Fernwanderweg E5. Reise-Infos von A bis Z. E5-Originalroute: Oberstdorf Bozen. E5-Variante: Oberstdorf Meran. E5-Variante: Über den Kaunergrat

Transkript

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2 Fernwanderweg E5 Reise-Infos von A bis Z E5-Originalroute: Oberstdorf Bozen E5-Variante: Oberstdorf Meran E5-Variante: Über den Kaunergrat E5-Variante: Zu Fuß durch das Pitztal Index Die ersten Schritte beim Aufstieg zum Hirzer m (Etappe 9)

3 Am Unteren Seewisee nahe der Memminger Hütte (Etappe 3)

4 Band 323 OutdoorHandbuch Christian K. Rupp E5 Oberstdorf Meran/Bozen

5 E5 Oberstdorf Meran/Bozen Copyright Conrad Stein Verlag GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Der Nach druck, die Über setzung, die Ent nahme von Abbil dun gen, Karten, Symbolen, die Wie der gabe auf foto mecha ni schem Wege (z.b. Foto - kopie) sowie die Verwertung auf elektroni schen Daten trägern, die Einspeicherung in Medien wie Internet (auch auszugs weise) sind ohne vorherige schriftli - che Genehmigung des Ver lages unzulässig und strafbar. Alle Infor mationen, schriftlich und zeich ne risch, wurden nach be stem Wissen zu sam mengestellt und überprüft. Sie waren korrekt zum Zeitpunkt der Recher che. Eine Garantie für den Inhalt, z.b. die immerwährende Richtigkeit von Prei sen, Adres sen, Telefon- und Fax num mern sowie Internetadressen, Zeit- und son stigen Angaben, kann natur gemäß von Verlag und Autor - auch im Sinne der Produkt haftung - nicht übernommen werden. Der Autor und der Verlag sind für Lesertipps und Verbesserungen (besonders per ) unter Angabe der Auf lagen- und Seitennummer dankbar. Dieses OutdoorHandbuch hat 256 Seiten mit 62 farbigen Abbildungen sowie 35 farbigen Kartenskizzen im Maßstab 1: , 22 farbigen Höhenprofilen und einer farbigen Übersichtskarte. Es wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt, in Deutschland klimaneutral hergestellt und transportiert und wegen der größeren Strapazier fähigkeit mit PUR-Kleber gebunden. Dieses Buch ist im Buchhandel und in Outdoor-Läden erhältlich und kann im Internet oder direkt beim Verlag bestellt werden.

6 5 OutdoorHandbuch aus der Reihe Der Weg ist das Ziel, Band 323 ISBN , überarbeitete Auflage 2017 Basiswissen für draussen, der weg ist das Ziel und fernwehschmöker sind urheberrechtlich geschützte reihennamen für Bücher des conrad stein Verlags Text und Fotos: Christian K. Rupp Karten: Heide Schwinn Lektorat: Marion Malinowski Layout: Manuela Dastig Gesamtherstellung: Werbedruck GmbH Horst Schreckhase Dieses OutdoorHandbuch wurde konzipiert und redaktionell erstellt vom: Conrad Stein Verlag GmbH, Kiefernstr. 6, Welver, t / , f / ,. info@conrad-stein-verlag.de, : Besuchen Sie uns bei Facebook & Instagram: (Die Outdoor-Verlage) (die_outdoor_verlage) Titelfoto: Aufstieg zum Aperen Madatschjoch (3.030 m) auf der E5-Variante über den Kaunergrat (Etappe K3)

7 Inhalt Vorwort 8 Fernwanderweg E5 10 Der E5 allgemein 11 Etappenübersicht 12 Flora und Fauna 15 Reise-Infos von A bis Z 18 Adressen Anforderungen An- und Rückreise Ausrüstung Bergsteigerregeln Bergwetter DAV/ÖAV/AVS Alpenvereinsmitgliedschaft Einkaufen, Elektrizität Essen und Trinken Etappen Feste, Feiertage und Ferien Geführte E5-Touren Gehzeiten, Höhenmeter, Höhenangaben Geld, Bank, Kosten der Tour Gepäcktransport Hunde auf dem E Information Karten, Wegmarkierungen und GPS Klima und Reisezeit Medizinische Versorgung Naturschutz und Naturgefahren Notruf / Alpines Notsignal Öffnungszeiten Post, Telefon und Internet Radfahrer Sprache

