Diakonische Ökonomie sollte immer am Gemein wohl orientiert sein

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1 Schwerpunkt: Was bedeutet die Reformation für die Diakonie? (Seite 3 6) Hilfe im Alter: Grundstein für Pflegezentrum in Schlehdorf gelegt (Seite 8) Evangelische Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen: Schutzstelle eröffnet (Seite 11) Die Zeitung der Inneren Mission München Juli 2017 Ausgabe 77 Liebe Leserin, lieber Leser, Dieses Jahr ist Reformationsjahr zum 500. Mal jährt sich 2017 der Tag, an dem der Augus - tinermönch Martin Luther seine 95 Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg hämmerte. Wenngleich die Aktion vermutlich weniger spektakulär war, als es überliefert wird, so beschleunigte Luthers Kritik an den Missständen der Kirche den Übergang zur Neuzeit. Die Dynamik der Zeit nahm den Dis - kurs auf; es folgten Konfessionskriege, Kirchenspaltung und die Neuordnung der europäischen Landkarte. Die Gewissensfreiheit des Einzelnen emanzipierte sich ebenso wie die deutsche Sprach - identität. Großer Bahnhof: Zahlreiche Freunde, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Familie waren zum Einführungsgottesdienst von Vorstand Hans Rock in die Münchner Christuskirche gekommen. Auch zahlreiche Politiker, Kirchen- und Verbandsvertreter waren anwesend. Fotos: Oliver Bodmer Hans Rock Vorstand Innere Mission München Fast verstellen die gesellschaftlichen Folgen den Blick auf die inhaltliche Erneuerung: Luther wollte keinen kirchenpolitischen Eklat sondern die Befreiung des Gewissens. Sein Ausgangspunkt war die von Gewissensnöten getriebene Sorge um persönliches Seelenheil: Wie kann ich vor einem ewigen und gerechten Gott bestehen? Ein halbes Jahrtausend nach dem Thesenanschlag müsste sich der Reformator weniger über die geistliche Leere und Zersetzung der christlichen Substanz in der (römisch-katholischen) Kirche grämen. Das ist auch sein Verdienst. Die Kirche sei nicht in der Welt, um zu verurteilen, sondern um die Begegnung mit dieser ursprünglichen Liebe zu ermöglichen, die die Barmherzigkeit Gottes ist, so schrieb jüngst Papst Franziskus. Der Augustinermönch würde ihm vermutlich via Twitter antworten: Genau man lehre die Christen, dass wer den Armen gibt oder dem Bedürftigen leiht, besser handelt, als wer Ablass löst. Im Lichte der Flüchtlingspolitik könnte das viel politischer wirken als vorbedacht. Eine gewinnbringende Lektüre wünscht Ihnen Hans Rock als drittes Vorstandsmitglied bei der Inneren Mission München feierlich eingeführt Diakonische Ökonomie sollte immer am Gemein wohl orientiert sein Im Rahmen eines Festgottesdiens - tes in der Christuskirche ist Hans Rock Mitte Mai in sein Amt als drittes Vorstandsmitglied der Inneren Mission München feierlich eingeführt worden. Der 50-jährige Diplom-Kaufmann verantwortet seit Anfang Juni neben den für das operative Geschäft nach wie vor zuständigen Vorstandsmitgliedern Günther Bauer (Geschäftsbereich München) und Wilfried Knorr (Geschäftsbereich Herzogsägmühle) bereichsübergreifend die Zentralen Dienste und Finanzen des Diakonie-Unternehmens. Neue Gestaltungsfelder Damit sollen die Tätigkeiten in beiden Geschäftsbereichen möglichst vereinheitlicht werden. Da es diese Position bisher in dieser Funktion noch nicht gab, freue er sich sehr auf die neuen Gestaltungsfelder, sagte Rock bei der Einführung. Beide Geschäftsbereiche haben mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen bislang exzellente Lösungen gefunden und bieten ein Höchstmaß an wirksamen Hilfen an. Führungsstruktur für morgen Dennoch sei es notwendig, die Führungsstruktur der Unternehmensgruppe nicht an gestern und heute auszurichten, sondern an morgen oder übermorgen. Wichtig für die Arbeit sei neben allen Prognosen über demographische, rechtliche und fiskalische Rahmenbedingungen die innere Haltung und dazu brauche es Vorstandskollege und Pfarrer Günther Bauer spricht Hans Rock Gottes Segen zu; links Vorstand Wilfried Knorr, Direktor des Geschäftsbereichs Herzogsägmühle. Courage und Glaubwürdigkeit, Fairness, Achtsamkeit und einen bedingungslos würdevollen Umgang mit allen Menschen. Pfarrer Günther Bauer, Vorstand des Münchner Bereichs, sagte in seiner Ansprache, auch wenn Diakonie immer mehr unter dem Diktat knapper Kassen arbeiten müsse, dürfe Ökonomie nicht der wichtigste Bereich des Lebens sein. Maßstab für wirtschaftliches Handeln müsse stets die Orientierung an den Bedürfnissen von Armen, Hungernden, Rechtlosen, Kranken und Schwachen sein. Bauer wörtlich: Diakonische Ökonomie ist immer am Gemeinwohl orientiert. Christlicher Glaube sei der Kompass für den Einsatz begrenzter Ressourcen. Für den Aufsichtsrat der Inneren Mission wünschte Friederike Fromholzer dem neuen Vorstandsmitglied einen guten Start. Als Finanzvorstand trage Rock wesentlich zur Zukunftssicherung des Diakonie- Unternehmens bei. Der harte Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeitende und Mittel stelle dabei eine große Herausforderung dar. Gute Zusammenarbeit mit allen Mitarbeitervertreter Klaus Winters warb ebenfalls für gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand. Wir sind froh, in einem gesunden Un - ternehmen zu arbeiten, in dem wir keine Angst um unsere Zukunft haben müssen. Hans Rock kennt die Innere Mission bereits seit 15 Jahren: War er anfangs bereichsübergreifend für Innenrevision und Organisationsentwicklung tätig, übernahm er im Laufe der Jahre dann im Geschäftsbereich Herzogsägmühle zahlreiche Funktionen. Zuletzt war er Referent für Un - ternehmensentwicklung und Wirtschaft, Geschäftsführer der Beschäftigungsinitiative Landsberg ggmbh und leitete die Fachbereiche Arbeit und Wohnen für Menschen mit Behinderung; seit 2010 fungierte er zudem als stellvertretender Direktor des Diakoniedorfes im Pfaffenwinkel (siehe auch In - terview Seite 6). In München und Herzogsägmühle sind insgesamt rund hauptamtliche Mitarbeitende tätig; der gemeinsame Jahresumsatz beträgt etwa 250 Millionen Euro. Die Unternehmensgruppe Innere Mission München ist damit der größte diakonische Träger in Oberbayern. Klaus Honigschnabel Wir freuen uns über Ihre Spende! IBAN: DE bei der HypoVereinsbank

2 Seite 2 Nr Finanzen 2016: Knapp 150 Millionen Euro Betriebs leistung im Geschäftsbereich München Ein leistungsstarker Sozialkonzern Seit 2008 erstellen wir für die Un - ternehmensgruppe der Inneren Mission einen konsolidierten Gruppenabschluss. Vor neun Jahren lag die Betriebsleistung im Teilbereich München bei knapp 70 Millionen Euro; 2014 überstieg dieser Wert dann erstmals die Schwelle von 100 Millionen Euro waren es bereits 149 Millionen Euro mehr als das Doppelte im Vergleich zu Für die Gesamtgruppe, also mit dem Geschäftsbereich Herzogsägmühle, ergibt sich im selben Zeitraum ein Anstieg um knapp 80 Prozent: von knapp 139 Millionen Euro auf 249 Millionen Euro. schaftlich soliden und effizienten Strukturen nachhaltig und gemeinwohlorientiert leisten. Davor muss man keine Angst haben. Zum Sozialkonzern Innere Mission München gehören neben dem regional und fachlich gegliederten Verein acht gemeinnützige (und eine gewerbliche) Tochtergesellschaften, die ziel- und passgenau ihre jeweiligen satzungsgemäßen Aufgaben erfüllen und sich dabei wechselseitig unterstützen. So gibt es beispielsweise innerhalb des Münchner Geschäftsbereichs einen Vertrag zur gegenseitigen Liquiditätshilfe, der den Ein- menarbeit mit der gewerblichen Tochtergesellschaft HWS und einer Vielzahl externer Dienstleister ein Jahresaufwand von fast 10 Millionen Euro erforderlich war war das gerade mal eine halbe Million Euro. Nur eine leistungsstarke Organisation kann so etwas stemmen. Das gilt auch für die Hilfe im Alter, die 2016 unter teils schwierigen Rahmenbedingungen zwei Pflegeheime von anderen Trägern übernommen hat. Auch so etwas kann nur ein konzeptionell-fachlich und wirtschaftlich leistungsstarkes Unternehmen erfolgreich bewältigen. Und Ähnliches gilt auch für den Ausbau der Jugendhilfe. Durch neue Angebote für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge stieg der Jahresaufwand von 18 Millionen Euro (2014) auf 24 Millionen Euro (2016). Der syrische Künstler Zuheir Darwish präsentierte in Tutzing seinen Baum der Hoffnung. