Gabriele Lehari. Alles über Aussehen, Charakter & Verhalten. Hunderassen. von A Z

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1 Gabriele Lehari 400 Alles über Aussehen, Charakter & Verhalten Hunderassen von A Z

2 A B C Charakter: Kelpies sind ausdauernde Arbeitstiere. Sie können bei extrem hohen Temperaturen (bis 40 C) zwölf Stunden täglich arbeiten. Bei der Hütearbeit nähern sie sich den Schafen normalerweise ruhig, bellen aber auf Kommando oder wenn es für die Hütearbeit erforderlich ist. Sie gehören auch zu den wenigen Rassen, die falls es die Situation erfordert über die Rücken der zusammengedrängten Schafe laufen. Sie lassen sich ebenso auf das Hüten anderer Tiere trainieren. Kelpies sind in der Lage, vorausschauend zu handeln, und finden so selbst heraus, was von 1 Australian Shepherd Herkunft: USA Größe: Rüden cm; Hündinnen cm. Farben: Blue Merle; Schwarz; Red Merle; Rot; alle mit oder ohne weiße Markierungen und/oder kupferfarbene Abzeichen. Geschichte: Diese Hunderasse hat ihren Namen nicht von ihrem Herkunftsland erhalten, sondern weil die Tiere zum Hüten von Merinoschafen verwendet wurden, die von Europa nach Australien und später, etwa in der Zeit um 1800, nach Amerika gelangten und dort als Australian sheep bezeichnet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm die Beliebtheit dieser Hunde enorm zu. Aufgrund ihrer Eigenschaften und Fähigkeiten wurden sie vielseitig einsetzbare nützliche Helfer auf ihnen erwartet wird und welche Arbeit sie erledigen müssen. Verwendung: Kelpies sind sehr aktive, aufmerksame Hunde, die eine schnelle Auffassungsgabe und einen ausgeprägten will to please besitzen. Sie sind sehr freiheitsliebend, da sie es gewohnt sind, selbstständig im offenen Gelände zu arbeiten; daher brauchen sie viel Auslauf und hassen es, eingesperrt zu sein. Der Kontakt zu ihrem Familienrudel ist für sie sehr wichtig. Kelpies sind leicht zu trainieren, dürfen aber nicht zu hart angefasst werden, da sie dann die Mitarbeit Schäferhunde FCI-Nr. 342 Ranches und Farmen. Besondere Beliebtheit erfreuen sie sich bei den Westernreitern, sowohl in ihrem Heimatland als auch bei uns. Seit 1996 besitzt der Australian Shepherd die FCI-Anerkennung. Charakter: Der Aussie, wie diese Rasse von Liebhabern gern genannt wird, verweigern. Kelpies dürfen weder scheu noch ängstlich sein. Sie sind voller Energie, treu und ständig bestrebt dazuzulernen. Aufmerksam verfolgen sie jede Bewegung ihres Hundeführers, um dann für ihn wieder die nächste Aufgabe zu erledigen. Daher eignen sie sich hervorragend für Sportarten wie Agility oder Obedience. Besonderheiten: Bei den Kelpies unterscheidet man heute die Arbeitslinien, die sogenannten Working Kelpies, von den Schönheitslinien. Bei uns werden bisher nur Tiere aus den Schönheitslinien offiziell anerkannt. ist ein mittelgroßer Hütehund, der sich durch eine schnelle Auffassungsgabe und die Fähigkeit zur selbstständigen Arbeit auszeichnet. Der Hüteinstinkt ist den Tieren angeboren und sollte durch gezielte Erziehung und Training in die gewünschten Bahnen gelenkt werden. Bei der 19 D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

3 Hütearbeit zeigt der Australian Shepherd die typische geduckte Haltung und das sogenannte Auge (das Anstarren der zu hütenden Tiere), wie man es auch vom Border Collie kennt. Laut Standard sollen die Hunde die verlangte rassetypische Arbeit erbringen können. Verwendung: Der Australian Shepherd ist Fremden gegenüber eher zurückhaltend, wogegen die Bindung zu seinen Menschen nicht eng genug sein kann. Er ist kein Hund für bequeme Menschen. Wenn er nicht die Möglichkeit hat, seinem ursprünglichen Instinkt bei der Hütearbeit nachzukommen, sollte er zumindest durch eine Hundesportart wie Agility, Flyball oder Turnierhundesport sinnvoll beschäftigt werden. Auch als Rettungs-, Behindertenbegleitoder Therapiehund hat sich