KAMMERORCHESTER BASEL

Transkript

1 KAMMERORCHESTER BASEL «ZUKUNFTSMUSIK» Klassenzimmerstück Episode II Kinder brauchen Struwwelpeter! Ein inszeniertes Konzert in der Schule Aufführungen sind buchbar zwischen November 2016 und Juni 2017 für Schulklassen, Schülerinnen und Schüler zwischen 6 und 12 Jahren Kontakt und Informationen Kammerorchester Basel Barbara Tacchini, Musikvermittlung Tel barbara.tacchini@kammerorchesterbasel.ch

2 FORMAT KLASSENZIMMERSTÜCK Jugendliche sollten doch eigentlich zu uns kommen, den altehrwürdigen Konzertsaal als besonderen Ort kennen lernen und gleichzeitig für Verjüngung des Publikums sorgen. Stattdessen gehen wir raus und holen Kinder und Jugendliche in ihrem eigenen Klassenzimmer ab. Sie selbst sind elementarer Teil einer genauso witzigen wie tiefgründigen musikalisch-theatralischen Inszenierung und übernehmen auch Verantwortung für das Gelingen der Vorstellung. Dass sie dabei eine Menge über uns erfahren und wir über sie, liegt auf der Hand. Nicht nur im Gespräch über das gemeinsam Erlebte nach der Vorstellung. Kinder und Jugendliche reagieren nicht immer höflich, aber immer ehrlich und laden ein zu einem Dialog, wie er unmittelbarer und persönlicher kaum sein könnte. KLASSENZIMMERSTÜCK: EPISODE II NEU-PRODUKTION Kinder brauchen Struwwelpeter! Ein inszeniertes Konzert in der Schule Musik: Kompositionen und Arrangements von Konstantin Timokhine und Jan Wollmann Regie: Salomé Im Hof Produktionsleitung: Noëmi Schwank Ewa Miribung Violine, Jan Wollmann Trompete, Konstantin Timokhine Horn, Georg Dettweiler Cello Struwwelpeter vor über 150 Jahren geschrieben, immer noch gelesen! Viel und kontrovers wurde über dieses Buch diskutiert, es wurde verpönt, gehasst, kritisiert, karikiert, aber auch adaptiert und immer wieder neu aufgelegt. Seine Geschichten reissen gleichzeitig mit und stossen ab. Sind es simple Horrorgeschichten für Kinder, schwarze Pädagogik oder was steckt eigentlich dahinter? Wie reagieren Kinder heute auf diese Geschichten? Was lesen sie daraus? Wie viel Abstraktionsvermögen ist dazu nötig und möglich? Für das Klassenzimmerstück Episode II entschieden sich Salomé Im Hof und Konstantin Timokhine für vier Geschichten aus Struwwelpeter, die musikalisch und szenisch umgesetzt werden: Der böse Friedrich, Paulinchen mit dem Feuerzeug, Zappel-Philipp und Hans-Guck-in-die- Luft haben je einen ganz eigenen musikalischen Charakter. Paulinchens Feuerzeug-Ballade ist von Konstantin Timokhine komponiert, Richard Strauss Till Eulenspiegel, Schostakowitschs 1. Cellokonzert und Haydns Sinfonie mit dem Paukenschlag boten Material-Fragmente für die farbigen und rhythmisch fetzigen Arrangements der anderen Abenteuer. Die Kinder sind aktiv beteiligt und im Dialog mit den Musiker-Figuren. Und sie übernehmen kleine Parts im musikalischen Geschehen, die in einer kurzen Einführung vor der Vorstellung mit dem Publikum geprobt werden. Die Instrumente lassen ihre extremen Seiten hören, gespielt wird auch mal im Liegen oder mit dem Kopf in der Luft oder auf Instrumenten, die man im Orchester gar nicht so oft antrifft. Und dies ohne räumliche Trennung zwischen Spielern und Publikum, mit viel Spass bei aller heimlichen Moral: Eine Einladung an die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer, die Ohren weit zu öffnen für das Unerhörte!

