom Abstand zur Konkurrenz beeindruckt. Der betrug beim fünftplatzierten Sternfahrer Jamie Green in einem 2008er-Modell über 23 Sekunden. Drei unserer vier neuen Autos wurden gleich während der Startrunde bei Rangeleien demoliert so gesehen müssen wir froh sein, fünf von unseren acht Autos auf den 1Reiner Calmund wurde fast so umjubelt wie Tyler Farrar/USA, vor Matti Breschel/DEN und Milram- Sprinter Gerald Ciolek aus Pulheim Sieger des einzigen verbliebenen deutschen ProTour-Rennens, den Vattenfall-Cyclassics in Hamburg. Der noch immer schwergewichtige Ex-Manager von Bayer Leverkusen hatte das Jedermann-Rennen über 55 Kilometer in 2:51 Stunden auf einem speziellen Dreirad bewältigt und zuvor mit Pop-Musiker Joey Kelly dafür auf Mallorca trainiert. Rund eine Million Radsport-Fans jubelten an den Straßen in und um Hamburg aber nicht nur Calmund, sondern vor allem den weltbesten Profis zu wiederum sogar aus Australien und den USA angereist starteten bei den Jedermann- Rennen. Etwa eine halbe Million drängelte sich auf dem Hamburger Rathausmarkt. Somit gelten die Cyclassics trotz aller Doping-Affären als Europas größtes eintägiges Radsport-Spektakel. Und obendrein, bei wachsenden Sponsoren-Einnahmen, als eines der zukunftsreichsten. Alle anderen großen deutschen Radrennen gibt es nach den Doping-Affären um den früheren Hamburg-Sieger Jan Ullrich nicht mehr: Beim Traditionsrennen Rund um Köln starten keine Profi-Teams mehr; dem Frankfurter Henninger-Rennen ging der Hauptsponsor verloren; die Rheinland-Pfalz-, die Niedersachsen- und sogar die Deutschland-Rundfahrt fielen ebenfalls wirtschaftlichen Zwängen zum Opfer. Die Hamburger Veranstaltung aber boomt. Foto: picture-alliance/dpa Plätzen fünf bis neun nach Hause gebracht zu haben, sagte Mercedes-Sportchef Norbert Haug, der allerdings auch feststellte, dass man insgesamt nicht schnell genug und damit auch nicht siegfähig war. Der bisherige Tabellenführer Gary Paffett, der nach technischen Problemen nur auf Startplatz 16 stand, wurde gleich zu Rennbeginn von Audi-Werksfahrerin Katherine Legge umgedreht und konnte als Achter hinter Ralf Schumacher lediglich noch einen Punkt retten. In der Tabelle liegt Paffett nun als Dritter mit 29 Zählern sechs bzw. fünf Punkte hinter Scheider (35) und Ekström (34). ARNO WESTER Einer von Startern: Reiner Calmund auf seinem Dreirad. Warum? Vielleicht, weil Radsport an norddeutschen Schulen bevorzugt zur sportlichen Betätigung angeboten wird. Vor allem, wie es heißt, um Team- und Sozialverhalten zu lernen KLAUS BLUME AM DONNERSTAG IM KICKER Stuttgart will in die Champions League Die große Chance für den VfB

65 kicker, 17. August 2009 REPORT 73 7 SPIELE IN 102 STUNDEN Ein fußballverrückter Selbstversuch Der neue Terminplan macht s möglich: 2937 Kilometer fährt THOMAS BÖKER (36), um an einem Fußball- Wochenende möglichst viele Partien zu sehen. Leichenblass. Diese Farbe nimmt mein Gesicht an. Mist! Hektisch durchwühle ich meinen Rucksack, fluche: Das Zugticket für den Hinweg ist da, aber nicht das für die Rückfahrt von Wolfsburg nach Offenbach. Es liegt im Auto. Und das steht vor der Redaktion in der Waldstraße. Schlappe zwei Kilometer entfernt. Ganz toll, Herr Böker! Augenrollen, durchschnaufen und sofort zurück. Dabei hatte das Abenteuer zuvor in Nürnberg an diesem Morgen (8 Uhr) des 1. SPIEL Wolfsburg Stuttgart 2:0 7. August wie jede Fahrt Auftakt: kicker-redakteur Thomas Böker in Wolfsburg auf der ersten von VW-Arena mit einem kicker-dienstwagen sieben Stationen. Eröffnungsfeier und -match sind sehr sehenswert. Kilometerstand: 683 begonnen: Ich (knappe 1,70 Meter) muss erst mal den Sitz vorstellen. Nach der Panne mit der Fahrkarte zu ihrem VfL. Diesmal am Freischal-Verkäufer vor der VW-Arena disponiere ich um, steige tagmittag hin, nachts zurück. leidet körperlich und finanziell nicht in Offenbach, sondern erst Kameraschwenk. Nur unter den 29 Grad im Schatten. Ein in Frankfurt ein. Die Luft steht. noch 100 Minuten bis zu meinem Mann mit leeren Augen sammelt ersten von sieben Spie- Pfandflaschen auch das gehört Ich sehe einen Mann mit weißen Socken. Mit Comicfiguren! Dazu Sandalen. Ist ja satz zur Stimmung nicht meister- Die Tour von len in vier Tagen: Der Fan- dazu. Die Bratwurst ist im Gegen- schließlich Sommer. Tor zu Tor lich, das VW-Ketchup auf den Wie von Berlin nach Kairo Der ICE rollt mit 18 Minuten Pommes bleibt mir suspekt. Drinver Verspätung in Hanno- Freitag, 7. August nen bekomme ich eine Gänsehaut, ein. Noch 71 Kilometer. WOLFSBURG Nürnberg Offenbach Wolfsburg als der Stadionsprecher verkündet: BIELEFELD Aber der Anschlusszug ist 683,3 km 7:29 Stunden (Fahrtdauer) Unsere Nummer 10 der Herzen: weg. Großer Sport! Samstag, 8. August Krzysztof Nowak! Der frühere VfL- Irgendwann sitze SCHWERTE Wolfsburg Offenbach Kaiserslautern Profi litt unter der Nervenkrankheit ich doch in der Bahn Mainz Sinsheim Offenbach ALS, ehe er 2005 mit 29 verstarb. nach Wolfsburg. Mir 814,6 km 9:15 Stunden Das flotte Match lässt keine trüben fällt eine bizarre Gedanken zu. Nur ein Ordner, der Kombination auf: Sonntag, 9. August mich von der Treppe verscheucht, Eine Frau im grünen Offenbach Frankfurt obwohl ich mit meiner Länge VfL-Trikot schleppt Freiburg Offenbach FRANKFURT wohl niemandem die Sicht nehme, OFFENBACH eine rote Plastiktüte 563,4 km 6:16 Stunden MAINZ ärgert mich. Bevor ich das Stadion aus einem Bayern- Montag, 10. August verlasse, telefoniere ich mit meiner NÜRNBERG Fanshop. Sie entpuppt KAISERSLAUTERN Offenbach Bielefeld Schwerte Frau und jammere im Spaß darüber, dass ich morgen schon Viertel sich als Vorsitzende des 441,8 km 4:35 Stunden Fanklubs Grün-Weiße SINSHEIM Dienstag, 11. August vor sechs aufstehen muss. Selbst Amperwölfe aus Dachau bei Schwerte Nürnberg schuld, du Verrückter, antwortet München. Zudem besitzt sie eine 434,5 km, 4:10 Stunden sie trocken. Anders als Frau van Gaal Jahreskarte für die Allianz-Arena. Doch wann immer es geht, fährt sie Gesamt: 2937,6 km (wie Berlin Kairo) Lesen Sie weiter auf Seite 74 FREITAG 7 FREIBURG FREITAG 7

66 74 REPORT kicker, 17. August Fortsetzung von Seite 73 liebt meine bessere Hälfte den Fußball nicht. Aber mich. Und deswegen dann doch irgendwie Fußball. Das Handy weckt mich. Es liegt zur Sicherheit direkt neben meinem Ohr. Noch nicht ganz wach, nehme ich wahr, wie der Taxifahrer mir auf dem Weg vom Hotel zum Bahnhof erzählt, dass sein Cousin aus Stuttgart schon am Donnerstag abgereist ist. 2:0, schade, ich hätte ihn gerne geärgert, sagt er grinsend. Im Zug Richtung Hessen treffe ich einen VfB-Anhänger, der aussieht, als käme er von einer Wurzelbehandlung. Nie wieder, schimpft er, und meint Auswärtsspiele. Im Laufe der Fahrt verflüchtigt sich sein Ärger. Vergiss es, meint er, in Dortmund ben i au widder d bei, schwäbelt er. Dort gastiert Stuttgart am Samstag... Für mich geht s jetzt mit dem Auto von Offenbach nach Kaiserslautern. Ankunft dort: Uhr. Es wäre fünf Minuten früher gewesen, hätte sich nicht ein alter, klappriger Bus ausgerechnet vor mir den Betzenberg hochgequält. Wenigstens explodiert er nicht. Im Gegensatz zum Ordner auf dem Parkplatz. Sein Kollege drinnen ist freundlicher. Leider kann ich oft nur nicken und kaum antworten für sein Pälzisch bräuchte ich einen Dolmetscher. Weil das Spiel zwischen Kaiserslautern und Greuther Fürth schon um 13 Uhr beginnt (siehe Story unten), müssen manche Fans kurz vorm Anpfiff fast reingescheucht werden sie dachten, es geht erst um 14 Uhr los. Tatsächlich aber fängt da schon die SAMSTAG 8 zweite Halbzeit an jedoch nicht für mich. Ich verlasse das Stadion des alten Fritz beim Stand von 2:0, um pünktlich in Mainz zu sein, meiner dritten Station. Das Vorhaben, auf meiner Reise überall eine Bratwurst zu testen, scheitert früh. Denn für einen einmaligen Besuch auf dem Betze lade ich die Karte für Speisen und Getränke sicher nicht auf. 13 Euro Minimum geht s noch? Der Fußballgott unterstützt meinen Plan und lässt mich auch nach Mainz staufrei durchkommen. Scheiße! Kurz vorm Stadion höre ich erst einen 05er Fan, dann sehe ich ihn: Den Kopf nach unten gerichtet, schimpft er. Ich hab meine Dauerkarte verloren. Hat die jemand gefunden?, ruft er flehend in die Menge. Sekunden später strahlt er. Ein ehrlicher Finder hat das gute Stück auf dem Bürgersteig entdeckt. Schwein gehabt! Apropos Schwein: Bei Hooglands 1:0 gegen Bayer Leverkusen geht s zu wie bei jedem Torjubel: Wildfremde Menschen liegen sich in den Armen und ignorieren die Warnung vor der Schweinegrippe. Ich treffe auf der Tribüne Ex-Referee Herbert Fandel, der die Leistung von Schiedsrichter Deniz Aytekin beobachtet. Sein Urteil? Nichts für die Öffentlichkeit. Die erfährt im Stadion dafür die Halbzeit-Blitztabelle. Sehr bedeutend. Kurz nach der Pause verlasse ich die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz. Im Gegensatz zu Franz Beckenbauer bei seiner WM-Tournee 2006 wartet auf mich jedoch kein Hubschrauber. Auf der Fahrt nach Sinsheim höre ich die ARD-Schlusskonferenz im Radio. Ich verpasse den Mainzer Ausgleich, freue mich aber wenigstens HINTERGRUND: Die neuen Anstoßzeiten Das Rad drehen wir nicht zurück 1Um sie ist eine Diskussion entbrannt, erst recht in den Familien, in denen nicht jeder fußballbegeistert ist: die neuen Anstoßzeiten. Von Freitag bis Montag gibt es mittlerweile neun verschiedene in der 1. und 2. Liga. Zeitlich und organisatorisch war es nicht möglich, an diesem ersten Bundesliga-Wochenende auch noch das Sonntag- Match um Uhr in die Route einzubeziehen. Ebenso fehlt eine 18-Uhr-Begegnung vom Freitag. Und bei drei der sieben Partien meiner Tour konnte ich jeweils nur etwa eine Halbzeit verfolgen. Komplett neu sind drei Termine: So der Samstagmittag (13 Uhr) im Unterhaus. In Kaiserslautern waren die Fans gespalten. Klar, die Frau schimpft, klar, später wären mehr Zuschauer da. Doch manche freuen sich: Prima, da kann ich sonntags selber spielen. Andere sehen es nüchtern: Wir wollen gute Spieler, die kosten Geld. Geld bringt das Fernsehen. Das Fernsehen bestimmt die Zeiten. Das Rad drehen wir nicht mehr zurück. Aber es liegt an uns. Und wir sind wieder hier! Zur Zerreißprobe kann auch das Uhr-Match werden. In Sinsheim waren viele Männer mit Kind und Frau zu sehen vielleicht trennt der Fußball ja nicht, sondern vereint die Familien. Und wenn es im Stadion ist. Auch sonntags um halb vier in der Bundesliga. SAMSTAG 8 SAMSTAG 8 SAMSTAG 8 2. SPIEL Lautern Gr. Fürth 2:1 Fritz-Walter-Stadion Kilometerstand: SPIEL Mainz Leverkusen 2:2 Stadion Am Bruchweg Kilometerstand: SPIEL Hoffenheim Bayern 1:1 Rhein-Neckar-Arena Kilometerstand: 1384 Gute Schlagzeile: Auf dem Betzenberg mitten zwischen den Spielern. Zugeschaut: Mit Schiedsrichter- Beobachter Fandel in Mainz. Mittendrin: In Sinsheim mische ich mich unter die Fans. SONNTAG 9 SONNTAG 9 MONTAG SPIEL FSV Frankfurt MSV 1:2 Volksbank-Stadion Kilometerstand: SPIEL SC Freiburg HSV 1:1 Badenova-Stadion Kilometerstand: SPIEL Bielefeld Rostock 3:1 Schüco-Arena Kilometerstand: 2389 Netter Empfang: Im Gespräch mit FSV-Geschäftsführer Bernd Reisig. Bei der Arbeit: Auf der Pressetribüne in Freiburg mit Kollege Uwe Röser. Schlusspunkt: Auf der Alm laufen am Montag die Mannschaften ein. über drei richtige Tipps (Wolfsburg, Dortmund und Hertha) nach sechs Spielen. Man ist ja bescheiden. Weniger zurückhaltend ist das Angebot eines weiblichen Fans. Ich entdecke sie und ihr Schild im Vorbeifahren auf dem Weg zur Rhein-Neckar-Arena, Stadion Nummer vier: Suche Karte, biete Sex! Tja, Mädel, mit beidem kann ich dir nicht dienen. Auf dem Weg zur ersten Uhr-Partie dieser Saison gibt es keine weiteren Verkehrsbehinderungen. Hoffenheims 1:1 gegen Bayern verfolge ich zunächst von der Pressetribüne aus und später zwischen den Fans. Nach dem Match geht s für mich noch mal in den Medienbereich, wo ich einen witzigen van Gaal erlebe, dem ein hilfsbereiter Reporter eine kalte Cola kredenzt. Kurz vorm Aufbruch bekomme ich noch mit, wie Hoffenheimer Anhänger über die Pokalauslosung stöhnen: Meine Güte, schon wieder auswärts. Anders als ihr bevorstehender Trip nach Nürnberg führt mich an diesem Samstag mein Auswärtsspiel der besonderen Art um Mitternacht in eine Pension nach Offenbach. Ein Blick in den Spiegel: Mein Kopf ist noch kein Fußball, die Pupillen ähneln keinen Elfmeterpunkten. Alles okay, meine Footballitis verläuft zumindest ohne äußere Symptome. Piep. Piep. Piep. Der Sonntag beginnt mit einer SMS. Doch schneller als jeder Wecker macht mich der Inhalt wach und froh. Meiner Tochter Marie geht s gut lässt sie ausrichten. Sie ist erst 15 Monate. Zum Frühstück gibt s bei mir Kakao mit Fußball: Im DSF läuft die Zusammenfassung der Samstagsspiele. Nachdem ich dem Kollegen Salamon Van-Gaal- Zitate vom Samstag übermittelt habe, geht der fußballverrückte Selbstversuch in Frankfurt weiter: FSV gegen Duisburg. Auf geht s! Kurz vor 13 Uhr begegne ich FSV-Geschäftsführer Bernd Reisig, der sich Zeit für einen Plausch nimmt. Aus den Lautsprechern klingt You ll never walk alone. Leicht überzogen zumal die Gästefans unter den 4775 Zuschauern in der Überzahl zu sein scheinen. Den Jubel zum 2:0 für den MSV höre ich nur noch aus der Ferne, denn in der 38. Minute mache ich mich schon auf den Weg zur U- Bahn. In Freiburg, meinem sechsten Ziel, muss ich pünktlich sein, da ich kurzfristig für einen Kollegen einspringe, aktuell arbeite. Am Bahnhof in Freiburg torkelt um Uhr ein HSV-Fan aus dem Zug. Ich kann die Straßenbahn SONNTAG 9 zum Stadion nirgendwo finden. Klasse! Um halb sechs ist Anstoß, und jeder hat mich vor dem Stau gewarnt. Doch bevor ich den angeschlagenen Hamburger frage, wage ich lieber die Fahrt mit dem Taxi. Oh, schwerer Fehler! Ja, die Dame ist nett. Aber nein, sie fährt nicht extra zügig, im Gegenteil. Und nein, mich interessieren die Sehenswürdigkeiten jetzt nicht so. Und: Hier fährt ja jeder Fahrrad! Schön für die Umwelt, schlecht für meine Nerven.,Gib Gas, denk ich gefühlte 27-mal. Wie durch ein Wunder bin ich vorm Anstoß da. Die Stimmung ist toll, leider versteht man sein eigenes Wort beim Telefonieren nicht. 1:1, immerhin: der vierte richtige Tipp. Die Fahrt nach Offenbach zieht sich wie Kaugummi. Kurz nach Mitternacht und Columbo im TV fallen die Augen zu. Pfffft! Ich bin platt. Montag, der letzte Tag. Zum Abschluss Bielefeld. Gegen Rostock. Das muss man wollen. Ich will es. Ich bin hier der Verrückte, und es macht Spaß. Bis zum Anstoß am Abend habe ich mich fast erholt, aber auf der Tribüne der Schüco- Arena vergewissere ich mich sicherheitshalber: Ich bin doch in Bielefeld? Da mein Nachbar nichts von der Tour weiß, ernte ich einen mitleidigen Blick. Auch in Ostwestfalen ist s prima: Nicht nur, weil die Bratwurst am besten schmeckt. Nein, vor allem, weil die Fans hier richtig mitfiebern. Meine Tor-Tour endet gegen Uhr, weil ich, ja ich geb s zu, acht Minuten vor Schluss gehe, um dem Stau zu entkommen und eine Umleitung quer durch Bielefeld führt. Ich übernachte in meiner Heimat in Schwerte, um am nächsten Nachmittag um 14 Uhr in Nürnberg einzutreffen. Am Montag noch, in der Wohnung meiner Mutter angekommen, blättere ich im kicker-almanach und lerne ein paar Ergebnisse auswendig. Das glauben Sie aber jetzt nicht im Ernst! Ich versichere Ihnen: Selbst mein Wahnsinn kennt Grenzen. Ich lese wirklich aber einen Thriller von Simon Beckett. Der Titel: Leichenblässe... MONTAG 10 Touren-Wagen: Mit dem kicker- Dienstauto, einem Audi A 3.

67 76 ITALIEN kicker, 17. August Start in die Serie A Die Jagd auf INTER MAILAND beginnt. Juventus will den Meister der vergangenen vier Jahre ablösen. Milan übt sich dagegen in neuer Bescheidenheit. Im neuen Gewand: Der Ex-Bremer Diego jetzt im Juve-Dress am Ball. Fotos: Witters/Richardi, Liverani, pixathlon, Getty Images/Ghidoni, picture-alliance/epa, imago/ulmer Mit Diego geg en den Trend Der Aufschrei ertönte in Mailand und lieferte eine Vorlage für alle Spitzenklubs der Serie A. Als Silvio Berlusconi unsere Bilanzen sah, wäre er fast vom Stuhl gefallen, verriet Milan-Geschäftsführer Adriano Galliani. Jahrelang hatte der Calcio sorglos wie im Schlaraffenland gewuchert. Nun lautet die Direktive bis auf wenige Ausnahmen Sparkurs. Die beiden Mailänder Klubs kürzten ihre Budgets der AC nutzte den Großteil der rund 65 Millionen Euro aus dem Verkauf von Kaka an Real Madrid zur Begradigung der Bilanzen. Inter-Präsident Moratti ist es leid, das Minus aus eigener Tasche auszugleichen. Bisher verzeichnet Inter sogar ein leichtes Transferplus. ALTE BEKANNTE Lucios neue Liaison 1Mit Kaka (Real Madrid) und Zlatan Ibrahimovic (Barcelona) verließen zwei große Namen die Serie A in Richtung Ausland zumindest wechselten aus der Bundesliga prominente Spieler in die italienische Liga. Lucio, Kapitän der brasilianischen Nationalelf, ging vom FC Bayern zu Inter Mailand, Diego tauschte den Arbeitgeber Werder Bremen gegen Juventus Turin. Mit Diego, Hasan Salihamidzic und dem Ex-Schalker Christian Poulsen verfügt Italiens Rekordmeister nun über drei ehemalige Bundesliga- Akteure im Kader. Rekordtorjäger der Serie A Spieler Tore Piola (Lazio Rom) 274 Nordahl (AC Mailand) 225 Altafi ni (AC Mailand) 216 Meazza (Inter Mailand) 216 R. Baggio (Juventus Turin) 205 Angegeben ist jeweils der Klub, für den die meisten Tore erzielt wurden. Trotzdem geht der Klub, der zum vierten Mal in Folge den Scudetto errang, als Favorit in die Saison. Mit Eto o für Ibrahimovic und den weiteren Neuzugängen Lucio, Thiago Motta und Diego Milito verfügt man über einen stärkeren Kader als im Vorjahr. Mourinhos Team verlor zwar im Supercup überraschend 1:2 gegen Lazio, dennoch deutete Inter eine attraktivere Spielweise an. Juventus legte indes die leisen Töne aus den Folgejahren des Skandals ab und sieht sich als ernsthaften Titelkonkurrenten. Die vom Aufsichtsrat zur Verfügung gestellten 50 Millionen Euro wurden in die brasilianischen Nationalspieler Diego und Felipe Melo fürs Mittelfeld plus Martin Caceres (Abwehr) NEUE TRAINER Ferrara, der Achte 1Über ein Drittel der 20 Vereine, u. a. Milan, Palermo und Lazio, präsentierte zur neuen Saison auch einen neuen Trainer. Auf sieben Bänken wechselten die Verantwortlichen. Mit Ciro Ferrara sind es sogar acht. Er half Juventus zwar schon bei den letzten beiden Partien der vergangenen Saison aus, wurde jedoch erst Wochen später definitiv bestätigt. Ein Kuriosum gab es in Bari: Ex-Juventus-Spieler Antonio Conte verhalf den Süditalienern zum Aufstieg und legte dann wegen persönlicher Differenzen mit dem Präsidenten sein Amt nieder. Rekordspieler der Serie A Spieler Einsätze P. Maldini (AC Mailand) 647 Pagliuca (FC Bologna) 592 Zoff (Juventus Turin) 570 Vierchowod (Sampdoria Genua) 562 Mancini (Sampdoria Genua) 541 Angegeben ist jeweils der Klub, für den die meisten Spiele bestritten wurden. investiert. Zusätzlich kehrte Fabio Cannavaro ablösefrei von Real Madrid zurück. Wie Juventus mit Ciro Ferrara (42) setzt auch Milan mit Leonardo (39) auf einen jungen Coach. Der AC ist eine Wundertüte, denn man verlor mit Kaka sowie Capitano Paolo Maldini Säulen und holte erst drei neue Gesichter mit Huntelaar (Sturm) und Thiago Silva plus Oguchi Onyewu für die Abwehr. Große Fragezeichen stehen hinter Nesta, der fast ein Jahr ausfiel, und Ronaldinho, dem es zuletzt an Fitness mangelte. Leonardo fordert weitere Verpflichtungen. Anscheinend ist man sich über das Potenzial nicht im Klaren und fuhr die Erwartungen herunter. Wir wollen unter die NEUE STARS Eto o, der Albtraum 1Für das meiste Aufsehen sorgte sicher der spektakuläre Spielertausch zwischen Ibrahimovic und Samuel Eto o. Für die Verpflichtung von Ibra schickte Barcelona nicht nur den Stürmer aus Kamerun, sondern auch 46 Millionen Euro nach Mailand zu Inter. Eto o unterzeichnete für fünf Jahre und elf Millionen Euro Gehalt pro Saison. Gleich beim Pflichtspieldebüt im Supercup traf er mit seinem 200. Treffer in seiner 390. Karrierepartie. Erfreut über den Wechsel zeigte sich übrigens ganz besonders Real-Keeper Iker Casillas: Eto o war mein Albtraum. Die aktuellen Top-Torjäger Spieler Tore Totti (AS Rom) 178 Del Piero (Juventus Turin) 168 F. Inzaghi (AC Mailand) 151 Crespo (CFC Genua 1893) 138 Trezeguet (Juventus Turin) 116 Angegeben ist jeweils der aktuelle Klub. ersten drei und in der Champions League so weit wie möglich kommen, fordert Galliani. In die Phalanx der Großen könnten der FC Genua und Napoli brechen. Zumindest im ansonsten eher vorsichtigen Transfermarkt leisteten beide enorme Anstrengungen: Genua kaufte unter Präsident Preziosi, Besitzer einer der weltweit größten Spielzeugfabriken, Spieler im Wert von 45,7 Millionen Euro. In Neapel investierte der schwerreiche Filmproduzent und Präsident Aurelio de Laurentiis 41,8 Millionen Euro. Bleibt abzuwarten, ob das Geld gut angelegt wurde. OLIVER BIRKNER Nächsten Montag: Der Start in Spanien ALTE SERIEN Wie einst Rossi? 1Die Saison könnte überraschend enden denn oft verblüffte in den vergangenen 40 Jahren gerade die Spielzeit vor einer WM-Endrunde. So gelang Cagliari 1970 der erste und einzige Scudetto der Klubhistorie, vier Jahre später holte Lazio überraschend seine erste von insgesamt zwei Meisterschaften platzierte sich Aufsteiger Vicenza mit Torjäger Paolo Rossi knapp hinter Juventus sensationell auf Rang zwei, 1990 errang Napoli seinen bislang letzten Scudetto endete in Polemiken wegen des Manipulationsskandals. Und 2010? Die aktuellen Rekordspieler Spieler Einsätze Favalli (AC Mailand) 470 Zanetti (Inter Mailand) 464 Totti (AS Rom) 418 Del Piero (Juventus Turin) 399 Cannavaro (Juventus Turin) 394 Angegeben ist jeweils der aktuelle Klub. Angriffslustig: Kämpfer Hasan Salihamidzic hat seine eigene Logik auf Platz drei und Platz zwei soll nun mit Juve der Scudetto folgen. Salihamidzic lobt Serie A und deutsche Stadien Bundesliga ist ein anderer Planet 1Der Bosnier Hasan Salihamidzic (32) kennt die Bundesliga und die Serie A. Seit 2007 spielt der Allrounder bei Juventus Turin. kicker: Die Serie A hat Ibrahimovic und Kaka verloren damit auch an Attraktivität? Hasan Salihamidzic: Das würde ich nicht sagen. Natürlich sind beide exzellente Spieler, doch mit Diego und Eto o kam gleichwertiger Ersatz. Vielleicht ist Eto o sogar stärker als Ibrahimovic. kicker: Andere Ligen rüsteten jedoch mehr auf, wie zum Beispiel Spanien mit Real Madrid. Salihamidzic: Es ist verrückt, was auf dem Markt los ist. Diese Unsummen ist kein Spieler wert. Wir haben in der Vorbereitung gegen Real gespielt (Juve siegte 2:1, Anm. d. Red.), das Team ist sehr stark. Nun muss sich zeigen, ob Geld auch Tore schießt. kicker: In der Vorsaison plagten Sie Verletzungen sind Sie jetzt schmerzfrei? Salihamidzic: Ich hatte Probleme mit der Achillessehne, wurde dann am Innenmeniskus operiert. Zum Glück absolvierte ich die Vorbereitung ohne Probleme. Der Trainer setzte mich in den Tests als linken Verteidiger oder im rechten Mittelfeld ein. Die Position ist mir wurscht. kicker: Neben Felipe Melo holte Juve auch Diego von Werder. Wie hat er sich eingelebt? Salihamidzic: Wir verstanden uns auf Anhieb mit ihm, er fühlt sich sehr wohl. Allerdings war Diego zunächst verletzt und verpasste Teile der Vorbereitung. Aber seine Qualitäten kennen alle. kicker: Welchen Eindruck macht der neue Trainer Ciro Ferrara? Salihamidzic: Einen sehr positiven. Er stellte das System vom auf Es ist verrückt. Diese Unsummen ist kein Spieler wert. ein oder um. Es gab viele Analysen und Taktiktraining. kicker: Ist Juve der härteste Konkurrent von Inter um den Titel? Salihamidzic: Vor zwei Jahren wurden wir Dritter, in der letzten Saison Zweiter, jetzt also Meister (lacht). Ich hoffe auf einen heißen Zweikampf mit Inter, doch die Saison ist lang. Es kann viel passieren, denn die Serie A ist ausgeglichener als die Bundesliga, hier sind auch die kleinen Teams taktisch exzellent geschult. kicker: Hat Italien auf europäischem Niveau ein wenig den Anschluss an England oder Spanien verloren? Salihamidzic: Die Premier League und die spanische Liga haben groß investiert. Dennoch sind die italienischen Klubs auf keinen Fall unterlegen. In der Champions League rechne ich mir gute Chancen aus, die Gruppenphase zu überstehen. kicker: Die Serie A ist in Deutschland kaum zu sehen. Ist das schade? Salihamidzic: Definitiv. Viele tragen immer noch das Vorurteil des Catenaccio in sich, doch die Serie A ist sehr attraktiv. Vom taktischen Verhalten könnten einige in der Bundesliga noch etwas lernen. Das Minus bilden weiterhin die unattraktiven Stadien, in der Hinsicht ist die Bundesliga ein anderer Planet. kicker: Wie schätzen Sie als Ex- Münchner die neuen Bayern ein? Salihamidzic: Uli Hoeneß sprach ja davon, dass sich der FCB schnell absetzen werde. Ich wünsche dem Uli und dem Team einen Durchmarsch. Doch das gelingt in keiner Liga Europas mehr. Vom Kader her erwartet jeder Bayern als Meister, dazu muss man sich allerdings schnell einspielen und der Konkurrenz wie Stuttgart oder Wolfsburg, die sich gut verstärkt haben, trotzen. INTERVIEW: O. BIRKNER

68 78 FRAUENFUSSBALL kicker, 17. August Der deutsche Kader Name Geburtstag Verein Spiele Tore Tor 1 Nadine Angerer FFC Frankfurt Ursula Holl FCR 2001 Duisburg 3-21 Lisa Weiß SG Essen-Schönebeck Jahre: Kerstin Stegemann. Abwehr 3 Saskia Bartusiak FFC Frankfurt Sonja Fuss FC Köln Ariane Hingst FFC Frankfurt Annike Krahn FCR 2001 Duisburg Babett Peter FFC Turbine Potsdam Bianca Schmidt FFC Turbine Potsdam 5-2 Kerstin Stegemann Borussia Friedenstal Jahre: Inka Grings. 30 Jahre: Nadine Angerer. Ü-30-Party Die deutschen Frauen wollen bei der EM IN FINNLAND ihren Titel verteidigen. Dabei dürften vor allem die Oldies im Team eine wichtige Rolle einnehmen. 31 Jahre: Deutschlands Spielführerin Birgit Prinz. Mit den Jahren kommen die Zipperlein. Ein Rippenbruch, diverse böse Knieverletzungen mit anschließenden Operationen, hartnäckige muskuläre Probleme. Ein Zwicken da, ein Stich dort. Auch die einst so unantastbaren Nationalspielerinnen plagten in letzter Zeit die Wehwehchen, jüngere Ballkünstlerinnen rückten auf. Dennoch: Die alte Garde der über 30-Jährigen in der deutschen Mannschaft ist nicht unterzukriegen. Birgit Prinz, Nadine Angerer, Ariane Hingst, Inka Grings, Kerstin Stegemann und Sonja Fuss spielen weiter eine wichtige Rolle in den Planungen von Silvia Neid. Die Bundestrainerin 30 Jahre: Sonja Fuss. 30 Jahre: Ariane Hingst. hat bei der am Sonntag in Finnland beginnenden Europameisterschaft klar das Ziel Titelverteidigung vorgegeben und legte sich schon weit vor der eigentlichen Kadernominierung auf Prinz und Angerer fest. Vier weitere betagtere Spielerinnen kamen hinzu und könnten im hohen Norden für eine grandiose Ü-30-Party sorgen. Die dreimalige Weltfußballerin Prinz erholte sich schnell von ihrem Rippenbruch aus dem Freundschaftsspiel gegen Brasilien im April. Es hat sich wieder ganz gut angefühlt, sagt die 31-jährige Frankfurterin nach den drei Testspielen gegen die Niederlande (6:0), Japan (0:0) und Russland (3:1). Die deutsche Spielführerin, mit 192 Partien und 123 Treffern auch Rekordnationalspielerin und Rekordtorschützin, bleibt mit ihrer Durchschlagskraft und Führungsrolle extrem wertvoll für die DFB-Elf. Zudem sorgt allein ihre Anwesenheit auf dem Platz für Nervenflattern bei den Gegnerinnen. Ähnliches gilt für Torfrau Nadine Angerer, die bei der WM 2007 kein Gegentor kassierte und auch bei Olympia 2008 herausragend hielt. Aktuell befindet sich die Keeperin des 1. FFC Frankfurt erneut in einer Top-Verfassung. Die 30-Jährige weiß aber auch: Die Erwartungen sind groß. Noch entscheiden im Frauenfußball vor allem die besseren Torhüterinnen eine Partie. Mit Angerer liegt Deutschland aktuell die Nummer 3 in der FIFA-Weltrangliste hinter den USA und Brasilien ganz weit vorn. An der Fußballerin des Jahres 2009 Inka Grings kommt Cheftrainerin Neid wohl auch nicht vorbei. Ich fühle mich sehr wohl und hoffe, dass ich diesen Schwung auch ins Nationalteam tragen und der Mannschaft weiterhelfen kann, sagt die 30-jährige Stürmerin. Schon 2005 in England sicherte sich Grings die EM-Torjägerkrone, traf viermal. Dann folgten Verletzungen und Unstimmigkeiten mit Neid, die Nationalelf musste lange auf die Dienste der Torjägerin verzichten. Für mich passte in diesem Jahr endlich alles, ich bin ohne große Probleme durchgekommen, erklärt Grings. In der Bundesliga konnte sich die Angreiferin des UEFA-Cupund DFB-Pokal-Champions FCR Duisburg mit 29 und 26 Treffern zweimal in Folge die kicker-torjägerkanone sichern. Grings will in Finnland ihren Beitrag zum fünften EM-Titel in Folge und siebten für Deutschland überhaupt beitragen. Auch Ariane Hingst hat sich wieder festgebissen. Nach einer Knieoperation im Oktober 2008 war Geduld gefragt. In den letzten Testspielen des DFB-Teams vor der EM stand die Frankfurter Spielerin bereits wieder in der Anfangsformation und bot eine solide Leistung. Die 30-Jährige dürfte wie schon bei der WM und Olympia als Abwehrchefin in der Innenverteidigung fungieren. Viel vom deutschen Erfolg wird davon abhängen, ob Hingst annähernd an ihre starken Auftritte beim Weltturnier 2007 anknüpfen kann oder nur wie bei den Sommerspielen in Peking durchwachsene Leistungen zeigt. Ob Kerstin Stegemann (31) bei der EM an der Seite von Hingst spielt, steht noch nicht fest. Die Älteste im Team plagten ebenfalls Knieprobleme. Ich bin erst mal froh, dass ich wieder dabei bin, so die 190-malige Nationalspielerin (8 Tore). Die junge Bianca Schmidt (19) oder eben die routinierte Sonja Fuss (30) sind die größten Mitkonkurrentinnen rechts in der Vierer-Abwehrkette. Fuss ist das Aushängeschild des Zweitligisten 1. FC Köln und könnte durchaus auch links spielen. Der erste Vorrundengegner in Tampere heißt Norwegen. Es folgen Frankreich und Island. Wir haben die schwerste Gruppe erwischt, sagt Bundestrainerin Neid. Ein verpatzter Auftakt könnte die erfolgsverwöhnte Elf gar in die falsche Richtung lenken. Die letzten beiden Freundschaftsduelle mit Norwegen 2008 gingen jeweils mit 0:2 verloren. Bei der WM 2007 aber fegten Prinz und Co. die Skandinavierinnen im Halbfinale noch mit 3:0 vom Platz. Gegen diesen robusten, ausgebufften Gegner ist Routine und Abgeklärtheit gefragt. Eigentlich eine perfekte Aufgabe für die deutschen Ü-30-Mädels. JANA WISKE Mittelfeld 10 Linda Bresonik FCR 2001 Duisburg Kerstin Garefrekes FFC Frankfurt Kim Kulig Hamburger SV Simone Laudehr FCR 2001 Duisburg Jennifer Zietz FFC Turbine Potsdam 11 - Angriff 19 Fatmire Bajramaj FFC Turbine Potsdam Melanie Behringer FC Bayern München Inka Grings FCR 2001 Duisburg Anja Mittag FFC Turbine Potsdam Martina Müller VfL Wolfsburg Celia Okoyino da Mbabi SC 07 Bad Neuenahr Birgit Prinz FFC Frankfurt Der Spielplan für die EM 2009 in Finnland GRUPPE A Sonntag, 23. August Ukraine Niederlande (Tur, 13.45) Finnland Dänemark (Hel O, 18.30) Mittwoch, 26. August Ukraine Dänemark (Hel F, 16.30) Niederlande Finnland (Hel O, 19.00) Samstag, 29. August Finnland Ukraine (Hel O, 16.30) Dänemark Niederlande (Lah, 16.30) GRUPPE B Montag, 24. August Deutschland Norwegen (Tam, 16.00) (live in der ARD und bei Eurosport) Island Frankreich (Tam, 19.00) Donnerstag, 27. August Frankreich Deutschland (Tam, 16.30) (live in der ARD und bei Eurosport) Island Norwegen (Lah, 19.00) Sonntag, 30. August Deutschland Island (Tam, 15.00) (live im ZDF und bei Eurosport) Norwegen Frankreich (Hel F, 15.00) GRUPPE C Dienstag, 25. August England Italien (Lah, 16.30) Schweden Russland (Tur, 19.00) Freitag, 28. August Italien Schweden (Tur, 16.30) England Russland (Hel F, 19.00) Montag, 31. August Russland Italien (Hel O, 18.00) Schweden England (Tur, 18.00) VIERTELFINALE Donnerstag, 3. September VF1: Erster A Dritter B/C (Tur, 15.00) VF2: Zweiter A Zweiter B (Tam, 19.00) Freitag, 4. September VF3: Erster B Zweiter C (Lah, 15.00) VF4: Erster C Dritter A/B (Hel F, 19.00) HALBFINALE Sonntag, 6. September Sieger VF1 Sieger VF2 (Tam, 18.00) Montag, 7. September Sieger VF3 Sieger VF4 (Hel F, 18.00) ENDSPIEL Donnerstag, 10. September Sieger der Halbfi nals (Hel O, 18.00) Übertragungen ab Viertelfi nale mit deutscher Beteiligung: Viertelfi nale ZDF, Halbfi nale ARD, Endspiel ZDF Spielorte: Hel F = Helsinki Fußballstadion, Hel O = Helsinki Olympiastadion, Lah = Lahti, Tam = Tampere, Tur = Turku Fotos: Harst Hamann/DFB

69 80 LEICHTATHLETIK kicker, 17. August Ich hab mich nicht fertigmachen lassen Mit einer fairen Geste wurde BIANCA KAPPLER (32) 2005 schlagartig bekannt. Eine schwere Verletzung warf die Weitspringerin zuletzt arg zurück. kicker: Frau Kappler, jetzt sind Sie tatsächlich bei der Weltmeisterschaft. Am Freitag um 18 Uhr ist Qualifikation Weitsprung. Bianca Kappler (32): Und am Sonntag beginnt um Uhr das Finale. Wer hätte das vor einem Jahr gedacht? Ich bin froh, dass ich überhaupt dabei bin. Aber wenn ich schon dabei bin, dann will ich auch ins Finale. kicker: Wann sind Sie das erste Mal im Berliner Olympiastadion gesprungen? Kappler: Ich glaube, das war 1990 bei Jugend trainiert für Olympia. kicker: Wie soll das Wetter sein? Kappler: Heiß. Es kann gar nicht heiß genug sein. Ich bin eine Sonnenathletin. Wegen mir 30 Grad. Dann sind auch die Zuschauer besser drauf. kicker: Sie sind froh, am Start zu sein, weil vor den Olympischen Spielen 2008 die Achillessehne an Ihrem rechten Fuß riss. So eine Verletzung muss ja auch im Kopf heilen. Wie lange hat das gedauert? Kappler: Es war ja gut, dass es die rechte Sehne war. Man muss immer das Glück im Unglück suchen. Der rechte Fuß konnte das, was er wieder können musste, schnell. Es hat so etwa zehn Monate gedauert. kicker: Wann haben Sie beim Springen nicht mehr gedacht: Hoffentlich hält das alles! Kappler: Das denkt man. Ganz schlimm war es im Januar 2009 in Südafrika, als ich die Spikes wieder angezogen habe. Da kamen Tränen, so eine Angst hatte ich. Es war gut, dass dies in einer anderen Umgebung stattfand, in einem anderen Land. Es ging dann gar nicht so schlecht. Aber Angst war immer mit dabei. Irgendwann hab mir ich gesagt: Wenn es noch mal reißt, dann reißt es eben noch mal. Und dann ist es aus. Mit dieser Einstellung hab ich Frieden mit meiner Achillessehne gemacht. Danach ging es immer besser. kicker: Was ist geblieben? Kappler: Eine kleine Narbe, es musste ja nichts Großes gemacht werden, nur die Sehne wieder befestigt werden. Den Sprung, bei dem alles passt, hatte ich noch nicht. Geblieben ist, was die Schnelligkeit anbelangt, ein kleines Defizit, auch bei ein paar anderen Werten bin ich noch nicht wieder so gut, wie ich mal war. Meine Wadenmuskulatur rechts ist dünner als die links, und das wird wohl auch so bleiben. Ich baue nämlich nur sehr schwer Muskulatur auf. Sie ist rechts schneller verhärtet als links, man muss sie gut pflegen. Und geblieben ist auch: Ich bin wieder aufgestanden. Ich hab mich von dem Riss nicht fertigmachen lassen. Ich hab gekämpft, um wieder bis in die Weltklasse zu kommen, und da bin ich. Ich bin ein Dickkopf. kicker: Was haben Sie mit Ihrer dreijährigen Tochter gemacht, während Sie im Trainingslager in Kienbaum waren? Kappler: Wir haben ein gut durchorganisiertes Chaos, mit dem wir durch den Alltag schlittern. Sie ist bei den Großeltern, damit der Papa entlastet ist waschen, bügeln und so weiter. Sie kommt auch nicht mit nach Berlin ins Stadion. Die Mama hat da nichts von ihr und sie nichts von der Mama. Sie will dann zur Mama und das geht nicht. kicker: Wie ist Jolina? Kappler: Die hat unheimlich viel Dampf. Zu Hause ist sie ja bei jedem zweiten Training dabei. Sie ist ein Wirbelwind, springt in die Weitsprunggrube, klettert überall rum. Meine Mutter sagt, dass man alles im Leben zurückbekommt, und meint damit, dass meine Tochter so ist, wie ich als Kind war. Fällt nicht um, immer in Bewegung, schläft nur nachts, aber da von acht bis acht. Tagsüber keine Verschnaufpause. kicker: Haben Sie das Gefühl, dass Sie der Sport für all das Training und die Entbehrungen bislang ausreichend entschädigt hat? Auch für Madrid 2005 bei der Hallen-EM, als Ihr Sprung mit einer zu großen Weite gemessen wurde, mit der Sie den Titel geholt hätten, ehe Sie den Kampfrichtern erklärten, dass dies nicht sein könne? Kappler: Hm. Dann war es Bronze. Ich war auch noch Vierte bei der Hallen-EM, Fünfte bei der WM 2007, mehrmals Deutsche Meisterin, hab den Rekord von Heide Ecker-Rosendahl von 6,84 Metern aus dem Jahr 1970 verbessert, das war damals Weltrekord und dann 35 Jahre lang Rekord im Bereich des DLV. Ich bin 2007 in Bad Langensalza 6,90 Meter weit gesprungen und 2008 in Bad Langensalza 6,97 Meter mit etwas zu viel Rückenwind. Aber ich weiß, was Sie meinen: Den einen Sprung, bei dem alles passt, der Wettkampf, die Zuschauer, das Brett, die Technik, der Rückenwind, den hatte ich tatsächlich noch nicht. kicker: Sie sind schon über sieben Meter gesprungen, aber auch da war zu viel Rückenwind. Kappler: Genau. kicker: Und ohne den Sprung, bei dem alles passt, können Sie nicht aufhören? Kappler: Kann ich nicht, deshalb mach ich ja bis 2012 weiter. INTERVIEW: ROGER REPPLINGER Fotos: action press, Imago/Köhn, picture-alliance/dpa Die dürfen das. Streuselkuchen, Pflaumenkuchen. Vielleicht auch noch was mit Nüssen. Bisschen Wasser dazu. Zehnkämpfer dürfen das. Trainieren ja auch eigentlich den ganzen Tag. Wenn sie nicht trainieren, schlafen sie. Oder essen. Norman Müller streckt die Beine aus, er trägt heute seine Deutschland-Sneakers. Gelbe Schnürsenkel, schwarzes und rotes Leder. Gut. Stimmt s?, fragt er. Er hat 40 Paar Sportschuhe und 60 Paar so fürs Zivilleben. Muss zum restlichen Outfit passen, sagt er. Auch mit Unterhosen ist er pingelig. Weil er abergläubisch ist, vor allem in Bezug auf seine Glücksunterhosen. Erst waren es grüne, dann gestreifte. Ganz billige, keine Marke, nichts, die sind so hässlich, dass er sie außerhalb des Stadions nicht anzieht. Die können nichts, bringen nur Glück. Ich hab sie jetzt seit vier, fünf Jahren, sagt er. Halten nicht mehr lange durch. Das wird eng, glaubt er. Wenn er sie endgültig stilllegt, bekommen sie einen Rahmen, direkt neben den Medaillen. Norman Müller, vor ein paar Tagen 24 Jahre alt geworden, war Deutscher Hallenmeister 2005, Dritter bei der U-23-Europameisterschaft 2005, Dritter der Junioren-WM 2004, hat eine Bestleistung von 8295 Punkten. Er macht eine Ausbildung zum Bundespolizisten, die endet im Frühjahr 2010, danach will er studieren: Politik, Sozialwissenschaften. Er will mal was in der Richtung Integration ausländischer Jugendlicher machen. Da kennt er sich aus. DER ELFKÄMPFER Nicht die zehn Disziplinen im Stadion sind das Problem. Hinter WM-Starter NORMAN MÜLLER (24) liegt eine harte Jugendzeit in Sachsen-Anhalt. Norman Müllers Vater ist aus Mosambik, hat die Mutter, aus Leipzig stammend, mit zwei Kindern sitzen lassen. Die Familie Müller lebte in Eisleben, und das war für die Jungs nicht leicht. Pöbeleien, Beschimpfungen. Norman sah Karate Kid im Kino und wollte Karate lernen. Es gab aber keinen Verein in Eisleben, der Karate anbot. Da sagte ihm eine Nachbarin: Probier s doch mal mit Leichtathletik, dann kannst du wenigstens schnell weglaufen. Das fand Erstklässler Norman logisch. Und dann war da Talent. Nur Sprinten oder Stabhochsprung aber war ihm zu langweilig, also wurde er Zehnkämpfer. Er sieht die Jungs, die ihn als Kind drangsaliert haben, manchmal auf der Straße. Sozialfälle, arme Würstchen. Ich will sie nicht verteidigen, aber für die tut auch keiner was, sagt er. Die Region vergreist, leerstehende Häuser, keine Arbeit, keine Aussichten. Alle hauen ab. Zu seinem Bruder hat er gesagt: Mach dein Abi, und dann musst Am Monatsende musste Mutter manchmal hungern. du weg von hier. Das ist bitter. Kein Wunder, dass die Leute frustriert sind, aber noch lange kein Grund, auf kleine schwarze Jungs loszugehen. Ohne diese Leute wäre ich kein Leichtathlet, sagt er. Ohne die würde er auch nicht so hart trainieren, weil er da raus will. Aus einem Leben, in dem man angepöbelt werden kann. Sein Stiefvater hat ihn zum Training gefahren, denn wenn man damals einen kleinen schwarzen Jungen alleine mit der Bahn irgendwohin geschickt hätte, wäre das womöglich schwierig geworden. Die Trainer in Halle sagten: Der Junge muss in ein Sportinternat. Aber das kostete 300 Euro pro Monat. Viel Geld für eine damals noch alleinerziehende, arbeitslose Frau. Es ist noch gar nicht lange her, da erzählte ihm die Mutter, wie schwer das war mit den 300 Euro. Manchmal musste sie am Ende des Monats hungern, sagt Müller. Er weiß, dass er sich nicht so quälen würde, nicht so ehrgeizig wäre, wenn er aus anderen Verhältnissen käme. Wenn alles einfach gewesen und wie von selbst gegangen wäre. Daher auch sein Interesse für Politik. Er will nicht nur meckern darüber, wie es in den neuen Bundesländern läuft, sondern was ändern. Das ist so wichtig wie Leichtathletik. Dort muss er allerdings auch was ändern seine Bestleistung. Da ist noch Luft nach oben, sagt er. Stabhochsprung, Kugel, Speer, Sprint, eigentlich überall geht noch was. Ich hab innerhalb von drei Wochen zwei Bestleistungen aufgestellt, und das bei einer so kraftraubenden Disziplin wie Zehnkampf, erzählt er. Da ist also mehr drin. Er ist nicht zufrieden mit seinen Leistungen in diesem Jahr. Und nun sind sie alle verletzt, seine Kumpels: Michael Schrader, André Niklaus, Arthur Abele. Ich verstehe mich gut mit allen, besonders gut mit Schrader, sagt Müller. In Berlin erwartet er eine Bestleistung von sich. Bei der WM 2007 in Osaka (Japan) riss er dreimal die Anfangshöhe im Stabhochsprung: 4,60 Meter. Das ist aber nur die eine Seite der Medaille. Er lief trotzdem ein starkes Rennen über 1500 Meter. Das ist Norman Müller. Der steht jetzt leise ächzend zwei Trainingseinheiten pro Tag fordern ihren Preis von seiner Bank auf. Mampft den letzten Bissen Pflaumenkuchen und trägt sein Tellerchen zurück. In den Sneakers mit gelben Schnürsenkeln, aus rotem und schwarzem Leder. Mehr Deutsch ist nicht gesund. ROGER REPPLINGER