der Australian Shepherd bewährt. Ebenso ist er ein beliebter Reitbegleithund geworden. Wird er nicht nur körperlich, sondern auch geistig ausreichend gefordert, ist er ein ausgeglichener, ruhiger und angenehmer Familienhund. Besonderheiten: Früher wurde die Rute vieler Australian Shepherds kupiert. Aber auch heute treten immer noch gelegentlich kurzschwänzige Exemplare auf, da die Tiere teilweise mit Stummelrute geboren werden. Sie darf dann laut Standard nicht länger als 10 cm sein. Typisch für Hunde mit der beliebten Farbe Blue Merle ist, dass sie mit zunehmendem Alter dunkler werden. 3 Australian Silky Terrier Zwerg-Terrier FCI-Nr. 236 Herkunft: : Australien Größe: Rüden und Hündinnen 22,5 23,5 cm. Gewicht: Rüden und Hündinnen 4 5 kg. Farben: Blau-Loh; Graublau mit Loh. Geschichte: Dieser Terrier ist aus dem Australian Terrier hervorgegangen, dessen Entstehungsgeschichte bis ins 19. Jahrhundert zurückgeht. Er wurde als Rattenjäger sowie als Wächter geschätzt. Eine stahlblaue Australian-Terrier-Hündin wurde mit einem Dandie Dinmont Terrier gepaart. Die Nachkommen bekamen das beim Australian Silky so geschätzte seidige Fell. Auch beim Australian Terrier wurden gelegentlich Welpen mit seidigem Fell geboren, was aber nicht gewünscht war. Sie bildeten zusammen mit den Dandie- Dinmont-Mischlingen den Grundstock für die Reinzucht des Australian Silky Terriers. Vermutlich wurden später auch noch Yorkshire und Skye Terrier mit eingekreuzt. Der Standard wurde erst 1959 anerkannt. Charakter: Der Silky ist ein kleiner, kompakter Hund mit dem typischen wachsamen und lebhaften Wesen eines Terriers. Das gescheitelte Haar ist glatt und seidig. Trotz dieser feinen Erscheinung sollte die Rasse genügend Mut haben, um Ratten und Mäuse fangen und töten zu können. 20 Verwendung: Bei uns wird dieser Terrier nur noch als Familien- und Begleithund gehalten. Wegen seiner geringen Körpergröße braucht er nicht so viel Auslauf und fühlt sich auch in einer Stadtwohnung wohl. Trotzdem ist er lebhaft und benötigt eine konsequente Erziehung, damit er sich nicht zum kleinen Tyrannen entwickelt. Der Australian Silky Terrier ist der richtige Begleiter für alle, die einen kleinen, schneidigen Hund möchten, mit dem lebhaften Terrier- Wesen zurechtkommen und ihren kleinen Gefährten auch mal zurechtweisen können. Besonderheiten: Fremde werden mit heftigem Gebell angekündigt. Das seidige Fell muss regelmäßig gekämmt werden, damit es gepflegt aussieht. Diese Rasse besitzt relativ wenig Unterwolle, sodass sie gegen Kälte und Nässe nicht so gut geschützt ist. Vor Inkrafttreten des Kupierverbotes wurde die Rute dieser Hunde kupiert.

4 1 Australian Stumpy Tail Cattle Dog Herkunft: Australien Größe: Rüden cm; Hündinnen cm. Farben: Blau, einfarbig oder blau getüpfelt; Rot gefleckt mit oder ohne dunklere rote Abzeichen am Kopf. Geschichte: Auf den ersten Blick ist der Stumpy Tail Cattle Dog leicht mit dem Australian Cattle Dog zu verwechseln. Dies ist auch nicht verwunderlich, da beide Rassen auf einen gemeinsamen Ursprung zurückblicken können. Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist die angeborene kurze Rute des Stumpy Tail, wie er auch kurz genannt wird. Sie darf nicht länger als 10 cm sein. Wie es zu dieser Rasse kam, darüber gibt es zwei Theorien. Eine besagt, dass um 1830 nordenglische Hütehunde, genannt Smithfields, mit den australischen Dingos gekreuzt wurden, wodurch der erste australische Treibhund mit dem Namen Hall s Heeler entstand. Die zweite Theorie besagt, dass in New South Wales auch um 1830 eine Smithfield- Hündin mit einem Dingo verpaart wurde, wodurch rote Hunde mit angeborener Treibhunde FCI-Nr. 351 Stummelrute entstanden. Da diese Hunde aber zu hart im Umgang mit dem Vieh waren, wurden glatthaarige blue-merle Collies eingezüchtet, wodurch schließlich der heutige Stumpy Tail Cattle Dog entstand. Die Stummelrute