Bedienungsanleitung Ambu Matic Automatisches Notfall-Beatmungsgerät
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- Eike Grosse
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1 Bedienungsanleitung Ambu Matic Automatisches Notfall-Beatmungsgerät Ambu International A/S 0086
2 2 Inhalt Seite 1. Einleitung Besondere Hinweise Spezifikationen Beschreibung Montage/Installation Bedienung Reinigung, Desinfektion und Sterilisation Zusammenbau Funktionskontrolle Fehlersuche Ein- und Ausbau des Beatmungsmonitors auf das Ambu Matic Beatmungsgerät Zubehör Ersatzteile Diese Bedienungsanleitung kann ohne vorherige Ankündigung geändert und aktualisiert werden. Exemplare der aktuellen Version können vom Hersteller und von Ambu (Deutschland) GmbH bezogen werden. Hersteller: Ambu International A/S Baltorpbakken 13 P.O. Box 232 DK-2750 Ballerup Dänemark Tel.: Fax: Internet: Vertrieb: Ambu (Deutschland) GmbH Strassheimer Str Friedberg Deutschland Telefon: Telefax: und Ambu sind eingetragene Warenzeichen von Ambu International A/S, Dänemark. Ambu International A/S ist nach ISO 9001 und EN zertifiziert.
3 3 1. Einleitung Die Ambu Matic ist ein pneumatisch betriebenes, zeitgesteuertes und volumenkonstantes Notfall-Beatmungsgerät für die kontrollierte Beatmung von Erwachsenen und Kindern mit einem Körpergewicht ab 15 kg (ca. 3 Jahre). Beim Anschluß an eine Sauerstoffquelle (zentrale Gasversorgung oder O 2 -Flasche, Eingangsdruck 2,7 bis 6,5 bar) kann der Patient mit einer O 2 -Konzentration von wahlweise 60% oder 100% beatmet werden. Dabei werden Tidalvolumen und -frequenz mit nur einem Schieberegler auf allgemein empfohlene Beatmungswerte eingestellt. Die Ambu Matic entspricht den Anforderungen der ISO 8382 und ASTM F Um die Richtlinien des Essential Requirements of Medical Device Direction 93/42/EEC und pren zu erfüllen, muß die Ambu Matic mit dem Ambu Beatmungsmonitor betrieben werden Für den Ambu Beatmungsmonitor besteht eine separate Bedienungsanleitung. 2. Besondere Hinweise ACHTUNG Ohne den Ambu Beatmungsmonitor erfüllt die Ambu Matic nicht die Anforderungen des Medical Device Directive 93/42EEC. Betreiben Sie die Ambu Matic mit einem Versorgungsdruck von 2,7-6,5 bar (39-94 psi). Schließen Sie die Ambu Matic niemals über ein Flowmeter an die Versorgung an Die Handhabung der Ambu Matic sollte ausschließlich in künstlicher Beatmung ausgebildeten Personen vorbehalten sein. Die Handhabung setzt die genaue Kenntnis des Gerätes und seiner Gasversorgung sowie die Beachtung dieser Bedienungsanleitung voraus. Der Patient muß während der Beatmung mit der Ambu Matic ständig beobachtet werden. Verfolgen Sie die Patientenreaktionen genau, um die Wirkung der Beatmung festzustellen. Verlassen Sie sich dabei nicht allein auf die Gerätegeräusche, da die Beatmung durch verlegte Atemwege oder Unregelmäßigkeiten bei Anschlüssen oder Schlauchverbindungen beeinträchtigt werden könnte. Halten Sie beim Einsatz der Ambu Matic stets auch einen manuell betriebenen Ambu Beatmungsbeutel bereit, der im Falle von Fehlfunktionen des automatischen Beatmungsgerätes sofort einzusetzen ist. Verlieren Sie keine wertvolle Zeit mit der Fehlersuche!
