Inhalt. Thailands Mythos erkunden Willkommen im Königreich 6. Der Süden 58. Am Rüssel entlang Von Bangkok bis Hat Yai ab in den Süden 60.

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1 d n a l i a h T enießen g d n u n e k c e td n e helns«jochen Müssig Johann Scheibner Das»Land des Läc

2 Inhalt 1 2 Thailands Mythos erkunden Willkommen im Königreich 6 Bangkok 10 Puls, Herz und Seele Rattanakosin die Insel im Moloch 12 Di Caprio und die Folgen Banglampu 300 Meter Bangkok 18 Die Geheimnisse des Apothekers Chinatown kleines Reich der Mitte 24 Tische mit Aussicht Lumpini Park rund um die grüne Lunge 30 Gottgleich verehrt und geliebt Der Norden wo der König zu Hause ist 36 Spätzünder von drüben Thonburi das ältere Bangkok 42 Alles im Fluss Chao Phraya die Lebensader 48 Himmelszug für Engel Skytrain ganz cool durch die Stadt 52 Der Süden 58 Am Rüssel entlang Von Bangkok bis Hat Yai ab in den Süden 60 Der Star im Golf Ko Samui vom Hippie zum Yuppie 68 Die Qual der Wahl Die Inseln um Samui 60 hübsche Perlen 74 Die dritte Ebene Phuket das Ferieneldorado für alle 80 Im Reich der Zauberberge Phang Nga und Krabi die Felsenwelt 88 Das verlorene Paradies Ko Phi Phi ein Traum ist zu Ende 94 Romantik im Abseits Von Ko Phi Phi bis Ko Tarutao die Inseltour 98 Der rote Teppich wartet Khao Lak ein Landstrich und die Welle 104 Der Westen 110 Mehr Schein als Sein Damnoen Saduak der»schwimmende Markt«112 Der Größte der Welt Nakhon Pathom der Chedi-Riese 116

3 3 4 5 Die berühmte Brücke Kwai Fluss, Floß und Festival 120 Der Norden 124 Getragen in die Königsstadt Von Bangkok nach Ayutthaya per Barke 126 Die Nahrungsquelle Von Ayutthaya nach Sukhothai im Reisland 132 Wo Buddha wandelt Sukhothai die Vorgängerin Ayutthayas 138 Rein durch Wasser Chiang Mai die Rose des Nordens 142 Das andere Thailand Isan wo Khmer-Kultur der Alltag ist 174 In der Mitte die Gottheit Phimai der hinduistische Kosmos 178 Zu Gast in Thailand 182 Scharfe Aromen aus Fernost Thailands Küche 184 Eine spritzige Angelegenheit Thailands Festkalender 188 Register 190 Impressum 192 Reger Kulturaustausch Goldenes Dreieck mit grünen Grenzen 146 Mit und ohne Ring Ethno-Dörfer vom Opium zum Obst 152 Der Osten 156 Klein-Thailand ganz groß Von Bangkok nach Pattaya am Golf entlang 158 Nur die 69 gibt es nicht Von Pattaya nach Trat Sex, Fisch und Rubine 162 Die östliche Inselwelt Von Ko Sichan bis Ko Kut von voll bis leer Wat Phra Kheo ist Bangkoks wichtigster Tempel. 2 Zu jedem Tempelbesuch gehören Lotuskränze. 3 Luxus auf der Flussbarke»Manohra Song«. 4 Wächterfigur im Königlichen Barken-Museum von Bangkok. 5 Die thailändische Gastfreundschaft ist berühmt.

4 Das Buch führt durch fünf geografische Regionen, die, auf der Landkarte zusammengesetzt, die Form eines Elefantenkopfes ergeben. Im Norden werden Höhen von 2000 Metern gemessen. Im Süden liegen Trauminseln mit einigen der besten Strände Asiens. Dazwischen breiten sich der Großraum Bangkok aus, das Herz des Landes, kulturell, politisch, in allen Belangen, sowie die westliche Region mit der berühmten Brücke am Kwai und der Osten mit der Wiege der Menschheit. Lassen Sie sich vom alten Siam und dem modernen Thailand gleichermaßen verzaubern in ruhigen Einstellungen, nicht im Videoclipstil. Nehmen Sie sich»zeit für Thailand«. Das Pimalai Resort und Spa am Kantiang Beach auf Ko Lanta ist ideal zum Tagträumen.