70 82 LESERFORUM kicker, 17. August 2009 An Frings und Kuranyi scheiden sich die Geister Betr.: Aus bei Löw: Frings hat die Wahrheit verdient, kicker-nr. 66 Danke, Oliver Hartmann! Endlich ein vernünftiger Kommentar zu dieser Angelegenheit. Im Gegensatz zu anderen Kollegen beleuchten Sie die Hintergründe und scheuen auch nicht davor zurück, eine längst überfällige Kritik an Löw zu äußern. Zuerst soll Frings sich damit abfinden, auf der Bank zu sitzen, dann ist es ihm auf einmal nicht zuzumuten? Mir als Werder- und Frings-Fan wird bei derlei Geschwafel schlecht. Kirsten Hornung, Münster Löw sollte seine Haltung zu Frings und Kuranyi umdrehen: Während Kuranyi Reue zeigt und weiß, dass er Mist gebaut hat, mosert Frings ein ums andere Mal, wenn er nicht nominiert wird. Jeder andere Spieler überlässt das brav dem Bundestrainer. Eine Unverschämtheit, die sich Löw nicht länger gefallen lassen sollte! Lieber Kuranyi unter Magath beobachten und eventuell zurückholen, als sich von Supermann Frings ankeifen zu lassen! Gerhard Petrowitsch, Augsburg Ich finde die Nominierungspraxis bei der Nationalelf schon recht lange merkwürdig und längst nicht immer nachzuvollziehen, bei Herrn Löw aber durchschaubar. 1.: Der Spieler spielt beim VfB Stuttgart und kann unfallfrei geradeaus laufen. 2.: Der Spieler hat mal beim VfB Stuttgart gespielt, ist unfallfrei geradeaus gelaufen und kann das noch immer. Zwar hält sich Torsten Frings selbst für ein bisschen zu wichtig, andererseits ist das Kapitel Menschenführung bei der Trainerausbildung vom Bundes-Jogi anscheinend im Schnelldurchgang abgesessen worden. Bernd Altmann, Erlangen Bitte schreiben Sie an: Redaktion kicker-sportmagazin Leserforum Badstraße Nürnberg Fax: 0911 / leserforum@kicker.de Erforderliche Angaben: Jeweils volle Vorund Nachnamen sowie Anschrift von Verfasser oder Verfasserin plus kicker- Ausgabe und -Artikel, auf die sich der Leserbrief bezieht (gilt auch für s). Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Kürzere Stellungnahmen haben größere Chancen auf Veröffentlichung. Meinungen der Leser entsprechen nicht unbedingt kicker-meinungen. Ach du Schreck: Bayern-Torwart Michael Rensing sieht den Ball von Hoffenheims Josip Simunic und holt ihn aus dem Tor. Alles bleibt, wie es ist bei Bayerns Mark van Bommel Betr.: Hoffenheim Bayern, kicker-nr. 66 Mein Kapitän spielt immer! Diese Aussage van Gaals hat der Schiedsrichter Babak Rafati wohl als Befehl verstanden. Anders ist es nicht zu erklären, dass er van Bommel im Spiel gegen Hoffenheim bis zu dessen Auswechslung auf dem Platz gelassen hat. Ein Skandal bei dessen vier gelbwürdigen und sogar zwei rotverdächtigen groben Fouls. Christoph Bork, Dortmund Es fängt schon wieder an, gleich am ersten Spieltag. Das Glück der Bayern. Erst wird Hoffenheim ein Tor nicht gegeben, das Zuschauer im Stadion gesehen haben, nur nicht das Schiedsrichtergespann. Als zweites wird mal wieder ein grobes Foul von van Bommel nicht geahndet. Schon in der letzten Saison ist van Bommel in dieser Richtung unangenehm aufgefallen. Am Samstag war es eine klare Tätlichkeit und damit Rote Karte. Ich hätte gerne den Bayern-Vorstand nach dem Spiel gehört, wenn diese Entscheidungen gegen die Münchner getroffen worden wären. Uwe Wattenberg, Berlin Warum Herr Rafati nach derart elementaren Eingriffen ins Spielgeschehen vom kicker mit 4,5 bewertet wurde, erschließt sich mir nicht. Dass er aus guter Position nicht sah, wie Rensing bereits im Tor stehend mit rückwärtiger Armbewegung den Ball rausholt, ist unfassbar für einen Mann in seinem Alter. Ebenso seltsam, dass van Bommel für seine Tätlichkeit gegen Vorsah unbestraft blieb. Paul Speth, Hamburg Da fängt sie wieder an, die Fußball-Bundesliga, vieles ist neu, die Anstoßzeiten, die Fernsehübertragung, neue Spieler. Aber eins bleibt, wie es ist: Bayern Münchens Mark van Bommel. Wie lange schaut man da zu? (Schiedsrichter Rafati hätte ich noch um eine Note schlechter als der kicker bewertet). Lars Kommalein, Oberelsungen Pro und contra Torkamera fehlen dann die Diskussionen? Betr.: Hoffenheim Bayern: Wann kommt die Torkamera?, kicker-nr. 66 Foto: Team2 kicker-managerspiel COACHING-ZONE Absteiger hatte kaum einer auf der Rechnung Der Auftakt in der Bundesliga hat erneut bewiesen, dass technische Hilfsmittel wie der Chip im Ball oder die Torkamera unumgänglich geworden sind. Viele Aktionen im Spiel sind ohne technische Hilfsmittel nicht mehr zweifelsfrei zu entscheiden. Die immer wieder vorgebrachten Zweifel, Einheitlichkeit des Spiels in allen Ligen und Ländern (FIFA) oder Fragen, wie in Zweifelsfällen zu verfahren ist, dürfen dem nicht entgegenstehen. Zumal Sie zum Teil sogar falsch sind. Die Einheitlichkeit des Spiels ist in Deutschland doch nur in der 1. und 2. Bundesliga gegeben. In der 3. Liga gibt es beispielsweise keinen Vierten Offiziellen; in der Kreisliga kaum Assistenten. Matthias Jansen, Münster Wäre es nicht furchtbar langweilig, wenn es keine erhitzten Diskussionen mehr darüber gäbe, ob es nun ein Tor oder kein Tor, Rote Karte oder keine Rote Karte war? Mir würde jedenfalls etwas fehlen, wenn sich alle Unstimmigkeiten immer zweifelsfrei aufklären ließen. Oliver Kriebel, Berlin Wollitz sollte seine Zeit in Osnabrück nicht vergessen Betr.: Energie Cottbus Der Abgang, kicker-nr. 67 Der neue Cottbuser Trainer Claus- Dieter Wollitz kritisiert Ex-Manager Steffen Heidrich öffentlich unter anderem wegen Torwart Lars Hirschfeld. Hat er vergessen, dass er in Osnabrück Stefan Wessels, Djordjije Cetkovic, Lars Fuchs und den Brasilianer Anderson unbedingt haben wollte und sie dann für nicht gut genug hielt? Anderson ist übrigens inzwischen Stammspieler bei Fortuna Düsseldorf. Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen, Herr Wollitz! Klaus-P. Rose, Osnabrück Vier Spieltage sind in der 3. Liga absolviert, deren drei waren vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe auch ausgewertet. Zwei Akteure führen die Rangliste der punktbesten Spieler an, die vergangene Saison mit ihren Ex-Klubs VfR Aalen bzw. Stuttgarter Kickers in die Regionalliga abstiegen: Burghausens Christian Holzer (36 Zähler, Foto) und Jenas Orlando Smeekes (30). Holzer trumpfte vor allem beim 4:3-Erfolg gegen den BVB II mit drei Toren auf, Smeekes traf in den ersten drei Spielen sogar viermal. Die Manager hatten die beiden Absteiger nicht unbedingt auf der Rechnung, lediglich 962 wählten Holzer, Smeekes. Die mit jeweils über Nominierungen begehrtesten Spieler, Sergio Pinto (Sandhausen, 14 Punkte), Torsten Oehrl (Bremen II, 15), Tomasz Kos (Aue, 10) und Maik Wagefeld (Dresden, 10), konnten die hohen Erwartungen dagegen noch nicht ganz rechtfertigen. Wie der vierte Spieltag im Managerspiel verlief, sehen Sie ab heute Mittag unter

71 84 EXTRA AUTO kicker, 17. August 2009 Fotos: Hersteller Dort, wo der Ball rollt, rollt in der Regel auch ein Reifen. Will heißen: Viele Autohersteller haben sich als Sponsoren-Umfeld den Fußballsport ausgesucht. Doch auch andere Top- Sportarten und Top-Sportereignisse scheinen für das Auto-Umfeld eine ideale Bühne darzustellen. So hat sich beispielweise Toyota die IAAF, die Leichtathletik-WM in Berlin, als Betägigungsfeld ausgesucht. Dieses Großereignis, das bis zum dauert, gilt als eines der größten, wenn nicht gar als das weltgrößte Sportereignis des Jahres Für die Umwelt am Start lautet das Toyota-Motto dazu. Passenderweise hat man für die Transferfahrten von Sportlern und WER M A C H T WAS? Toyota-Prius-Flotte vor dem Berliner Olympiastadion. Offiziellen ein entsprechend umweltfreundliches Fahrzeug gestellt den neuen Prius. 100 dieser neuen Hybridfahrzeuge sind in Berlin im Shuttle-Einsatz, dazu aber auch noch 100 Modelle der Baureihen Avensis, Verso und iq. Der Prius wir haben anlässlich der Neueinführung ausführlich über dieses Fahrzeug berichtet verbraucht nach Norm nur 3,9 Liter Super je 100 km und stößt nur 89 g CO2 je km aus. Teilstrecken kann das brandneue Modell auch rein elektrisch fahren. Mit unseren Fahrzeugen, so Toyota-PR-Chef Jürgen Stolze, werden die Athleten aus aller Welt in Berlin umweltfreundlich unterwegs sein und für eine nachhaltige WM sorgen. Edel-Renner: Der brandneue Ferrari Italia (links) und der weiter erstarkte Porsche 911 Turbo (rechts). NEUE MODELLE Die Schönen und Schnellen der IAA Krise? Welche Krise? Bei der IAA im September werden viele neue, teure Hochleistungs-Sportwagen zu sehen sein. Krise hin, Krise her: Die Autohersteller geben auch in Zukunft so richtig Gas. Auf welche Art und mit welchen Modellen sie das tun, lässt sich trefflich bei der diesjährigen IAA (17. bis 27. September) in Frankfurt bestaunen. Zwar gibt es bei der wichtigsten Autoschau des Jahres auch zahlreiche neue kleine Fahrzeuge zu sehen und darüber hinaus auch jede Menge alternativer Antriebstechniken (wir werden berichten), doch im Fokus der meisten Besucher stehen die Schönen und Schnellen. Jede Wette, dass beispielsweise der Stand von Ferrari dicht umlagert sein wird. Nur mit Mühe wird man einen Blick auf den neuen Star der Italiener das Modell Italia werfen können. Ein Achtzylinder-Renner mit 570 PS Leistung (Beschleunigung km/h in weniger als 3,4 sec, max. 325 km/h). Das Auto, an dessen Entwicklung Michael Schumacher beteiligt gewesen sein soll, dürfte aber für das Gros der IAA-Besucher ein Traum bleiben: rund Euro, so schätzt man, wird der Neue kosten. Leistungsmäßig lange nicht so potent, aber in anderer Beziehung sehenswert: Mazdas MX-5 Superlight. Der japanische Autohersteller hat ja als Ziel ausgegeben, sich besonders um Gewichtsverminderung bei Kraftfahrzeugen zu bemühen, um so einerseits hohe Leistungsfähigkeit zu bieten, andererseits aber beim Kraftstoffverbrauch spürbare Reduzierungen zu errei- chen. Noch macht man ein Geheimnis darum, wie viel die offene Studie wiegt bzw. wie viel Gewicht gegenüber dem Normal-MX-5 eingespart werden konnte. Experten rechnen, dass die Schlankheitskur rund 100 Kilo Mindergewicht gebracht hat. Auch ein anderes japanische Unternehmen Lexus ist bei der IAA wahrscheinlich sportlich aktiv und zeigt den Renner LF-A vor. Im Leistungswettkampf mit Audi, Lambo, Ferrari und Co. hat auch Porsche noch einmal nachgelegt. Der neue 911 Turbo steht zur IAA- Premiere bereit. Er tritt mit einem neuen 3,8-l-Benzindirekteinspritzer an, der nun 500 PS leistet, aber 20 Prozent weniger verbraucht: nach Norm nur noch 11,4 Liter Super je 100 km. Zum Vergleich: der erwähnte Ferrari Italia dürfte exakte Daten liegen noch nicht vor an die 13,7 Liter S/100 km benötigen. Neue Top-Sportler wird man bei der IAA aber auch an anderen Ständen bewundern können. So bei BMW, wo ein neuer Supersportwagen stehen dürfte. Und bei Mercedes-Benz ist es dann endlich mit dem neuen Flügeltürer so weit. Ein neues Auto, das ganz in der alten Tradition der Silberpfeile stehen wird. G. WINDPASSINGER Japan-Sportler: Mazda-Superlight (oben) und Lexus LF-A (unten).

72 kicker, 17. August 2009 EXTRA AUTO 85 NEUE MODELLE Peugeot macht auf geheim So ab und an finden sich auf anderen Märkten, in anderen Ländern, Automobile, die man auch ganz gerne auf deutschen Straßen sehen würde. Ein gutes Beispiel dafür ist das NEUE MODELLE Kombi mit Stern Der neue Sportwagen RCZ soll einer der Stars werden bei der IAA und ein neuer Renner im Peugeot-Programm dazu. Ein paar Wochen nur noch, und dann wissen Autofans, was beim neuen Peugeot-Sportcoupé Sache ist: Zur IAA im September soll die finale Version des neuen Modells anrollen. Derzeit aber machen die Franzosen noch ein großes Geheimnis um ihr neues Modell. Und das, obwohl die früher schon in Frankfurt und dann auch in Genf gezeigte Studie (wir haben berichtet) der Serienversion optisch schon recht nahe kam. Der 2+2-Sitzer, RCZ genannt, soll 2010 in den Handel kommen. Das Besondere dabei: Der Peugeot- Ein erster Blick: Das neue Peugeot-Coupé wird zur IAA präsentiert. TECHNIK Auch Nissan will elektrisch fahren Die Autohersteller haben es plötzlich eilig in Sachen Elektrifizierung. Jeder wittert nun das ganz große Geschäft, will dabei sein wenn die vermeintliche Zukunftstechnik nachgefragt wird. Nissan gehört zusammen mit Mitsubishi (E-Kleinwagen i-miev ) wohl zu den Unternehmen, die mit zu den ersten Anbietern von Stromern am Markt gehören werden. Das jedenfalls besagen die jetzt bei der Präsentation des Leaf vorgelegten Daten. Der neue Kompaktwagen, der formal und größen- Sportwagen dürfte finanziell für einen großen Kundenkreis interessant werden, da sich der RCZ ins 308-Programm einreiht und daher mit einer populären Preisgestaltung zu rechnen ist. Für die kleinste Motorisierung etwa könnten rund Euro als Investitionssumme ausreichen. Das Topmodell hingegen, möglicherweise bis zu 250 PS stark und über 230 km/h schnell, dürfte spürbar teurer sein. Vermutungen zunächst, denn erst kurz vor Start der IAA werden offizielle Daten preisgegeben. WIP Das Modell Leaf geht 2010 in Serie und soll mit einer Batterieladung bis zu 160 km weit kommen. mäßig in etwa dem Tida entspricht, soll Ende 2010 in Japan und in den USA starten und danach auch nach Nissans Stromer: Das Elektroauto Leaf soll 2010 in den USA starten. POWER-CAR DER WOCHE Hyundai Genesis Coupé. Ein reinrassiger Sportwagen mit attraktiver Anmutung und sehr leistungsfähigem Aggregat. Immerhin 303 PS setzt das 3,7-l-Sechszylindertriebwerk frei. Eine Menge Power, die ausreicht, um den noch relativ kompakten Sportler (Länge: 4,63 m) in weniger als 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Und nach oben hinaus reicht s wohl für eine Spitze von nahezu 250 km/h. Das Beste aber: Der heckgetriebene Hyundai (Foto oben) entpuppt sich als ein wahres Schnäppchen zumindest in den USA. Denn dort ist er schon für rund Euro zu haben. Ganz so günstig dürfte das Modell nicht sein, falls es zu uns käme. Käme ja. Denn bis dato ist wohl unklar, ob dieser schicke Renner auch ins deutsche Produktportfolio aufgenommen wird. Europa kommen. Das E-Aggregat leistet 80 kw (109 PS), soll maximal Tempo 150 möglich machen und eine Reichweite von etwa 160 km sicherstellen. Das ist aber wohl nur dann zu schaffen, wenn man sich tempomäßig stark zurückhält. Und die Kosten des neuen Modells? Das ist noch nicht so ganz klar. Rein rechnerisch müsste der Neuling weit über Euro teuer sein, doch möglicherweise setzt Nissan auf ein anderes System: E- Auto kaufen (ca Euro), Batterien leasen. WPR Einen wahren Raumriesen hat Mercedes mit dem T-Modell der E-Klasse geschaffen. Die Heckklappe öffnet sich und gibt den Blick frei in ein wahrlich riesiges Ladeabteil. Bis zu 1950 Liter(!) fasst es. Bei welchem Modell? Beim brandneuen T-Modell der Mercedes E-Klasse. T, das ist bei den Schwaben das Kürzel für Kombis. Für Fahrzeuge also, die Transportaufgaben übernehmen sollen. Und dafür ist das neue Modell nun wahrlich prädestiniert. Sollte aber auch so sein, denn mit 4,90 m Länge gehört dieses Fahrzeug zu den ganz Großen der Straße. Das gilt übrigens auch für das Normalmaß des Laderaums. Also für den Fall, dass auf der Rücksitzbank drei Personen Platz genommen haben: auf 695 Liter bemisst sich dann das Volumen. Das ist deutlich E-T: Das Raumfahrzeug. mehr als bei der Klassen-Konkurrenz. Doch die setzt, anders als Mercedes, etwas mehr auf Lifestyle und etwas weniger auf Nutzwert. Damit das Beladen auch gut klappt, hat Mercedes-Benz lange getüftelt und das Easy-Pack-System erfunden. Wer aber alle Varianten ausnutzen möchte, muss zahlen. Denn manche der praktischen Dinge gibt s nur gegen Aufpreis. Apropos Preis: Da das neue Modell zwar erst zur IAA Publikumspremiere hat, aber heute schon bestellt werden kann, stehen auch die Preise fest. Bei Euro geht s los (E 200 CDI, 136 PS-Diesel). Angesichts der Ladefülle scheint es aber vernünftiger, das neue T-Modell mit stärkerem Aggregat zu rüsten. Etwa mit dem 220 CDI (170 PS, Euro) oder dem 200 CGI-Benziner (183 PS, Euro). An noch kräftigeren Varianten mangelt es nicht: Die Leistungsbandbreite erstreckt sich auf bis zu 388 PS. WIP

73 86 MIXED ZONE kicker, 17. August Olympia-Verlag GmbH Badstraße 4 6, Nürnberg Telefon (Pressehaus) Direktwahl für Redaktion: FAX: Abonnement: FAX: Vertrieb: FAX: Anzeigen: FAX: Gegründet 1920 durch Walther Bensemann ( ) Herausgeber: Karl-Heinz Heimann Chefredakteur: (verantwortlich für den Inhalt): Rainer Holzschuh Stellvertretender Chefredakteur: Klaus Smentek Chef vom Dienst: Jörg Jakob Art Director: Dieter Steinhauer Chefreporter und Leitung Südwest: Rainer Franzke Chefreporter: Karlheinz Wild Leitende Redakteure: Stefan Bomhard, Manfred Ewald, Manfred Münchrath, Günter Wiese, Gerhard Wind pas singer (kicker extra mit Automagazin) Redaktion: Christian Biechele, Thomas Böker, Ulla Ellmer, Martin Gruener, Hartwig Hasselbruch, Axel Heiber, Harald Kaiser, Frank Linkesch, Klaus Meßen zehl, Martin Messerer, Georgios Moissidis, Peter Nickel, Michael Pfeifer, Thomas Roth, Bernd Salamon, Johann Strotkötter, Sabine Vögele, Jana Wiske, Jörg Wolfrum, Mounir Zitouni Datenredaktion: Christoph Huber (Leitung), Gerd Heuser, Robert Hohensee, Ulrich Matheja, Georgios Vavritsas, Horst Wnuck Dokumentation: Peter Schütz (Leitung) Foto: Peter Dworschak, Michael Beims, Kenan Hakverdi, Herbert Liedel ISDN - Leonardo Pro /3 Layout: Matthias Bracke, Uwe Fuchs, Horst Goebel, Heinz Neubauer, Stefan Schmid, Christian Weber, Doris Zeidler Herstellung: Hermann Draser (Leitung), Siegfried Sandner (technische Produktion), Claus Cheng, Stefan Kemmether, Thomas Massler, Michael Zöllner Neue Medien: Werner Wittmann (Leitung), Manuel Kröppelt (Stv.) Redaktion kicker online: Alexander Wagner (Leitung), Andreas Holzmann (Stv.) Regionalredaktionen: West: Thomas Hennecke (Leitung) Frank Lußem (Stv.), Oliver Bitter, Jan Lustig, Thiemo Müller, Stephan von Nocks Konrad-Adenauer-Straße 2 4, Remscheid, Telefon FAX Nord: Hans-Günter Klemm (Leitung) Thomas Hiete, Michael Richter, Sebastian Wolff Woltorfer Straße 116, Peine, Telefon , FAX Südwest: Ulrich Gerke (Stv.), Michael Ebert, Uwe Röser Waldstraße 226, Offenbach, Telefon , FAX Berlin: Oliver Hartmann (Leitung) Marcus Lehmann, Steffen Rohr Reuchlinstraße 10 11, Berlin Telefon FAX Vertriebsleiter: André Kolb, Klaus-Peter Ritter Abonnement und Leserservice: kicker-sportmagazin Leserservice, Nürnberg, kicker.de Verkaufspreis der Montag-Ausgabe 6 2,10. Das Abonnement kicker-sportmagazin umfasst die Montag- und Donnerstag- Ausgabe und kostet für 13 Wochen 6 43,20 (einschließlich Inlands-Postgebühren). kicker-sportmagazin F erscheint wöchentlich. Verkaufspreis und Abonnementpreis enthalten 7 % Mehrwertsteuer. Bei Nichtbelieferung ohne Verschulden des Verlags oder infolge höherer Gewalt, Unruhen, Arbeitskampfmaßnahmen besteht kein Anspruch auf Entschädigung. Eine Kündigung des direkt beim Verlag bestellten Abonnements ist sechs Wochen vor Ablauf des berechneten Zeitraums schriftlich mitzuteilen. Anzeigenleiter: Axel Nieber, Telefon Ekkehard Pfi ster, Telefon Verantwortlich für Anzeigen: Otto Hofbeck, Telefon Anzeigen-Disposition: Telefon / 5 Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 40 vom Mitglied bei IVW / AG. MA Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos, Dias, Bücher usw. keine Haftung. Die gesamte Zeitschrift einschließlich aller ihrer Teile ist urheberrechtlich geschützt, soweit sich aus dem Urheberrechtsgesetz und sonstigen Vorschriften nichts anderes ergibt. Jede Verwertung ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Copyright für Inhalt und Gestaltung falls nicht ausdrücklich anders vermerkt by kicker-sportmagazin Druck des aktuellen Teils: Verlag Nürnberger Presse Druckhaus Nürnberg GmbH & Co.; J. F. Ziegler KG, Remscheid; Druckhaus A. Schlaeger KG, Peine; Pressehaus Bintz-Verlag GmbH & Co. KG Zeitungsgruppe Offenbach-Post, Offenbach; Henke Pressedruck, Berlin,Union Druckerei Weimar GmbH, Weimar. Druck des Tiefdruckteils: u. e. sebald druck GmbH, Nürnberg. ISSN kicker (Mon + Thu) (USPS no ) is published semiweekly by Olympia-Verlag, Subscription price for USA is $ 370 per annum. K. O. P.: German Language Pub., 153 S Dean St, Englewood NJ Periodicals postage is paid at Englewood NJ and additional mailing offi ces. Postmaster: Send address changes to: kicker (Mon + Thu), GLP, PO Box 9868, Englewood NJ Printed in Germany. Fotos: picture-alliance (2), imago/hoffmann/kicker/hake, picture-alliance/stache Der Streit der Brüder gebar zwei Weltkonzerne Am morgigen Dienstag feiert ADIDAS seinen 60. Geburtstag. Bereits 1948 war es zum Zerwürfnis zwischen den beiden Firmengründern Rudolf (links) und Adolf Dassler gekommen. Hüben wie drüben des Flüsschens Aurach meiden sie in Herzogenaurach den Namen des Rivalen wie der Teufel das Weihwasser. Adidas und Puma spalten seit 60 Jahren die Einwohner, obwohl das Städtchen vor den Toren Nürnbergs durch die beiden Sportartikelkonzerne weltbekannt geworden ist. Der Mitbewerber, sagt Herbert Hainer, wenn er auf Puma Managt das Erbe von Rudolf Dassler bei PUMA: Jochen Zeitz. NACH SPIEL ZEIT In dieser Woche vor 60 Jahren angesprochen wird; so hält es auch Jochen Zeitz, wenn es um Adidas geht. Hainer und Zeitz sind die Vorstandsvorsitzenden der beiden börsennotierten Unternehmen. Zwei smarte Manager, die eigentlich mit der Vergangenheit nichts zu tun haben dürften. Mit Adi Dassler, der am 18. August 1949 seine Firma Adi Dassler adidas Schuhfabrik eintragen ließ, die 60 Jahre alt und der zweitgrößte Sportartikelkonzern der Welt ist. Mit Rudolf Dassler, der am 20. Juni 1948 die Sportschuhfabrik Rudolf Dassler ins Handelsregister eintragen ließ, den sie wegen seiner Geschmeidigkeit den Puma nannten an der Aurach. Doch die Geschichte der Brüder Dassler, die am 1. Juli 1923 die Gebrüder Dassler Sportschuhfabrik Herzogenaurach gegründet hatten, anfangs ihre handgemachten Produkte an Wochenenden auf dem Nürnberger Markt verkauften und ein Vierteljahrhundert privat und beruflich ein herzliches Verhältnis pflegten, lebt noch heute in den modernen Konzernzentralen und in den Maurern der fränkischen Kleinstadt. Der Bruch zwischen Rudolf, der 1913 im Alter von 15 Jahren eine Lehre in den Vereinigten Fränkischen Schuhfabriken begann, und dem zwei Jahre jüngeren Adolf, der nach einer Bäckerlehre 1920 den auf die Fertigung von Filzpantoffeln spezialisierten Betrieb seines Vaters Christoph übernahm, spaltet Herzogenaurach bis zum heutigen Tage. Wie es zu dem Zerwürfnis Managt das Erbe von Adi Dassler bei Adidas: Herbert Hainer. und der Teilung der Firma Anfang 1948 gekommen ist, war lange eines der bestgehüteten Geheimnisse an der Aurach. Auf jeden Fall basierte der Streit der Brüder auch auf dem Gezänk ihrer Frauen. Die Brüder als Rivalen lösten einen heißen Wettbewerb in Herzogenaurach aus. Adi Dassler hatte schnell die Nase vorne, profitierte auch davon, dass er schon in der gemeinsamen Firma die Hausmacht übernommen hatte, weil ihm ein Kriegseinsatz erspart geblieben war, während Rudolf erst 1946 aus dem Internierungslager entlassen wurde. Schon 1950 wurden die Drei-Streifen-Produkte auch im Ausland vertrieben. Und Adi verfügte über ein hervorragendes Netzwerk und Beziehungen zu Sportlern und Funktionären. Rudolf durfte zu dieser Zeit auf einen guten Freund bauen: Sepp Herberger. Bis 1953 war der Anteil der Adidas- und Puma-Schuhträger in der Nationalmannschaft etwa gleich groß. Doch dann scheiterte die Freundschaft zwischen Rudolf und dem damaligen Bundestrainer am Geld. Sepp Herberger forderte ein Beraterhonorar von monatlich 1000 Mark, Rudolf lehnte ab. Ein Jahr später dämmerte es Rudolf, einen großen Fehler gemacht zu haben. Deutschland wurde Weltmeister, beim Wunder von Bern trugen alle Spieler Schuhe von Adidas, und der Schraubstollen unter den vormals klobigen Schuhen begann seinen Siegeszug. Noch heute streiten beide Konzerne darüber, wer Erfinder der Stollenschuhe gewesen ist. Puma verweist auf den Super Atom, in dem schon 1952/53 die ersten Vertragsspieler aufliefen, Adidas merkt an, dass schon 1949 die ersten patentierten Schuhe auf dem Markt gewesen seien. Doch mit dem Wunder von Bern gewann Adidas den Stollenkrieg und startete seine Erfolgsgeschichte zum größten Fußballschuh-Produzenten der Welt. RAINER FRANZKE Schraubstollen: Adolf Dassler gründete vor 60 Jahren Adidas. Mit dem Wunder von Bern begann 1954 seine Erfolgsstory. Rückblick: Noch einige Jahrestage in dieser August-Woche 18. August 2004 Erstes Länderspiel unter Bundestrainer Jürgen Klinsmann (Foto) in Wien gegen Österreich. Alle drei Tore zum 3:1-Sieg erzielt Kevin Kuranyi, den Gegentreffer Amerhauser. 19. August 1989 Mit einem Superschuss zum 1:0 entscheidet Klaus Augenthaler das DFB-Pokalspiel (1. Runde) in Frankfurt zugunsten der Bayern. Aus 49 Metern Entfernung zieht er ab und überwindet Eintracht-Torwart Uli Stein. 22. August 2007 Überraschender 2:1-Sieg der Nationalmannschaft im Wembley- Stadion gegen England. Torschützen: Kuranyi und Pander. 23. August 1961 Der 1. FC Nürnberg startet mit einem 5:0-Sieg gegen Drumcondra Dublin aus Irland in den Europapokal der Landesmeister. Im Viertelfi nale scheitern die Franken mit 1:3 und 0:6 am späteren Sieger Benfi ca Lissabon mit dem Superstar Eusebio (Foto). abpfiff. Der Berliner Kabarettist und Autor FRANK LÜDECKE (48) ist seit 2004 Stammgast in jedem zweiten Scheibenwischer der ARD. Er war von 2004 bis 2008 Künstlerischer Leiter der DISTEL. Im kicker fordert er die totale Technisierung des Fußballs... Stell dir vor, es ist Tor und keiner sieht hin! So geschehen am ersten Spieltag. Der altgediente Hoffenheimer Haudegen Josip Simunic hatte gegen den FC Bayern München ein reguläres Tor erzielt. Nur sämtliche Regelwächter bemerkten es nicht. Wo also, verdammt noch mal, bleibt die Torkamera?! Die Leute sagen, nein, nein, das ist nicht mehr mein Fußball! Natürlich nicht. In den 50ern musste das Spielgerät noch vom Unparteiischen vorm Anpfiff zusammengenäht werden. Sofern sich ein paar Lederreste fanden. Aber heute? Wir leben in einer anderen Welt. Unsere Rasenmäher sind satellitengestützt. Unsere Geschirrspüler haben ein Password. Deswegen entspricht die Torkamera der zunehmenden Digitalisierung des Lebens. Sie sagt ja oder nein. Drin oder nicht. Und Grenzfälle? Wie in Wembley? Ja, was soll schon sein? Dann werden die Daten der Torkamera in Echtzeit an das Recheninstitut der Uni Tübingen weitergeleitet, durchlaufen dort ein differenzialgeometrisches Simulationsprogramm und stehen Sekunden später bereits der Moderatorin von Sky zur Verfügung, die dieses hässliche Kleid trägt. Ist ein Kinderspiel heute. Seit Jahren fordere ich an renommierten internationalen Stammtischen vehement die Technisierung des Fußballs. Doch viele meiner Anregungen verpufften und fanden keine Gasse in die Otto-Fleck- Schneise. Zum Beispiel die Münzwurfkamera. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass niemand mehr die Landung der Münze überhaupt noch kontrolliert? Früher bückten sich wenigstens noch die Kapitäne. Hier wird doch der kroatischen Wettmafia Tür und Tor geöffnet. Was ist mit der EAÜ? Der Elektronischen-Abseits-Überwachung? Und der Foulkamera! Sie beobachtet jeden Spieler und überprüft ihn auf versteckte Regelverstöße. Das so genannte Van-Bommel-Auge. Gibt s schon in jedem Elektronikmarkt. Das Van-Bommel-Auge hätte zum Beispiel gesehen, dass sich am 21. Spieltag der letzten Vorsicht Torkamera! Saison der Spieler Dzeko in wild unfairer Manier auf seinen Gegenspieler... na? Simunic (!) aufgestützt hatte. Sein irregulär erzieltes Tor wäre nicht anerkannt worden. Dafür aber ein korrektes von Cicero, im selben Spiel. Hertha, meine Mannschaft (ja, auch das noch!), hätte gegen Wolfsburg 2:1 gewonnen und wäre in der Champions League gelandet. Durch die Mehreinnahmen wäre man nicht gezwungen gewesen, Simunic an Hoffenheim zu verhökern. Ja, auch mal die Zusammenhänge erkennen, Leute! Und dann hätten die Schiedsrichter das Tor von Simunic auch zu Recht nicht gesehen. Weil es gar nicht gefallen wäre. Absurd, was? Foto: imago/popow

74 BUNDESLIGA 20 kicker, 17. August 2009 FC Schalke 04 VfL Bochum 3:0 (2:0). Neuer (3) Trainer: Magath Rafinha (2) Zambrano (3) Bordon (3) Höwedes (3) Mineiro (3,5) Moritz (3) Westermann (2,5) Farfan (1,5) Rakitic (2,5) Kuranyi (3,5) Klimowicz (4,5) Sestak (4,5) Epallé (3,5) Azaouagh (5,5) Dabrowski (4,5) Imhof (4,5) Fuchs (5) Yahia (3,5) Maltritz (4) Pfertzel (5) Trainer: Koller Heerwagen (3) Eingewechselt: 46. Kenia (3,5) für Rakitic 46. Freier (4,5) für Azaouagh und Concha (4,5) für Maltritz, 65. Dedic ( ) für Dabrowski Reservebank: Schober (Tor), Holtby, Pliatsikas, Streit, Altintop, Asamoah Fernandes (Tor), Bönig, Ono, Hashemian Tore: 1:0 Moritz (38., Linksschuss, Vorarbeit Rakitic), 2:0 Westermann (45./+2, Rechtsschuss, Rakitic), 3:0 Farfan (76., Linksschuss, Kuranyi) Chancen: 10:3 Ecken: 9:3 SR: Perl (Pullach Assistenten: Schalk, Maier Vierter Offi zieller: Trautmann), Note 2, souveräner Auftritt in einer leicht zu leitenden Partie. Zuschauer: (ausverkauft) Gelbe Karten: Westermann Epallé, Freier Spielnote: 3, einzig Schalke trug zum Unterhaltungswert der einseitigen Partie bei. ANALYSE VON STEPHAN VON NOCKS Bochum ist zu jeder Zeit chancenlos Bochum war rein auf Defensive ausgerichtet. Sestak ließ sich weit ins Mittelfeld zurückfallen, bis auf Klimowicz zog sich das komplette Team mindetens zehn Meter hinter die Mittellinie zurück. Lediglich Epallé, der früh in der Partie am Rande eines Platzverweises wandelte, schaffte es bisweilen, Struktur in die eigenen Reihen zu bringen. Da aber vornehmlich die linke Defensivseite des VfL mit Azaouagh und Fuchs schwächelte, boten sich Schalke trotz der massierten Gästeabwehr diverse Möglichkeiten. Insbesondere Rafinha wusste als Antreiber zu überzeugen und konnte immer wieder Lücken reißen. Stark agierte Schalke, das den unter der Woche verpflichteten Mineiro von Anfang an aufbot, im Umschalten von Abwehr auf Angriff. Die Halbstürmer Farfan und Rakitic konnten sich dabei gekonnt in Szene setzen und die Bochumer Abwehr immer wieder vor Probleme stellen. Der Kroate bereitete so auch die ersten beiden Treffer vor, blieb aber zur Pause in der Kabine. Selbst als die Königsblauen nach dem Wechsel nicht mehr ganz so zielstrebig agierten, hatten sie die Partie jederzeit im Griff. Bochum hatte trotz der neuen Leute nie eine Chance. FAZIT Ein hochverdienter Sieg spielerisch guter Schalker gegen offensiv harmlose Bochumer. SPIELER DES SPIELS Jefferson Farfan %-Spielcheck Schalke Bochum Durchschnittsnote 2,8 4,3 Abseits 0 2 Fouls Gewonnene Zweikämpfe 51 % (106) 49 % (103) Ballbesitz 55 % 45 % Meiste Ballkontakte 87 Rafi nha 75 Fuchs Läuferisch genauso stark wie spielerisch, an der Entstehung der ersten beiden Treffer maßgeblich beteiligt und Schütze des 3:0. SCHALKE: Christoph Moritz beweist seine Reife Traumstart: Magath hetzt die Wölfe! ES BERICHTEN OLIVER BITTER, THOMAS HENNECKE UND THIEMO MÜLLER Perfekter Start für Meistermacher Felix Magath (56) in seine erklärtermaßen schwerste Mission : Zwei Spiele, zwei Siege allein Titelverteidiger Wolfsburg begann ebenso erfolgreich. Pikante Momentaufnahme: In neuer Funktion hetzt Magath von Anfang an seine ehemaligen Wölfe, steht gleichauf mit dem VfL ganz oben. Freilich: Maßstab für ein echtes Spitzenteam waren die Auftaktgegner Nürnberg und Bochum nicht. Ein solcher Gradmesser folgt erst kommenden Freitag in Hoffenheim. Mit breiter Brust dürfen die ZAHLENSPIELE Nach drei Heimniederlagen in Serie zum Abschluss der Vorsaison nun wieder ein Sieg in der Arena Fünfter Schalker Dreier hintereinander in den vergangenen fünf Heimspielen gegen den VfL Bochum. Bochum erstmals seit 9. Mai ohne eigenen Treffer (damals 0:2 in Berlin) Wie im Vorjahr nur ein Punkt aus den ersten beiden Spielen Lediglich ein Punkt aus den jüngsten fünf Auswärtsbegegnungen 1Wenn die anderen noch suchen, so lautete der hoffnungsvolle Tenor in Bochum vor dem Saisonstart, dann sind wir schon auf Touren. Weil die Mannschaft weitgehend die gleiche ist wie in der vorigen Saison, haben sie beim VfL die Zurückhaltung bei Transfers einfach umgedeutet zum positiven Zeichen. So sah die optimistische Rechnung aus. Davon ist allerdings in der Tabelle nichts abzulesen. Trotz schriller, magentafarbener Kluft blieb der VfL reichlich farblos. Der Eindruck der ersten Hälfte erinnerte bei Bochums blutleerem Auftritt gegen Schalke fatal an die desolate Vorstellung vor dem Seitenwechsel beim Start gegen Gladbach (3:3): Der VfL konfus in Königsblauen dort nun aber allemal hinreisen. Und eventuell sogar schon wieder mit dem Kadermitglied Jermaine Jones (27)? Der nach Haarriss im Schienbein erfolgreich operierte Dampfmacher kündigte am Sonntag auf Sky jedenfalls an, in den nächsten Tagen ins Teamtraining einsteigen zu wollen. Doch selbst ohne Jones überzeugte auch das Schalker Mittelfeld gegen Bochum: Der solide Mineiro (34) erfüllte seine Aufgabe zentral vor der Abwehr schon dadurch, dass Heiko Westermann (26) für die Halbposition frei wurde, auf der er nicht zuletzt seine Torgefährlichkeit deutlich besser ausspielen kann. Im zweiten Bundesliga-Spiel prompt den ersten Treffer erzielte Magaths Entdeckung Christoph Moritz (19, siehe S. 14/15), der erneut bemerkenswerte Reife verriet. Ebenfalls gerechtfertigt wurde Magaths Vertrauen in den zuletzt schwachen Ivan Rakitic (21): Der Kroate bereitete die ersten beiden Tore vor. Dennoch setzte Magath wie in Nürnberg aufs Job-Sharing seiner Kreativ-Talente, brachte zur Pause Levan Kenia (18). Fazit von Magath: Dass es so glatt läuft, hätte ich selbst nicht gedacht. Gerade Mineiro hat mich zu 100 Prozent überzeugt, das Team stabilisiert. BOCHUM: Mergim Mavraj muss längere Pause Marcel Kollers Team: Schrille der Defensive, mit riesigen Löchern vor allem auf der linken Seite, dazu wenig inspiriert in der Vorwärtsbewegung, harmlos und leicht zu stoppen. Wenn wir auf den Platz gehen, ist der Mut nicht mehr vorhanden, schimpfte Trainer Marcel Koller. Keiner hat die Initiative ergriffen und dann laufen wir noch dreimal in einen Konter. Hatte vor einer Woche noch der Ex-Schalker Mimoun Azaough (26) mit präzisen Fernschüssen für den Umschwung gesorgt, so blieb diesmal eine ähnlich glückliche Fügung aus. Bochum stolpert durch die Liga, kassierte beim Nachbarn Schalke wie beim Auftakt drei Gegentore, doch nicht allein die schwache Defensive dürfte den VfL-

75 BUNDESLIGA kicker, 17. August KICKER-KULISSE NOTIERT VON THIEMO MÜLLER Foto: Firo Ausgezeichneter Mann: Felix Magath (links) wird von kicker-chefredakteur Rainer Holzschuh als Trainer des Jahres geehrt. Warum Magath auf andere Qualitäten setzt Kobiashvili steht vor dem Aus 1Er ist der dienstälteste Schalke- Profi nach Gerald Asamoah (30): Seit 2003 steht Levan Kobiashvili (32) im Kader der Königsblauen, erarbeitete sich in dieser Zeit als mannschaftsdienlicher und fußballerisch reifer Allrounder ein hervorragendes Standing. Doch nun deutet vieles darauf hin, dass die Ära des Georgiers (Vertrag bis 2010) ein jähes Ende findet. Zu Vorbereitungsbeginn galt Kobiashvili noch als erste Alternative für den verletzten Linksverteidiger Christian Pander (25). Gegen Bochum gehörte der Routinier nun nicht einmal mehr zum Kader ein deutliches Zeichen von Felix Magath (56), der Kobiashvili schon in Nürnberg nach schwacher Leistung (kicker-note 5) zur Pause ausgewechselt hatte. Zweifelsohne, so bedauert auch der Boss, sei der Linksfuß ein guter Fußballer. Aber: Er ist eben vor allem spielerisch gut und sucht demzufolge spielerische Lösungen. Aber in dieser Beziehung läuft es bei unserer Mannschaft insgesamt noch nicht so gut, urteilt Magath, deshalb sind eher andere Qualitäten gefragt, und Kobi hat es eben schwer. So schwer, dass ihm bei einem Wechsel wohl kaum Steine in den Weg gelegt würden. Optionen im Ausland waren für Kobiashvili bisher regelmäßig vorhanden. befürchten Jetzt schon eine lange Mängelliste Trikots, aber durchweg farblos Verantwortlichen Sorgen bereiten: Spielaufbau mäßig, Torchancen nur in Spurenelementen vorhanden, kein Aufbäumen zu erkennen die Mängelliste für Marcel Koller ist schon nach zwei Partien lang. Ernüchterung also in Bochum, gleich doppelte Enttäuschung für Mergim Mavraj (23). Der Aufsteiger des Vorjahres war zu Saisonbeginn einer von Marcel Kollers Härtefällen, weil er seinen gerade erst eroberten Platz in der Innenverteidigung verlor. Nun muss er sogar befürchten, den Konkurrenzkampf so schnell nicht wieder aufnehmen zu können. Vor vier Wochen hatte er sich im Test gegen Piräus am Knöchel verletzt, danach jedoch wieder normal trainiert. Jetzt stellten sich arge Schmerzen im Gelenk ein, Mavraj muss pausieren. Heute, Montag, soll entschieden werden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Mavraj nimmt es nach außen hin gelassen. Ich habe in Bochum lange auf meine Chance gewartet. Wenn ich nun wieder warten muss, ist das auch nicht zu ändern. Um Mavrajs Pech komplett zu machen: Gegen Schalke wäre er dringend benötigt worden, weil Kapitän Marcel Maltritz (30) wegen einer Oberschenkelverletzung zur Pause draußen blieb. Ihn ersetzte Marc Pfertzel (28), der von der rechten Seite nach innen rückte. Noch bleibt offen, ob Maltritz bis Sonntag zum Treffen mit Hertha BSC Berlin wieder fit ist. Sich über Schiri-Entscheidungen zu beschweren ist sinnlos, weil sie ein Pfeifenmann eh nie zurücknimmt? Von wegen! HSV-Torwart Frank Rost (36) sorgte am Samstag in Kooperation mit Referee Michael Kempter (26) für neue Maßstäbe. Nach dem vermeintlichen 2:4 aus Dortmunder Sicht durch Dimitar Rangelov (26) lag der Ball schon wieder auf dem Anstoßpunkt, als Rost Linienrichter Mark Borsch (32) bestürmte: Wollt Ihr das Tor etwa geben, oder was? Rosts Gegenargument: Nuri Sahin (20) stand in der Schussbahn und somit aktiv im Abseits. Kempter und Borsch trugen daraufhin die Meinungen zusammen, wie der Schiri formuliert. Und folgten schließlich der Ansicht des Spielers. Rost: Bei der üblichen Schiri-Belehrung vor der Saison wurde uns so ein Fall extra noch genau erklärt. Die Moral von der Geschicht : Meckern lohnt sich doch. Aber nur, wenn man vorher auch genau aufgepasst hat. 2 Die Zerstückelung des Bundesliga-Spieltags sorgt für kontroverse Diskussionen, für echte Fußball-Enthusiasten wie Patrick Helmes (25) wird sie freilich zum Genuss. Leverkusens verletzter Nationalstürmer fieberte am Samstagnachmittag zunächst in der Bay-Arena beim 1:0 über Hoffenheim mit und drückte pünktlich ab Uhr im Kölner Rhein-Energiestadion seinen alten Freunden vom FC gegen Wolfsburg die Daumen. Schön, dass ich beide Spiele sehen konnte, sagte Helmes. Seine bedröppelte Miene verriet nach Kölns 1:3 aber mehr als deutlich, dass in seiner Brust nach wie vor zwei Herzen schlagen. 2 In Köln wurde Helmes übrigens wie weitere Besucher zur Pause Ohrenzeuge einer öffentlichen Beschimpfung von FC-Keeper Faryd Mondragon (38) durch den eigenen Stadionsprecher. Beim Abspielen der Highlights auf der Video-Leinwand rief der gute Mann tatsächlich ins Mikro: Hinten steht die Null. Und die heißt Faryd Mondragon. Muss aber ein Versehen gewesen sein: Wie schon am ersten Spieltag hielt der Kolumbianer stark. 2 Mit Hans Meyer (66) hat Torsten Frings (32) auf den ersten Blick eigentlich wenig Ähnlichkeit. Werders Marko Marin (20) allerdings erinnert der neue Teamkollege schwer an seinen Ex-Trainer: Als Frings in den Tagen nach dem 2:3 gegen Frankfurt allgemein mangelhafte Defensivarbeit beklagte, fühlte sich Marin offenbar persönlich angesprochen. Wohl nicht zu Unrecht. Jedenfalls stellte der Jungstar Ende der Woche öffentlich klar: Ich bin doch kein Verteidiger. Meine Stärken liegen in der Offensive. Seine Vergangenheit hat den schnellen Dribbler trotzdem erst mal wieder eingeholt. ANZEIGE präsentiert den FAIRPLAYER des Spieltages Fairplayer des 2. Spieltages 1. Paolo Guerrero 38 Pkt. 2. Fabrice Ehret 30 Pkt. Karim Matmour 30 Pkt. Gesamtwertung 1. Youssef Mohamad 49 Pkt. 2. Fabrice Ehret 45 Pkt. 3. Marcel Schmelzer 44 Pkt. 4. Per Mertesacker 40 Pkt. 5. Manuel Friedrich 38 Pkt. 6. Peer Kluge 35 Pkt. Steve von Bergen 35 Pkt. Spieltagssieger: Paolo Guerrero Fair geht vor! Hier präsentieren wir Ihnen die fairsten Spieler der Bundesliga. Hamburgs Stürmer Paolo Guerrero wurde mit deutlichem Abstand Fairplayer des 2. Spieltags dank 32 fair geführter Zweikämpfe und der kicker-note 2. Weil der Peruaner aber den 1. Spieltag mit 59 Minuspunkten beendete, rangiert er in der Gesamtwertung mit 21 Minuspunkten nicht unter den Fairsten. Bewertet werden Zweikämpfe, Fouls, Karten, sowie die kicker-note. Die Spieler müssen mindestens 50 Prozent der möglichen Einsatzzeit erreichen. Eine detaillierte Erläuterung und die Top 20 fi nden Sie online unter