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Bilder unterstützt er seine notleidenden Landsleute. Foto: Georgine Treybal Blick ins Family House in der Bayernkaserne: Das stärkste Wachstum bei der Inneren Mission fand in den vergangenen Jahren im Bereich der Flüchtlingshilfe und Asylsozialarbeit statt. Foto: Oliver Bodmer Die Innere Mission München ist damit ein größerer mittelständischer Sozialkonzern. In der Diakonie besteht eine gewisse Aversion gegen diesen Begriff, drückt er doch eine Entwicklung aus, die manche Menschen mit Argwohn betrachten. Dabei gibt es aus meiner Sicht gar keinen Anlass für einen solchen Argwohn: Sozialkonzerne sind nach meinem Verständnis Gemeinschaften, die sich unmittelbar und direkt der Erfüllung von Aufgaben widmen, die nach breitem gesellschaftlichen Verständnis im öffentlichen Interesse liegen. Es sind Gemeinschaften, die sich um Benachteiligte, Schwache, Ausgegrenzte, Hilfsbedürftige, Kranke, Alte, Gefährdete, Diskriminierte, Minderheiten, Fremde und Obdachlose kümmern, um Menschen mit Handicaps unterschiedlichster Art, um Betreuung und (Aus-)Bildung von Kindern und Jugendlichen. Und die dies und vieles mehr in wirt- Kurz gemeldet Treffpunkt Familie International Gerade rechtzeitig standen Kaffee und Brez n bereit, als es an die Türe vom Treffpunkt Familie International (Treffam) klopfte. Draußen stand das 15-köpfige Team von Dassault Systèmes und freute sich, die Tastaturen an diesem Tag gegen Malerrollen tauschen zu dürfen und Treffam ein neues Kleid zu verpassen. Nach einem Frühstück ging es los: Gut gelaunt strich das Team die Wände bunt an und hübschte so die Räume des Treffpunkts auf. Die zelgesellschaften Sicherheit in Fällen unsteten Mittelzuflusses gibt. Investitionen werden bei Bedarf auch durch gruppeninterne Darlehen finanziert. Bei neuen Projekten können Starthilfen aus der Vermögensverwaltung der Muttergesellschaft gegeben werden. Enormes Wachstum Das enorme Umsatzwachstum der Unternehmensgruppe ist kein Wert an sich, sondern bringt zum Ausdruck, dass wir uns viel aufhalsen konnten. Im Jahr 2016 waren dies etwa der Auf- und Ausbau der Asylsozialbetreuung: So lag der Personaleinsatz in diesem Arbeitsfeld im Januar 2015 noch bei 23 Vollzeitstellen; im vergangenen Dezember waren es bereits 136 Vollzeitstellen. Hinzu kam die Betriebsführung einiger Unterkünfte für geflüchtete Menschen, für die in enger Zusam - Sonne tat es der guten Laune gleich und begleitete den Aktionstag mit ihren Strahlen. Mittags lernten sich alle Helfer bei vegetarischem Kichererbsen-Curry näher kennen. Die Pause wurde zu Gesprächen genutzt, bevor es wieder an die Arbeit ging. Erstaunlich waren die Parallelen: Nicht nur die Besucherinnen von Treffam haben internationale Wurzeln bei den Helfern verhielt es sich ebenso: Von England bis Indien reichten die Nationalitäten. Des mach ma! der Name des Aktionstages war Programm. Und hoffentlich geht es bald mit dem zweiten Teil weiter: Des mach ma wieder! Stabiles Ergebnis Von den Gesamterträgen des Bereichs München entfielen 2016 rund 110 Millionen Euro (74 Prozent; + 22 Prozent) auf Entgelterlöse (insbesondere Leistungsentgelte entgeltfinanzierter Einrichtungen) und 33 Millionen Euro (22 Prozent; + 26 Prozent) auf Betriebskostenzuschüsse. Der Personalaufwand betrug im vergangenen Geschäftsjahr 96,3 Millionen Euro (65 Prozent), 19 Prozent mehr als Das Sachanlagevermögen belief sich auf 112 Millionen Euro, etwas weniger als im Vorjahr, da 2016 erneut keine größeren Neuinvestitionen erfolgt sind. Die Bilanzsumme erhöhte sich dennoch von 142,6 Millionen Euro auf 149,6 Millionen Euro, was unter anderem dem Sachverhalt geschuldet ist, dass unsere Forderungen aus Leistungsentgelten stark gewachsen sind. Auch dies kann nur ein finanzstarkes Unternehmen verkraften, ohne in Liquiditätsengpässe zu kommen. Der Jahresüberschuss blieb mit rund 2,4 Millionen Euro (1,6 Prozent der Gesamterträge) nominal auf dem Niveau des Vorjahres. Hohes Engagement Wir sind dankbar, dass das erneut starke Wachstum nicht zu Las ten des Ergebnisses ging. Dies ist nicht selbstverständlich und ist nicht zuletzt dem anhaltend hohen Engagement unserer Mitarbeitenden zu verdanken. Und immer wieder ist es notwendig, darauf hinzuweisen, dass der erwirtschaftete Überschuss im Unternehmen verbleibt. Auch dies ist ein wesentliches Element nachhaltigen gemeinnützigen Wirtschaftens. Das laufende Jahr dürfte sich aufgrund der bislang vorliegenden Zahlen wirtschaftlich schwieriger gestalten. Und im Jahr 2018 wird die Luft absehbar deutlich dünner, denn die geänderte Flüchtlingspolitik führt dazu, dass die in den vergangenen beiden Jahren aufgebauten Kapazitäten wieder zurück gefahren werden müssen. Gut, dass wir für diese Entwicklung Rücklagen bilden konnten. Roland Rausch Gar nicht akademisch: Wie kann gesellschaftliche Integration von Flüchtlingen gelingen? Blicke über den Tellerrand So feiern andere Religionen (August September 2017) August 1. August: Tischa beaw (jüdisch) 7. August: Tu B'Av (jüdisch) September September: Opferfest (muslimisch) 21./22. September: Rosch ha-schana (jüdisch) 24. September: Zom Gedalja (jüdisch) Prägten bis Mitte vorigen Jahres die Themen Flucht und Grundversorgung der Geflüchteten die Schlagzeilen, bestimmt jetzt die Frage nach deren Integration die gesellschaftliche Debatte. Wissenschaftler, Politiker, Vertreter der Wirtschaft und der öffentlichen Verwaltung, Haupt- und Ehrenamtliche in der Flüchtlingshilfe sowie die interessierte Öffentlichkeit waren deshalb Ende Mai für zwei Tage in die Akademie für Politische Bildung nach Tutzing gekommen, um die politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen einer erfolgreichen Integration in den Kommunen vor Ort zu diskutieren. Das Konzept der bereits seit ein paar Jahren andauernden Kooperation unserer Interkulturellen Akademie mit der Akademie für Politische Bildung ist einfach und sehr wirkungsvoll: Man bringe alle Beteiligten an einem schönen, aber abgeschiedenen Ort zusammen und lasse sie auf Augenhöhe miteinander diskutieren, abgerundet durch einen zum Thema passenden kulturellen Beitrag. Die Beteiligten nehmen am Ende der Tagung nicht nur mehr Wissen und Anregungen für ihren (Arbeits-)Alltag mit nach Hause, sondern sie können auch einen Blick über den berühmten Tellerrand werfen und sich in die Denk- und Handlungsweise anderer hineinversetzen. Wie kann Integration nun gelingen? Ein zentrales Ergebnis war die Erkenntnis, dass es dazu einer guten Vernetzung aller Akteure bedarf, ergänzt durch eine transparente Kommunikation. Aber auch die Einsicht, dass jede Veränderung einer Gesellschaft mit Konflikten einhergeht, man sich aber davor hüten sollte, allgemeine gesellschaftliche