4 4 Beginnt der Patient zu atmen oder gegen die automatische Beatmung anzukämpfen, betätigen Sie die mit MANUAL gekennzeichnete Drucktaste - damit wird die kontrollierte Beatmung mit der Eigenatmung des Patienten synchronisiert -, oder setzen Sie den manuell betriebenen Ambu Beatmungsbeutel ein. Der korrekte Zusammenbau ist wichtig! Beachten Sie beim Zusammenbau und bei der Vorbereitung des Gerätes für den Betrieb unbedingt diese Anleitungen. Verwenden Sie ausschließlich die hier bezeichneten Original-Ambu-Zubehörteile wie Patientenventil, Druckbegrenzungsventil, Beatmungsschlauch usw. (laut MPG dürfen Medizinprodukte nur mit dem bestimmungsgemäßem Zubehör bzw. Einmalartikeln verwendet werden!). Nach jedem Einsatz sowie jeder Reinigung, Abrüstung und/oder Einbau von Ersatzteilen ist das Gerät gründlich auf korrekten Zusammenbau und störungsfreie Funktion zu überprüfen (siehe Absschnitt 9, Funktionskontrolle). Erstellen Sie eine Checkliste mit sämtlichen Gerätschaften bzw. Hilfsmitteln für die Wiederbelebung, die im Stand-by, d.h. ersatzweise für Notfälle, bereitzuhalten sind. Die sicherheitstechnische Kontrolle darf nur vom Hersteller durchgeführt werden und muß spätestens alle drei Jahre erfolgen. Wenn die lokale Gesetzgebung andere Serviceintervalle vorschreibt, so sind diese Richtlinien zu befolgen, sofern sie die soeben genannten Intervalle nicht überschreiten. Das Steuermodul darf nicht abgebaut werden! Hierzu sind Spezialkenntnisse und -werkzeuge erforderlich. VORSICHT Bei Betrieb mit Sauerstoff: Alle gasführenden Teile müssen frei von Öl und Fett sein. Rauchen und der Umgang mit offenem Feuer ist in Nähe des Gerätes nicht zulässig. Erhöhte Feuergefahr!
5 5 3. Spezifikationen V E ( l/min ) Ambu Matic MINUTE TIDAL VOL. VOL BPM f ( min -1 ) l/min ml 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 V T ( l ) VE : VT : f : Minutenvolumen Tidalvolumen Beatmungsfrequenz Annähernde Betriebsbereitschaft bei Betrieb mit O 2 -Flasche, in Minuten: Max. Einstellung Min. Einstellung 100% 60% O 2 100% 60% O 2 D Zylinder, 2000 psi 24 min. 47 min. 79 min. 142min. E Zylinder, 2000 psi 40 min. 78 min. 130 min. 235 min. 2 l Flaschen, kpa ca. 26 min. 50 min. 82 min. 148 min. 4 l Flaschen, kpa ca. 50 min. 99 min. 164 min. 296 min. O 2 -Konzentration: 100% oder 60% Betriebstemperatur: -18 C bis +50 C Lagerungstemperatur: -40 C bis +70 C Der Einsatz des Gerätes außerhalb des o.a. Betriebstemperaturbereiches kann zu Fehlfunktionen führen. Die Lagerung des Gerätes außerhalb des o.a. Lagerungstemperaturbereiches kann die aus Kunststoff gefertigten Geräteteile angreifen.