76 22 BUNDESLIGA kicker, 17. August 2009 Borussia Mönchengladbach Hertha BSC 2:1 (1:0). Heimeroth (4) Trainer: Frontzeck Levels (3,5) Brouwers (2) Kleine (3,5) Jaures (4) Meeuwis (4) Marx (3,5) Matmour (3) Arango (2) Neuville (3) Bobadilla (3) Wichniarek (5) Raffael (3,5) Nicu (3,5) Ebert (3,5) Cicero (3) Kacar (2) Pejcinovic (4) von Bergen (3) Friedrich (2,5) Piszczek (5) Trainer: Favre Drobny (4,5) Eingewechselt: 72. Reus ( ) für Neuville, 82. Jantschke ( ) für Bobadilla, 84. Neustädter ( ) für Marx 68. Janker ( ) für Piszczek und Domovchiyski ( ) für Wichniarek, 79. Hartmann ( ) für Ebert Reservebank: Löhe (Tor), Stalteri, Bäcker, Lamidi Burchert (Tor), Kaka, Stein, Dardai Tore: 1:0 Brouwers (23., Kopfball, Vorarbeit Levels), 2:0 Matmour (52., Rechtsschuss, Neuville), 2:1 Kacar (53., Kopfball, Raffael) Chancen: 6:6 Ecken: 6:5 SR: Schmidt (Stuttgart Assistenten: Walz, Bornhorst Vierter Offi zieller: Metzen), Note 4,5, viele Fehler, fand kein einheitliches Strafmaß bei taktischen Fouls, hätte die Schwalbe von Matmour mit Gelb ahnden müssen (49.), pfi ff Gladbach eine Torchance fälschlicherweise wegen Abseits ab (16.) und nahm Berlin durch verfrühten Pfi ff ein Überzahlspiel (47.). Zuschauer: Gelbe Karten: Brouwers, Arango Kacar, Friedrich Spielnote: 2,5, temporeiche und spannende Partie. ANALYSE VON JAN LUSTIG Durch Brouwers Tor in die Spur Gladbach mit drei Änderungen: Für Dante (Rot) spielte Kleine, für den kurzfristig ausgefallenen Colautti Neuville und Meeuwis ersetzte Bradley (siehe Story). Bei Berlin kam Ebert für Stein, was eine Verschiebung auslöste: Pejcinovic ging links, Piszczek rechts in die Viererkette und Ebert rechts ins Mittelfeld. Berlin in den ersten zwanzig Minuten mit der reiferen Spielanlage und besserer Ballkontrolle, weil Cicero und Kacar sich nach vorne einschalteten im Gegensatz zu den Gladbacher Sechsern Meeuwis und Marx, die sich mehr auf ihre Defensivaufgaben beschränkten. Allerdings kamen in der Offensive nur Schüsse von der Strafraumgrenze (Raffael, Nicu) zustande. Mit Brouwers Tor allerdings kam Gladbach in die Spur. Vor allem %-Spielcheck Gladbach Berlin über die rechte Abwehrseite der Hertha (Piszczek) ergaben sich Lücken. Mit einem Weitschuss hätte Arango (35.) Drobny fast überrascht, doch von der Schulter des Berliner Schlussmanns sprang der Ball an die Latte. Nach dem 2:0 drängte Hertha, kam jedoch viel zu selten in den Rücken der Abwehr und nur noch zum Anschluss. FAZIT Verdienter Gladbacher Sieg, weil Borussia auch noch drei Lattentreffer (Berlin einen) hatte. SPIELER DES SPIELS Roel Brouwers Durchschnittsnote 3,2 3,6 Abseits 5 2 Fouls 9 11 Gewonnene Zweikämpfe 51 % (96) 49 % (91) Ballbesitz 43 % 57 % Meiste Ballkontakte 71 Levels 86 Pejcinovic Nicht nur wegen seines zweiten Saisontreffers stark. War auch in vielen brenzligen Szenen in der Defensive zur Stelle. Führungstreffer: Der Kopfball von Roel Brouwers sitzt, Gladbach geht mit 1:0 in Front. Friedrich kommt zu spät, Drobny ist machtlos. BERLIN: Wichniarek enttäuscht erneut Nur Kacar das reicht nicht 1Teil eins der Gastspiel-Tournee (Gladbach, Kopenhagen, Bochum) brachte nichts Zählbares, aber einige Erkenntnisse. Wir haben Chancen kreiert, aber zu wenig daraus gemacht, gestand Kapitän Arne Friedrich (30). Die letzte Überzeugung, die letzte Präzision, die letzte Entschlossenheit hat gefehlt, sagte Geschäftsführer Michael Preetz. Trainer Lucien Favre sah s ähnlich: Wir brauchen mehr Willen, in den Strafraum zu gehen und mehr Qualität bei den Pässen. Wie schon beim Start gegen Hannover (1:0) traf auch in Gladbach nur Mittelfeldspieler Gojko Kacar (22). Wir müssen mehr Tore schießen und mehr Konzentration vor dem Tor haben, forderte der Serbe, der mit einem Lattenkopfball in der 87. Minute fast das 2:2 besorgt hätte: Schade, aber ich habe den Ball ein bisschen zu hoch angesetzt. Neben der Anfälligkeit der Defensive (siehe Story rechts) ist die mangelnde Präsenz im gegnerischen Strafraum das zweite große Thema beim Hauptstadt-Klub. Wie schon gegen Hannover blieb Neuerwerbung Artur Wichniarek (32) in Gladbach erneut blass. Einen Kopfball setzte er allerdings aus nicht geahndeter Abseitsposition neben das Tor (58.), sonst kam nichts. Ich war wie im ersten Spiel wieder einen Zentimeter zu spät, sagte Wichniarek. Aber so ist das als Stürmer. Man muss das Quäntchen Glück erzwingen und das will ich. Dass die Leute darauf schauen, was ich im Hertha-Trikot mache, ist klar. Das Vertrauen der Vorgesetzten in Wichniarek ist nicht endlos. Nach der Ausleihe des tunesischen Nationalstürmers Amine Chermiti (21) an den saudi-arabischen Klub Al-Ittihad für ein Jahr will Hertha noch einen Angreifer verpflichten. Das vom kicker am Donnerstag enthüllte Planspiel, Andrey Voronin (30) zurückzuholen, ist noch nicht vom Tisch, auch wenn Geschäftsführer Michael Preetz abschwächt: Liverpool mag ihn nicht ausleihen, und Andrey will sich auch nicht ausleihen lassen. Ich glaube derzeit nicht, dass wir zusammenfinden. Trotzdem: Kontakt besteht und ein Rest Hoffnung auch. Bei Liverpools 1:2-Niederlage zum Saisonstart in Tottenham am Sonntagabend durfte der für Dirk Kuyt eingewechselte Voronin (Vertrag bis 2011) nur die letzten 12 Minuten ran. Foto: Fishing 4

77 kicker, 17. August 2009 BUNDESLIGA 27 Noch nicht happy: Louis van Gaal, mit Sportdirektor Nerlinger sowie den Assistenten Jonker und Gerland. 1Er sollte wissen, dass er am Scheideweg steht. Aaron Hunt, 22 Jahre jung, muss nun in seine Karriere den richtigen Dreh kriegen. Dies haben ihm Werders Verantwortliche klargemacht. Sollte dem veranlagten Blondschopf dies missglücken, sehen will: Weg vom Spektakel, das Jürgen Klinsmann mit seiner offensiven Spielweise erzwingen wollte, hin zum kühlen Ergebniskick. Mehr Hirn, weniger Herz. Van Gaal will nicht zaubern, sondern den Gegner kontrollieren. Keine Chancen zulassen und die wenigen vorne nutzen. So war sein Plan gegen Werder. An diesen Kurswechsel müssen sich die Spieler erst gewöhnen. Klose gibt zu: Es kann gut sein, dass wir das Konzept des Trainers noch nicht so drinhaben, wie wir wollen. Noch Schaaf überrascht mit dem Talent Hunt spielt auf Bewährung NACHGEFRAGT Özil wird bei der WM auch spielen kicker: Herr Allofs, lassen Sie Boubacar Sanogo gehen? Klaus Allofs (52, Geschäftsführer): Richtig ist, dass Interesse von St. Etienne besteht. Doch es gibt keine Veranlassung, ihn zu verkaufen. Almeida und Moreno auf der Bank, Rosenberg noch länger verletzt wir haben nur drei Stürmer, da können wir keinen abgeben. kicker: Und Özil macht die Tore. Allofs: Warum nicht? In Schalke haben sie zwar gesagt, er trifft nicht. Doch bei seinen Qualitäten war abzusehen, dass er das Gegenteil beweist. Wenn alles glattgeht, wird Mesut bei der WM dabei sein und ich gehe davon aus, dass er auch spielt. droht ihm, dass er als ewiges Talent in die Annalen eingeht. Also ein neuer Versuch mit Hunt. Wie vor zwei jahren, wie vor einem Jahr, als auch Verletzungen so manche Pläne mit dem Youngster durchkreuzten. Überrascht zeigte sich Hunt, als er am Vormittag des Spieltags in München von seiner Nominierung erfuhr. Für Hugo Almeida, der den Grund für seine Herausnahme nannte: Ich hatte Schmerzen am rechten Fuß. Hunt als Almeida-Ersatz. Als hängende Spitze im Schaaf schen Koordinatensystem. Mit diesem Auftrag: Ich sollte Tymoshchuk bei Vorstößen bremsen. Der Bremer spielte passabel, unauffällig, mit zwei starken Szenen, beispielsweise der Vorarbeit bei Özils Tor. Ich habe lange nicht mehr vorn gespielt, erläuterte der Offensiv-Allrounder seine Anpassungsprobleme. Sein Vertrag läuft aus. Hunt spielt um seine Zukunft bei Werder. Die Bosse wollen Leistung von dem Junioren-Nationalspieler sehen, ein Level, wie es Kollege Mesut Özil erreicht hat. Sie trauen es dem Eigengewächs zu, wünschen sich dessen endgültigen Durchbruch. Also: Hunt spielt auf Bewährung. Foto: Getty Images/Baron aber ist in München keine Unruhe zu spüren. Die würde erst aufkommen, sollten die Bayern am Samstag in Mainz verlieren. Eine Story über Franck Ribery lesen Sie auf Seite 41 Foto: Ulmer Olic erhöht den Druck Klose: So muss er um seinen Platz zittern 1Miro Klose redete Klartext. Mit meiner Leistung, sagte er, war ich nicht zufrieden. Konnte er auch nicht sein, denn für ihn ging bis zur Pause wenig gegen seinen Ex-Klub Werder. Dann wurde er gegen Ivica Olic ausgetauscht, und der Kroate machte sofort da weiter, wo er gegen Hoffenheim aufgehört hatte: Er drehte auf, war viel unterwegs, immer gefährlich. Nur mit dem Tor klappte es diesmal nicht, trotz einiger guter Chancen. Nach zwei Spieltagen ist der Neuzugang der klare Punktsieger gegen Klose, der eigentlich gesetzt ist, schon jetzt aber um seinen Platz zittern muss. Olic gibt Vollgas. Ich bin in guter Form, sagt er. Ob er überrascht war, dass er nach seiner Drei-Tore-Woche (eins für Bayern, zwei für Kroatien) trotzdem auf der Bank saß? Das, meinte Olic, behalte ich besser für mich. Sein Lachen aber verriet: Er sieht sich in München auf einem guten Weg. Blond vor blond: Bremens Aaron Hunt hat den Ball, der Neu-Münchner Anatoliy Tymoshchuk versucht, ihn zu erobern.

78 BUNDESLIGA kicker, 17. August MÜNCHEN: Der Franzose legt sich mit van Gaal an, beendet aber zugleich alle Wechselgerüchte Stress bei Bayern: Ribery will kein Zehner sein 1Die erste Szene war sofort wieder erste Sahne. Der Ball klebte an seinen Füßen, Franck Ribery legte ihn am verdutzten Clemens Fritz vorbei und flankte nach innen, wo Olic es nicht schaffte, Wiese zu überwinden. Trotzdem gab es Szenenapplaus. Für Ribery, den Zauberer, die Attraktion der Bundesliga. Früher als geplant hatte Louis van Gaal den Franzosen gegen Bremen ins Spiel gebracht. Ribery wirbelte nicht 20 Minuten, sondern fast eine halbe Stunde. Mehrfach blitzte sein Können auf, den Siegtreffer aber schaffte auch er nicht. Das Urteil seines Chefs fiel deshalb kritisch aus: Franck Ribery ist ein sehr guter Spieler, aber ihm fehlt der Rhythmus, sagte van Gaal, er hatte eine sehr gute Aktion, aber auch viele Ballverluste. Das 1:1 gegen Werder, es könnte der Beginn einer schwierigen Partnerschaft gewesen sein. Hier van Gaal, Systemverfechter und Ordnungsfreak. Da Ribery, Systemvernachlässiger und Freiheitsfreak. Als er kam, ging er sofort auf die linke Seite. Schweinsteiger, dort vorgesehen, rückte zwangsweise ins Zentrum. Ein klares Signal an den Trainer, der zuvor betont hatte, dass er Ribery in seinem mit Raute als klassische Nummer 10 sieht. Van Gaals Begründung: Er ist dort näher am Tor, kann seine Kreativität auf zwei Seiten nutzen. Ribery sieht das völlig anders: Ich habe zwar diese Position zentral schon gespielt, ziehe es aber vor, auf links zu spielen. Ich fühle mich dort wohler, da habe ich mehr Platz. Von dort aus kann ich meine Dribblings machen, von dort aus kann ich gefährliche Situationen kreieren. Darüber will ich mit dem Trainer auch sprechen. Nun darf man vermuten, dass van Gaal das nicht so toll finden wird. Kein Spieler kann machen, was er will, hatte der Holländer am Donnerstag im großen kicker- Ich fühle mich links wohler, da habe ich mehr Platz. Darüber will ich mit dem Trainer auch sprechen. FRANCK RIBERY Interview betont. Was Ribery aber am Sonntag, bei Telefoot im französischen Fernsehen von sich gab, wird dem Holländer besser gefallen: Er beendete alle Wechselspekulationen. Ich bin immer noch bei Bayern und jetzt sind die Türen zu, verkündete Ribery und fügte hinzu: Es nervt. Ich habe nie gesagt, dass ich zu Real gehen möchte. Wenn ich hätte gehen wollen, hätte ich etwas gesagt. Jetzt können sich die Klubs ihre Angebote sparen. Neben Madrid, so der Franzose, seien auch der FC Barcelona, Manchester United und der FC Chelsea an ihm interessiert gewesen. In der Bundesliga ist Ribery nach vielen Verletzungen und Aufgeregtheiten damit endgültig zurück. Ich fühle mich sehr gut, sagt er, ich bin froh, dass ich wieder spielen kann. In einem Punkt gibt er van Gaal sogar recht: Ich brauche Spielrhythmus, daran muss ich arbeiten, damit ich am Samstag von Anfang an dabei sein kann. In Mainz wartet dann die nächste Aufgabe. Die Positionsdebatte wird derweil spannend bleiben. Bei der EM stellte Frankreichs Coach Raymond Domenech Ribery auf die rechte Seite. Das passte dem gar nicht. Bei Bayern musste er 2007 beim 1:3 in Stuttgart auch dort spielen und tat dies recht lustlos. Ribery macht, was er will. Weil er weiß: Ohne sein Genie ist sein Team nur die Hälfte wert. BERND SALAMON Foto: Rauchensteiner Noch mit Schatten beim Saisondebüt: Franck Ribery spielte gegen Werder, aber auf einer Position, die er nicht behalten möchte.

79 INTERNATIONAL 48 kicker, 17. August 2009 ENGLAND: Reminiszens an verstorbenen Jarque Fabregas und Co. geben eindrucksvolle Antwort 1Keine spektakulären Neuzugänge, Kolo Touré und Emmanuel Adebayor an Manchester City verloren. Nach einer ohnehin durchwachsenen Saison für die Verhältnisse und Ansprüche des FC Arsenal schienen die Gunners schwierigen Zeiten entgegenzusehen, was in ihren Dimensionen bedeutet, um Platz vier kämpfen zu müssen. Nach einem Spieltag sind zwar Prognosen dieser Art noch nicht völlig in den Papierkorb zu werfen, doch mit dem 6:1 beim FC Everton gaben Kapitän Cesc Fabregas und seine Kollegen zumindest eine eindrucksvolle Antwort auf Untergangsszenarien aller Art. Denn die Toffees wurden auch zum Kreis der Mannschaften gezählt, die der Truppe von Trainer Arsene Wenger das Leben schwermachen wollen. So aber musste Evertons Coach David Moyes nach diesem Debakel heftige Kritik üben, und klammerte auch sich selbst nicht aus: Es gibt gar keine Entschuldigungen dafür. Die Spieler müssen die Verantwortung übernehmen. Aber ich ebenso. Ich muss sie besser trainieren. Deutliche Worte fand auch sein Kollege Wenger. Erst hatte uns keiner auf der Liste, jetzt sind wir wieder der Superfavorit. Für uns aber ist nur wichtig, was wir wissen und nicht, was andere Leute sagen. Ansonsten konnte der Franzose nur strahlen, so stark präsentierte sich seine Elf: Denilson, der neue, überragend auftrumpfende Innenverteidiger Thomas Vermaelen und William Gallas machten schon vor der Pause alles klar, ehe Fabregas (2) und Eduardo das halbe Dutzend voll machten. Fabregas war nach seinem zweiten Treffer zur Bank gelaufen und präsentierte ein Trikot mit dem Namenszug seines Landsmanns Dani Jarque. Der Profi von Espanyol Barcelona war am Samstag vor einer Woche verstorben. Fabregas übrigens wird dem FC Arsenal (vorerst) erhalten bleiben, denn der FC Barcelona hat für diesen Sommer seine Bemühungen eingestellt, sein ehemaliges Talent zurückholen zu wollen. Allerdings könnte es ähnlich wie nun bei Cristiano Ronaldo und Real Madrid auch erst im Jahr darauf mit einem Transfer klappen. Stilles Gedenken: Fabregas (li.) und Eboué mit der Nummer 21 dieses Trikot trug der verstorbene Spanier Dani Jarque bei Espanyol. Arsenals 6:1 war der höchste Auswärtssieg der Gunners seit dem 7:0 gegen Standard Lüttich (1993), ihr höchster Erfolg in der Fremde in der Liga seit 1935 (7:1 gegen Aston Villa) und seit 1999 in der Premier League (6:1 in Middlesbrough). Zudem war es der höchste Startsieg in England seit Liverpools 6:1 gegen Crystal Palace im Jahr Everton verlor zuletzt vor 51 Jahren daheim 1:6. Der Gegner damals: der FC Arsenal... KEIR RADNEDGE Foto: Getty Images/Regan SCHOTTLAND: Leichter Celtic-Sieg in Aberdeen Andreas Hinkel in der Zwickmühle 1Andreas Hinkel steckt in der Zwickmühle. Sollte der 27-jährige deutsche Nationalspieler von Celtic Glasgow in den Play-offs zur Champions League gegen den FC Arsenal überzeugen, steigert dies automatisch das Interesse am Rechtsverteidiger in der englischen Premier League. So buhlt derzeit Hull City um Hinkel, bietet etwa zwei Millionen Euro. Doch vor den beiden Begegnungen mit Arsenal wird s keinen Wechsel geben, hat Celtic-Coach Tony Mowbray schon mal klargestellt. Der konnte sich am Wochenende über den lockeren 3:1-Auftaktsieg bei Aberdeen mit einem starken Hinkel freuen. Zwei Treffer von McGeady und einer von McDonald sorgten schon in der ersten Hälfte für klare Verhältnisse, der Gegentreffer von Aluko, der 2008 auch im UEFA-Cup gegen Bayern München traf, war nur Ergebnis-Kosmetik. In der Vorsaison unterlagen die Grün-Weißen im Pittodrie Stadium noch mit 2:4 Toren, eine jener Niederlagen, die am Ende den Titel kosteten. Nach der Vorstellung am Samstag sieht Mark McGhee, der Ex-HSV-Stürmer ist Neu-Trainer in Aberdeen, durchaus Chancen für Celtic gegen den FC Arsenal. Wenn Celtic gegen Arsenal so auftritt wie hier, sehe ich durchaus Möglichkeiten des Weiterkommens, meinte der 52-jährige Coach. Weniger optimistisch ist McGhee dagegen bezüglich der schottischen Liga. Die finanzielle Kluft zwischen Celtic, Rangers und den Hearts und den anderen Klubs ist gewaltig und geht zu Lasten der Qualität, stöhnt McGhee, der keinen Transfer tätigen konnte. Im Gegenteil: Ihm droht sogar noch der Verlust von Nationalstürmer Lee Miller, für den Middlesbrough etwa 1,5 Millionen Euro bietet. PHIL GORDON NEWS Zenit St. Petersburg sucht den Nachfolger des in der Vorwoche entlassenen Niederländers Dick Advocaat (62) vorrangig in Italien. Als Favorit gilt Roberto Mancini (44, bis 2008 bei Inter Mailand), gehandelt wird auch Luciano Spalletti (50, derzeit AS Rom). Nach kicker-informationen ist Aserbaidschans Nationalcoach Berti Vogts (62) dort kein Thema. Lionel Messi (22) wird dem FC Barcelona zum Saisonauftakt am 31. August gegen Gijon fehlen. Grund: Das wegen Barcas Supercup-Auftritt gegen Schachtjor (28. August) verschobene Match fällt in die FIFA-Abstellungsfrist für das WM- Qualifikationsspiel Argentiniens gegen Brasilien am 5. September. Ottmar Hitzfeld (60) bleibt bis Juni 2012 Trainer der Schweizer Nationalmannschaft. Er verlängerte seinen Vertrag mit dem Verband vorzeitig um zwei Jahre. David Beckham (34) hat beim 0:2 der LA Galaxy gegen Seattle Sounders nach 17 Minuten wegen groben Foulspiels Rot gesehen. Es war Beckhams erster Platzverweis in der MLS. Anorthosis Famagusta hat den Vertrag mit dem deutschen Abwehrspieler Christian Alder (30) nach nur zwei Wochen wieder aufgelöst. Coach Ernst Middendorp (50) hatte den Kapitän von Drittliga-Absteiger VfR Aalen zum letztjährigen Champions-League-Teilnehmer Zyperns geholt. Kurz nach der Vertragsunterzeichnung hatte sich Famagusta von Middendorp getrennt. Nun muss auch Alder wieder gehen. Pierluigi Collina (49), Italiens Schiedsrichter-Koordinator, will seine Unparteiischen großzügiger pfeifen lassen. Die Schiedsrichter werden den Spielfluss in der neuen Saison nur noch unterbrechen, wenn es unabdingbar ist, erklärte der ehemalige Star-Schiedsrichter.

80 2. BUNDESLIGA 62 kicker, 17. August 2009 SpVgg Greuther Fürth FSV Frankfurt 4:0 (1:0). Greuther Fürth: Loboué (3) Trainer: Möhlmann Schröck (3) Biliskov (3) Karaslavov (3) Hrgovic (3) Caligiuri (1) Nehrig (2) Prib (2) Y. Mokhtari (3) Allagui (2,5) Nöthe (1) Junior Ross (6) Cenci (5,5) Kujabi (4,5) Ledgerwood (6) Coulibaly (4,5) O. Mokhtari (5,5) Voigt (6) Husterer (4,5) Gledson (6) Ledesma (6) Frankfurt: Klandt (4) Trainer: Oral Eingewechselt: 78. Müller ( ) für Schröck und Sailer ( ) für Nöthe, 86. Schahin ( ) für Allagui 46. Diakité (5,5) für Ledgerwood, 65. Klitzpera ( ) für Husterer, 66. Simac ( ) für O. Mokhtari Reservebank: Fejzic (Tor), Falkenberg, Mauersberger, Serdarusic Stahl (Tor), Pintol, Bouhaddouz, Taylor Tore: 1:0 Y. Mokhtari (21., Vorarbeit Nöthe), 2:0 Nehrig (47., Allagui), 3:0 Nöthe (56., Prib), 4:0 Nöthe (61., Nehrig) SR: Christ (Kaiserslautern), Note 2, ohne Probleme in einer leicht zu leitenden Partie. Zuschauer: 6230 Gelbe Karten: Coulibaly, Klandt, Gledson, Kujabi Spieler des Spiels: Marco Caligiuri, als Sechser kann man es nicht besser machen. VON AXEL HEIBER UND FLORIAN JENNEMANN Die Frankfurter erwiesen sich als Aufbaugegner für kompakte Fürther, die die Partie bis auf eine Szene (13., Loboué hält gegen Coulibaly) kontrollierten und spätestens nach der Pause dominierten. Der FSV war da nicht mehr als ein Spielball der Gastgeber. Hätten Nehrig, Nöthe und Co. konsequent bis zum Schluss gespielt, wären mehr als die vier Treffer herausgesprungen. Defensiv präsentierte sich Frankfurt als Torso, offensiv waren nur Alibi-Aktionen zu sehen ohne Engagement, ohne Zweikämpfe, auch ohne den Willen, sich zu wehren. GREUTHER FÜRTH Nöthe trifft doppelt, Mokhtari warnt 1Die Nerven waren angespannt. Pleite in Kaiserslautern, Cottbus und Bielefeld vor der Brust. Ein Fehlstart drohte und wurde eindrucksvoll umgangen. 4:0 gegen den FSV. Mit einer starken rechten Seite (Bernd Nehrig: Mit Schröck verstehe ich mich blind ), mit einem neuen System (Raute), mit Youssef Mokhtari hinter den Spitzen ( Man muss jedem Spieler die Chance geben, seine Stärken auszuspielen ). Da zudem Marco Caligiuri als Sechser brillierte, Neuzugang Christopher Nöthe das 1:0 vorbereitete und selbst zweimal traf, war alle Kritik wie weggeblasen. Nehrig betont: Wenn wir unsere Leistung abrufen, hat es jeder Gegner schwer. Und trotzdem darf der klare Erfolg kein Maßstab sein. Mokhtari sagt: Wir müssen es schnellstens abhaken, mit Cottbus wartet ein harter Brocken. Gegen Frankfurt, seinen Ex- Verein, traf er zur Führung. Gegen Cottbus, auch ein Ex-Verein, bedarf es einer Steigerung. Es ist noch bei allen Luft nach oben, so der 30-Jährige. FRANKFURT Kollektives Koma : Reisig ist entsetzt 1Nach der desolaten Leistung bei Greuther Fürth ist beim FSV Frankfurt der Fehlstart in die Saison perfekt, Spieler und Verantwortliche wirken ratlos. Geschäftsführer Bernd Reisig zürnte: Diese Leistung war absolut katastrophal, ein kollektives Koma. Ich werde nicht mit der Mannschaft zurückfahren, sonst habe ich die Staatsanwaltschaft am Hals. In der vergangenen Saison wurden wir nicht ein einziges Mal so vorgeführt. Kapitän Sead Mehic, der aufgrund einer Sehnenentzündung im Knöchel das Spiel von der Tribüne aus verfolgte, wirkte auch noch am Sonntag schockiert: Das hat mich erschreckt, mit so etwas hätte ich nicht gerechnet. Der 34-Jährige, der am heutigen Montag ins Mannschaftstraining zurückkehren will, fordert vor dem richtungweisenden Spiel gegen Paderborn ein anderes Auftreten. Wir müssen über den Kampf ins Spiel finden und kompakt stehen. Anders können wir gar nicht spielen, erklärt der Mittelfeldakteur. JULIAN FRANZKE Am heutigen Montag um Uhr auf dem Tivoli: Alemannia Aachen FC St. Pauli Seeberger: Euphorie und Taktik Ebbers vor doppelter Rückkehr 1Trainiert haben die Alemannen schon mehrmals im neuen Tivoli, am letzten Freitagabend sogar um Uhr unter Flutlicht. Auch ein offizielles Testspiel haben sie bereits in ihrer brandneuen Heimspielstätte absolviert (2:2 gegen Lierse SK) allerdings vor leeren Rängen. Daher ist die Vorfreude auf das erste Spiel vor Zuschauern im ausverkauften Tivoli gegen St. Pauli heute Abend bei Jürgen Seeberger (Foto) und seinen Jungs nach wie vor ungebrochen. Mehr noch: Sie wächst förmlich von Minute zu Minute an. Der Spannungsbogen bis zum Anpfiff ist da. Alle Spieler, die dabei sein dürfen, sind extrem begeistert, sagt der Alemannia-Trainer. Dabei weiß der 44-Jährige sehr wohl, dass der FC St. Pauli ein gefährlicher Gegner ist, der nach oben will. Und er weiß auch, dass es selbst im ersten Spiel einer neuen Ära für Aachen nur um drei Punkte geht. Aber als Euphoriebremser will sich Seeberger erst gar nicht versuchen, denn: Jeder wird euphorisiert sein, wenn er hier einläuft. Das geschieht ganz automatisch. Außerdem müsse es ja gar nicht so schlecht sein, wenn die Spieler noch euphorischer in die Zweikämpfe gehen. Vorausgesetzt, sie halten sich an die Taktik. Wer das tun soll, dürfte bis auf die linke Mittelfeldposition klar sein. Für den gelb-rot-gesperrten Manuel Junglas wird Florian TV Müller wohl wieder von dort nach rechts rutschen. Und links konkurrieren Patrick Milchraum und Daniel Adlung um den frei gewordenen Platz. HOLGER RICHTER Aachen: 1 Stuckmann 28 Casper, 5 Szukala, 19 Olajengbesi, 32 Achenbach 16 Müller, 10 Burkhardt, 21 Fiel, 26 Milchraum 8 Nemeth, 9 Auer Live auf DSF und Sky Montag, ab Uhr 1Das Auswärtsspiel in Aachen sorgt bei St. Pauli für gesteigerte Vorfreude. Mit Marius Ebbers (Foto), Matthias Lehmann, Florian Bruns und Ralph Gunesch kehren gleich vier Spieler an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Die drei Jahre bei der Alemannia waren meine schönste Zeit als Profi, sagt Ebbers, der nach seinem Nasenbruch und einem Kurzeinsatz zum Auftakt gegen Ahlen (2:1) wieder in die Startelf drängt. Gut möglich daher, dass Holger Stanislawski sein System umstellt und statt des gegen defensiv orientierte Ahlener praktizierten nun im spielen lässt. Taktisch wie auch personell verfügt der Trainer über zahlreiche Optionen. Neben Ebbers, der im Angriff Rouwen Hennings verdrängen könnte, meldete sich auch Spielmacher Charles Takyi nach überstandener Grippe wieder gesund. Die Auswahl ist groß. Es wird Härtefälle geben, weiß Stanislawski. Zu den wenigen, die ihren Platz sicher haben, gehört Lehmann. Es wird ein besonderes Spiel für mich, sagt der 26-Jährige, der in der Vorsaison noch die Kapitänsbinde bei der Alemannia getragen hatte, sich dann aber mit Trainer Jürgen Seeberger überwarf und ging. Ich komme nicht im Zorn. Zumal sich Aachen gegen St. Pauli immer schwergetan hat. Die Hamburger kommen mit breiter Brust, wollen den zweiten Sieg im zweiten Spiel. So einen Start legten sie in der 2. Liga erst einmal hin: in der Saison 2000/01, an deren Ende der Bundesliga-Aufstieg stand. LUTZ WÖCKENER St.Pauli: 25 Hain 24 Rothenbach, 4 Morena, 16 Thorandt, 32 Drobo-Ampem 17 Boll 8 Bruns, 13 Takyi, 20 Lehmann, 23 Naki 9 Ebbers

81 REGIONALLIGA NORD kicker, 17. August SPIELTAG 1. FC Magdeburg Hamburger SV II 0:0 Chemnitzer FC SV Babelsberg 03 2:1 (1:0) FC Oberneuland VFC Plauen 2:2 (0:1) VfL Wolfsburg II Wilhelmshaven 2:0 (0:0) Tennis Borussia Hansa Rostock II 1:3 (0:0) ZFC Meuselwitz Türkiyemspor 1:3 (0:1) Hertha BSC II Hannover 96 II 0:2 (0:1) Goslarer SC 08 VfB Lübeck 1:3 (0:2) Montag, 17. August (18 Uhr): FC St. Pauli II Hallescher FC ( -, - ) TABELLE 1. VfL Wolfsburg II 2 6: Hansa Rostock II 2 6: VfB Lübeck 2 4: Chemnitzer FC 2 4: Hallescher FC 1 3: Hannover 96 II 1 2: Tennis Borussia (N) 2 3:3 3 Türkiyemspor Berlin 2 3: Hamburger SV II 2 1: FC Magdeburg 2 1: FC Oberneuland 2 4: SV Babelsberg : ZFC Meuselwitz (N) 2 2:4 1 SV Wilhelmshaven 2 2: Hertha BSC II 2 0: VFC Plauen 2 2: FC St. Pauli II (N) 0 0: Goslarer SC 08 (N) 2 1: SPIELTAG Dienstag, 18. August (19 Uhr): Hannover 96 II Chemnitzer FC (1:1, 1:1) Freitag, 21. August (19 Uhr): VFC Plauen Tennis Borussia ( -, - ) W haven Oberneuland (19.30) (1:0, 2:3) Samstag, 22. August (14 Uhr): Rostock II Meuselwitz (13.30) ( -, - ) VfB Lübeck Hamburger SV II (1:0, 1:2) SV Babelsberg VfL Wolfsburg II (0:0, 2:0) Goslarer SC 08 FC St. Pauli II ( -, - ) Sonntag, 23. August (13.30 Uhr): Hallescher FC Hertha BSC II (2:2, 0:0) Dienstag, 25. August (19 Uhr): Türkiyemspor 1. FC Magdeburg (2:0, 0:2) PERSONALIEN 1. FC MAGDEBURG Neuzugang Denis Wolf (26, FC Rot- Weiß Erfurt) laboriert an einem Syndesmosebandanriss im rechten Bein und fällt voraussichtlich mindestens weitere acht Wochen aus. FC HANSA ROSTOCK II Die Abwehrspieler Uwe Ehlers (34) und Felix Freitag (22) haben ihre Verletzungen auskuriert, weisen aber noch Trainingsrückstand auf. TÜRKIYEMSPOR Mittelfeldspieler Yuki Okamoto (26, Mittelfußbruch) fällt vier bis sechs Wochen aus. ZFC MEUSELWITZ Abwehrchef Daniel Ferl (29, Muskelverhärtung) konnte spielen. Dynamisch: Michael Schulze (vorn) gegen Patrick Reinsch vom SVW. DIE SPIELE IN DER STATISTIK 1. FC Magdeburg Hamburger SV II 0:0 Magdeburg: Tischer Probst, Gaebler, Littmann, S. Neumann Watzka, Zander, Bauer (81. Verkic), Racanel (46. Siga) Tüting Vujanovic Trainer: Baumgart Hamburg: Mickel Maier, Leschinski, K.-F. Schulz, Pressel Rados (89. Beister), Keita, Kazior, Torun Arslan, Choupo-Moting (90. Franke) Trainer: Cardoso SR: Winkmann (Kerken) Zuschauer: 7926 Gelbe Karten: Zander, Probst Rados, Maier, Leschinski FC Oberneuland VFC Plauen 2:2 (0:1) Oberneuland: Ceglarek Pekrul, Mandic, Dreyer, Posipal (77. Beck) Laabs, Block (69. Titz), B. Muzzicato, Cornelius Bilgin (59. Rose), Karapetian Trainer: Amiq Plauen: Person Six, Boden, M. Hoffmann, Wendler Bachmann (78. K. Zimmermann), R. Schulze (66. Hoßmang), Paulick, A. Müller (66. Fardjad-Azad) Sonnenberg, Schindler Trainer: Andreev Tore: 0:1 Sonnenberg (25.), 1:1 Cornelius (51.), 1:2 Schindler (52.), 2:2 Dreyer (56.) SR: Sevinc (Dortmund) Zuschauer: 150 Gelbe Karten: Posipal, Cornelius, Karapetian Six Rote Karte: Dreyer (71., Notbremse) Chemnitzer FC Babelsberg 2:1 (1:0) Chemnitz: Klömich Unversucht, Richter, Wilke, T. Becker Boltze (76. Garbuschewski), Vrtelka, Reinhardt, Löwe (82. Liebers) D. Jansen (84. Benduhn), Hampf Trainer: Schädlich Babelsberg: Unger Weidlich, Laars, Surma, Dojahn Ergirdi, Civa (75. P. Moritz), Prochnow (46. Kocer) A. Müller Frahn, Kilicaslan (75. Hebisch) Trainer: Demuth Tore: 1:0 Löwe (41.), 1:1 Civa (48.), 2:1 Foto: Bisch WOLFSBURG W HAVEN: Spitze verteidigt Köstner lobt nur Torwart Hitz 1Der VfL Wolfsburg II bleibt vorn. Mit dem 2:0-Sieg über Wilhelmshaven hat die Bundesliga-Reserve des Deutschen Meisters seine Spitzenposition verteidigt. Sefa Yilmaz und Mike Könnecke trafen gegen das Team von der Nordsee. In der ersten Halbzeit sah es für die Wölfe gar nicht so gut aus. Die Gäste gaben den Takt vor und ließen keine Wolfsburger Möglichkeiten zu. Im Gegenteil: Wie schon in der Vorwoche gegen Chemnitz bestimmten die Gäste das Tempo, ließen das Team von Trainer Lorenz- Günther Köstner kaum ins Spiel kommen. Da waren wir mal wieder zu unkonzentriert, haben schlecht D. Jansen (61.) SR: Blos (Altbach) Zuschauer: 3321 Gelbe Karten: Unversucht, Reinhardt Ergirdi, Kilicaslan, A. Müller Gelb-Rote Karte: Kocer (86.) Tennis Bor. H. Rostock II 1:3 (0:0) Tennis Borussia: Stillenmunkes Austermann (66. Anuk), M. Neubert, Turan, Ahmetcik Özgöz (66. Griesert), Below, Duran Breitkopf Landu-Tubi, Yigitusagi Trainer: Herbst Rostock: Kerner Pett, Pittwehn, Gusche, Zittlau Albert, Rahmig, R. Lange, D. Becker (88. Rausch) Bolivard (77. Kremer), Breu (57. Haufe) Trainer: Rietentiet Tore: 0:1 Bolivard (57.), 0:2 Stillenmunkes (62., ET), 0:3 D. Becker (70.), 1:3 Yigitusagi (82.) SR: Born (Halstenbek) Zuschauer: 369 Gelbe Karten: Austermann, Landu-Tubi Rahmig Wolfsburg II Wilhelmshaven 2:0 (0:0) Wolfsburg: Hitz M. Schulze, Reiche, Klamt, Karimow Evljuskin, Schlimpert (46. Laas) S. Yilmaz, Riemer Könnecke (87. Ahlschwede), Klos (59. Polter) Trainer: Köstner Wilhelmshaven: Weis L. Neubert, Nennhuber, Balic (77. Karli), Ro. Stark Bärje (55. Fiore), Puttkammer, Meier, Reinsch (64. Habben) Moslehe, Wegner Trainer: Steinbach Tore: 1:0 S. Yilmaz (72.), 2:0 Könnecke (85.) SR: Sönder (Kiel) Zuschauer: 120 Gelbe Karten: Riemer Ro. Stark nach vorne gespielt, bemängelte der Coach, Einzig die beiden guten Paraden von Keeper Marvin Hitz lobte der Trainer. Nach dem Wechsel traten die Youngster von Köstner aggressiver auf, machten die Räume eng. In der 72. Minute folgte dann die verdiente Führung. Einen langen Abwurf von Hitz spielte Daniel Reiche direkt auf Yilmaz, der den Ball mit der Fußspitze an SCW-Keeper André Weis vorbei ins Tor spitzelte. Jetzt machten die Gäste das Spiel auf und kassierten prompt den zweiten Gegentreffer: Sergej Evljuskin bediente Polter, der auf Könnecke ablegte 2:0. DIETER KRACHT Meuselwitz Türkiyemspor 1:3 (0:1) Meuselwitz: Dix Baum, F. Müller, Kotowski, Ferl Weinert (73. P. Brendel), Pikl (59. Ivanov), Riese (59. Mi. Rudolph), Oswald Gasch, Bocek Trainer: Halata Türkiyemspor: Köhlmann Lichte, Doymus, Grossert, Teichmann (19. Cabuk) Steinwarth, Zemlin (85. Novacic), Koc, Schimmelpfennig Amachaibou, Cankaya (71. Sentürk) Trainer: Aksoy Tore: 0:1 Grossert (14., HE), 0:2 Schimmelpfennig (64.), 0:3 Amachaibou (79.), 1:3 Ivanov (84.) SR: Achmüller (Bad Füssing) Zuschauer: 1372 Gelbe Karten: Riese, Oswald Zemlin Hertha BSC II Hannover 96 II 0:2 (0:1) Hertha: Gäng Lemke, Schalle, Neumann, Knoll Hoeneß, Perdedaj Riedel (63. Stephan), Bigalke (73. Martens), Holland Boyd (63. Torunarigha) Trainer: Heine Hannover: Jensen Hilker, Hofmann, Balogun, Celikyurt Hahne Boachie (85. Hoose), Ernst, Bopp (78. Aycicek) J. Lindner (84. Büchler), Zizzo Trainer: Bergmann Tore: 0:1 J. Lindner (38.), 0:2 Hahne (87., FE) SR: Schwermer (Magdeburg) Zuschauer: 106 Gelbe Karten: Lemke, Perdedaj Goslarer SC 08 VfB Lübeck 1:3 (0:2) Goslar: Möhlenbrock Wilking, Doll (57. Kolm), Scheinpfl ug, Endres Bormann (64. Szweda), Uluisik, Dähling, Lipke Binder (51. Ndjock), Fischer Trainer: Barjaktarevic Lübeck: Semghoun Bergmann (25. G. Lange), Wehrendt (15. Peters), Marheineke, Hohnstedt N. Lange, Helmke Richter, Landerl (77. R. Lindner), Sachs Henning Trainer: Schubert Tore: 0:1 Sachs (30.), 0:2 Richter (45.), 0:3 Peters (60.), 1:3 Lipke (65.) SR: Bärmann (Leipzig) Zuschauer: 600 Gelbe Karten: keine

82 REGIONALLIGA WEST 68 kicker, 17. August SPIELTAG Düsseldorf II Wormatia Worms 1:1 (0:1) 1. FC Saarbrücken Eintr. Trier 1:3 (0:1) VfL Bochum II M gladbach II 4:1 (3:0) Waldh. Mannheim Leverkusen II 3:1 (1:1) Bonner SC 1. FC Köln II 0:1 (0:0) 1. FC K lautern II Pr. Münster 1:0 (1:0) 1. FSV Mainz 05 II Spfr. Lotte 1:7 (1:3) SC Verl SV Elversberg 1:1 (1:1) Montag, 17. August (19.30 Uhr): FC Schalke 04 II RW Essen (2:1, 0:4) TABELLE 1. SV Elversberg 2 7:1 4 Spfr. Lotte 2 7: VfL Bochum II 2 4: Eintracht Trier 2 5: FC Köln II 2 3: Rot-Weiss Essen 1 2: Waldhof Mannheim 2 4: FC Kaiserslautern II 2 1: Bor. M gladbach II 2 3: FSV Mainz 05 II 2 3: Fort. Düsseldorf II (N) 2 3: SC Verl 2 1:1 2 Wormatia Worms 2 1: FC Schalke 04 II 1 2: Bonner SC (N) 2 2: Bayer Leverkusen II 2 3: Preußen Münster 2 1: FC Saarbrücken (N) 2 1: SPIELTAG Freitag, 21. August (19 Uhr): Spfr. Lotte 1. FC K lautern II (0:5, 1:3) Pr. Münster FC Schalke 04 II (3:0, 1:1) Eintracht Trier SC Verl (0:0, 0:3) Wormatia Worms Bonner SC ( -, - ) Bor. M gladbach II Mainz 05 II (1:0, 2:1) Samstag, 22. August (14 Uhr): SV Elversberg Fort. Düsseldorf II ( -, - ) SV Waldhof VfL Bochum II ( -, - ) Leverkusen II 1. FC Köln II (15.00) (1:3, 0:2) Sonntag, 23. August (14 Uhr): RW Essen 1. FC Saarbrücken ( -, - ) PERSONALIEN ROT-WEISS ESSEN Teamchef Thomas Strunz (41) hat für das Derby am Montag auf Schalke denselben 18-Mann-Kader nominiert wie gegen Kaiserslautern II. SPORTFREUNDE LOTTE Sebastian Lodter (31) fehlte in Mainz wegen eines Nasenbeinbruchs. SV WALDHOF MANNHEIM Roger Pandong (25, SVN Zweibrücken) erhielt mit Amateur-Status die Spielberechtigung. Der SVW muss sich bis 31. August entscheiden, ob er verpflichtet wird. FC SCHALKE 04 II Denis Lapaczinski (27) trainiert nach seiner Innenmeniskusverletzung wieder, ist gegen RWE aber keine Option. Auch Murat Turhan (22) und Florian Thorwart (27) fallen verletzt aus. Erzielt den ersten Saisontreffer für den SC Verl: Chamdin Said. DIE SPIELE IN DER STATISTIK Düsseldorf II W. Worms 1:1 (0:1) Düsseldorf: Nettekoven L. van den Bergh, Haas (80. Ouro-Gnaou), Altenbeck, Zent Kadah (90./+1 Michalsky), Ari (89. Turhan), Hampel, Schmitz Gaus, Abelski Trainer: Vucic Worms: T. Müller Dal. Gataric, Lang, Roesner, Krettek Dan. Gataric (79. Heidenmann), Schröer, Mpassy-Nzoumba, Kassem-Saad Bolm (69. Aslan), Monetta Trainer: Koch Tore: 0:1 Dan. Gataric (7.), 1:1 Kadah (90.) SR: Weickenmeier (Mühlheim) Zuschauer: 512 Gelbe Karten: L. van den Bergh, Schmitz, Hampel Schröer, Bolm, Monetta, Aslan Saarbrücken Eintr. Trier 1:3 (0:1) Saarbrücken: Müller Kohler (83. Strohmann), Mann, Lerandy, Otto Zeitz, N. Zimmermann (77. Mozain), Weißmann, Brückerhoff (55. Schug) Grgic, Petry Trainer: Ferner Trier: Kronholm Schulz, Cinar, Dingels, Rakic Anicic (70. Bauer), Anfang (76. Eckstein), Ay, Wagner (51. Kempny) Risser, Senesie Trainer: Basler Tore: 0:1 Senesie (44., FE), 0:2 Senesie (50.), 1:2 Weißmann (63.), 1:3 Senesie (89.) SR: Dr. Drees (Münster-Sarmsheim) Zuschauer: 6300 Gelb: Petry, Weißmann Wagner, Cinar, Schulz Bochum II M gladbach II 4:1 (3:0) Bochum: Esser Duah, Kalina, Fabian, Pellowski Vogt (78. Mengert), Zech, Grote, Eilers (64. Semlits) Prokoph, M. Aydin (83. Rzatkowski) Trainer: Michaty M gladbach: Blaswich Dams (25. Engin), Vogel, von der Weth, Dorda Damahou, Schlösser, Pirschel, Alberman (46. Kacar) Pisano (69. Platzek), Podszus Trainer: Wohlers Foto: imago/dünhölter VERL ELVERSBERG: SCV nur 30 Minuten stark Willmann kontert Saids Führungstor 1Die von zwei sicheren Abwehrreihen bestimmte Begegnung endete vor lediglich 450 Zuschauern mit einer gerechten Punkteteilung. Der SC Verl begann druckvoller und ging verdient durch Said, der ein Missverständnis zwischen Islamoglu und Torwart Masic nutzte, in Führung. Nach einer halben Stunde war es mit den Offensivbemühungen der Gastgeber jedoch vorbei. Elversberg, vor einer Woche beim 6:0 gegen Saarbrücken noch im Torrausch, kam etwas besser ins Spiel. Als die Verler Abwehr den Ball nicht wegbekam, traf Willmann kurz vor der Pause mit einem Schuss ins lange Eck zum Ausgleich. Tore: 1:0 M. Aydin (12.), 2:0 Prokoph (14.), 3:0 Kalina (20.), 3:1 Engin (76.), 4:1 Rzatkowski (89.) SR: Athanassiadis (Frechen) Zuschauer: 384 Gelbe Karten: Alberman, Schlösser W. Mannheim Leverkusen II 3:1 (1:1) Mannheim: Knödler Rebholz, Geissinger, Kirschner, Schwall Böcher (55. M. Reith), Hock, Ginter, Pandong (90. Haag) N. Jüllich, Reule (78. Bauder) Trainer: Pradt Leverkusen: Poremba Rubink, Schultens, Happe, Touré Kampl (67. Drexler), Celik, Kaplan, Eichmeier (62. Kurdov) Sukuta-Pasu, Kluft (79. Selmani) Trainer: Kirsten Tore: 1:0 Reule (18.), 1:1 Kluft (31.), 2:1 Reule (61., FE), 3:1 M. Reith (64.) SR: Schalk (Augsburg) Zuschauer: 3499 Gelbe Karten: Reule, Hock Kaplan Bes. Vorkommnis: Knödler hält FE von Sukuta-Pasu (52.) 1. FC K lautern II Münster 1:0 (1:0) Kaiserslautern: Trapp Becker, Reuter, Buchner, Saiti Correia Galm (90. Olbrich), Klinger, Akcam (75. Heun) Pinheiro Zellner (73. Marz) Trainer: Schwartz Münster: Buchholz D. Fall, Capretti (57. Ivicevic), Özkara, Wissing Ma. Lorenz (57. Loose), Lauretta Ornatelli, Kara Pollok, El-Nounou (57. Erzen) Trainer: Schmidt Tor: 1:0 Klinger (43.) SR: Beitinger (Regensburg) Zuschauer: 442 Gelbe Karten: Saiti, Heun, Buchner Lauretta Bonner SC 1. FC Köln II 0:1 (0:0) Bonn: Shohat Binder, Niang, Wiwerink, Canizales-Smith (66. Addai) Nachtigall (55. Adnaouene), Moschny, Danilo (75. Lewejohann), Rennie Quotschalla, Aydogmus Trainer: Jerat Danach verflachte die Partie zusehends. Das Geschehen spielte sich vorwiegend im Mittelfeld ab. Torszenen blieben Mangelware. Beide Trainer sahen dennoch das Positive. Wir haben gegen einen gut organisierten Gegner einen verdienten Punkt geholt, konstatierte Elversbergs Djuradj Vasic. Auch für seinen Kollegen Raimund Bertels ging das Ergebnis in Ordnung: Wir haben 30 Minuten guten Fußball geboten. Die zweite Hälfte verlief allerdings zerfahren. Verls Coach bangt für die nächste Partie um Verteidiger Marco Kaminski, der mit einer Leistenverletzung ausschied. HEINZ WESSINGHAGE Köln: R. Müller Basala-Mazana, Schwellenbach, Cullmann, Salger Matuschyk, Bahcecioglu Yabo (65. Terodde), Temur (86. Niedrig), Vunguidica (46. Bouallal) Kraus Trainer: Schaefer Tor: 0:1 Kraus (56.) SR: Metzen (Mechernich) Zuschauer: 2000 Gelbe Karte: Aydogmus SC Verl SV Elversberg 1:1 (1:1) Verl: Mandic J. Schmidt, Saur, Flottmann, Kaminski (72. Öztürk) Großeschallau (60. Freiberger), Leeneman (78. Bömer-Schulte), P. Neumann, Bertels Knappmann, Said Trainer: Bertels Elversberg: Masic M. Kühne, Islamoglu, Paul, Drescher A. Fall (79. Arifi ), Reiß, Lehmann, Klasen (62. Omerbegovic) A. Haas (72. Türkeri), Willmann Trainer: Vasic Tore: 1:0 Said (24.), 1:1 Willmann (42.) SR: Heitmann (Diepholz) Zuschauer: 450 Gelbe Karten: Kaminski, Saur Klasen, Drescher Mainz 05 II Spfr. Lotte 1:7 (1:3) Mainz: Kleinheider Telch, J. Krause, Kessel, Fliess (67. Fring) Riske, Kröner Kaldirim, C. Grimm Amani (46. di Maria), A. Grimaldi (50. Mertinitz) Trainer: Neustädter Lotte: Poggenborg Brinker, Czyszczon (74. Schiersand), Thamm, Sidney Seggewiß Wingerter, Dondorf, Arend (71. Birdir) Pagano (65. Beyer), Fischer Trainer: Walpurgis Tore: 0:1 Thamm (2.), 1:1 A. Grimaldi (26.), 1:2 Arend (31.), 1:3 Thamm (45.), 1:4 Wingerter (47., FE), 1:5 Pagano (59.), 1:6 Fischer (78.), 1:7 Fischer (88.) SR: Beck (Schöntal) Zuschauer: 300 Gelbe Karten: C. Grimm, A. Grimaldi, Kessel, Kröner Czyszczon