3 Im Vordergrund der Inszenierung sollen weniger Erziehungsprinzipien und Moral stehen, vielmehr wollen wir die Fantasiewelten der Kinder ansprechen: So schrieb damals auch Autor und Kinderarzt Hoffmann. «Das Buch soll ja märchenhafte, grausige, übertriebene Vorstellungen hervorrufen». Natürlich wird dazu ein gewisser Grad an Abstraktionsvermögen von den Kindern vorausgesetzt. Der Sohn von Hoffmann, für den er das Buch schrieb, war zu dem Zeitpunkt drei Jahre alt. Insofern gleicht Struwwelpeter einem Märchen: Das Fiktive, zeitweise Surreale der Geschichten und Figuren soll hervorgehoben werden, all das, was sich deutlich von der kindlichen Alltagswelt absetzt. Die Kinder erleben dadurch etwas, was ihnen die schmerzliche Erfahrung am eigenen Leib erspart. Ihnen wird der Daumen ja zum Glück nicht abgeschnitten. Trotzdem soll Strafe als Folge ihrer eigenen Handlungen begriffen werden, nicht als Akt willkürlicher, elterlicher Gewalt... Termine: 15 Aufführungen in Primarschulen in Basel-Stadt und Baselland zwischen November 2016 und Juli 2017, siehe unten Alter, Schulstufe: Für Schülerinnen und Schüler zwischen 6 und 12 Jahren DAUER: Das Stück dauert eine Schulstunde. Direkt vor der Aufführung findet ein musikalischer Workshop mit den Kindern statt, danach folgt ein Gespräch mit den Musikerinnen und Musikern. (insgesamt 2 Schullektionen) Kosten: CHF 200. pro Aufführung / Schulklasse Vor- und Nachbereitung: Optional, das Stück funktioniert mit und ohne Vorbereitung. Themen, die sich zur Vorbereitung eignen, sind: Das Orchester Orchesterinstrumente Kommunikationsformen/Rollen in einem Orchester (MusikerIn, DirigentIn, SolistIn). Wir empfehlen Ihnen sehr, die Geschichten aus Struwwelpeter mit den Kindern vorzubereiten. Die Musiker spielen und erzählen folgende vier Geschichten vom Struwwelpeter: Die Geschichte vom bösen Friedrich Die gar traurige Geschichte mit dem Feuerzeug Die Geschichte vom Zappel-Philipp Die Geschichte vom Hans-Guck-in-die-Luft Überlegen Sie mit den Kindern Fragen zur Musik bzw. zum Leben als MusikerIn; Fragen aller Art! Wir freuen uns im Nachgang über schriftliche Feedbacks der Kinder und Ihnen.

4 NACHHALTIGKEIT Gerne laden wir Sie und Ihre Schulklasse in der Folge zu einem Probenbesuch oder einem Besuch eines unserer Abokonzerte ein (für Schulklassen in Begleitung einer Lehrperson kostenlos). KLASSENZIMMERSTÜCK: RÜCKMELDUNGEN DER SAISON 15/16 Für einige Kinder und Jugendliche war es eine neue Erfahrung, dass die Musik live gespielt wird, dass ein Stück auf verschiedenste Art und Weise gespielt werden kann und nicht immer gleich klingt. Im Klassenzimmer sind die Jugendlichen nah an den Musikern dran, schauen ihnen quasi über die Schulter und erleben hautnah den Auftritt, den Moment, die Körperlichkeit und Kraft der Musik. Die Musiktheater-Inszenierung im Klassenzimmer hat von Beginn an den Nerv der Kinder und Jugendlichen getroffen. Sie hat auf Seiten der Schülerinnen und Schüler, aber auch auf Seiten der Musiker neue Energien freigesetzt. Das Verhalten und die Reaktionen der Kinder während der Vorstellungen unterstreichen dies: mit grossem Interesse und beeindruckender Konzentrationsfähigkeit machten sich viele Kinder durch ihren persönlichen Beitrag das Stück zu Eigen, sie wurden interaktiv in das Geschehen integriert, gleichzeitig wurde unbewusst ihr Ohr sensibilisiert. «Das Wertvollste, was ich bisher in meiner ganzen Musikerkarriere gemacht habe.» Simon Lilly, Solo-Trompeter Kammerorchester Basel «Ich hätte gedacht, dass die klassische Musik langweilig wäre, aber ich lag ganz falsch, denn sie gefiel mir.» Schülerin aus der dritten Klasse der Primarschule Dreirosen «Eure Musik war sehr schön und neu für mich. Das ist das erste Mal, dass ich so etwas gehört habe, und wirklich es gefällt mir sehr. Spass! Das erste Mal ich sehe solchen Spass, war sehr lustig und sehr gut, und habe ich viel gelacht und natürlich mir gefällt.» 17-jähriger Schüler der Schule für Brückenangebote BUCHBARE AUFFÜHRUNGSTERMINE FÜR SCHULKLASSEN (Alter 6-12 Jahre) Anmeldungen / Reservationen bis an: Kammerorchester Basel Barbara Tacchini Musikvermittlung Tel: barbara.tacchini@kammerorchesterbasel.ch Dauer: 2 Schulstunden mit musikalischem Workshop, Stück und nachfolgendem Gespräch.