6 6 Weitere technische Daten Anwendungsbereich: Erwachsene sowie Kinder ab 15 kg Körpergewicht (ca. 3 Jahre) Steuermodul: Eingangsdruck: kpa (39-94 psi) Eingangskonnektor: DISS (Sauerstoff) 9/16-18 UNF, ISO 5359 Bei Einheiten mit dem CE-Zeichen muß der Versorgungsschlauch mit Sechskantmutter befestigt und mit einem Schraubenschlüssel angezogen werden. Ausgangskonnektor: 6 mm Schlauchnippel Gasverbrauch: Minutenvolumen + max. 0,5 l/min. Abmessungen (L x H x B): 16 x 9 x 4 cm Gewicht: 665 g Manometer (wahlweise, im Beatmungsmonitor enthalten) Meßbereich: -3,0 kpa bis + 10,0 kpa (-30 bis +100 cm H 2 O) Genauigkeit: ± (0,2 kpa + 5% des angezeigten Meßwertes) Durchmesser: 50 mm Gewicht: 110 g Patientensystem: Patientenventil: Ambu Mark III Ventil (paßt auch für Ambu Mark III Beatmungsbeutel) oder: Ambu Einmembran-Patientenventil (paßt auch für den Ambu Mark III und den Ambu Silikonbeutel) Inspirationswiderstand: 0,50 kpa/1 l/s (Inkl. Inspiration des Zusatzventils) Exspirationswiderstand: 0,25 kpa/1 l/s Patientenventilanschluß: I.D. 28 mm, passend nur für Mark III Ventil Patientenschlauch: 110 cm Länge Druckbegrenzungsventil: Max. 60 cm H 2 O, mit akustischem Signal Inspiratorisches Unterdruckventil: ca. -0,5 kpa (funktioniert auch bei Beatmung mit PEEP) Gewicht, Patientensystem und Anschluß: 200 g
7 7 Materialien Teile Materialien Steuermodul Gehäuse ABS, schlagfest Klemmhalterung Rostfreier Stahl Innenteile Aluminium, rostfreier Stahl, Messing Patientenschlauch Silikongummi Mark III Patientenventil Transparente Teile Polysulfon Balg und Membrane Silikongummi Nicht-transparente Teile Polyacetal Einmembran-Patientenventil Transparente Teile Polysulfon Exspirationskonektor Polypropylen, verstärkt Ventilmembran Silikon Gummi Gebrauch in großer Höhe: Das gelieferte Atemminutenvolumen nimmt allmählich in großen Höhen zu. Typische Werte sind in der nachfolgenden Tabelle in (%), ausgehend vom Meeresspiegel aufgelistet: Höhe (m) erhöhtes AMV in (%) 100% O2 60% O Die Anzahl der Beatmungszyklen nimmt um ca. 13% bei 3000 m ab. Das Tidalvolumen nimmt um ca. 35% - 40% (bei 100% Sauerstoff) bzw. um ca 20% (bei 60% Sauerstoff) zu.
8 8 4. Beschreibung Abb. 1 Ambu Matic mit Ambu Beatmungsmonitor Was ist was? (Abb. 1) 1. Eingangskonnektor 2. Ausgangskonnektor 3. Schieberegler für Tidalvolumen und -frequenz 4. Drucktaste für manuelle Steuerung des Beatmungsvolumens und der -frequenz 5. Wahlschalter für 100% oder 60% O2-Konzentration 6. Patientenbeatmungsschlauch 7. Patientenventilanschluß 8. Druckbegrenzungsventil 9. Inspiratorisches Unterdruckventil 10. Ambu Mark III Standard Patientenventil 11. Ambu Einmembran-Patientenventil (Kann anstelle des Mark III Patientenventils verwendet werden.) 12. Klemmhalterung 13. Ambu Ventilation Monitor 14. Anschluß für Atemwegdruckmesser 15. Kontrollschlauch für Atemwegdruckmesser 16. PEEP Ventil (Zubehör)
9 9 Steuermodul: Die pneumatische Steuerung regelt das Umschalten von Inspiration auf Exspiration sowie Inspirations-Flow und Luftzufuhr. Mit dem Schieberegler (3) werden simultan Inspirations-Flow sowie Inspirations- und Exspirationszeit stufenlos geregelt, wobei sich der Inspirations-Flow bei abnehmendem Tidalvolumen kontinuierlich verringert. Die Beatmungsfrequenz ist im Einstellbereich für erwachsene Patienten konstant und erhöht sich im Bereich für Kinder, wobei jedoch das Atemzeitverhältnis gleichbleibend bei 1:1,7 liegt. Diese Beatmungsparameter werden bei Positionierung des Schiebereglers auf das jeweils gewünschte, patientenspezifische Minutenvolumen (VE) automatisch so geregelt, daß Tidalvolumen (VT) und Beatmungsfrequenz (f) den allgemein empfohlenen Werten für künstliche Beatmung entsprechen. Der Wahlschalter für die O 2-Konzentration ist in beiden Endstellungen verriegelt. Nach Entriegelung läßt sich der Schalter um 90 drehen. In der mit 100 markierten Einstellung wird die Zufuhr von Umgebungsluft verhindert, d.h. die Beatmung erfolgt - bei entsprechend angepaßtem Inspirations-Flow - mit 100% Sauerstoff, gemäß der patientenspezifischen Einstellung des Schiebereglers. Bei