soll von den Smithfields stammen. Die rote Farbe und die Fähigkeit, mit den extremen Bedingungen im australischen Outback fertig zu werden, sind dagegen Erbgut des Dingos. Die blaue Farbe stammt natürlich von den blue-merle Collies. Erst 1960 wurde die Unterscheidung von Australian Cattle Dog und Australian Stumpy Tail Cattle Dog eingeführt. Im Jahr 1980 war der Stumpy Tail allerdings fast ausgestorben und wurde auf die Liste der seltenen Rassen gesetzt. Durch ein späteres, sehr aufwendiges Projekt konnte aber die Rasse vor dem Aussterben gerettet werden. Die Treibhunde mit Stummelrute wurden vor allem in den ländlichen Gegenden Australiens gezüchtet, und nur wenige von ihnen wurden im Zuchtbuch erfasst. Erst im Jahr 2001 erhielt die Rasse den heute gültigen Namen. Von der FCI wurde sie 2005 vorläufig angenommen. Charakter: Der Stumpy Tail Cattle Dog besitzt eine natürliche Veranlagung zum Hüten und Treiben des Viehs. Er ist sehr treu, mutig und seinen Menschen gegenüber anhänglich, aber auch aufmerksam und wachsam. Fremden begegnet er dagegen eher misstrauisch. Der Stumpy Tail ist ein arbeitsfreudiger Gebrauchshund, der seiner Rasse entsprechend eingesetzt und gefordert werden sollte. Er ist hartgesotten und robust, um lange, anstrengende Arbeitstage auch unter unwirtlichen Bedingungen überstehen zu können. Der auf dem Foto abgebildete Hund ist der erste offiziell registrierte Vertreter dieser Rasse in Deutschland. Er ist ein sehr guter und vielseitig einsetzbarer Sporthund. Da bei uns sonst kaum Stumpy Tail Cattle Dogs zu finden sind, lässt sich natürlich aufgrund der mangelnden Erfahrung schwer sagen, ob er grundsätzlich als reiner Familien- und Begleithund geeignet ist. Wird er aber regelmäßig rassegemäß gefordert und ist so geistig und körperlich ausgelastet, ist er sicherlich ein problemloser Begleiter für sportliche Menschen und wie sein Vetter mit langer Rute auch Reiter. 21 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

5 3 Australian Terrier Niederläufige Terrier FCI-Nr. 8 Herkunft: Australien Größe: Rüden und Hündinnen cm. Gewicht: Rüden und Hündinnen um 6,5 kg. Farben: Blau, Stahlblau oder dunkles Graublau mit lohfarbenen Abzeichen; Rot oder hell Sandfarben mit hellerem Schopf. Geschichte: Welche verschiedenen Terrier-Rassen alle zu der Entstehung des Australian Terriers beigetragen haben, ist nicht genau geklärt. Vermutlich wurde der Grundstein für diese Rasse um 1880 gelegt, als eine Yorkshire Terrier-Hündin mit einem Rüden verpaart wurde, der einem Cairn Terrier ähnlich war. Bis heute hat sich die Rasse eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Yorkshire Terrier bewahrt wurden erstmalig Australian Terrier ausgestellt. Sie waren die typischen Einwanderer-Hunde, die von Engländern nach Australien gebracht wurden, um dort Haus und Hof zu bewachen und Schädlinge zu jagen. Sie fingen Ratten, Mäuse, Kanin- chen, kleine Raubtiere und machten auch vor Schlangen nicht halt. Ihren Mut und ihr Temperament haben sie sich bis heute bewahrt. Sie hüteten in Gruppen auch Schafherden, wobei sie geschickt über deren Rücken liefen. Sogar zur Rinderarbeit wurden sie eingesetzt. Charakter: Der Australian Terrier ist temperamentvoll, lebhaft und zäh. Er kann für seine geringe Größe sehr schnell laufen und beachtlich hoch springen. Trotz seiner Kleinheit nimmt er es gern mit Artgenossen, Katzen oder anderen Tieren auf. Daher muss er einen gewissen Grundgehorsam lernen, wobei von seinem Besitzer auch eine gehörige Portion Konsequenz gefordert wird. Wegen seiner angeborenen Wachsamkeit werden Fremde mit heftigem Gebell angekündigt. Ansonsten ist er im Haus ruhig und angenehm. Gut erzogen gibt er einen munteren, zuverlässigen Begleiter ab, der mit normalen Spaziergängen zufrieden ist und sich auch in einer Stadtwohnung wohlfühlt. Der Hütetrieb ist stärker als der Jagdtrieb ausgeprägt, daher bleiben die Hunde immer in der Nähe ihrer Menschen. Besonderheiten: Die Hunde sollten drei- bis viermal im Jahr getrimmt werden, das heißt, das harte Deckhaar wird gezupft. Darüber hinaus ist wöchentliches Bürsten erforderlich. Das Haar darf nicht zu weich sein, daher sollte Baden möglichst vermieden werden. Vor Inkrafttreten des Kupierverbotes wurde die Rute dieser Hunde kupiert. Aus dieser Rasse wurde der etwas zierlichere Australian Silky Terrier mit dem seidigen Fell herausgezüchtet. 