83 REGIONALLIGA SÜD kicker, 17. August SPIELTAG SSV Reutlingen SSV Ulm :1 (1:1) Stuttg. Kickers SV Wehen W. II 2:0 (1:0) Karlsruher SC II SC Freiburg II 0:4 (0:2) Bayern Alzenau Großaspach 1:1 (1:0) VfR Aalen 1860 München II 2:0 (1:0) Hessen Kassel Darmstadt 98 2:2 (2:0) 1. FC Nürnberg II SpVgg Weiden 1:2 (0:2) Eintr. Frankfurt II SC Pfullendorf 1:0 (0:0) Dienstag, 18. August (18 Uhr): FCE Bamberg Greuther Fürth II (1:1, 1:3) TABELLE 1. SSV Reutlingen 2 4: VfR Aalen (A) 2 3: SC Freiburg II 3 5: SGS Großaspach (N) 2 4: Stuttgarter Kickers (A) 2 2: Eintracht Frankfurt II 3 2: SSV Ulm : Greuther Fürth II 1 1: FC Nürnberg II 2 3: SpVgg Weiden (N) 2 2: Hessen Kassel 2 5: SV Darmstadt : SC Pfullendorf 2 1: München II 2 3: Bayern Alzenau (N) 2 2: Karlsruher SC II 2 1: FC Eintr. Bamberg 1 1: Wehen Wiesbaden II 2 1: SPIELTAG Freitag, 21. August (19 Uhr): SC Freiburg II Wehen II (18.30) (3:1, 3:0) 1860 München II Nürnberg II (0:1, 4:0) SpVgg Weiden Stuttg. Kickers ( -, - ) SC Pfullendorf FCE Bamberg (4:2, 1:1) Samstag, 22. August (14 Uhr): Greuther Fürth II Bayern Alzenau ( -, - ) SSV Ulm 1846 Hessen Kassel (3:1, 0:3) SV Darmstadt 98 VfR Aalen ( -, - ) Karlsruher SC II E. Frankfurt II (0:2, 0:2) Sonntag, 23. August (14 Uhr): SGS Großaspach Reutlingen ( -, - ) PERSONALIEN SV DARMSTADT 98 Mittelfeldakteur Muharrem Reka (19) schied in der Begegnung bei Hessen Kassel bereits 17 Minuten nach seiner Einwechslung mit Verdacht auf eine Sprunggelenksverletzung aus. SC FREIBURG II Mittelfeldspieler Daniel Williams (20) befindet sich wegen einer Sprunggelenkverletzung auf Reha. Auch Rahman Soyudogru (20, Angriff) muss derzeit wegen muskulärer Probleme pausieren. 1. FC NÜRNBERG II Angreifer Markus Fuchs (29) musste in der Partie gegen die SpVgg Weiden bereits nach 25 Minuten den Platz verlassen und wurde mit Verdacht auf einen Mittelfußbruch ins Krankenhaus gebracht. Einsatz: Reutlingens Alban Meha (re.) bedrängt Benjamin Barth. DIE SPIELE IN DER STATISTIK SSV Reutlingen SSV Ulm 46 3:1 (1:1) Reutlingen: Linse Fecker, Cosic, Härter, Kurth Boller (82. Golinski), Schreckinger, Blessin, A. Meha Rill (70. Oytun), Makarenko (66. Tucci) Trainer: Seitz Ulm: H. Betz Leschinski, Reith, R. Wiesner, Gerber Marinovic, M. Schmidt (68. Ma. Müller), A. Mayer, B. Barth Schürg, Grüttner Trainer: Paula Tore: 0:1 Grüttner (16.), 1:1 Rill (18.), 2:1 A. Meha (51.), 3:1 A. Meha (52.) SR: Fritz (Korb) Zuschauer: 5046 Gelbe Karten: Rill, Makarenko, Boller, Cosic B. Barth, M. Schmidt, Reith Rote Karte: Marinovic (62., grobe Unsportlichkeit) Stuttg. Kickers SV Wehen II 2:0 (1:0) Stg. Kickers: Wagner Abruscia, Köpf, Rapp, Gerster Jung (74. Steinle), Rizzi, Ivanusa Marchese (67. Grujicic) Prediger (85. Tunjic), Salz Trainer: Schuster Wehen: Adami Pilger, Schmick, Schramm (59. Walther), Kramke Kiraz (56. Schmeer), Ekiz, Albert, C. Hübner Catic Szimayer (72. Gurok) Trainer: Zampach Tore: 1:0 Salz (33.), 2:0 Ivanusa (47.) SR: Gittelmann (Gauersheim) Zuschauer: 2140 Gelbe Karten: Rizzi Schmick, C. Hübner, Kiraz VfR Aalen 1860 München II 2:0 (1:0) Aalen: Bernhardt Scheuring, Klefenz, Sulu, Bauer B. Barg Liesenfeld (87. Sahin), Schön (75. Kettemann), Hohn C. Haas, Brandstetter (68. Mensah) Trainer: Scharinger München: Eicher Jungwirth, Leist, Wittek, B. Schwarz Stahl Aigner (64. Knartz), Knauer (71. Strobl), Manga Mlapa (64. Imbongo Boele), Fetsch Trainer: Märkle Tore: 1:0 Bauer (14., HE), 2:0 Liesenfeld Foto: Ulmer REUTLINGEN ULM: Marinovic sieht Rot Meha mit Kunstschuss-Doppelpack 1Das Derby an der Kreuzeiche wurde zum Festival der schönen Tore. Zunächst dominierten die Ulmer, die früh attackierten und mit schnellen Angriffen die Gastgeber zu Fehlern zwangen. So kam das 0:1 durch Marco Grüttner, der den Ball unter die Latte wuchtete, nicht überraschend. Doch fast im Gegenzug glückte Andreas Rill mit einem Schuss ins Tordreieck der Ausgleich. Das war der Knackpunkt, bilanzierten die Trainer Roland Seitz und Manfred Paula übereinstimmend. Nach dem Seitenwechsel folgte ein Kunstschuss-Doppelschlag von Alban Meha. Der Spezialist (55.) SR: Gerach (Landau) Zuschauer: 2408 Gelbe Karten: Klefenz, Mensah Aigner, Wittek, Jungwirth, Imbongo Boele Bayern Alzenau Großaspach 1:1 (1:0) Alzenau: Smajlovic Väth, Neis, Prümm, Zanetti Stefani, Kaya, Wilz, Popp (78. Lange) Franz (52. Feyh), Goedecke (59. Werner) Trainer: Reusing Großaspach: Kraus Wengert, Grab, Aupperle, Cimander Schmiedel, Rehm (76. Ruiz Maile), Marschlich, Deiß (57. Ismaili) Binakaj (57. Krasniqi), Mazzola Trainer: Hartmann Tore: 1:0 Popp (43.), 1:1 Krasniqi (84.) SR: Müller (Ansbach) Zuschauer: 620 Gelbe Karten: Grab, Aupperle, Rehm, Mazzola, Krasniqi Gelb-Rote Karte: Zanetti (50.) Karlsruher SC II Freiburg II 0:4 (0:2) Karlsruhe: Twardzik M. Zimmermann, Heinrich, Konrad, Blum Schröder Rupp (46. Toch), Cuntz, Rutz Dulleck (61. Bieber), Zoller (46. Englert) Trainer: Kauczinski Freiburg: Langer Sirigu, R. Schuster, Sereinig, Mendy Matter, Höfl er (73. Bettmer), Caligiuri, Gallus (65. Schmid) Bektasi (76. Sorg), Roth Trainer: Sorg Tore: 0:1 Roth (19.), 0:2 Caligiuri (25., FE), 0:3 Gallus (48.), 0:4 Matter (74.) SR: Dietz (Kronach) Zuschauer: 277 Gelbe Karten: Blum, Heinrich, Rutz Höfl er Hessen Kassel Darmstadt 2:2 (2:0) Kassel: Lamczyk Gundelach (69. Heussner), Latifi, Stadel, Markolf Habib (59. Busch), Gaede Tornieporth, Wölk, Ochs T. Bauer Trainer: Dickhaut bei Standards jagte nach einem Freistoß-Abpraller den Ball aus 30 Metern zuerst ins rechte Toreck, zwei Minuten später verwandelte er einen Freistoß aus 25 Metern direkt in die andere Torecke. Das war ein Tor der Extraklasse. So ein Treffer ist nicht zu verhindern, stellte Paula anerkennend fest. Ulm verlor den Rhythmus und Marinovic nach einer Unsportlichkeit gegen Boller. Ulms Andreas Mayer: Wir müssen nach einer Führung cleverer sein. Auf der Gegenseite strahlte Seitz: Sechs Punkte nach zwei Spielen sind sensationell. Aber wir müssen weiter punkten, um eine gute Runde zu spielen. FRANK PLEYER Darmstadt: Adolf Brüdigam, Adiele, Hilser, Worcester Sökler (46. Akgöz), Kolb, Pakel (57. Reka/74. Muca), Hesse Melunovic, Soriano Trainer: Juskic Tore: 1:0 T. Bauer (34.), 2:0 Wölk (42.), 2:1 Melunovic (65., FE), 2:2 Soriano (78.) SR: Bandurski (Essen) Zuschauer: 6000 Gelbe Karten: Habib, T. Bauer Worcester, Hilser Rote Karte: Melunovic (79., grobes Foulspiel) Nürnberg II SpVgg Weiden 1:2 (0:2) Nürnberg: Stephan Spiranovic (71. Buttenhauser), Kammermeyer, Wollscheid, Jordan Thies (76. Hörber) Valentini, Heckenberger, Stiefl er Kulabas, Fuchs (25. Ekinci) Trainer: Müller Weiden: Sela Okle, Konjevic (46. Kümmerle), Welm, Schrepel Schumacher Geiger (79. Hämmerle), Mendez, Abdel- Haq, Asma (55. Seufert) Kacani Trainer: Lettieri Tore: 0:1 Kacani (5.), 0:2 Mendez (34.), 1:2 Ekinci (61.) SR: Reichel (Sindelfi n- gen) Zuschauer: 471 Gelbe Karten: Asma, Welm E. Frankfurt II SC Pfullendorf 1:0 (0:0) Frankfurt: Rössl Haben Jung, Mössmer, Gentner Halke, Bajramovic (32. Stark), Titsch-Rivero Toski (71. Teixeira Rebelo) Heller (81. Tsoumou), Hess Trainer: Leicht Pfullendorf: Hermanutz Falkenmayer, Kiefer, Narr, D. Müller Konrad (46. Knackmuß) Toprak (74. Schneck), Braun, Dell Era (65. Demir), Saccone Muzliukaj Trainer: Schneck Tor: 1:0 Jung (62.) SR: Glasmacher (Alsdorf) Zuschauer: 330 Gelbe Karten: Hess, Toski, Jung, Halke Konrad, Toprak, Schneck

84 BUNDESLIGA 20 kicker, 17. August 2009 FC Schalke 04 VfL Bochum 3:0 (2:0). Neuer (3) Trainer: Magath Rafinha (2) Zambrano (3) Bordon (3) Höwedes (3) Mineiro (3,5) Moritz (3) Westermann (2,5) Farfan (1,5) Rakitic (2,5) Kuranyi (3,5) Klimowicz (4,5) Sestak (4,5) Epallé (3,5) Azaouagh (5,5) Dabrowski (4,5) Imhof (4,5) Fuchs (5) Yahia (3,5) Maltritz (4) Pfertzel (5) Trainer: Koller Heerwagen (3) Eingewechselt: 46. Kenia (3,5) für Rakitic 46. Freier (4,5) für Azaouagh und Concha (4,5) für Maltritz, 65. Dedic ( ) für Dabrowski Reservebank: Schober (Tor), Holtby, Pliatsikas, Streit, Altintop, Asamoah Fernandes (Tor), Bönig, Ono, Hashemian Tore: 1:0 Moritz (38., Linksschuss, Vorarbeit Rakitic), 2:0 Westermann (45./+2, Rechtsschuss, Rakitic), 3:0 Farfan (76., Linksschuss, Kuranyi) Chancen: 10:3 Ecken: 9:3 SR: Perl (Pullach Assistenten: Schalk, Maier Vierter Offi zieller: Trautmann), Note 2, souveräner Auftritt in einer leicht zu leitenden Partie. Zuschauer: (ausverkauft) Gelbe Karten: Westermann Epallé, Freier Spielnote: 3, einzig Schalke trug zum Unterhaltungswert der einseitigen Partie bei. ANALYSE VON STEPHAN VON NOCKS Bochum ist zu jeder Zeit chancenlos Bochum war rein auf Defensive ausgerichtet. Sestak ließ sich weit ins Mittelfeld zurückfallen, bis auf Klimowicz zog sich das komplette Team mindetens zehn Meter hinter die Mittellinie zurück. Lediglich Epallé, der früh in der Partie am Rande eines Platzverweises wandelte, schaffte es bisweilen, Struktur in die eigenen Reihen zu bringen. Da aber vornehmlich die linke Defensivseite des VfL mit Azaouagh und Fuchs schwächelte, boten sich Schalke trotz der massierten Gästeabwehr diverse Möglichkeiten. Insbesondere Rafinha wusste als Antreiber zu überzeugen und konnte immer wieder Lücken reißen. Stark agierte Schalke, das den unter der Woche verpflichteten Mineiro von Anfang an aufbot, im Umschalten von Abwehr auf Angriff. Die Halbstürmer Farfan und Rakitic konnten sich dabei gekonnt in Szene setzen und die Bochumer Abwehr immer wieder vor Probleme stellen. Der Kroate bereitete so auch die ersten beiden Treffer vor, blieb aber zur Pause in der Kabine. Selbst als die Königsblauen nach dem Wechsel nicht mehr ganz so zielstrebig agierten, hatten sie die Partie jederzeit im Griff. Bochum hatte trotz der neuen Leute nie eine Chance. FAZIT Ein hochverdienter Sieg spielerisch guter Schalker gegen offensiv harmlose Bochumer. SPIELER DES SPIELS Jefferson Farfan %-Spielcheck Schalke Bochum Durchschnittsnote 2,8 4,3 Abseits 0 2 Fouls Gewonnene Zweikämpfe 51 % (106) 49 % (103) Ballbesitz 55 % 45 % Meiste Ballkontakte 87 Rafi nha 75 Fuchs Läuferisch genauso stark wie spielerisch, an der Entstehung der ersten beiden Treffer maßgeblich beteiligt und Schütze des 3:0. SCHALKE: Christoph Moritz beweist seine Reife Traumstart: Magath hetzt die Wölfe! ES BERICHTEN OLIVER BITTER, THOMAS HENNECKE UND THIEMO MÜLLER Perfekter Start für Meistermacher Felix Magath (56) in seine erklärtermaßen schwerste Mission : Zwei Spiele, zwei Siege allein Titelverteidiger Wolfsburg begann ebenso erfolgreich. Pikante Momentaufnahme: In neuer Funktion hetzt Magath von Anfang an seine ehemaligen Wölfe, steht gleichauf mit dem VfL ganz oben. Freilich: Maßstab für ein echtes Spitzenteam waren die Auftaktgegner Nürnberg und Bochum nicht. Ein solcher Gradmesser folgt erst kommenden Freitag in Hoffenheim. Mit breiter Brust dürfen die ZAHLENSPIELE Nach drei Heimniederlagen in Serie zum Abschluss der Vorsaison nun wieder ein Sieg in der Arena Fünfter Schalker Dreier hintereinander in den vergangenen fünf Heimspielen gegen den VfL Bochum. Bochum erstmals seit 9. Mai ohne eigenen Treffer (damals 0:2 in Berlin) Wie im Vorjahr nur ein Punkt aus den ersten beiden Spielen Lediglich ein Punkt aus den jüngsten fünf Auswärtsbegegnungen 1Wenn die anderen noch suchen, so lautete der hoffnungsvolle Tenor in Bochum vor dem Saisonstart, dann sind wir schon auf Touren. Weil die Mannschaft weitgehend die gleiche ist wie in der vorigen Saison, haben sie beim VfL die Zurückhaltung bei Transfers einfach umgedeutet zum positiven Zeichen. So sah die optimistische Rechnung aus. Davon ist allerdings in der Tabelle nichts abzulesen. Trotz schriller, magentafarbener Kluft blieb der VfL reichlich farblos. Der Eindruck der ersten Hälfte erinnerte bei Bochums blutleerem Auftritt gegen Schalke fatal an die desolate Vorstellung vor dem Seitenwechsel beim Start gegen Gladbach (3:3): Der VfL konfus in Königsblauen dort nun aber allemal hinreisen. Und eventuell sogar schon wieder mit dem Kadermitglied Jermaine Jones (27)? Der nach Haarriss im Schienbein erfolgreich operierte Dampfmacher kündigte am Sonntag auf Sky jedenfalls an, in den nächsten Tagen ins Teamtraining einsteigen zu wollen. Doch selbst ohne Jones überzeugte auch das Schalker Mittelfeld gegen Bochum: Der solide Mineiro (34) erfüllte seine Aufgabe zentral vor der Abwehr schon dadurch, dass Heiko Westermann (26) für die Halbposition frei wurde, auf der er nicht zuletzt seine Torgefährlichkeit deutlich besser ausspielen kann. Im zweiten Bundesliga-Spiel prompt den ersten Treffer erzielte Magaths Entdeckung Christoph Moritz (19, siehe S. 14/15), der erneut bemerkenswerte Reife verriet. Ebenfalls gerechtfertigt wurde Magaths Vertrauen in den zuletzt schwachen Ivan Rakitic (21): Der Kroate bereitete die ersten beiden Tore vor. Dennoch setzte Magath wie in Nürnberg aufs Job-Sharing seiner Kreativ-Talente, brachte zur Pause Levan Kenia (18). Fazit von Magath: Dass es so glatt läuft, hätte ich selbst nicht gedacht. Gerade Mineiro hat mich zu 100 Prozent überzeugt, das Team stabilisiert. BOCHUM: Mergim Mavraj muss längere Pause Marcel Kollers Team: Schrille der Defensive, mit riesigen Löchern vor allem auf der linken Seite, dazu wenig inspiriert in der Vorwärtsbewegung, harmlos und leicht zu stoppen. Wenn wir auf den Platz gehen, ist der Mut nicht mehr vorhanden, schimpfte Trainer Marcel Koller. Keiner hat die Initiative ergriffen und dann laufen wir noch dreimal in einen Konter. Hatte vor einer Woche noch der Ex-Schalker Mimoun Azaough (26) mit präzisen Fernschüssen für den Umschwung gesorgt, so blieb diesmal eine ähnlich glückliche Fügung aus. Bochum stolpert durch die Liga, kassierte beim Nachbarn Schalke wie beim Auftakt drei Gegentore, doch nicht allein die schwache Defensive dürfte den VfL-

85 BUNDESLIGA kicker, 17. August KICKER-KULISSE NOTIERT VON THIEMO MÜLLER Foto: Firo Ausgezeichneter Mann: Felix Magath (links) wird von kicker-chefredakteur Rainer Holzschuh als Trainer des Jahres geehrt. Warum Magath auf andere Qualitäten setzt Kobiashvili steht vor dem Aus 1Er ist der dienstälteste Schalke- Profi nach Gerald Asamoah (30): Seit 2003 steht Levan Kobiashvili (32) im Kader der Königsblauen, erarbeitete sich in dieser Zeit als mannschaftsdienlicher und fußballerisch reifer Allrounder ein hervorragendes Standing. Doch nun deutet vieles darauf hin, dass die Ära des Georgiers (Vertrag bis 2010) ein jähes Ende findet. Zu Vorbereitungsbeginn galt Kobiashvili noch als erste Alternative für den verletzten Linksverteidiger Christian Pander (25). Gegen Bochum gehörte der Routinier nun nicht einmal mehr zum Kader ein deutliches Zeichen von Felix Magath (56), der Kobiashvili schon in Nürnberg nach schwacher Leistung (kicker-note 5) zur Pause ausgewechselt hatte. Zweifelsohne, so bedauert auch der Boss, sei der Linksfuß ein guter Fußballer. Aber: Er ist eben vor allem spielerisch gut und sucht demzufolge spielerische Lösungen. Aber in dieser Beziehung läuft es bei unserer Mannschaft insgesamt noch nicht so gut, urteilt Magath, deshalb sind eher andere Qualitäten gefragt, und Kobi hat es eben schwer. So schwer, dass ihm bei einem Wechsel wohl kaum Steine in den Weg gelegt würden. Optionen im Ausland waren für Kobiashvili bisher regelmäßig vorhanden. befürchten Jetzt schon eine lange Mängelliste Trikots, aber durchweg farblos Verantwortlichen Sorgen bereiten: Spielaufbau mäßig, Torchancen nur in Spurenelementen vorhanden, kein Aufbäumen zu erkennen die Mängelliste für Marcel Koller ist schon nach zwei Partien lang. Ernüchterung also in Bochum, gleich doppelte Enttäuschung für Mergim Mavraj (23). Der Aufsteiger des Vorjahres war zu Saisonbeginn einer von Marcel Kollers Härtefällen, weil er seinen gerade erst eroberten Platz in der Innenverteidigung verlor. Nun muss er sogar befürchten, den Konkurrenzkampf so schnell nicht wieder aufnehmen zu können. Vor vier Wochen hatte er sich im Test gegen Piräus am Knöchel verletzt, danach jedoch wieder normal trainiert. Jetzt stellten sich arge Schmerzen im Gelenk ein, Mavraj muss pausieren. Heute, Montag, soll entschieden werden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Mavraj nimmt es nach außen hin gelassen. Ich habe in Bochum lange auf meine Chance gewartet. Wenn ich nun wieder warten muss, ist das auch nicht zu ändern. Um Mavrajs Pech komplett zu machen: Gegen Schalke wäre er dringend benötigt worden, weil Kapitän Marcel Maltritz (30) wegen einer Oberschenkelverletzung zur Pause draußen blieb. Ihn ersetzte Marc Pfertzel (28), der von der rechten Seite nach innen rückte. Noch bleibt offen, ob Maltritz bis Sonntag zum Treffen mit Hertha BSC Berlin wieder fit ist. Sich über Schiri-Entscheidungen zu beschweren ist sinnlos, weil sie ein Pfeifenmann eh nie zurücknimmt? Von wegen! HSV-Torwart Frank Rost (36) sorgte am Samstag in Kooperation mit Referee Michael Kempter (26) für neue Maßstäbe. Nach dem vermeintlichen 2:4 aus Dortmunder Sicht durch Dimitar Rangelov (26) lag der Ball schon wieder auf dem Anstoßpunkt, als Rost Linienrichter Mark Borsch (32) bestürmte: Wollt Ihr das Tor etwa geben, oder was? Rosts Gegenargument: Nuri Sahin (20) stand in der Schussbahn und somit aktiv im Abseits. Kempter und Borsch trugen daraufhin die Meinungen zusammen, wie der Schiri formuliert. Und folgten schließlich der Ansicht des Spielers. Rost: Bei der üblichen Schiri-Belehrung vor der Saison wurde uns so ein Fall extra noch genau erklärt. Die Moral von der Geschicht : Meckern lohnt sich doch. Aber nur, wenn man vorher auch genau aufgepasst hat. 2 Die Zerstückelung des Bundesliga-Spieltags sorgt für kontroverse Diskussionen, für echte Fußball-Enthusiasten wie Patrick Helmes (25) wird sie freilich zum Genuss. Leverkusens verletzter Nationalstürmer fieberte am Samstagnachmittag zunächst in der Bay-Arena beim 1:0 über Hoffenheim mit und drückte pünktlich ab Uhr im Kölner Rhein-Energiestadion seinen alten Freunden vom FC gegen Wolfsburg die Daumen. Schön, dass ich beide Spiele sehen konnte, sagte Helmes. Seine bedröppelte Miene verriet nach Kölns 1:3 aber mehr als deutlich, dass in seiner Brust nach wie vor zwei Herzen schlagen. 2 In Köln wurde Helmes übrigens wie weitere Besucher zur Pause Ohrenzeuge einer öffentlichen Beschimpfung von FC-Keeper Faryd Mondragon (38) durch den eigenen Stadionsprecher. Beim Abspielen der Highlights auf der Video-Leinwand rief der gute Mann tatsächlich ins Mikro: Hinten steht die Null. Und die heißt Faryd Mondragon. Muss aber ein Versehen gewesen sein: Wie schon am ersten Spieltag hielt der Kolumbianer stark. 2 Mit Hans Meyer (66) hat Torsten Frings (32) auf den ersten Blick eigentlich wenig Ähnlichkeit. Werders Marko Marin (20) allerdings erinnert der neue Teamkollege schwer an seinen Ex-Trainer: Als Frings in den Tagen nach dem 2:3 gegen Frankfurt allgemein mangelhafte Defensivarbeit beklagte, fühlte sich Marin offenbar persönlich angesprochen. Wohl nicht zu Unrecht. Jedenfalls stellte der Jungstar Ende der Woche öffentlich klar: Ich bin doch kein Verteidiger. Meine Stärken liegen in der Offensive. Seine Vergangenheit hat den schnellen Dribbler trotzdem erst mal wieder eingeholt. ANZEIGE präsentiert den FAIRPLAYER des Spieltages Fairplayer des 2. Spieltages 1. Paolo Guerrero 38 Pkt. 2. Fabrice Ehret 30 Pkt. Karim Matmour 30 Pkt. Gesamtwertung 1. Youssef Mohamad 49 Pkt. 2. Fabrice Ehret 45 Pkt. 3. Marcel Schmelzer 44 Pkt. 4. Per Mertesacker 40 Pkt. 5. Manuel Friedrich 38 Pkt. 6. Peer Kluge 35 Pkt. Steve von Bergen 35 Pkt. Spieltagssieger: Paolo Guerrero Fair geht vor! Hier präsentieren wir Ihnen die fairsten Spieler der Bundesliga. Hamburgs Stürmer Paolo Guerrero wurde mit deutlichem Abstand Fairplayer des 2. Spieltags dank 32 fair geführter Zweikämpfe und der kicker-note 2. Weil der Peruaner aber den 1. Spieltag mit 59 Minuspunkten beendete, rangiert er in der Gesamtwertung mit 21 Minuspunkten nicht unter den Fairsten. Bewertet werden Zweikämpfe, Fouls, Karten, sowie die kicker-note. Die Spieler müssen mindestens 50 Prozent der möglichen Einsatzzeit erreichen. Eine detaillierte Erläuterung und die Top 20 fi nden Sie online unter

86 22 BUNDESLIGA kicker, 17. August 2009 Borussia Mönchengladbach Hertha BSC 2:1 (1:0). Heimeroth (4) Trainer: Frontzeck Levels (3,5) Brouwers (2) Kleine (3,5) Jaures (4) Meeuwis (4) Marx (3,5) Matmour (3) Arango (2) Neuville (3) Bobadilla (3) Wichniarek (5) Raffael (3,5) Nicu (3,5) Ebert (3,5) Cicero (3) Kacar (2) Pejcinovic (4) von Bergen (3) Friedrich (2,5) Piszczek (5) Trainer: Favre Drobny (4,5) Eingewechselt: 72. Reus ( ) für Neuville, 82. Jantschke ( ) für Bobadilla, 84. Neustädter ( ) für Marx 68. Janker ( ) für Piszczek und Domovchiyski ( ) für Wichniarek, 79. Hartmann ( ) für Ebert Reservebank: Löhe (Tor), Stalteri, Bäcker, Lamidi Burchert (Tor), Kaka, Stein, Dardai Tore: 1:0 Brouwers (23., Kopfball, Vorarbeit Levels), 2:0 Matmour (52., Rechtsschuss, Neuville), 2:1 Kacar (53., Kopfball, Raffael) Chancen: 6:6 Ecken: 6:5 SR: Schmidt (Stuttgart Assistenten: Walz, Bornhorst Vierter Offi zieller: Metzen), Note 4,5, viele Fehler, fand kein einheitliches Strafmaß bei taktischen Fouls, hätte die Schwalbe von Matmour mit Gelb ahnden müssen (49.), pfi ff Gladbach eine Torchance fälschlicherweise wegen Abseits ab (16.) und nahm Berlin durch verfrühten Pfi ff ein Überzahlspiel (47.). Zuschauer: Gelbe Karten: Brouwers, Arango Kacar, Friedrich Spielnote: 2,5, temporeiche und spannende Partie. ANALYSE VON JAN LUSTIG Durch Brouwers Tor in die Spur Gladbach mit drei Änderungen: Für Dante (Rot) spielte Kleine, für den kurzfristig ausgefallenen Colautti Neuville und Meeuwis ersetzte Bradley (siehe Story). Bei Berlin kam Ebert für Stein, was eine Verschiebung auslöste: Pejcinovic ging links, Piszczek rechts in die Viererkette und Ebert rechts ins Mittelfeld. Berlin in den ersten zwanzig Minuten mit der reiferen Spielanlage und besserer Ballkontrolle, weil Cicero und Kacar sich nach vorne einschalteten im Gegensatz zu den Gladbacher Sechsern Meeuwis und Marx, die sich mehr auf ihre Defensivaufgaben beschränkten. Allerdings kamen in der Offensive nur Schüsse von der Strafraumgrenze (Raffael, Nicu) zustande. Mit Brouwers Tor allerdings kam Gladbach in die Spur. Vor allem %-Spielcheck Gladbach Berlin über die rechte Abwehrseite der Hertha (Piszczek) ergaben sich Lücken. Mit einem Weitschuss hätte Arango (35.) Drobny fast überrascht, doch von der Schulter des Berliner Schlussmanns sprang der Ball an die Latte. Nach dem 2:0 drängte Hertha, kam jedoch viel zu selten in den Rücken der Abwehr und nur noch zum Anschluss. FAZIT Verdienter Gladbacher Sieg, weil Borussia auch noch drei Lattentreffer (Berlin einen) hatte. SPIELER DES SPIELS Roel Brouwers Durchschnittsnote 3,2 3,6 Abseits 5 2 Fouls 9 11 Gewonnene Zweikämpfe 51 % (96) 49 % (91) Ballbesitz 43 % 57 % Meiste Ballkontakte 71 Levels 86 Pejcinovic Nicht nur wegen seines zweiten Saisontreffers stark. War auch in vielen brenzligen Szenen in der Defensive zur Stelle. Führungstreffer: Der Kopfball von Roel Brouwers sitzt, Gladbach geht mit 1:0 in Front. Friedrich kommt zu spät, Drobny ist machtlos. BERLIN: Wichniarek enttäuscht erneut Nur Kacar das reicht nicht 1Teil eins der Gastspiel-Tournee (Gladbach, Kopenhagen, Bochum) brachte nichts Zählbares, aber einige Erkenntnisse. Wir haben Chancen kreiert, aber zu wenig daraus gemacht, gestand Kapitän Arne Friedrich (30). Die letzte Überzeugung, die letzte Präzision, die letzte Entschlossenheit hat gefehlt, sagte Geschäftsführer Michael Preetz. Trainer Lucien Favre sah s ähnlich: Wir brauchen mehr Willen, in den Strafraum zu gehen und mehr Qualität bei den Pässen. Wie schon beim Start gegen Hannover (1:0) traf auch in Gladbach nur Mittelfeldspieler Gojko Kacar (22). Wir müssen mehr Tore schießen und mehr Konzentration vor dem Tor haben, forderte der Serbe, der mit einem Lattenkopfball in der 87. Minute fast das 2:2 besorgt hätte: Schade, aber ich habe den Ball ein bisschen zu hoch angesetzt. Neben der Anfälligkeit der Defensive (siehe Story rechts) ist die mangelnde Präsenz im gegnerischen Strafraum das zweite große Thema beim Hauptstadt-Klub. Wie schon gegen Hannover blieb Neuerwerbung Artur Wichniarek (32) in Gladbach erneut blass. Einen Kopfball setzte er allerdings aus nicht geahndeter Abseitsposition neben das Tor (58.), sonst kam nichts. Ich war wie im ersten Spiel wieder einen Zentimeter zu spät, sagte Wichniarek. Aber so ist das als Stürmer. Man muss das Quäntchen Glück erzwingen und das will ich. Dass die Leute darauf schauen, was ich im Hertha-Trikot mache, ist klar. Das Vertrauen der Vorgesetzten in Wichniarek ist nicht endlos. Nach der Ausleihe des tunesischen Nationalstürmers Amine Chermiti (21) an den saudi-arabischen Klub Al-Ittihad für ein Jahr will Hertha noch einen Angreifer verpflichten. Das vom kicker am Donnerstag enthüllte Planspiel, Andrey Voronin (30) zurückzuholen, ist noch nicht vom Tisch, auch wenn Geschäftsführer Michael Preetz abschwächt: Liverpool mag ihn nicht ausleihen, und Andrey will sich auch nicht ausleihen lassen. Ich glaube derzeit nicht, dass wir zusammenfinden. Trotzdem: Kontakt besteht und ein Rest Hoffnung auch. Bei Liverpools 1:2-Niederlage zum Saisonstart in Tottenham am Sonntagabend durfte der für Dirk Kuyt eingewechselte Voronin (Vertrag bis 2011) nur die letzten 12 Minuten ran. Foto: Fishing 4

87 BUNDESLIGA kicker, 17. August Noch nicht happy: Louis van Gaal, mit Sportdirektor Nerlinger sowie den Assistenten Jonker und Gerland. 1Er sollte wissen, dass er am Scheideweg steht. Aaron Hunt, 22 Jahre jung, muss nun in seine Karriere den richtigen Dreh kriegen. Dies haben ihm Werders Verantwortliche klargemacht. Sollte dem veranlagten Blondschopf dies missglücken, sehen will: Weg vom Spektakel, das Jürgen Klinsmann mit seiner offensiven Spielweise erzwingen wollte, hin zum kühlen Ergebniskick. Mehr Hirn, weniger Herz. Van Gaal will nicht zaubern, sondern den Gegner kontrollieren. Keine Chancen zulassen und die wenigen vorne nutzen. So war sein Plan gegen Werder. An diesen Kurswechsel müssen sich die Spieler erst gewöhnen. Klose gibt zu: Es kann gut sein, dass wir das Konzept des Trainers noch nicht so drinhaben, wie wir wollen. Noch Schaaf überrascht mit dem Talent Hunt spielt auf Bewährung NACHGEFRAGT Özil wird bei der WM auch spielen kicker: Herr Allofs, lassen Sie Boubacar Sanogo gehen? Klaus Allofs (52, Geschäftsführer): Richtig ist, dass Interesse von St. Etienne besteht. Doch es gibt keine Veranlassung, ihn zu verkaufen. Almeida und Moreno auf der Bank, Rosenberg noch länger verletzt wir haben nur drei Stürmer, da können wir keinen abgeben. kicker: Und Özil macht die Tore. Allofs: Warum nicht? In Schalke haben sie zwar gesagt, er trifft nicht. Doch bei seinen Qualitäten war abzusehen, dass er das Gegenteil beweist. Wenn alles glattgeht, wird Mesut bei der WM dabei sein und ich gehe davon aus, dass er auch spielt. droht ihm, dass er als ewiges Talent in die Annalen eingeht. Also ein neuer Versuch mit Hunt. Wie vor zwei jahren, wie vor einem Jahr, als auch Verletzungen so manche Pläne mit dem Youngster durchkreuzten. Überrascht zeigte sich Hunt, als er am Vormittag des Spieltags in München von seiner Nominierung erfuhr. Für Hugo Almeida, der den Grund für seine Herausnahme nannte: Ich hatte Schmerzen am rechten Fuß. Hunt als Almeida-Ersatz. Als hängende Spitze im Schaaf schen Koordinatensystem. Mit diesem Auftrag: Ich sollte Tymoshchuk bei Vorstößen bremsen. Der Bremer spielte passabel, unauffällig, mit zwei starken Szenen, beispielsweise der Vorarbeit bei Özils Tor. Ich habe lange nicht mehr vorn gespielt, erläuterte der Offensiv-Allrounder seine Anpassungsprobleme. Sein Vertrag läuft aus. Hunt spielt um seine Zukunft bei Werder. Die Bosse wollen Leistung von dem Junioren-Nationalspieler sehen, ein Level, wie es Kollege Mesut Özil erreicht hat. Sie trauen es dem Eigengewächs zu, wünschen sich dessen endgültigen Durchbruch. Also: Hunt spielt auf Bewährung. Foto: Getty Images/Baron aber ist in München keine Unruhe zu spüren. Die würde erst aufkommen, sollten die Bayern am Samstag in Mainz verlieren. Eine Story über Franck Ribery lesen Sie auf Seite 41 Foto: Ulmer Olic erhöht den Druck Klose: So muss er um seinen Platz zittern 1Miro Klose redete Klartext. Mit meiner Leistung, sagte er, war ich nicht zufrieden. Konnte er auch nicht sein, denn für ihn ging bis zur Pause wenig gegen seinen Ex-Klub Werder. Dann wurde er gegen Ivica Olic ausgetauscht, und der Kroate machte sofort da weiter, wo er gegen Hoffenheim aufgehört hatte: Er drehte auf, war viel unterwegs, immer gefährlich. Nur mit dem Tor klappte es diesmal nicht, trotz einiger guter Chancen. Nach zwei Spieltagen ist der Neuzugang der klare Punktsieger gegen Klose, der eigentlich gesetzt ist, schon jetzt aber um seinen Platz zittern muss. Olic gibt Vollgas. Ich bin in guter Form, sagt er. Ob er überrascht war, dass er nach seiner Drei-Tore-Woche (eins für Bayern, zwei für Kroatien) trotzdem auf der Bank saß? Das, meinte Olic, behalte ich besser für mich. Sein Lachen aber verriet: Er sieht sich in München auf einem guten Weg. ANZEIGE Blond vor blond: Bremens Aaron Hunt hat den Ball, der Neu-Münchner Anatoliy Tymoshchuk versucht, ihn zu erobern.

88 BUNDESLIGA kicker, 17. August MÜNCHEN: Der Franzose legt sich mit van Gaal an, beendet aber zugleich alle Wechselgerüchte Stress bei Bayern: Ribery will kein Zehner sein 1Die erste Szene war sofort wieder erste Sahne. Der Ball klebte an seinen Füßen, Franck Ribery legte ihn am verdutzten Clemens Fritz vorbei und flankte nach innen, wo Olic es nicht schaffte, Wiese zu überwinden. Trotzdem gab es Szenenapplaus. Für Ribery, den Zauberer, die Attraktion der Bundesliga. Früher als geplant hatte Louis van Gaal den Franzosen gegen Bremen ins Spiel gebracht. Ribery wirbelte nicht 20 Minuten, sondern fast eine halbe Stunde. Mehrfach blitzte sein Können auf, den Siegtreffer aber schaffte auch er nicht. Das Urteil seines Chefs fiel deshalb kritisch aus: Franck Ribery ist ein sehr guter Spieler, aber ihm fehlt der Rhythmus, sagte van Gaal, er hatte eine sehr gute Aktion, aber auch viele Ballverluste. Das 1:1 gegen Werder, es könnte der Beginn einer schwierigen Partnerschaft gewesen sein. Hier van Gaal, Systemverfechter und Ordnungsfreak. Da Ribery, Systemvernachlässiger und Freiheitsfreak. Als er kam, ging er sofort auf die linke Seite. Schweinsteiger, dort vorgesehen, rückte zwangsweise ins Zentrum. Ein klares Signal an den Trainer, der zuvor betont hatte, dass er Ribery in seinem mit Raute als klassische Nummer 10 sieht. Van Gaals Begründung: Er ist dort näher am Tor, kann seine Kreativität auf zwei Seiten nutzen. Ribery sieht das völlig anders: Ich habe zwar diese Position zentral schon gespielt, ziehe es aber vor, auf links zu spielen. Ich fühle mich dort wohler, da habe ich mehr Platz. Von dort aus kann ich meine Dribblings machen, von dort aus kann ich gefährliche Situationen kreieren. Darüber will ich mit dem Trainer auch sprechen. Nun darf man vermuten, dass van Gaal das nicht so toll finden wird. Kein Spieler kann machen, was er will, hatte der Holländer am Donnerstag im großen kicker- Ich fühle mich links wohler, da habe ich mehr Platz. Darüber will ich mit dem Trainer auch sprechen. FRANCK RIBERY Interview betont. Was Ribery aber am Sonntag, bei Telefoot im französischen Fernsehen von sich gab, wird dem Holländer besser gefallen: Er beendete alle Wechselspekulationen. Ich bin immer noch bei Bayern und jetzt sind die Türen zu, verkündete Ribery und fügte hinzu: Es nervt. Ich habe nie gesagt, dass ich zu Real gehen möchte. Wenn ich hätte gehen wollen, hätte ich etwas gesagt. Jetzt können sich die Klubs ihre Angebote sparen. Neben Madrid, so der Franzose, seien auch der FC Barcelona, Manchester United und der FC Chelsea an ihm interessiert gewesen. In der Bundesliga ist Ribery nach vielen Verletzungen und Aufgeregtheiten damit endgültig zurück. Ich fühle mich sehr gut, sagt er, ich bin froh, dass ich wieder spielen kann. In einem Punkt gibt er van Gaal sogar recht: Ich brauche Spielrhythmus, daran muss ich arbeiten, damit ich am Samstag von Anfang an dabei sein kann. In Mainz wartet dann die nächste Aufgabe. Die Positionsdebatte wird derweil spannend bleiben. Bei der EM stellte Frankreichs Coach Raymond Domenech Ribery auf die rechte Seite. Das passte dem gar nicht. Bei Bayern musste er 2007 beim 1:3 in Stuttgart auch dort spielen und tat dies recht lustlos. Ribery macht, was er will. Weil er weiß: Ohne sein Genie ist sein Team nur die Hälfte wert. BERND SALAMON ANZEIGE Foto: Rauchensteiner Noch mit Schatten beim Saisondebüt: Franck Ribery spielte gegen Werder, aber auf einer Position, die er nicht behalten möchte.

89 INTERNATIONAL 48 kicker, 17. August 2009 ENGLAND: Reminiszens an verstorbenen Jarque Fabregas und Co. geben eindrucksvolle Antwort 1Keine spektakulären Neuzugänge, Kolo Touré und Emmanuel Adebayor an Manchester City verloren. Nach einer ohnehin durchwachsenen Saison für die Verhältnisse und Ansprüche des FC Arsenal schienen die Gunners schwierigen Zeiten entgegenzusehen, was in ihren Dimensionen bedeutet, um Platz vier kämpfen zu müssen. Nach einem Spieltag sind zwar Prognosen dieser Art noch nicht völlig in den Papierkorb zu werfen, doch mit dem 6:1 beim FC Everton gaben Kapitän Cesc Fabregas und seine Kollegen zumindest eine eindrucksvolle Antwort auf Untergangsszenarien aller Art. Denn die Toffees wurden auch zum Kreis der Mannschaften gezählt, die der Truppe von Trainer Arsene Wenger das Leben schwermachen wollen. So aber musste Evertons Coach David Moyes nach diesem Debakel heftige Kritik üben, und klammerte auch sich selbst nicht aus: Es gibt gar keine Entschuldigungen dafür. Die Spieler müssen die Verantwortung übernehmen. Aber ich ebenso. Ich muss sie besser trainieren. Deutliche Worte fand auch sein Kollege Wenger. Erst hatte uns keiner auf der Liste, jetzt sind wir wieder der Superfavorit. Für uns aber ist nur wichtig, was wir wissen und nicht, was andere Leute sagen. Ansonsten konnte der Franzose nur strahlen, so stark präsentierte sich seine Elf: Denilson, der neue, überragend auftrumpfende Innenverteidiger Thomas Vermaelen und William Gallas machten schon vor der Pause alles klar, ehe Fabregas (2) und Eduardo das halbe Dutzend voll machten. Fabregas war nach seinem zweiten Treffer zur Bank gelaufen und präsentierte ein Trikot mit dem Namenszug seines Landsmanns Dani Jarque. Der Profi von Espanyol Barcelona war am Samstag vor einer Woche verstorben. Fabregas übrigens wird dem FC Arsenal (vorerst) erhalten bleiben, denn der FC Barcelona hat für diesen Sommer seine Bemühungen eingestellt, sein ehemaliges Talent zurückholen zu wollen. Allerdings könnte es ähnlich wie nun bei Cristiano Ronaldo und Real Madrid auch erst im Jahr darauf mit einem Transfer klappen. Stilles Gedenken: Fabregas (li.) und Eboué mit der Nummer 21 dieses Trikot trug der verstorbene Spanier Dani Jarque bei Espanyol. Arsenals 6:1 war der höchste Auswärtssieg der Gunners seit dem 7:0 gegen Standard Lüttich (1993), ihr höchster Erfolg in der Fremde in der Liga seit 1935 (7:1 gegen Aston Villa) und seit 1999 in der Premier League (6:1 in Middlesbrough). Zudem war es der höchste Startsieg in England seit Liverpools 6:1 gegen Crystal Palace im Jahr Everton verlor zuletzt vor 51 Jahren daheim 1:6. Der Gegner damals: der FC Arsenal... KEIR RADNEDGE Foto: Getty Images/Regan SCHOTTLAND: Leichter Celtic-Sieg in Aberdeen Andreas Hinkel in der Zwickmühle 1Andreas Hinkel steckt in der Zwickmühle. Sollte der 27-jährige deutsche Nationalspieler von Celtic Glasgow in den Play-offs zur Champions League gegen den FC Arsenal überzeugen, steigert dies automatisch das Interesse am Rechtsverteidiger in der englischen Premier League. So buhlt derzeit Hull City um Hinkel, bietet etwa zwei Millionen Euro. Doch vor den beiden Begegnungen mit Arsenal wird s keinen Wechsel geben, hat Celtic-Coach Tony Mowbray schon mal klargestellt. Der konnte sich am Wochenende über den lockeren 3:1-Auftaktsieg bei Aberdeen mit einem starken Hinkel freuen. Zwei Treffer von McGeady und einer von McDonald sorgten schon in der ersten Hälfte für klare Verhältnisse, der Gegentreffer von Aluko, der 2008 auch im UEFA-Cup gegen Bayern München traf, war nur Ergebnis-Kosmetik. In der Vorsaison unterlagen die Grün-Weißen im Pittodrie Stadium noch mit 2:4 Toren, eine jener Niederlagen, die am Ende den Titel kosteten. Nach der Vorstellung am Samstag sieht Mark McGhee, der Ex-HSV-Stürmer ist Neu-Trainer in Aberdeen, durchaus Chancen für Celtic gegen den FC Arsenal. Wenn Celtic gegen Arsenal so auftritt wie hier, sehe ich durchaus Möglichkeiten des Weiterkommens, meinte der 52-jährige Coach. Weniger optimistisch ist McGhee dagegen bezüglich der schottischen Liga. Die finanzielle Kluft zwischen Celtic, Rangers und den Hearts und den anderen Klubs ist gewaltig und geht zu Lasten der Qualität, stöhnt McGhee, der keinen Transfer tätigen konnte. Im Gegenteil: Ihm droht sogar noch der Verlust von Nationalstürmer Lee Miller, für den Middlesbrough etwa 1,5 Millionen Euro bietet. PHIL GORDON NEWS Zenit St. Petersburg sucht den Nachfolger des in der Vorwoche entlassenen Niederländers Dick Advocaat (62) vorrangig in Italien. Als Favorit gilt Roberto Mancini (44, bis 2008 bei Inter Mailand), gehandelt wird auch Luciano Spalletti (50, derzeit AS Rom). Nach kicker-informationen ist Aserbaidschans Nationalcoach Berti Vogts (62) dort kein Thema. Lionel Messi (22) wird dem FC Barcelona zum Saisonauftakt am 31. August gegen Gijon fehlen. Grund: Das wegen Barcas Supercup-Auftritt gegen Schachtjor (28. August) verschobene Match fällt in die FIFA-Abstellungsfrist für das WM- Qualifikationsspiel Argentiniens gegen Brasilien am 5. September. Ottmar Hitzfeld (60) bleibt bis Juni 2012 Trainer der Schweizer Nationalmannschaft. Er verlängerte seinen Vertrag mit dem Verband vorzeitig um zwei Jahre. David Beckham (34) hat beim 0:2 der LA Galaxy gegen Seattle Sounders nach 17 Minuten wegen groben Foulspiels Rot gesehen. Es war Beckhams erster Platzverweis in der MLS. Anorthosis Famagusta hat den Vertrag mit dem deutschen Abwehrspieler Christian Alder (30) nach nur zwei Wochen wieder aufgelöst. Coach Ernst Middendorp (50) hatte den Kapitän von Drittliga-Absteiger VfR Aalen zum letztjährigen Champions-League-Teilnehmer Zyperns geholt. Kurz nach der Vertragsunterzeichnung hatte sich Famagusta von Middendorp getrennt. Nun muss auch Alder wieder gehen. Pierluigi Collina (49), Italiens Schiedsrichter-Koordinator, will seine Unparteiischen großzügiger pfeifen lassen. Die Schiedsrichter werden den Spielfluss in der neuen Saison nur noch unterbrechen, wenn es unabdingbar ist, erklärte der ehemalige Star-Schiedsrichter.