Positionierung des Wahlschalters auf die mit 60 markierte Einstellung wird dem Beatmungssystem Umgebungsluft zugeführt; die O 2 -Konzentration beträgt dann ca. 60%. Die automatische Justierung der pneumatischen Steuerung gewährleistet, daß Tidalvolumen und -frequenz bei beiden O 2 -Konzentrationen nahezu gleichbleiben. WICHTIG: Der Wahlschalter muß sich in einer der beiden Endstellungen befinden, da das Gerät in Zwischenstellungen die Gaszufuhr unterbricht. Die mit MANUAL gekennzeichnete Drucktaste überlagert die automatische Steuerung der Beatmungszyklen. Bei Betätigung der Taste wird dem Patienten die gewählte Gasmischung - bei gleichem Flow wie für die automatische Beatmung (11 bis 40 l/min.) - zugeführt. Wird die Drucktaste losgelassen, folgt automatisch eine extra lange Exspirationspause, um vollständiges Ausatmen zu gestatten, bevor die automatische Beatmung wieder aufgenommen wird. Die Taste kann jederzeit, auch unmittelbar nach dem Loslassen, erneut betätigt werden, um eine neue Inspiration auszulösen. Sie dient der Anwendung spezieller Beatmungsmuster, etwa wenn extra lange Seufzer -Volumina oder Hyperventilation mit normalem Tidalvolumen, jedoch mit extra hoher Frequenz erforderlich werden. Ambu Beatmungsmonitor (siehe separat beiliegende Bedienungsanleitung) Der Ventilation Monitor besteht aus einem Atemwegsdruck Meßgerät und einem batteriebetriebenen, elektronischen Beatmung Monitoring- und Alarm System. Er funktioniert unabhängig von der Beatmung und gibt einen optischen und akustischen Alarm, wenn der Atemwegsdruck sich signifikant ändert und für den Patient gefährlich sein kann, z. B. bei einem Versorgungsfehler der Ambu Matic,
10 10 Unterbrechungen, Blockaden und Über- bzw. Unterdruck. Der Ventilation Monitor ist mit dem Patientenschlauchsystem verbunden. Er zeigt und überwacht den Atemwegsdruck mit und ohne PEEP. Atemwegsdruck Meßgerät (Option, nicht CE gekennzeichnet) Der Beatmungsmonitor (13) ist ein Kontrollgerät mit Gummiaufhängung in stoßfestem ABS-Gehäuse, das in den zwei Rillen am Steuermodul fest eingerastet wird. Der dazugehörige Konnektor (14) wird am Patientenanschluß des Mark III- Beatmungsventils (10) oder des Einmembran-Patientenventil (11) angeschlossen. Der Atemwegsdruck wird über den Kontrollschlauch entlang des Patientenbeatmungsschlauches auf das Druckmeßgerät übertragen. Dieser zeigt den Druck am Eintritt zum Mund des Patienten an, d.h. es können der maximale Inspirationsdruck, der endexspiratorische Druck und der Unterdruck bei Spontanatemversuchen gemessen werden. Patientensystem Der Patientenbeatmungsschlauch (6) leitet das Beatmungsluftgemisch vom Ausgang des Steuermoduls (2) zum Konnektor des Patientenventils (7). Bei Spontanatmung führt der Schlauch keine Beatmungsluft, so daß ein kleiner Schlauchdurchmesser ausreicht und der Patientenschlauch leicht zu handhaben und aufzubewahren ist. Im Konnektor des Patientenventils (7) sind zwei Ventile integriert: das Druckbegrenzungsventil (8), das den Atemwegdruck auf 60 cm H 2 O begrenzt und mit einem akustischen Signal ausgestattet ist, und das inspiratorische Unterdruckventil (9), das dem Patienten - auch bei Einsatz eines PEEP Ventils - das Einatmen von Umgebungsluft bei geringem Widerstand gestattet. ACHTUNG Die Verwendung von Konnektoren/Anschlüssen und Beatmungventilen anderer als die hier angegebenen Fabrikate /Typen sind nicht zulässig, da diese die Sicherheit und Leistungsfähigkeit des Ambu Matic Notfall- Beatmungsgerätes beeinträchtigen können. Das Patientenventil ist identisch mit dem bewährten Ambu Mark III Ventil des Ambu Mark III Beatmungsbeutels, d.h. mit diesem austauschbar, was einen raschen Wechsel von manueller zu automatischer Beatmung gestattet. Das spezielle 28 mm- Anschlußstück zwischen Konnektor (7) und Mark III Ventil verhindert den Einsatz anderer Patientenventile und gewährleistet so die Leistungsfähigkeit und Sicherheit des Gerätes. Der exspiratorische Ausgang des Mark III Ventils ist ein standardmäßiger 30 mm Außenkegel für den Anschluß eines Ambu PEEP Ventils (optional) oder eines Spirometers.
