Arafat am Freitag und ein Tag der offenen Moscheen. Freitagpredigt vom

Transkript

1 IM NAMEN GOTTES, DES ALLERGNÄDIGSTEN, DES GNADENSPENDERS I. Einleitung // ALLER PREIS gebührt Gott allein, dem Erhalter aller Welten. Wir preisen Ihn, bitten Ihn um Unterstützung, Rechtleitung und Vergebung. Ich anerkenne und bestätige, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und dass Er keinen Teilhaber Seiner Göttlichkeit, seiner Autorität, seines Eigentums und Seiner Verfügungsgewalt hat. Ich anerkenne und bestätige, dass Mohammad Sein Diener und Gesandter ist. Liebe Geschwister im Islam! Assalamou Alaykoum wa Rahmatou Allah Ta ala wa Barakatouh. In der heutigen Freitagspredigt hat unser Imam über die Vorzüge eines gesegneten Tags gesprochen. Der heutige Freitag ist auch der Arafat Tag. Genau an demselben Tag im Jahre zehn der Hidschra und während der größten und letzten Pilgerfahrt des Propheten hielt er eine eindrucksvolle Predigt, aus der unser Imam einige wertwolle Lehren vortragen möchte. Weiterhin möchte unser Imam darauf hinwiesen, dass heute den 03. Oktober, Tag der Deutschen Einheit ist und, dass alle Moscheen ihre Türen für alle interessierten Mitbürgerinnen und Mitbürger geöffnet haben. Dies ist einer der Gelegenheiten für die Muslime hier im Lande das wahre Gesicht ihrer Religion zu zeigen. Es folgt die Zusammenfassung der Freitagspredigt. Mein Genüge ist Allah, ich verlasse mich voll auf Ihn und Seine Hilfe, dass Er uns allen zum geraden Weg leitet. Amin // II. Ausführung Allah sagt in Surat Al Ma ida (Das Mahl), Vers 3 sinngemäß:»( ) Heute habe ICH euer religiöses Gesetz für euch vervollkommnet euch das volle Maß MEINER Segnungen erteilt und gewollt, daß Selbstergebung in MICH eure Religion sein soll «Nach allen verfügbaren Überlieferungen wurde die obige Passage in Arafat am Freitag den 9. Dhu-l-Hidschscha im Jahre zehn der Hidschra und unmittelbar nach seiner eindrucksvollen Abschiedspredigt (Khotbat al wadaa) offenbart. 1

2 Nach diesem Vers wurde keinerlei rechtliche Anweisung mehr offenbart. Die Selbstergebung (Islam) des Menschen in Gott wird zur Grundlage oder dem Grundgesetz aller wahren Religion (din) erhoben. Diese Selbstergebung findet ihren Ausdruck nicht nur im Glauben an Ihn, sondern auch im Gehorsam gegen Seine Gebote. Deshalb ist dieser Tag für uns Muslime bedeutsam und wertvoll. Nach mehren Überlieferungen ist dieser Tag ein Tag, bei dem man sich zu Allah mit Bittgebeten, Gedenken und demütigem Bitten zuwendet. Der Tag, bei dem der Muslim sich bemüht, die Nähe und den Segen Allahs zu erlangen. Dieser großartige Tag ist der Tag, an dem Allah sich Seinen gehorsamen Dienern offenbart, indem Er sie vor dem Feuer rettet und ihre Bittgebete erhört. Liebe Geschwister, Dieser Tag überschneidet sich auch mit dem Tag des offenen Moscheen, dies ist einer der vielen Gelegenheiten, die wir nutzen sollten und unseren Herzen für die Mitmenschen ungeachtet welche Religion oder Herkunft sie haben, öffnen sollten. Aus diesem Anlass greift unser Imam auf die Abschiedspredigt des Propheten Mohammad zurück und zieht folgende vier Lehren daraus: 1. Das Recht auf ein menschenwürdiges Leben und das Respekt des Besitzes und der Würde des Menschen Sinngemäß sagt der Prophet in der Abschiedspredigt:»( ) O ihr Menschen! Genauso wie in diesem Monat, dieser Stadt und an diesem heutigen Tag verdienen euer Blut, eure Seelen, euer Recht auf Leben, eure Besitztümer, euer Anstand, eure Würde, eure Ehre und eure körperliche Unversehrtheit Respekt und Schutz und sind unantastbar bis zu dem Tag, an dem ihr euren Herrn treffen werdet. ( ). Dies zeigt, dass man seiner Verantwortung gegenüber seinen Mitmenschen bewusst sein muss. Wir gläubigen Menschen müssen bis zu unserem Lebensende stets darauf bedacht sein, Respektvoll miteinander umgehen und unseren Mitmenschen nützlich zu sein, ungeachtet dessen welche Herkunft oder Religion sie haben. 2