90 2. BUNDESLIGA 62 kicker, 17. August 2009 SpVgg Greuther Fürth FSV Frankfurt 4:0 (1:0). Greuther Fürth: Loboué (3) Trainer: Möhlmann Schröck (3) Biliskov (3) Karaslavov (3) Hrgovic (3) Caligiuri (1) Nehrig (2) Prib (2) Y. Mokhtari (3) Allagui (2,5) Nöthe (1) Junior Ross (6) Cenci (5,5) Kujabi (4,5) Ledgerwood (6) Coulibaly (4,5) O. Mokhtari (5,5) Voigt (6) Husterer (4,5) Gledson (6) Ledesma (6) Frankfurt: Klandt (4) Trainer: Oral Eingewechselt: 78. Müller ( ) für Schröck und Sailer ( ) für Nöthe, 86. Schahin ( ) für Allagui 46. Diakité (5,5) für Ledgerwood, 65. Klitzpera ( ) für Husterer, 66. Simac ( ) für O. Mokhtari Reservebank: Fejzic (Tor), Falkenberg, Mauersberger, Serdarusic Stahl (Tor), Pintol, Bouhaddouz, Taylor Tore: 1:0 Y. Mokhtari (21., Vorarbeit Nöthe), 2:0 Nehrig (47., Allagui), 3:0 Nöthe (56., Prib), 4:0 Nöthe (61., Nehrig) SR: Christ (Kaiserslautern), Note 2, ohne Probleme in einer leicht zu leitenden Partie. Zuschauer: 6230 Gelbe Karten: Coulibaly, Klandt, Gledson, Kujabi Spieler des Spiels: Marco Caligiuri, als Sechser kann man es nicht besser machen. VON AXEL HEIBER UND FLORIAN JENNEMANN Die Frankfurter erwiesen sich als Aufbaugegner für kompakte Fürther, die die Partie bis auf eine Szene (13., Loboué hält gegen Coulibaly) kontrollierten und spätestens nach der Pause dominierten. Der FSV war da nicht mehr als ein Spielball der Gastgeber. Hätten Nehrig, Nöthe und Co. konsequent bis zum Schluss gespielt, wären mehr als die vier Treffer herausgesprungen. Defensiv präsentierte sich Frankfurt als Torso, offensiv waren nur Alibi-Aktionen zu sehen ohne Engagement, ohne Zweikämpfe, auch ohne den Willen, sich zu wehren. GREUTHER FÜRTH Nöthe trifft doppelt, Mokhtari warnt 1Die Nerven waren angespannt. Pleite in Kaiserslautern, Cottbus und Bielefeld vor der Brust. Ein Fehlstart drohte und wurde eindrucksvoll umgangen. 4:0 gegen den FSV. Mit einer starken rechten Seite (Bernd Nehrig: Mit Schröck verstehe ich mich blind ), mit einem neuen System (Raute), mit Youssef Mokhtari hinter den Spitzen ( Man muss jedem Spieler die Chance geben, seine Stärken auszuspielen ). Da zudem Marco Caligiuri als Sechser brillierte, Neuzugang Christopher Nöthe das 1:0 vorbereitete und selbst zweimal traf, war alle Kritik wie weggeblasen. Nehrig betont: Wenn wir unsere Leistung abrufen, hat es jeder Gegner schwer. Und trotzdem darf der klare Erfolg kein Maßstab sein. Mokhtari sagt: Wir müssen es schnellstens abhaken, mit Cottbus wartet ein harter Brocken. Gegen Frankfurt, seinen Ex- Verein, traf er zur Führung. Gegen Cottbus, auch ein Ex-Verein, bedarf es einer Steigerung. Es ist noch bei allen Luft nach oben, so der 30-Jährige. FRANKFURT Kollektives Koma : Reisig ist entsetzt 1Nach der desolaten Leistung bei Greuther Fürth ist beim FSV Frankfurt der Fehlstart in die Saison perfekt, Spieler und Verantwortliche wirken ratlos. Geschäftsführer Bernd Reisig zürnte: Diese Leistung war absolut katastrophal, ein kollektives Koma. Ich werde nicht mit der Mannschaft zurückfahren, sonst habe ich die Staatsanwaltschaft am Hals. In der vergangenen Saison wurden wir nicht ein einziges Mal so vorgeführt. Kapitän Sead Mehic, der aufgrund einer Sehnenentzündung im Knöchel das Spiel von der Tribüne aus verfolgte, wirkte auch noch am Sonntag schockiert: Das hat mich erschreckt, mit so etwas hätte ich nicht gerechnet. Der 34-Jährige, der am heutigen Montag ins Mannschaftstraining zurückkehren will, fordert vor dem richtungweisenden Spiel gegen Paderborn ein anderes Auftreten. Wir müssen über den Kampf ins Spiel finden und kompakt stehen. Anders können wir gar nicht spielen, erklärt der Mittelfeldakteur. JULIAN FRANZKE Am heutigen Montag um Uhr auf dem Tivoli: Alemannia Aachen FC St. Pauli Seeberger: Euphorie und Taktik Ebbers vor doppelter Rückkehr 1Trainiert haben die Alemannen schon mehrmals im neuen Tivoli, am letzten Freitagabend sogar um Uhr unter Flutlicht. Auch ein offizielles Testspiel haben sie bereits in ihrer brandneuen Heimspielstätte absolviert (2:2 gegen Lierse SK) allerdings vor leeren Rängen. Daher ist die Vorfreude auf das erste Spiel vor Zuschauern im ausverkauften Tivoli gegen St. Pauli heute Abend bei Jürgen Seeberger (Foto) und seinen Jungs nach wie vor ungebrochen. Mehr noch: Sie wächst förmlich von Minute zu Minute an. Der Spannungsbogen bis zum Anpfiff ist da. Alle Spieler, die dabei sein dürfen, sind extrem begeistert, sagt der Alemannia-Trainer. Dabei weiß der 44-Jährige sehr wohl, dass der FC St. Pauli ein gefährlicher Gegner ist, der nach oben will. Und er weiß auch, dass es selbst im ersten Spiel einer neuen Ära für Aachen nur um drei Punkte geht. Aber als Euphoriebremser will sich Seeberger erst gar nicht versuchen, denn: Jeder wird euphorisiert sein, wenn er hier einläuft. Das geschieht ganz automatisch. Außerdem müsse es ja gar nicht so schlecht sein, wenn die Spieler noch euphorischer in die Zweikämpfe gehen. Vorausgesetzt, sie halten sich an die Taktik. Wer das tun soll, dürfte bis auf die linke Mittelfeldposition klar sein. Für den gelb-rot-gesperrten Manuel Junglas wird Florian TV Müller wohl wieder von dort nach rechts rutschen. Und links konkurrieren Patrick Milchraum und Daniel Adlung um den frei gewordenen Platz. HOLGER RICHTER Aachen: 1 Stuckmann 28 Casper, 5 Szukala, 19 Olajengbesi, 32 Achenbach 16 Müller, 10 Burkhardt, 21 Fiel, 26 Milchraum 8 Nemeth, 9 Auer Live auf DSF und Sky Montag, ab Uhr 1Das Auswärtsspiel in Aachen sorgt bei St. Pauli für gesteigerte Vorfreude. Mit Marius Ebbers (Foto), Matthias Lehmann, Florian Bruns und Ralph Gunesch kehren gleich vier Spieler an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Die drei Jahre bei der Alemannia waren meine schönste Zeit als Profi, sagt Ebbers, der nach seinem Nasenbruch und einem Kurzeinsatz zum Auftakt gegen Ahlen (2:1) wieder in die Startelf drängt. Gut möglich daher, dass Holger Stanislawski sein System umstellt und statt des gegen defensiv orientierte Ahlener praktizierten nun im spielen lässt. Taktisch wie auch personell verfügt der Trainer über zahlreiche Optionen. Neben Ebbers, der im Angriff Rouwen Hennings verdrängen könnte, meldete sich auch Spielmacher Charles Takyi nach überstandener Grippe wieder gesund. Die Auswahl ist groß. Es wird Härtefälle geben, weiß Stanislawski. Zu den wenigen, die ihren Platz sicher haben, gehört Lehmann. Es wird ein besonderes Spiel für mich, sagt der 26-Jährige, der in der Vorsaison noch die Kapitänsbinde bei der Alemannia getragen hatte, sich dann aber mit Trainer Jürgen Seeberger überwarf und ging. Ich komme nicht im Zorn. Zumal sich Aachen gegen St. Pauli immer schwergetan hat. Die Hamburger kommen mit breiter Brust, wollen den zweiten Sieg im zweiten Spiel. So einen Start legten sie in der 2. Liga erst einmal hin: in der Saison 2000/01, an deren Ende der Bundesliga-Aufstieg stand. LUTZ WÖCKENER St.Pauli: 25 Hain 24 Rothenbach, 4 Morena, 16 Thorandt, 32 Drobo-Ampem 17 Boll 8 Bruns, 13 Takyi, 20 Lehmann, 23 Naki 9 Ebbers

91 REGIONALLIGA NORD kicker, 17. August SPIELTAG 1. FC Magdeburg Hamburger SV II 0:0 Chemnitzer FC SV Babelsberg 03 2:1 (1:0) FC Oberneuland VFC Plauen 2:2 (0:1) VfL Wolfsburg II Wilhelmshaven 2:0 (0:0) Tennis Borussia Hansa Rostock II 1:3 (0:0) ZFC Meuselwitz Türkiyemspor 1:3 (0:1) Hertha BSC II Hannover 96 II 0:2 (0:1) Goslarer SC 08 VfB Lübeck 1:3 (0:2) Montag, 17. August (18 Uhr): FC St. Pauli II Hallescher FC ( -, - ) TABELLE 1. VfL Wolfsburg II 2 6: Hansa Rostock II 2 6: VfB Lübeck 2 4: Chemnitzer FC 2 4: Hallescher FC 1 3: Hannover 96 II 1 2: Tennis Borussia (N) 2 3:3 3 Türkiyemspor Berlin 2 3: Hamburger SV II 2 1: FC Magdeburg 2 1: FC Oberneuland 2 4: SV Babelsberg : ZFC Meuselwitz (N) 2 2:4 1 SV Wilhelmshaven 2 2: Hertha BSC II 2 0: VFC Plauen 2 2: FC St. Pauli II (N) 0 0: Goslarer SC 08 (N) 2 1: SPIELTAG Dienstag, 18. August (19 Uhr): Hannover 96 II Chemnitzer FC (1:1, 1:1) Freitag, 21. August (19 Uhr): VFC Plauen Tennis Borussia ( -, - ) W haven Oberneuland (19.30) (1:0, 2:3) Samstag, 22. August (14 Uhr): Rostock II Meuselwitz (13.30) ( -, - ) VfB Lübeck Hamburger SV II (1:0, 1:2) SV Babelsberg VfL Wolfsburg II (0:0, 2:0) Goslarer SC 08 FC St. Pauli II ( -, - ) Sonntag, 23. August (13.30 Uhr): Hallescher FC Hertha BSC II (2:2, 0:0) Dienstag, 25. August (19 Uhr): Türkiyemspor 1. FC Magdeburg (2:0, 0:2) PERSONALIEN 1. FC MAGDEBURG Neuzugang Denis Wolf (26, FC Rot- Weiß Erfurt) laboriert an einem Syndesmosebandanriss im rechten Bein und fällt voraussichtlich mindestens weitere acht Wochen aus. FC HANSA ROSTOCK II Die Abwehrspieler Uwe Ehlers (34) und Felix Freitag (22) haben ihre Verletzungen auskuriert, weisen aber noch Trainingsrückstand auf. TÜRKIYEMSPOR Mittelfeldspieler Yuki Okamoto (26, Mittelfußbruch) fällt vier bis sechs Wochen aus. ZFC MEUSELWITZ Abwehrchef Daniel Ferl (29, Muskelverhärtung) konnte spielen. Dynamisch: Michael Schulze (vorn) gegen Patrick Reinsch vom SVW. DIE SPIELE IN DER STATISTIK 1. FC Magdeburg Hamburger SV II 0:0 Magdeburg: Tischer Probst, Gaebler, Littmann, S. Neumann Watzka, Zander, Bauer (81. Verkic), Racanel (46. Siga) Tüting Vujanovic Trainer: Baumgart Hamburg: Mickel Maier, Leschinski, K.-F. Schulz, Pressel Rados (89. Beister), Keita, Kazior, Torun Arslan, Choupo-Moting (90. Franke) Trainer: Cardoso SR: Winkmann (Kerken) Zuschauer: 7926 Gelbe Karten: Zander, Probst Rados, Maier, Leschinski FC Oberneuland VFC Plauen 2:2 (0:1) Oberneuland: Ceglarek Pekrul, Mandic, Dreyer, Posipal (77. Beck) Laabs, Block (69. Titz), B. Muzzicato, Cornelius Bilgin (59. Rose), Karapetian Trainer: Amiq Plauen: Person Six, Boden, M. Hoffmann, Wendler Bachmann (78. K. Zimmermann), R. Schulze (66. Hoßmang), Paulick, A. Müller (66. Fardjad-Azad) Sonnenberg, Schindler Trainer: Andreev Tore: 0:1 Sonnenberg (25.), 1:1 Cornelius (51.), 1:2 Schindler (52.), 2:2 Dreyer (56.) SR: Sevinc (Dortmund) Zuschauer: 150 Gelbe Karten: Posipal, Cornelius, Karapetian Six Rote Karte: Dreyer (71., Notbremse) Chemnitzer FC Babelsberg 2:1 (1:0) Chemnitz: Klömich Unversucht, Richter, Wilke, T. Becker Boltze (76. Garbuschewski), Vrtelka, Reinhardt, Löwe (82. Liebers) D. Jansen (84. Benduhn), Hampf Trainer: Schädlich Babelsberg: Unger Weidlich, Laars, Surma, Dojahn Ergirdi, Civa (75. P. Moritz), Prochnow (46. Kocer) A. Müller Frahn, Kilicaslan (75. Hebisch) Trainer: Demuth Tore: 1:0 Löwe (41.), 1:1 Civa (48.), 2:1 Foto: Bisch WOLFSBURG W HAVEN: Spitze verteidigt Köstner lobt nur Torwart Hitz 1Der VfL Wolfsburg II bleibt vorn. Mit dem 2:0-Sieg über Wilhelmshaven hat die Bundesliga-Reserve des Deutschen Meisters seine Spitzenposition verteidigt. Sefa Yilmaz und Mike Könnecke trafen gegen das Team von der Nordsee. In der ersten Halbzeit sah es für die Wölfe gar nicht so gut aus. Die Gäste gaben den Takt vor und ließen keine Wolfsburger Möglichkeiten zu. Im Gegenteil: Wie schon in der Vorwoche gegen Chemnitz bestimmten die Gäste das Tempo, ließen das Team von Trainer Lorenz- Günther Köstner kaum ins Spiel kommen. Da waren wir mal wieder zu unkonzentriert, haben schlecht D. Jansen (61.) SR: Blos (Altbach) Zuschauer: 3321 Gelbe Karten: Unversucht, Reinhardt Ergirdi, Kilicaslan, A. Müller Gelb-Rote Karte: Kocer (86.) Tennis Bor. H. Rostock II 1:3 (0:0) Tennis Borussia: Stillenmunkes Austermann (66. Anuk), M. Neubert, Turan, Ahmetcik Özgöz (66. Griesert), Below, Duran Breitkopf Landu-Tubi, Yigitusagi Trainer: Herbst Rostock: Kerner Pett, Pittwehn, Gusche, Zittlau Albert, Rahmig, R. Lange, D. Becker (88. Rausch) Bolivard (77. Kremer), Breu (57. Haufe) Trainer: Rietentiet Tore: 0:1 Bolivard (57.), 0:2 Stillenmunkes (62., ET), 0:3 D. Becker (70.), 1:3 Yigitusagi (82.) SR: Born (Halstenbek) Zuschauer: 369 Gelbe Karten: Austermann, Landu-Tubi Rahmig Wolfsburg II Wilhelmshaven 2:0 (0:0) Wolfsburg: Hitz M. Schulze, Reiche, Klamt, Karimow Evljuskin, Schlimpert (46. Laas) S. Yilmaz, Riemer Könnecke (87. Ahlschwede), Klos (59. Polter) Trainer: Köstner Wilhelmshaven: Weis L. Neubert, Nennhuber, Balic (77. Karli), Ro. Stark Bärje (55. Fiore), Puttkammer, Meier, Reinsch (64. Habben) Moslehe, Wegner Trainer: Steinbach Tore: 1:0 S. Yilmaz (72.), 2:0 Könnecke (85.) SR: Sönder (Kiel) Zuschauer: 120 Gelbe Karten: Riemer Ro. Stark nach vorne gespielt, bemängelte der Coach, Einzig die beiden guten Paraden von Keeper Marvin Hitz lobte der Trainer. Nach dem Wechsel traten die Youngster von Köstner aggressiver auf, machten die Räume eng. In der 72. Minute folgte dann die verdiente Führung. Einen langen Abwurf von Hitz spielte Daniel Reiche direkt auf Yilmaz, der den Ball mit der Fußspitze an SCW-Keeper André Weis vorbei ins Tor spitzelte. Jetzt machten die Gäste das Spiel auf und kassierten prompt den zweiten Gegentreffer: Sergej Evljuskin bediente Polter, der auf Könnecke ablegte 2:0. DIETER KRACHT Meuselwitz Türkiyemspor 1:3 (0:1) Meuselwitz: Dix Baum, F. Müller, Kotowski, Ferl Weinert (73. P. Brendel), Pikl (59. Ivanov), Riese (59. Mi. Rudolph), Oswald Gasch, Bocek Trainer: Halata Türkiyemspor: Köhlmann Lichte, Doymus, Grossert, Teichmann (19. Cabuk) Steinwarth, Zemlin (85. Novacic), Koc, Schimmelpfennig Amachaibou, Cankaya (71. Sentürk) Trainer: Aksoy Tore: 0:1 Grossert (14., HE), 0:2 Schimmelpfennig (64.), 0:3 Amachaibou (79.), 1:3 Ivanov (84.) SR: Achmüller (Bad Füssing) Zuschauer: 1372 Gelbe Karten: Riese, Oswald Zemlin Hertha BSC II Hannover 96 II 0:2 (0:1) Hertha: Gäng Lemke, Schalle, Neumann, Knoll Hoeneß, Perdedaj Riedel (63. Stephan), Bigalke (73. Martens), Holland Boyd (63. Torunarigha) Trainer: Heine Hannover: Jensen Hilker, Hofmann, Balogun, Celikyurt Hahne Boachie (85. Hoose), Ernst, Bopp (78. Aycicek) J. Lindner (84. Büchler), Zizzo Trainer: Bergmann Tore: 0:1 J. Lindner (38.), 0:2 Hahne (87., FE) SR: Schwermer (Magdeburg) Zuschauer: 106 Gelbe Karten: Lemke, Perdedaj Goslarer SC 08 VfB Lübeck 1:3 (0:2) Goslar: Möhlenbrock Wilking, Doll (57. Kolm), Scheinpfl ug, Endres Bormann (64. Szweda), Uluisik, Dähling, Lipke Binder (51. Ndjock), Fischer Trainer: Barjaktarevic Lübeck: Semghoun Bergmann (25. G. Lange), Wehrendt (15. Peters), Marheineke, Hohnstedt N. Lange, Helmke Richter, Landerl (77. R. Lindner), Sachs Henning Trainer: Schubert Tore: 0:1 Sachs (30.), 0:2 Richter (45.), 0:3 Peters (60.), 1:3 Lipke (65.) SR: Bärmann (Leipzig) Zuschauer: 600 Gelbe Karten: keine

92 REGIONALLIGA WEST 68 kicker, 17. August SPIELTAG Düsseldorf II Wormatia Worms 1:1 (0:1) 1. FC Saarbrücken Eintr. Trier 1:3 (0:1) VfL Bochum II M gladbach II 4:1 (3:0) Waldh. Mannheim Leverkusen II 3:1 (1:1) Bonner SC 1. FC Köln II 0:1 (0:0) 1. FC K lautern II Pr. Münster 1:0 (1:0) 1. FSV Mainz 05 II Spfr. Lotte 1:7 (1:3) SC Verl SV Elversberg 1:1 (1:1) Montag, 17. August (19.30 Uhr): FC Schalke 04 II RW Essen (2:1, 0:4) TABELLE 1. SV Elversberg 2 7:1 4 Spfr. Lotte 2 7: VfL Bochum II 2 4: Eintracht Trier 2 5: FC Köln II 2 3: Rot-Weiss Essen 1 2: Waldhof Mannheim 2 4: FC Kaiserslautern II 2 1: Bor. M gladbach II 2 3: FSV Mainz 05 II 2 3: Fort. Düsseldorf II (N) 2 3: SC Verl 2 1:1 2 Wormatia Worms 2 1: FC Schalke 04 II 1 2: Bonner SC (N) 2 2: Bayer Leverkusen II 2 3: Preußen Münster 2 1: FC Saarbrücken (N) 2 1: SPIELTAG Freitag, 21. August (19 Uhr): Spfr. Lotte 1. FC K lautern II (0:5, 1:3) Pr. Münster FC Schalke 04 II (3:0, 1:1) Eintracht Trier SC Verl (0:0, 0:3) Wormatia Worms Bonner SC ( -, - ) Bor. M gladbach II Mainz 05 II (1:0, 2:1) Samstag, 22. August (14 Uhr): SV Elversberg Fort. Düsseldorf II ( -, - ) SV Waldhof VfL Bochum II ( -, - ) Leverkusen II 1. FC Köln II (15.00) (1:3, 0:2) Sonntag, 23. August (14 Uhr): RW Essen 1. FC Saarbrücken ( -, - ) PERSONALIEN SV WALDHOF MANNHEIM Roger Pandong (25, zuletzt SVN Zweibrücken) erhielt mit Amateur-Status die Spielberechtigung für die Regionalliga. Der SVW muss sich bis 31. August entscheiden, ob der Mittelfeldspieler verpflichtet wird Gegen Leverkusen nicht dabei waren Oliver Heil (21, Muskelfaserriss) und Giuseppe Burgio (20, muskuläre Probleme). Christoph Böcher (26) schied mit Verdacht auf Muskelfaserriss aus. SPORTFREUNDE LOTTE Sebastian Lodter (31) fehlte in Mainz wegen eines Nasenbeinbruchs. FC SCHALKE 04 II Denis Lapaczinski (27) ist nach seiner Innenmeniskus-Verletzung ins Training eingestiegen, für das Derby gegen RWE aber noch keine Option. Nicht zu stoppen: Triers Sahr Senesie markiert alle drei Treffer. DIE SPIELE IN DER STATISTIK Düsseldorf II W. Worms 1:1 (0:1) Düsseldorf: Nettekoven L. van den Bergh, Haas (80. Ouro-Gnaou), Altenbeck, Zent Kadah (90./+1 Michalsky), Ari (89. Turhan), Hampel, Schmitz Gaus, Abelski Trainer: Vucic Worms: T. Müller Dal. Gataric, Lang, Roesner, Krettek Dan. Gataric (79. Heidenmann), Schröer, Mpassy-Nzoumba, Kassem-Saad Bolm (69. Aslan), Monetta Trainer: Koch Tore: 0:1 Dan. Gataric (7.), 1:1 Kadah (90.) SR: Weickenmeier (Mühlheim) Zuschauer: 512 Gelbe Karten: L. van den Bergh, Schmitz, Hampel Schröer, Bolm, Monetta, Aslan Saarbrücken Eintr. Trier 1:3 (0:1) Saarbrücken: Müller Kohler (83. Strohmann), Mann, Lerandy, Otto Zeitz, N. Zimmermann (77. Mozain), Weißmann, Brückerhoff (55. Schug) Grgic, Petry Trainer: Ferner Trier: Kronholm Schulz, Cinar, Dingels, Rakic Anicic (70. Bauer), Anfang (76. Eckstein), Ay, Wagner (51. Kempny) Risser, Senesie Trainer: Basler Tore: 0:1 Senesie (44., FE), 0:2 Senesie (50.), 1:2 Weißmann (63.), 1:3 Senesie (89.) SR: Dr. Drees (Münster-Sarmsheim) Zuschauer: 6300 Gelb: Petry, Weißmann Wagner, Cinar, Schulz Bochum II M gladbach II 4:1 (3:0) Bochum: Esser Duah, Kalina, Fabian, Pellowski Vogt (78. Mengert), Zech, Grote, Eilers (64. Semlits) Prokoph, M. Aydin (83. Rzatkowski) Trainer: Michaty M gladbach: Blaswich Dams (25. Engin), Vogel, von der Weth, Dorda Damahou, Schlösser, Pirschel, Alberman (46. Kacar) Pisano (69. Platzek), Podszus Trainer: Wohlers Foto: picture-alliance / Tittel SAARBRÜCKEN TRIER: Eintracht kaltschnäuzig Gala-Auftritt: Senesie trifft dreimal 1Zwar lieferte der 1. FC Saarbrücken eine engagiertere Leistung als bei der 0:6-Auftaktpleite gegen die SV Elversberg ab, konnte beim 1:3 gegen Eintracht Trier aber erneut keine Zähler einfahren. Zum Matchwinner avancierte Ex-Bundesligastürmer Sahr Senesie (Borussia Dortmund), der alle drei Treffer für die Eintracht markierte. Vor dem 0:1 riss Kohler im eigenen Strafraum Wagner um den fällige Strafstoß nutzte der Mann aus Sierra Leone kurz vor dem Pausenpfiff zu seinem ersten Streich. Nach Wiederanpfiff drängte der FCS auf den Ausgleich, kassierte stattdessen aber das 0:2. Nach dem Tore: 1:0 M. Aydin (12.), 2:0 Prokoph (14.), 3:0 Kalina (20.), 3:1 Engin (76.), 4:1 Rzatkowski (89.) SR: Athanassiadis (Frechen) Zuschauer: 384 Gelbe Karten: Alberman, Schlösser W. Mannheim Leverkusen II 3:1 (1:1) Mannheim: Knödler Rebholz, Geissinger, Kirschner, Schwall Böcher (55. M. Reith), Hock, Ginter, Pandong (90. Haag) N. Jüllich, Reule (78. Bauder) Trainer: Pradt Leverkusen: Poremba Rubink, Schultens, Happe, Touré Kampl (67. Drexler), Celik, Kaplan, Eichmeier (62. Kurdov) Sukuta-Pasu, Kluft (79. Selmani) Trainer: Kirsten Tore: 1:0 Reule (18.), 1:1 Kluft (31.), 2:1 Reule (61., FE), 3:1 M. Reith (64.) SR: Schalk (Augsburg) Zuschauer: 3499 Gelbe Karten: Reule, Hock Kaplan Bes. Vorkommnis: Knödler hält FE von Sukuta-Pasu (52.) 1. FC K lautern II Münster 1:0 (1:0) Kaiserslautern: Trapp Becker, Reuter, Buchner, Saiti Correia Galm (90. Olbrich), Klinger, Akcam (75. Heun) Pinheiro Zellner (73. Marz) Trainer: Schwartz Münster: Buchholz D. Fall, Capretti (57. Ivicevic), Özkara, Wissing Ma. Lorenz (57. Loose), Lauretta Ornatelli, Kara Pollok, El-Nounou (57. Erzen) Trainer: Schmidt Tor: 1:0 Klinger (43.) SR: Beitinger (Regensburg) Zuschauer: 442 Gelbe Karten: Saiti, Heun, Buchner Lauretta Bonner SC 1. FC Köln II 0:1 (0:0) Bonn: Shohat Binder, Niang, Wiwerink, Canizales-Smith (66. Addai) Nachtigall (55. Adnaouene), Moschny, Danilo (75. Lewejohann), Rennie Quotschalla, Aydogmus Trainer: Jerat 1:2-Anschlusstreffer durch Weißmann keimte kurzweilig etwas Hoffnung auf, die Senesie mit einem Lupfer zum 1:3 beendete. Triers Trainer Mario Basler sprach trotz zeitweiser Saarbrücker Überlegenheit von einem verdienten Sieg, weil sein Team die wenigen Chancen nutzen konnte. Diese Konsequenz im Abschluss fehlte bei Saarbrücken. Am kommenden Sonntag tritt der FCS in Essen an ein Spiel, in dem die Ferner-Truppe eigentlich nichts zu verlieren hat. Der erste Punktgewinn ausgerechnet beim heißesten Meisterkandidaten käme einer großen Überraschung gleich. HORST FRIED Köln: R. Müller Basala-Mazana, Schwellenbach, Cullmann, Salger Matuschyk, Bahcecioglu Yabo (65. Terodde), Temur (86. Niedrig), Vunguidica (46. Bouallal) Kraus Trainer: Schaefer Tor: 0:1 Kraus (56.) SR: Metzen (Mechernich) Zuschauer: 2000 Gelbe Karte: Aydogmus SC Verl SV Elversberg 1:1 (1:1) Verl: Mandic J. Schmidt, Saur, Flottmann, Kaminski (72. Öztürk) Großeschallau (60. Freiberger), Leeneman (78. Bömer-Schulte), P. Neumann, Bertels Knappmann, Said Trainer: Bertels Elversberg: Masic M. Kühne, Islamoglu, Paul, Drescher A. Fall (79. Arifi ), Reiß, Lehmann, Klasen (62. Omerbegovic) A. Haas (72. Türkeri), Willmann Trainer: Vasic Tore: 1:0 Said (24.), 1:1 Willmann (42.) SR: Heitmann (Diepholz) Zuschauer: 450 Gelbe Karten: Kaminski, Saur Klasen, Drescher Mainz 05 II Spfr. Lotte 1:7 (1:3) Mainz: Kleinheider Telch, J. Krause, Kessel, Fliess (67. Fring) Riske, Kröner Kaldirim, C. Grimm Amani (46. di Maria), A. Grimaldi (50. Mertinitz) Trainer: Neustädter Lotte: Poggenborg Brinker, Czyszczon (74. Schiersand), Thamm, Sidney Seggewiß Wingerter, Dondorf, Arend (71. Birdir) Pagano (65. Beyer), Fischer Trainer: Walpurgis Tore: 0:1 Thamm (2.), 1:1 A. Grimaldi (26.), 1:2 Arend (31.), 1:3 Thamm (45.), 1:4 Wingerter (47., FE), 1:5 Pagano (59.), 1:6 Fischer (78.), 1:7 Fischer (88.) SR: Beck (Schöntal) Zuschauer: 300 Gelbe Karten: C. Grimm, A. Grimaldi, Kessel, Kröner Czyszczon

93 REGIONALLIGA SÜD kicker, 17. August SPIELTAG SSV Reutlingen SSV Ulm :1 (1:1) Stuttg. Kickers SV Wehen W. II 2:0 (1:0) Karlsruher SC II SC Freiburg II 0:4 (0:2) Bayern Alzenau Großaspach 1:1 (1:0) VfR Aalen 1860 München II 2:0 (1:0) Hessen Kassel Darmstadt 98 2:2 (2:0) 1. FC Nürnberg II SpVgg Weiden 1:2 (0:2) Eintr. Frankfurt II SC Pfullendorf 1:0 (0:0) Dienstag, 18. August (18 Uhr): FCE Bamberg Greuther Fürth II (1:1, 1:3) TABELLE 1. SSV Reutlingen 2 4: VfR Aalen (A) 2 3: SC Freiburg II 3 5: SGS Großaspach (N) 2 4: Stuttgarter Kickers (A) 2 2: Eintracht Frankfurt II 3 2: SSV Ulm : Greuther Fürth II 1 1: FC Nürnberg II 2 3: SpVgg Weiden (N) 2 2: Hessen Kassel 2 5: SV Darmstadt : SC Pfullendorf 2 1: München II 2 3: Bayern Alzenau (N) 2 2: Karlsruher SC II 2 1: FC Eintr. Bamberg 1 1: Wehen Wiesbaden II 2 1: SPIELTAG Freitag, 21. August (19 Uhr): SC Freiburg II Wehen II (18.30) (3:1, 3:0) 1860 München II Nürnberg II (0:1, 4:0) SpVgg Weiden Stuttg. Kickers ( -, - ) SC Pfullendorf FCE Bamberg (4:2, 1:1) Samstag, 22. August (14 Uhr): Greuther Fürth II Bayern Alzenau ( -, - ) SSV Ulm 1846 Hessen Kassel (3:1, 0:3) SV Darmstadt 98 VfR Aalen ( -, - ) Karlsruher SC II E. Frankfurt II (0:2, 0:2) Sonntag, 23. August (14 Uhr): SGS Großaspach Reutlingen ( -, - ) PERSONALIEN SV DARMSTADT 98 Mittelfeldakteur Muharrem Reka (19) schied in Kassel bereits 17 Minuten nach seiner Einwechslung wieder aus. Es besteht der Verdacht auf eine Sprunggelenkverletzung. SC FREIBURG II Mittelfeldakteur Daniel Williams (20) absolviert wegen einer Sprunggelenkverletzung zurzeit ein Reha- Programm. Auch der 20-jährige Angreifer Rahman Soyudogru muss momentan wegen muskulärer Probleme pausieren. 1. FC NÜRNBERG II Angreifer Markus Fuchs (29) musste in der Partie gegen die SpVgg Weiden bereits nach 25 Minuten den Platz verlassen und wurde mit Verdacht auf einen Mittelfußbruch ins Krankenhaus gebracht. Traf zum Ausgleich: Darmstadts Stürmer Elia Soriano. DIE SPIELE IN DER STATISTIK SSV Reutlingen SSV Ulm 46 3:1 (1:1) Reutlingen: Linse Fecker, Cosic, Härter, Kurth Boller (82. Golinski), Schreckinger, Blessin, A. Meha Rill (70. Oytun), Makarenko (66. Tucci) Trainer: Seitz Ulm: H. Betz Leschinski, Reith, R. Wiesner, Gerber Marinovic, M. Schmidt (68. Ma. Müller), A. Mayer, B. Barth Schürg, Grüttner Trainer: Paula Tore: 0:1 Grüttner (16.), 1:1 Rill (18.), 2:1 A. Meha (51.), 3:1 A. Meha (52.) SR: Fritz (Korb) Zuschauer: 5046 Gelbe Karten: Rill, Makarenko, Boller, Cosic B. Barth, M. Schmidt, Reith Rote Karte: Marinovic (62., grobe Unsportlichkeit) Stuttg. Kickers SV Wehen II 2:0 (1:0) Stg. Kickers: Wagner Abruscia, Köpf, Rapp, Gerster Jung (74. Steinle), Rizzi, Ivanusa Marchese (67. Grujicic) Prediger (85. Tunjic), Salz Trainer: Schuster Wehen: Adami Pilger, Schmick, Schramm (59. Walther), Kramke Kiraz (56. Schmeer), Ekiz, Albert, C. Hübner Catic Szimayer (72. Gurok) Trainer: Zampach Tore: 1:0 Salz (33.), 2:0 Ivanusa (47.) SR: Gittelmann (Gauersheim) Zuschauer: 2140 Gelbe Karten: Rizzi Schmick, C. Hübner, Kiraz VfR Aalen 1860 München II 2:0 (1:0) Aalen: Bernhardt Scheuring, Klefenz, Sulu, Bauer B. Barg Liesenfeld (87. Sahin), Schön (75. Kettemann), Hohn C. Haas, Brandstetter (68. Mensah) Trainer: Scharinger München: Eicher Jungwirth, Leist, Wittek, B. Schwarz Stahl Aigner (64. Knartz), Knauer (71. Strobl), Manga Mlapa (64. Imbongo Boele), Fetsch Trainer: Märkle Tore: 1:0 Bauer (14., HE), 2:0 Liesenfeld Foto: Krämer KASSEL DARMSTADT: Dickhauts Wechselfehler Busch holt die Lilien zurück ins Spiel (55.) SR: Gerach (Landau) Zuschauer: 2408 Gelbe Karten: Klefenz, Mensah Aigner, Wittek, Jungwirth, Imbongo Boele Bayern Alzenau Großaspach 1:1 (1:0) Alzenau: Smajlovic Väth, Neis, Prümm, Zanetti Stefani, Kaya, Wilz, Popp (78. Lange) Franz (52. Feyh), Goedecke (59. Werner) Trainer: Reusing Großaspach: Kraus Wengert, Grab, Aupperle, Cimander Schmiedel, Rehm (76. Ruiz Maile), Marschlich, Deiß (57. Ismaili) Binakaj (57. Krasniqi), Mazzola Trainer: Hartmann Tore: 1:0 Popp (43.), 1:1 Krasniqi (84.) SR: Müller (Ansbach) Zuschauer: 620 Gelbe Karten: Grab, Aupperle, Rehm, Mazzola, Krasniqi Gelb-Rote Karte: Zanetti (50.) Karlsruher SC II Freiburg II 0:4 (0:2) Karlsruhe: Twardzik M. Zimmermann, Heinrich, Konrad, Blum Schröder Rupp (46. Toch), Cuntz, Rutz Dulleck (61. Bieber), Zoller (46. Englert) Trainer: Kauczinski Freiburg: Langer Sirigu, R. Schuster, Sereinig, Mendy Matter, Höfl er (73. Bettmer), Caligiuri, Gallus (65. Schmid) Bektasi (76. Sorg), Roth Trainer: Sorg Tore: 0:1 Roth (19.), 0:2 Caligiuri (25., FE), 0:3 Gallus (48.), 0:4 Matter (74.) SR: Dietz (Kronach) Zuschauer: 277 Gelbe Karten: Blum, Heinrich, Rutz Höfl er Hessen Kassel Darmstadt 2:2 (2:0) Kassel: Lamczyk Gundelach (69. Heussner), Latifi, Stadel, Markolf Habib (59. Busch), Gaede Tornieporth, Wölk, Ochs T. Bauer Trainer: Dickhaut 1Nach dem 2:2 gegen Darmstadt 98 ist beim Titelkandidaten KSV Hessen Kassel Ernüchterung eingekehrt. Im Hessenderby verspielte der Vizemeister aus der vergangenen Saison einen Zwei- Tore-Vorsprung. Ich bin ratlos, warum meine Mannschaft in der zweiten Hälfte nicht mehr funktioniert hat, sagte Kassels Trainer Mirko Dickhaut, während sich sein Gegenüber Zivojin Juskic über den unerwarteten Punktgewinn freute: Wir haben richtige Kerle in der Mannschaft. Die Jungs haben nach dem 0:2 alles herausgeholt. KSV-Torjäger Bauer nutzte die erste Chance des Spiels zur Führung und leitete damit Kassels beste Phase ein. In die fiel auch Wölks Kunstschuss, der fast von der Eckfahne zum 2:0 traf und den Gastgebern Sicherheit zu geben schien bis das Spiel noch eine ungeahnte Wende nahm. Knackpunkt war die Einwechslung des überforderten Busch. Mit seiner ersten Aktion verursachte der Mittelfeldakteur gegen Akgöz einen Strafstoß. Dann ging es nur noch um Herz, nicht mehr um Taktik, sagte Juskic. Mit Erfolg: Einen Schnitzer von Latifi und Busch, die am eigenen Strafraum Querpässe spielten, nutzte der flinke Soriano zum verdienten Ausgleich. MICHAEL BREHME Darmstadt: Adolf Brüdigam, Adiele, Hilser, Worcester Sökler (46. Akgöz), Kolb, Pakel (57. Reka/74. Muca), Hesse Melunovic, Soriano Trainer: Juskic Tore: 1:0 T. Bauer (34.), 2:0 Wölk (42.), 2:1 Melunovic (65., FE), 2:2 Soriano (78.) SR: Bandurski (Essen) Zuschauer: 6000 Gelbe Karten: Habib, T. Bauer Worcester, Hilser Rote Karte: Melunovic (79., grobes Foulspiel) Nürnberg II SpVgg Weiden 1:2 (0:2) Nürnberg: Stephan Spiranovic (71. Buttenhauser), Kammermeyer, Wollscheid, Jordan Thies (76. Hörber) Valentini, Heckenberger, Stiefl er Kulabas, Fuchs (25. Ekinci) Trainer: Müller Weiden: Sela Okle, Konjevic (46. Kümmerle), Welm, Schrepel Schumacher Geiger (79. Hämmerle), Mendez, Abdel- Haq, Asma (55. Seufert) Kacani Trainer: Lettieri Tore: 0:1 Kacani (5.), 0:2 Mendez (34.), 1:2 Ekinci (61.) SR: Reichel (Sindelfi n- gen) Zuschauer: 471 Gelbe Karten: Asma, Welm E. Frankfurt II SC Pfullendorf 1:0 (0:0) Frankfurt: Rössl Haben Jung, Mössmer, Gentner Halke, Bajramovic (32. Stark), Titsch-Rivero Toski (71. Teixeira Rebelo) Heller (81. Tsoumou), Hess Trainer: Leicht Pfullendorf: Hermanutz Falkenmayer, Kiefer, Narr, D. Müller Konrad (46. Knackmuß) Toprak (74. Schneck), Braun, Dell Era (65. Demir), Saccone Muzliukaj Trainer: Schneck Tor: 1:0 Jung (62.) SR: Glasmacher (Alsdorf) Zuschauer: 330 Gelbe Karten: Hess, Toski, Jung, Halke Konrad, Toprak, Schneck

94 BUNDESLIGA 20 kicker, 17. August 2009 FC Schalke 04 VfL Bochum 3:0 (2:0). Neuer (3) Trainer: Magath Rafinha (2) Zambrano (3) Bordon (3) Höwedes (3) Mineiro (3,5) Moritz (3) Westermann (2,5) Farfan (1,5) Rakitic (2,5) Kuranyi (3,5) Klimowicz (4,5) Sestak (4,5) Epallé (3,5) Azaouagh (5,5) Dabrowski (4,5) Imhof (4,5) Fuchs (5) Yahia (3,5) Maltritz (4) Pfertzel (5) Trainer: Koller Heerwagen (3) Eingewechselt: 46. Kenia (3,5) für Rakitic 46. Freier (4,5) für Azaouagh und Concha (4,5) für Maltritz, 65. Dedic ( ) für Dabrowski Reservebank: Schober (Tor), Holtby, Pliatsikas, Streit, Altintop, Asamoah Fernandes (Tor), Bönig, Ono, Hashemian Tore: 1:0 Moritz (38., Linksschuss, Vorarbeit Rakitic), 2:0 Westermann (45./+2, Rechtsschuss, Rakitic), 3:0 Farfan (76., Linksschuss, Kuranyi) Chancen: 10:3 Ecken: 9:3 SR: Perl (Pullach Assistenten: Schalk, Maier Vierter Offi zieller: Trautmann), Note 2, souveräner Auftritt in einer leicht zu leitenden Partie. Zuschauer: (ausverkauft) Gelbe Karten: Westermann Epallé, Freier Spielnote: 3, einzig Schalke trug zum Unterhaltungswert der einseitigen Partie bei. ANALYSE VON STEPHAN VON NOCKS Bochum ist zu jeder Zeit chancenlos Bochum war rein auf Defensive ausgerichtet. Sestak ließ sich weit ins Mittelfeld zurückfallen, bis auf Klimowicz zog sich das komplette Team mindetens zehn Meter hinter die Mittellinie zurück. Lediglich Epallé, der früh in der Partie am Rande eines Platzverweises wandelte, schaffte es bisweilen, Struktur in die eigenen Reihen zu bringen. Da aber vornehmlich die linke Defensivseite des VfL mit Azaouagh und Fuchs schwächelte, boten sich Schalke trotz der massierten Gästeabwehr diverse Möglichkeiten. Insbesondere Rafinha wusste als Antreiber zu überzeugen und konnte immer wieder Lücken reißen. Stark agierte Schalke, das den unter der Woche verpflichteten Mineiro von Anfang an aufbot, im Umschalten von Abwehr auf Angriff. Die Halbstürmer Farfan und Rakitic konnten sich dabei gekonnt in Szene setzen und die Bochumer Abwehr immer wieder vor Probleme stellen. Der Kroate bereitete so auch die ersten beiden Treffer vor, blieb aber zur Pause in der Kabine. Selbst als die Königsblauen nach dem Wechsel nicht mehr ganz so zielstrebig agierten, hatten sie die Partie jederzeit im Griff. Bochum hatte trotz der neuen Leute nie eine Chance. FAZIT Ein hochverdienter Sieg spielerisch guter Schalker gegen offensiv harmlose Bochumer. SPIELER DES SPIELS Jefferson Farfan %-Spielcheck Schalke Bochum Durchschnittsnote 2,8 4,3 Abseits 0 2 Fouls Gewonnene Zweikämpfe 51 % (106) 49 % (103) Ballbesitz 55 % 45 % Meiste Ballkontakte 87 Rafi nha 75 Fuchs Läuferisch genauso stark wie spielerisch, an der Entstehung der ersten beiden Treffer maßgeblich beteiligt und Schütze des 3:0. SCHALKE: Christoph Moritz beweist seine Reife Traumstart: Magath hetzt die Wölfe! ES BERICHTEN OLIVER BITTER, THOMAS HENNECKE UND THIEMO MÜLLER Perfekter Start für Meistermacher Felix Magath (56) in seine erklärtermaßen schwerste Mission : Zwei Spiele, zwei Siege allein Titelverteidiger Wolfsburg begann ebenso erfolgreich. Pikante Momentaufnahme: In neuer Funktion hetzt Magath von Anfang an seine ehemaligen Wölfe, steht gleichauf mit dem VfL ganz oben. Freilich: Maßstab für ein echtes Spitzenteam waren die Auftaktgegner Nürnberg und Bochum nicht. Ein solcher Gradmesser folgt erst kommenden Freitag in Hoffenheim. Mit breiter Brust dürfen die ZAHLENSPIELE Nach drei Heimniederlagen in Serie zum Abschluss der Vorsaison nun wieder ein Sieg in der Arena Fünfter Schalker Dreier hintereinander in den vergangenen fünf Heimspielen gegen den VfL Bochum. Bochum erstmals seit 9. Mai ohne eigenen Treffer (damals 0:2 in Berlin) Wie im Vorjahr nur ein Punkt aus den ersten beiden Spielen Lediglich ein Punkt aus den jüngsten fünf Auswärtsbegegnungen 1Wenn die anderen noch suchen, so lautete der hoffnungsvolle Tenor in Bochum vor dem Saisonstart, dann sind wir schon auf Touren. Weil die Mannschaft weitgehend die gleiche ist wie in der vorigen Saison, haben sie beim VfL die Zurückhaltung bei Transfers einfach umgedeutet zum positiven Zeichen. So sah die optimistische Rechnung aus. Davon ist allerdings in der Tabelle nichts abzulesen. Trotz schriller, magentafarbener Kluft blieb der VfL reichlich farblos. Der Eindruck der ersten Hälfte erinnerte bei Bochums blutleerem Auftritt gegen Schalke fatal an die desolate Vorstellung vor dem Seitenwechsel beim Start gegen Gladbach (3:3): Der VfL konfus in Königsblauen dort nun aber allemal hinreisen. Und eventuell sogar schon wieder mit dem Kadermitglied Jermaine Jones (27)? Der nach Haarriss im Schienbein erfolgreich operierte Dampfmacher kündigte am Sonntag auf Sky jedenfalls an, in den nächsten Tagen ins Teamtraining einsteigen zu wollen. Doch selbst ohne Jones überzeugte auch das Schalker Mittelfeld gegen Bochum: Der solide Mineiro (34) erfüllte seine Aufgabe zentral vor der Abwehr schon dadurch, dass Heiko Westermann (26) für die Halbposition frei wurde, auf der er nicht zuletzt seine Torgefährlichkeit deutlich besser ausspielen kann. Im zweiten Bundesliga-Spiel prompt den ersten Treffer erzielte Magaths Entdeckung Christoph Moritz (19, siehe S. 14/15), der erneut bemerkenswerte Reife verriet. Ebenfalls gerechtfertigt wurde Magaths Vertrauen in den zuletzt schwachen Ivan Rakitic (21): Der Kroate bereitete die ersten beiden Tore vor. Dennoch setzte Magath wie in Nürnberg aufs Job-Sharing seiner Kreativ-Talente, brachte zur Pause Levan Kenia (18). Fazit von Magath: Dass es so glatt läuft, hätte ich selbst nicht gedacht. Gerade Mineiro hat mich zu 100 Prozent überzeugt, das Team stabilisiert. BOCHUM: Mergim Mavraj muss längere Pause Marcel Kollers Team: Schrille der Defensive, mit riesigen Löchern vor allem auf der linken Seite, dazu wenig inspiriert in der Vorwärtsbewegung, harmlos und leicht zu stoppen. Wenn wir auf den Platz gehen, ist der Mut nicht mehr vorhanden, schimpfte Trainer Marcel Koller. Keiner hat die Initiative ergriffen und dann laufen wir noch dreimal in einen Konter. Hatte vor einer Woche noch der Ex-Schalker Mimoun Azaough (26) mit präzisen Fernschüssen für den Umschwung gesorgt, so blieb diesmal eine ähnlich glückliche Fügung aus. Bochum stolpert durch die Liga, kassierte beim Nachbarn Schalke wie beim Auftakt drei Gegentore, doch nicht allein die schwache Defensive dürfte den VfL-