10 Azawakh Kurzhaarige Windhunde FCI-Nr. 307 Herkunft: Mali (Frankreich) Größe: Rüden cm; Hündinnen cm. Gewicht: Rüden etwa kg; Hündinnen etwa kg. Farben: Fauve; alle Nuancen vom hellen Sandfarben bis dunklen Fauve sind zulässig; weißer Brustfleck und weiße Schwanzspitze; an den Pfoten muss Weiß vorhanden sein. 22 Geschichte: Der Azawakh zählt zu den orientalischen Windhunden. Diese Rasse stammt aus dem Azawakh-Tal, das sich über fast 1000 km an der Grenze zwischen Mali und Niger erstreckt. Seit Jahrtausenden lebt diese Rasse dort in freiwilliger Abhängigkeit von den Menschen und war ursprünglich nur den noblen Tuareg vorbehalten. Erst in den 1970er-Jahren entdeckten die Europäer diese Rasse. Früher war der Azawakh Jagdbegleiter der nomadisch lebenden Tuareg. Heute ist dieser Volksstamm sesshaft geworden. Die Hunde sind aber als Wächter und Begleiter geblieben, denn aufgrund der fortschreitenden Austrocknung des Landes gibt es kein jagdbares Wild mehr. Charakter: Typisch für den Azawakh ist seine Skepsis, ja sogar Scheu vor allem Unbekannten. Er entwickelt eine starke

6 Bindung an seine Menschen, hält sich aber von Fremden fern und lässt sich von ihnen nicht gern anfassen. In den klassischen Windhundsportarten hat sich diese Rasse jedoch bisher gut bewährt. Trotzdem ist der Azawakh auf keinen Fall ein Hund für Anfänger. Seine Erziehung erfordert Erfahrung und gütige Konsequenz. Eine Ausbildung auf dem Hundeplatz oder ständig wiederholende Übungen sind nichts für ihn. Er fühlt sich in vertrauter Umgebung mit seinen geliebten Menschen am wohlsten und sollte nicht unnötig Veränderungen ausgesetzt werden. Wer mit dem einnehmenden, manchmal dominierenden Wesen dieses Hundes zurechtkommt und auf ihn eingeht, findet in ihm aber sicherlich einen zuverlässigen Begleiter. Besonderheiten: Diese Hunde sind an das Leben am Rande der Wüste angepasst. Sie sind extrem schlank und unermüdliche 8 Barbet Wasserhunde FCI-Nr. 105 Geschichte: Die Herkunft des Barbets ist nicht genau geklärt. Fest steht, dass es sich um eine sehr alte Rasse handelt, die mindestens schon im 17. Jahrhundert Langstreckenläufer. Die Zwischenzehenhäute verhindern ein Einsinken im Sand. Die Rasse befindet sich auf einer niedrigen Domestikationsstufe und besitzt noch viele ursprüngliche Wolfseigenschaften. existierte. Eine Theorie besagt, der Barbet sei mit den maurischen Eroberern nach Spanien gekommen und habe sich dort schnell verbreitet. Nach einer anderen Die Hunde sind selbstständig und unabhängig vom Menschen. Die Hündinnen werden meist nur einmal im Jahr läufig, auch ein Merkmal urtümlicher Hunderassen. Französischer Wasserhund Herkunft: Frankreich Größe: Rüden cm; Hündinnen cm; mit einer Toleranz von +/- 1 cm. Farben: Schwarz; Braun; Creme; Weiß; untereinander gemischt. Theorie haben die portugiesischen Seefahrer den Barbet aus einem nordischen Land, vielleicht Russland, mitgebracht. Auf alle Fälle ist der Barbet der Vorfahre vieler heute noch existierender Jagdhundrassen. Sein Blut fließt in den Adern des Deutschen Drahthaarigen Vorstehhundes, des Pudelpointers, des Korthals-Griffons und des Irish Water Spaniels. Anfang des 19. Jahrhunderts war der Barbet überall in Europa verbreitet, wo die Wasserjagd ausgeübt wurde. Verwendung: Der Barbet hat eine große jagdliche Passion, besonders für die Was- 23 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z