LESANDO Anwendungshinweise

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1 LESANDO Anwendungshinweise Strukturvarianten Lehmfarbe BRAVO 12 / 2014

2 BRAVO ist die reversible und diffusionsoffene Lehmfarbe von LESANDO. Sie ist vollständig frei von Lösemitteln, Weichmachern und Konservierungsstoffen und zeichnet sich durch eine hohe Deckkraft aus. Die matte Ausstrahlung, die einfache Verarbeitung und die große Farbauswahl mit 630 Standard-Farbtönen machen BRAVO zu einem idealen Gestaltungswerkstoff. DIE UNTERGRÜNDE Um BRAVO anwenden zu können, muss der Untergrund zumindest noch eine gewisse Saugfähigkeit aufweisen und/oder griffig sein. Die Saugfähigkeit kann man prüfen, indem man Wasser an die Fläche spritzt. Die Tropfen sollten zügig einziehen und nicht wie ein Regentropfen auf einer Glasscheibe sitzen. Auf Untergründen, die keine Saugfähigkeit besitzen, sollte man in jedem Fall vorab eine Anstrichprobe durchführen. Übliche Anforderungen an die Untergründe wie Neutralität, Sauberkeit, Festigkeit etc. müssen auch bei BRAVO beachtet werden. Eine Putzgrundierung oder gar ein Tiefengrund (kontraproduktiv!) ist technisch i.d.r. nicht notwendig, es könnte aber Fälle geben, bei denen der Einsatz der feinkörnigen Putzgrundierung PRELUDIO aus verschiedenen Gründen Sinn macht (s. weiter unten). BRAVO ist ein zweilagiges Anstrichsystem. Bei Untergründen von rauer Struktur mit einer starken Eigenfarbe (z.b. Lehmgrundputz braun), die vom gewünschten Endfarbton durch BRAVO mehr oder weniger stark abweicht, ist es ratsam, die Fläche zunächst mit der Lehmfarbe im hellsten Weißton (alba+) einmal vorzulegen, weil der weiße Untergrund die Brillanz der nachfolgenden Farbschichten verbessert (die Putzgrundierung PRELUDIO würde dem gleichen Zweck dienen, bringt aber ein feines Korn mit). Erst dann erfolgen die beiden ursprünglichen Anstriche. Wichtig: BRAVO ist eine so genannte bestandsfolgende Beschichtung. Das bedeutet, dass die Lehmfarbe selbst den Untergrund nur verändert farbig darstellt, ihn aber technisch nicht verbessert. Beschädigungen, Kratzer, Dübellöcher usw. werden durch BRAVO keinesfalls beseitigt oder auch nur kaschiert, im Gegenteil. Normalerweise verstärken Anstriche die sichtbaren Mängel im Untergrund, und das völlig unabhängig vom System! Daher ist die Untergrundvorbereitung der wichtigste Arbeitsschritt im gesamten Ablauf. Ein einfacher Grundsatz soll verdeutlichen, welche Bedeutung die Untergrundvorbereitung hat: Eine gute Untergrundvorbereitung schafft die Basis für ein gutes Ergebnis. Eine schlechte verhindert das. Einige beispielhafte Untergründe und deren Vorbereitung: Lehmgrundputz Kalk- und Zementputz Gips- und Kalkgipsputz Trockenbauplatten Betonflächen Mineralische Altputze Dispersionsanstrich Technische Vliestapete Lack-, Latex-, Ölfarbe Holzhaltige Untergründe Metalle, Kunststoffe CAPRICCIO-Flächen mit FINO u. U. Voranstrich mit BRAVO im Farbton alba+, trocknen lassen, dann gewünschten Farbton zweilagig nass-inmattfeucht wie Lehmgrundputz sofern Sinterschichten vorhanden sind, müssen diese rückstandsfrei entfernt werden; danach Beschichtung wie gewünscht sehr gut spachteln und schleifen, sehr gut entstauben, danach Beschichtung wie gewünscht (Q4) Flächen rückstandsfrei reinigen, Lunker und Poren mit PRESTO