Wiener Akkordeonclub Favoriten
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- Damian Gerber
- vor 7 Jahren
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1 Informationsblatt des Wiener Akkordeonclub Favoriten 3. Ausgabe / 2.Quartal 2002 Die Erfindung des Akkordeons Monika Marousek Wer hat eigentlich das Akkordeon erfunden? Die Antwort auf diese häufig gestellte Frage lautet: Niemand. Es hat nie jemanden gegeben, der in seiner Werkstatt das Akkordeon erfand. Seine verschiedenen Teile haben alle ihre eigene Geschichte und viele Instrumentenbauer haben dazu beigetragen, dass sich daraus das heutige Akkordeon entwickeln konnte. Seinen Namen hat es erhalten, weil nur ein Knopfdruck nötig ist, um einen harmonischen Akkord zu erzeugen. Für den Klang der Einzeltöne und Akkorde sind Zungen zuständig, die durch Luftströme in Schwingungen versetzt werden. Diese Luft wird durch einen Balg bewegt, und dieser Balg wird von Hand bedient. Instrumente mit diesen Eigenschaften nennt man Harmonikas, Instrumente mit durchschlagenden Zungen, Balginstrumente oder Handzuginstrumente, je nachdem, welche Eigenschaft im Vordergrund steht. Enge Verwandte des Akkordeons sind zum Beispiel das Bajan, das Bandoneon und die Concertina erfand Cyrill Demian das Accordion als erstes Instrument, das jede dieser vier Eigenschaften besaß. Es hatte äußerlich noch wenig Ähnlichkeit mit dem heutigen Akkordeon, wird aber als die Erfindung betrachtet, aus der es entstanden ist.
2 WAF WANN WO Das Informationsblatt des Wiener Akkordeonclub Favoriten Seite 2 von 5 Demians Accordion-Patent In die heutige Schreibweise übertragen von Karl Weyde. Prot: No. 111de 1838 Priv: Reg: No Mai 1829 An die hochlöbliche kk. allgemeine Hofkammer expediert am 15. Mai Uhr Nachmittag Joseph Rosenfeld Reggs Präs. Registrant ad ad Consign: No Beschreibung und Zeichnung Demian Cyrill in Verbindung mit seinen beiden Söhnen Karl und Guido, Orgel und Claviermacher, wohnen auf der Mariahilferstraße No. 43 in Wien, zeigen einer hohen Landesstelle geziemend an, ein neues Instrument Accordion erfunden zu haben, welches in der Wesenheit darin besteht, daß selbes die Form eines kleinen Kästchens hat, worin Federn aus Metallblatten, samt einen Blasebalg angebracht sind, und zwar so, daß es bequem eingesteckt werden kann daher Reisenden das Land besuchende Individuen, ein solches Instrument erwünscht seyn muß. Es können auf demselben Märsche Arien Melodien etc. selbst von einen Nichtkenner der Musik nach kurzer Übung, die lieblichsten angenehmsten, nach der Einweisung des Instruments 3, 4, 5 etc. tönigen Accorde gespielt werden. Demian mit seinen beyden Söhnen Karl und Guido Empfangen den 11 Mai 1829 um 5 ½ Uhr Nachmittags S. 26/ 2.M. Ritter v....unleserlich... Protokolldirektor Wie es weiterging mit unserem Akkordeon soll die nächste Ausgabe des WAF zeigen. Applaus ist des Künstlers Brot! Susanne Ruprecht Letze Orchesterprobe wurde der große Aufruf gestartet, Artikel für unsere Zeitschrift zu schreiben. Na schön und gut, aber worüber schreibt man denn da eigentlich? Gibt es ein Thema? Auf der Heimfahrt fiel mir dann doch eine lustige Begebenheit ein, die ich auch sogleich zu Papier gebracht habe. Es hatte sich vor ca. 4 Jahren zugetragen, ich wohnte in einem der modern gebauten Wohnsilos, deren Bauqualität sich durch sehr dünne Betonwände auszeichnet. Fast nichts blieb der Nachbarschaft verborgen. So war es dann auch, als ich wieder einmal - es kam selten genug vor - zu meinem Akkordeon griff, um für das nächste Konzert zu üben. Jeder, der in einem Orchester spielt weiß, daß ein solches aus mehreren Stimmen besteht und die Summe all dieser Stimmen hört sich ja für gewöhnlich sehr gut an. Doch wehe, wenn man eine Stimme alleine übt. Da klingt es dann doch oftmals so, als quäle man die Tastatur und hätte gerade mal angefangen, die ersten Gehversuche zumachen. So auch geschehen, wie eingangs erwähnt, beim Üben für ein bevorstehendes Konzert. Ich übte mich durch die einzelnen Musikstücke und es war wahrscheinlich für alle, die das mitanhören mußten fürchterlich. So hatte ich nach einiger Zeit das Bedürfnis, so zwischendurch, ein bißchen vollständigere Musik zu spielen. Zu diesem Zweck mußten der Schneewalzer und das alte Försterhaus herhalten - es war eine Wohltat für die Ohren.