8 7 Tourenplanung Unterkunft Updates Verkehrsmittel am Weg Zoll E5-Originalroute: Oberstdorf Bozen 50 Etappe 1: Von Oberstdorf zur Kemptner Hütte 51 Etappe 2: Von der Kemptner Hütte zur Memminger Hütte 64 Etappe 3: Von der Memminger Hütte bis Zams 77 Etappe 4: Von Zams zur Braunschweiger Hütte 88 Etappe 5: Von der Braunschweiger Hütte nach Zwieselstein 101 Etappe 6: Von Zwieselstein nach Moos in Passeier 112 Etappe 7: Von Moos in Passeier zur Pfandler Alm 125 Etappe 8: Von der Pfandler Alm zur Hirzer Hütte 137 Etappe 9: Von der Hirzer Hütte zur Meraner Hütte 143 Etappe 10: Von der Meraner Hütte bis Jenesien/Bozen 150 E5-Variante: Oberstdorf Meran 163 Etappe V5: Von der Braunschweiger Hütte zur Martin-Busch-Hütte 164 Etappe V6: Von der Martin-Busch-Hütte nach Vernagt (Meran) 173 Etappe V7: Von Vernagt bis zur Schutzhütte Nasereit 181 Etappe V8: Von der Schutzhütte Nasereit bis Meran 192 E5-Variante: Über den Kaunergrat 205 Etappe K1: Von Zams nach Piller 206 Etappe K2: Von Piller zur Verpeilhütte 213 Etappe K3: Von der Verpeilhütte zur Kaunergrathütte 223 Etappe K4: Von der Kaunergrathütte zur Braunschweiger Hütte 230 E5-Variante: Zu Fuß durch das Pitztal (+1 Tag) 237 Etappe Pitztal: Von Wenns nach Mittelberg im Pitztal 238 Index 253

9 Vorwort Die Alpen vor etwa 53 Mio. Jahren begann der afrikanische Kontinent Richtung Europa zu driften und schuf damit die Grundvoraussetzung für den heutigen E5. Ohne die Alpen als zentrales Bollwerk im Herzen Europas wäre der E5 vermutlich flach, eintönig und nicht der bekannte Klassiker geworden, der er heute ist. Heute steht der Begriff E5 wie kaum ein anderer für die Route über die Alpen schlechthin. Ein Weg, der Sehnsüchte weckt und vom Ringen des Menschen mit den Naturgewalten handelt. Es geht um nicht viel weniger, als aus eigener Muskelkraft die Alpen von Nord nach Süd zu überqueren und sich dabei den teils widrigen Natureinflüssen zu stellen. Dabei kann die Strecke von einem normal trainierten Wanderer gut bewältigt werden. Trotzdem sind Kondition, Trittsicherheit und Durchhaltevermögen Grundvoraussetzung für eine erfolg- und genussreiche Tour. Jede einzelne Tagesetappe auf dem E5 lebt von der direkten Erfahrung des Menschen mit der ursprünglichen, wilden Natur der Berge. Von der Vorfreude, am Morgen den ersten Schritt zu tun, über die Anstrengung beim Aufstieg über scheinbar nie enden wollende Berghänge, bis zu den grandiosen Glücksgefühlen am Gipfel oder der Scharte, von der aus sich die Gebirge der Umgebung in ihrer grandiosen Schönheit vor den Füßen ausbreiten. Der Tag endet am Abend in 360 Gipfelpanorama am Gipfel des Hirzer m (Etappe 9)

10 Vorwort 9 befreiter Gelassenheit bei geselligen Hüttenabenden in gemütlichen Runden. Dies alles und noch viel mehr ist der E5. Auf jeden Fall stellt er ein einmaliges Erlebnis dar, das jeden Alpenüberquerer in seinen Bann zieht und lange im Gedächtnis bleiben wird. Danken möchte ich allen, die mir während dieses Projektes zur Seite standen: Besonders meiner Frau und meiner Tochter und allen anderen Begleitern und Wanderbekanntschaften auf der Strecke, die geduldig jede Fotopause mitmachten und sich auch von diversen Umwegen zu Recherchezwecken nicht aus der Ruhe bringen ließen. Ohne die Gemeinschaft unter den Wanderern wäre der E5 nicht das, was er ist, und sicherlich nur halb so schön. Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Tour, gutes Wetter, zahlreiche tolle Erlebnisse und allzeit Berg Heil! Ihr o Wenn Sie zu diesem Wanderführer eine Anregung oder einen Verbesserungsvorschlag haben oder nach der Tour eine kleine Rückmeldung geben möchten, würde ich mich über eine von Ihnen freuen.. christian.rupp@korb-rieck.de

