Leng, Lenger, am Lengsten... Erlebnisreportage von Jon vonzun

Transkript

1 Leng, Lenger, norwegen am Lengsten... Erlebnisreportage von Jon vonzun Lumb und Leng, teils über der Metermarke, sind hier keine Seltenheit. Aber auch viele andere Meeresräuber gehen hier an die Haken. Lokalaugenschein auf der norwegischen Halbinsel Tysnes

2 Ob Leng, Lumb oder Dorsch, hier ist immer Aktion... Bereits nach wenigen Stunden erreicht man die norwegische Halbinsel Tysnes - südlich von Bergen gelegen - von Wien aus per Flugzeug. Dort angekommen geht s weiter mit dem Taxi nach Halhjem zur Fähre. Nach dreissigminütiger Fahrt legt diese schliesslich in Våge an, wo man auch schon von Michael, dem Betreuer, abgeholt wird. Dieser führt einem geradewegs zu den direkt am Wasser gelegenen Unterkünften, welche für zwei bis sechs Personen ausgelegt sind. Die Boote liegen keine 20 Meter davon entfernt und unmittelbar hinter der Lodge befindet sich ein grosser Filetier- und Gefrierraum. Auch einen kleinen Angelshop führt Michael, in dem man alles bekommt, was man braucht. Für das leibliche Wohl steht nahe ein kleiner Supermarkt zur Verfügung, die Alternative dazu ist das Restaurant der Anlage (auf Anfrage). Tysnes ist bekannt für seine grossen Lengs, die jedes Jahr in stattlichen Grössen gefangen werden. Man befischt Lumb und Leng in Tiefen von 50 bis 300 Meter mit Makrelen- oder Seelachsfetzen. Mit dem Boot driftet man durch die Fjorde und angelt den Boden systematisch nach Kanten, Löchern und Unterwasserbergen ab, wo man dann auch die meisten Bisse bekommt. Aber Achtung, nicht gleich beim ersten Zupfer anschlagen, sondern warten bis es richtig zieht, ansonsten verliert man viele Fische. Oft ist es so, dass man eine markante Stelle finden muss um dann dort Biss auf Biss zu bekommen. So geschehen dieses Jahr im Juli, als morgens nach drei 38 39

3 Ein seltener, ab stets möglicher Beifang : Steinbeisser Bei unserer Tour einer der häufigsten Fänge am leichten Gerät: Pollack Stunden angeln vier Lengs über einen Meter Länge und zwei knapp darunter genau an der gleichen Stelle zupackten. Am Nachmittag bissen dort nochmals zwei Lumbs von knapp einem Meter und einen Tag zuvor schnappte sich ein Leng von 152 cm und exakt 20 kg meinen Köder. Ich versuche nach jedem Biss die gleiche Stelle wieder zu finden und nochmals abzufischen, denn ich habe schon öfters bemerkt, dass es richtige Leng und Lumb Nester gibt. Hier empfiehlt sich auch ein Echolot, damit man die Bodenstruktur stets vor Augen hat. Ein weiterer zahlreich vorkommender Fisch ist der Seelachs. Auf dem Echolot sieht man öfters riesige Schwärme in der Tiefe mit wahrscheinlich tausenden von Exemplaren. Mit Seelachs- und Makrelenpaternostern oder kleinen Gummimakks und einem 200 g Pilker kann man wahre Sternstunden erleben. Wenn man nach einem Biss nicht sofort den Fisch hochzieht, sondern noch kurz wartet, schnappen meistens drei bis vier weitere Fische die freien Beifänger und sorgen für ein aufregendes Spektakel an der Angelrute. Zwischendurch können immer stattliche Dorsche beissen, die jedoch nicht so zahlreich vorkommen. Wenn aber einmal einer zuschnappt, ist es meist ein grosser. Für die Freunde des leichten Angelns empfiehlt es sich mit 10 cm langen Gummifischen nahe den Felswänden sein Glück auf Pollacks zu versuchen. Man lässt den Kunstköder in verschiedene Tiefen sinken und kurbelt langsam ein. Die Bisse sind knallhart und meistens inhalieren sie die Gummifische komplett. Es kommen unglaublich viele dieser Fische vor, die auch Gewichte bis zu 10 kg erreichen können. Im Drill schiessen diese kampfstarken Fische an der leichten Rute wild durchs Wasser

4 Immer wieder Postkarten-Idylle Direkt vor der Lodge fängt man Lachse, im Fjord unter anderem Lumb (gr. Foto) In kleinen Buchten kann man auch schöne Plattfische, Knurrhähne und farbenprächtige Lippfische erbeuten - eine schöne Abwechslung zum schweren Grundangeln oder stundenlangen Pilken. Mit viel Glück erwischt man auch Seeteufel, Steinbeisser und Heilbutts, diese Fischarten kann man jedoch nicht gezielt befischen, da sie doch eher selten vorkommen und als schöner Beifang gelten. Wenn man genug von der Meeresangelei hat und die Abwechslung sucht, spaziert man fünf Minuten von der Unterkunft weg zu einem kleinen See, wo Hechte, Aale und Forellen herumschwimmen. Wenn man Glück hat, regnet es ein paar Tage (am besten natürlich vor dem eigenen Urlaub) und der Bach direkt neben der Lodge führt viel Wasser. Dann sieht man ab August (bis Dezember) viele Lachse springen, die man vom Balkon aus mit kleinen langschenkligen Blinkern, der Fliege oder Regenwürmer fängt. Alleine dieses Jahr gingen mir 3 grosse Lachse von über 80 cm an den Haken, 42 43

5 leider schlitzen alle aus und wir konnten nur die kleineren landen. Im Frühjahr (März- April) gibt es ausserdem die Möglichkeit an geführten Saiblingstouren teilzunehmen. Nicht weit entfernt liegt einer von nur 3 Seen in Norwegen, wo der Fang von Saiblingen mit mehreren Kilos keine Seltenheit ist. Auf dem Meer bringen dich die stabilen Boote zu den besten Fangplätzen in wunderschönen Fjorden rund um die Lodge. Die Vielfalt der Fische ist so gross, dass man pro Woche 15 bis 20 verschiedene Arten fangen kann. Michael informiert zu Beginn des Urlaubes, wo die Fische gerade stehen und wie man sie am besten fängt. Falls man einmal doch nicht so Erfolg haben sollte, kennt er immer noch einen guten Platz und gräbt einen Spezialköder aus. Am besten man informiert sich auch schon vor dem Urlaub auf der eigenen Homepage, wo man wöchentlich Berichte und schöne Fotos findet. Mein Resmüee: Die Preise für Flug, Unterkunft und Boote sind günstig und während der tollen Angelei ist man von einer wunderschönen Landschaft umgeben mit kleinen Inseln, steilen Felswänden und einer einzigartigen Vegetation. Es muss nicht immer der hohe Norden sein... norwegen Kontaktadresse: Michael und Michaela Naunheim (deutschsprachig) Tysnes Sjø og Fritid N Uggdal Telefon: Fax: mail@tysnes.com Die Anlage liegt ideal zwischen fischreichen Fjorden, die Boote sind in Top-Zustand 44 45