WWZ 7: Simson ein schwacher Starker Von Johannes Müller

Transkript

1 WWZ 7: Simson ein schwacher Starker Von Johannes Müller Die Geschichte von Simson steht in dem Buch der Richter und erzählt Israels erste Zeit im gelobten Land, in Kanaan. Im Buch Richter ist ein immer wieder kehrender Kreislauf zu entdecken, vielleicht kennst du ihn aus deinem Leben auch? SÜNDE Ein Beispiel: BESTRAFUNG BUßE ERRETTUNG Ri 3,7 Sie taten, was der Herr verabscheute, vergaßen ihn und verehrten die Götzen Baal und Aschera. Ri 3,8 Da wurde der Herr zornig auf sein Volk und gab es in die Gewalt Kuschan-Rischatajims, des Königs von Nord- Mesopotamien. Acht Jahre lang wurde es von ihm unterdrückt. Ri 3,9 Als die Israeliten zum Herrn um Hilfe schrien, schenkte er ihnen einen Befreier: Otniël, den Sohn des Kenas, den jüngeren Bruder Kalebs. Ri 3,10 Otniël wurde vom Geist des Herrn erfaßt, er stellte sich an die Spitze des israelitischen Heers und führte es in die Schlacht. Der Herr half ihm, Kuschan-Rischatajim, den König von Nord- Mesopotamien, zu besiegen. Ri 3,11 Vierzig Jahre lang herrschte Frieden. Dann starb Otniël, der Sohn des Kenas, Gott beruft sich Männer und mal auch Frauen Richter genannt, die in Israel wieder Recht schaffen gegen die Feinde, die dann auch im Frieden den Unterdrückten im Volk zu ihrem recht verhalfen. Ein Vers taucht immer wieder im Buch auf: Ri 2,11 Sie taten, was der Herr verabscheute: Sie dienten anderen Göttern 1

2 Ri 3,7 Sie taten, was der Herr verabscheute, vergaßen ihn und verehrten die Götzen Baal und Aschera. Ri 3,12 und die Israeliten begannen wieder zu tun, was der Herr verabscheute. Darum ließ er Eglon, den König von Moab, zu einem mächtigen Feind Israels werden. Ri 4,1 Ri 6,1 Als Ehud gestorben war, taten die Israeliten erneut, was der Herr verabscheute. Die Israeliten taten, was der Herr verabscheute. Da ließ er die Midianiter sieben Jahre lang über sie herrschen. Ri 10,6 Nach Jaïrs Tod taten die Israeliten wieder, was der Herr verabscheute. Sie verehrten Baal und Astarte, ebenso die Götter der Syrer und Sidonier, der Moabiter, Ammonit er und Philister. Vom Herrn wollten sie nichts wissen und dienten ihm nicht mehr. Ri 13,1 Wieder taten die Israeliten, was der Herr verabscheute. Deshalb ließ er zu, daß die Philister sie vierzig Jahre lang unterdrückten. Ein Auf und Ab, das, wenn man so liest,einem glatt der Geduldsfaden reißen könnte. Doch wenn wir an unser eigenes Leben denken, dann stellen wir auch einige Parallelen fest. Heute wollen wir uns mal einen Richter in Aktion anschauen. SIMSON Richter 13,1 der klassische Vers! Die nächsten vier Kapitel handeln von ihm und ich möchte euch Simson anhand von 4 Punkte vorstellen: 1. Simon der Nasiräer Wer weiß was ein Nasiräer ist? Lesen: Ri 13,2 Zu dieser Zeit lebte ein Mann namens Manoach. Er kam aus Zora und gehörte zum Stamm Dan. Man oach war verheiratet, aber er hatte keine Kinder, weil seine Frau unfruchtbar war. 2

3 Ri 13,3 Eines Tages erschien der Engel des Herrn seiner Frau und sagte: «Du konntest bisher keine Kinder bekommen. Aber nun wirst du schwanger werden und einen Sohn zur Welt bringen. Ri 13,4 Trinke keinen Wein oder andere berauschende Getränke. Iß nichts, was der Herr für unrein erklärt hat! Ri 13,5 Denn der Sohn, den du bekommst, wird schon im Mutterleib Gott geweiht sein. Niemals dürfen seine Haare geschnitten werden! Er wird beginnen, Israel von den Philistern zu befreien.» - ein Gott-Geweihter, ein Mensch mit einer besonderen Beauftragung Gottes - ein mit dem Heiligen Geist erfüllter Mensch (AT nur wenige Erfüllte ) - unterlag bestimmten Beschränkungen: o durfte sich nicht die Haare schneiden o durfte keinen Alk trinken Wer kennt noch einen weiteren Nasiräer aus der Bibel? Johannes der Täufer Simson hatte die Aufgabe Israel von den Philistern zu befreien. V.5 Er wurde von Gott ausgesucht, ausgerüstet und befähigt. Simson bekommt die besten Voraussetzungen mit in die Wiege gelegt. 2. Gläubiges Elternhaus 3. Von Gott besonders gesegnet 4. Vom Geist Gottes erfüllt Als nächstes wollen wir uns mal 1. Simons leben mit dem Herrn Anschauen. Simson war eine begabter Mann (Folien-Bilder) Das Zeichen das Gott mit ihm war, war seine riesige Kraft Beispiel 1 Ri 14,5 Simson brach mit seinen Eltern nach Timna auf. Als er bei den Weinbergen der Stadt ein Stück allein abseits des Weges a lief, stand ihm plötzlich ein junger, brüllender Löwe gegenüber. [a]»ein Stück... Weges» ist sinngemäß ergänzt. Ri 14,6 Simson wurde vom Geist des Herrn ergriffen. Er zerriß den Löwen mit bloßen Händen, als wäre es eine kleine Ziege. Seinen Eltern erzählte er nichts davon. 3