Probleme wie demo - graphischen Wandel, Globalisierung oder Infrastrukturwandel auf die geflüchteten Menschen zu übertragen. Verlässliche, einheitliche und vor allem schnelle Verfahren sowie eine frühe Feststellung ihrer individuellen Kompetenzen tragen ebenso zur Integration bei wie Bildungsgerechtigkeit und ein Integrationsverständnis, das auch die Sicht der Geflüchteten mit einbezieht. Doch nicht zuletzt hängt es von unserer Haltung und unserer Sprachwahl ab, ob unsere Gesellschaft von einer Flüchtlingswelle überrollt wird oder einfach vielfältiger und interessanter wird. Was wird noch in Erinnerung bleiben? Auffallend war, dass es bezüglich der kommunalen Integrationsbemühungen ein sehr starkes Stadt- Land-Gefälle gibt und sich so mancher Teilnehmende wünschte, er würde in München wohnen oder arbeiten auch wenn es hier noch so manchen Verbesserungsbedarf gibt. Und nicht zuletzt beeindruckten die Lebensgeschichte und die Bilder von Zuheir Darwish. Der in Syrien geborene Künstler verarbeitet in seinen Werken seine Fluchterlebnisse und schenkt gleichzeitig Geflüchteten neue Hoffnung: Der Verkaufserlös kommt seinem Flüchtlingshilfeverein Baum der Hoffnung e.v. zu Gute. Sabine Lindau

3 Nr Seite 3 Geflüchtete Kinder und Jugendliche waren mit Konfirmandengruppe beim Kirchentag Ort der Begegnungen Warum nicht einfach mal mit einer Gruppe von geflüchteten Jugendlichen und Konfirmanden gemeinsam zum Kirchentag fahren? das dachten sich Barbara Likus, Leiterin der Unterstützungsangebote für begleitet geflüchtete Kinder und Jugendliche, und Norbert Roth, Pfarrer der Kirchengemeinde St. Matthäus. Schnell hat diese Idee Form angenommen: Insbesondere bei christlichen Familien in den Flüchtlingsunterkünften sei das Angebot auf großes Interesse gestoßen, sagt Barbara Likus. Zusammen mit 15 derzeitigen und sechs ehemaligen Konfirmanden haben sich sieben Mädchen und Jungen aus den Gemeinschaftsunterkünften in der Schleißheimer Straße und der Centa-Hafenbrädl- Straße auf die Reise nach Berlin gemacht. Zwischen zwölf und 17 Jahren sind sie alt und kommen aus Syrien, Somalia, dem Iran, Nigeria und Armenien, darunter sind Chris ten und Muslime. Für sie war das ein großartiges Erlebnis, nach Berlin zu fahren, insbesondere mit Gleichaltrigen aus München, berichtet Lisa Miethe, Teamkoordinatorin bei den Unterstützungsangeboten, die die Jugendlichen zusammen mit ihrer Kollegin Keso Eradze begleitet hat. Ziemlich abstrakt war der Kirchentag für die geflüchteten Jugendlichen vor ihrer Abreise, aber nach der Ankunft war er live und in Farbe ganz greifbar: Beim Abend der Begegnung haben sie sogar Landesbischof und EKD-Vorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm getroffen und waren zusammen mit den Münchner Konfirmanden beim Jugendgottesdienst im Tempodrom. Das war das absolute Highlight, berichtet Miethe. Die Jugendlichen seien begeistert gewesen von dieser Art, den Glauben auszudrücken. Drei Tage lang war die Gruppe in Berlin auf Achse, auch Sight - seeing stand auf dem Programm. Denn die geflüchteten Jugendlichen hatten sich explizit gewünscht, den Fernsehturm und das Kanzleramt zu sehen. Sie haben es genossen, allein unterwegs Treffen mit Landesbischof Bedford-Strohm: Herzliche Begegnung und ein paar Selfies einfach schön, ausgelassene Gemeinschaft in Christus zu spüren, schrieb er danach auf Facebook. DEKT/Jenna Dallwitz zu sein und sich beim Kirchentag und in der Stadt selbstständig zu bewegen, erzählt Keso Eradze. Es war schön, zu sehen, wie offen sie für neue Eindrücke waren. Mit der Reise zum Kirchentag soll die Kooperation zwischen den Unterstützungsangeboten und der Kirchengemeinde St. Matthäus nicht zu Ende sein. Die geflüchteten Jugendlichen sollen bald zu Besuch in eine Konfirmandengruppe kommen. Isabel Hartmann Die Protestanten in München feierten auf dem Odeonsplatz 500 Jahre Reformation Fest in evangelischer Freiheit Protestantisch bunt, evangelisch vielfältig, geistig anspruchsvoll und zum Schluss leider ein bisserl kalt und nass: Münchens Protes - tanten haben die zentrale Feier zu 500 Jahren Reformation mit einem heiteren Fest der Freiheit gefeiert. Rund Menschen waren Ende Juni zu der Party auf dem Odeonsplatz gekommen und erlebten, in welcher Fülle sich der reformatorische Glaube in der Landeshauptstadt mittlerweile präsentiert. Von der Radlwerkstatt R18 bis zu den Migrationsdiensten der Inneren Mission, von der Kircheneintrittsstelle bis zum Rolli-Parcours der Offenen Behindertenarbeit reichte dabei das puzzleartige Spektrum. Und dass die Protestanten sich neben der Seele immer auch um den Leib kümmern, konnten die Gäste gleich mehrfach sehen oder besser: schmecken. Die Evangelische Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen servierte köstliche Grillwürs te, die Küchencrew des Pflegezentrums in Planegg ein würziges Reisgericht mit Gemüse. Gefragt war auch das Jubiläumsbier, das Isarkindl im Auftrag der Inneren Mission nach evangelischem Freiheitsgebot gebraut hatte. Und auch für die Ohren gab s was: Kirchenmusikdirektor Andreas Hantke hatte mit Chören und Orchestern aus den Kirchengemeinden ein Barock-Pasticcio einstudiert; das jüngere Publikum in Bewegung brachten Judy Bailey mit ihrer Band und die Pop-Band Pollyester, bevor dann die Feier mit einem Abendgebet endete. Stadtdekanin Barbara Kittelberger war trotz des Regens zufrieden mit dem fröhlichen Fest, bei dem sich die ganze Kraft der Lutheraner gezeigt habe. In ihrer Begrüßung hatte sie gesagt: Die Protestanten in München sind eine gute und schlagfertige Truppe. In einem Podiumsgespräch bekannte Alt-OB Christian Ude, dass er beim CVJM gelernt habe, mit Beten und Glaubensüberzeugungen etwas anzufangen: Nur mit starren Dogmen hatte ich immer Probleme. Und Peter Gauweiler, ehemaliger CSU-Bundestagsabgeordneter, bekundete seinen Respekt vor der katholischen Kirche in Bayern: Die ist wie ein großes opulentes Festmahl, während die Evangelischen eher so wie ein Vollkornbrot sind. Und unter dem Beifall der Zuhörer rief er: Ich liebe Vollkornbrot! Klaus Honigschnabel Reformation bedeutet für mich Karin Thudt Leiterin des Evangelischen Hauses für Kinder Laim Die Evangelische Kirche in Rumänien ist die Kirche der Siebenbürger Sachsen, zu der ich bis zu meiner Ausreise nach Deutschland 1991 gehörte. In dem orthodoxen Umfeld ist sie eine doppelte Minderheitskirche sowohl konfessionell als auch sprachlich. Ich fühlte mich mit ihr verbunden, gerade in einer Zeit, in der Kirche für eine ganz eigene Kultur stand. Luthers reformatorisches Gedankengut begegnete mir in der kirchlichen Unterweisung während des totalitären Regimes in Rumänien. Beeindruckt hat mich insbesondere sein Kampf gegen die Ausbeutung der armen Landbevölkerung und wie er mutig die ungerechten Verhältnisse und den Ablasshandel anprangerte. Gerade im Schatten der bei uns herrschenden Diktatur stellte er ein Freiheitssymbol dar; Luthers Reformation stand für die Unabhängigkeit und die Bildung des Volkes. Die Reformation sehe ich als Meilenstein in der Auseinandersetzung von Religiosität und Glaube. Und sie hat eine große Bedeutung, damit wir uns unserer religiös-weltanschaulichen Identität bewusst werden. Zu Beginn der Feier war der Odeonsplatz gut gefüllt; kurz nach sieben Uhr kam dann aber ein Regenguss. Sängerin Judy Bailey mit ihrer Gruppe heizte ein, sodass so manche sich mit einer Flasche des kühlen Jubiläumsbieres wieder abkühlten. Fotos: Erol Gurian

