Buch der Sprichwörter

Transkript

1 Was sein muss: Sprüche klopfen Das Buch der Sprüche - T29 am Buch der Sprichwörter 1. Buch der Könige (Kap. 5, Vers 12); dort wird erwähnt, dass Salomo 3000 Spüche aufgeschrieben habe 2. Ursprünglich diente das Buch, bzw. seine Teile, vermutlich als "Schulbuch" im Unterricht für "Schreiber" (=Regierungsbeamte); es enthält neben Volkssprichwörtern ("Common sense") viele Verhaltensregeln für Beamte Einige bekannte Sprüche sind... Hochmut kommt vor dem Fall" (16,18) "Wer eine Grube gräbt, fällt selbst hinein." (26, 27) Im Neuen Testament der Bibel finden sich 35 Zitate oder Bezüge auf das Buch der Sprichwörter. Einordnung in der Bibel Gattung: Weisheitsliteratur Schwerpunkt: Tun Bsp. Kap 3,1-7 Verfasser: Aufgabe: Sucht Verfassernamen! Kap 1,1 Salomo Kap 24,23 weiter Weise Kap Hiskia und Kumpels Kap 30,1 Agur Kap 31, 1 Lemuel

2 Sinn der Spruchsammlung Sprüche 1, 1-6. um zu lernen Weisheit und Zucht.. Das Ideal, das die Sprüche uns vor Augen malen, ist der weise und gerechte Mensch, der sich zu beherrschen weiß und sich nicht ereifert. 1) Weisheit aus Bertelsmann Lexikon: Weisheit bedeutet heute allgemein im Unterschied zur Klugheit eine menschliche Grundhaltung, die auf einem umfassenden Wissen um die letzten Gründe und Ziele des Seienden beruht. Weisheit ist nicht gleichbedeutend mit Wissenschaft im Sinne exakter Forschung. Als Weisheit wird allgemein eine auf Lebenserfahrung und Einsicht beruhende innere Reife und kluge Überlegenheit im geistigen Sinne bezeichnet. aus Lexikon zur Bibel: Weisheit bedeutet Einsicht in die Fülle der Dinge und Lebenszusammenhänge. Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn (Spr. 9, 10) Das Buch der Sprüche will dem Leser Weisheit vermitteln, so dass zuerst nach dem Wesen dieser Weisheit gefragt werden muss. Ihr Ursprung liegt in Gott (Spr. 1, 7), der durch sie alles geschaffen (Spr. 3, 19) und geordnet hat (Spr. 3, 20). Darum kann Weisheit nur eine Gabe Gottes sein (Spr. 2, 6), die den Menschen auf Gottes Wegen hält (Spr. 4, 14). Weisheit ist nicht jedes Wissen, sondern nur das, was zur Gestaltung des Lebens angewandt wird (Spr. 4, 11).

3 Der Weise fügt sich in die Ordnungen Gottes ein und geht auf den Wegen Gottes. Darum wird er in allen Stücken gesegnet (Spr. 13, 1-10). Dabei ist Weisheit nicht natürliche Begabung des Menschen, sondern muss gesucht werden (Spr. 3, 13 & 24, 14). Man muss die Weisheit auch an der rechten Stelle suchen, bei den Verständigen (Spr. 10, 13 & 14, 33), den Gerechten (Spr. 10, 31), die selbst nach der Wahrheit leben, und den Demütigen (Spr. 11, 2), denn das Wissen um den eigenen Platz in Gottes Ordnung und um die eignen Grenzen macht bescheiden und demütig. Zum Empfang der Weisheit gehört eine gewisse Bereitschaft. Die Sinne müssen darauf ausgerichtet sein (Spr. 2, 2 & 5, 1). Man muss bereit sein, sich raten zu lassen (Spr. 13, 10). Achtung: Wer in seinem Wesen ein Spötter ist, kann die Weisheit nie finden, wenn er auch noch so sehr nach ihr sucht (Spr. 14, 6). Zusammenfassung: Gottesfurcht führt zur Weisheit (Spr. 1, 7)

4 2) Zucht aus Bertelsmann Lexikon Zucht Pflanzenzüchtung Tierzucht z.b. Rosenzucht Ziel ist es die schönsten Rosen hervorzubringen z.b. Pferdezucht Ziel ist es die besten Pferde hervorzubringen Zucht ist die vom Menschen kontrollierte Fortpflanzung von Tieren und Pflanzen mit einem speziellen Ziel, meistens zur genetischen Umformung oder Verstärkung gewollter beziehungsweise Unterdrückung ungewollter Eigenschaften. Unter "Zucht" versteht man auch den Bestand an Nutztieren oder -Pflanzen, der durch die Arbeit des Züchters aufgebaut wurde, Anstand ("Zucht und Ordnung"), Sitte oder Selbstbeherrschung, siehe auch züchtig, Unzucht Erziehung zum Gehorsam, zu Pünktlichkeit etc. aus Lexikon zur Bibel Jeder Mensch muss durch Erziehung in das Leben eingeführt werden, damit er ihm den von Gott zugewiesenen Platz ausfüllen und das ihm von Gott gesteckte Ziel erreichen kann. Dazu sind bestimmte Kenntnisse erforderlich, welche ihm der Unterricht vermittelt, aber er muss auch zu einer bestimmten Lebensführung erzogen werden, und das erfolgt durch die Zucht. Von Natur aus liegt in allen Menschen der Zug nach unten, in die Sünde (Spr. 1, 16). Dem soll die Zucht entgegenwirken. Wehe dem, der die Zucht hasst uns sich ihr entzieht (Spr. 5, & 15, 10). Wer willig ist (Spr. 13, 1), folgt dem ermahnenden Wort (Spr. 1, 5 & 23, 12). Die aus rechter Erziehung wachsende innere Haltung kann dann auch selber als Zucht (Selbstbeherrschung, Sittsamkeit) und züchtig bezeichnet werden.

5 Warum Zucht? aus Gottes Liebe zu uns (Spr. 3, 11-12) 3) Was lernen wir? Die Sprüche helfen uns dabei, das alltägliche Leben zu bewältigen. Sie machen die 1000 Scheine der biblischen Lehre (z.b. die Zehn Gebote) zu alltagstauglichem Kleingeld. Es werden darin auch viele Themen behandelt, vor die uns das Leben stellt. Diese Themen, also das Buch der Sprüche, betreffen jeden in seinem Alltag: Zwischenmenschlicher Umgang: Spr. 3, Umgang mit Versuchungen - Ehebruch: Spr. 5 und 6, 20ff Umgang mit Versuchungen - Alkohol: Spr. 20, 1 & 23, 29ff Umgang mit Versuchungen Gier nach Reichtum: Spr. 23, 1ff Arbeitsmoral: Spr. 6, 6-11 Umgang mit Feinden: Spr. 25, 21ff. Die Sprüche können uns dabei helfen, dass wir uns in dieser Welt zu Recht finden. Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis. Die Toren verachten Weisheit und Zucht. (Sprüche 1, 7)