4 Beispiel 2 Ri 14,19 Da wurde er vom Geist des Herrn ergriffen. Er ging nach Askalon, tötete dreißig Philister, nahm ihre Gewänder und brachte sie den Männern, die sein Rätsel gelöst hatten. Dann kehrte er voller Zorn ins Haus seiner Eltern zurück. Beispiel 3 Ri 15,14 Als die Philister Simson sahen, stimmten sie ein Triumphgeschrei an. Da wurde er vom Geist des Herrn ergriffen. Er zerriß die Stricke an seinen Armen, als wären sie angesengte Bindfäden. Ri 15,15 Dann entdeckte er den Unterkieferknochen eines Esels, packte ihn und erschlug damit tausend Philister. Simson betete auch, wenn auch sehr egoistische Gebete Ri 15,18 Simson hatte großen Durst. Er betete zum Herrn: «Ich habe für dich gekämpft, und du hast mir diesen großen Sieg geschenkt! Aber jetzt muß ich verdursten und werde doch no ch diesen unbeschnittenen Heiden in die Hände fallen!» Ri 15,19 Da ließ Gott aus einer Bodensenke in der Nähe von Lehi Wasser hervorbrechen. Simson trank davon und kam wieder zu Kräften. Man nennt die Quelle daher En -Hakore («Quelle des Rufenden»); sie ist noch heute dort. Doch Achtung! Gottes gaben und Fähigkeiten sind kein Garant für ein geheiligtes und gottwohlgefälliges Leben. Simson hatte gute Voraussetzungen, aber... Vielleicht denkst du, wenn ich auch so oder so wäre, oder das und das könnte, dann ginge alles leichter. Wenn einige Leute im YT nicht so blöd wären, dann ginge alles leichter. Wären meine Eltern nur so und nicht so... Wenn die Schule so wäre ja dann, aber sie ist nun mal so und deshalb... 4

5 Lass mich dir sagen, du kannst niemanden anderes für deinen geistlichen, moralischen und charakterlichen Zustand verantwortlich machen. Mindestens 85% hängt an die selber. Am Beispiel von Simson können wir erkennen, jeder/jede hat es selber in der Hand Fahren wir etwas dichter an Simson heran und lernen wir von seinem Leben. 2. Simsons Sünde und Fall Das er sündigt ist klar, er ist ein Mensch wie du und ich. Auch ein Gottgeweihter und ein begabter und geisterfüllter Mensch sündigt. Aber etwas sehr trauriges passierte Seine Sünde, seine Schuld wurde ihm zum Verhängnis. - Simson ist ein Knecht seiner Triebe Beispiel 1 Ri 14,1 Simson will eine Philisterin heiraten Als Simson sich einmal bei den Philistern in Timna aufhielt, sah er dort eine junge Frau, die ihm besonders gefiel. Ri 14,2 Er kehrte nach Hause zurück und erzählte seinen Eltern von ihr: «Ich habe in Timna eine junge Philisterin gesehen. Sorgt dafür, daß ich sie heiraten kann!» Ri 14,3 Seine Eltern erwiderten: «Gibt es denn keine Mädchen hier in unserem Stamm oder unserem Volk? Mußt du wirklich zu den Philistern gehen und dir bei diesen unbeschnittenen Heiden eine Frau suchen?» Doch Simson blieb hartnäckig: «Ich will sie und keine andere! Sie gefällt mir!» die will ich haben, die und keine andere Beispiel 2 Ri 16,1 Simson befreit sich aus Gaza Einmal kam Simson nach Gaza. Dort sah er eine Prostituierte und ging zu ihr ins Haus. Beispiel 3 Ri 16,4 Die Philister stellen Simson eine Falle Einige Zeit später verliebte sich Simson in eine Frau namens Delila, die im Tal Sorek wohnte. 5