5 November 2016 Mai 2017 Fr, 18.11, Di, 02.05, Di, 02.05, Dezember 2016 Mi, 10.05, Mi, 07.12, 08: Mi, 10.05, Mi, 07.12, Do, 11.05, Do, 08.12, 08: Do, 11.05, Do, 08.12, Fr, 12.05, Fr, 12.05, Januar 2017 Do, 18.05, Do, 12.01, Do, 18.05, Do, 12.01, Fr, 19.05, Fr, 13.01, Fr, 19.05, Fr, 13.01, Do, 19.01, Do, 19.01, Di, 31.01, Di, 31.01, Februar 2017 Mi, 01.02, 08: Mi, 01.02, Do, 02.02, 08: Do, 02.02, Mo, 20.02, Mo, 20.02, Di, 21.02, Di, 21.02, Mi, 22.02, Mi, 22.02, Do, 23.02, Do, 23.02, März Mo, 13.03, Mo, 13.03, Mo, 27.03, Di, 28.03, 08: Di, 28.03,

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7 BIOGRAFIEN Klassenzimmerstück Episode II Ewa Miribung Violine Ewa Miribung wurde in Italien (Südtirol) geboren und absolvierte ihr Violinstudium in Basel bei Alexander van Wijnkoop. Neben der Geige entdeckte sie früh auch ihre Liebe zum Gesang und zur Viola. Heute liegt ihr Schwerpunkt bei der historischen Aufführungspraxis, wobei sie gerne zwischen Geige und Bratsche abwechselt. Die barocke Spielweise vertiefte sie in Kursen bei Musikern wie Chiara Banchini, John Holloway, Irene Troi Lloyd, Daniel Sepec und Anton Steck. Ewa Miribung ist Mitglied im Kammerorchester Basel, Balthasar Neumann Ensemble (Thomas Hengelbrock) und ständige Zuzügerin beim Freiburger Barockorchester. Darüber hinaus spielt sie in verschiedenen Kammerorchestern und Barockensembles, u.a. Il Giardino Armonico und dem Ensemble Baroque de Limoges. Ewa Miribung wohnt mit ihrem Mann und zwei Töchtern in Basel. Jan Wollmann Trompete Die erste Begegnung mit dem Kammerorchester Basel hatte Jan Wollmann als Solist bei den Schlusskonzerten der Musikakademie Basel Seither spielte er regelmässig als Zuzüger mit dem Ensemble, seit Frühjahr 2013 ist er festes Mitglied. Aufgewachsen in Tübingen, studierte er an der UdK Berlin bei Prof. Konradin Groth und an der Musikakademie Basel bei Klaus Schuhwerk. Weitere wichtige Inspirationen erhielt er im Unterricht bei Jean-François Madeuf an der Schola Cantorum Basiliensis und bei Meisterkursen von Jeroen Berwaerts, Hans Gansch, Reinhold Friedrich und anderen. Nach Abschluss des Studiums spielte er als Praktikant und Zuzüger im Sinfonieorchester Basel, ausserdem aushilfsweise in etlichen anderen Orchestern, z.b. im Theater Freiburg, bei den Berliner Sinfonikern, im Zürcher Opernhaus, beim Orchestra La Scintilla, La Chapelle Ancienne und Capriccio Basel. Jan Wollmann unterrichtet an der Musikschule Binningen und wohnt mit seiner Familie in Basel. Konstantin Timokhine Horn In Kiev (Ukraine) geboren, gab Konstantin Timokhine mit 17 Jahren sein Solo-Debüt auf einer Japan-Tournee. Er wurde zunächst in seiner Heimat, später an den Musikhochschulen von Genf bei Bruno Schneider und Winterthur bei David W. Johnson ausgebildet und erlangte zwei Solistendiplome mit höchster Auszeichnung. Es folgten weitere Studien für Barock- und Naturhorn bei Glen Borling an der Orchesterakademie des Opernhauses Zürich und internationale Auszeichnungen. Nachdem er Solo-Hornist im Kammerorchester Genf, Hornist im Orchester der Oper Zürich und Solo-Hornist im Symphonieorchester St. Gallen war, konzertiert der Künstler heute weltweit als Solo-Hornist mit renommierten Ensembles und Orchestern wie Les Musiciens du Louvre unter Marc Minkowski, Il Giardino Armonico, Orchester Ensemble Kanazawa (Japan), Ensemble Instrumental de Lausanne unter Michel Corboz, Newport Virtuosi (USA) etc. Seit Januar 2013 ist er als Solo-Hornist Mitglied des Kammerorchesters Basel. Konstantin Timokhine hat bei verschiedenen namhaften Labels wie Sony und Naïve Einspielungen veröffentlicht und für diverse Rundfunksender aufgenommen.