schließen, schleifen und entstauben; danach Beschichtung wie gewünscht Fläche reinigen (Drahtbürste, schleifen), zum Ausgleich der bestehenden Struktur Putzgrundierung PRELUDIO auftragen, vorhandene Struktur egalisieren (SINFONIA, PRESTO), danach Beschichtung wie gewünscht kräftig bis zur vollständigen Mattheit anschleifen, entstauben, Probe der Saugfähigkeit durchführen, danach Beschichtung wie gewünscht Beschichtung wie gewünscht Flächen sehr gut anlaugen, trocknen lassen, kräftig anschleifen, Anstrichprobe vornehmen, danach Beschichtung wie gewünscht zur Vermeidung des Durchschlagens ( Ausbluten ) Vliestapete aufbringen, danach Beschichtung wie gewünscht konventionellen Haftvermittler aufbringen, Anstrichprobe vornehmen, danach Beschichtung wie gewünscht glatte Oberflächen anschleifen (Korn 80), Probe der Saugfähigkeit durchführen, danach Beschichtung wie gewünscht; raue Oberflächen (gefilzt, geglättet) direkt mit PRELUDIO beschichten, danach Beschichtung wie gewünscht

3 DIE AUFBEREITUNG BRAVO wird in Pulverform ausgeliefert (Basistöne sind in 1 kg und 5 kg erhältlich, Mischtöne ab 2 kg in 1-kg-Schritten) Je nachdem, ob BRAVO mit der Rolle oder mit der Bürste aufgetragen werden soll, wird die Wassermenge angepasst. Bei der Verarbeitung mit der Rolle wird BRAVO 1:1 mit Wasser aufbereitet, also 1 Liter Wasser auf 1 kg BRAVO. Um eine gute und einfache Verarbeitung auch mit der Bürste gewährleisten zu können, beträgt das Mischungsverhältnis hier 1,25:1, also 1,25 Liter Wasser auf 1 kg BRAVO. Grundsätzlich wird BRAVO dem Wasser zugegeben, nicht umgekehrt! Erst Wasser, dann BRAVO. Am besten streut man BRAVO bei laufendem Rührwerk nach und nach zügig in das Anmachwasser und schlägt die Masse für ca. 1-2 Minuten intensiv durch. Beim Rühren spritzt immer wieder etwas noch nicht vollständig aufgeschlagenes Mischgut an den Behälterrand. Diese Anhaftungen müssen vom Behälterrand in das Mischgut gekratzt werden, weil sich sonst Klümpchen bilden könnten. BRAVO bei laufendem Rührwerk in das Anmachwasser einstreuen BRAVO braucht eine Quellzeit von ca. 30 Minuten. Unmittelbar vor der Anwendung wird der Ansatz nochmals intensiv aufgeschlagen, bis keinerlei Konglomerate oder Klümpchen zu sehen sind (ca. 1 Minute). Dann ist das Produkt bereit zur Verarbeitung. Die so aufbereitete Lehmfarbe sollte innerhalb von 2 Tagen verarbeitet werden, bei Arbeitsunterbrechungen von mehr als einer Stunde ist es ratsam, den Behälter mit einem Deckel zu verschließen, um Hautbildung zu vermeiden. DIE STRUKTUREN Obwohl BRAVO nur eine Lehmfarbe ist, gibt es doch erstaunlich viele Möglichkeiten, damit zu arbeiten. Die in der Folge vorgestellten Techniken bilden die Varianten sicherlich nicht alle vollständig ab, geben aber einen Eindruck davon, was mit BRAVO umsetzbar ist. BRAVO selbst ist kornlos, aber in Kombination mit anderen Produkten ergeben sich neben den erwarteten kornlosen Strukturen auch fein- und mittelkörnige. Diese Standard-Strukturen bedeuten aber nicht, dass die Ausführung genormt oder unabhängig der Umstände überall mit dem gleichen Ergebnis zu rechnen ist. Auch wenn viele Arbeitsabläufe mehr oder weniger standardisiert sind, es ist und bleibt eine individuelle, eine handwerkliche Ausführung einer Leistung, die die Handschrift des Ausführenden