3 WAF WANN WO Das Informationsblatt des Wiener Akkordeonclub Favoriten Seite 3 von 5 Das fand übrigens damals nicht nur ich, denn nach Beendigung dieser Stücke hörte ich von den umliegenden Wohnungen Applaus und Bravorufe. Offensichtlich war die geplagte Nachbarschaft froh, Musik zu hören und nicht Geklimper. Heute ist alles anders: ich wohne in einer anderen Wohnung, es applaudieren keine Nachbarn mehr. Heute gibt es nur mehr meinen Ehemann, der fluchtartig die Wohnung verläßt, wenn ich zum Akkordeon greife. Wo ist der Applaus geblieben? Das Mittwoch-Orchester stellt sich vor: diesmal: Hannes Schreitl Wann hast du mit dem Akkordeonspielen begonnen? Genau kann ich mich nicht mehr erinnern, doch ich glaube, damals war ich 9 Jahre alt. War Akkordeon dein erstes Instrument? Nein, davor spielte ich einige Jahre Blockflöte, genaueres weiß ich nicht mehr. Nur, daß meine Flöte ziemlich mies war und sie eher schrille Quietschtöne von sich gab. Frustriert habe ich dann aufgehört. Auch habe ich an die damalige Musiklehrerin schlechte Erinnerungen. Details weiß ich keine mehr, das liegt schon zu lange zurück. Und warum gerade Akkordeon? Meine Mutter spielt Akkordeon und schlug mir dann diese Alternative vor. Ich dachte mir, wenn ein Instrument, dann ein Tasteninstrument, weil dort muß ich keine schrillen unerwünschten Pfeiftöne fürchten. Wenn ich eine bestimmte Taste drücke, dann kommt immer der richtige Ton. Bleibt halt nur noch die richtigen Tasten zu drücken. In welcher Stimme spielst du? In der ersten. Vorne links aus der Sicht des Publikums. Da sieht dir ja das Publikum auf die Finger. Ja, so ist es. Aber das stört mich nicht. Wenn wir die Musikstücke auf der Bühne spielen konzentriere ich mich in erster Linie auf meine Noten. Sollte man sich nicht eher auf den Dirigenten konzentrieren? Der Dirigent gibt den Takt vor und zeigt den Einsatz an. Doch das nehme ich nur am Rande wahr. Grad so viel um das Tempo mitzukriegen und im Takt zu bleiben. Wichtiger ist für mich, die anderen Stimmen, meine Kollegin hinter mir und den Baß zu hören. Den Baß? Der Baß trägt meistens den Takt bzw. den Rhythmus des Stückes. Durch die Proben bekomme ich ein Gefühl für das Stück und weiß, wann welche Stimme ihren Einsatz hat. Um dieses Gefühl zu bekommen, ist es für mich ganz wichtig bei den Proben dabei zu sein. Fast wichtiger, als daheim zu üben... Wie, du übst nicht daheim? Moment, das habe ich nicht gesagt. Ich übe schon daheim, das ist notwendig, sonst könnte ich nicht da auf der Bühne spielen, aber die gemeinsame Probe am Mittwoch halte ich für noch wichtiger. Wieviel übst du? Das ist unterschiedlich und hängt von mehreren Faktoren ab. Wenn wir ein neues Stück bekommen, muß ich das erst kennenlernen, beziehungsweise den Rhythmus und eventuelle Läufe oder Akkordfolgen erarbeiten. Da geht schon einige Zeit auf. Mit dem Fortschritt der Probenarbeit konzentriere ich mich dann hauptsächlich auf die Passagen, die dann in der Orchesterprobe nicht so nach Wunsch klappen.