95 BUNDESLIGA kicker, 17. August KICKER-KULISSE NOTIERT VON THIEMO MÜLLER Foto: Firo Ausgezeichneter Mann: Felix Magath (links) wird von kicker-chefredakteur Rainer Holzschuh als Trainer des Jahres geehrt. Warum Magath auf andere Qualitäten setzt Kobiashvili steht vor dem Aus 1Er ist der dienstälteste Schalke- Profi nach Gerald Asamoah (30): Seit 2003 steht Levan Kobiashvili (32) im Kader der Königsblauen, erarbeitete sich in dieser Zeit als mannschaftsdienlicher und fußballerisch reifer Allrounder ein hervorragendes Standing. Doch nun deutet vieles darauf hin, dass die Ära des Georgiers (Vertrag bis 2010) ein jähes Ende findet. Zu Vorbereitungsbeginn galt Kobiashvili noch als erste Alternative für den verletzten Linksverteidiger Christian Pander (25). Gegen Bochum gehörte der Routinier nun nicht einmal mehr zum Kader ein deutliches Zeichen von Felix Magath (56), der Kobiashvili schon in Nürnberg nach schwacher Leistung (kicker-note 5) zur Pause ausgewechselt hatte. Zweifelsohne, so bedauert auch der Boss, sei der Linksfuß ein guter Fußballer. Aber: Er ist eben vor allem spielerisch gut und sucht demzufolge spielerische Lösungen. Aber in dieser Beziehung läuft es bei unserer Mannschaft insgesamt noch nicht so gut, urteilt Magath, deshalb sind eher andere Qualitäten gefragt, und Kobi hat es eben schwer. So schwer, dass ihm bei einem Wechsel wohl kaum Steine in den Weg gelegt würden. Optionen im Ausland waren für Kobiashvili bisher regelmäßig vorhanden. befürchten Jetzt schon eine lange Mängelliste Trikots, aber durchweg farblos Verantwortlichen Sorgen bereiten: Spielaufbau mäßig, Torchancen nur in Spurenelementen vorhanden, kein Aufbäumen zu erkennen die Mängelliste für Marcel Koller ist schon nach zwei Partien lang. Ernüchterung also in Bochum, gleich doppelte Enttäuschung für Mergim Mavraj (23). Der Aufsteiger des Vorjahres war zu Saisonbeginn einer von Marcel Kollers Härtefällen, weil er seinen gerade erst eroberten Platz in der Innenverteidigung verlor. Nun muss er sogar befürchten, den Konkurrenzkampf so schnell nicht wieder aufnehmen zu können. Vor vier Wochen hatte er sich im Test gegen Piräus am Knöchel verletzt, danach jedoch wieder normal trainiert. Jetzt stellten sich arge Schmerzen im Gelenk ein, Mavraj muss pausieren. Heute, Montag, soll entschieden werden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Mavraj nimmt es nach außen hin gelassen. Ich habe in Bochum lange auf meine Chance gewartet. Wenn ich nun wieder warten muss, ist das auch nicht zu ändern. Um Mavrajs Pech komplett zu machen: Gegen Schalke wäre er dringend benötigt worden, weil Kapitän Marcel Maltritz (30) wegen einer Oberschenkelverletzung zur Pause draußen blieb. Ihn ersetzte Marc Pfertzel (28), der von der rechten Seite nach innen rückte. Noch bleibt offen, ob Maltritz bis Sonntag zum Treffen mit Hertha BSC Berlin wieder fit ist. Sich über Schiri-Entscheidungen zu beschweren ist sinnlos, weil sie ein Pfeifenmann eh nie zurücknimmt? Von wegen! HSV-Torwart Frank Rost (36) sorgte am Samstag in Kooperation mit Referee Michael Kempter (26) für neue Maßstäbe. Nach dem vermeintlichen 2:4 aus Dortmunder Sicht durch Dimitar Rangelov (26) lag der Ball schon wieder auf dem Anstoßpunkt, als Rost Linienrichter Mark Borsch (32) bestürmte: Wollt Ihr das Tor etwa geben, oder was? Rosts Gegenargument: Nuri Sahin (20) stand in der Schussbahn und somit aktiv im Abseits. Kempter und Borsch trugen daraufhin die Meinungen zusammen, wie der Schiri formuliert. Und folgten schließlich der Ansicht des Spielers. Rost: Bei der üblichen Schiri-Belehrung vor der Saison wurde uns so ein Fall extra noch genau erklärt. Die Moral von der Geschicht : Meckern lohnt sich doch. Aber nur, wenn man vorher auch genau aufgepasst hat. 2 Die Zerstückelung des Bundesliga-Spieltags sorgt für kontroverse Diskussionen, für echte Fußball-Enthusiasten wie Patrick Helmes (25) wird sie freilich zum Genuss. Leverkusens verletzter Nationalstürmer fieberte am Samstagnachmittag zunächst in der Bay-Arena beim 1:0 über Hoffenheim mit und drückte pünktlich ab Uhr im Kölner Rhein-Energiestadion seinen alten Freunden vom FC gegen Wolfsburg die Daumen. Schön, dass ich beide Spiele sehen konnte, sagte Helmes. Seine bedröppelte Miene verriet nach Kölns 1:3 aber mehr als deutlich, dass in seiner Brust nach wie vor zwei Herzen schlagen. 2 In Köln wurde Helmes übrigens wie weitere Besucher zur Pause Ohrenzeuge einer öffentlichen Beschimpfung von FC-Keeper Faryd Mondragon (38) durch den eigenen Stadionsprecher. Beim Abspielen der Highlights auf der Video-Leinwand rief der gute Mann tatsächlich ins Mikro: Hinten steht die Null. Und die heißt Faryd Mondragon. Muss aber ein Versehen gewesen sein: Wie schon am ersten Spieltag hielt der Kolumbianer stark. 2 Mit Hans Meyer (66) hat Torsten Frings (32) auf den ersten Blick eigentlich wenig Ähnlichkeit. Werders Marko Marin (20) allerdings erinnert der neue Teamkollege schwer an seinen Ex-Trainer: Als Frings in den Tagen nach dem 2:3 gegen Frankfurt allgemein mangelhafte Defensivarbeit beklagte, fühlte sich Marin offenbar persönlich angesprochen. Wohl nicht zu Unrecht. Jedenfalls stellte der Jungstar Ende der Woche öffentlich klar: Ich bin doch kein Verteidiger. Meine Stärken liegen in der Offensive. Seine Vergangenheit hat den schnellen Dribbler trotzdem erst mal wieder eingeholt. ANZEIGE präsentiert den FAIRPLAYER des Spieltages Fairplayer des 2. Spieltages 1. Paolo Guerrero 38 Pkt. 2. Fabrice Ehret 30 Pkt. Karim Matmour 30 Pkt. Gesamtwertung 1. Youssef Mohamad 49 Pkt. 2. Fabrice Ehret 45 Pkt. 3. Marcel Schmelzer 44 Pkt. 4. Per Mertesacker 40 Pkt. 5. Manuel Friedrich 38 Pkt. 6. Peer Kluge 35 Pkt. Steve von Bergen 35 Pkt. Spieltagssieger: Paolo Guerrero Fair geht vor! Hier präsentieren wir Ihnen die fairsten Spieler der Bundesliga. Hamburgs Stürmer Paolo Guerrero wurde mit deutlichem Abstand Fairplayer des 2. Spieltags dank 32 fair geführter Zweikämpfe und der kicker-note 2. Weil der Peruaner aber den 1. Spieltag mit 59 Minuspunkten beendete, rangiert er in der Gesamtwertung mit 21 Minuspunkten nicht unter den Fairsten. Bewertet werden Zweikämpfe, Fouls, Karten, sowie die kicker-note. Die Spieler müssen mindestens 50 Prozent der möglichen Einsatzzeit erreichen. Eine detaillierte Erläuterung und die Top 20 fi nden Sie online unter

96 22 BUNDESLIGA kicker, 17. August 2009 Borussia Mönchengladbach Hertha BSC 2:1 (1:0). Heimeroth (4) Trainer: Frontzeck Levels (3,5) Brouwers (2) Kleine (3,5) Jaures (4) Meeuwis (4) Marx (3,5) Matmour (3) Arango (2) Neuville (3) Bobadilla (3) Wichniarek (5) Raffael (3,5) Nicu (3,5) Ebert (3,5) Cicero (3) Kacar (2) Pejcinovic (4) von Bergen (3) Friedrich (2,5) Piszczek (5) Trainer: Favre Drobny (4,5) Eingewechselt: 72. Reus ( ) für Neuville, 82. Jantschke ( ) für Bobadilla, 84. Neustädter ( ) für Marx 68. Janker ( ) für Piszczek und Domovchiyski ( ) für Wichniarek, 79. Hartmann ( ) für Ebert Reservebank: Löhe (Tor), Stalteri, Bäcker, Lamidi Burchert (Tor), Kaka, Stein, Dardai Tore: 1:0 Brouwers (23., Kopfball, Vorarbeit Levels), 2:0 Matmour (52., Rechtsschuss, Neuville), 2:1 Kacar (53., Kopfball, Raffael) Chancen: 6:6 Ecken: 6:5 SR: Schmidt (Stuttgart Assistenten: Walz, Bornhorst Vierter Offi zieller: Metzen), Note 4,5, viele Fehler, fand kein einheitliches Strafmaß bei taktischen Fouls, hätte die Schwalbe von Matmour mit Gelb ahnden müssen (49.), pfi ff Gladbach eine Torchance fälschlicherweise wegen Abseits ab (16.) und nahm Berlin durch verfrühten Pfi ff ein Überzahlspiel (47.). Zuschauer: Gelbe Karten: Brouwers, Arango Kacar, Friedrich Spielnote: 2,5, temporeiche und spannende Partie. ANALYSE VON JAN LUSTIG Durch Brouwers Tor in die Spur Gladbach mit drei Änderungen: Für Dante (Rot) spielte Kleine, für den kurzfristig ausgefallenen Colautti Neuville und Meeuwis ersetzte Bradley (siehe Story). Bei Berlin kam Ebert für Stein, was eine Verschiebung auslöste: Pejcinovic ging links, Piszczek rechts in die Viererkette und Ebert rechts ins Mittelfeld. Berlin in den ersten zwanzig Minuten mit der reiferen Spielanlage und besserer Ballkontrolle, weil Cicero und Kacar sich nach vorne einschalteten im Gegensatz zu den Gladbacher Sechsern Meeuwis und Marx, die sich mehr auf ihre Defensivaufgaben beschränkten. Allerdings kamen in der Offensive nur Schüsse von der Strafraumgrenze (Raffael, Nicu) zustande. Mit Brouwers Tor allerdings kam Gladbach in die Spur. Vor allem %-Spielcheck Gladbach Berlin über die rechte Abwehrseite der Hertha (Piszczek) ergaben sich Lücken. Mit einem Weitschuss hätte Arango (35.) Drobny fast überrascht, doch von der Schulter des Berliner Schlussmanns sprang der Ball an die Latte. Nach dem 2:0 drängte Hertha, kam jedoch viel zu selten in den Rücken der Abwehr und nur noch zum Anschluss. FAZIT Verdienter Gladbacher Sieg, weil Borussia auch noch drei Lattentreffer (Berlin einen) hatte. SPIELER DES SPIELS Roel Brouwers Durchschnittsnote 3,2 3,6 Abseits 5 2 Fouls 9 11 Gewonnene Zweikämpfe 51 % (96) 49 % (91) Ballbesitz 43 % 57 % Meiste Ballkontakte 71 Levels 86 Pejcinovic Nicht nur wegen seines zweiten Saisontreffers stark. War auch in vielen brenzligen Szenen in der Defensive zur Stelle. Führungstreffer: Der Kopfball von Roel Brouwers sitzt, Gladbach geht mit 1:0 in Front. Friedrich kommt zu spät, Drobny ist machtlos. BERLIN: Wichniarek enttäuscht erneut Nur Kacar das reicht nicht 1Teil eins der Gastspiel-Tournee (Gladbach, Kopenhagen, Bochum) brachte nichts Zählbares, aber einige Erkenntnisse. Wir haben Chancen kreiert, aber zu wenig daraus gemacht, gestand Kapitän Arne Friedrich (30). Die letzte Überzeugung, die letzte Präzision, die letzte Entschlossenheit hat gefehlt, sagte Geschäftsführer Michael Preetz. Trainer Lucien Favre sah s ähnlich: Wir brauchen mehr Willen, in den Strafraum zu gehen und mehr Qualität bei den Pässen. Wie schon beim Start gegen Hannover (1:0) traf auch in Gladbach nur Mittelfeldspieler Gojko Kacar (22). Wir müssen mehr Tore schießen und mehr Konzentration vor dem Tor haben, forderte der Serbe, der mit einem Lattenkopfball in der 87. Minute fast das 2:2 besorgt hätte: Schade, aber ich habe den Ball ein bisschen zu hoch angesetzt. Neben der Anfälligkeit der Defensive (siehe Story rechts) ist die mangelnde Präsenz im gegnerischen Strafraum das zweite große Thema beim Hauptstadt-Klub. Wie schon gegen Hannover blieb Neuerwerbung Artur Wichniarek (32) in Gladbach erneut blass. Einen Kopfball setzte er allerdings aus nicht geahndeter Abseitsposition neben das Tor (58.), sonst kam nichts. Ich war wie im ersten Spiel wieder einen Zentimeter zu spät, sagte Wichniarek. Aber so ist das als Stürmer. Man muss das Quäntchen Glück erzwingen und das will ich. Dass die Leute darauf schauen, was ich im Hertha-Trikot mache, ist klar. Das Vertrauen der Vorgesetzten in Wichniarek ist nicht endlos. Nach der Ausleihe des tunesischen Nationalstürmers Amine Chermiti (21) an den saudi-arabischen Klub Al-Ittihad für ein Jahr will Hertha noch einen Angreifer verpflichten. Das vom kicker am Donnerstag enthüllte Planspiel, Andrey Voronin (30) zurückzuholen, ist noch nicht vom Tisch, auch wenn Geschäftsführer Michael Preetz abschwächt: Liverpool mag ihn nicht ausleihen, und Andrey will sich auch nicht ausleihen lassen. Ich glaube derzeit nicht, dass wir zusammenfinden. Trotzdem: Kontakt besteht und ein Rest Hoffnung auch. Bei Liverpools 1:2-Niederlage zum Saisonstart in Tottenham am Sonntagabend durfte der für Dirk Kuyt eingewechselte Voronin (Vertrag bis 2011) nur die letzten 12 Minuten ran. Foto: Fishing 4

97 BUNDESLIGA kicker, 17. August Noch nicht happy: Louis van Gaal, mit Sportdirektor Nerlinger sowie den Assistenten Jonker und Gerland. 1Er sollte wissen, dass er am Scheideweg steht. Aaron Hunt, 22 Jahre jung, muss nun in seine Karriere den richtigen Dreh kriegen. Dies haben ihm Werders Verantwortliche klargemacht. Sollte dem veranlagten Blondschopf dies missglücken, sehen will: Weg vom Spektakel, das Jürgen Klinsmann mit seiner offensiven Spielweise erzwingen wollte, hin zum kühlen Ergebniskick. Mehr Hirn, weniger Herz. Van Gaal will nicht zaubern, sondern den Gegner kontrollieren. Keine Chancen zulassen und die wenigen vorne nutzen. So war sein Plan gegen Werder. An diesen Kurswechsel müssen sich die Spieler erst gewöhnen. Klose gibt zu: Es kann gut sein, dass wir das Konzept des Trainers noch nicht so drinhaben, wie wir wollen. Noch Schaaf überrascht mit dem Talent Hunt spielt auf Bewährung NACHGEFRAGT Özil wird bei der WM auch spielen kicker: Herr Allofs, lassen Sie Boubacar Sanogo gehen? Klaus Allofs (52, Geschäftsführer): Richtig ist, dass Interesse von St. Etienne besteht. Doch es gibt keine Veranlassung, ihn zu verkaufen. Almeida und Moreno auf der Bank, Rosenberg noch länger verletzt wir haben nur drei Stürmer, da können wir keinen abgeben. kicker: Und Özil macht die Tore. Allofs: Warum nicht? In Schalke haben sie zwar gesagt, er trifft nicht. Doch bei seinen Qualitäten war abzusehen, dass er das Gegenteil beweist. Wenn alles glattgeht, wird Mesut bei der WM dabei sein und ich gehe davon aus, dass er auch spielt. droht ihm, dass er als ewiges Talent in die Annalen eingeht. Also ein neuer Versuch mit Hunt. Wie vor zwei jahren, wie vor einem Jahr, als auch Verletzungen so manche Pläne mit dem Youngster durchkreuzten. Überrascht zeigte sich Hunt, als er am Vormittag des Spieltags in München von seiner Nominierung erfuhr. Für Hugo Almeida, der den Grund für seine Herausnahme nannte: Ich hatte Schmerzen am rechten Fuß. Hunt als Almeida-Ersatz. Als hängende Spitze im Schaaf schen Koordinatensystem. Mit diesem Auftrag: Ich sollte Tymoshchuk bei Vorstößen bremsen. Der Bremer spielte passabel, unauffällig, mit zwei starken Szenen, beispielsweise der Vorarbeit bei Özils Tor. Ich habe lange nicht mehr vorn gespielt, erläuterte der Offensiv-Allrounder seine Anpassungsprobleme. Sein Vertrag läuft aus. Hunt spielt um seine Zukunft bei Werder. Die Bosse wollen Leistung von dem Junioren-Nationalspieler sehen, ein Level, wie es Kollege Mesut Özil erreicht hat. Sie trauen es dem Eigengewächs zu, wünschen sich dessen endgültigen Durchbruch. Also: Hunt spielt auf Bewährung. Foto: Getty Images/Baron aber ist in München keine Unruhe zu spüren. Die würde erst aufkommen, sollten die Bayern am Samstag in Mainz verlieren. Eine Story über Franck Ribery lesen Sie auf Seite 41 Foto: Ulmer Olic erhöht den Druck Klose: So muss er um seinen Platz zittern 1Miro Klose redete Klartext. Mit meiner Leistung, sagte er, war ich nicht zufrieden. Konnte er auch nicht sein, denn für ihn ging bis zur Pause wenig gegen seinen Ex-Klub Werder. Dann wurde er gegen Ivica Olic ausgetauscht, und der Kroate machte sofort da weiter, wo er gegen Hoffenheim aufgehört hatte: Er drehte auf, war viel unterwegs, immer gefährlich. Nur mit dem Tor klappte es diesmal nicht, trotz einiger guter Chancen. Nach zwei Spieltagen ist der Neuzugang der klare Punktsieger gegen Klose, der eigentlich gesetzt ist, schon jetzt aber um seinen Platz zittern muss. Olic gibt Vollgas. Ich bin in guter Form, sagt er. Ob er überrascht war, dass er nach seiner Drei-Tore-Woche (eins für Bayern, zwei für Kroatien) trotzdem auf der Bank saß? Das, meinte Olic, behalte ich besser für mich. Sein Lachen aber verriet: Er sieht sich in München auf einem guten Weg. ANZEIGE Blond vor blond: Bremens Aaron Hunt hat den Ball, der Neu-Münchner Anatoliy Tymoshchuk versucht, ihn zu erobern.

98 BUNDESLIGA kicker, 17. August MÜNCHEN: Der Franzose legt sich mit van Gaal an, beendet aber zugleich alle Wechselgerüchte Stress bei Bayern: Ribery will kein Zehner sein 1Die erste Szene war sofort wieder erste Sahne. Der Ball klebte an seinen Füßen, Franck Ribery legte ihn am verdutzten Clemens Fritz vorbei und flankte nach innen, wo Olic es nicht schaffte, Wiese zu überwinden. Trotzdem gab es Szenenapplaus. Für Ribery, den Zauberer, die Attraktion der Bundesliga. Früher als geplant hatte Louis van Gaal den Franzosen gegen Bremen ins Spiel gebracht. Ribery wirbelte nicht 20 Minuten, sondern fast eine halbe Stunde. Mehrfach blitzte sein Können auf, den Siegtreffer aber schaffte auch er nicht. Das Urteil seines Chefs fiel deshalb kritisch aus: Franck Ribery ist ein sehr guter Spieler, aber ihm fehlt der Rhythmus, sagte van Gaal, er hatte eine sehr gute Aktion, aber auch viele Ballverluste. Das 1:1 gegen Werder, es könnte der Beginn einer schwierigen Partnerschaft gewesen sein. Hier van Gaal, Systemverfechter und Ordnungsfreak. Da Ribery, Systemvernachlässiger und Freiheitsfreak. Als er kam, ging er sofort auf die linke Seite. Schweinsteiger, dort vorgesehen, rückte zwangsweise ins Zentrum. Ein klares Signal an den Trainer, der zuvor betont hatte, dass er Ribery in seinem mit Raute als klassische Nummer 10 sieht. Van Gaals Begründung: Er ist dort näher am Tor, kann seine Kreativität auf zwei Seiten nutzen. Ribery sieht das völlig anders: Ich habe zwar diese Position zentral schon gespielt, ziehe es aber vor, auf links zu spielen. Ich fühle mich dort wohler, da habe ich mehr Platz. Von dort aus kann ich meine Dribblings machen, von dort aus kann ich gefährliche Situationen kreieren. Darüber will ich mit dem Trainer auch sprechen. Nun darf man vermuten, dass van Gaal das nicht so toll finden wird. Kein Spieler kann machen, was er will, hatte der Holländer am Donnerstag im großen kicker- Ich fühle mich links wohler, da habe ich mehr Platz. Darüber will ich mit dem Trainer auch sprechen. FRANCK RIBERY Interview betont. Was Ribery aber am Sonntag, bei Telefoot im französischen Fernsehen von sich gab, wird dem Holländer besser gefallen: Er beendete alle Wechselspekulationen. Ich bin immer noch bei Bayern und jetzt sind die Türen zu, verkündete Ribery und fügte hinzu: Es nervt. Ich habe nie gesagt, dass ich zu Real gehen möchte. Wenn ich hätte gehen wollen, hätte ich etwas gesagt. Jetzt können sich die Klubs ihre Angebote sparen. Neben Madrid, so der Franzose, seien auch der FC Barcelona, Manchester United und der FC Chelsea an ihm interessiert gewesen. In der Bundesliga ist Ribery nach vielen Verletzungen und Aufgeregtheiten damit endgültig zurück. Ich fühle mich sehr gut, sagt er, ich bin froh, dass ich wieder spielen kann. In einem Punkt gibt er van Gaal sogar recht: Ich brauche Spielrhythmus, daran muss ich arbeiten, damit ich am Samstag von Anfang an dabei sein kann. In Mainz wartet dann die nächste Aufgabe. Die Positionsdebatte wird derweil spannend bleiben. Bei der EM stellte Frankreichs Coach Raymond Domenech Ribery auf die rechte Seite. Das passte dem gar nicht. Bei Bayern musste er 2007 beim 1:3 in Stuttgart auch dort spielen und tat dies recht lustlos. Ribery macht, was er will. Weil er weiß: Ohne sein Genie ist sein Team nur die Hälfte wert. BERND SALAMON ANZEIGE Foto: Rauchensteiner Noch mit Schatten beim Saisondebüt: Franck Ribery spielte gegen Werder, aber auf einer Position, die er nicht behalten möchte.

99 INTERNATIONAL 48 kicker, 17. August 2009 ENGLAND: Reminiszens an verstorbenen Jarque Fabregas und Co. geben eindrucksvolle Antwort 1Keine spektakulären Neuzugänge, Kolo Touré und Emmanuel Adebayor an Manchester City verloren. Nach einer ohnehin durchwachsenen Saison für die Verhältnisse und Ansprüche des FC Arsenal schienen die Gunners schwierigen Zeiten entgegenzusehen, was in ihren Dimensionen bedeutet, um Platz vier kämpfen zu müssen. Nach einem Spieltag sind zwar Prognosen dieser Art noch nicht völlig in den Papierkorb zu werfen, doch mit dem 6:1 beim FC Everton gaben Kapitän Cesc Fabregas und seine Kollegen zumindest eine eindrucksvolle Antwort auf Untergangsszenarien aller Art. Denn die Toffees wurden auch zum Kreis der Mannschaften gezählt, die der Truppe von Trainer Arsene Wenger das Leben schwermachen wollen. So aber musste Evertons Coach David Moyes nach diesem Debakel heftige Kritik üben, und klammerte auch sich selbst nicht aus: Es gibt gar keine Entschuldigungen dafür. Die Spieler müssen die Verantwortung übernehmen. Aber ich ebenso. Ich muss sie besser trainieren. Deutliche Worte fand auch sein Kollege Wenger. Erst hatte uns keiner auf der Liste, jetzt sind wir wieder der Superfavorit. Für uns aber ist nur wichtig, was wir wissen und nicht, was andere Leute sagen. Ansonsten konnte der Franzose nur strahlen, so stark präsentierte sich seine Elf: Denilson, der neue, überragend auftrumpfende Innenverteidiger Thomas Vermaelen und William Gallas machten schon vor der Pause alles klar, ehe Fabregas (2) und Eduardo das halbe Dutzend voll machten. Fabregas war nach seinem zweiten Treffer zur Bank gelaufen und präsentierte ein Trikot mit dem Namenszug seines Landsmanns Dani Jarque. Der Profi von Espanyol Barcelona war am Samstag vor einer Woche verstorben. Fabregas übrigens wird dem FC Arsenal (vorerst) erhalten bleiben, denn der FC Barcelona hat für diesen Sommer seine Bemühungen eingestellt, sein ehemaliges Talent zurückholen zu wollen. Allerdings könnte es ähnlich wie nun bei Cristiano Ronaldo und Real Madrid auch erst im Jahr darauf mit einem Transfer klappen. Stilles Gedenken: Fabregas (li.) und Eboué mit der Nummer 21 dieses Trikot trug der verstorbene Spanier Dani Jarque bei Espanyol. Arsenals 6:1 war der höchste Auswärtssieg der Gunners seit dem 7:0 gegen Standard Lüttich (1993), ihr höchster Erfolg in der Fremde in der Liga seit 1935 (7:1 gegen Aston Villa) und seit 1999 in der Premier League (6:1 in Middlesbrough). Zudem war es der höchste Startsieg in England seit Liverpools 6:1 gegen Crystal Palace im Jahr Everton verlor zuletzt vor 51 Jahren daheim 1:6. Der Gegner damals: der FC Arsenal... KEIR RADNEDGE Foto: Getty Images/Regan SCHOTTLAND: Leichter Celtic-Sieg in Aberdeen Andreas Hinkel in der Zwickmühle 1Andreas Hinkel steckt in der Zwickmühle. Sollte der 27-jährige deutsche Nationalspieler von Celtic Glasgow in den Play-offs zur Champions League gegen den FC Arsenal überzeugen, steigert dies automatisch das Interesse am Rechtsverteidiger in der englischen Premier League. So buhlt derzeit Hull City um Hinkel, bietet etwa zwei Millionen Euro. Doch vor den beiden Begegnungen mit Arsenal wird s keinen Wechsel geben, hat Celtic-Coach Tony Mowbray schon mal klargestellt. Der konnte sich am Wochenende über den lockeren 3:1-Auftaktsieg bei Aberdeen mit einem starken Hinkel freuen. Zwei Treffer von McGeady und einer von McDonald sorgten schon in der ersten Hälfte für klare Verhältnisse, der Gegentreffer von Aluko, der 2008 auch im UEFA-Cup gegen Bayern München traf, war nur Ergebnis-Kosmetik. In der Vorsaison unterlagen die Grün-Weißen im Pittodrie Stadium noch mit 2:4 Toren, eine jener Niederlagen, die am Ende den Titel kosteten. Nach der Vorstellung am Samstag sieht Mark McGhee, der Ex-HSV-Stürmer ist Neu-Trainer in Aberdeen, durchaus Chancen für Celtic gegen den FC Arsenal. Wenn Celtic gegen Arsenal so auftritt wie hier, sehe ich durchaus Möglichkeiten des Weiterkommens, meinte der 52-jährige Coach. Weniger optimistisch ist McGhee dagegen bezüglich der schottischen Liga. Die finanzielle Kluft zwischen Celtic, Rangers und den Hearts und den anderen Klubs ist gewaltig und geht zu Lasten der Qualität, stöhnt McGhee, der keinen Transfer tätigen konnte. Im Gegenteil: Ihm droht sogar noch der Verlust von Nationalstürmer Lee Miller, für den Middlesbrough etwa 1,5 Millionen Euro bietet. PHIL GORDON NEWS Zenit St. Petersburg sucht den Nachfolger des in der Vorwoche entlassenen Niederländers Dick Advocaat (62) vorrangig in Italien. Als Favorit gilt Roberto Mancini (44, bis 2008 bei Inter Mailand), gehandelt wird auch Luciano Spalletti (50, derzeit AS Rom). Nach kicker-informationen ist Aserbaidschans Nationalcoach Berti Vogts (62) dort kein Thema. Lionel Messi (22) wird dem FC Barcelona zum Saisonauftakt am 31. August gegen Gijon fehlen. Grund: Das wegen Barcas Supercup-Auftritt gegen Schachtjor (28. August) verschobene Match fällt in die FIFA-Abstellungsfrist für das WM- Qualifikationsspiel Argentiniens gegen Brasilien am 5. September. Ottmar Hitzfeld (60) bleibt bis Juni 2012 Trainer der Schweizer Nationalmannschaft. Er verlängerte seinen Vertrag mit dem Verband vorzeitig um zwei Jahre. David Beckham (34) hat beim 0:2 der LA Galaxy gegen Seattle Sounders nach 17 Minuten wegen groben Foulspiels Rot gesehen. Es war Beckhams erster Platzverweis in der MLS. Anorthosis Famagusta hat den Vertrag mit dem deutschen Abwehrspieler Christian Alder (30) nach nur zwei Wochen wieder aufgelöst. Coach Ernst Middendorp (50) hatte den Kapitän von Drittliga-Absteiger VfR Aalen zum letztjährigen Champions-League-Teilnehmer Zyperns geholt. Kurz nach der Vertragsunterzeichnung hatte sich Famagusta von Middendorp getrennt. Nun muss auch Alder wieder gehen. Pierluigi Collina (49), Italiens Schiedsrichter-Koordinator, will seine Unparteiischen großzügiger pfeifen lassen. Die Schiedsrichter werden den Spielfluss in der neuen Saison nur noch unterbrechen, wenn es unabdingbar ist, erklärte der ehemalige Star-Schiedsrichter.

100 2. BUNDESLIGA 62 kicker, 17. August 2009 SpVgg Greuther Fürth FSV Frankfurt 4:0 (1:0). Greuther Fürth: Loboué (3) Trainer: Möhlmann Schröck (3) Biliskov (3) Karaslavov (3) Hrgovic (3) Caligiuri (1) Nehrig (2) Prib (2) Y. Mokhtari (3) Allagui (2,5) Nöthe (1) Junior Ross (6) Cenci (5,5) Kujabi (4,5) Ledgerwood (6) Coulibaly (4,5) O. Mokhtari (5,5) Voigt (6) Husterer (4,5) Gledson (6) Ledesma (6) Frankfurt: Klandt (4) Trainer: Oral Eingewechselt: 78. Müller ( ) für Schröck und Sailer ( ) für Nöthe, 86. Schahin ( ) für Allagui 46. Diakité (5,5) für Ledgerwood, 65. Klitzpera ( ) für Husterer, 66. Simac ( ) für O. Mokhtari Reservebank: Fejzic (Tor), Falkenberg, Mauersberger, Serdarusic Stahl (Tor), Pintol, Bouhaddouz, Taylor Tore: 1:0 Y. Mokhtari (21., Vorarbeit Nöthe), 2:0 Nehrig (47., Allagui), 3:0 Nöthe (56., Prib), 4:0 Nöthe (61., Nehrig) SR: Christ (Kaiserslautern), Note 2, ohne Probleme in einer leicht zu leitenden Partie. Zuschauer: 6230 Gelbe Karten: Coulibaly, Klandt, Gledson, Kujabi Spieler des Spiels: Marco Caligiuri, als Sechser kann man es nicht besser machen. VON AXEL HEIBER UND FLORIAN JENNEMANN Die Frankfurter erwiesen sich als Aufbaugegner für kompakte Fürther, die die Partie bis auf eine Szene (13., Loboué hält gegen Coulibaly) kontrollierten und spätestens nach der Pause dominierten. Der FSV war da nicht mehr als ein Spielball der Gastgeber. Hätten Nehrig, Nöthe und Co. konsequent bis zum Schluss gespielt, wären mehr als die vier Treffer herausgesprungen. Defensiv präsentierte sich Frankfurt als Torso, offensiv waren nur Alibi-Aktionen zu sehen ohne Engagement, ohne Zweikämpfe, auch ohne den Willen, sich zu wehren. GREUTHER FÜRTH Nöthe trifft doppelt, Mokhtari warnt 1Die Nerven waren angespannt. Pleite in Kaiserslautern, Cottbus und Bielefeld vor der Brust. Ein Fehlstart drohte und wurde eindrucksvoll umgangen. 4:0 gegen den FSV. Mit einer starken rechten Seite (Bernd Nehrig: Mit Schröck verstehe ich mich blind ), mit einem neuen System (Raute), mit Youssef Mokhtari hinter den Spitzen ( Man muss jedem Spieler die Chance geben, seine Stärken auszuspielen ). Da zudem Marco Caligiuri als Sechser brillierte, Neuzugang Christopher Nöthe das 1:0 vorbereitete und selbst zweimal traf, war alle Kritik wie weggeblasen. Nehrig betont: Wenn wir unsere Leistung abrufen, hat es jeder Gegner schwer. Und trotzdem darf der klare Erfolg kein Maßstab sein. Mokhtari sagt: Wir müssen es schnellstens abhaken, mit Cottbus wartet ein harter Brocken. Gegen Frankfurt, seinen Ex- Verein, traf er zur Führung. Gegen Cottbus, auch ein Ex-Verein, bedarf es einer Steigerung. Es ist noch bei allen Luft nach oben, so der 30-Jährige. FRANKFURT Kollektives Koma : Reisig ist entsetzt 1Nach der desolaten Leistung bei Greuther Fürth ist beim FSV Frankfurt der Fehlstart in die Saison perfekt, Spieler und Verantwortliche wirken ratlos. Geschäftsführer Bernd Reisig zürnte: Diese Leistung war absolut katastrophal, ein kollektives Koma. Ich werde nicht mit der Mannschaft zurückfahren, sonst habe ich die Staatsanwaltschaft am Hals. In der vergangenen Saison wurden wir nicht ein einziges Mal so vorgeführt. Kapitän Sead Mehic, der aufgrund einer Sehnenentzündung im Knöchel das Spiel von der Tribüne aus verfolgte, wirkte auch noch am Sonntag schockiert: Das hat mich erschreckt, mit so etwas hätte ich nicht gerechnet. Der 34-Jährige, der am heutigen Montag ins Mannschaftstraining zurückkehren will, fordert vor dem richtungweisenden Spiel gegen Paderborn ein anderes Auftreten. Wir müssen über den Kampf ins Spiel finden und kompakt stehen. Anders können wir gar nicht spielen, erklärt der Mittelfeldakteur. JULIAN FRANZKE Am heutigen Montag um Uhr auf dem Tivoli: Alemannia Aachen FC St. Pauli Seeberger: Euphorie und Taktik Ebbers vor doppelter Rückkehr 1Trainiert haben die Alemannen schon mehrmals im neuen Tivoli, am letzten Freitagabend sogar um Uhr unter Flutlicht. Auch ein offizielles Testspiel haben sie bereits in ihrer brandneuen Heimspielstätte absolviert (2:2 gegen Lierse SK) allerdings vor leeren Rängen. Daher ist die Vorfreude auf das erste Spiel vor Zuschauern im ausverkauften Tivoli gegen St. Pauli heute Abend bei Jürgen Seeberger (Foto) und seinen Jungs nach wie vor ungebrochen. Mehr noch: Sie wächst förmlich von Minute zu Minute an. Der Spannungsbogen bis zum Anpfiff ist da. Alle Spieler, die dabei sein dürfen, sind extrem begeistert, sagt der Alemannia-Trainer. Dabei weiß der 44-Jährige sehr wohl, dass der FC St. Pauli ein gefährlicher Gegner ist, der nach oben will. Und er weiß auch, dass es selbst im ersten Spiel einer neuen Ära für Aachen nur um drei Punkte geht. Aber als Euphoriebremser will sich Seeberger erst gar nicht versuchen, denn: Jeder wird euphorisiert sein, wenn er hier einläuft. Das geschieht ganz automatisch. Außerdem müsse es ja gar nicht so schlecht sein, wenn die Spieler noch euphorischer in die Zweikämpfe gehen. Vorausgesetzt, sie halten sich an die Taktik. Wer das tun soll, dürfte bis auf die linke Mittelfeldposition klar sein. Für den gelb-rot-gesperrten Manuel Junglas wird Florian TV Müller wohl wieder von dort nach rechts rutschen. Und links konkurrieren Patrick Milchraum und Daniel Adlung um den frei gewordenen Platz. HOLGER RICHTER Aachen: 1 Stuckmann 28 Casper, 5 Szukala, 19 Olajengbesi, 32 Achenbach 16 Müller, 10 Burkhardt, 21 Fiel, 26 Milchraum 8 Nemeth, 9 Auer Live auf DSF und Sky Montag, ab Uhr 1Das Auswärtsspiel in Aachen sorgt bei St. Pauli für gesteigerte Vorfreude. Mit Marius Ebbers (Foto), Matthias Lehmann, Florian Bruns und Ralph Gunesch kehren gleich vier Spieler an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Die drei Jahre bei der Alemannia waren meine schönste Zeit als Profi, sagt Ebbers, der nach seinem Nasenbruch und einem Kurzeinsatz zum Auftakt gegen Ahlen (2:1) wieder in die Startelf drängt. Gut möglich daher, dass Holger Stanislawski sein System umstellt und statt des gegen defensiv orientierte Ahlener praktizierten nun im spielen lässt. Taktisch wie auch personell verfügt der Trainer über zahlreiche Optionen. Neben Ebbers, der im Angriff Rouwen Hennings verdrängen könnte, meldete sich auch Spielmacher Charles Takyi nach überstandener Grippe wieder gesund. Die Auswahl ist groß. Es wird Härtefälle geben, weiß Stanislawski. Zu den wenigen, die ihren Platz sicher haben, gehört Lehmann. Es wird ein besonderes Spiel für mich, sagt der 26-Jährige, der in der Vorsaison noch die Kapitänsbinde bei der Alemannia getragen hatte, sich dann aber mit Trainer Jürgen Seeberger überwarf und ging. Ich komme nicht im Zorn. Zumal sich Aachen gegen St. Pauli immer schwergetan hat. Die Hamburger kommen mit breiter Brust, wollen den zweiten Sieg im zweiten Spiel. So einen Start legten sie in der 2. Liga erst einmal hin: in der Saison 2000/01, an deren Ende der Bundesliga-Aufstieg stand. LUTZ WÖCKENER St.Pauli: 25 Hain 24 Rothenbach, 4 Morena, 16 Thorandt, 32 Drobo-Ampem 17 Boll 8 Bruns, 13 Takyi, 20 Lehmann, 23 Naki 9 Ebbers

101 REGIONALLIGA NORD kicker, 17. August SPIELTAG 1. FC Magdeburg Hamburger SV II 0:0 Chemnitzer FC SV Babelsberg 03 2:1 (1:0) FC Oberneuland VFC Plauen 2:2 (0:1) VfL Wolfsburg II Wilhelmshaven 2:0 (0:0) Tennis Borussia Hansa Rostock II 1:3 (0:0) ZFC Meuselwitz Türkiyemspor 1:3 (0:1) Hertha BSC II Hannover 96 II 0:2 (0:1) Goslarer SC 08 VfB Lübeck 1:3 (0:2) Montag, 17. August (18 Uhr): FC St. Pauli II Hallescher FC ( -, - ) TABELLE 1. VfL Wolfsburg II 2 6: Hansa Rostock II 2 6: VfB Lübeck 2 4: Chemnitzer FC 2 4: Hallescher FC 1 3: Hannover 96 II 1 2: Tennis Borussia (N) 2 3:3 3 Türkiyemspor Berlin 2 3: Hamburger SV II 2 1: FC Magdeburg 2 1: FC Oberneuland 2 4: SV Babelsberg : ZFC Meuselwitz (N) 2 2:4 1 SV Wilhelmshaven 2 2: Hertha BSC II 2 0: VFC Plauen 2 2: FC St. Pauli II (N) 0 0: Goslarer SC 08 (N) 2 1: SPIELTAG Dienstag, 18. August (19 Uhr): Hannover 96 II Chemnitzer FC (1:1, 1:1) Freitag, 21. August (19 Uhr): VFC Plauen Tennis Borussia ( -, - ) W haven Oberneuland (19.30) (1:0, 2:3) Samstag, 22. August (14 Uhr): Rostock II Meuselwitz (13.30) ( -, - ) VfB Lübeck Hamburger SV II (1:0, 1:2) SV Babelsberg VfL Wolfsburg II (0:0, 2:0) Goslarer SC 08 FC St. Pauli II ( -, - ) Sonntag, 23. August (13.30 Uhr): Hallescher FC Hertha BSC II (2:2, 0:0) Dienstag, 25. August (19 Uhr): Türkiyemspor 1. FC Magdeburg (2:0, 0:2) PERSONALIEN 1. FC MAGDEBURG Neuzugang Denis Wolf (26, FC Rot- Weiß Erfurt) laboriert an einem Syndesmosebandanriss im rechten Bein und fällt voraussichtlich mindestens weitere acht Wochen aus. FC HANSA ROSTOCK II Die Abwehrspieler Uwe Ehlers (34) und Felix Freitag (22) haben ihre Verletzungen auskuriert, weisen aber noch Trainingsrückstand auf. TÜRKIYEMSPOR Mittelfeldspieler Yuki Okamoto (26, Mittelfußbruch) fällt vier bis sechs Wochen aus. ZFC MEUSELWITZ Abwehrchef Daniel Ferl (29, Muskelverhärtung) konnte spielen. Torjubel: Chris Löwe trifft zur Chemnitzer 1:0-Führung. DIE SPIELE IN DER STATISTIK 1. FC Magdeburg Hamburger SV II 0:0 Magdeburg: Tischer Probst, Gaebler, Littmann, S. Neumann Watzka, Zander, Bauer (81. Verkic), Racanel (46. Siga) Tüting Vujanovic Trainer: Baumgart Hamburg: Mickel Maier, Leschinski, K.-F. Schulz, Pressel Rados (89. Beister), Keita, Kazior, Torun Arslan, Choupo-Moting (90. Franke) Trainer: Cardoso SR: Winkmann (Kerken) Zuschauer: 7926 Gelbe Karten: Zander, Probst Rados, Maier, Leschinski FC Oberneuland VFC Plauen 2:2 (0:1) Oberneuland: Ceglarek Pekrul, Mandic, Dreyer, Posipal (77. Beck) Laabs, Block (69. Titz), B. Muzzicato, Cornelius Bilgin (59. Rose), Karapetian Trainer: Amiq Plauen: Person Six, Boden, M. Hoffmann, Wendler Bachmann (78. K. Zimmermann), R. Schulze (66. Hoßmang), Paulick, A. Müller (66. Fardjad-Azad) Sonnenberg, Schindler Trainer: Andreev Tore: 0:1 Sonnenberg (25.), 1:1 Cornelius (51.), 1:2 Schindler (52.), 2:2 Dreyer (56.) SR: Sevinc (Dortmund) Zuschauer: 150 Gelbe Karten: Posipal, Cornelius, Karapetian Six Rote Karte: Dreyer (71., Notbremse) Chemnitzer FC Babelsberg 2:1 (1:0) Chemnitz: Klömich Unversucht, Richter, Wilke, T. Becker Boltze (76. Garbuschewski), Vrtelka, Reinhardt, Löwe (82. Liebers) D. Jansen (84. Benduhn), Hampf Trainer: Schädlich Babelsberg: Unger Weidlich, Laars, Surma, Dojahn Ergirdi, Civa (75. P. Moritz), Prochnow (46. Kocer) A. Müller Frahn, Kilicaslan (75. Hebisch) Trainer: Demuth Tore: 1:0 Löwe (41.), 1:1 Civa (48.), 2:1 Foto: picture point CHEMNITZ BABELSBERG: Zugang Jansen trifft Torschütze und Vorbereiter: Löwe 1Schon vor der Pause hatten die Chemnitzer ein deutliches Übergewicht. Allein Julius Reinhardt hätte sich berühmt schießen können. Nach 30 Sekunden traf er nur die Latte. Von Babelsberg war nach vorn wenig zu sehen. Erkan Kilicaslan hatte die einzige Gelegenheit. Der CFC schoss sich dagegen doch noch ein. Chris Löwe versenkte einen Freistoß aus 28 Metern. Nach dem Wechsel sah der Schiedsrichterassistent einen Kopfball von Babelsbergs Almedin Civa hinter der Linie. Die Filmstädter setzten danach aber nicht ernsthaft nach. Chemnitz fing sich wieder und konnte einen Abstauber von D. Jansen (61.) SR: Blos (Altbach) Zuschauer: 3321 Gelbe Karten: Unversucht, Reinhardt Ergirdi, Kilicaslan, A. Müller Gelb-Rote Karte: Kocer (86.) Tennis Bor. H. Rostock II 1:3 (0:0) Tennis Borussia: Stillenmunkes Austermann (66. Anuk), M. Neubert, Turan, Ahmetcik Özgöz (66. Griesert), Below, Duran Breitkopf Landu-Tubi, Yigitusagi Trainer: Herbst Rostock: Kerner Pett, Pittwehn, Gusche, Zittlau Albert, Rahmig, R. Lange, D. Becker (88. Rausch) Bolivard (77. Kremer), Breu (57. Haufe) Trainer: Rietentiet Tore: 0:1 Bolivard (57.), 0:2 Stillenmunkes (62., ET), 0:3 D. Becker (70.), 1:3 Yigitusagi (82.) SR: Born (Halstenbek) Zuschauer: 369 Gelbe Karten: Austermann, Landu-Tubi Rahmig Wolfsburg II Wilhelmshaven 2:0 (0:0) Wolfsburg: Hitz M. Schulze, Reiche, Klamt, Karimow Evljuskin, Schlimpert (46. Laas) S. Yilmaz, Riemer Könnecke (87. Ahlschwede), Klos (59. Polter) Trainer: Köstner Wilhelmshaven: Weis L. Neubert, Nennhuber, Balic (77. Karli), Ro. Stark Bärje (55. Fiore), Puttkammer, Meier, Reinsch (64. Habben) Moslehe, Wegner Trainer: Steinbach Tore: 1:0 S. Yilmaz (72.), 2:0 Könnecke (85.) SR: Sönder (Kiel) Zuschauer: 120 Gelbe Karten: Riemer Ro. Stark Neuzugang David Jansen bejubeln. Erneut war Löwe der Ausgangspunkt. In der Wärme ging danach nichts mehr. Über 90 Minuten gesehen war der Sieg verdient. Wir haben mehr getan und hatten auch die größeren Chancen. Aber es lief natürlich noch nicht alles rund. Wir müssen mit dem Ergebnis gut umgehen. Es gibt keinen Grund zum Feiern, wertete CFC- Coach Gerd Schädlich. Babelsbergs Trainer Dietmar Demuth meinte: Zwei gleichwertige Mannschaften trafen aufeinander. Chemnitz war entschlossener und hatte den Willen zu gewinnen. Das gab den Ausschlag. JENS ZEIDLER Meuselwitz Türkiyemspor 1:3 (0:1) Meuselwitz: Dix Baum, F. Müller, Kotowski, Ferl Weinert (73. P. Brendel), Pikl (59. Ivanov), Riese (59. Mi. Rudolph), Oswald Gasch, Bocek Trainer: Halata Türkiyemspor: Köhlmann Lichte, Doymus, Grossert, Teichmann (19. Cabuk) Steinwarth, Zemlin (85. Novacic), Koc, Schimmelpfennig Amachaibou, Cankaya (71. Sentürk) Trainer: Aksoy Tore: 0:1 Grossert (14., HE), 0:2 Schimmelpfennig (64.), 0:3 Amachaibou (79.), 1:3 Ivanov (84.) SR: Achmüller (Bad Füssing) Zuschauer: 1372 Gelbe Karten: Riese, Oswald Zemlin Hertha BSC II Hannover 96 II 0:2 (0:1) Hertha: Gäng Lemke, Schalle, Neumann, Knoll Hoeneß, Perdedaj Riedel (63. Stephan), Bigalke (73. Martens), Holland Boyd (63. Torunarigha) Trainer: Heine Hannover: Jensen Hilker, Hofmann, Balogun, Celikyurt Hahne Boachie (85. Hoose), Ernst, Bopp (78. Aycicek) J. Lindner (84. Büchler), Zizzo Trainer: Bergmann Tore: 0:1 J. Lindner (38.), 0:2 Hahne (87., FE) SR: Schwermer (Magdeburg) Zuschauer: 106 Gelbe Karten: Lemke, Perdedaj Goslarer SC 08 VfB Lübeck 1:3 (0:2) Goslar: Möhlenbrock Wilking, Doll (57. Kolm), Scheinpfl ug, Endres Bormann (64. Szweda), Uluisik, Dähling, Lipke Binder (51. Ndjock), Fischer Trainer: Barjaktarevic Lübeck: Semghoun Bergmann (25. G. Lange), Wehrendt (15. Peters), Marheineke, Hohnstedt N. Lange, Helmke Richter, Landerl (77. R. Lindner), Sachs Henning Trainer: Schubert Tore: 0:1 Sachs (30.), 0:2 Richter (45.), 0:3 Peters (60.), 1:3 Lipke (65.) SR: Bärmann (Leipzig) Zuschauer: 600 Gelbe Karten: keine