11 11 Funktionsweise des Mark III Standard Patientenventils Inspiration Exspiration Vom Steuermodul Steuermodul Patient Patient Funktionsweise des Einmembran-Patientenventils Inspiration Exspiration Vom Steuermodul Steuermodul Patient Patient Funktionsweise des Ambu PEEP Ventils Patientenventil Die Exspirationsluft tritt vom Patientenventil in das PEEP Ventil ein. Fällt der Druck in den Lungen und den Atemwegen des Patienten auf den am PEEP Ventil eingestellten Wert, schließt sich das PEEP Ventil und der Druck in den Lungen und Atemwegen des Patienten wird bis zum folgenden Beatmungszyklus beibehalten. Um die notwendige Dichtigkeit zu erreichen, sollte der Patient intubiert sein.
12 12 5. Montage/Installation Die verwendete Sauerstoffversorgung, (zentrale Gasversorgung oder O 2 -Flasche mit ein- bzw. zweistufigem Druckminderer) muß einen Eingangsdruck am Gerät von 2,7 bis 6,5 bar gewährleisten. Der Anschluß der O 2 -Versorgung via Flowmeter ist nicht zulässig. Der Sauerstoffversorgungsschlauch muß die Norm EN erfüllen und für die Verwendung mit Sauerstoff bis zu 1400 kpa geeignet sein. Die Kupplungen an jedem Ende müssen sicher durch Schlauchkompressionshüllen oder Quetschringe befestigt werden. Die Klemmhalterung eignet sich zur Anbringung in Krankenwagen, Rettungshubschraubern und Abb. 2 Notfallkoffern sowie an Bettgestellen und mobilen Ständern für O 2 -Flaschen. Empfehlenswert ist die Anbringung der Halterung überall dort, wo die Ambu Matic i.d.r. zum Einsatz kommt. Die Halterung ist auch lieferbar mit einer Universalschienenklaue, geeignet für diverse Abb. 3 Wandschienensysteme. 1. O 2 /Luft-Anschlußschlauch am Konnektor (1) anschließen (Referenzziffern entsprechen Abb. 1, Seite 6). 2. Ambu Matic in die Klemmhalterung (12) einpassen. 3. Das Patientensystem an den Konnektor (2) und den Kontrollschlauch an den Beatmungsmonitor (13) anschließen. 6. Bedienung 6.1 Vorbereitung für den Betrieb 1. Beim Betrieb mit einer Gasflasche: Flaschenventil/O 2 -Druckminderer vollständig öffnen. Bei Betrieb mit der zentraler Gasversorgung: An Wandentnahmeventil anschließen. 2. Umschaltung von Inspiration auf Exspiration durch das Steuermodul überprüfen. 3. Gewünschte O 2 -Konzentration (100% oder 60%) wählen. 4. Minutenvolumen am Schieberegler nach Körpergewicht des Patienten einstellen. 5. Mit dem Finger den Patientenanschluß am Patientenventil dichthalten und das Druckbegrenzungsventil auf korrekte Funktion überprüfen. Dabei die Anzeige des Beatmungsdruckmessers beobachten. 6. Bei Einsatz eines PEEP Ventils dieses vor dem Anschluß an das Patientensystem auf 0 justieren.
