Studienfahrt nach Burgund September 2014

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1 Studienfahrt nach Burgund September 2014 Burgund ist kein Land, Burgund ist das Leben hat Francois Mitterrand einmal gesagt. Dass dies so ist und seit vielen Jahrhunderten schon so war, davon konnten sich die Teilnehmer der Studienreise Kultur trifft Spiritualität, veranstaltet vom Diözesanverband Mainz unter der Leitung von Hildegard Sickinger, selbst überzeugen. Erster Höhepunkt der Reise war die Madeleine von Vézelay Weltkulturerbe der UNESCO. Wie die Jakobspilger schon vor Jahrhunderten bestieg die Reisegruppe den durch die helle Abteikirche gekrönten Hügel. Beeindruckend das große Tympanon an der Westfassade der Basilika, welches das Jüngste Gericht zeigt. Die ganze Schönheit des Gebäudes findet sich aber erst im Inneren der Kirche mit dem Tympanon der Gabe des Heiligen Geistes und den großartigen Skulpturen und Kapitellen mit ihrer hohen Aussagekraft. Gemeinsam mit den Brüdern und Schwestern der klösterlichen Jerusalemgemeinschaft sowie der Gemeinde von Vézelay erlebten wir die besondere Liturgie der sonntäglichen Eucharistiefeier in französischer Sprache mit den Gesängen der Gemeinschaft. Semur-en-Auxois zählt mit Recht zu den schönsten Dörfern in Burgund Teilnehmerinnen auf der Brücke in Semur-en-Auxois Einer der vielen malerischen Winkel in Semur-en-Auxois und in Flavigny-sur-Ozerain konnten nach Besichtigung der Ausgrabungen einer Karolingischen Krypta die in der dort ansässigen Fabrik hergestellten besonderen Anisbonbons gekostet und gekauft werden. Lieferwagen der Bonbonfabrik Flavigny-sur-Ozerain Denkt er oder stinkt s ihm???? Figur im Chorgestühl der Kirche in Flavigny-sur-Ozerain 1

2 Die UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten Abbaye de Fontenay und L Abbaye Cluny sind imposante und beeindruckende Beweise der bewegten Vergangenheit Burgunds. Die vom hl. Bernhard von Clairvaux gegründete Zisterzienserabtei Fontenay ist eine der ältesten und dank der heutigen Besitzerfamilie Aynard auch eine durch Sanierungsarbeiten gut erhaltene große Klosteranlage. Die Abtei von Cluny, gegründet 910, entwickelte sich bis zum 12. Jahrhundert als Mutterhaus von über 1000 Klöstern zum Zentrum des größten Mönchsordens des Abendlandes, dem Benediktinerorden nach der cluniazensischen Reform. Die Besichtigung der noch vorhandenen Gebäude und Ausgrabungen zeigen die riesigen Ausmaße des Klosters. Auch der Kreuzgang der Abbaye de Fontenay ist ein Ort der Stille und des Friedens. Der einzige erhaltene Turm der Abbaye Cluny lässt noch etwas von der überwältigenden Größe und Erhabenheit der Klosteranlage ahnen. Bis zum Bau des Petersdoms war die Abteikirche die größte im Abendland. Dieser alttestamentliche König diente einmal als Sockelträger einer neutestamentlichen Gestalt. Die Figuren der Apostel und Evangelisten wurden allesamt in der französischen Revolution heruntergeschlagen. Die Zerstörungswut der Bilderstürmer hinterließ auch in diesem Gesicht ihre Spuren, konnte jedoch die Gestalt nicht total demolieren. Privatkapelle Jean de Bourbon, Abbaye Cluny 2

3 Spiritueller Höhepunkt der Reise war sicherlich der Nachmittag auf dem Klostergelände des Carmel de la Paix in Mazille mit dem Wortgottesdienst zum Thema Wachet und betet, dem Gespräch mit Schwester Maria, sowie der Teilnahme an der Vesper und dem stillen Gebet der Ordensgemeinschaft. Tief beeindruckt hat dabei die innere Zufriedenheit, Gelassenheit und Liebe ausstrahlende Schwester Maria. Der Carmel de la Paix auf dem Hügel gegenüber dem Dorf Mazille erbaut, ist er seitdem ein Ort des Gebets und der Stille, der viele Menschen zum Verweilen einlädt. Im Gästebereich: Auch hier ist etwas von der heilsamen Wirkung des Schweigens und der Stille zu spüren. Hier kann die Seele auftanken. 3