4 Seite 4 Nr Zwischenruf: Die Diakonie in Deutschland hat sich zu Ausnahmen von der ACK-Klausel durchgerungen Eine großartige Chance und Bereicherung Der leer gefegte Arbeitsmarkt zwingt Kirche und Diakonie zur Öffnung: Ab 1. Juli können auch Nichtchristen für die Evangelische Kirche und die Diakonie in Bayern arbeiten, heißt es im Sonntagsblatt vom 7. Mai zum entsprechenden Beschluss der Arbeitsrechtlichen Kommission. Chefjurist und Vorstand des Diakonischen Werks Bayern, Tobias Mähner, wird zitiert mit den Worten: Damit wir unseren Auftrag weiter erfüllen können, ist es uns wichtig, dass die ACK-Klausel nun bestimmte Ausnahmen zulässt. Diese Klausel ist nach der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland benannt, zu der derzeit 16 Mitgliedskirchen (und sechs Gastmitglieder) gehören. Grundsätzlich war die Mitgliedschaft in einer dieser Kirchen Voraussetzung für diejenigen, die in Kirche oder Diakonie arbeiten wollten. Ausnahmen von dieser Klausel gab es immer, wenn Hilfe erforderlich und die Not groß war. Bei der Inneren Mission München haben wir bereits seit längerer Zeit gute Erfahrungen gemacht mit der Diversität, die in Großstädten wie München schon seit Jahrzehnten Realität ist. Menschen aus 82 Nationen arbeiten Ende 2016 im Geschäftsbereich München erfolgreich zusammen. Davon sind rund vier Prozent Muslime; 18 Prozent gehören keiner christlichen Konfession an. Und dies nicht nur in Arbeitsfeldern, die primär mit und für Menschen aus anderen Ländern arbeiten. Auch in unserer Kindertagesbetreuung gibt es beispielsweise muslimische Erzieherinnen: Sie tragen Kopftuch, nehmen aber auch an Gottesdiensten teil und sind dort wie mir die frühere Leiterin der Abteilung, Rosemarie Reichelt, einmal sagte beim Vaterunser oft textsicherer als manche evangelische oder katholische Erzieherin. Ich empfinde es als diskriminierend, wenn Nichtchristen bei uns nur beschäftig werden sollen, weil wir auf dem Arbeitsmarkt nicht Dem Abteilungsleiter für Wirtschaft und Finanzen bei der Inneren Mission, Roland Rausch, gehen die Änderungen an der ACK-Klausel nicht weit genug. Foto: Klaus Honigschnabel Gute Erfahrung mit Ausnahmen mehr ausreichend Mitarbeitende finden, die Mitglieder einer der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen angehörigen Glaubensgemeinschaft sind. Vielmehr sollten wir es als großartige Chance und Bereicherung empfinden, wenn Nichtchristen bereit sind, für die Diakonie zu arbeiten. Wenn sich bei uns jemand um eine Stelle bewirbt, frage ich sowohl Christen als auch Nichtchris - ten gerne, ob sie sich bewusst für einen kirchlichen Arbeitgeber entschieden haben. Die Antworten sagen oft mehr über den Bewerber oder die Bewerberin aus als Flos - keln in Bewerbungsschreiben oder Arbeitszeugnisse. Allein die Bereitschaft, für die Diakonie zu arbeiten, ist, so sagen es Theologen wie der in München lehrende Professor für Praktische Theologie, Christian Albrecht, ausreichende Legitimation in evangelisch-reformatorischem Selbstverständnis, diese Menschen in unsere Dienstgemeinschaft aufzunehmen. Essentielle Grundwerte Wenn wir in die Bibel sehen, so können wir dort immer wieder nachlesen, dass es für Jesus unwichtig war, welchen gesellschaftlichen Status ein Mensch hat: Er hat zu Dirnen gehalten und sich von Zöllnern bewirten lassen. Derjenige, der dem geholfen hat, der unter die Räuber fiel, war eben nicht jüdischer Priester oder Levit, sondern ein von den Juden wenig geachteter Samariter. Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen, lesen wir. Und nicht: Wo zwei oder drei Juden in meinem Namen versammelt sind. Kritisch wird es aus meiner Sicht, wenn diejenigen, die in der Diakonie arbeiten, nicht mehr wissen, welche Grundwerte für uns essentiell sind. Etwa das Bekenntnis zur Gewaltlosigkeit, was wesentlich weniger banal ist, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Oder das Recht eines jeden Menschen auf all das, was wir Menschenwürde nennen egal welcher Herkunft, welcher Hautfarbe, welchen Glaubens, welchen Geschlechts, welcher sexueller Orientierung er oder sie ist. Wir haben daher bei der Inneren Mission München die Werte, die uns wichtig sind, in einer Selbstverpflichtungserklärung zusammengefasst, die wir allen vorlegen, die bei uns arbeiten wollen. Diese Erklärung muss jede und jeder mit seiner Unterschrift zur Kenntnis nehmen, egal ob Mitglied einer christlichen Kirche oder nicht. Ob dies der Weisheit letzter Schluss ist, sei dahingestellt. In den Menschen hineinschauen können und wollen auch wir nicht. Darauf kommt es auch nicht an. Entscheidend ist, dass wir damit alle willkommen heißen, die mit ihrer Bewerbung bekunden, zur Erfüllung unseres diakonischen Auftrags aktiv beitragen zu wollen. Dass dieser Auftrag lebendig verfolgt wird, bei unseren Klientinnen und Klienten und all denen, die mit uns zu tun haben, erkennbar und positiv erlebbar wird, liegt dann an uns allen. Und im Verständnis derer, die aus christlichem Glauben bei uns arbeiten, natürlich auch daran, dass uns dieser Glauben hilft und Kraft gibt. Streitpunkt Kirchensteuer Von daher ist es auch wichtig, dass die Feste des christlichen Jahreskreises in unserer Arbeit ebenso eine Rolle spielen wie regelmäßige Andachten und Gottesdienste. Wen dies stört, egal ob Kirchenmitglied oder nicht, hat den falschen Arbeitgeber gewählt. Gelegentlich wird die Beschäftigung von Nichtchristen auch abgelehnt mit dem Hinweis, dass diese ja keine Kirchensteuer zahlen und damit letztlich bei gleicher Tätigkeit besser gestellt sind. Leider ist die Kirchensteuer der wohl wichtigste Anlass, aus der Kirche auszutreten. Allerdings zahlen auch orthodoxe Christen keine Kirchensteuer und konnten dennoch schon immer bei uns arbeiten. Vielleicht kann es ja ein legitimer Weg sein, denjenigen, die Kirchensteuer zahlen, zum Ausgleich etwas mehr Lohn zu geben. Im Jubiläumsjahr der Reformation könnten und sollten wir jedenfalls ein kraftvolles, glaubensstarkes Willkommenssignal an alle aussenden, die uns bei unserer Arbeit helfen wollen egal ob sie nun Christ, Jude, Moslem, Hindu oder ohne jede religiöse Bindung sind. Und nicht nur dann Ausnahmen zulassen, wenn sich partout kein Kirchenmitglied findet, um eine freie Stelle zu besetzen. Roland Rausch, Diplom-Ökonom Reformation bedeutet für mich Dr. Salman Salman Migrationsberater bei der Inneren Mission Meine erste Begegnung mit der Reformation Martin Luthers hatte ich vor rund 40 Jahren bei meinem Germanis - tikstudium an der Universität in Bagdad. Im Fachseminar Literaturgeschichte ging es vor allem um zwei Themen: Die Zerstrittenheit der Kirche im 14. Jahrhundert und die Übersetzung des Evangeliums. Das ist ja auch ein grandioses literarisches Werk! Während meines Studienaufenthaltes in Berlin zur Promotion ein paar Jahre später erlebte ich eine andere Art der Zerstrittenheit: die deutsche Teilung. Ich habe versucht, diese Ereignisse als chaldäischer Christ zu betrachten. Also als jemand, der wegen des Glaubens ignoriert und verfolgt wurde, obwohl er zu den Ureinwohnern des Irak gehört. Ich habe in den Ereignissen, die dann letztlich zum Fall der Mauer führten, deutlich die Freiheit Meinungsfreiheit und Glaubensfreiheit schreien gehört. Seitdem ist mir bewusst, welche Bedeutung und Dimension die Reformation dem Wort Freiheit verliehen hat. Angesichts der Flüchtlingsströme in Richtung Europa braucht unsere globalisierte Welt mit unterschiedlichen Kulturen und Religionen heute den Frieden mehr denn je zuvor. Frieden kann nur erreicht werden, wenn Freiheit und Versöhnung auf die Menschen übertragen werden. Nach 500 Jahren Reformation sehe ich unsere Aufgabe in der Flüchtlingsberatung darin, die evangelischen Werte selbst zu leben und überall in der Arbeit, zu Hause und auf der Straße zu praktizieren. Evangelisches Profil entsteht aus der Vielzahl der Mitarbeitenden in den Einrichtungen Ankermenschen gesucht! Was geschieht mit der Diakonie in einer immer pluraler werdenden Gesellschaft? Wie schafft sie es auch künftig, ihr evangelisches Profil zu behalten, auch wenn bei ihr Menschen arbeiten, die gar keine Chris - ten (mehr) sind oder noch nie welche waren? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt der diesjährigen Entwicklungskonferenz der Inneren Mission. Das Eröffnungsreferat von Beate Hofmann, die Mitglied im Diakonischen Rat Bayern und als Professorin für Diakoniewissenschaft und Diakonie-Management an der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal/Bethel tätig ist, zeigte gleich die wichtigsten Probleme auf: Derzeit hat bereits jeder fünfte Mitbürger einen Migrationshintergrund, 2025 wird weniger als die Hälfte der bundesdeutschen Bevölkerung einer christlichen Kirche angehören. Professorin Beate Hofmann referierte bei der Entwicklungskonferenz in Irsee. Foto: privat Zwar gebe es jetzt eine neue Loyalitätsrichtlinie im kirchlichen Bereich (siehe nebenstehender Artikel), der zufolge verstärkt auch Nichtchris ten bei der Diakonie arbeiten dürfen; Hofmann bewertete die jedoch als schwierig : Ausnahmen, so die Professorin, werden da bald zur Regel nicht nur im Osten Deutschlands. Ihre theoretischen Überlegungen untermauerte sie mit einigen Vorabergebnissen einer bundesweiten Studie ihres Instituts zu Merkmalen diakonischer Unternehmenskultur in einer pluralen Gesellschaft, an der auch zwei Einrichtungen der Hilfe im Alter teilgenommen hatten. Die Befragung bei rund 350 Mitarbeitenden aus 27 Einrichtungen der Altenpflege und Eingliederungshilfe hat ergeben, dass es vorwiegend vier Bereiche sind, die von den Mitarbeitenden als typisch diakonisch wahrgenommen werden: Umgang mit Sterben und Tod, innere Haltung wie Respekt, Achtsamkeit, Wertschätzung und Kollegialität, Leitungsverhalten und Mitarbeiterpflege sowie der Wunsch nach einem anderen Umgang miteinander. Als Konsequenz für die Praxis ergebe sich daraus, dass die entscheidenden Fragen am Anfang der Tätigkeit geklärt werden müssten. Wie lernen neue Mitarbeitende die Diakonie kennen und wie wachsen sie ins Unternehmen rein? Besonders auf die Leitungskräfte komme hier eine große Herausforderung zu. Sensemaking also Reflektion über das Verständnis von Diakonie sei Führungsauf - gabe; Ankermenschen müssten ihren Glauben positiv vorleben. Ihre Untersuchung habe gezeigt, dass es bei Mitarbeitenden einen vielfältigen Wunsch nach religiöser Begleitung gebe. Gerade kirchliche Einrichtungen hätten einen Kanon von Grundüberzeugungen und Werten, der auch für Nichtchristen wertvoll sei, weil er es ermögliche, mit den vielfältigen Sinnfragen des Lebens umzugehen. Klaus Honigschnabel

5 Nr Seite 5 Enthüllten gemeinsam die Gedenktafel (v.l.n.r.): Finanzminister Markus Söder, Stadtdekanin Barbara Kittelberger und Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler. Foto: Klaus Honigschnabel Eine Gedenktafel in der Residenz erinnert an das erste protestantische Gotteshaus in München Ein Rastplatz für die gestresste Seele In Bayern gehen die Uhren schon immer anders und in München offenbar noch langsamer: Erst 283 Jahre nach Luthers Thesenanschlag in Wittenberg bekamen die Evangelischen in der bis dato streng katholisch ausgerichteten Residenzstadt ein eigenes Gotteshaus. Bis zu diesem Zeitpunkt war es infolge des ersten bayerischen Religionsmandats von 1522 verboten, Luthers Irrungen anzuhangen, dieselben zu disputieren, zu beschützen und verfechten. Die reformatorische Wende erfolgte erst am Ende des 18. Jahrhunderts: Die evangelische Prinzessin Karoline von Baden hatte sich in ihrem Ehevertrag mit dem späteren König Max I. Joseph das Recht auf freie Religionsausübung Was hat die heutige Diskussion über Leistungsdruck mit Luther zu tun? Für Gabriele Ochse, Leiterin des Evangelischen Hauses für Kinder in der Messestadt Ost, eine ganze Menge. Vor 500 Jahren stand Martin Luther vor der Frage: Bin ich gut genug für Gottes Liebe? Heute stehen viele Eltern vor der Frage: Bin ich gut genug in der Erziehung und in der Begleitung meines Kindes? Und das war auch ein Anlass dafür, die Eltern der Kita zu einem Elternabend zum Thema Umgang mit Leis - tungsdruck einzuladen. Viele Eltern stehen heute unter Druck, hat Gabriele Ochse bei ihrer Arbeit festgestellt. Sie seien täglich gefordert, den Anforderungen von Familie, Beruf, Gesellschaft und den eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Zerrissenheit zwischen Beruf und Familie und der Termindruck seien manchmal spürbar, wenn sie ihre Kinder bringen oder abholen. Wie erleben Eltern Leistungsdruck in der heutigen zusichern lassen. Am 6. April 1800 wurde dann die Hofkirche das ehemalige Ballhaus in der Residenz feierlich eingeweiht. An dieses erste evangelische Gotteshaus erinnert jetzt eine Gedenktafel, die Stadtdekanin Barbara Kittelberger gemeinsam mit Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler und dem bayerischen Finanzminister Markus Söder enthüllte. In seiner Ansprache hob der bekennende Protestant (der auch Mitglied der Landessynode ist) die konfessionelle Besonderheit hervor: Evangelische gebe es viele, Evangelisch-Lutherisch dagegen sei etwas Besonderes. Wir Lutheraner in Bayern gelten als die Katholischen unter den Protestanten. Zwar habe es bereits früh vie- Evangelisches Haus für Kinder Messestadt Ost: Elternabend über Leistungsdruck Unvollkommen vollkommen Gesellschaft? Was macht das mit ihnen? Wie beeinflusst es ihre Erziehung? Um Antworten auf diese Fragen zu finden hatte das Team Dorothee Blaeß, systemischer Coach und Mediatorin, als Referentin eingeladen. 52 Prozent der Arbeitnehmer empfinden starken Termin- und Leistungsdruck, zitierte diese zu Beginn des Elternabends aus dem Report der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und -medizin. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe Leistungsdruck zu einer der größten beruflichen Gefahren erklärt. Danach ging Blaeß mit den Eltern zusammen auf Spurensuche: Wie entsteht Leistungsdruck? Was für Folgen hat Stress? Was für Bedürfnisse haben Kinder und Eltern? Gemeinsam suchten sie nach Strategien, um dem Leistungsdruck zu entkommen. Und die Ideen waren zahlreich: Man müsse bei den Kindern und sich selber die Stärken und Talente sehen. Es sei wichtig, le Anhänger der Reformation in Bayern gegeben, konstatierte der Finanzminister; nicht wenige von ihnen wurden jedoch als Ketzer verurteilt und inhaftiert wie etwa der Bürgersohn Arsacius Seehofer. Heute hätten die Protestanten einen festen Platz in der Gesellschaft nicht zuletzt, weil sie fleißig, aber auch anstrengend seien. Mehr Gelassenheit im Glauben Er persönlich wünsche sich von den evangelischen Christen, dass sie sich trauen würden, im Bewusstsein ihres Glaubens öfters auch gelassener zu sein. Außerdem könne ruhig ein bisschen mehr Mission sein; der Glaube sei zwar privat, brauche aber öffentliche Haltung. Und schließlich wünschte sich Söder, dass mehr Freude herrsche bei den Protestanten: Wir reden zwar von der Frohen Botschaft, machen aber meis - tens ein todernstes Gesicht. Susanne Breit-Keßler