I. Begrüßung Rücktritt von Papst Benedikt XVI. Begrüßung auch im Namen von MPr Seehofer

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1 1 - Es gilt das gesprochene Wort! - - Sperrfrist: , 19:00 Uhr - Rede des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, anlässlich des Jahresempfangs des Erzbischofs von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, am 10. Juli 2013 in München Sprechkarten I. Begrüßung Rücktritt von Papst Benedikt XVI. Begrüßung auch im Namen von MPr Seehofer Das Jahr 2013 ist erst zur Hälfte vergangen. Doch innerhalb dieser kurzen Zeitspanne der letzten sechs Monate sind wir bereits Zeugen außergewöhnlicher Ereignisse geworden.

2 Ich denke insbesondere an den Rosenmontag, den 11. Februar An diesem Tag erklärte Papst Benedikt XVI., dass er freiwillig auf sein Amt als Bischof von Rom und Nachfolger Petri verzichten werde. Die Nachricht war eine Sensation, denn der einzige Amtsverzicht eines Papstes, der Cölestins V. im Jahre 1294, lag mehr als 700 Jahre zurück. 2 Aus bayerischer Sicht war das Ende des Pontifikats natürlich zunächst ein Verlust. Dennoch stieß die Entscheidung Benedikts XVI. überwiegend auf Verständnis. Und im Abstand von nunmehr vier Monaten

3 empfinden wir vor allem Dankbarkeit für sein Lebenswerk. 3 Sein wichtigstes Anliegen war die Stärkung des Glaubens. Dabei machten ihm innerkirchliche Skandale und eine zunehmend kritische Begleitung der Öffentlichkeit, vor allem in Deutschland, die Arbeit nicht leicht. Konsequent ging er die Probleme an, auch wenn er manches in den knapp acht Jahren seiner Amtszeit nicht zu Ende bringen konnte. Glaubwürdig durch sein bescheidenes Auftreten und seine umfassende Bildung war Papst Benedikt XVI. ein

4 wahrer Brückenbauer. Die Menschen in Bayern waren und sind zu Recht stolz auf ihren Landsmann in Rom, der sich stets zu seiner bayerischen Herkunft bekannte. 4 Auch ich selbst durfte Papst Benedikt einige Male persönlich begegnen. Seine beeindruckende Aura und seine ungewöhnliche Ausstrahlung haben bei mir unvergessliche und nachhaltige Eindrücke hinterlassen. Er ist nicht nur der bedeutendste lebende Bayer. Die Geschichte wird es zeigen: Er war auch ein großer Hirte seiner Herde.

5 II. Papst Franziskus 5 Hirte seiner Herde ist in besonderem Maße auch unser neuer Papst Franziskus. Als erster Jesuit in diesem Amt bringt er die spezifische jesuitische Spiritualität mit. Als Seelsorger sucht er die Nähe zu den Menschen. Durch sein volksnahes Auftreten wie durch die Betonung von Bescheidenheit, etwa bei der päpstlichen Kleidung, und seine besondere Hinwendung zu den Benachteiligten setzt er neue Akzente.

6 Bei vielen Menschen innerhalb und außerhalb der katholischen Kirche hat Papst Franziskus Erwartungen auf Veränderungen in der Kirche geweckt. Einen ersten Schritt hierzu will er mit einer Kurienreform tun. Zu diesem Zweck hat er eine Kardinalskommission einberufen, zu der auch Sie, Hochwürdigster Herr Kardinal, gehören. 6

7 III. Gratulation an Kardinal Marx 7 Ich möchte Ihnen zu diesem Vertrauensbeweis und dieser Ehre ganz herzlich gratulieren! Sie stellen sich einer großen Herausforderung, für die Sie jedoch bestens gerüstet sind. Als Professor sind Sie es gewohnt, den Dingen auf den Grund zu gehen. Als Bischof von Trier, Erzbischof von München und Freising, als Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz sind Sie mit den Strukturen der Verwaltung bestens vertraut. Ihre Arbeit im Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden, im Päpstlichen Rat für die Laien, in der

8 Römischen Kongregation für das katholische Bildungswesen sowie in der Kongregation für die orientalischen Kirchen weist Sie als international erfahrenen und weltoffenen Kirchenmann aus. Seit 2012 sind sie außerdem Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft. 8 Sie sind ein Mensch, der stets den Dialog sucht, aber auch gegen Widerstände Entscheidungen trifft und in der Lage ist, Strukturveränderungen anzustoßen. Damit sind Sie ein idealer Mitarbeiter des Papstes bei der Kurienreform.

9 Ich denke, wir alle werden gespannt mitverfolgen, welche Früchte die Arbeit der Kommission tragen wird. Ich wünsche Ihnen hierfür persönlich eine gute Hand und Gottes Segen! 9 Es ist außerdem schön, Herr Kardinal, dass mit Ihnen auch die deutsche und bayerische Kirche in Rom verstärkt präsent ist, nachdem bereits im letzten Jahr Herr Erzbischof Müller Präfekt der Glaubenskongregation wurde.

10 IV. Solidarität beim Jahrhunderthochwasser 10 Einer der Leitbegriffe der christlichen Soziallehre ist ja der der Solidarität. Im Alltag wünschen wir uns oft mehr Solidarität in der Gesellschaft. Aber es gibt sie, die Solidarität das wurde Anfang Juni, als Bayern von der schrecklichen Katastrophe des Hochwassers heimgesucht wurde, deutlich. Das Leid der betroffenen Menschen war und ist übergroß. Die Schadenssumme nähert sich in Bayern vorsichtigen Schätzungen zufolge der Milliardengrenze.

11 Doch in dieser Not hat die bayerische Bevölkerung bewiesen, dass sie zusammensteht, dass sie niemanden alleine lässt. In den Fernsehnachrichten der vergangenen Wochen waren immer wieder Bilder von sprachlosen und zu Tränen gerührten Menschen zu sehen. Diese Menschen konnten kaum glauben, wie viele Freunde, Bekannte, aber auch Fremde ihnen bei ihrem Kampf gegen das Hochwasser zur Seite standen ganz zu schweigen von all den Helfern von Feuerwehr, THW, Katastrophenschutz und Bundeswehr. 11 Ich bin froh und dankbar für diese ungeheure Solidarität, für diesen außerordentlichen Zusammenhalt!

12 Er gibt unserer bayerischen Heimat ein besonderes Antlitz und macht Mut für die Zukunft. 12 In diesem Sinne wollen wir uns in der Politik wie in der Gesellschaft mit Zuversicht und Gottvertrauen unseren Aufgaben stellen!

13 Rede des Bayerischen Staatsministers für Unterricht und Kultus, Dr. Ludwig Spaenle, anlässlich des Jahresempfangs des Erzbischofs von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx, am 10. Juli 2013 in München Gliederung 13 I. Begrüßung Rücktritt von Papst Benedikt XVI II. Papst Franziskus... 5 III. Gratulation an Kardinal Marx... 7 IV. Solidarität beim Jahrhunderthochwasser...10