widerspiegelt. Darin liegt aber auch der Reiz der ganzen Sache! Für eine ansprechende Oberflächenqualität ist eine zweilagige Auftragsweise nötig. Daher gehen wir bei der Beschreibung der Arbeitsabläufe davon aus, dass diese Zweilagigkeit angestrebt ist. Ferner wird BRAVO i.d.r. nass-in-mattfeucht aufgetragen. Das heißt, die zweite Anstrichlage wird auf die vorherige, noch nicht trockene Lehmfarbe aufgetragen. Die Zeitspanne zwischen der ersten und der zweiten Anstrichlage ist sehr stark von den Verhältnissen vor Ort abhängig und kann zwischen 5 und 30 Minuten liegen. Der richtige Zeitpunkt ist daran erkennbar, dass das Wasser von der Oberfläche verschwunden ist und die noch feuchte Oberfläche matt erscheint. Ungeachtet dessen ist es aber unverzichtbar, dass zusammenhängende Flächen ohne Arbeitsunterbrechung ausgeführt werden, weil sonst die Gefahr der sichtbaren Ansatzbildung deutlich steigt. Weiterhin liegt es in der Natur der Sache (unabhängig vom verwendeten System!), dass der Umgang mit kräftigen, intensiven und dunklen Farbtönen immer etwas anspruchsvoller ist als mit sehr hellen Tönen. KORNLOSE STRUKTUREN Kornlose Strukturen können mit der Rolle oder mit der Bürste erzielt werden. Der Unterschied besteht nicht nur in der Konsistenz der angesetzten Lehmfarbe (s. Die Aufbereitung ), sondern auch darin, dass man i.d.r. mit der Rolle gleichmäßigere Endergebnisse erzielt als mit der Bürste. Man wählt die Bürste aber auch ganz bewusst, um der Fläche etwas mehr Leben zu geben. Sichtbare feine Pinselzüge sind daher beabsichtigt. Kornlos mit der Rolle Auch wenn man es nicht glauben mag: diese Struktur stellt die höchsten Ansprüche an die Untergrundqualität und an die Ausführung. Da BRAVO keine Schichtstärke aufbauen kann, entscheidet die Vorleistung über die Qualität des Endergebnisses. Dazu muss man wissen, dass viele Untergründe vor der Beschichtung auf den ersten flüchtigen Blick einen perfekten Eindruck machen. Anstrichsysteme aber bringen dann die Mängel ans Licht, die so vorher nicht oder nur schwer zu erkennen waren. Es macht daher Sinn, besonderen Wert auf eine gute Vorbereitung der Untergründe zu legen. Auf strukturlosen, glatten Untergründen (z.b. Trockenbauplatten) ergeben sich folgende Verbrauchswerte: 1. Lage BRAVO ca gr/m² 2. Lage BRAVO ca gr/m² Durch die Verwendung der Rolle lassen sich Auftragsspuren des Anwenders minimieren, so dass das Anstrichbild weitgehend homogen wirkt. Es ist jedoch darauf zu achten, dass solche Strukturen und Flächen am stärksten unter seitlichem Lichteinfall ( Streiflicht ) leiden, dass also unter bestimmten Bedingungen u.a. das bahnenweise Auftragen von BRAVO zu sehen sein könnte. Unabhängig vom Produkt oder Anwender erscheint es nahezu unmöglich, Flächen streiflichtfrei herzustellen. Um die Textur des Werkzeugs (also das Muster der Rolle) weitgehend zu beseitigen, braucht es neben einem qualitativ hochwertigen Werkzeug auch eine bestimmte Vorgehensweise. Dazu wird BRAVO satt aufgetragen und im nassen Zustand gleichmäßig auf der Anstrichfläche verteilt. Ohne neues Material mit der Rolle aufzunehmen wird die Lehmfarbe mehrmals trocken überwalzt, was nach und nach zu einer feineren Textur führt. Tuchmatt, homogen und mit sehr feiner Textur: BRAVO mit der Rolle aufgetragen