6 Nicht das andere Geschlecht, sondern die falsche Haltung zum anderen Geschlecht bewirkt seinen Fall. Simson lebt Lustorientiert und nicht geistbeherrscht Ich würde mal sagen, dass Thema Sexualität hat er Gott nicht geweiht. Da hat Gottes Maßstab keinen Platz.. Das was ihm gefällt, wird getan. S. spielt mit der Gefahr, anstatt zu fliehen (wie Josef) Ein weitere Sünde in S. Leben: - Unwahrheit Ri 16,6 Delila fragte Simson: «Willst du mir nicht anvertrauen, warum du so stark bist? Gibt es Fesseln, die du nicht zerreißen kannst?» Dreimal lügt Simson sie an. Gottes Maßstab ist: Legt die Lüge ab und redet die Wahrheit (Epheser) Das war für S. kein Problem... Und dann offenbart er sein Geheimnis Ri 16,17 und sein Geheimnis preisgab: «Ich bin von Mutterleib an Gott geweiht, niemals hat man mir die Haare geschnitten. Ohne sie würde ich meine Kraft verlieren und schwach werden wie jeder andere.» Er wird überwältigt: Ri 16,19 Delila ließ Simson in ihrem Schoß einschlafen. Dann winkte sie einen Mann herbei und schnitt Simsons sieben Haarflechten ab. Während sie es tat, verlor er seine Kraft. Ri 16,20 «Simson», rief sie dann, «die Philister sind da!» Er wachte auf und meinte, er könne sich wieder befreien und losreißen. Er wußte nicht, daß der Herr sich von ihm a bgewandt hatte. Ri 16,21 Die Philister packten Simson und stachen ihm die Augen aus. Dann brachten sie ihn nach Gaza, legten bronzene Ketten um seine Arme und Beine und warfen ihn ins Gefängnis. Dort mußte er die Kornmühle drehen. Ein tiefer Fall! Anstatt aus Fehlern zu lernen die er gemacht hatte ignorierte er sie und er verlässt sich auf seine Stärke 6

7 Gott hat er vollkommen aus den Augen verloren. Statt durch Erfahrungen reich zu werden, verarmt er: - er verliert die Frau - er verliert die Kraft - er verliert den Segen und die voll macht - er verliert das Augenlicht - er verliert die Freiheit 3. Simsons Tod Simson befindet sich im freien Fall - er verliert sein Zeugnis für Gott Ri 16,23 Simsons letzte Rache Die Fürsten der Philister versammelten sich zu einem großen Fest. Sie brachten ihrem Gott Dagon viele Schlachtopfer dar und feierten ihren Sieg. Dabei sangen sie: «Unserm Dagon sei's gedankt, Simson ist in unsrer Hand!» Ri 16,24 Als sie richtig in Stimmung waren, riefen sie: «Holt Simson! Er soll uns etwas vorführen!» So wurde Simson aus dem Gefängnis herbeigebracht, und sie trieben ihren Spott mit ihm. Sie priesen ihren Gott und stimmten von neuem ihr Lied an: «Unserm Dagon sei's gedankt: Simson ist in unsrer Hand! Wieviel Mann hat er vernichtet! Was alles hat er angerichtet!» Dann stellten sie Simson zwischen die Säulen des Gebäudes. - er verliert seine Würde Ri 16,26 Er bat den Jungen, der ihn an der Hand führte: «Laß mich einmal kurz los! Ich möchte nach den Säulen tasten, die das Dach tragen, und mich etwas an sie lehnen.» - und er verliert sein Leben Ri 16,27 Das Gebäude war voller Menschen. Auch die Fürsten der Philister waren alle gekommen. Allein vom Dach aus hatten 7

8 etwa dreitausend Leute zugesehen, wie Simson verspottet wurde. Ri 16,28 Simson betete: «Herr, mein Gott, erinnere dich an mich! Bitte gib mir noch dies eine Mal so viel Kraft wie früher! Ich will mich dafür rächen, daß sie mir meine Augen ausgestochen haben.» Ri 16,29 Dann faßte Simson die beiden mittleren Säulen, auf denen das Dach ruhte, eine mit der rechten Hand, eine mit der linken, und stemmte sich dagegen. Ri 16,30 «Sollen die Philister mit mir sterben!» schrie er und riß die Säulen mit aller Kraft um. Das Gebäude brach über den Philistern und ihren Fürsten zusammen. Dabei starben me hr Menschen, als Simson in seinem ganzen Leben getötet hatte. Simson betet noch einmal zum Herrn und der Herr erhört ihn Das ist interessant. S. wird als Glaubensheld im Hebr. aufgeführt, Hebr 11,32 Glaube, der zum Ziel führt Es wären noch viele andere zu nennen. Nur würde die Zeit wohl nicht ausreichen, wollte ich sie alle aufzählen: Gideon und Barak, Simson, Jephta, David, Samuel und die Propheten. Doch S. ist ein schwacher Starker, eine Warnung für uns. Gottes Gaben und Fähigkeiten sind in keinerlei Weise ein Garant für ein geheiligtes und erfolgreiches Leben. 8