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6 Thailands Mythos erkunden Willkommen im Königreich Was hat Thailand, das andere Tropendestinationen nicht haben? Schon beim Blick auf die Landkarte besticht den Betrachter thailändisches Glück: Die Konturen Siams sind mit denen eines Elefantenkopfs samt Rüssel fast identisch. Und der mächtige Dickhäuter gilt seit Urzeiten als Glücksbringer im Königreich. Die Orchidee als Nationalblume betört jeden, und die unzähligen Buddha- 1 Statuen überall im Land vermitteln dem Gast sogar in anstrengender Großstadthektik stets eine angenehme Ruhe und Ausgeglichenheit. Neben mythischen Erklärungen gibt es aber auch stichhaltige Argumente. Thailand hat beinahe alles, was sich über Hochglanzprospekte und Reiseveranstalterkataloge gut verkaufen und die Kundenträume wahr werden lässt: von Urwald bewachsene Berglandschaften im Norden, von Palmen gesäumte Traumstrände im Süden, reiche Kulturstätten in der Mitte, dazu freundliche Menschen, eine der besten Küchen der Welt, ein sensationell gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und nicht zu vergessen einen hohen touristischen Standard. So mancher Deutsche fliegt inzwischen sogar zu einer Operation nach Thailand. In einem Bangkoker Privathospital lässt er sich günstiger behandeln als zu Hause... Und Thailand ist ein sicheres Reiseland, wie auch Bangkok eine Weltstadt mit der durchschnittlichen Kriminalitätsrate einer Metropole ist. New York, Rio de Janeiro, Neapel oder Berlin sind gewiss heißere Pflaster. Kapitalverbrechen von denen Thai-Zeitungen in Balkenlettern berichten geschehen fast ausschließlich unter Thailändern. Ausländer werden in den seltensten Fällen Opfer, und wenn es einmal dazu kommt, dann handelt es sich um Expats, im Land lebende Bürger anderer Nationalitäten, die meistens in obskure thai-interne Machenschaften verwickelt sind.»land der Freien«nennen die Thais ihr Reich. Und wenn sie von»muang Thai«sprechen, dann klingt berechtigter Stolz mit. In ihrer Nationalhymne heißt es unter anderem:»jeder Zentimeter Thailands gehört den Thais. Das Land hat seine Unabhängigkeit bewahrt, weil die Thais stets vereint waren. Niemandem werden sie erlauben, sie ihrer Unabhängigkeit zu berauben.«abgesehen von einer sehr kurzen Zeit unter dem Joch der Burmesen, war Thailand auch nie besetzt. Selbst in der Zeit, als ringsherum die europäischen Kolonialmächte ihre Pfründe verteilten, war Thailand eine freie Nation. Vielleicht ist das auch der Grund, warum die Thais allen Fremden unvoreingenommen freundlich, zum Teil sogar herzlich begegnen. Mai pen arai,»das macht doch nichts«, lautet stets die verständnisvolle Antwort, wenn dem Gast ein Lapsus passiert ist. Mai pen arai zeigt die große Toleranz und den Gleichmut der Thais. Und dieser Satz sollte auch Schlüsselfunktion für den Farang, den»langnasigen«weißen Fremden, haben, wenn es im Restaurant, im Hotel oder am Ticketschalter nicht so läuft, wie man es gewohnt ist. Gesellschaftlich gehört das Königreich zu den freiesten Nationen im asiatischen Raum. Strenge Hierarchien gibt es zwar, aber sie sind längst nicht so radikal wie das Kastensystem in Indien oder der bedingungslose Gehorsam in Japan. Die Thais gehen das Leben lässig, spontan, sorglos und mit viel Spaß an.»sanuk«heißt»spaß«, und Sanuk bestimmt das Leben. In wohl keiner anderen Sprache existiert für die Begriffe Arbeit und Feiern nur ein Wort.»Ngan«steht für beides... Alles zu seiner Zeit und an seinem Ort. Dieser Spruch gilt in Thailand nicht. Essen, Schlafen, Arbeiten und Feiern gehen vielfach ineinander über. Auf Quadratkilometern das entspricht etwa der Größe Frankreichs leben knapp 60 Millionen Menschen, etwa so viel wie in der früheren Bundesrepublik. Dieses Thailand ist zu einem der beliebtesten Fernreiseziele der Deutschen geworden: Mehr als Bundesbürger jährlich verbringen ihren Urlaub zwischen Chiang Mai im Norden und Hat Yai im Süden. Allein ab Deutschland werden wöchentlich knapp 40 Direktverbindungen angeboten. Für die Entfernung von etwa 9000 Kilometern brauchte man früher Wochen, manchmal Monate, aber man hatte die Zeit, sich einzustellen, sich der Region und den Menschen gebietsweise zu nähern. Heute fliegt der Jumbo-Jet knapp elf Stunden. Baden, Faulenzen, Herumfahren, Sightseeing machen, endlich Tropen, Exotik, endlich Phuket oder Ko Samui, endlich Ayutthaya oder Bangkok... Egal wie und wo: Der Urlauber wird immer wieder zum Grenzgänger zwischen Tradition und Fortschritt. Der Fremde sieht in ärmlich wirkenden Dörfern einfachste Holzpfahlbauten mit Wellblechdächern, aber er wird auch in der Zehn-Millionen-Metropole Bangkok ähnlich windschiefe Hütten direkt neben hypermodernen Wolkenkratzern oder edlen Geschäften entdecken. 6 Thailands Mythos erkunden