3 Ein wichtiger Bemerkung hier ist, dass diesen Menschen Rechte vor vierzehnjahrhundert von dem Prophet veranlasst worden. Im dritten Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 steht Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person. Islam ist eine Religion, die ein würdigen ehren weiterhin friedlichen Leben sichert. Niemand darf unterdrückt oder ungerecht behandelt werden. Die wahren Gläubigen sind kein Werkzeug des Zwangs, der Unterdrückung und der Folter. 2. Gleichheit und Geschwisterschaft der Menschen mit dem Hintergrund, dass sie aus Adam stammen. Sinngemäß sagt der Prophet in der Abschiedspredigt:»( ) O ihr Menschen! Ihr habt nur einen einzigen Herrn, nur einen einzigen Vater. Gemäß dem Islam sind alle Menschen gleich. Ihr seid alle Kinder Adams und Adam wurde aus Lehm erschaffen. Vor Allah sind die Wertvollsten unter euch diejenigen, die bei ihm Zuflucht nehmen, sich eng an seine Befehle halten, sich von Sünden reinigen und sich vor seinem Zorn hüten. Ein Araber ist nicht mehr wert als ein Nichtaraber, noch ist ein Nichtaraber mehr wert als ein Araber; weder ist ein Schwarzer mehr wert als ein Rothäutiger, noch ein Rothäutiger mehr als ein Schwarzer; das einzige Maß der Überlegenheit ist Takwa (Gottesfurcht, Frömmigkeit). ( ). Alle Menschen vor GOTT sind gleich. Der Edelste von den Menschen in der Sicht Gottes ist der, der sich Gott am tiefsten bewusst ist. Liebe Mitmenschen man kann nicht leugnen, dass diese Religion, ist eine Religion des Vergebens, des Zusammenlebens und der Akzeptanz des anderen. Sicherlich sind einige Rassisten und Extremisten, die meinen zu dieser Religion zu gehören, aber sie präsentieren nur sich selbst und ihre Interessen und NICHT die wahre Religion. Es gibt einen Unterschied zwischen der Religion und die Anhänger der Religion. Wer die Religion durch die Taten einiger ihrer Anhänger beurteilt, irrt sich gewaltig. 3. Die Rechte der Frauen. Sinngemäß sagt der Prophet in der Abschiedspredigt:»( ) O ihr Menschen! Eure Frauen haben gewisse Rechte über euch, und ihr habt gewisse Rechte über eure 3