13 Anschluß an Patienten Die Ambu Matic an den Patienten anschließen. Sofort den Beatmungsdruck auf dem Atemwegdruckmesser überprüfen und das Heben und Senken der Brust des Patienten beobachten. Auf das Geräusch der Exspirationsluft aus dem Patientenventil achten. Feststellen, ob eine Nachjustierung von Tidalvolumen/-frequenz erforderlich ist. Ist der angezeigte Beatmungsdruck zu hoch, überprüfen, ob die Atemwege verlegt sind oder das Tidalvolumen zu hoch ist. Bei zu niedrig angezeigtem Beatmungsdruck ist das System auf Undichtigkeiten oder fehlerhafte Anschlüsse zu überprüfen. 6.3 Manuelle Steuerung der Beatmung Ist eine Beatmung mit höherem Volumen und/oder höherer Frequenz erforderlich, so z.b. Seufzer - oder Hyperventilation, überlagern Sie die automatische Beatmung durch Betätigung der mit MANUAL markierten Drucktaste (4). Das Air-Mix wird dem Patienten dann - bei gleichem Flow, wie über den Schieberegler für die automatische Beatmung eingestellt - zugeführt (11 bis 40 l/min.). Bei Loslassen der Drucktaste gestattet die automatische Steuerung eine extra lange Exspirationspause zur vollständigen Ausatmung, um danach die automatische Beatmung wieder aufzunehmen. Hyperventilation in rascher Folge wird durch wiederholte Betätigung der Drucktaste (4) mit der gewünschten Frequenz erreicht. VORSICHT: Bei übermäßiger Beatmungsfrequenz und hohem Atemwegsdruck besteht die Gefahr einer Magenblähung! 6.4 Begleitende (manuelle) Beatmung Die während der kontrollierten Beatmung einsetzende Spontanatmung wird auf dem Druckmesser als Unterdruck während der Inspiration angezeigt. In diesem Fall die Drucktaste MANUAL (4) betätigen, um die Beatmung mit den Eigenatmungsversuchen des Patienten zu synchronisieren, falls der Patient gegen die automatische Beatmung ankämpft, oder zur begleitenden (manuellen) Beatmung mit dem Ambu Mark III Beatmungsbeutel wechseln. 6.5 Beatmung mit PEEP Ventil Bei Anschluß eines Ambu PEEP 10 Ventils an das Patientenventil kann die Beatmung mit PEEP erfolgen. Vor Anschluß das PEEP Ventil auf 0 justieren, dann mittels der Justierkappe auf das gewünschte PEEP-Niveau einstellen. Das PEEP- Niveau während und nach der Einstellung auf dem Druckmesser (13) beobachten und kontrollieren. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte der Bedienungsanleitung für das Ambu PEEP Ventil.
14 14 7. Reinigung, Desinfektion und Sterilisation 7.1 Vorbereitung Das Patientensystem zerlegen, wie in Abb. 4/5 gezeigt. Bei Einsatz eines PEEP Ventils dieses ebenfalls zerlegen (siehe Abb. 6). Abb. 4 Abb. 5 Abb Desinfektion - Sterilisation Reinigung, Desinfektion oder Sterilisation Empfohlen Reinigung per Hand Automatische Spülmaschine Erhitzen und 10 minütiges Kochen Chemische Desinfektion Dampfsterilisation bei 121 C Für das komplette Patientensystem (Abb. 4) und das PEEP Ventil (Abb. 5)
15 Reinigung per Hand Die Teile in heißem Wasser mit einem Reinigungsmittel, das die verwendeten Materialien des Patientensystems (Absatz 3) nicht angreift, abwaschen. Gründlich mit klarem Wasser nachspülen, um alle Reste des Reinigungsmittels zu entfernen. Die Teile an der Luft trocknen lassen. 7.4 Reinigung im Spülautomaten Für das Spülen von Instrumenten und Anästhesie-Ausrüstungen nur geeignete Spülmaschinen benutzen. Es dürfen nur Spülprogramme und Spülmittel verwendet werden, die die im Patientensystem verwendeten Materialien (Absatz 3) nicht angreifen. Anschließend mit klarem Wasser nachspülen, durch Erhitzen sterilisieren und trocknen. 7.5 Dampfsterilisation Nach dem Reinigen und Nachspülen kann die Sterilisation im Autoklav bei 121 C erfolgen. 7.6 Sterilisation durch Kochen Nach dem Reinigen und Nachspülen bis zum Siedepunkt erhitzen und 10 Minuten lang kochen. 