4 Kornlos mit der Bürste Wird BRAVO mit der Lasurbürste aufgetragen, kann man den Einfluss von Streiflicht deutlich reduzieren. Die wie beschrieben etwas dünner angesetzte Lehmfarbe wird dabei von Hand mit der Lasurbürste in kurzen Zügen und wechselnden Richtungen aufgetragen ( regelmäßige Unregelmäßigkeit ). Ganz bewusst betont man dabei die Handschrift des Anwenders als leicht strukturgebendes Element, was der Fläche eine gewisse Lebendigkeit verleiht. Nichtsdestotrotz wird aber auch hier das Endergebnis in erster Linie von der Qualität der Untergrundvorbereitung bestimmt. Die Verbrauchswerte sehen dabei wie folgt aus, wobei als Untergrund wieder eine ebenfalls struktur- und kornlose Fläche vorausgesetzt wird (z.b. Maschinengipsputz): 1. Lage BRAVO ca gr/m² 2. Lage BRAVO ca gr/m² Die Oberfläche zeichnet sich dadurch aus, dass das Auftragen von BRAVO mit der Bürste gut zu erkennen ist, also auch die unterschiedliche Richtung beim Auftragen, die Bürstenstruktur selbst und die Stellen, an denen sich die Anstriche überlagern. Dadurch wirkt das Ergebnis lebendig. Richtig ausgeführt lassen sich mit dieser Variante sehr interessante Akzente setzen. Die Bürstenstruktur wird verstärkt, wenn der Wassergehalt reduziert wird. Dadurch steigt aber auch der Verbrauch und die Ausführung wird etwas erschwert. Durch kurze Züge und in wechselnden Richtungen aufgetragen, lässt die Fläche die handwerkliche Verarbeitung dezent zur Geltung kommen FEINKÖRNIGE STRUKTUREN Da BRAVO selbst kein sichtbares Korn hat, übernimmt die Putzgrundierung PRELUDIO die Aufgabe als Strukturgeber. Auch hier bieten sich die Möglichkeiten, die Grundierung entweder mit der Rolle oder mit der Bürste aufzutragen. Homogen feinkörnige Strukturen Hierzu wird die Putzgrundierung PRELUDIO mit der Rolle aufgetragen. Nach dem vollständigen Durchtrocknen von PRELUDIO muss die Fläche ein einheitlich weißes Bild ergeben, vom Untergrund darf farblich nichts mehr zu sehen sein. Sollte das nicht der Fall sein, erfolgt eine zweite Anstrichlage PRELUDIO. Gerade auf Flächen mit Trockenbauplatten bietet sich diese Technik an, weil sie in geringem Umfang etwas von möglicherweise vorhandenen Mängeln ablenkt (z.b. im Bereich der Plattenfugen). Weiterhin nimmt das Feinkorn in PRELUDIO auch etwas den Druck von streiflichtanfälligen Flächen, BRAVO selbst wird wie gewohnt zweilagig mit der Rolle aufgetragen. Die Verbrauchswerte sehen in etwa so aus: Putzgrundierung PRELUDIO ca. 330 gr/m² je Lage 1. Lage BRAVO ca gr/m² 2. Lage BRAVO ca gr/m² Der große Vorteil liegt wie erwähnt darin, dass die Flächen optisch weniger sensibel sind. Trotzdem ist es ratsam, Untergründe so gut wie möglich vorzubereiten, weil das Korn von PRELUDIO aufgrund seiner Feinheit an Grenzen stößt, wenn es um das Kaschieren von Mängeln geht. Die Putzgrundierung PRELUDIO ergibt mit der Rolle aufgetragen eine sehr schöne, gleichmäßige Kornstruktur Lebendige feinkörnige Strukturen Auch hier wird die Putzgrundierung PRELUDIO wieder als Strukturgeber eingesetzt. Jetzt allerdings erfolgt der Auftrag der Grundierung mit der Lasurbürste, z.b. im Stile der liegenden Acht in kurzen Zügen und unterschiedlichen Richtungen, so dass sich ein lebendigeres Kornbild ergibt. Um das Aufstreichen von PRELUDIO zu erleichtern, sollte die Grundierung mit ca % Wasser verdünnt