4 WAF WANN WO Das Informationsblatt des Wiener Akkordeonclub Favoriten Seite 4 von 5 Und in der nächsten Probe funktioniert es dann. Naja, soweit die Theorie. Bei mir zumindest habe ich die Beobachtung gemacht, daß es nicht sicher ist, wenn Passagen daheim fehlerfrei funktionieren, es in der Probe dann auch klappt. Da sind die Umstände anders, man muß plötzlich auf die Anderen achten und irgendwie schafft man es dann auch mit der Hilfe von Prof. Maurer so zusammenzuspielen, daß es nach etwas klingt. Habt ihr bei den Proben auf Publikum? Nein, das möchten wir niemandem zumuten. Obwohl ich, zugegeben, einen Vergleich zwischen der ersten Leseprobe und des aufgeführten Stückes interessant finden würde. Aber nur für den internen Gebrauch! Wie wichtig ist dir das Akkordeon? Ich habe mehrere Hobbys. Das Akkordeon ist eines davon. Die anderen? Ich betreibe gern Sport, Schifahren im Winter, Wildwasserfahren und Mountainbike im Sommer. Gerne verreise ich in ferne Länder um deren Kultur kennenzulernen und fotografieren. Manchmal konnte ich daher bei einem Konzert unseres Orchesters nicht dabei sein. Ich möchte mich über diesen Weg bei Prof. Maurer und meinen KollegInnen für ihr Verständnis bedanken. Von den schönsten Aufnahmen mache ich dann an den Winterabenden Fotoalben und seit kurzem Foto CD s. So viele Interessen, bleibt überhaupt noch Zeit für Akkordeon? Stimmt. Langeweile ist für mich ein Fremdwort. Wenn man will, findet man immer mal 30 Minuten pro Tag um die Tasten zu schwingen. Zum Glück teilt meine Freundin diese Interessen mit mir. Sie hat vor vielen Jahren auch Akkordeon gelernt. Ein potentielles neues Mitglied? Leider nein. Gibt es einen Grund, für dich mit dem Akkordeon aufzuhören? Nein, es sei denn durch Unfall oder Erkrankung. Vor Jahren hatte ich mal ein interessantes Jobangebot. Von der Arbeit her und technisch sehr interessant. Doch dann hätte ich das Akkordeon spielen aufgeben müssen. Das und noch andere Gründe waren ausschlaggebend, das Angebot nicht anzunehmen. Was machst du beruflich? Ich arbeite bei der Firma Siemens und schreibe Software für den Bereich der Telekommunikation. Darf man fragen, wie alt du bist? Ich wurde im Mai 39 Jahre alt. Danke für das Gespräch. Termine kurz und bündig Eva Robl / Chefredakteurin Freitag, / 19:00 Uhr Weihnachtskonzert des Wiener Akkordeonvereines Favoriten im Haus der Begegnung in der PAHO, Wien 10. Wir freuen uns bereits jetzt auf Ihr Wiederkommen und laden auch gerne Gäste aus Ihrem Bekanntenund Freundeskreis ein. Einen schönen Sommer wünscht der Wiener Akkordeonverein Favoriten.
5 WAF WANN WO Das Informationsblatt des Wiener Akkordeonclub Favoriten Seite 5 von 5 Die unendliche Geschichte der Orchesterkleidung Anni Brandl Es war einmal vor fast vier Jahren, als wir im Bus von Reinach nach Haus` gefahren, da kamen die Gedanken auf, Frau soll in Zukunft treten in Hose auf. Neue Orchesterkleidung wäre nach zehn Jahren ganz nett, denn in pink ist man nicht mehr up to date! Kurzerhand beschlossen, gingen wir an dieses Projekt zunächst unverdrossen. Diskussionen gab es über Farbe und Design, sollten die Hosen schwarz, von der Stange, vom Schneider oder doch nicht gleich sein? Eine Blusenschneiderin war schnell zu Stelle, doch was noch fehlte, war eine Stoffquelle. Sämtliche Geschäfte wurden oftmals abgeklappert, es immer wieder an der Menge hapert. 40 Meter Stoff in einem Stück, das ist ein Jahrhundertglück. Die Sommerkollektion ist im März schon ausgesucht, im Juni der Händler schon die Winterstoffe bucht. Immer wieder waren wir zu spät, man uns zum Einkauf im Ausland schon rät. Diese Aktion war auch nicht von Erfolg, da vor Stofflieferung von uns man Geld gewollt. So verging die Zeit, aus Stoffmustern hätte man können schneidern ein Patchwork-Kleid. Es gäbe zu schildern noch weitere Stationen, die sich alle hier anzuführen nicht lohnen. Eines Tages hatten wir es geschafft, einen Stoff gefunden, der fast jedem passt. Hosen für Damen und Herren war unser nächstes Projekt, einen Preis zu kalkulieren, der niemanden schreckt. Passend sollten sie sein für jedes Alter, wir landeten bei der Berufskleidung Walter. Jetzt haben wir unser neues Erscheinungsbild. Und Akkordeon wird mit Freude die nächsten zehn Jahre in rot gespielt. Bau- u. Möbeltischlerei ERICH BARTL Individuelle Einzelanfertigungen Büro: Traungasse 4, 1030 Wien Telefon: 01/
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