4 Frauen. ( ).. Wünscht Gutes für eure Frauen, bemüht euch um sie ( ) Sie haben das Recht darauf, dass ihr mit Lebensmittel und Kleidung großzügig seid und jede Art von Güte und Gunst zeigt. Im Bezug auf die Erfüllung der Rechte der Frauen, haltet euch fest an Allahs Befehle, hütet euch vor seinem Zorn, wünscht Gutes für sie und bemüht euch, ihre Bedingungen zu verbessern. ( ) Im Mittelalter, in einer Zeit, wo die Frau überhaupt keine Rechte hatte: Sie hatte keine Rechte auf das Erbe. Sie wurde als eine Ware behandelt und mit ihr wurde Handel getrieben. der Islam war Vorreiter hat die Rechte der Frauen festgelegt und gesichert. Der Prophet hat ihr das Erbrecht zugesichert und hat die Frau ihre Würde zurückgekämpft. 4. Festhalten an die göttlichen Schrift und die Lehren sowie die Tugendeigenschaften des Propheten unseren Nächsten beibringen. Sie beherzigen und praktizieren und Sinngemäß sagt der Prophet in der Abschiedspredigt:»( ) O ihr Gläubigen, kehrt nach mir nicht zur Gotteslästerung zurück, werdet nicht zu Leugner der Wahrheit, die sich gegenseitig die Köpfe abschlagen. Ich habe euch das Buch Allahs, den Koran und die Sunna seines Gesandten hinterlassen, die deutliche religiöse, wissenschaftliche, administrative und politische Regeln beinhalten; die verhindern werden, dass ihr den rechten Weg verlasst, falls ihr euch an sie haltet. Handelt ihnen entsprechend. ( ) Heute ist ein Tag des Kennenlernens. Ein Tag, bei dem sich die Besucher unterschiedlichen Glaubensrichtungen den Islam kennenlernen und ihren Fragen stellen können. Wir wünschen für die Zukunft, dass aus diesem Tag mehrere Tage werden. Wir werden sie Tage des Kennenlernens nennen und somit können einer der Ziele des Daseins verwirklichen. Nämlich im Koran ist ein Vers, der diese Moschee als Spruch/Slogan für sein Weg und seine Aktivitäten auf die Fahne gehängt hat. Allah sagt in Surat Al al-hudschurat (die Privaträume), Vers 13 sinngemäß:» O Menschen! Siehe, wir haben euch alle aus einem Männlichen und einem Weiblichen erschaffen, und haben euch zu Nationen und Stämmen gemacht, auf 4

5 daß ihr einander kennenlernen mögt. Wahrlich, der Edelste von euch in der Sicht Gottes ist der, der sich Seiner am tieften bewusst ist. Siehe, Gott ist allwissend, allgewahr. «Es ist zwingend ratsam, dass man nur auf Basis des Korans und Lehren des Propheten über den Islam etwas berichten sollte. Aus diesem Grund weist unser Imam die Muslime in Europa und insbesondere in Deutschland daraufhin, - dass der Islam es nicht nötig hat, zu lügen um sich verbreiten. Nein - dass der Islam es nicht nötig hat, zu schmeicheln seine Botschaft zu verkünden. Nein - dass der Islam es nicht nötig hat, dass er sich an das Extremismus orientiert um seine Stärke zu zeigen. Nein. Die Stärke des Islam liegt in der Botschaft des Korans und in den Lehren des Propheten Mohammad III. Schluss // Wir bitten Allah den Erhabenen, den Reue-Annehmenden und Barmherzigen demütig und aufrichtig darum, dass ER uns dazu verhilft, den Koran zu leben, die Botschaft Allahs aufrichtig zu beherzigen und an den Tugendeigenschaften und Lehren unseres Propheten Mohammad festzuhalten, sie aufrichtig zu praktizieren und unseren Kindern, Angehörigen und Nächsten beizubringen. Wahrlich Allah ist der Allvergebende, Rechtleitende und Besitzer aller Macht. Amin. Allah segne unseren Herrn Mohammad und die Mitglieder seiner Familie und all seine Gefährten. Ich bitte Allah für mich und für euch um Verzeihung und Vergebung. Allah, dem Erhalter der Welten, gebührt aller Preis oua Salamou Alaykoum oua Rahmatou Allah Ta ala oua Barakatouh.// Wuppertal, den Imam: Abdenaji Elbedoui Übersetzung: ML 5