Prüfung Betriebssysteme 1
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- Harry Daniel Althaus
- vor 7 Jahren
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1 Prüfung Betriebssysteme 1 Hinweise: Die Klausur umfasst 8 Aufgaben auf 5 Seiten. Die Arbeitszeit beträgt 90 Minuten. Bitte notieren Sie auf jedem abgegebenen Blatt Ihren Namen und Ihre Matrikelnummer! Zur Bearbeitung der Aufgaben sind keine Hilfsmittel zugelassen. Bitte geben Sie alle Aufgabenblätter mit ab und vermerken Sie bitte die Anzahl abgegebener Blätter (ohne die Aufgabenblätter) auf dem Deckblatt! Mit Ihrer Unterschrift bestätigen Sie die Bereitschaft zur Prüfung sowie die Belehrung über die Prüfungsbedingungen. Bei versuchter oder erfolgter Täuschung gilt die Prüfung als nicht bestanden. Name: Mat.-Nr.: Unterschrift: abgegebene Blätter: Aufgabe Punkte erreicht 1. Nennen Sie zwei Klassikationsmerkmale für Betriebssysteme, geben Sie die möglichen Ausprägungen (4) an und zu jeder Ausprägung ein konkretes Beispiel-Betriebssystem. Nutzeranzahl: Single-User-BS (MS-DOS), Multi-User-BS: Linux Anzahl unabhängiger Aktivitäten: Single-Task-BS (MS-DOS), Multi-Task-BS (Windows) 2. Geben Sie einfache reguläre Ausdrücke an, die die folgenden Zeichenketten selektieren. Ein Wort bestehe aus mindestens zwei Buchstaben. (a) alle Worte, die zweimal eu an beliebiger Stelle enthalten, (b) alle (mindestens zweibuchstabigen) Worte, die nur aus Vokalen bestehen, (c) alle IP-Adressen (Die Oktetts dürfen (regelwidrig) alle Ziffern enthalten.), (d) alle Zeilen, die mit Ja beginnen, mit denn und einem beliebigen Satzzeichen enden (z. B. Ja, wo sammer denn? ), (e) alle Zeilen, die in beliebiger Reihenfolge einmal Herr und einmal Frau enthalten. (a) "\<[[:alpha:]]*eu[[:alpha:]]*eu[[:alpha:]]\>" (b) "\<[aeiou][aeiou]\+\>" oder "\<[aeiou]\{2,\\>" oder "\<[aeiou]\+[aeiou]\+\>" (c) "[0-9]\{1,3\\.[0-9]\{1,3\\.[0-9]\{1,3\\.[0-9]\{1,3\" oder besser "\([0-9]\{1,3\\.]\)\{3\\.[0-9]{1,3" (d) "^Ja.*denn[\.?!]$" (e) "^.*\(\(Herr\).*\(Frau\)\)\ \(\(Frau\).*\(Herr\)\).*$" 3. Schreiben Sie ein Shellskript, das das folgende leistet: (12) Seite 1
2 Übernahme von genau einem Kommandozeilenparameter, dieser repräsentiert eine Dateinamenserweiterung ( jpg, txt, o. ä.) bei inkorrekter Anzahl Kommandozeilenparameter Ausgabe einer deskriptiven Fehlermeldung und Beendigung des Skriptes Anlegen eines Verzeichnisses im Homeverzeichnis des rufenden Nutzers mit dem Pfad /backup/ ; falls das Anlegen fehlschlägt, soll eine Fehlermeldung ausgegeben und das Skript beendet werden Kopieren aller im aktuellen Verzeichnis bendlichen Dateien, die die als Kommandozeilenparameter übergebene Endung besitzen, in dieses Verzeichnis Ausgabe der Anzahl insgesamt kopierter Dateien. ( Es wurden xx Dateien kopiert. ) wenn keine Dateien gefunden wurden, dann soll stattdessen ausgegeben werden: Es wurden keine Dateien kopiert Löschen aller im Homeverzeichnis bendlichen Dateien, deren Name auf ".bak" endet Die Kommandoausgaben müssen, anders als im Beleg, nicht unterdrückt werden. Hinweise: Denken Sie an ordnungsgemäße Beendigung inklusive vernünftiger Rückgabewerte! Was steht in der ersten Zeile des Shellskriptes? #!/bin/bash dir=~/backup/ # Parameter Testing if [ $# -ne 1 ]; then echo "Usage: foo <extension>" exit 1 mkdir $dir if [ $? -ne 0 ]; then echo "Fehlschlag bei mkdir" exit 2 let count=0 for le in ls *.$1 do cp $le $dir let count=$count+1 done if [ $count -eq 0 ]; then echo "Es wurden keine Dateien kopiert" else echo "Es wurden $count Dateien kopiert" rm ~/*.bak exit 0 Bewertung: Shebang (1), korrekte Auswertung Anz. Kdozeilenparameter: if [ $# -eq 1 ] (1), mkdir ~/backup/ (1), korrekte Auswertung des Fehlercodes nach mkdir (1), cp (1), Kopieren aller Dateien, die auf $1 enden (1), Implementierung des Counters bzw. korrekte Ermittlung Dateianzahl (1), Auswertung des Counters: if [ $cnt -eq 0 ]; then (1), rm ~/*.bak (1), Nutzung von exit (1), Rückgabewert = 0 wenn ok, 0 bei Fehler (1), allgemeine Richtigkeit des Skriptes (1) 4. (a) Welche (drei) globalen Prozesszustände kennen Sie? (1) Seite 2
