Samurai. des fernen ???

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1 ??? Samurai Ritter des fernen Ostens»Die schönste unter allen Blüten ist die Kirsche. Der edelste unter den Menschen ist der Samurai.«Seit fast tausend Jahren genießt die japanische Kriegerkaste den Ruhm, den sie sich mit ihrer Kampfeskunst, ihrer absoluten Ergebenheit und Vaterlandsliebe verdient hatte. Ihr Aufstieg begann im 10. Jahrhundert, als einzelne Provinzen von mächtigen Beamten mit kaiserlichen Vollmachten verwaltet wurden. Damals entstanden zunächst kleine, aber schlagkräftige Söldnertruppen, aus denen im Lauf der Zeit die berühmten»ritter des Ostens«hervorgingen. Neben den Kampftechniken der Samurai, ihrer Bewaffnung mit Schwertern, Pfeil und Bogen spielt die Gedankenwelt der Kämpfer das»bushidô«eine wichtige Rolle. Der»Weg des Kriegers«enthielt Regeln, die jeder Samurai ein Leben lang befolgen musste. Dieser Kodex bestimmte das Verhalten des Kriegers genauso wie das des Privatmanns. Wer dagegen verstieß, galt als unehrenhaft. Dies trieb den Samurai nicht selten in den rituellen Suizid. Verlor ein Samurai zum Beispiel durch den Tod seinen Herrn, dann wurde er zum Rônin, einem,»den eine Welle umwirft«. Das Bushidô verlangte eigentlich von ihm, sich selbst zu töten. Tat er das nicht, verlor er seine Ehre und war Hohn und Spott ausgesetzt. Manche Rônin fanden sich in Räuberbanden zusammen / /2008

2 Bilder einer Ausstellung Hans-Georg Merkel l Rekonstruktion einer»großen Rüstung«des berühmten Feldherrn Takeda Shingen aus dem 16. Jahrhundert. Front- und Rückenteil sowie Schulterschutz bestehen aus einzeln verschnürten Eisenplättchen und Metallbändern. Auch die Ärmel und der Helm sind aus Metall gefertigt. -magazin.de 21 21

3 ??? Achenbach Foundation for Graphic Arts, Fine Arts Museum of San Francisco / /2008

4 l Mit einem Schwert zerschneidet Oda Nobunaga einen Vorhang. Der Holzschnitt zeigt den berühmten Samurai, der im 16. Jahrhundert die größten Teile Japans einte. o Szene aus den Genpei-Kriegen zwischen den beiden Samurai-Familien Taira und Minamoto. Letztere siegten und herrschten schließlich über ganz Japan. Die von 1180 bis 1185 dauernden Auseinandersetzungen sind eine wichtige Episode japanischer Geschichte und werden bis heute in Mangas und Spielfilmen verherrlicht. u Die Geschichte der 47 Rônin: Ein Landesfürst am Hof des japanischen Schoguns wurde durch einen Konkurrenten zum Selbstmord gezwungen. 47 seiner Untergebenen, die nun zu Rônin geworden waren, nahmen Rache und begingen ebenfalls Suizid. Damit bewiesen sie, dass sie sich ihrem verstorbenen Herrn mehr verpflichtet fühlten als ihrem Kaiser. Privatbesitz Achenbach Foundation for Graphic Arts, Fine Arts Museum of San Francisco -magazin.de -magazin.de 23 23

5 ??? l Zum Schutz vor dem Feind trugen Samurai unter anderem Halbmasken mit Kinnschutz. Die Lamellen im unteren Bereich bedeckten den Hals. Später wurden diese»menpo«genannten Masken manchmal mit Fratzen bemalt und mit Haaren beklebt um den Gegner schon beim bloßen Anblick zu erschrecken. Alle Objekte dieser DoppelSeite: Privatbesitz / /2008

6 l Nach der Klinge galt das Stichblatt als wichtigster Teil des Samuraischwerts. Es war aus Eisen oder anderem Metall gefertigt und schützte die Hand des Kämpfers. Zu den kunstvollen Verzierungen gehörten Schriftzeichen, Tier- oder Pflanzenmotive, Fabelwesen und manches mehr. Viele Stichblätter wurden vom Künstler signiert. Die Hexe Rangda Calong Arang gilt auf Bali als Inkarnation der Todesgöttin Rangda und steht im Mittelpunkt vieler mitternächtlicher Theateraufführungen. Dabei siegt am Ende weder das Gute noch das Böse. Die Indonesier glauben, dass sich diese Kräfte letztendlich im Gleichgewicht befinden (Holzmaske um 1920). o Das Schwert war der Inbegriff des japanischen Kriegerstands. Nur ein Samurai durfte eine solche Waffe tragen. Sie war sowohl Statussymbol als auch Erkennungszeichen. Ihr Schmied war nicht nur Handwerker, sondern auch Priester. Das Schwert diente ausschließlich der Verteidigung bis zum ehrenvollen Tod. -magazin.de -magazin.de 25 25

7 Alle Fotos dieser Doppelseite: Peter Haag-Kirchner / historisches Museum der Pfalz, Speyer (Privatbesitz)??? r Das Nô-Theater ist bis heute die Höchstform klassischer japanischer Theaterkunst. Es gibt einen festen Kanon von Rollen, denen bestimmte Masken zugeordnet sind. Han nya mit seinen Hörnern und der grimmigen Fratze steht für destruktive Emotionen wie Neid und Missgunst. Er ist kein Dämon aus einer anderen Welt, sondern symbolisiert die dämonischen Eigenschaften in uns selbst. o Ko-omote verkörperte die adelige Frau oder eine Himmelsfee. Typisch sind die breiten Augenbrauen, die weit oben auf der Stirn aufgemalt sind. r Die Heida-Maske zeigt einen unerschrockenen und kampferprobten Krieger. Er galt als positive Gestalt und war Sinnbild der herrschenden Klasse. Heida hieß ein Ritter der Minamoto- Familie, die in den Genpei-Kriegen siegte / /2008

8 Samurai vom 24. Februar bis 5. Oktober Historisches Museum der Pfalz Domplatz Speyer Tel.: Internet: www. museum.speyer.de Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von bis Uhr Ausstellungskatalog: Samurai. Historisches Museum der Pfalz (Hg.) Jan Thorbecke, Ostfildern magazin.de -magazin.de 27 27