4 Ausgangspunkt und gleichzeitig Höhepunkt des Stadtrundganges in Beaune ist das spätmittelalterliche L Hôtel-Dieu. Schon der Blick in den Innenhof des hochgotischen Kranken- und Armenhospizes ist erhebend. Steinsäulen tragen die Fachwerkgalerie des ersten Stocks und das im bunten Rautenmuster gedeckte Dach. Innen verblüfft der bis in die 1970er Jahre genutzte Das im bunten Rautenmuster gedeckte Dach des Hospitals L Hôtel-Dieu, Beaune, ein imposanter Bau aus dem 15. Jahrhundert. Krankensaal. An der Stirnseite trennt eine Schranke den Saal mit den an den Längsseiten aufgereihten Holzalkoven für die Kranken von einer Kapelle ab. Schüsseln, Aderlass-Instrumente und Nachtgeschirr vermitteln den Eindruck, als ob die Kranken gerade erst das Bett verlassen hätten. Bewundert werden kann im Salle St-Louis der Flügelaltar des Jüngsten Gerichts von Roger van der Weyden. Eine fahrbare Lupe erlaubt das Erkennen von meisterlich gemalten Details. Blick in die Apotheke des Hopital L Hôtel-Dieu, die noch bis in die Mitte des 20. Jh. in Betrieb war. Eine Ahnung davon was Getrud von le Fort meinte, als sie sagte: Der Mensch muss Erde unter den Füßen haben, sonst verdorrt ihm das Herz bekam die Reisegruppe, als sie sich zur Wanderung zum Fels der Vorzeit, die Roche de Solutré aufmachte und auf dem Felsengipfel eine schlicht umwerfende Rundumaussicht genießen durfte. Das Land zu Füßen des Felsens wirkt wie Der Felsen La Roche de Solutré. Bei schönem Wetter macht es Laune, den Felsen zu erklimmen. Das Dorf Solutré-Pouilly am Fuß der La Roche de Solutré. ein bunter Flickenteppich aus Wiesen, Weinreben und Dörfern. Mit der Brotmeditation auf dem Gipfel und den auf drei Stationen verteilten Gedanken zum Thema Opfer war 4

5 dieser Tag mit der abschließenden Führung und Weinprobe im Weingut Domaine de la Monette in Mercurey etwas ganz Besonderes. Im Weinkeller der Domaine de la Monette Mercurey. Und im Lager der Domaine de la Monette Mercurey. Stadtrundgänge in den historischen und malerischen Gassen der Städte Auxerre und Autun mit ihren jahrhundertealten Kathedralen rundeten das Programm ab. Wie es in der Ausschreibung der Reise hieß, ließen wir uns bezaubern von der lieblichen Landschaft und den malerischen Dörfern Burgunds, genossen die Spezialitäten der Steinernes Glaubenszeugnis in der Kathedrale St. Etienne in Auxerre. Ein Hingucker: der Uhrenturm, das Wahrzeichen der Stadt Auxerre. Küche und begegneten historischer Architektur, Eine ungewöhnliche Darstellung: eine schlängelnde Kunst und Kultur. Die von Hildegard Sickinger Eva pflückt die verbotene Frucht. Der steinerne vorbereiteten spirituellen Sündenfall gehört offensichtlich zum Türsturz des Elemente begleiteten unsere Besichtigungen, einstigen Nordportals, dem entsprechend muss Eva ein verliehen den Tagesprogrammen liegendes Gegenüber haben. Leider lässt sich nicht besondere Akzente und mehr rekonstruieren, wie der verloren gegangene ließen die Reise zu einem besonderen Erlebnis für Adam ausgesehen hat. - Musee Rolin, Autun alle Teilnehmer werden. Bilder: Hildegard Sickinger, Klein-Winternheim Text: Hannelore Gaal, Viernheim 5