wies auf die heutige religiöse Vielfalt hin. Angesichts der Schnelllebigkeit brauche es in der Stadt heute vermehrt Oasen der Ruhe : Diese heiligen Räume seien erfüllt von Spiritualität und Stille; an den Rastplätzen für die gestresste Seele geht es nicht um Konsum und Workflow, Party und Fami - lien alltag. Viele Frauen in der Kirche Stadtdekanin Kittelberger wies darauf hin, dass das Wunder von 1799 einer Frau und der Liebe zu verdanken sei; heute seien Frauen aus kirchenleitenden Positionen nicht mehr wegzudenken. Etwa 14 Prozent der Münchner Bevölkerung seien protestantisch: Dies sei eine qualifizierte Minderheit, die ihren Teil zum Wohl der Stadtgesellschaft gerne beiträgt. Kittelberger wörtlich: Wir sind gerne evangelisch und wir sind gerne ökumenisch; und wir mischen uns ein, damit der Stadt Bestes herauskommt. Klaus Honigschnabel dem Kind Raum zum freien, nicht unterbrochenen Spiel zu geben und die Freude am lebenslangen Lernen zu behalten. Hilfreich sei außerdem, im Umgang mit den Kindern die eigenen Erwartungen zu reflektieren und sich seiner Sprache bewusst zu werden: zum Beispiel Vergleiche wegzulassen und Empathie zu vermitteln anstatt das Kind zu bewerten. Man muss sich die Liebe Gottes nicht verdienen, er nimmt einen mit offenen Armen auf diese Antwort hat Martin Luther für sich auf die Frage Bin ich gut genug? gefunden. Wie man diese Erkenntnis auf das Familienleben anwenden kann, zeigt der Elternbrief zum Lutherjahr des Bundesverbands Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder (BETA), den jede Familie bekam. Und der trägt als Titel das Motto, das Gabriele Ochse den Eltern mit an die Hand geben möchte: Jeder Mensch ist unvollkommen vollkommen. Isabel Hartmann Was wissen Sie über Martin Luther? 1) Wo und wann wurde Martin Luther geboren? 2) Was hat er studiert? 3) Welches Erlebnis veränderte sein Leben und was gelobte er? 4) Wie hieß die Ehefrau von Martin Luther und wie nannte er sie liebevoll? 5) Wie viele Kinder hatte das Ehepaar Luther? 6) Welche Städte sind klassische Lutherstädte? a) Eisenach e) Erfurt b) Frankfurt f) Wittenberg c) Eisleben g) Leipzig d) Dresden h) München 7) Welches Weihnachtslied stammt von Martin Luther? a) Ich steh an deiner Krippe hier b) Vom Himmel hoch da komm ich her c) Tochter Zion d) Stille Nacht, heilige Nacht 8) Was war Luthers Lieblingsessen? a) Gans mit Kraut c) Linsensuppe b) Brathering d) Schlachtplatte 9) Was war Luthers Lieblingsgetränk? a) Rotwein c) Bier b) Wasser d) Met 10) Welche Wortschöpfungen sind von Martin Luther? a) Selbstverleugnung c) Ein Kloß im Hals b) Korinthenkacker d) Ein Wolf im Schafspelz Auflösung siehe Seite 16. Quelle: Offene Altenarbeit Offenes Herz der Empathie Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Markuskirche und einem großen Fest hat das Diakoniewerk München-Maxvorstadt Anfang Mai sein 150-jähriges Bestehen gefeiert. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm erinnerte in seiner Predigt an das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter: Die Frage nach dem Nächsten sei heute so aktuell wie damals. Der oder die Nächste zeigt sich ganz unerwartet; er sitzt am Wegesrand, läuft uns über den Weg oder begegnet uns im Supermarkt. Mit dem offenen Herz der Empathie gelte es, hinzuschauen, hinzulangen und sich nicht zu grauen vor dem Leid, der Krankheit und dem Sterben. Auch Münchens Oberbürgermeister gratulierte der immerhin zweitältesten Klinik seiner Stadt zu ihrem Geburtstag mit einem Grußwort in der Festschrift. Aus Reformation bedeutet für mich Sedef Ölmez Lehrerin für Pflegeberufe an der Evangelischen PflegeAkademie der 1867 von zwei Diakonissen gegründeten Krankenpflegestation sei heute ein modernes Kompetenzzentrum geworden, das für die Zukunft bestens aufgestellt sei. Kultusminister Ludwig Spaenle überbrachte beim Festakt die Grüße des Ministerpräsidenten und sparte ebenfalls nicht mit Lob: Sie schenken gerade den Schwachen, Hilfesuchenden und auch Einsamen Aufmerksamkeit und Zuwendung; dafür gebührt Ihnen Res - pekt, Anerkennung und Hoch - achtung. Diakoniepräsident Michael Bammessel mahnte dagegen an, dass gute und würdevolle Pflege auf Dauer nur gelingen könne, wenn sie solide und zukunftsfest finanziert sei. Das Diakoniewerk umfasst neben der Klinik unter anderem ein Wohn- und Pflegeheim und eine Berufsfachschule für Krankenpflegehilfe. red Martin Luther hat zu seiner Zeit Einschneidendes bewirkt: Er hat die Bibel für die deutschen Bürger verständlich gemacht. Meine Aufgabe als Lehrerin ist es nicht nur, die Lerninhalte für alle Schüler aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen zu vermitteln, vielmehr gilt es auch, dafür zu sorgen, dass in den Klassen ein respektvoller und inkludierender Umgang gepflegt und gelebt wird. Bei all den Unterschieden geht es vor allem um ein Miteinander und nicht um ein Nebeneinander. Ich fühle mich in meiner Tätigkeit als Lehrerin für Pflege mit dem Schwerpunkt der kultursensiblen Pflege in der Hilfe im Alter sehr wohl und wertgeschätzt. Interkultureller Dialog wird hier nicht nur als Aufhänger genutzt, sondern er wird erlebbar und nachvollziehbar gemacht. Dafür danke ich allen federführenden Personen, die diese Leitgedanken verinnerlicht haben.

6 Seite 6 Nr Hans Rock über seine Aufgaben als neues Vorstandsmitglied der Inneren Mission Beharrlichkeit, Zuversicht und Gottvertrauen sind sehr wichtig Seit dem 1. Juni verantwortet Hans Rock als Vorstandsmitglied der Inneren Mission Zentrale Dienste und Finanzen in den Geschäftsbereichen München und Herzogsägmühle. Der 50-jährige Diplom-Kaufmann kennt beide Bereiche aus langjähriger Tätigkeit. Über sein künftiges Aufgabenfeld sprach mit ihm Klaus Honigschnabel.? Herr Rock, in welcher finanziellen und organisatorischen Verfassung soll die Innere Mission sein, wenn Sie dereinst mal in Ruhestand gehen?! Das nenne ich mal eine tolle Auftaktfrage: Kaum wenige Tage im Amt und schon werde ich auf den Ruhestand angesprochen. Natürlich verstehe ich, dass Sie bei meinem Zuständigkeitsbereich Finanzen und Zentrale Dienste nach den wirtschaftlichen Zielsetzungen fragen. Die stehen jedoch nicht im Vordergrund. Wesentlich für alle Mitarbeitenden, die nicht unmittelbar in der Pflege, Betreuung und Beratung tätig sind, ist immer die Frage: Was kann ich tun, damit die Kolleginnen und Kollegen in den Einrichtungen ihre Arbeit am und mit den Menschen bestmöglich bewältigen können? Hierzu gehören gute Rahmenbedingungen, zum Beispiel bei den Gebäuden oder der Ausstattung aber auch sinnvolle Abläufe im gesamten Verwaltungsbereich, damit diese Arbeit möglichst wirksam ist. Die fachliche Kompetenz in den beiden Geschäftsbereichen der Inneren Mission mit den verschiedenen Tochterfirmen ist hervorragend und sie ist auf breiter Linie anerkannt. Die Verwaltungsbereiche stehen dem in nichts nach und schließlich freuen wir uns derzeit auch über eine sehr solide Finanzlage. Allerdings ist unser Umfeld der Sozialen Arbeit auch vuca.? Vuca?? Das müssten Sie bitte mal erklären.! Das ist Berater-Chinesisch und steht für volatility, uncertainty, complexity and ambiguity. Mit anderen Worten: Es gibt in unserer schnelllebigen Zeit viele Unsicherheiten. Alles ist sehr komplex, hängt irgendwie mit allem zusammen und erschwert es, perspektivisch zu agieren. Und all das beeinflusst die gesellschaftlichen, politischen und auch rechtlichen Änderungen unserer Arbeit leider wesentlich. Wenn es gelingt, auch in Zukunft mit Ideenreichtum, Mut, Verstand