werden. Die Struktur wirkt angenehm auffällig, keineswegs aber übertrieben rustikal. Eine weitere Anstrichlage mit PRELUDIO würde die Struktur noch etwas verstärken. BRAVO wird auch hier i.d.r. mit der Rolle aufgetragen. Putzgrundierung PRELUDIO ca. 250 gr/m² je Lage 1. Lage BRAVO ca gr/m² 2. Lage BRAVO ca gr/m² Unbestritten verzeiht diese Struktur kleine Mängel in der Untergrundvorbereitung eher als kornlose Varianten. Da dies aber nicht das Hauptanliegen sein sollte, hat auch hier die qualitative Arbeit am Untergrund erste Priorität. Angenehm auffällig: Die Putzgrundierung PRELUDIO wirkt als Strukturgeber lebhaft, wenn sie mit der Bürste aufgetragen wird

5 Struktur Toscana Mit BRAVO können aber nicht nur einfarbige Ideen umgesetzt werden. Die Struktur Toscana ist eine zweifarbige Gestaltung, die etwas dem Aussehen einer Lasurtechnik ähnelt. Das wesentliche Merkmal ist, dass die beiden Farbtöne BRAVO mit einem Werkzeug in einem Arbeitsgang wechselseitig aufgetragen werden. Dabei überlappen sich die beiden Farbtöne, so dass sich ein fließender Farbübergang einstellt. Man streicht also zunächst eine kleine Fläche mit Farbton 1 und legt Farbton 2 direkt neben diese Fläche und beginnt die aufgebrachte Materialmenge des Farbtons 2 zu vertreiben. Dabei vermischen sich die beiden Farbtöne im Übergangsbereich. Durch das Ineinanderstreichen der Übergänge wirkt die Fläche harmonischer Die mit der Rolle aufgetragene feinkörnige Putzgrundierung PRELUDIO dient wieder als Strukturgeber. Auf diesem leicht rauen Untergrund gelingt die Struktur Toscana deutlich einfacher als auf glatten Untergründen. Der Auftrag von BRAVO erfolgt i. d. R. einlagig. Putzgrundierung PRELUDIO ca. 330 gr/m² je Lage BRAVO ca gr/m² Bei Techniken wie Toscana ist es wichtig, dass man keinem erkennbaren Muster bei der Ausführung folgt. Daher ist das Antragen der beiden Farbtöne in kurzen Zügen, in wechselnden Richtungen und mit homogenen Übergängen besonders wichtig. Aber auch das Fortschreiten an der Fläche trägt enorm dazu bei, dass trotz aller Individualität bei der Ausführung das Gesamtergebnis stimmig und harmonisch wirkt. Am besten arbeitet man hierfür an der Fläche in diagonalen Bahnen. Beginnend z.b. an der linken oberen Ecke der Wand werden die Farbtöne wie beschrieben angetragen. Man arbeitet also nicht stur horizontal oder vertikal, sondern wandert in diagonalen Flächeneinheiten. Die Übergangsränder sollten dabei nicht antrocknen. Die große Diagonale an der Wand darf und soll auch den Verlauf wechseln und etwas unregelmäßig sein. Keinem starren Muster folgen, das ist wichtig bei der Struktur Toscana

6 MITTELKÖRNIGE STRUKTUREN Bei mittelkörnigen Strukturen übernimmt der Lehmfeinputz SINFONIA die Aufgabe des Strukturbildners. Hierzu wird zunächst die Putzgrundierung PRELUDIO als Haftgrund für SINFONIA aufgebracht. Der Lehmfeinputz selbst wird je nach Erfordernis ein- oder zweilagig aufgebracht und die Oberfläche gefilzt oder verbürstet. Gefilzter SINFONIA zeigt ein eher gleichmäßiges Kornbild. Wird die Fläche im nassen Zustand mit Wasser und einer Lasurbürste bearbeitet, wird die Kornstruktur lebendiger. Putzgrundierung PRELUDIO ca. 330 gr/m² je Lage Lehmfeinputz SINFONIA ca. 1,0 kg/m² je Lage 1. Lage BRAVO ca gr/m² 2. Lage BRAVO ca gr/m² SINFONIA ist ein