11 Fernwanderweg E5 Am Gipfelkreuz des Hirzer m (Etappe 9)

12 Fernwanderweg E5 11 Der E5 allgemein Der E5 ist einer von mittlerweile 12 Europäischen Fernwanderwegen (E1-E12), die sich kreuz und quer durch Europa ziehen. Betreut werden die Wege von der Europäischen Wandervereinigung, der zahlreiche nationale Wandervereine angehören. Der E5 steht dabei wie kaum ein anderer Weg für die Alpenüberquerung schlechthin. Dabei verläuft nur ein kleines Stück durch die Alpen. Insgesamt ist der E km lang und führt von der Pointe du Raz an der französischen Atlantikküste nach Verona in Italien. Das am meisten begangene und wohl auch landschaftlich interessanteste Teilstück ist die Route von Oberstdorf nach Meran/Bozen. Diese Route wurde vom Sonthofener Hans Schmidt entwickelt. Er wanderte 1969 in 9 Tagen von seinem Heimatort im Allgäu zu seinem langjährigen Feriendomizil bei Bozen. Durch Zufall wurde der Präsident des Verbandes Deutscher Gebirgs- und Wandervereine auf Schmidt aufmerksam und lud ihn ein, bei der Gründung der Europäischen Wandervereinigung teilzunehmen. Er erhielt sodann den Auftrag, zwischen Konstanz und Verona eine abwechslungsreiche Route aus bestehenden Gebirgswegen zusammenzustellen, und 1972 konnte der Europäische Fernwanderweg E5 feierlich der Öffentlichkeit übergeben werden. Wenig später, im Jahr 1976, wurde die Route Oberstdorf Meran von der Bergschule Oberallgäu ins Leben gerufen. Dafür wurde ihr mittlerweile auch der Tiroler Adlerorden, Tirols höchste Auszeichnung, für besondere Verdienste um den Tourismus verliehen. Seitdem machen sich Jahr für Jahr zahlreiche Wanderer auf den Weg, die Alpen auf diesen beiden Routen (Oberstdorf Bozen oder Oberstdorf Meran) zu überqueren. Die Originalstrecke bis Bozen führt in 10 Tagesetappen aus den regenreichen Stauzonen der nördlichen Kalkalpen durch die Allgäuer-, Lechtalerund Ötztaler Alpen zum Alpenhauptkamm. Dort verläuft sie entlang der Giganten der Alpen mit ihren riesigen Gletschern weiter gen Süden. Die letzten Etappen durch die Sarntaler Alpen sind bereits deutlich mediterraner geprägt. Im Vergleich zum Norden sind die Hänge deutlich trockener und in den Tälern wird Wein- und Obst angebaut. Der Weg endet schließlich in der Alpenmetropole Bozen. Die Route von Oberstdorf nach Meran ist in 6 Tagen zu bewältigen, und die ersten vier Tagesetappen entsprechen dem originalen E5. An der fünften Etappe zweigt sie ab und führt nahe der Ötzi-Fundstelle am Niederjoch (3.019 m) über

13 Reise-Infos von A bis Z Rast auf einem der beiden überdimensionierten Stühle am Timmelsjoch (Etappe 6)

14 Adressen Reise-Infos von A bis Z 19 Die wichtigen Kontaktinformationen zu Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten sowie zu Sehenswürdigkeiten und besonderen Highlights entlang der Route sind in den einzelnen Etappenbeschreibungen enthalten. Anforderungen Der E5 erfordert Kondition, Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, Orientierungssinn, alpine Bergerfahrung sowie eine entsprechende Bergausrüstung. Viele Etappen befinden sich in alpinen Regionen oberhalb der Baumgrenze und enthalten immer wieder stahlseilversicherte Passagen. Sicherungsgeräte wie z. B. Klettersteigsets werden jedoch nicht benötigt. Der gesamte Streckenverlauf ist für Fernwanderer mit Rucksack ausgelegt und umfasst keine Kletterstellen. Dabei ist nicht jede Etappe gleich anspruchsvoll. Als Anhaltspunkt dient der Infoblock zu Beginn einer jeden Etappenbeschreibung. Hier werden die Gesamtstrecke, die Gehzeiten, die Höhenmeter im An- und Abstieg und das Höhen - niveau angegeben. Zu Beginn der detaillierten Etappenbeschreibung wird die Etappe kurz umrissen und evtl. vorkommende anspruchsvolle Stellen explizit erwähnt. Außerdem sind die einzelnen Etappen nach der in Tirol üblichen Klassifizierung in blaue, rote und schwarze Bergwege eingeteilt. Je nach Anspruch bieten sich dadurch auch leichte Teilabschnitte an. Blauer Bergweg: Dies sind einfache Wanderwege, meist breit angelegt und mit wenig starken Steigungen bzw. Gefällen. Es ist keine Bergerfahrung und Bergausrüstung nötig. Roter Bergweg: Dies sind mittelschwere Wanderwege. Sie sind überwiegend schmal und oftmals steil. Auf der Strecke sind kurze versicherte Geh- und Kletterpassagen möglich. Auf diesen Wegen ist alpine Erfahrung nötig. Außerdem setzten sie eine entsprechende körperliche Verfassung sowie Trittsicherheit und eine Mindestbergausrüstung voraus. Schwarzer Bergweg: Diese Wege sind schwierig, oft sehr schmal und fast zur Gänze sehr steil und häufig ausgesetzt. Sie können längere versicherte Geh- und Kletterpassagen enthalten. Gute alpine Erfahrung ist nötig. Außerdem