7.7 Chemische Desinfektion Alle Teile vor der chemischen Desinfektion gründlich reinigen. Die Gebrauchsanweisungen des Desinfektionsmittelherstellers genau befolgen. Nur Desinfektionsmittel benutzen, die die zu desinfizierenden Materialien nicht angreifen. Das Desinfektionsmittel nicht länger als erforderlich auf die Teile einwirken lassen und nur in der vom Hersteller empfohlenen Konzentration verwenden. Nach der Desinfektion alle Teile gründlich mit klarem Wasser nachspülen, um alle Reste des Desinfektionsmittels zu beseitigen. So vermeiden Sie klebrige Oberflächen und gewährleisten eine normale Lebensdauer der Materialien. Nach dem Nachspülen die Teile vor dem Zusammenbau an der Luft gut trocknen lassen. 8. Zusammenbau Vor dem Zusammenbau sind alle Teile zu überprüfen und evtl. defekte Teile zu ersetzen. Das PEEP Ventil wie in Abb. 7 dargestellt zusammenbauen. Hierbei beachten, daß die Mittelachse des Ventils an beiden Enden, d.h. sowohl im Eingangsstutzen als auch im Gehäuse mit der Justierkappe korrekt eingepaßt ist. Das Patientensystem wie in Abb. 8/9 dargestellt zusammenbauen.
16 16 Abb. 7 Abb. 8 Abb Funktionskontrolle Das Patientensystem an das automatische Notfall-Beatmungsgerät anschließen (siehe Abb. 1, Seite 8). Jetzt die komplette Einheit überprüfen. 1. O 2 -Versorgung anschließen. 2. Testlunge an den Patientenanschluß des Patientenventils anschließen. 3. Überprüfen, ob die Ambu Matic die Beatmungszyklen entsprechend den Spezifikationen durchführt. 4. Einstellung der O 2 -Konzentration bei 60% und 100% überprüfen. 5. Druckmesser auf korrekte Funktion überprüfen. 6. Druckbegrenzungsventil bei dichtgehaltenem Patientenanschluß überprüfen. Die Aktivierung des Druckbegrenzungsventils beobachten. Siehe auch Absschnitt 10 für Hinweise zur Fehlersuche. Bei Fehlfunktionen, die nicht vom Patientensystem herrühren, z.b. Undichtigkeit, senden Sie bitte das Gerät an Ambu (Deutschland) GmbH. ACHTUNG Das Steuermodul nicht zerlegen. Hierzu sind Spezialkenntnisse und Spezialwerkzeug erforderlich.
17 Fehlersuche Fehler 1. Bei Beatmung einer Testlunge entspricht das verwendete Volumen nicht den Skalenwerten des Schiebereglers (Toleranz +/- 15%). Mögliche Fehlerursache und Abhilfe 1a. Verlegung der Beatmungswege: Wahlschalter für O2-Konzentration auf korrekte Position bei 100% bzw. 60% stellen Beatmungsschlauch und -ventil auf freien Durchsatz überprüfen 1b. Undichtigkeit: Beatmungssystem auf fehlerhaften Zusammenbau überprüfen Schläuche auf Mängel überprüfen 1c. Eingangsdruck zu niedrig: Druckgasanschlußventil weiter öffnen Druckminderer defekt - austauschen Verschmutzter Eingangsfilter - überprüfen und reinigen 1d. Steuermodul defekt: Gerät an die örtliche Ambu Vertretung zur Inspektion/Reparatur einsenden 2. Bei Beatmung einer Testlunge entsprechen die Frequenzen nicht den Skalenwerten des Schiebereglers (Toleranz +/- 15%). 2.a Eingangsdruck zu niedrig: Druckgasanschlußventil weiter öffnen Druckminderer defekt - austauschen Verschmutzter Eingangsfilter - überprüfen und reinigen 2.b Steuermodul defekt: Gerät an die örtliche Ambu Vertretung zur Inspektion/Reparatur einsenden 3. Bei Betätigung der Drucktaste MANUAL erfolgt kein kontinuierlicher Druckaufbau 3.a Drucktaste läßt sich nicht ausreichend herunterdrücken: Gerät an die örtliche Ambu Vertretung zur Inspektion/Reparatur einsenden 3.b Fehlfunktion des Steuermoduls: Gerät an die örtliche Ambu Vertretung zur Inspektion/Reparatur einsenden
18 18 Fehler 4. Bei wiederholter Betätigung der Drucktaste MANUAL erfolgt keine Umschaltung (von I auf E) im Rhythmus der Betätigung Mögliche Fehlerursache und Abhilfe 4.a Drucktaste läßt sich nicht ausreichend herunterdrücken: Gerät an die örtliche Ambu Vertretung zur Inspektion/Reparatur einsenden 4.b Fehlfunktion des Steuermoduls: Gerät an die örtliche Ambu Vertretung zur Inspektion/Reparatur einsenden 5. Der Funktionstest des Ambu Ventilation Monitor ist in der separaten Bedienungsanleitung beschrieben. Siehe beiliegende separate Bedienungsanleitung. ACHTUNG Das Steuermodul darf nicht vom Anwender selbst zerlegt werden. Die Garantie verfällt, wenn mit dem Gerät unsachgemäß umgegangen wird.