3 (b) Welche (vier) Transitionen (Übergänge) sind zwischen den Zuständen möglich? Nennen Sie (4) jeweils ein Beispiel, wenn ein solcher Übergang erfolgt. (a) bereit, aktiv, wartend (b) b a: Scheduler wählt Prozess zur Abarbeitung aus, a b: Zeitscheibe des Prozesses ist abgelaufen, a w: Prozess fordert momentan nicht verfügbare Ressource, w b: Schlafzeit ist abgelaufen 5. Was bewirken die folgenden Unix-Kommandos? Geben Sie genau an, über welchen Dateien/Verzeichnissen gearbeitet wird. (a) cp../*.txt ~/backup/texte (b) cat./text.txt grep "^Auf" wc -l (c) grep "/\*.*\*/" ~/src/*.c (3) (d) grep -o "\<[[:alpha:]]\{4\\>" text.txt sort (e) grep -o "\<[[:upper:]]\{3\\>" text.txt sort uniq wc -l (f) x=1; y=0; while [ $x -le 10 ] ; do let y=$y*$x; let x++; done; echo $sum (g) scp./bar/foo.txt robge@ilpro122:~/muell Hinweis: Der Schalter -o bei grep bewirkt, dass nicht die ganze Zeile ausgegeben wird, sondern nur die Zeichenkette, auf die das Suchmuster passt. (a) kopiert alle Dateien, deren Name auf.txt endet, aus dem übergeordneten Verzeichnis in das Verzeichnis ~/backup/texte (b) zählt in der Datei text.txt im aktuellen Verzeichnis die Anzahl aller Zeilen, die mit Auf beginnen, und gibt diese Anzahl aus (c) Gibt alle einzeiligen C-Kommentare aller Dateien, die auf.c enden und im Verzeichnis ~/src/ stehen, aus. (d) gibt eine alphabetisch sortierte Liste aller in text.txt vorkommenden vierbuchstabigen Wörter aus (e) gibt die Anzahl aller verschiedenen in text.txt vorkommenden dreibuchstabigen Akronyme aus (f) Es wird 10 1 = 10! = errechnet und ausgegeben. (g) Die Datei foo.txt wird aus dem Unterverzeichnis bar auf den entfernten Rechner ilpro122 in das dortige Verzeichnis muell (im Home) kopiert. 6. Analysieren Sie das folgende C-Programm, und beantworten Sie danach die folgenden Fragen. Begründen Sie Ihre Antworten. (a) Wieviel Prozesse entstehen insgesamt (inklusive dem aus dem Programm resultierenden)? Wie sind diese miteinander verwandt (wenn überhaupt)? (b) Welche Ausgaben erfolgen auf der Konsole in welcher Reihenfolge? Steht diese Reihenfolge fest? (c) Werden alle Prozesse beendet? Warum (nicht)? #include <stdio.h> #include <stdlib.h> #include <unistd.h> #include <signal.h> int main(int argc, char* argv[]) { pid_t pid, pid2; Seite 3
4 pid = fork(); if (pid == -1) { perror("fork"); exit(1); if (pid == 0) { pid2 = fork(); if (pid2 == -1) { perror("fork2"); while(1) ; if (pid2==0) { printf("42\n"); else { wait(null); printf("23\n"); else { wait(null); printf("666\n"); Hinweis: Die Fehlerbehandlung wurde bewusst teilweise vernachlässigt. (a) 3, Vater, Sohn, Enkel (b) 42, 23, 666. Ja, steht fest, da stets per wait() aufeinander gewartet wird. (c) Es werden alle Prozesse beendet, da alle ein exit() (irgendwann) erreichen. 7. Schreiben Sie ein C-Code-Fragment, das einen Signalhandler für SIGALRM installiert. Im Signalhandler soll das Signal SIGUSR1 an den Prozess mit der PID 42 geschickt werden. Vergessen Sie (4) nicht die Fehlerbehandlung!... void handler(int signum) { ret = kill(42, SIGUSR1); if (ret == -1) { /* Fehlerbehandlung */... signal(sigalrm, &handler); if (ret == -1) { /* Fehlerbehandlung */ Bewertung: 1 auf signal(), 1 auf kill(), 1 auf den Handler insgesamt, 1 auf die Fehlerbehandlung 8. (a) Beschreiben Sie, was man unter einer Access Control List (ACL) versteht. Seite 4
5 (b) Geben Sie die UNIX-Rechte für eine Datei an, für die der Eigentümer Lese-, Schreib- und (1) Ausführungsrecht besitzt, alle Mitglieder der Gruppe das Lese- und Ausführungsrecht sowie alle anderen Nutzer das Leserecht. (c) Nennen Sie das korrekte Kommando, um im aktuellen Verzeichnis alle Dateien mit Ausführungsrechten zu versehen. (Die anderen Rechte sollen unangetastet (1) bleiben). (d) Nennen Sie vier mögliche Attribute von Dateien. (a) Eine Datenstruktur des Betriebssystems (z.b. zur Verwaltung der Zugriffsrechte für Dateien), die pro Objekt existiert, in der vermerkt ist, welcher Nutzer welche Rechte für dieses Objekt hat. (b) rwxr-xr-- (c) chmod +x * (d) Eigentümer, Zeitstempel, Name, Rechte, Gruppenzugehörigkeit, Sichtbarkeit,... Seite 5
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