7 Der Reiz des Landes scheint bei der Ankunft in Bangkok buchstäblich in der Luft zu liegen. Der typische Geruch von Kerosin des Flughafens, wohlriechende Räucherstäbchen, Luft verpestende Dreiradtaxis und schwarze Abgaswolken produzierende Uraltbusse sowie duftendes Gedünstetes aus Garküchen, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, und stinkendes Kanalwasser aus den verbliebenen Klongs, den alten Wasserstraßen der Stadt. Diese Geruchswelten und unzählige andere vermischen sich zu einem Cocktail, der schon in den ersten Minuten erahnen lässt, 1 Buddha steht überall im Zentrum des Denkens und Handelns, auch in Petchaburi. 2 Mönch auf dem Amulett- und Straßenmarkt neben Wat Mahathat in Bangkok. 3 Kinari halb Mensch, halb Vogel in Wat Phra Kheo, Bangkok. 4 Betende im Großstadtgewusel am Erawan-Schrein von Bangkok. 5 Giebeldächer von Wat Benchamabopitr in Bangkok. was es alles in Thailand zu erriechen, zu erleben und zu entdecken gibt. Bei Temperaturen, von denen man in kalten europäischen Wintertagen nur träumen kann, die aber, wenn man sie dann haut- Willkommen im Königreich 7

8 1 2 3 nah fühlt, oft ganz schön anstrengend sind. Das Thermometer pegelt sich fast das ganze Jahr über bei knapp 30 Grad Celsius ein. Nur selten und in wenigen Gebieten fällt es deutlich unter die 20-Grad-Marke. Wärme, Sonne und braun werden stehen trotz aller scheinheiliger Aktiv-Wellness-und-Ozonloch-Umfragen immer noch ganz oben auf der Urlauberwunschliste. Wer will, bekommt Entertainment jeglicher Ausrichtung. Wer auf Disco und Drinks verzichtet, landet unwillkürlich im urwüchsigen Thailand. Das liegt irgendwo im fernen Nordosten, im touristisch weitgehend erschlossenen Süden, es kann aber auch in einer Soi, einer der Seitengassen, mitten in Bangkok sein, keine zwei Minuten vom Touristentrubel auf der Sukhumvit oder dem geschäftigen Treiben auf der Silom Road entfernt. Selbst im Sündenbabel der Welt, in Pattaya an der Ostküste, ist die traditionelle thailändische Kultur im Alltagsleben nicht ganz verschwunden. An Zivilisationsgütern sollte man Kulturverlust allerdings nicht dingfest machen. Natürlich gibt es fast überall Internet und Fernsehgeräte, selbst in einer nach stundenlanger Wanderung erreichten Hütte eines Bergstammes im Norden. Und natürlich tragen die Jungen heutzutage lieber Jeans statt Wickeltuch. Aber wenn es um Thailands Mythos erkunden