15 20 Reise-Infos von A bis Z erfordern sie Konditionsstärke, absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Eine entsprechende Bergausrüstung ist Pflicht. Bitte beachten Sie, dass diese Einteilung nur bei guten Wetterverhältnissen einen Anhaltspunkt bietet. Bei Regen, Nässe, Neuschnee oder Nebel steigt der jeweilige Schwierigkeitsgrad deutlich. N Neben der E5 Originalroute nach Bozen und der Variante nach Meran wird in diesem Wanderführer auch die E5-Variante über den Kaunergrat beschrieben. In vier Wandertagen führt sie Sie von Zams nach Mittelberg und kann anstelle der Busfahrt durch das Pitztal gewählt werden. Sie stellt etwas höhere Anforderungen an Wanderer, was Kondition und alpine Erfahrung angeht, und sollte nur von geübten Bergwanderern begangen werden. Der zweite Wandertag ist beispielsweise sehr lang und erfordert Kondition für eine 10-Stunden-Tour (kann mit dem Taxi allerdings verkürzt werden). Der dritte Tag beinhaltet den Übergang ins Pitztal über das Apere Madatschjoch (3.030 m), wo äußerst ausgesetzte Stellen im Auf- und Abstieg mit Stahlseilen und über zwei Leitern überwunden werden müssen. Aufgrund der Steinschlaggefahr am Aperen Madatschjoch empfiehlt sich ein Helm. An- und Rückreise Als Startpunkt der klassischen Alpenüberquerung auf dem E5 ist Oberstdorf mit zahlreichen Verkehrsmitteln erreichbar. Im Folgenden eine kleine Übersicht. In der Etappenbeschreibung sind auch alle Parkplätze an der Strecke verzeichnet, sodass Quereinstiege individuell geplant werden können. Anreise nach Oberstdorf A Anreise mit dem Pkw: Nicht zuletzt wegen seiner Wintersportgebiete ist Oberstdorf auf viele Pkws eingestellt und bietet für Dauerparker auch zentrumsnahe Parkmöglichkeiten. Allerdings sind diese meist gebührenpflichtig und nach der Tour muss die etwas umständliche Rückreise über Oberstdorf erfolgen, um das Auto wieder zu erreichen. P Parkplätze in Oberstdorf: P1/P2: Direkt am Ortseingang. P pro Tag 4,50-5, maximale Parkdauer 14 Tage. N Am Parkscheinautomat nur mit Münzen max. 7 Tage möglich, o ab dem Tag Parkschein nur über Handyparken möglich (per SMS wird die Parkgebühr über die Mobilfunkrechnung abgebucht).

16 E5-Originalroute: Oberstdorf Bozen Aufstieg zum Hirzer m (Etappe 9)

17 Die Memminger Hütte in ihrem weiten Wiesenkessel. Im Hintergrund der Vordere Seekopf m Etappe 3: Von der Memminger Hütte bis Zams E 13,9 km, z 6 Std., é 390 m, ê m, m Anspruch: Bergweg rot 0,0 km m memminger hütte y 0,3 km m unterer seewisee O 1,9 km m seescharte 9 4,3 km m Oberlochalm e 2 6,8 km m unterlochalm e 11,9 km m rastplatz klettergebiet Buschwald ,0 km m Bäuerinnenkapelle É 32Pl 13,9 km m Zams/Ortsmitte i HeZBUQ$ÉhsPüwc Die dritte Etappe führt an zwei von insgesamt drei Seewiseen vorbei. Die idyllischen Bergseen sind ein Relikt der Gletscher, die sich vor 100 Jahren noch an dieser Stelle befanden. Oberhalb des Mittleren Seewisees steigen Sie diagonal über ein weitläufiges Geröllfeld steil hinauf bis zur Seescharte (2.599 m). Das