102 REGIONALLIGA WEST 68 kicker, 17. August SPIELTAG Düsseldorf II Wormatia Worms 1:1 (0:1) 1. FC Saarbrücken Eintr. Trier 1:3 (0:1) VfL Bochum II M gladbach II 4:1 (3:0) Waldh. Mannheim Leverkusen II 3:1 (1:1) Bonner SC 1. FC Köln II 0:1 (0:0) 1. FC K lautern II Pr. Münster 1:0 (1:0) 1. FSV Mainz 05 II Spfr. Lotte 1:7 (1:3) SC Verl SV Elversberg 1:1 (1:1) Montag, 17. August (19.30 Uhr): FC Schalke 04 II RW Essen (2:1, 0:4) TABELLE 1. SV Elversberg 2 7:1 4 Spfr. Lotte 2 7: VfL Bochum II 2 4: Eintracht Trier 2 5: FC Köln II 2 3: Rot-Weiss Essen 1 2: Waldhof Mannheim 2 4: FC Kaiserslautern II 2 1: Bor. M gladbach II 2 3: FSV Mainz 05 II 2 3: Fort. Düsseldorf II (N) 2 3: SC Verl 2 1:1 2 Wormatia Worms 2 1: FC Schalke 04 II 1 2: Bonner SC (N) 2 2: Bayer Leverkusen II 2 3: Preußen Münster 2 1: FC Saarbrücken (N) 2 1: SPIELTAG Freitag, 21. August (19 Uhr): Spfr. Lotte 1. FC K lautern II (0:5, 1:3) Pr. Münster FC Schalke 04 II (3:0, 1:1) Eintracht Trier SC Verl (0:0, 0:3) Wormatia Worms Bonner SC ( -, - ) Bor. M gladbach II Mainz 05 II (1:0, 2:1) Samstag, 22. August (14 Uhr): SV Elversberg Fort. Düsseldorf II ( -, - ) SV Waldhof VfL Bochum II ( -, - ) Leverkusen II 1. FC Köln II (15.00) (1:3, 0:2) Sonntag, 23. August (14 Uhr): RW Essen 1. FC Saarbrücken ( -, - ) PERSONALIEN ROT-WEISS ESSEN Teamchef Thomas Strunz (41) hat für das Derby am Montag auf Schalke denselben 18-Mann-Kader nominiert wie gegen Kaiserslautern II. SPORTFREUNDE LOTTE Sebastian Lodter (31) fehlte in Mainz wegen eines Nasenbeinbruchs. SV WALDHOF MANNHEIM Roger Pandong (25, SVN Zweibrücken) erhielt mit Amateur-Status die Spielberechtigung. Der SVW muss sich bis 31. August entscheiden, ob er verpflichtet wird. FC SCHALKE 04 II Denis Lapaczinski (27) trainiert nach seiner Innenmeniskusverletzung wieder, ist gegen RWE aber keine Option. Auch Murat Turhan (22) und Florian Thorwart (27) fallen verletzt aus. Erzielt den ersten Saisontreffer für den SC Verl: Chamdin Said. DIE SPIELE IN DER STATISTIK Düsseldorf II W. Worms 1:1 (0:1) Düsseldorf: Nettekoven L. van den Bergh, Haas (80. Ouro-Gnaou), Altenbeck, Zent Kadah (90./+1 Michalsky), Ari (89. Turhan), Hampel, Schmitz Gaus, Abelski Trainer: Vucic Worms: T. Müller Dal. Gataric, Lang, Roesner, Krettek Dan. Gataric (79. Heidenmann), Schröer, Mpassy-Nzoumba, Kassem-Saad Bolm (69. Aslan), Monetta Trainer: Koch Tore: 0:1 Dan. Gataric (7.), 1:1 Kadah (90.) SR: Weickenmeier (Mühlheim) Zuschauer: 512 Gelbe Karten: L. van den Bergh, Schmitz, Hampel Schröer, Bolm, Monetta, Aslan Saarbrücken Eintr. Trier 1:3 (0:1) Saarbrücken: Müller Kohler (83. Strohmann), Mann, Lerandy, Otto Zeitz, N. Zimmermann (77. Mozain), Weißmann, Brückerhoff (55. Schug) Grgic, Petry Trainer: Ferner Trier: Kronholm Schulz, Cinar, Dingels, Rakic Anicic (70. Bauer), Anfang (76. Eckstein), Ay, Wagner (51. Kempny) Risser, Senesie Trainer: Basler Tore: 0:1 Senesie (44., FE), 0:2 Senesie (50.), 1:2 Weißmann (63.), 1:3 Senesie (89.) SR: Dr. Drees (Münster-Sarmsheim) Zuschauer: 6300 Gelb: Petry, Weißmann Wagner, Cinar, Schulz Bochum II M gladbach II 4:1 (3:0) Bochum: Esser Duah, Kalina, Fabian, Pellowski Vogt (78. Mengert), Zech, Grote, Eilers (64. Semlits) Prokoph, M. Aydin (83. Rzatkowski) Trainer: Michaty M gladbach: Blaswich Dams (25. Engin), Vogel, von der Weth, Dorda Damahou, Schlösser, Pirschel, Alberman (46. Kacar) Pisano (69. Platzek), Podszus Trainer: Wohlers Foto: imago/dünhölter VERL ELVERSBERG: SCV nur 30 Minuten stark Willmann kontert Saids Führungstor 1Die von zwei sicheren Abwehrreihen bestimmte Begegnung endete vor lediglich 450 Zuschauern mit einer gerechten Punkteteilung. Der SC Verl begann druckvoller und ging verdient durch Said, der ein Missverständnis zwischen Islamoglu und Torwart Masic nutzte, in Führung. Nach einer halben Stunde war es mit den Offensivbemühungen der Gastgeber jedoch vorbei. Elversberg, vor einer Woche beim 6:0 gegen Saarbrücken noch im Torrausch, kam etwas besser ins Spiel. Als die Verler Abwehr den Ball nicht wegbekam, traf Willmann kurz vor der Pause mit einem Schuss ins lange Eck zum Ausgleich. Tore: 1:0 M. Aydin (12.), 2:0 Prokoph (14.), 3:0 Kalina (20.), 3:1 Engin (76.), 4:1 Rzatkowski (89.) SR: Athanassiadis (Frechen) Zuschauer: 384 Gelbe Karten: Alberman, Schlösser W. Mannheim Leverkusen II 3:1 (1:1) Mannheim: Knödler Rebholz, Geissinger, Kirschner, Schwall Böcher (55. M. Reith), Hock, Ginter, Pandong (90. Haag) N. Jüllich, Reule (78. Bauder) Trainer: Pradt Leverkusen: Poremba Rubink, Schultens, Happe, Touré Kampl (67. Drexler), Celik, Kaplan, Eichmeier (62. Kurdov) Sukuta-Pasu, Kluft (79. Selmani) Trainer: Kirsten Tore: 1:0 Reule (18.), 1:1 Kluft (31.), 2:1 Reule (61., FE), 3:1 M. Reith (64.) SR: Schalk (Augsburg) Zuschauer: 3499 Gelbe Karten: Reule, Hock Kaplan Bes. Vorkommnis: Knödler hält FE von Sukuta-Pasu (52.) 1. FC K lautern II Münster 1:0 (1:0) Kaiserslautern: Trapp Becker, Reuter, Buchner, Saiti Correia Galm (90. Olbrich), Klinger, Akcam (75. Heun) Pinheiro Zellner (73. Marz) Trainer: Schwartz Münster: Buchholz D. Fall, Capretti (57. Ivicevic), Özkara, Wissing Ma. Lorenz (57. Loose), Lauretta Ornatelli, Kara Pollok, El-Nounou (57. Erzen) Trainer: Schmidt Tor: 1:0 Klinger (43.) SR: Beitinger (Regensburg) Zuschauer: 442 Gelbe Karten: Saiti, Heun, Buchner Lauretta Bonner SC 1. FC Köln II 0:1 (0:0) Bonn: Shohat Binder, Niang, Wiwerink, Canizales-Smith (66. Addai) Nachtigall (55. Adnaouene), Moschny, Danilo (75. Lewejohann), Rennie Quotschalla, Aydogmus Trainer: Jerat Danach verflachte die Partie zusehends. Das Geschehen spielte sich vorwiegend im Mittelfeld ab. Torszenen blieben Mangelware. Beide Trainer sahen dennoch das Positive. Wir haben gegen einen gut organisierten Gegner einen verdienten Punkt geholt, konstatierte Elversbergs Djuradj Vasic. Auch für seinen Kollegen Raimund Bertels ging das Ergebnis in Ordnung: Wir haben 30 Minuten guten Fußball geboten. Die zweite Hälfte verlief allerdings zerfahren. Verls Coach bangt für die nächste Partie um Verteidiger Marco Kaminski, der mit einer Leistenverletzung ausschied. HEINZ WESSINGHAGE Köln: R. Müller Basala-Mazana, Schwellenbach, Cullmann, Salger Matuschyk, Bahcecioglu Yabo (65. Terodde), Temur (86. Niedrig), Vunguidica (46. Bouallal) Kraus Trainer: Schaefer Tor: 0:1 Kraus (56.) SR: Metzen (Mechernich) Zuschauer: 2000 Gelbe Karte: Aydogmus SC Verl SV Elversberg 1:1 (1:1) Verl: Mandic J. Schmidt, Saur, Flottmann, Kaminski (72. Öztürk) Großeschallau (60. Freiberger), Leeneman (78. Bömer-Schulte), P. Neumann, Bertels Knappmann, Said Trainer: Bertels Elversberg: Masic M. Kühne, Islamoglu, Paul, Drescher A. Fall (79. Arifi ), Reiß, Lehmann, Klasen (62. Omerbegovic) A. Haas (72. Türkeri), Willmann Trainer: Vasic Tore: 1:0 Said (24.), 1:1 Willmann (42.) SR: Heitmann (Diepholz) Zuschauer: 450 Gelbe Karten: Kaminski, Saur Klasen, Drescher Mainz 05 II Spfr. Lotte 1:7 (1:3) Mainz: Kleinheider Telch, J. Krause, Kessel, Fliess (67. Fring) Riske, Kröner Kaldirim, C. Grimm Amani (46. di Maria), A. Grimaldi (50. Mertinitz) Trainer: Neustädter Lotte: Poggenborg Brinker, Czyszczon (74. Schiersand), Thamm, Sidney Seggewiß Wingerter, Dondorf, Arend (71. Birdir) Pagano (65. Beyer), Fischer Trainer: Walpurgis Tore: 0:1 Thamm (2.), 1:1 A. Grimaldi (26.), 1:2 Arend (31.), 1:3 Thamm (45.), 1:4 Wingerter (47., FE), 1:5 Pagano (59.), 1:6 Fischer (78.), 1:7 Fischer (88.) SR: Beck (Schöntal) Zuschauer: 300 Gelbe Karten: C. Grimm, A. Grimaldi, Kessel, Kröner Czyszczon

103 REGIONALLIGA SÜD kicker, 17. August SPIELTAG SSV Reutlingen SSV Ulm :1 (1:1) Stuttg. Kickers SV Wehen W. II 2:0 (1:0) Karlsruher SC II SC Freiburg II 0:4 (0:2) Bayern Alzenau Großaspach 1:1 (1:0) VfR Aalen 1860 München II 2:0 (1:0) Hessen Kassel Darmstadt 98 2:2 (2:0) 1. FC Nürnberg II SpVgg Weiden 1:2 (0:2) Eintr. Frankfurt II SC Pfullendorf 1:0 (0:0) Dienstag, 18. August (18 Uhr): FCE Bamberg Greuther Fürth II (1:1, 1:3) TABELLE 1. SSV Reutlingen 2 4: VfR Aalen (A) 2 3: SC Freiburg II 3 5: SGS Großaspach (N) 2 4: Stuttgarter Kickers (A) 2 2: Eintracht Frankfurt II 3 2: SSV Ulm : Greuther Fürth II 1 1: FC Nürnberg II 2 3: SpVgg Weiden (N) 2 2: Hessen Kassel 2 5: SV Darmstadt : SC Pfullendorf 2 1: München II 2 3: Bayern Alzenau (N) 2 2: Karlsruher SC II 2 1: FC Eintr. Bamberg 1 1: Wehen Wiesbaden II 2 1: SPIELTAG Freitag, 21. August (19 Uhr): SC Freiburg II Wehen II (18.30) (3:1, 3:0) 1860 München II Nürnberg II (0:1, 4:0) SpVgg Weiden Stuttg. Kickers ( -, - ) SC Pfullendorf FCE Bamberg (4:2, 1:1) Samstag, 22. August (14 Uhr): Greuther Fürth II Bayern Alzenau ( -, - ) SSV Ulm 1846 Hessen Kassel (3:1, 0:3) SV Darmstadt 98 VfR Aalen ( -, - ) Karlsruher SC II E. Frankfurt II (0:2, 0:2) Sonntag, 23. August (14 Uhr): SGS Großaspach Reutlingen ( -, - ) PERSONALIEN SV DARMSTADT 98 Mittelfeldakteur Muharrem Reka (19) schied in der Begegnung bei Hessen Kassel bereits 17 Minuten nach seiner Einwechslung mit Verdacht auf eine Sprunggelenksverletzung aus. SC FREIBURG II Mittelfeldspieler Daniel Williams (20) befindet sich wegen einer Sprunggelenkverletzung auf Reha. Auch Rahman Soyudogru (20, Angriff) muss derzeit wegen muskulärer Probleme pausieren. 1. FC NÜRNBERG II Angreifer Markus Fuchs (29) musste in der Partie gegen die SpVgg Weiden bereits nach 25 Minuten den Platz verlassen und wurde mit Verdacht auf einen Mittelfußbruch ins Krankenhaus gebracht. Einsatz: Reutlingens Alban Meha (re.) bedrängt Benjamin Barth. DIE SPIELE IN DER STATISTIK SSV Reutlingen SSV Ulm 46 3:1 (1:1) Reutlingen: Linse Fecker, Cosic, Härter, Kurth Boller (82. Golinski), Schreckinger, Blessin, A. Meha Rill (70. Oytun), Makarenko (66. Tucci) Trainer: Seitz Ulm: H. Betz Leschinski, Reith, R. Wiesner, Gerber Marinovic, M. Schmidt (68. Ma. Müller), A. Mayer, B. Barth Schürg, Grüttner Trainer: Paula Tore: 0:1 Grüttner (16.), 1:1 Rill (18.), 2:1 A. Meha (51.), 3:1 A. Meha (52.) SR: Fritz (Korb) Zuschauer: 5046 Gelbe Karten: Rill, Makarenko, Boller, Cosic B. Barth, M. Schmidt, Reith Rote Karte: Marinovic (62., grobe Unsportlichkeit) Stuttg. Kickers SV Wehen II 2:0 (1:0) Stg. Kickers: Wagner Abruscia, Köpf, Rapp, Gerster Jung (74. Steinle), Rizzi, Ivanusa Marchese (67. Grujicic) Prediger (85. Tunjic), Salz Trainer: Schuster Wehen: Adami Pilger, Schmick, Schramm (59. Walther), Kramke Kiraz (56. Schmeer), Ekiz, Albert, C. Hübner Catic Szimayer (72. Gurok) Trainer: Zampach Tore: 1:0 Salz (33.), 2:0 Ivanusa (47.) SR: Gittelmann (Gauersheim) Zuschauer: 2140 Gelbe Karten: Rizzi Schmick, C. Hübner, Kiraz VfR Aalen 1860 München II 2:0 (1:0) Aalen: Bernhardt Scheuring, Klefenz, Sulu, Bauer B. Barg Liesenfeld (87. Sahin), Schön (75. Kettemann), Hohn C. Haas, Brandstetter (68. Mensah) Trainer: Scharinger München: Eicher Jungwirth, Leist, Wittek, B. Schwarz Stahl Aigner (64. Knartz), Knauer (71. Strobl), Manga Mlapa (64. Imbongo Boele), Fetsch Trainer: Märkle Tore: 1:0 Bauer (14., HE), 2:0 Liesenfeld Foto: Ulmer REUTLINGEN ULM: Marinovic sieht Rot Meha mit Kunstschuss-Doppelpack 1Das Derby an der Kreuzeiche wurde zum Festival der schönen Tore. Zunächst dominierten die Ulmer, die früh attackierten und mit schnellen Angriffen die Gastgeber zu Fehlern zwangen. So kam das 0:1 durch Marco Grüttner, der den Ball unter die Latte wuchtete, nicht überraschend. Doch fast im Gegenzug glückte Andreas Rill mit einem Schuss ins Tordreieck der Ausgleich. Das war der Knackpunkt, bilanzierten die Trainer Roland Seitz und Manfred Paula übereinstimmend. Nach dem Seitenwechsel folgte ein Kunstschuss-Doppelschlag von Alban Meha. Der Spezialist (55.) SR: Gerach (Landau) Zuschauer: 2408 Gelbe Karten: Klefenz, Mensah Aigner, Wittek, Jungwirth, Imbongo Boele Bayern Alzenau Großaspach 1:1 (1:0) Alzenau: Smajlovic Väth, Neis, Prümm, Zanetti Stefani, Kaya, Wilz, Popp (78. Lange) Franz (52. Feyh), Goedecke (59. Werner) Trainer: Reusing Großaspach: Kraus Wengert, Grab, Aupperle, Cimander Schmiedel, Rehm (76. Ruiz Maile), Marschlich, Deiß (57. Ismaili) Binakaj (57. Krasniqi), Mazzola Trainer: Hartmann Tore: 1:0 Popp (43.), 1:1 Krasniqi (84.) SR: Müller (Ansbach) Zuschauer: 620 Gelbe Karten: Grab, Aupperle, Rehm, Mazzola, Krasniqi Gelb-Rote Karte: Zanetti (50.) Karlsruher SC II Freiburg II 0:4 (0:2) Karlsruhe: Twardzik M. Zimmermann, Heinrich, Konrad, Blum Schröder Rupp (46. Toch), Cuntz, Rutz Dulleck (61. Bieber), Zoller (46. Englert) Trainer: Kauczinski Freiburg: Langer Sirigu, R. Schuster, Sereinig, Mendy Matter, Höfl er (73. Bettmer), Caligiuri, Gallus (65. Schmid) Bektasi (76. Sorg), Roth Trainer: Sorg Tore: 0:1 Roth (19.), 0:2 Caligiuri (25., FE), 0:3 Gallus (48.), 0:4 Matter (74.) SR: Dietz (Kronach) Zuschauer: 277 Gelbe Karten: Blum, Heinrich, Rutz Höfl er Hessen Kassel Darmstadt 2:2 (2:0) Kassel: Lamczyk Gundelach (69. Heussner), Latifi, Stadel, Markolf Habib (59. Busch), Gaede Tornieporth, Wölk, Ochs T. Bauer Trainer: Dickhaut bei Standards jagte nach einem Freistoß-Abpraller den Ball aus 30 Metern zuerst ins rechte Toreck, zwei Minuten später verwandelte er einen Freistoß aus 25 Metern direkt in die andere Torecke. Das war ein Tor der Extraklasse. So ein Treffer ist nicht zu verhindern, stellte Paula anerkennend fest. Ulm verlor den Rhythmus und Marinovic nach einer Unsportlichkeit gegen Boller. Ulms Andreas Mayer: Wir müssen nach einer Führung cleverer sein. Auf der Gegenseite strahlte Seitz: Sechs Punkte nach zwei Spielen sind sensationell. Aber wir müssen weiter punkten, um eine gute Runde zu spielen. FRANK PLEYER Darmstadt: Adolf Brüdigam, Adiele, Hilser, Worcester Sökler (46. Akgöz), Kolb, Pakel (57. Reka/74. Muca), Hesse Melunovic, Soriano Trainer: Juskic Tore: 1:0 T. Bauer (34.), 2:0 Wölk (42.), 2:1 Melunovic (65., FE), 2:2 Soriano (78.) SR: Bandurski (Essen) Zuschauer: 6000 Gelbe Karten: Habib, T. Bauer Worcester, Hilser Rote Karte: Melunovic (79., grobes Foulspiel) Nürnberg II SpVgg Weiden 1:2 (0:2) Nürnberg: Stephan Spiranovic (71. Buttenhauser), Kammermeyer, Wollscheid, Jordan Thies (76. Hörber) Valentini, Heckenberger, Stiefl er Kulabas, Fuchs (25. Ekinci) Trainer: Müller Weiden: Sela Okle, Konjevic (46. Kümmerle), Welm, Schrepel Schumacher Geiger (79. Hämmerle), Mendez, Abdel- Haq, Asma (55. Seufert) Kacani Trainer: Lettieri Tore: 0:1 Kacani (5.), 0:2 Mendez (34.), 1:2 Ekinci (61.) SR: Reichel (Sindelfi n- gen) Zuschauer: 471 Gelbe Karten: Asma, Welm E. Frankfurt II SC Pfullendorf 1:0 (0:0) Frankfurt: Rössl Haben Jung, Mössmer, Gentner Halke, Bajramovic (32. Stark), Titsch-Rivero Toski (71. Teixeira Rebelo) Heller (81. Tsoumou), Hess Trainer: Leicht Pfullendorf: Hermanutz Falkenmayer, Kiefer, Narr, D. Müller Konrad (46. Knackmuß) Toprak (74. Schneck), Braun, Dell Era (65. Demir), Saccone Muzliukaj Trainer: Schneck Tor: 1:0 Jung (62.) SR: Glasmacher (Alsdorf) Zuschauer: 330 Gelbe Karten: Hess, Toski, Jung, Halke Konrad, Toprak, Schneck

104 BUNDESLIGA 20 kicker, 17. August 2009 FC Schalke 04 VfL Bochum 3:0 (2:0). Neuer (3) Trainer: Magath Rafinha (2) Zambrano (3) Bordon (3) Höwedes (3) Mineiro (3,5) Moritz (3) Westermann (2,5) Farfan (1,5) Rakitic (2,5) Kuranyi (3,5) Klimowicz (4,5) Sestak (4,5) Epallé (3,5) Azaouagh (5,5) Dabrowski (4,5) Imhof (4,5) Fuchs (5) Yahia (3,5) Maltritz (4) Pfertzel (5) Trainer: Koller Heerwagen (3) Eingewechselt: 46. Kenia (3,5) für Rakitic 46. Freier (4,5) für Azaouagh und Concha (4,5) für Maltritz, 65. Dedic ( ) für Dabrowski Reservebank: Schober (Tor), Holtby, Pliatsikas, Streit, Altintop, Asamoah Fernandes (Tor), Bönig, Ono, Hashemian Tore: 1:0 Moritz (38., Linksschuss, Vorarbeit Rakitic), 2:0 Westermann (45./+2, Rechtsschuss, Rakitic), 3:0 Farfan (76., Linksschuss, Kuranyi) Chancen: 10:3 Ecken: 9:3 SR: Perl (Pullach Assistenten: Schalk, Maier Vierter Offi zieller: Trautmann), Note 2, souveräner Auftritt in einer leicht zu leitenden Partie. Zuschauer: (ausverkauft) Gelbe Karten: Westermann Epallé, Freier Spielnote: 3, einzig Schalke trug zum Unterhaltungswert der einseitigen Partie bei. ANALYSE VON STEPHAN VON NOCKS Bochum ist zu jeder Zeit chancenlos Bochum war rein auf Defensive ausgerichtet. Sestak ließ sich weit ins Mittelfeld zurückfallen, bis auf Klimowicz zog sich das komplette Team mindetens zehn Meter hinter die Mittellinie zurück. Lediglich Epallé, der früh in der Partie am Rande eines Platzverweises wandelte, schaffte es bisweilen, Struktur in die eigenen Reihen zu bringen. Da aber vornehmlich die linke Defensivseite des VfL mit Azaouagh und Fuchs schwächelte, boten sich Schalke trotz der massierten Gästeabwehr diverse Möglichkeiten. Insbesondere Rafinha wusste als Antreiber zu überzeugen und konnte immer wieder Lücken reißen. Stark agierte Schalke, das den unter der Woche verpflichteten Mineiro von Anfang an aufbot, im Umschalten von Abwehr auf Angriff. Die Halbstürmer Farfan und Rakitic konnten sich dabei gekonnt in Szene setzen und die Bochumer Abwehr immer wieder vor Probleme stellen. Der Kroate bereitete so auch die ersten beiden Treffer vor, blieb aber zur Pause in der Kabine. Selbst als die Königsblauen nach dem Wechsel nicht mehr ganz so zielstrebig agierten, hatten sie die Partie jederzeit im Griff. Bochum hatte trotz der neuen Leute nie eine Chance. FAZIT Ein hochverdienter Sieg spielerisch guter Schalker gegen offensiv harmlose Bochumer. SPIELER DES SPIELS Jefferson Farfan %-Spielcheck Schalke Bochum Durchschnittsnote 2,8 4,3 Abseits 0 2 Fouls Gewonnene Zweikämpfe 51 % (106) 49 % (103) Ballbesitz 55 % 45 % Meiste Ballkontakte 87 Rafi nha 75 Fuchs Läuferisch genauso stark wie spielerisch, an der Entstehung der ersten beiden Treffer maßgeblich beteiligt und Schütze des 3:0. SCHALKE: Christoph Moritz beweist seine Reife Traumstart: Magath hetzt die Wölfe! ES BERICHTEN OLIVER BITTER, THOMAS HENNECKE UND THIEMO MÜLLER Perfekter Start für Meistermacher Felix Magath (56) in seine erklärtermaßen schwerste Mission : Zwei Spiele, zwei Siege allein Titelverteidiger Wolfsburg begann ebenso erfolgreich. Pikante Momentaufnahme: In neuer Funktion hetzt Magath von Anfang an seine ehemaligen Wölfe, steht gleichauf mit dem VfL ganz oben. Freilich: Maßstab für ein echtes Spitzenteam waren die Auftaktgegner Nürnberg und Bochum nicht. Ein solcher Gradmesser folgt erst kommenden Freitag in Hoffenheim. Mit breiter Brust dürfen die ZAHLENSPIELE Nach drei Heimniederlagen in Serie zum Abschluss der Vorsaison nun wieder ein Sieg in der Arena Fünfter Schalker Dreier hintereinander in den vergangenen fünf Heimspielen gegen den VfL Bochum. Bochum erstmals seit 9. Mai ohne eigenen Treffer (damals 0:2 in Berlin) Wie im Vorjahr nur ein Punkt aus den ersten beiden Spielen Lediglich ein Punkt aus den jüngsten fünf Auswärtsbegegnungen 1Wenn die anderen noch suchen, so lautete der hoffnungsvolle Tenor in Bochum vor dem Saisonstart, dann sind wir schon auf Touren. Weil die Mannschaft weitgehend die gleiche ist wie in der vorigen Saison, haben sie beim VfL die Zurückhaltung bei Transfers einfach umgedeutet zum positiven Zeichen. So sah die optimistische Rechnung aus. Davon ist allerdings in der Tabelle nichts abzulesen. Trotz schriller, magentafarbener Kluft blieb der VfL reichlich farblos. Der Eindruck der ersten Hälfte erinnerte bei Bochums blutleerem Auftritt gegen Schalke fatal an die desolate Vorstellung vor dem Seitenwechsel beim Start gegen Gladbach (3:3): Der VfL konfus in Königsblauen dort nun aber allemal hinreisen. Und eventuell sogar schon wieder mit dem Kadermitglied Jermaine Jones (27)? Der nach Haarriss im Schienbein erfolgreich operierte Dampfmacher kündigte am Sonntag auf Sky jedenfalls an, in den nächsten Tagen ins Teamtraining einsteigen zu wollen. Doch selbst ohne Jones überzeugte auch das Schalker Mittelfeld gegen Bochum: Der solide Mineiro (34) erfüllte seine Aufgabe zentral vor der Abwehr schon dadurch, dass Heiko Westermann (26) für die Halbposition frei wurde, auf der er nicht zuletzt seine Torgefährlichkeit deutlich besser ausspielen kann. Im zweiten Bundesliga-Spiel prompt den ersten Treffer erzielte Magaths Entdeckung Christoph Moritz (19, siehe S. 14/15), der erneut bemerkenswerte Reife verriet. Ebenfalls gerechtfertigt wurde Magaths Vertrauen in den zuletzt schwachen Ivan Rakitic (21): Der Kroate bereitete die ersten beiden Tore vor. Dennoch setzte Magath wie in Nürnberg aufs Job-Sharing seiner Kreativ-Talente, brachte zur Pause Levan Kenia (18). Fazit von Magath: Dass es so glatt läuft, hätte ich selbst nicht gedacht. Gerade Mineiro hat mich zu 100 Prozent überzeugt, das Team stabilisiert. BOCHUM: Mergim Mavraj muss längere Pause Marcel Kollers Team: Schrille der Defensive, mit riesigen Löchern vor allem auf der linken Seite, dazu wenig inspiriert in der Vorwärtsbewegung, harmlos und leicht zu stoppen. Wenn wir auf den Platz gehen, ist der Mut nicht mehr vorhanden, schimpfte Trainer Marcel Koller. Keiner hat die Initiative ergriffen und dann laufen wir noch dreimal in einen Konter. Hatte vor einer Woche noch der Ex-Schalker Mimoun Azaough (26) mit präzisen Fernschüssen für den Umschwung gesorgt, so blieb diesmal eine ähnlich glückliche Fügung aus. Bochum stolpert durch die Liga, kassierte beim Nachbarn Schalke wie beim Auftakt drei Gegentore, doch nicht allein die schwache Defensive dürfte den VfL-

105 BUNDESLIGA kicker, 17. August KICKER-KULISSE NOTIERT VON THIEMO MÜLLER Foto: Firo Ausgezeichneter Mann: Felix Magath (links) wird von kicker-chefredakteur Rainer Holzschuh als Trainer des Jahres geehrt. Warum Magath auf andere Qualitäten setzt Kobiashvili steht vor dem Aus 1Er ist der dienstälteste Schalke- Profi nach Gerald Asamoah (30): Seit 2003 steht Levan Kobiashvili (32) im Kader der Königsblauen, erarbeitete sich in dieser Zeit als mannschaftsdienlicher und fußballerisch reifer Allrounder ein hervorragendes Standing. Doch nun deutet vieles darauf hin, dass die Ära des Georgiers (Vertrag bis 2010) ein jähes Ende findet. Zu Vorbereitungsbeginn galt Kobiashvili noch als erste Alternative für den verletzten Linksverteidiger Christian Pander (25). Gegen Bochum gehörte der Routinier nun nicht einmal mehr zum Kader ein deutliches Zeichen von Felix Magath (56), der Kobiashvili schon in Nürnberg nach schwacher Leistung (kicker-note 5) zur Pause ausgewechselt hatte. Zweifelsohne, so bedauert auch der Boss, sei der Linksfuß ein guter Fußballer. Aber: Er ist eben vor allem spielerisch gut und sucht demzufolge spielerische Lösungen. Aber in dieser Beziehung läuft es bei unserer Mannschaft insgesamt noch nicht so gut, urteilt Magath, deshalb sind eher andere Qualitäten gefragt, und Kobi hat es eben schwer. So schwer, dass ihm bei einem Wechsel wohl kaum Steine in den Weg gelegt würden. Optionen im Ausland waren für Kobiashvili bisher regelmäßig vorhanden. befürchten Jetzt schon eine lange Mängelliste Trikots, aber durchweg farblos Verantwortlichen Sorgen bereiten: Spielaufbau mäßig, Torchancen nur in Spurenelementen vorhanden, kein Aufbäumen zu erkennen die Mängelliste für Marcel Koller ist schon nach zwei Partien lang. Ernüchterung also in Bochum, gleich doppelte Enttäuschung für Mergim Mavraj (23). Der Aufsteiger des Vorjahres war zu Saisonbeginn einer von Marcel Kollers Härtefällen, weil er seinen gerade erst eroberten Platz in der Innenverteidigung verlor. Nun muss er sogar befürchten, den Konkurrenzkampf so schnell nicht wieder aufnehmen zu können. Vor vier Wochen hatte er sich im Test gegen Piräus am Knöchel verletzt, danach jedoch wieder normal trainiert. Jetzt stellten sich arge Schmerzen im Gelenk ein, Mavraj muss pausieren. Heute, Montag, soll entschieden werden, welche Maßnahmen zu ergreifen sind. Mavraj nimmt es nach außen hin gelassen. Ich habe in Bochum lange auf meine Chance gewartet. Wenn ich nun wieder warten muss, ist das auch nicht zu ändern. Um Mavrajs Pech komplett zu machen: Gegen Schalke wäre er dringend benötigt worden, weil Kapitän Marcel Maltritz (30) wegen einer Oberschenkelverletzung zur Pause draußen blieb. Ihn ersetzte Marc Pfertzel (28), der von der rechten Seite nach innen rückte. Noch bleibt offen, ob Maltritz bis Sonntag zum Treffen mit Hertha BSC Berlin wieder fit ist. Sich über Schiri-Entscheidungen zu beschweren ist sinnlos, weil sie ein Pfeifenmann eh nie zurücknimmt? Von wegen! HSV-Torwart Frank Rost (36) sorgte am Samstag in Kooperation mit Referee Michael Kempter (26) für neue Maßstäbe. Nach dem vermeintlichen 2:4 aus Dortmunder Sicht durch Dimitar Rangelov (26) lag der Ball schon wieder auf dem Anstoßpunkt, als Rost Linienrichter Mark Borsch (32) bestürmte: Wollt Ihr das Tor etwa geben, oder was? Rosts Gegenargument: Nuri Sahin (20) stand in der Schussbahn und somit aktiv im Abseits. Kempter und Borsch trugen daraufhin die Meinungen zusammen, wie der Schiri formuliert. Und folgten schließlich der Ansicht des Spielers. Rost: Bei der üblichen Schiri-Belehrung vor der Saison wurde uns so ein Fall extra noch genau erklärt. Die Moral von der Geschicht : Meckern lohnt sich doch. Aber nur, wenn man vorher auch genau aufgepasst hat. 2 Die Zerstückelung des Bundesliga-Spieltags sorgt für kontroverse Diskussionen, für echte Fußball-Enthusiasten wie Patrick Helmes (25) wird sie freilich zum Genuss. Leverkusens verletzter Nationalstürmer fieberte am Samstagnachmittag zunächst in der Bay-Arena beim 1:0 über Hoffenheim mit und drückte pünktlich ab Uhr im Kölner Rhein-Energiestadion seinen alten Freunden vom FC gegen Wolfsburg die Daumen. Schön, dass ich beide Spiele sehen konnte, sagte Helmes. Seine bedröppelte Miene verriet nach Kölns 1:3 aber mehr als deutlich, dass in seiner Brust nach wie vor zwei Herzen schlagen. 2 In Köln wurde Helmes übrigens wie weitere Besucher zur Pause Ohrenzeuge einer öffentlichen Beschimpfung von FC-Keeper Faryd Mondragon (38) durch den eigenen Stadionsprecher. Beim Abspielen der Highlights auf der Video-Leinwand rief der gute Mann tatsächlich ins Mikro: Hinten steht die Null. Und die heißt Faryd Mondragon. Muss aber ein Versehen gewesen sein: Wie schon am ersten Spieltag hielt der Kolumbianer stark. 2 Mit Hans Meyer (66) hat Torsten Frings (32) auf den ersten Blick eigentlich wenig Ähnlichkeit. Werders Marko Marin (20) allerdings erinnert der neue Teamkollege schwer an seinen Ex-Trainer: Als Frings in den Tagen nach dem 2:3 gegen Frankfurt allgemein mangelhafte Defensivarbeit beklagte, fühlte sich Marin offenbar persönlich angesprochen. Wohl nicht zu Unrecht. Jedenfalls stellte der Jungstar Ende der Woche öffentlich klar: Ich bin doch kein Verteidiger. Meine Stärken liegen in der Offensive. Seine Vergangenheit hat den schnellen Dribbler trotzdem erst mal wieder eingeholt. ANZEIGE präsentiert den FAIRPLAYER des Spieltages Fairplayer des 2. Spieltages 1. Paolo Guerrero 38 Pkt. 2. Fabrice Ehret 30 Pkt. Karim Matmour 30 Pkt. Gesamtwertung 1. Youssef Mohamad 49 Pkt. 2. Fabrice Ehret 45 Pkt. 3. Marcel Schmelzer 44 Pkt. 4. Per Mertesacker 40 Pkt. 5. Manuel Friedrich 38 Pkt. 6. Peer Kluge 35 Pkt. Steve von Bergen 35 Pkt. Spieltagssieger: Paolo Guerrero Fair geht vor! Hier präsentieren wir Ihnen die fairsten Spieler der Bundesliga. Hamburgs Stürmer Paolo Guerrero wurde mit deutlichem Abstand Fairplayer des 2. Spieltags dank 32 fair geführter Zweikämpfe und der kicker-note 2. Weil der Peruaner aber den 1. Spieltag mit 59 Minuspunkten beendete, rangiert er in der Gesamtwertung mit 21 Minuspunkten nicht unter den Fairsten. Bewertet werden Zweikämpfe, Fouls, Karten, sowie die kicker-note. Die Spieler müssen mindestens 50 Prozent der möglichen Einsatzzeit erreichen. Eine detaillierte Erläuterung und die Top 20 fi nden Sie online unter

106 22 BUNDESLIGA kicker, 17. August 2009 Borussia Mönchengladbach Hertha BSC 2:1 (1:0). Heimeroth (4) Trainer: Frontzeck Levels (3,5) Brouwers (2) Kleine (3,5) Jaures (4) Meeuwis (4) Marx (3,5) Matmour (3) Arango (2) Neuville (3) Bobadilla (3) Wichniarek (5) Raffael (3,5) Nicu (3,5) Ebert (3,5) Cicero (3) Kacar (2) Pejcinovic (4) von Bergen (3) Friedrich (2,5) Piszczek (5) Trainer: Favre Drobny (4,5) Eingewechselt: 72. Reus ( ) für Neuville, 82. Jantschke ( ) für Bobadilla, 84. Neustädter ( ) für Marx 68. Janker ( ) für Piszczek und Domovchiyski ( ) für Wichniarek, 79. Hartmann ( ) für Ebert Reservebank: Löhe (Tor), Stalteri, Bäcker, Lamidi Burchert (Tor), Kaka, Stein, Dardai Tore: 1:0 Brouwers (23., Kopfball, Vorarbeit Levels), 2:0 Matmour (52., Rechtsschuss, Neuville), 2:1 Kacar (53., Kopfball, Raffael) Chancen: 6:6 Ecken: 6:5 SR: Schmidt (Stuttgart Assistenten: Walz, Bornhorst Vierter Offi zieller: Metzen), Note 4,5, viele Fehler, fand kein einheitliches Strafmaß bei taktischen Fouls, hätte die Schwalbe von Matmour mit Gelb ahnden müssen (49.), pfi ff Gladbach eine Torchance fälschlicherweise wegen Abseits ab (16.) und nahm Berlin durch verfrühten Pfi ff ein Überzahlspiel (47.). Zuschauer: Gelbe Karten: Brouwers, Arango Kacar, Friedrich Spielnote: 2,5, temporeiche und spannende Partie. ANALYSE VON JAN LUSTIG Durch Brouwers Tor in die Spur Gladbach mit drei Änderungen: Für Dante (Rot) spielte Kleine, für den kurzfristig ausgefallenen Colautti Neuville und Meeuwis ersetzte Bradley (siehe Story). Bei Berlin kam Ebert für Stein, was eine Verschiebung auslöste: Pejcinovic ging links, Piszczek rechts in die Viererkette und Ebert rechts ins Mittelfeld. Berlin in den ersten zwanzig Minuten mit der reiferen Spielanlage und besserer Ballkontrolle, weil Cicero und Kacar sich nach vorne einschalteten im Gegensatz zu den Gladbacher Sechsern Meeuwis und Marx, die sich mehr auf ihre Defensivaufgaben beschränkten. Allerdings kamen in der Offensive nur Schüsse von der Strafraumgrenze (Raffael, Nicu) zustande. Mit Brouwers Tor allerdings kam Gladbach in die Spur. Vor allem %-Spielcheck Gladbach Berlin über die rechte Abwehrseite der Hertha (Piszczek) ergaben sich Lücken. Mit einem Weitschuss hätte Arango (35.) Drobny fast überrascht, doch von der Schulter des Berliner Schlussmanns sprang der Ball an die Latte. Nach dem 2:0 drängte Hertha, kam jedoch viel zu selten in den Rücken der Abwehr und nur noch zum Anschluss. FAZIT Verdienter Gladbacher Sieg, weil Borussia auch noch drei Lattentreffer (Berlin einen) hatte. SPIELER DES SPIELS Roel Brouwers Durchschnittsnote 3,2 3,6 Abseits 5 2 Fouls 9 11 Gewonnene Zweikämpfe 51 % (96) 49 % (91) Ballbesitz 43 % 57 % Meiste Ballkontakte 71 Levels 86 Pejcinovic Nicht nur wegen seines zweiten Saisontreffers stark. War auch in vielen brenzligen Szenen in der Defensive zur Stelle. Führungstreffer: Der Kopfball von Roel Brouwers sitzt, Gladbach geht mit 1:0 in Front. Friedrich kommt zu spät, Drobny ist machtlos. BERLIN: Wichniarek enttäuscht erneut Nur Kacar das reicht nicht 1Teil eins der Gastspiel-Tournee (Gladbach, Kopenhagen, Bochum) brachte nichts Zählbares, aber einige Erkenntnisse. Wir haben Chancen kreiert, aber zu wenig daraus gemacht, gestand Kapitän Arne Friedrich (30). Die letzte Überzeugung, die letzte Präzision, die letzte Entschlossenheit hat gefehlt, sagte Geschäftsführer Michael Preetz. Trainer Lucien Favre sah s ähnlich: Wir brauchen mehr Willen, in den Strafraum zu gehen und mehr Qualität bei den Pässen. Wie schon beim Start gegen Hannover (1:0) traf auch in Gladbach nur Mittelfeldspieler Gojko Kacar (22). Wir müssen mehr Tore schießen und mehr Konzentration vor dem Tor haben, forderte der Serbe, der mit einem Lattenkopfball in der 87. Minute fast das 2:2 besorgt hätte: Schade, aber ich habe den Ball ein bisschen zu hoch angesetzt. Neben der Anfälligkeit der Defensive (siehe Story rechts) ist die mangelnde Präsenz im gegnerischen Strafraum das zweite große Thema beim Hauptstadt-Klub. Wie schon gegen Hannover blieb Neuerwerbung Artur Wichniarek (32) in Gladbach erneut blass. Einen Kopfball setzte er allerdings aus nicht geahndeter Abseitsposition neben das Tor (58.), sonst kam nichts. Ich war wie im ersten Spiel wieder einen Zentimeter zu spät, sagte Wichniarek. Aber so ist das als Stürmer. Man muss das Quäntchen Glück erzwingen und das will ich. Dass die Leute darauf schauen, was ich im Hertha-Trikot mache, ist klar. Das Vertrauen der Vorgesetzten in Wichniarek ist nicht endlos. Nach der Ausleihe des tunesischen Nationalstürmers Amine Chermiti (21) an den saudi-arabischen Klub Al-Ittihad für ein Jahr will Hertha noch einen Angreifer verpflichten. Das vom kicker am Donnerstag enthüllte Planspiel, Andrey Voronin (30) zurückzuholen, ist noch nicht vom Tisch, auch wenn Geschäftsführer Michael Preetz abschwächt: Liverpool mag ihn nicht ausleihen, und Andrey will sich auch nicht ausleihen lassen. Ich glaube derzeit nicht, dass wir zusammenfinden. Trotzdem: Kontakt besteht und ein Rest Hoffnung auch. Bei Liverpools 1:2-Niederlage zum Saisonstart in Tottenham am Sonntagabend durfte der für Dirk Kuyt eingewechselte Voronin (Vertrag bis 2011) nur die letzten 12 Minuten ran. Foto: Fishing 4

107 BUNDESLIGA kicker, 17. August Noch nicht happy: Louis van Gaal, mit Sportdirektor Nerlinger sowie den Assistenten Jonker und Gerland. 1Er sollte wissen, dass er am Scheideweg steht. Aaron Hunt, 22 Jahre jung, muss nun in seine Karriere den richtigen Dreh kriegen. Dies haben ihm Werders Verantwortliche klargemacht. Sollte dem veranlagten Blondschopf dies missglücken, sehen will: Weg vom Spektakel, das Jürgen Klinsmann mit seiner offensiven Spielweise erzwingen wollte, hin zum kühlen Ergebniskick. Mehr Hirn, weniger Herz. Van Gaal will nicht zaubern, sondern den Gegner kontrollieren. Keine Chancen zulassen und die wenigen vorne nutzen. So war sein Plan gegen Werder. An diesen Kurswechsel müssen sich die Spieler erst gewöhnen. Klose gibt zu: Es kann gut sein, dass wir das Konzept des Trainers noch nicht so drinhaben, wie wir wollen. Noch Schaaf überrascht mit dem Talent Hunt spielt auf Bewährung NACHGEFRAGT Özil wird bei der WM auch spielen kicker: Herr Allofs, lassen Sie Boubacar Sanogo gehen? Klaus Allofs (52, Geschäftsführer): Richtig ist, dass Interesse von St. Etienne besteht. Doch es gibt keine Veranlassung, ihn zu verkaufen. Almeida und Moreno auf der Bank, Rosenberg noch länger verletzt wir haben nur drei Stürmer, da können wir keinen abgeben. kicker: Und Özil macht die Tore. Allofs: Warum nicht? In Schalke haben sie zwar gesagt, er trifft nicht. Doch bei seinen Qualitäten war abzusehen, dass er das Gegenteil beweist. Wenn alles glattgeht, wird Mesut bei der WM dabei sein und ich gehe davon aus, dass er auch spielt. droht ihm, dass er als ewiges Talent in die Annalen eingeht. Also ein neuer Versuch mit Hunt. Wie vor zwei jahren, wie vor einem Jahr, als auch Verletzungen so manche Pläne mit dem Youngster durchkreuzten. Überrascht zeigte sich Hunt, als er am Vormittag des Spieltags in München von seiner Nominierung erfuhr. Für Hugo Almeida, der den Grund für seine Herausnahme nannte: Ich hatte Schmerzen am rechten Fuß. Hunt als Almeida-Ersatz. Als hängende Spitze im Schaaf schen Koordinatensystem. Mit diesem Auftrag: Ich sollte Tymoshchuk bei Vorstößen bremsen. Der Bremer spielte passabel, unauffällig, mit zwei starken Szenen, beispielsweise der Vorarbeit bei Özils Tor. Ich habe lange nicht mehr vorn gespielt, erläuterte der Offensiv-Allrounder seine Anpassungsprobleme. Sein Vertrag läuft aus. Hunt spielt um seine Zukunft bei Werder. Die Bosse wollen Leistung von dem Junioren-Nationalspieler sehen, ein Level, wie es Kollege Mesut Özil erreicht hat. Sie trauen es dem Eigengewächs zu, wünschen sich dessen endgültigen Durchbruch. Also: Hunt spielt auf Bewährung. Foto: Getty Images/Baron aber ist in München keine Unruhe zu spüren. Die würde erst aufkommen, sollten die Bayern am Samstag in Mainz verlieren. Eine Story über Franck Ribery lesen Sie auf Seite 41 Foto: Ulmer Olic erhöht den Druck Klose: So muss er um seinen Platz zittern 1Miro Klose redete Klartext. Mit meiner Leistung, sagte er, war ich nicht zufrieden. Konnte er auch nicht sein, denn für ihn ging bis zur Pause wenig gegen seinen Ex-Klub Werder. Dann wurde er gegen Ivica Olic ausgetauscht, und der Kroate machte sofort da weiter, wo er gegen Hoffenheim aufgehört hatte: Er drehte auf, war viel unterwegs, immer gefährlich. Nur mit dem Tor klappte es diesmal nicht, trotz einiger guter Chancen. Nach zwei Spieltagen ist der Neuzugang der klare Punktsieger gegen Klose, der eigentlich gesetzt ist, schon jetzt aber um seinen Platz zittern muss. Olic gibt Vollgas. Ich bin in guter Form, sagt er. Ob er überrascht war, dass er nach seiner Drei-Tore-Woche (eins für Bayern, zwei für Kroatien) trotzdem auf der Bank saß? Das, meinte Olic, behalte ich besser für mich. Sein Lachen aber verriet: Er sieht sich in München auf einem guten Weg. ANZEIGE Blond vor blond: Bremens Aaron Hunt hat den Ball, der Neu-Münchner Anatoliy Tymoshchuk versucht, ihn zu erobern.