19 Ein- und Ausbau des Beatmungsmonitors auf das Ambu Matic Beatmungsgerät 11.1 Ausbau des Monitors Für den Fall, daß der Beatmungsmonitor fehlerhaft arbeitet und gewartet werden muß, kann er wie folgt von der Ambu Matic abgenommen werden: a) Schieben sie z. B. Klinge eines Tischmessers von unten nach oben zwischen das Ambu Matic Gehäuse und dem Monitor. b) Diese löst die Verriegelung des Monitors und ermöglicht durch Neigen die Abnahme des Monitors vom Gehäuse der Ambu Matic Einbau des Monitors Drücken Sie den Haken des Monitors in die Rille auf der einen Seite des Ambu Matic Gehäuses und bringen Sie den Monitor in die richtige Position, so daß der Verschluß auf der anderen Seite hörbar in die Rille einrastet.
20 Zubehör , 7 oder oder 11, siehe Text 12 oder 13, siehe Text
21 21 Kat. Nr. Bezeichnung Atemwegsdruckmesser mit Verbindungsschläuchen und Konnektor Ambu PEEP 10 Ventil Klemmhalterung Klemmhalterung mit Universalschienenklaue Anschlußklemme für Infusionsständer mit Klemmhalterung Gesichtsmaske Größe Gesichtsmaske Größe Gesichtsmaske Größe Ambu Beatmungsmonitor Patientensystem, komplett für Betrieb mit Atemwegdruckmesser Patientensystem mit Einmembran-Patientenventil, komplett für den Betrieb mit Atemdruckmesser Patientensystem mit Mark III Standard Patientenventil, komplett für den Betrieb mit Atemdruckmesser Patientensystem mit Einmembran-Patientenventil, komplett für den Betrieb ohne Atemdruckmesser
22 Ersatzteile Kat. Nr. Bezeichnung Patientenschlauch, 150 cm für Ambu Matic Patientenschlauch, 200 cm für Ambu Matic Konnektor für Anschluß des Atemwegdruckmessers Konnektor mit Druckbegrenzungsventil für Patientenventil Winkel schnell Kupplungsventil mit Ein/Aus Ventil, für Ambu Matic (nicht in Verbindung mit einem Druckregulator oder Druckluftschlauch verwenden)(nicht für den Gebrauch für CE gekennzeichnete Beatmungsgeräte) Mark III Patientenventil, komplett Mark III Ventilgehäuse Mark III Einlaß-Ventilgehäuse Einmembran-Patientenventil komplett Ventilgehäuse für Einmembran-Patientenventil Ventilklappe für Einmembran-Patientenventil, Satz von 10 Stück Ventilklappe für Einmembran-Patientenventil, nur 1 Stück Exspirationskonnektor für Einmembran-Patientenventil PEEP Ventil 10 mit Inspirationskonnektor 30 mm PEEP 10 Gehäuse PEEP 10 Ventilelement PEEP 10 Eingangsstutzen
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24 10/ Version Printed in Denmark by Ambu International A/S
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