18 78 Etappe 3: Von der Memminger Hütte bis Zams letzte Stück über die Scharte ist mit Stahlseilen gesichert und führt über ein paar Felsabsätze hinauf zur eigentlichen Scharte zwischen zwei Felstürmen. Von der Seescharte bietet sich ein grandioses Panorama zurück Richtung Allgäuer Alpen und geradeaus auf den weiteren Abstieg Richtung Inntal entlang des Lochbaches bis zum Zammer Loch. An der Seescharte beginnt auch der lange, kräftezehrende Abstieg nach Zams. Zunächst führt der E5 über Geröllfelder und durch Latschen hinab zur Oberlochalm. Darauf folgt eine flachere Passage entlang des Lochbachs durch teils lichten Wald. Hinter der Unterlochalm knickt der Weg nach Süden hin ab und führt auf einem teils in den Fels geschlagenen Weg durch das Zammer Loch hinab bis nach Zams. Der Abstieg über Hm ist relativ lang und vor allem der letzte Abschnitt nach Zams ist kräfteraubend. Anforderungen: Der Aufstieg zur Seescharte ist teils sehr steil und führt über Geröll. An der Scharte selbst befindet sich eine Stahlseilsicherung über ein paar Felsabsätze. Abstieg hinter der Seescharte zunächst schmaler Steig. Im Zammer Loch teilweise sehr ausgesetzter Weg ohne Geländer. Anstrengende Etappe aufgrund des langen Abstiegs nach Zams.

19 Etappe 3: Von der Memminger Hütte bis Zams 79 & Von der Memminger Hütte aus wandern Sie zunächst weiter in den Talkessel hinein und erreichen nach kurzem Marsch den Unteren Seewisee. Der idyllische, türkisblaue Bergsee schmiegt sich in den Talkessel und ist von markanten Gipfeln umgeben. O Die Seewiseen sind ein beliebtes und lohnendes Fotomotiv. Die kleinen Bergseen liegen im Herzen der Lechtaler Alpen uns fügen sich wildromantisch in die idyllische Kulisse der dortigen Bergwelt ein. Bei Sonnenschein erstrahlen sie in sattem

20 80 Etappe 3: Von der Memminger Hütte bis Zams Türkisblau mit zahlreichen Reflexionen auf der Wasseroberfläche und bieten einen einmaligen Anblick. Die Seewiseen stellen dabei auch ein einzigartiges Biotop dar und eine Tafel weist darauf hin, dass Waschen mit Seife strengstens verboten ist. Der E5 führt auf der linken Seite des Sees entlang. Dort wandern Sie auf einer ebenen Wiesenfläche gemütlich am kleinen Bach entlang. Nach 800 m steigt der Weg steil an und führt zwischen großen Steinen und Geröll etwas oberhalb des Baches bergauf. Kurz darauf steigen Sie durch eine steile, schmale Felsrinne, die sich der Weg mit dem Bach teilt. N Vorsicht bei Nässe, erhebliche Rutschgefahr. Bei niedrigen Temperaturen besteht zudem Vereisungsgefahr des Bodens. Nach diesem steilen Stück haben Sie eine Wegkreuzung erreicht und blicken hinab auf den Mittleren Seewisee. Gleich darüber ist die Parseierspitze gut zu erkennen. Sie ist der höchste Gipfel der Lechtaler Alpen und mit ihren m auch der einzige 3.000er der nördlichen Kalkalpen. Gehen Sie am Wegweiser Richtung Seescharte. Der weitere Weg führt diagonal am Hang entlang hinauf zur Seescharte (2.599 m). Er erfordert Trittsicherheit, da nachrutschendes Geröll den Aufstieg teilweise erheblich erschwert. Allerdings entschädigt ein kurzer Blick zurück über die Seewiseen und das grandiose Panorama, hier inmitten der Lechtaler Alpen, für jegliche Strapazen. Das letzte Stück zur Scharte ist stahlseilversichert und erfordert nochmals erhöhte Aufmerksamkeit. Der Weg führt hier über einen steilen Felsabsatz hoch zur Seescharte und dort durch einen engen Durchschlupf zwischen zwei Felstürmen hindurch. Von der Seescharte aus bietet sich ein tolles Panorama. Hinter Ihnen liegt das Parseiertal zu Ihren Füßen. Davor die Seewiseen und der Seekogel und etwas links davon auf der anderen Seite des Passeiertals die markante Freispitze (2.965 m). Vor Ihnen liegt der Übergang zum Inntal und Sie überblicken von dieser exponierten Stelle aus einen großen Teil des Abstieges nach Zams. Von der Seescharte beginnt der lange Abstieg über gut Hm bis Zams. Zunächst steigen Sie steil über Schotter und Geröll bergab Richtung Lochbach. Am Ende des Lochbachs ragt ein pyramidenförmiger Gipfel, die Silberspitze (2.461 m), auf. Die Silberspitze dient als gute Orientierungshilfe, da der E5 vor dem Berg rechts abbiegt und durch das Zammer Loch hinab bis Zams führt. Etwa 50 Hm unterhalb der Seescharte befindet sich die Abzweigung links zum Württemberger Haus.