108 BUNDESLIGA kicker, 17. August MÜNCHEN: Der Franzose legt sich mit van Gaal an, beendet aber zugleich alle Wechselgerüchte Stress bei Bayern: Ribery will kein Zehner sein 1Die erste Szene war sofort wieder erste Sahne. Der Ball klebte an seinen Füßen, Franck Ribery legte ihn am verdutzten Clemens Fritz vorbei und flankte nach innen, wo Olic es nicht schaffte, Wiese zu überwinden. Trotzdem gab es Szenenapplaus. Für Ribery, den Zauberer, die Attraktion der Bundesliga. Früher als geplant hatte Louis van Gaal den Franzosen gegen Bremen ins Spiel gebracht. Ribery wirbelte nicht 20 Minuten, sondern fast eine halbe Stunde. Mehrfach blitzte sein Können auf, den Siegtreffer aber schaffte auch er nicht. Das Urteil seines Chefs fiel deshalb kritisch aus: Franck Ribery ist ein sehr guter Spieler, aber ihm fehlt der Rhythmus, sagte van Gaal, er hatte eine sehr gute Aktion, aber auch viele Ballverluste. Das 1:1 gegen Werder, es könnte der Beginn einer schwierigen Partnerschaft gewesen sein. Hier van Gaal, Systemverfechter und Ordnungsfreak. Da Ribery, Systemvernachlässiger und Freiheitsfreak. Als er kam, ging er sofort auf die linke Seite. Schweinsteiger, dort vorgesehen, rückte zwangsweise ins Zentrum. Ein klares Signal an den Trainer, der zuvor betont hatte, dass er Ribery in seinem mit Raute als klassische Nummer 10 sieht. Van Gaals Begründung: Er ist dort näher am Tor, kann seine Kreativität auf zwei Seiten nutzen. Ribery sieht das völlig anders: Ich habe zwar diese Position zentral schon gespielt, ziehe es aber vor, auf links zu spielen. Ich fühle mich dort wohler, da habe ich mehr Platz. Von dort aus kann ich meine Dribblings machen, von dort aus kann ich gefährliche Situationen kreieren. Darüber will ich mit dem Trainer auch sprechen. Nun darf man vermuten, dass van Gaal das nicht so toll finden wird. Kein Spieler kann machen, was er will, hatte der Holländer am Donnerstag im großen kicker- Ich fühle mich links wohler, da habe ich mehr Platz. Darüber will ich mit dem Trainer auch sprechen. FRANCK RIBERY Interview betont. Was Ribery aber am Sonntag, bei Telefoot im französischen Fernsehen von sich gab, wird dem Holländer besser gefallen: Er beendete alle Wechselspekulationen. Ich bin immer noch bei Bayern und jetzt sind die Türen zu, verkündete Ribery und fügte hinzu: Es nervt. Ich habe nie gesagt, dass ich zu Real gehen möchte. Wenn ich hätte gehen wollen, hätte ich etwas gesagt. Jetzt können sich die Klubs ihre Angebote sparen. Neben Madrid, so der Franzose, seien auch der FC Barcelona, Manchester United und der FC Chelsea an ihm interessiert gewesen. In der Bundesliga ist Ribery nach vielen Verletzungen und Aufgeregtheiten damit endgültig zurück. Ich fühle mich sehr gut, sagt er, ich bin froh, dass ich wieder spielen kann. In einem Punkt gibt er van Gaal sogar recht: Ich brauche Spielrhythmus, daran muss ich arbeiten, damit ich am Samstag von Anfang an dabei sein kann. In Mainz wartet dann die nächste Aufgabe. Die Positionsdebatte wird derweil spannend bleiben. Bei der EM stellte Frankreichs Coach Raymond Domenech Ribery auf die rechte Seite. Das passte dem gar nicht. Bei Bayern musste er 2007 beim 1:3 in Stuttgart auch dort spielen und tat dies recht lustlos. Ribery macht, was er will. Weil er weiß: Ohne sein Genie ist sein Team nur die Hälfte wert. BERND SALAMON ANZEIGE Foto: Rauchensteiner Noch mit Schatten beim Saisondebüt: Franck Ribery spielte gegen Werder, aber auf einer Position, die er nicht behalten möchte.

109 INTERNATIONAL 48 kicker, 17. August 2009 ENGLAND: Reminiszens an verstorbenen Jarque Fabregas und Co. geben eindrucksvolle Antwort 1Keine spektakulären Neuzugänge, Kolo Touré und Emmanuel Adebayor an Manchester City verloren. Nach einer ohnehin durchwachsenen Saison für die Verhältnisse und Ansprüche des FC Arsenal schienen die Gunners schwierigen Zeiten entgegenzusehen, was in ihren Dimensionen bedeutet, um Platz vier kämpfen zu müssen. Nach einem Spieltag sind zwar Prognosen dieser Art noch nicht völlig in den Papierkorb zu werfen, doch mit dem 6:1 beim FC Everton gaben Kapitän Cesc Fabregas und seine Kollegen zumindest eine eindrucksvolle Antwort auf Untergangsszenarien aller Art. Denn die Toffees wurden auch zum Kreis der Mannschaften gezählt, die der Truppe von Trainer Arsene Wenger das Leben schwermachen wollen. So aber musste Evertons Coach David Moyes nach diesem Debakel heftige Kritik üben, und klammerte auch sich selbst nicht aus: Es gibt gar keine Entschuldigungen dafür. Die Spieler müssen die Verantwortung übernehmen. Aber ich ebenso. Ich muss sie besser trainieren. Deutliche Worte fand auch sein Kollege Wenger. Erst hatte uns keiner auf der Liste, jetzt sind wir wieder der Superfavorit. Für uns aber ist nur wichtig, was wir wissen und nicht, was andere Leute sagen. Ansonsten konnte der Franzose nur strahlen, so stark präsentierte sich seine Elf: Denilson, der neue, überragend auftrumpfende Innenverteidiger Thomas Vermaelen und William Gallas machten schon vor der Pause alles klar, ehe Fabregas (2) und Eduardo das halbe Dutzend voll machten. Fabregas war nach seinem zweiten Treffer zur Bank gelaufen und präsentierte ein Trikot mit dem Namenszug seines Landsmanns Dani Jarque. Der Profi von Espanyol Barcelona war am Samstag vor einer Woche verstorben. Fabregas übrigens wird dem FC Arsenal (vorerst) erhalten bleiben, denn der FC Barcelona hat für diesen Sommer seine Bemühungen eingestellt, sein ehemaliges Talent zurückholen zu wollen. Allerdings könnte es ähnlich wie nun bei Cristiano Ronaldo und Real Madrid auch erst im Jahr darauf mit einem Transfer klappen. Stilles Gedenken: Fabregas (li.) und Eboué mit der Nummer 21 dieses Trikot trug der verstorbene Spanier Dani Jarque bei Espanyol. Arsenals 6:1 war der höchste Auswärtssieg der Gunners seit dem 7:0 gegen Standard Lüttich (1993), ihr höchster Erfolg in der Fremde in der Liga seit 1935 (7:1 gegen Aston Villa) und seit 1999 in der Premier League (6:1 in Middlesbrough). Zudem war es der höchste Startsieg in England seit Liverpools 6:1 gegen Crystal Palace im Jahr Everton verlor zuletzt vor 51 Jahren daheim 1:6. Der Gegner damals: der FC Arsenal... KEIR RADNEDGE Foto: Getty Images/Regan SCHOTTLAND: Leichter Celtic-Sieg in Aberdeen Andreas Hinkel in der Zwickmühle 1Andreas Hinkel steckt in der Zwickmühle. Sollte der 27-jährige deutsche Nationalspieler von Celtic Glasgow in den Play-offs zur Champions League gegen den FC Arsenal überzeugen, steigert dies automatisch das Interesse am Rechtsverteidiger in der englischen Premier League. So buhlt derzeit Hull City um Hinkel, bietet etwa zwei Millionen Euro. Doch vor den beiden Begegnungen mit Arsenal wird s keinen Wechsel geben, hat Celtic-Coach Tony Mowbray schon mal klargestellt. Der konnte sich am Wochenende über den lockeren 3:1-Auftaktsieg bei Aberdeen mit einem starken Hinkel freuen. Zwei Treffer von McGeady und einer von McDonald sorgten schon in der ersten Hälfte für klare Verhältnisse, der Gegentreffer von Aluko, der 2008 auch im UEFA-Cup gegen Bayern München traf, war nur Ergebnis-Kosmetik. In der Vorsaison unterlagen die Grün-Weißen im Pittodrie Stadium noch mit 2:4 Toren, eine jener Niederlagen, die am Ende den Titel kosteten. Nach der Vorstellung am Samstag sieht Mark McGhee, der Ex-HSV-Stürmer ist Neu-Trainer in Aberdeen, durchaus Chancen für Celtic gegen den FC Arsenal. Wenn Celtic gegen Arsenal so auftritt wie hier, sehe ich durchaus Möglichkeiten des Weiterkommens, meinte der 52-jährige Coach. Weniger optimistisch ist McGhee dagegen bezüglich der schottischen Liga. Die finanzielle Kluft zwischen Celtic, Rangers und den Hearts und den anderen Klubs ist gewaltig und geht zu Lasten der Qualität, stöhnt McGhee, der keinen Transfer tätigen konnte. Im Gegenteil: Ihm droht sogar noch der Verlust von Nationalstürmer Lee Miller, für den Middlesbrough etwa 1,5 Millionen Euro bietet. PHIL GORDON NEWS Zenit St. Petersburg sucht den Nachfolger des in der Vorwoche entlassenen Niederländers Dick Advocaat (62) vorrangig in Italien. Als Favorit gilt Roberto Mancini (44, bis 2008 bei Inter Mailand), gehandelt wird auch Luciano Spalletti (50, derzeit AS Rom). Nach kicker-informationen ist Aserbaidschans Nationalcoach Berti Vogts (62) dort kein Thema. Lionel Messi (22) wird dem FC Barcelona zum Saisonauftakt am 31. August gegen Gijon fehlen. Grund: Das wegen Barcas Supercup-Auftritt gegen Schachtjor (28. August) verschobene Match fällt in die FIFA-Abstellungsfrist für das WM- Qualifikationsspiel Argentiniens gegen Brasilien am 5. September. Ottmar Hitzfeld (60) bleibt bis Juni 2012 Trainer der Schweizer Nationalmannschaft. Er verlängerte seinen Vertrag mit dem Verband vorzeitig um zwei Jahre. David Beckham (34) hat beim 0:2 der LA Galaxy gegen Seattle Sounders nach 17 Minuten wegen groben Foulspiels Rot gesehen. Es war Beckhams erster Platzverweis in der MLS. Anorthosis Famagusta hat den Vertrag mit dem deutschen Abwehrspieler Christian Alder (30) nach nur zwei Wochen wieder aufgelöst. Coach Ernst Middendorp (50) hatte den Kapitän von Drittliga-Absteiger VfR Aalen zum letztjährigen Champions-League-Teilnehmer Zyperns geholt. Kurz nach der Vertragsunterzeichnung hatte sich Famagusta von Middendorp getrennt. Nun muss auch Alder wieder gehen. Pierluigi Collina (49), Italiens Schiedsrichter-Koordinator, will seine Unparteiischen großzügiger pfeifen lassen. Die Schiedsrichter werden den Spielfluss in der neuen Saison nur noch unterbrechen, wenn es unabdingbar ist, erklärte der ehemalige Star-Schiedsrichter.

110 2. BUNDESLIGA 62 kicker, 17. August 2009 SpVgg Greuther Fürth FSV Frankfurt 4:0 (1:0). Greuther Fürth: Loboué (3) Trainer: Möhlmann Schröck (3) Biliskov (3) Karaslavov (3) Hrgovic (3) Caligiuri (1) Nehrig (2) Prib (2) Y. Mokhtari (3) Allagui (2,5) Nöthe (1) Junior Ross (6) Cenci (5,5) Kujabi (4,5) Ledgerwood (6) Coulibaly (4,5) O. Mokhtari (5,5) Voigt (6) Husterer (4,5) Gledson (6) Ledesma (6) Frankfurt: Klandt (4) Trainer: Oral Eingewechselt: 78. Müller ( ) für Schröck und Sailer ( ) für Nöthe, 86. Schahin ( ) für Allagui 46. Diakité (5,5) für Ledgerwood, 65. Klitzpera ( ) für Husterer, 66. Simac ( ) für O. Mokhtari Reservebank: Fejzic (Tor), Falkenberg, Mauersberger, Serdarusic Stahl (Tor), Pintol, Bouhaddouz, Taylor Tore: 1:0 Y. Mokhtari (21., Vorarbeit Nöthe), 2:0 Nehrig (47., Allagui), 3:0 Nöthe (56., Prib), 4:0 Nöthe (61., Nehrig) SR: Christ (Kaiserslautern), Note 2, ohne Probleme in einer leicht zu leitenden Partie. Zuschauer: 6230 Gelbe Karten: Coulibaly, Klandt, Gledson, Kujabi Spieler des Spiels: Marco Caligiuri, als Sechser kann man es nicht besser machen. VON AXEL HEIBER UND FLORIAN JENNEMANN Die Frankfurter erwiesen sich als Aufbaugegner für kompakte Fürther, die die Partie bis auf eine Szene (13., Loboué hält gegen Coulibaly) kontrollierten und spätestens nach der Pause dominierten. Der FSV war da nicht mehr als ein Spielball der Gastgeber. Hätten Nehrig, Nöthe und Co. konsequent bis zum Schluss gespielt, wären mehr als die vier Treffer herausgesprungen. Defensiv präsentierte sich Frankfurt als Torso, offensiv waren nur Alibi-Aktionen zu sehen ohne Engagement, ohne Zweikämpfe, auch ohne den Willen, sich zu wehren. GREUTHER FÜRTH Nöthe trifft doppelt, Mokhtari warnt 1Die Nerven waren angespannt. Pleite in Kaiserslautern, Cottbus und Bielefeld vor der Brust. Ein Fehlstart drohte und wurde eindrucksvoll umgangen. 4:0 gegen den FSV. Mit einer starken rechten Seite (Bernd Nehrig: Mit Schröck verstehe ich mich blind ), mit einem neuen System (Raute), mit Youssef Mokhtari hinter den Spitzen ( Man muss jedem Spieler die Chance geben, seine Stärken auszuspielen ). Da zudem Marco Caligiuri als Sechser brillierte, Neuzugang Christopher Nöthe das 1:0 vorbereitete und selbst zweimal traf, war alle Kritik wie weggeblasen. Nehrig betont: Wenn wir unsere Leistung abrufen, hat es jeder Gegner schwer. Und trotzdem darf der klare Erfolg kein Maßstab sein. Mokhtari sagt: Wir müssen es schnellstens abhaken, mit Cottbus wartet ein harter Brocken. Gegen Frankfurt, seinen Ex- Verein, traf er zur Führung. Gegen Cottbus, auch ein Ex-Verein, bedarf es einer Steigerung. Es ist noch bei allen Luft nach oben, so der 30-Jährige. FRANKFURT Kollektives Koma : Reisig ist entsetzt 1Nach der desolaten Leistung bei Greuther Fürth ist beim FSV Frankfurt der Fehlstart in die Saison perfekt, Spieler und Verantwortliche wirken ratlos. Geschäftsführer Bernd Reisig zürnte: Diese Leistung war absolut katastrophal, ein kollektives Koma. Ich werde nicht mit der Mannschaft zurückfahren, sonst habe ich die Staatsanwaltschaft am Hals. In der vergangenen Saison wurden wir nicht ein einziges Mal so vorgeführt. Kapitän Sead Mehic, der aufgrund einer Sehnenentzündung im Knöchel das Spiel von der Tribüne aus verfolgte, wirkte auch noch am Sonntag schockiert: Das hat mich erschreckt, mit so etwas hätte ich nicht gerechnet. Der 34-Jährige, der am heutigen Montag ins Mannschaftstraining zurückkehren will, fordert vor dem richtungweisenden Spiel gegen Paderborn ein anderes Auftreten. Wir müssen über den Kampf ins Spiel finden und kompakt stehen. Anders können wir gar nicht spielen, erklärt der Mittelfeldakteur. JULIAN FRANZKE Am heutigen Montag um Uhr auf dem Tivoli: Alemannia Aachen FC St. Pauli Seeberger: Euphorie und Taktik Ebbers vor doppelter Rückkehr 1Trainiert haben die Alemannen schon mehrmals im neuen Tivoli, am letzten Freitagabend sogar um Uhr unter Flutlicht. Auch ein offizielles Testspiel haben sie bereits in ihrer brandneuen Heimspielstätte absolviert (2:2 gegen Lierse SK) allerdings vor leeren Rängen. Daher ist die Vorfreude auf das erste Spiel vor Zuschauern im ausverkauften Tivoli gegen St. Pauli heute Abend bei Jürgen Seeberger (Foto) und seinen Jungs nach wie vor ungebrochen. Mehr noch: Sie wächst förmlich von Minute zu Minute an. Der Spannungsbogen bis zum Anpfiff ist da. Alle Spieler, die dabei sein dürfen, sind extrem begeistert, sagt der Alemannia-Trainer. Dabei weiß der 44-Jährige sehr wohl, dass der FC St. Pauli ein gefährlicher Gegner ist, der nach oben will. Und er weiß auch, dass es selbst im ersten Spiel einer neuen Ära für Aachen nur um drei Punkte geht. Aber als Euphoriebremser will sich Seeberger erst gar nicht versuchen, denn: Jeder wird euphorisiert sein, wenn er hier einläuft. Das geschieht ganz automatisch. Außerdem müsse es ja gar nicht so schlecht sein, wenn die Spieler noch euphorischer in die Zweikämpfe gehen. Vorausgesetzt, sie halten sich an die Taktik. Wer das tun soll, dürfte bis auf die linke Mittelfeldposition klar sein. Für den gelb-rot-gesperrten Manuel Junglas wird Florian TV Müller wohl wieder von dort nach rechts rutschen. Und links konkurrieren Patrick Milchraum und Daniel Adlung um den frei gewordenen Platz. HOLGER RICHTER Aachen: 1 Stuckmann 28 Casper, 5 Szukala, 19 Olajengbesi, 32 Achenbach 16 Müller, 10 Burkhardt, 21 Fiel, 26 Milchraum 8 Nemeth, 9 Auer Live auf DSF und Sky Montag, ab Uhr 1Das Auswärtsspiel in Aachen sorgt bei St. Pauli für gesteigerte Vorfreude. Mit Marius Ebbers (Foto), Matthias Lehmann, Florian Bruns und Ralph Gunesch kehren gleich vier Spieler an ihre alte Wirkungsstätte zurück. Die drei Jahre bei der Alemannia waren meine schönste Zeit als Profi, sagt Ebbers, der nach seinem Nasenbruch und einem Kurzeinsatz zum Auftakt gegen Ahlen (2:1) wieder in die Startelf drängt. Gut möglich daher, dass Holger Stanislawski sein System umstellt und statt des gegen defensiv orientierte Ahlener praktizierten nun im spielen lässt. Taktisch wie auch personell verfügt der Trainer über zahlreiche Optionen. Neben Ebbers, der im Angriff Rouwen Hennings verdrängen könnte, meldete sich auch Spielmacher Charles Takyi nach überstandener Grippe wieder gesund. Die Auswahl ist groß. Es wird Härtefälle geben, weiß Stanislawski. Zu den wenigen, die ihren Platz sicher haben, gehört Lehmann. Es wird ein besonderes Spiel für mich, sagt der 26-Jährige, der in der Vorsaison noch die Kapitänsbinde bei der Alemannia getragen hatte, sich dann aber mit Trainer Jürgen Seeberger überwarf und ging. Ich komme nicht im Zorn. Zumal sich Aachen gegen St. Pauli immer schwergetan hat. Die Hamburger kommen mit breiter Brust, wollen den zweiten Sieg im zweiten Spiel. So einen Start legten sie in der 2. Liga erst einmal hin: in der Saison 2000/01, an deren Ende der Bundesliga-Aufstieg stand. LUTZ WÖCKENER St.Pauli: 25 Hain 24 Rothenbach, 4 Morena, 16 Thorandt, 32 Drobo-Ampem 17 Boll 8 Bruns, 13 Takyi, 20 Lehmann, 23 Naki 9 Ebbers

111 REGIONALLIGA NORD kicker, 17. August SPIELTAG 1. FC Magdeburg Hamburger SV II 0:0 Chemnitzer FC SV Babelsberg 03 2:1 (1:0) FC Oberneuland VFC Plauen 2:2 (0:1) VfL Wolfsburg II Wilhelmshaven 2:0 (0:0) Tennis Borussia Hansa Rostock II 1:3 (0:0) ZFC Meuselwitz Türkiyemspor 1:3 (0:1) Hertha BSC II Hannover 96 II 0:2 (0:1) Goslarer SC 08 VfB Lübeck 1:3 (0:2) Montag, 17. August (18 Uhr): FC St. Pauli II Hallescher FC ( -, - ) TABELLE 1. VfL Wolfsburg II 2 6: Hansa Rostock II 2 6: VfB Lübeck 2 4: Chemnitzer FC 2 4: Hallescher FC 1 3: Hannover 96 II 1 2: Tennis Borussia (N) 2 3:3 3 Türkiyemspor Berlin 2 3: Hamburger SV II 2 1: FC Magdeburg 2 1: FC Oberneuland 2 4: SV Babelsberg : ZFC Meuselwitz (N) 2 2:4 1 SV Wilhelmshaven 2 2: Hertha BSC II 2 0: VFC Plauen 2 2: FC St. Pauli II (N) 0 0: Goslarer SC 08 (N) 2 1: SPIELTAG Dienstag, 18. August (19 Uhr): Hannover 96 II Chemnitzer FC (1:1, 1:1) Freitag, 21. August (19 Uhr): VFC Plauen Tennis Borussia ( -, - ) W haven Oberneuland (19.30) (1:0, 2:3) Samstag, 22. August (14 Uhr): Rostock II Meuselwitz (13.30) ( -, - ) VfB Lübeck Hamburger SV II (1:0, 1:2) SV Babelsberg VfL Wolfsburg II (0:0, 2:0) Goslarer SC 08 FC St. Pauli II ( -, - ) Sonntag, 23. August (13.30 Uhr): Hallescher FC Hertha BSC II (2:2, 0:0) Dienstag, 25. August (19 Uhr): Türkiyemspor 1. FC Magdeburg (2:0, 0:2) PERSONALIEN 1. FC MAGDEBURG Neuzugang Denis Wolf (26, FC Rot- Weiß Erfurt) laboriert an einem Syndesmosebandanriss im rechten Bein und fällt voraussichtlich mindestens weitere acht Wochen aus. FC HANSA ROSTOCK II Die Abwehrspieler Uwe Ehlers (34) und Felix Freitag (22) haben ihre Verletzungen auskuriert, weisen aber noch Trainingsrückstand auf. TÜRKIYEMSPOR Mittelfeldspieler Yuki Okamoto (26, Mittelfußbruch) fällt vier bis sechs Wochen aus. ZFC MEUSELWITZ Abwehrchef Daniel Ferl (29, Muskelverhärtung) konnte spielen. Dynamisch: Michael Schulze (vorn) gegen Patrick Reinsch vom SVW. DIE SPIELE IN DER STATISTIK 1. FC Magdeburg Hamburger SV II 0:0 Magdeburg: Tischer Probst, Gaebler, Littmann, S. Neumann Watzka, Zander, Bauer (81. Verkic), Racanel (46. Siga) Tüting Vujanovic Trainer: Baumgart Hamburg: Mickel Maier, Leschinski, K.-F. Schulz, Pressel Rados (89. Beister), Keita, Kazior, Torun Arslan, Choupo-Moting (90. Franke) Trainer: Cardoso SR: Winkmann (Kerken) Zuschauer: 7926 Gelbe Karten: Zander, Probst Rados, Maier, Leschinski FC Oberneuland VFC Plauen 2:2 (0:1) Oberneuland: Ceglarek Pekrul, Mandic, Dreyer, Posipal (77. Beck) Laabs, Block (69. Titz), B. Muzzicato, Cornelius Bilgin (59. Rose), Karapetian Trainer: Amiq Plauen: Person Six, Boden, M. Hoffmann, Wendler Bachmann (78. K. Zimmermann), R. Schulze (66. Hoßmang), Paulick, A. Müller (66. Fardjad-Azad) Sonnenberg, Schindler Trainer: Andreev Tore: 0:1 Sonnenberg (25.), 1:1 Cornelius (51.), 1:2 Schindler (52.), 2:2 Dreyer (56.) SR: Sevinc (Dortmund) Zuschauer: 150 Gelbe Karten: Posipal, Cornelius, Karapetian Six Rote Karte: Dreyer (71., Notbremse) Chemnitzer FC Babelsberg 2:1 (1:0) Chemnitz: Klömich Unversucht, Richter, Wilke, T. Becker Boltze (76. Garbuschewski), Vrtelka, Reinhardt, Löwe (82. Liebers) D. Jansen (84. Benduhn), Hampf Trainer: Schädlich Babelsberg: Unger Weidlich, Laars, Surma, Dojahn Ergirdi, Civa (75. P. Moritz), Prochnow (46. Kocer) A. Müller Frahn, Kilicaslan (75. Hebisch) Trainer: Demuth Tore: 1:0 Löwe (41.), 1:1 Civa (48.), 2:1 Foto: Bisch WOLFSBURG W HAVEN: Spitze verteidigt Köstner lobt nur Torwart Hitz 1Der VfL Wolfsburg II bleibt vorn. Mit dem 2:0-Sieg über Wilhelmshaven hat die Bundesliga-Reserve des Deutschen Meisters seine Spitzenposition verteidigt. Sefa Yilmaz und Mike Könnecke trafen gegen das Team von der Nordsee. In der ersten Halbzeit sah es für die Wölfe gar nicht so gut aus. Die Gäste gaben den Takt vor und ließen keine Wolfsburger Möglichkeiten zu. Im Gegenteil: Wie schon in der Vorwoche gegen Chemnitz bestimmten die Gäste das Tempo, ließen das Team von Trainer Lorenz- Günther Köstner kaum ins Spiel kommen. Da waren wir mal wieder zu unkonzentriert, haben schlecht D. Jansen (61.) SR: Blos (Altbach) Zuschauer: 3321 Gelbe Karten: Unversucht, Reinhardt Ergirdi, Kilicaslan, A. Müller Gelb-Rote Karte: Kocer (86.) Tennis Bor. H. Rostock II 1:3 (0:0) Tennis Borussia: Stillenmunkes Austermann (66. Anuk), M. Neubert, Turan, Ahmetcik Özgöz (66. Griesert), Below, Duran Breitkopf Landu-Tubi, Yigitusagi Trainer: Herbst Rostock: Kerner Pett, Pittwehn, Gusche, Zittlau Albert, Rahmig, R. Lange, D. Becker (88. Rausch) Bolivard (77. Kremer), Breu (57. Haufe) Trainer: Rietentiet Tore: 0:1 Bolivard (57.), 0:2 Stillenmunkes (62., ET), 0:3 D. Becker (70.), 1:3 Yigitusagi (82.) SR: Born (Halstenbek) Zuschauer: 369 Gelbe Karten: Austermann, Landu-Tubi Rahmig Wolfsburg II Wilhelmshaven 2:0 (0:0) Wolfsburg: Hitz M. Schulze, Reiche, Klamt, Karimow Evljuskin, Schlimpert (46. Laas) S. Yilmaz, Riemer Könnecke (87. Ahlschwede), Klos (59. Polter) Trainer: Köstner Wilhelmshaven: Weis L. Neubert, Nennhuber, Balic (77. Karli), Ro. Stark Bärje (55. Fiore), Puttkammer, Meier, Reinsch (64. Habben) Moslehe, Wegner Trainer: Steinbach Tore: 1:0 S. Yilmaz (72.), 2:0 Könnecke (85.) SR: Sönder (Kiel) Zuschauer: 120 Gelbe Karten: Riemer Ro. Stark nach vorne gespielt, bemängelte der Coach, Einzig die beiden guten Paraden von Keeper Marvin Hitz lobte der Trainer. Nach dem Wechsel traten die Youngster von Köstner aggressiver auf, machten die Räume eng. In der 72. Minute folgte dann die verdiente Führung. Einen langen Abwurf von Hitz spielte Daniel Reiche direkt auf Yilmaz, der den Ball mit der Fußspitze an SCW-Keeper André Weis vorbei ins Tor spitzelte. Jetzt machten die Gäste das Spiel auf und kassierten prompt den zweiten Gegentreffer: Sergej Evljuskin bediente Polter, der auf Könnecke ablegte 2:0. DIETER KRACHT Meuselwitz Türkiyemspor 1:3 (0:1) Meuselwitz: Dix Baum, F. Müller, Kotowski, Ferl Weinert (73. P. Brendel), Pikl (59. Ivanov), Riese (59. Mi. Rudolph), Oswald Gasch, Bocek Trainer: Halata Türkiyemspor: Köhlmann Lichte, Doymus, Grossert, Teichmann (19. Cabuk) Steinwarth, Zemlin (85. Novacic), Koc, Schimmelpfennig Amachaibou, Cankaya (71. Sentürk) Trainer: Aksoy Tore: 0:1 Grossert (14., HE), 0:2 Schimmelpfennig (64.), 0:3 Amachaibou (79.), 1:3 Ivanov (84.) SR: Achmüller (Bad Füssing) Zuschauer: 1372 Gelbe Karten: Riese, Oswald Zemlin Hertha BSC II Hannover 96 II 0:2 (0:1) Hertha: Gäng Lemke, Schalle, Neumann, Knoll Hoeneß, Perdedaj Riedel (63. Stephan), Bigalke (73. Martens), Holland Boyd (63. Torunarigha) Trainer: Heine Hannover: Jensen Hilker, Hofmann, Balogun, Celikyurt Hahne Boachie (85. Hoose), Ernst, Bopp (78. Aycicek) J. Lindner (84. Büchler), Zizzo Trainer: Bergmann Tore: 0:1 J. Lindner (38.), 0:2 Hahne (87., FE) SR: Schwermer (Magdeburg) Zuschauer: 106 Gelbe Karten: Lemke, Perdedaj Goslarer SC 08 VfB Lübeck 1:3 (0:2) Goslar: Möhlenbrock Wilking, Doll (57. Kolm), Scheinpfl ug, Endres Bormann (64. Szweda), Uluisik, Dähling, Lipke Binder (51. Ndjock), Fischer Trainer: Barjaktarevic Lübeck: Semghoun Bergmann (25. G. Lange), Wehrendt (15. Peters), Marheineke, Hohnstedt N. Lange, Helmke Richter, Landerl (77. R. Lindner), Sachs Henning Trainer: Schubert Tore: 0:1 Sachs (30.), 0:2 Richter (45.), 0:3 Peters (60.), 1:3 Lipke (65.) SR: Bärmann (Leipzig) Zuschauer: 600 Gelbe Karten: keine

112 REGIONALLIGA WEST 68 kicker, 17. August SPIELTAG Düsseldorf II Wormatia Worms 1:1 (0:1) 1. FC Saarbrücken Eintr. Trier 1:3 (0:1) VfL Bochum II M gladbach II 4:1 (3:0) Waldh. Mannheim Leverkusen II 3:1 (1:1) Bonner SC 1. FC Köln II 0:1 (0:0) 1. FC K lautern II Pr. Münster 1:0 (1:0) 1. FSV Mainz 05 II Spfr. Lotte 1:7 (1:3) SC Verl SV Elversberg 1:1 (1:1) Montag, 17. August (19.30 Uhr): FC Schalke 04 II RW Essen (2:1, 0:4) TABELLE 1. SV Elversberg 2 7:1 4 Spfr. Lotte 2 7: VfL Bochum II 2 4: Eintracht Trier 2 5: FC Köln II 2 3: Rot-Weiss Essen 1 2: Waldhof Mannheim 2 4: FC Kaiserslautern II 2 1: Bor. M gladbach II 2 3: FSV Mainz 05 II 2 3: Fort. Düsseldorf II (N) 2 3: SC Verl 2 1:1 2 Wormatia Worms 2 1: FC Schalke 04 II 1 2: Bonner SC (N) 2 2: Bayer Leverkusen II 2 3: Preußen Münster 2 1: FC Saarbrücken (N) 2 1: SPIELTAG Freitag, 21. August (19 Uhr): Spfr. Lotte 1. FC K lautern II (0:5, 1:3) Pr. Münster FC Schalke 04 II (3:0, 1:1) Eintracht Trier SC Verl (0:0, 0:3) Wormatia Worms Bonner SC ( -, - ) Bor. M gladbach II Mainz 05 II (1:0, 2:1) Samstag, 22. August (14 Uhr): SV Elversberg Fort. Düsseldorf II ( -, - ) SV Waldhof VfL Bochum II ( -, - ) Leverkusen II 1. FC Köln II (15.00) (1:3, 0:2) Sonntag, 23. August (14 Uhr): RW Essen 1. FC Saarbrücken ( -, - ) PERSONALIEN ROT-WEISS ESSEN Teamchef Thomas Strunz (41) hat für das Derby am Montag auf Schalke denselben 18-Mann-Kader nominiert wie gegen Kaiserslautern II. SPORTFREUNDE LOTTE Sebastian Lodter (31) fehlte in Mainz wegen eines Nasenbeinbruchs. SV WALDHOF MANNHEIM Roger Pandong (25, SVN Zweibrücken) erhielt mit Amateur-Status die Spielberechtigung. Der SVW muss sich bis 31. August entscheiden, ob er verpflichtet wird. FC SCHALKE 04 II Denis Lapaczinski (27) trainiert nach seiner Innenmeniskusverletzung wieder, ist gegen RWE aber keine Option. Auch Murat Turhan (22) und Florian Thorwart (27) fallen verletzt aus. Erzielt den ersten Saisontreffer für den SC Verl: Chamdin Said. DIE SPIELE IN DER STATISTIK Düsseldorf II W. Worms 1:1 (0:1) Düsseldorf: Nettekoven L. van den Bergh, Haas (80. Ouro-Gnaou), Altenbeck, Zent Kadah (90./+1 Michalsky), Ari (89. Turhan), Hampel, Schmitz Gaus, Abelski Trainer: Vucic Worms: T. Müller Dal. Gataric, Lang, Roesner, Krettek Dan. Gataric (79. Heidenmann), Schröer, Mpassy-Nzoumba, Kassem-Saad Bolm (69. Aslan), Monetta Trainer: Koch Tore: 0:1 Dan. Gataric (7.), 1:1 Kadah (90.) SR: Weickenmeier (Mühlheim) Zuschauer: 512 Gelbe Karten: L. van den Bergh, Schmitz, Hampel Schröer, Bolm, Monetta, Aslan Saarbrücken Eintr. Trier 1:3 (0:1) Saarbrücken: Müller Kohler (83. Strohmann), Mann, Lerandy, Otto Zeitz, N. Zimmermann (77. Mozain), Weißmann, Brückerhoff (55. Schug) Grgic, Petry Trainer: Ferner Trier: Kronholm Schulz, Cinar, Dingels, Rakic Anicic (70. Bauer), Anfang (76. Eckstein), Ay, Wagner (51. Kempny) Risser, Senesie Trainer: Basler Tore: 0:1 Senesie (44., FE), 0:2 Senesie (50.), 1:2 Weißmann (63.), 1:3 Senesie (89.) SR: Dr. Drees (Münster-Sarmsheim) Zuschauer: 6300 Gelb: Petry, Weißmann Wagner, Cinar, Schulz Bochum II M gladbach II 4:1 (3:0) Bochum: Esser Duah, Kalina, Fabian, Pellowski Vogt (78. Mengert), Zech, Grote, Eilers (64. Semlits) Prokoph, M. Aydin (83. Rzatkowski) Trainer: Michaty M gladbach: Blaswich Dams (25. Engin), Vogel, von der Weth, Dorda Damahou, Schlösser, Pirschel, Alberman (46. Kacar) Pisano (69. Platzek), Podszus Trainer: Wohlers Foto: imago/dünhölter VERL ELVERSBERG: SCV nur 30 Minuten stark Willmann kontert Saids Führungstor 1Die von zwei sicheren Abwehrreihen bestimmte Begegnung endete vor lediglich 450 Zuschauern mit einer gerechten Punkteteilung. Der SC Verl begann druckvoller und ging verdient durch Said, der ein Missverständnis zwischen Islamoglu und Torwart Masic nutzte, in Führung. Nach einer halben Stunde war es mit den Offensivbemühungen der Gastgeber jedoch vorbei. Elversberg, vor einer Woche beim 6:0 gegen Saarbrücken noch im Torrausch, kam etwas besser ins Spiel. Als die Verler Abwehr den Ball nicht wegbekam, traf Willmann kurz vor der Pause mit einem Schuss ins lange Eck zum Ausgleich. Tore: 1:0 M. Aydin (12.), 2:0 Prokoph (14.), 3:0 Kalina (20.), 3:1 Engin (76.), 4:1 Rzatkowski (89.) SR: Athanassiadis (Frechen) Zuschauer: 384 Gelbe Karten: Alberman, Schlösser W. Mannheim Leverkusen II 3:1 (1:1) Mannheim: Knödler Rebholz, Geissinger, Kirschner, Schwall Böcher (55. M. Reith), Hock, Ginter, Pandong (90. Haag) N. Jüllich, Reule (78. Bauder) Trainer: Pradt Leverkusen: Poremba Rubink, Schultens, Happe, Touré Kampl (67. Drexler), Celik, Kaplan, Eichmeier (62. Kurdov) Sukuta-Pasu, Kluft (79. Selmani) Trainer: Kirsten Tore: 1:0 Reule (18.), 1:1 Kluft (31.), 2:1 Reule (61., FE), 3:1 M. Reith (64.) SR: Schalk (Augsburg) Zuschauer: 3499 Gelbe Karten: Reule, Hock Kaplan Bes. Vorkommnis: Knödler hält FE von Sukuta-Pasu (52.) 1. FC K lautern II Münster 1:0 (1:0) Kaiserslautern: Trapp Becker, Reuter, Buchner, Saiti Correia Galm (90. Olbrich), Klinger, Akcam (75. Heun) Pinheiro Zellner (73. Marz) Trainer: Schwartz Münster: Buchholz D. Fall, Capretti (57. Ivicevic), Özkara, Wissing Ma. Lorenz (57. Loose), Lauretta Ornatelli, Kara Pollok, El-Nounou (57. Erzen) Trainer: Schmidt Tor: 1:0 Klinger (43.) SR: Beitinger (Regensburg) Zuschauer: 442 Gelbe Karten: Saiti, Heun, Buchner Lauretta Bonner SC 1. FC Köln II 0:1 (0:0) Bonn: Shohat Binder, Niang, Wiwerink, Canizales-Smith (66. Addai) Nachtigall (55. Adnaouene), Moschny, Danilo (75. Lewejohann), Rennie Quotschalla, Aydogmus Trainer: Jerat Danach verflachte die Partie zusehends. Das Geschehen spielte sich vorwiegend im Mittelfeld ab. Torszenen blieben Mangelware. Beide Trainer sahen dennoch das Positive. Wir haben gegen einen gut organisierten Gegner einen verdienten Punkt geholt, konstatierte Elversbergs Djuradj Vasic. Auch für seinen Kollegen Raimund Bertels ging das Ergebnis in Ordnung: Wir haben 30 Minuten guten Fußball geboten. Die zweite Hälfte verlief allerdings zerfahren. Verls Coach bangt für die nächste Partie um Verteidiger Marco Kaminski, der mit einer Leistenverletzung ausschied. HEINZ WESSINGHAGE Köln: R. Müller Basala-Mazana, Schwellenbach, Cullmann, Salger Matuschyk, Bahcecioglu Yabo (65. Terodde), Temur (86. Niedrig), Vunguidica (46. Bouallal) Kraus Trainer: Schaefer Tor: 0:1 Kraus (56.) SR: Metzen (Mechernich) Zuschauer: 2000 Gelbe Karte: Aydogmus SC Verl SV Elversberg 1:1 (1:1) Verl: Mandic J. Schmidt, Saur, Flottmann, Kaminski (72. Öztürk) Großeschallau (60. Freiberger), Leeneman (78. Bömer-Schulte), P. Neumann, Bertels Knappmann, Said Trainer: Bertels Elversberg: Masic M. Kühne, Islamoglu, Paul, Drescher A. Fall (79. Arifi ), Reiß, Lehmann, Klasen (62. Omerbegovic) A. Haas (72. Türkeri), Willmann Trainer: Vasic Tore: 1:0 Said (24.), 1:1 Willmann (42.) SR: Heitmann (Diepholz) Zuschauer: 450 Gelbe Karten: Kaminski, Saur Klasen, Drescher Mainz 05 II Spfr. Lotte 1:7 (1:3) Mainz: Kleinheider Telch, J. Krause, Kessel, Fliess (67. Fring) Riske, Kröner Kaldirim, C. Grimm Amani (46. di Maria), A. Grimaldi (50. Mertinitz) Trainer: Neustädter Lotte: Poggenborg Brinker, Czyszczon (74. Schiersand), Thamm, Sidney Seggewiß Wingerter, Dondorf, Arend (71. Birdir) Pagano (65. Beyer), Fischer Trainer: Walpurgis Tore: 0:1 Thamm (2.), 1:1 A. Grimaldi (26.), 1:2 Arend (31.), 1:3 Thamm (45.), 1:4 Wingerter (47., FE), 1:5 Pagano (59.), 1:6 Fischer (78.), 1:7 Fischer (88.) SR: Beck (Schöntal) Zuschauer: 300 Gelbe Karten: C. Grimm, A. Grimaldi, Kessel, Kröner Czyszczon

113 REGIONALLIGA SÜD kicker, 17. August SPIELTAG SSV Reutlingen SSV Ulm :1 (1:1) Stuttg. Kickers SV Wehen W. II 2:0 (1:0) Karlsruher SC II SC Freiburg II 0:4 (0:2) Bayern Alzenau Großaspach 1:1 (1:0) VfR Aalen 1860 München II 2:0 (1:0) Hessen Kassel Darmstadt 98 2:2 (2:0) 1. FC Nürnberg II SpVgg Weiden 1:2 (0:2) Eintr. Frankfurt II SC Pfullendorf 1:0 (0:0) Dienstag, 18. August (18 Uhr): FCE Bamberg Greuther Fürth II (1:1, 1:3) TABELLE 1. SSV Reutlingen 2 4: VfR Aalen (A) 2 3: SC Freiburg II 3 5: SGS Großaspach (N) 2 4: Stuttgarter Kickers (A) 2 2: Eintracht Frankfurt II 3 2: SSV Ulm : Greuther Fürth II 1 1: FC Nürnberg II 2 3: SpVgg Weiden (N) 2 2: Hessen Kassel 2 5: SV Darmstadt : SC Pfullendorf 2 1: München II 2 3: Bayern Alzenau (N) 2 2: Karlsruher SC II 2 1: FC Eintr. Bamberg 1 1: Wehen Wiesbaden II 2 1: SPIELTAG Freitag, 21. August (19 Uhr): SC Freiburg II Wehen II (18.30) (3:1, 3:0) 1860 München II Nürnberg II (0:1, 4:0) SpVgg Weiden Stuttg. Kickers ( -, - ) SC Pfullendorf FCE Bamberg (4:2, 1:1) Samstag, 22. August (14 Uhr): Greuther Fürth II Bayern Alzenau ( -, - ) SSV Ulm 1846 Hessen Kassel (3:1, 0:3) SV Darmstadt 98 VfR Aalen ( -, - ) Karlsruher SC II E. Frankfurt II (0:2, 0:2) Sonntag, 23. August (14 Uhr): SGS Großaspach Reutlingen ( -, - ) PERSONALIEN SV DARMSTADT 98 Mittelfeldakteur Muharrem Reka (19) schied in der Begegnung bei Hessen Kassel bereits 17 Minuten nach seiner Einwechslung mit Verdacht auf eine Sprunggelenksverletzung aus. SC FREIBURG II Mittelfeldspieler Daniel Williams (20) befindet sich wegen einer Sprunggelenkverletzung auf Reha. Auch Rahman Soyudogru (20, Angriff) muss derzeit wegen muskulärer Probleme pausieren. 1. FC NÜRNBERG II Angreifer Markus Fuchs (29) musste in der Partie gegen die SpVgg Weiden bereits nach 25 Minuten den Platz verlassen und wurde mit Verdacht auf einen Mittelfußbruch ins Krankenhaus gebracht. Einsatz: Reutlingens Alban Meha (re.) bedrängt Benjamin Barth. DIE SPIELE IN DER STATISTIK SSV Reutlingen SSV Ulm 46 3:1 (1:1) Reutlingen: Linse Fecker, Cosic, Härter, Kurth Boller (82. Golinski), Schreckinger, Blessin, A. Meha Rill (70. Oytun), Makarenko (66. Tucci) Trainer: Seitz Ulm: H. Betz Leschinski, Reith, R. Wiesner, Gerber Marinovic, M. Schmidt (68. Ma. Müller), A. Mayer, B. Barth Schürg, Grüttner Trainer: Paula Tore: 0:1 Grüttner (16.), 1:1 Rill (18.), 2:1 A. Meha (51.), 3:1 A. Meha (52.) SR: Fritz (Korb) Zuschauer: 5046 Gelbe Karten: Rill, Makarenko, Boller, Cosic B. Barth, M. Schmidt, Reith Rote Karte: Marinovic (62., grobe Unsportlichkeit) Stuttg. Kickers SV Wehen II 2:0 (1:0) Stg. Kickers: Wagner Abruscia, Köpf, Rapp, Gerster Jung (74. Steinle), Rizzi, Ivanusa Marchese (67. Grujicic) Prediger (85. Tunjic), Salz Trainer: Schuster Wehen: Adami Pilger, Schmick, Schramm (59. Walther), Kramke Kiraz (56. Schmeer), Ekiz, Albert, C. Hübner Catic Szimayer (72. Gurok) Trainer: Zampach Tore: 1:0 Salz (33.), 2:0 Ivanusa (47.) SR: Gittelmann (Gauersheim) Zuschauer: 2140 Gelbe Karten: Rizzi Schmick, C. Hübner, Kiraz VfR Aalen 1860 München II 2:0 (1:0) Aalen: Bernhardt Scheuring, Klefenz, Sulu, Bauer B. Barg Liesenfeld (87. Sahin), Schön (75. Kettemann), Hohn C. Haas, Brandstetter (68. Mensah) Trainer: Scharinger München: Eicher Jungwirth, Leist, Wittek, B. Schwarz Stahl Aigner (64. Knartz), Knauer (71. Strobl), Manga Mlapa (64. Imbongo Boele), Fetsch Trainer: Märkle Tore: 1:0 Bauer (14., HE), 2:0 Liesenfeld Foto: Ulmer REUTLINGEN ULM: Marinovic sieht Rot Meha mit Kunstschuss-Doppelpack 1Das Derby an der Kreuzeiche wurde zum Festival der schönen Tore. Zunächst dominierten die Ulmer, die früh attackierten und mit schnellen Angriffen die Gastgeber zu Fehlern zwangen. So kam das 0:1 durch Marco Grüttner, der den Ball unter die Latte wuchtete, nicht überraschend. Doch fast im Gegenzug glückte Andreas Rill mit einem Schuss ins Tordreieck der Ausgleich. Das war der Knackpunkt, bilanzierten die Trainer Roland Seitz und Manfred Paula übereinstimmend. Nach dem Seitenwechsel folgte ein Kunstschuss-Doppelschlag von Alban Meha. Der Spezialist (55.) SR: Gerach (Landau) Zuschauer: 2408 Gelbe Karten: Klefenz, Mensah Aigner, Wittek, Jungwirth, Imbongo Boele Bayern Alzenau Großaspach 1:1 (1:0) Alzenau: Smajlovic Väth, Neis, Prümm, Zanetti Stefani, Kaya, Wilz, Popp (78. Lange) Franz (52. Feyh), Goedecke (59. Werner) Trainer: Reusing Großaspach: Kraus Wengert, Grab, Aupperle, Cimander Schmiedel, Rehm (76. Ruiz Maile), Marschlich, Deiß (57. Ismaili) Binakaj (57. Krasniqi), Mazzola Trainer: Hartmann Tore: 1:0 Popp (43.), 1:1 Krasniqi (84.) SR: Müller (Ansbach) Zuschauer: 620 Gelbe Karten: Grab, Aupperle, Rehm, Mazzola, Krasniqi Gelb-Rote Karte: Zanetti (50.) Karlsruher SC II Freiburg II 0:4 (0:2) Karlsruhe: Twardzik M. Zimmermann, Heinrich, Konrad, Blum Schröder Rupp (46. Toch), Cuntz, Rutz Dulleck (61. Bieber), Zoller (46. Englert) Trainer: Kauczinski Freiburg: Langer Sirigu, R. Schuster, Sereinig, Mendy Matter, Höfl er (73. Bettmer), Caligiuri, Gallus (65. Schmid) Bektasi (76. Sorg), Roth Trainer: Sorg Tore: 0:1 Roth (19.), 0:2 Caligiuri (25., FE), 0:3 Gallus (48.), 0:4 Matter (74.) SR: Dietz (Kronach) Zuschauer: 277 Gelbe Karten: Blum, Heinrich, Rutz Höfl er Hessen Kassel Darmstadt 2:2 (2:0) Kassel: Lamczyk Gundelach (69. Heussner), Latifi, Stadel, Markolf Habib (59. Busch), Gaede Tornieporth, Wölk, Ochs T. Bauer Trainer: Dickhaut bei Standards jagte nach einem Freistoß-Abpraller den Ball aus 30 Metern zuerst ins rechte Toreck, zwei Minuten später verwandelte er einen Freistoß aus 25 Metern direkt in die andere Torecke. Das war ein Tor der Extraklasse. So ein Treffer ist nicht zu verhindern, stellte Paula anerkennend fest. Ulm verlor den Rhythmus und Marinovic nach einer Unsportlichkeit gegen Boller. Ulms Andreas Mayer: Wir müssen nach einer Führung cleverer sein. Auf der Gegenseite strahlte Seitz: Sechs Punkte nach zwei Spielen sind sensationell. Aber wir müssen weiter punkten, um eine gute Runde zu spielen. FRANK PLEYER Darmstadt: Adolf Brüdigam, Adiele, Hilser, Worcester Sökler (46. Akgöz), Kolb, Pakel (57. Reka/74. Muca), Hesse Melunovic, Soriano Trainer: Juskic Tore: 1:0 T. Bauer (34.), 2:0 Wölk (42.), 2:1 Melunovic (65., FE), 2:2 Soriano (78.) SR: Bandurski (Essen) Zuschauer: 6000 Gelbe Karten: Habib, T. Bauer Worcester, Hilser Rote Karte: Melunovic (79., grobes Foulspiel) Nürnberg II SpVgg Weiden 1:2 (0:2) Nürnberg: Stephan Spiranovic (71. Buttenhauser), Kammermeyer, Wollscheid, Jordan Thies (76. Hörber) Valentini, Heckenberger, Stiefl er Kulabas, Fuchs (25. Ekinci) Trainer: Müller Weiden: Sela Okle, Konjevic (46. Kümmerle), Welm, Schrepel Schumacher Geiger (79. Hämmerle), Mendez, Abdel- Haq, Asma (55. Seufert) Kacani Trainer: Lettieri Tore: 0:1 Kacani (5.), 0:2 Mendez (34.), 1:2 Ekinci (61.) SR: Reichel (Sindelfi n- gen) Zuschauer: 471 Gelbe Karten: Asma, Welm E. Frankfurt II SC Pfullendorf 1:0 (0:0) Frankfurt: Rössl Haben Jung, Mössmer, Gentner Halke, Bajramovic (32. Stark), Titsch-Rivero Toski (71. Teixeira Rebelo) Heller (81. Tsoumou), Hess Trainer: Leicht Pfullendorf: Hermanutz Falkenmayer, Kiefer, Narr, D. Müller Konrad (46. Knackmuß) Toprak (74. Schneck), Braun, Dell Era (65. Demir), Saccone Muzliukaj Trainer: Schneck Tor: 1:0 Jung (62.) SR: Glasmacher (Alsdorf) Zuschauer: 330 Gelbe Karten: Hess, Toski, Jung, Halke Konrad, Toprak, Schneck

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