und vor allem beherztem Engagement all die künftigen Aufgaben und notwenigen Veränderungen anzugehen, dann wird die Verfassung der Inneren Mission auch in finanzieller und organisatorischer Sicht eine hervorragende bleiben.? Welche Schritte unternehmen Sie zuerst, um dieses Ziel zu erreichen?! Ich lerne die Menschen kennen, die an diesem Ziel mitarbeiten und darauf freue ich mich wirklich sehr! Dann können wir gemeinsam über Vorschläge und Ideen sprechen, die den Beitrag künftig verbessern können, den die Administration bei Pflege oder Betreuung leistet. Ich wünsche mir dabei eine bestmögliche Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen und auch den beiden Geschäftsbereichen. Durch die angestrebte engere Verzahnung der Verwaltungsbereiche erhöht sich das gemeinsame Innovationspotential gehörig. Wir können Vor- und Nachteile einzelner Konzepte miteinander vergleichen und uns für das Pfiffigere entscheiden. Hans Rocks neues Aufgabenfeld als Vorstand umfasst Finanzen und Zentrale Dienste in beiden Geschäftsbereichen. Foto: Oliver Bodmer? Es gibt Befürchtungen, dass künftig notwendiges soziales Engagement ausschließlich durch die Brille des Finanzers gesehen wird. Was entgegnen Sie solchen Bedenken? habe mir vor kurzem beim! Ich Optiker eine neue Brille anfertigen lassen. Dem voraus ging natürlich eine intensive Befunderhebung möglicher Einschränkungen eine visuelle Wahrnehmungsstörung aufgrund finanzindizierter Begrenzung war definitiv nicht dabei. Für unsere Arbeit ist die Finanzseite jedoch sehr wichtig. Nahezu alle Erlöse sind so berechnet, dass sie gerade mal so die Kosten de - cken da gibt es eigentlich keine Margen oder einen Puffer. Demzufolge müssen wir sinnvoll wirtschaften und mit Verstand entscheiden, welche Investitionen die größte Wirkung in den verschiedenen Hilfefeldern entfalten. Es gibt da auch eine interessante Analogie zwischen Kosten und Nutzen: Jede Entscheidung für eine Ausgabe an der einen Stelle führt dazu, dass den Menschen, für die wir da sind, an anderer Stelle ein vielleicht höherer Nutzen entgeht. Ein gutes Finanzmanagement hilft uns, hier den möglichen Schaden gering zu halten.? Wo sehen Sie denn Ihre spezielle Verantwortung innerhalb des Vorstands?! Für den jetzt auf drei Mitglieder erweiterten Vorstand gibt es eine klare Regelung, wer für welche Aufgaben zuständig ist. Unverändert verantwortet Dr. Bauer den Geschäftsbereich der Inneren Mission in München und Direktor Knorr die Arbeit von Herzogsägmühle. Ich werde mich übergreifend vorrangig um die Verwaltungsbereiche wie zum Beispiel Finanzen und Controlling, Immobilien oder die IT kümmern und bei den jeweiligen Vereinbarungen im Entgeltoder Zuschussbereich mitwirken. Somit gibt es einerseits eine Arbeitsteilung innerhalb des Vorstandes aber zugleich haben alle drei auch immer die gemeinsame Verantwortung für alle wichtigen Entscheidungen in den verschiedenen Ressorts.? Von Herzogsägmühle aus haben Sie ja einen guten Einblick auf die Situation in München gehabt. Wie nah beieinander oder wie unterschiedlich sind denn die beiden Geschäftsbereiche aus Ihrer Sicht? Und soll das so bleiben?! Nun, die Geschichte der beiden Geschäftsbereiche war nicht von Beginn an eine gemeinsame; es standen ja schon unterschiedliche Gründerväter an der Wiege. Auch die Hilfefelder haben sich mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen entwickelt und schließlich steht dem ländlichen Idyll des Pfaffenwinkels hier in München landeshauptstädtischer Großstadtflair entgegen. Demzufolge ist es nicht verwunderlich, dass die beiden Geschäftsbereiche nun nicht gerade wie eineiige Zwillinge wirken. Und das ist sicherlich auch nicht das Ziel der künftigen Entwicklung. Allerdings ist es bei aller Unterschiedlichkeit und Vielfalt eben sehr sinnvoll, die mittel- und langfristigen Zielsetzungen gut aufeinander abzustimmen. So wird aus Verschiedenheit eine echte Stärke, die letztendlich den Hilfeberechtigten und Mitarbeitenden zu Gute kommt.? Bei Ihrem Namen fällt mir immer das Lied von Simon & Garfunkel ein mit der Zeile: a rock feels no pain and an island never cries. Wo liegt denn die Schmerzgrenze des Hans Rock? Wo werden Sie nicht mitgehen und vielleicht doch mal schreien? Lied erzählt von Enttäu-! Das schung, Verwundung und Rück - zug in eine Festung. Das ist nun wirklich keine passende Beschreibung wie ich mit Dingen umgehe, die nicht auf Anhieb gelingen und es wäre schlichtweg gelogen, hier zu behaupten, dass alles, was ich bisher in Angriff genommen habe, immer sofort geklappt hat. Die Wahrheit ist vielmehr, dass eben auch Fehler wichtig sind, um die eigene Handlungskompetenz zu verbessern. Heute bin ich überzeugt, dass Beharrlichkeit, Zuversicht und Gottvertrauen sehr wichtig sind und die beste Medizin gegen Frust und Enttäuschung. Reformation bedeutet für mich Pfarrer Dr. Michael Frieß Abteilungsleiter Sozialpsychiatrie und Gesundheit Reformation = Innovation Jubiläen regen zum Rückblick an. Auch das Reformationsjubiläum erinnert daran, was vor 500 Jahren in Wittenberg, Deutschland und ganz Europa geschah. Weniger kommt jedoch in den Blick, was die Reformation ausgelöst hat, welche Impulse sie setzte und wie innovativ sie war. Der Begriff der Reformation suggeriert, dass die alte, ursprüngliche Form durch Entfernung von Patina und Verkrustungen wiederhergestellt wird. Tatsächlich aber war das von Luther und seinen Mitstreitern ausgelöste Geschehen keineswegs eine rückwärtsgewandte Bewegung: Sie war vielmehr eine auf Erneuerung, auf Innovation ausgerichtete Bewegung, die sich der modernsten Kommunikationsmittel ihrer Zeit bediente. Aber nicht nur die damals ganz modernen Medien des Buchdrucks, der Flugschriften und Flugblätter zeugen von der unbändigen Innovationskraft. Auch inhaltlich war die Bewegung kräftig und innovativ. Luthers Bibelübersetzung ins Deutsche legte die Quellen der kirchlichen Überlieferung frei und machte sie all denjenigen zugänglich, die lesen und schreiben konnten. Die Menschen wurden befreit aus der Bevormundung durch kirchliche Tradition und den Priesterstand. Die reformatorische Forderung des Priestertums aller Gläubigen war die geistliche Basisbewegung für die Erneuerung der Kirche. Auch die Finanzierung des Gemeinwesens wurde auf neue Füße gestellt: Die sogenannten Kastenordnungen schafften die Struktur eines Sozialhilfesystems, die bis in die moderne Gesetzgebung unserer Zeit erkennbar ist. Denn die Kritik am Ablass zog eine wesentliche Finanzierungsquelle kirchlicher Arbeit in Misskredit und Neues entstand. Bahnbrechend waren auch die vielfältigen Bemühungen um das Bildungswesen. Bildung sollte durch allgemeinbildende Schulen aus dem Herrschaftsbereich von Adel und Kirche herausgelöst und allen zugänglich werden. Die Kritik an den Bildern bis hin zum dann leider entfesselten Bildersturm machte auf die manipulative Kraft von Bildern aufmerksam; ein Thema, das heute Die Reformation ist für mich der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit und das 267 Jahre vor Immanuel Kant. Die Reformatoren trauten es dem einzelnen Menschen zu, sich selbst ein Bild zu machen, selbst die Quellen zu lesen und eine eigene Position einzunehmen. Damit legten sie das Fundament der modernen, aufgeklärten westlichen Welt, wie wir sie heute kennen und mit ihrer Freiheitlichkeit schätzen. Luther übersetzte die Bibel sprachmächtig ins Deutsche, damit jeder selbst lesen und darüber nachdenken kann. In der Kombination mit dem