8 Georg Dettweiler Cello Georg Dettweiler wurde 1979 in Tübingen geboren. Er war Schüler von Klaus-Peter Hahn, Prof. Francis Gouton und Prof. Gert von Bülow. Schon während seines Studiums beschäftigte er sich mit historischer Aufführungspraxis und nahm später ein Barockcellostudium bei Prof. Christophe Coin und Peter Skalka an der Schola Cantorum Basiliensis auf. Weitere wichtige musikalische Erfahrungen sammelte er auf internationalen Meisterkursen bei Anner Bylsma, Pieter Wispelwey, Maria Kliegel und Siegfried Pal. Georg Dettweiler ist seit 2010 Mitglied im Kammerorchester Basel und spielt zudem im Sinfonieorchester Basel, im Menuhin-Gstaad-Festivalorchester und im La Cetra Barockorchester war er Mitinitiator der Openairkonzerte «klassikanderswo» in Grenzach-Wyhlen. Seitdem ist er deren künstlerischer Leiter. Salomé Im Hof Regie Salomé Im Hof studierte zunächst Ethnologie an der Universität Basel. Es folgte ein Klavierstudium an der Musikhochschule Basel sowie eine Schauspielausbildung in der Werkstatt für Musik und Theater. Nach dem Studium begann sie als Dramaturgin, Regisseurin und Schauspielerin zu arbeiten. Sie leitet regelmässig Theaterprojekte in Schulen und Musikschulen sowie in der freien Szene. Seit 2013 ist Salomé Im Hof Mitarbeiterin des Jungen Hauses am Theater Basel. Für das Kammerorchester Basel inszenierte Salomé Im Hof die Klassenzimmerstücke Episode I und II und erarbeitet zur Zeit das szenische Konzert «Die Sache beginnt mit einem Donnerschlag». Kammerorchester Basel Das Kammerorchester Basel gilt als eines der führenden Kammerorchester des internationalen Musiklebens. Einladungen in die bedeutendsten Konzerthäuser und Festivals weltweit prägen die Agenda ebenso wie die eigene Konzertreihe in Basel. Eine Diskographie mit über 30 CDs, viele mit prominenten Preisen ausgezeichnet, zeugt von der Qualität des Orchesters. Eine fruchtbare Zusammenarbeit verbindet das Ensemble mit seinem Prinzipal Guest Conductor Giovanni Antonini. Ein Höhepunkt ist der Beethoven-Zyklus, den das Orchester und der renommierte italienische Barockspezialist erarbeitet haben. Die historisch informierten Interpretationen wurden 2008 in der Kategorie «Bestes Ensemble» mit dem ECHO Klassik Preis gekürt. Unter Antoninis Leitung wird das Kammerorchester Basel im Wechsel mit dem italienischen Ensemble «Il Giardino Armonico» bis ins Jahr 2032 alle 107 Sinfonien Joseph Haydns aufführen und auf CD einspielen. Eine weitere integrale Aufführung und Einspielung ist in den kommenden drei Jahren geplant: Franz Schuberts Sinfonien unter der Stabführung Heinz Holligers. Neben der Wiener Klassik und Barockprogrammen setzt sich das Orchester für zeitgenössische Musik ein. Jährliche Kompositionsaufträge und die Mitwirkung am «Basel Composition Competition» zeugen von diesem Engagement. Darüber hinaus realisiert das Kammerorchester Basel in der Saison 16/17 ein aussergewöhnliches Projekt «Schule macht Orchester» am Gymnasium Muttenz im Rahmen seiner Vermittlungsaktivitäten «Zukunftsmusik».