21 Index Steile Passage am Cottbuser Höhenweg (Etappe: K4)

22 254 Index 1000-Stufen-Schlucht 189 A Adlerweg 76 Allgäuer Alpen 63 Alpenvereinsmitgliedschaft 30 Andreas Hofer Museum 132 Anforderungen 19 Anreise 20 Aperes Madatschjoch 226 Ausrüstung 22 B Bach 72 Berghütten 47 Bergwetter 28 Bozen 13, 21, 160 Braunschweiger Hütte 98 D/E Dorf Tirol 200 E4 76 E5 11 Eggenstall 246 Einkaufen 31 Elektrizität 31 Enger 246 Essen 31 Europäische Fernwanderwege 11 F Fauna 16 Feiertage 33 Flora 15 G Gallruttstollen 218 Gehzeiten 34 Geld 35 Gepäcktransport 36 Gewitter 29 Gletscher 99 Gletscherstube 96 GPS 39 H Hirzer 147 Hirzer Hütte 141 Hirzer Seilbahn (Bergstation) 142 Hochmuth 197 Hofer, Andreas 134 Höhenmeter 34 Holzgau 70 Hotels 48 Hunde 36 I Information 38 Internet 44 J Jägersteig 97 Jenesien 158 K Karten 39 Karthaus 184 Katharinaberg 182, 184 Kaunergrat 14, 223 Kaunergrathütte 229 Kaunergratvariante 206 Kemptner Hütte 63 Klima 40 Krahberg (Bergstation) 91, 208

23 Index 255 Kummer See 122 L/M Lechtaler Alpen 87 Madau 74 Mandarfen 250 Martin-Busch-Hütte 172 Memminger Hütte 76 Meran 13, 21, 105, 203 Meraner Höhenweg 185 Meraner Hütte 149 Mittelberg 95 Mittelbergferner 96 Moos in Passeier 123 N Naturgefahren 42 Naturschutz 42 Neu-Amerika 212 Neurur 248 Notruf 43 O Oberstdorf 13, 20, 52 Öffnungszeiten 44 Ötzi 176 Ötztaler Alpen 111 Ötztaler Gletscherstraße 106 P Passerschlucht 128 Pensionen 48 Pfandler Alm 137 Piller 212 Pitztal 15, 95 Plangeross 249 Platt 123 R Rabenstein 121 Rabeslau 243 Radfahrer 45 Reisezeit 40 Rettenbachjoch 104 Riffelseebahn (Bergstation) 234 Ritzenried 243 Rosi-Mittermaier-Tunnel 165 Rückreise 20 S Sarntaler Alpen 142 Scheibe 246 Schloss Tirol 199 Schnalstal/ Schafübertriebe 172 Schutzhütte Nasereit 191 Similaun 178 Spielmannsau 59 Sprache 45 St. Leonhard in Passeier 131 Stillebach 248 Stuls 127 T Tappeinerweg 201 Texelgruppe 145 Tieflehn 250 Timmelsjoch 117 Tirol 124 Trinken 31 U Unser Frau 182 Unterkunft 46 Unterstell 187 Updates 48

24 256 Index V Venetbahn 89, 207 Vent 169 Verkehrsmittel 49 Vernagt 180 W Wegmarkierungen 39 Weißwald 249 Wenns 93, 239 Wiese 243 Wiesenhof 220 Württemberger Haus 81 Z Zams 86, 206 Zaunhof 245 Zirbe 169 Zoll 49 Zwieselstein 110 Anzeige

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