vergleichsweise heller Lehmfeinputz, so dass in den meisten Fällen das farbliche Neutralisieren durch einen weißen Grundanstrich mit BRAVO entfallen kann. Filzen mit dem Schwamm ergibt eine gleichmäßige Kornstruktur Feinkörnig gefilzte Struktur von SINFONIA NACHBESSERUNGEN / AUSBESSERUNGEN Ob und in welchem Umfang Nach- und Ausbesserungen in der fertig gestellten Fläche sichtbar sind, hängt von vielen Faktoren ab. Erfahrungsgemäß reagieren kräftige, intensive und dunkle Töne empfindlicher als helle. Aber selbst hier gibt es einige Dinge zu beachten, die unabhängig vom Anstrichsystem generell gelten. Der Bundesverband Farbe und Sachwertschutz beschreibt das in seinem Merkblatt Nr. 25 sehr treffend: Solange nicht derselbe Beschichtungswerkstoff auf gleichartigem Untergrund und dieselbe Applikationstechnik bei vergleichbaren klimatischen Bedingungen eingesetzt werden, sind Farbabweichungen unvermeidbar. Eine Nach- und Ausbesserung, die nicht das Überarbeiten der kompletten Fläche umfasst, kann also nicht unsichtbar durchgeführt werden. Das erneute Auftragen der Lehmfarbe in kleinen Flächen führt zu einer Schichtstärkenerhöhung im Übergangsbereich, was alleine für sich schon einen Farbunterschied begründen kann. Wenn z.b. mit der Rolle ursprünglich aufgetragen wird, die Ausbesserung aber mit dem Pinsel erfolgt, ist ein sichtbarer Unterschied unvermeidbar. Darüber hinaus trocknen die Nachbesserungsstellen im Auslaufbereich erkennbar heller auf, da deutlich dünner aufgetragen und daher schneller trocknend. Es liegt also beim Betrachter, ob es die Mühe lohnt, die nach- bzw. auszubessernde Fläche erneut komplett zu überarbeiten.

7 BESONDERE HINWEISE Die Informationen bzw. Daten in diesem Anwenderleitfaden, in der Untergrunddatenbank, im Technischen Merkblatt oder an anderer Stelle dienen der Sicherstellung des gewöhnlichen Verwendungszwecks bzw. der gewöhnlichen Verwendungseignung und basieren auf unseren Erfahrungen und Erkenntnissen. Sie entbinden den Anwender jedoch nicht davon, eigenverantwortlich die Eignung und Verwendung zu prüfen. Das bedeutet, dass wir nicht jeden Einzelfall berücksichtigen können und uns daher auf die Behandlung der durchschnittlich zu erwartenden Einsatzbereiche beschränken müssen. Anwendungen, die in unseren Unterlagen nicht eindeutig erwähnt werden, unternimmt der Anwender daher auf eigenes Risiko, so dass keinerlei Gewährleistungsansprüche im Reklamationsfall geltend gemacht werden können. Das gilt insbesondere für eigenes Ein- bzw. Nachfärben, Kombination mit anderen Produkten oder das Anwenden auf nicht zweifelsfreien Untergründen. Das ist keineswegs der Versuch, sich aus der Verantwortung zu stehlen. Es soll lediglich darstellen, dass es mittlerweile eine nicht mehr zu überschauende Vielfalt an möglichen Einsatzbereichen gibt unter teilweise extrem unterschiedlichen Einsatzbedingungen. Wir empfehlen daher dringend, im Zweifelsfall eine Musterfläche von einer Größe anzulegen, die Rückschlüsse auf den gesamten Einsatzzweck zulässt. Bei erkennbaren Produktmängeln, Beanstandungen oder Zweifeln darf das Produkt nicht angewendet werden. Die Ware wird vergütet oder ausgetauscht, Folgekosten können nicht berücksichtigt werden.

8 LESANDO GmbH Natürlich. Lehm. Lange Länge 8 D Dettelbach Tel Fax info@lesando.de