frisch erfundenen Buchdruck startete eine Revolution, die mit der,erfindung des Internets vergleichbar ist. Erneuerung: Ein ständig unabgeschlossener Prozess Bildung muss für alle sein wieder an neuer Aktualität gewonnen hat. Sicher ist nicht alles gut, nur weil es neu ist, und das Neue förderte auch Konflikte. So hatten die innovativen Impulse im Blick auf die Freiheit des Gewissens und der dazugehörigen Religion auch grausame Glaubenskriege zur Folge, die Jahrzehnte dauerten und viel zu viele blutige Opfer kosteten. Wer sich heute auf die Reformation beruft, kann sich nicht einfach auf die möglichst präzise Darstellung des historischen Geschehens zurückziehen. Vielmehr müssen auch heute die innovativen Impulse gesucht und beschrieben werden, die aus der Freiheit der Gewissen und des Glaubens resultieren. Kampf um die Freiheit Man muss darum zur Kenntnis nehmen, dass die Türken nicht mehr vor Wien stehen und das christliche Abendland bedrohen. Vielmehr sind heute einige Millionen Muslime selbstverständlicher Teil unserer freiheitlichen Gesellschaft in Deutschland mit gleichen Rechten auf ungehinderte und friedliche Lebenspraxis ihres Glaubens. Die Obrigkeit aus Luthers Zeiten hat sich zu einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat gewandelt, für den Gewaltenteilung und Kontrolle der Macht selbstverständlich sind. Die Freiheit von Kunst und Meinungsäußerung findet ihre Grenze nur dort, wo sie andere Menschen in ihren Rechten auf Freiheit, Kunst und Meinungsäußerung beschneidet oder ihre körperliche und geistige Unversehrtheit bedroht. Reformation ist Innovation. Reformation ist und bleibt der Kampf um die Freiheit, zu der uns Chris - tus befreit hat. Reformation ist und bleibt der Kampf um die Würde aller Geschöpfe, die Gott so wunderbar gemacht hat. Eine Kirche der Reformation dient dieser evangelischen Freiheit und ist darum von dieser her immer wieder auf sie auszurichten. Sie ist innovativ und selbst Gegenstand von Innovation. Das gilt selbstverständlich auch für die Diakonie, die als kirchliche Organisation ebenso der steten Erneuerung un terliegt. Seit der Reformation gilt nicht nur ecclesia semper refor manda, sondern auch: ecclesia semper innovanda. Günther Bauer

7 Nr Seite 7 Exkursion in ein fremdes Land: Die Leitungskonferenz besuchte das Kosovo Zarte Pflänzchen der Hoffnung Lernen an der Puppe: Im Trainingscenter gibt es vielfältige Übungssituationen. Genaues Messen ist bei Installateuren besser als bloßes Augenmaß. Fotos: ho In dem rechten Schulraum montieren sie gerade die Halterungen für eine abgehängte Rigipsdecke, im linken Klassenzimmer stehen die Übungswände, an denen Waschbecken, Bidets und Toiletten montiert werden. Die Wände sehen aus wie ein Schweizer Käse: ein Loch neben dem anderen. Wer hier das Handwerk lernt, habe später gute Chancen, einmal auf eigenen Füßen zu stehen, sagt Bernd Baumgarten, der Leiter der Diakonie Kosova. Nicht wenige von den jungen Leuten, die mal bei uns waren, kommen nach ein paar Jahren wieder und erzählen uns von ihrer eigenen kleinen Firma. Neben dem Eisenbahngleis der alten Strecke nach Thessaloniki, auf dem schon lange keine Zug mehr fährt, liegt das Trainingscenter der Diakonie (DTC): Schmucke mit Holz verkleidete Häuser rund um die Uhr bewacht. Wenn wir das nicht machen würden, wäre hier innerhalb kürzester Zeit alles weg, sagt Baumgarten und erzählt die Geschichte von einem Privatmann, der nur mal für 20 Minuten sein Haus unbewacht ließ. Danach waren alle Wertsachen weg. Offiziell liegt die Arbeitslosenquote im Kosovo bei rund 35 Prozent, wahrscheinlich sind es aber eher 50; bei Jugendlichen sogar 60. Seit fünf Jahren kämpft die Dia konie im nordkosovarischen Mitrovica an gegen die Perspektivlosigkeit der Menschen. Rund Menschen leben hier; Serben im Norden, Albaner im Süden getrennt durch das Flüsschen Ibar. Und durch ihre Religion: christlichorthodoxe Serben gegen Albaner, die Muslime sind. Und durch ihre Geschichte: Nach der verlorenen Schlacht auf dem Amselfeld 1389 lösten osmanische Herrscher die serbischen Könige ab und herrschten bis Nach dem Zerfall des Vielvölkerstaats Jugoslawiens, der 1991 mit Kriegen in Slowenien, Bosnien und Kroatien begann, eskalierten die Konflikte auch im Kosovo: Es kam zum Bürgerkrieg, in dessen Folge Tausende Albaner das Land verließen bombardierte die Nato Serbien, weil es die albanische Region anhaltend unterdrückte; 2008 erklärte das Kosovo seine Unabhängigkeit. Serbien und andere Balkanstaaten erkennen das Land nach wie vor nicht an. Seit 1999 sorgen internationale KFOR-Truppen für Ruhe und helfen beim Wiederaufbau; auch deutsche Soldaten sind hier stationiert. Vieles ist anders hier in dem Balkanstaat: Krankenversicherung Fehlanzeige; wer einen Arzt braucht, muss Beziehungen haben oder Bargeld. Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld sind Fremdworte in dem Land, das Beitrittskandidat zur EU ist. Im DTC können sich Frauen und Mädchen zur Schneiderin oder Friseurin schulen lassen. Hier entsteht sozusagen die Zukunft des Landes, wenn junge Menschen zu Trockenbauern, Fliesenlegern, Elektrikern, Klempnern, Zimmerleuten oder Installateuren ausgebildet werden. Senior Experts aus Deutschland vermitteln ehrenamtlich ihr Fachwissen in der jeweiligen Branche. Baumgarten: Die sind Gold wert! Drei Monate dauern die Kurse; dazu kommt noch ein einmonatiges Praktikum. 20 Euro muss man dafür bezahlen; Geld, das sich gleich mehrfach rentiert. 600 Menschen hat die Diakonie im vergangenen Jahr in den Werkstätten ausgebildet; seit Beginn ihrer Tätigkeit im Jahr 2000 sind es etwa An der Spitze des rührigen Verbandes steht Bernd Baumgarten: 65 Jahre alt, gelernter Koch, studierter Sozialarbeiter, langjähriger Geschäftsführer der Diakonie in Trier kam er zum ersten Mal in das Kosovo, um zu sehen, in welche Verhältnisse von Deutschland abgelehnte Asylbewerber zurückkehren. Baumgarten fand ein desolates Land vor: erschütternde Armut, viele Menschen traumatisiert durch den Krieg gegen Serbien. 80 Prozent der Häuser waren verbrannt oder zerstört; fast jeder Kosovare hat jemanden aus der Familie im Krieg verloren. Viel Fingerspitzengefühl Symbol von Trennung und Einheit: die Brücke über den Ibar in Mitrovica zog Baumgarten dann ganz hierher und brachte die Projekte, die die Kindernothilfe begonnen hatte, mit viel Geschick und Fingerspitzengefühl voran. Heute bietet die Diakonie Kosova 82 Arbeitsplätze. Neben dem Trainingscenter gibt es einen Montessori- Kindergarten, ein multiprofessionelles Team für die Traumatherapie sowie außerhalb der Stadt eine gut sieben Hektar große Farm mit rund französischen Maran-Hühnern und einer Handvoll Ziegen, die knapp ein Dutzend Arbeitsplätze bietet für Menschen mit und ohne Behinderung. Das ist einmalig im Kosovo. Luzerne und Mais fürs Futter der Tiere bauen die Mitarbeiter selber an. Und die großen braunen Eier mit der festen Schale kosten 20 Cent das Stück: Die deutsche Botschaft in Pristina, ein paar Supermärkte und viele Einzelkunden kaufen die Eier. Der Erlös fließt wieder zurück in die anderen Projekte. Hier einen Job zu haben, ist so etwas wie ein Sechser im Lotto. Nicht ohne Stolz sagt Bernd Baumgarten über die Arbeit seines Verbandes: Diakonie ist so was wie ein Leuchtturm der Hoffnung für die Ärmsten hier im Lande. Unermüdlich ist Baumgarten dabei, Spenden oder materielle Unterstützung aufzutreiben. Ob das eine große Tischkreissäge ist, die die deutschen Soldaten im Feldlager nach ihrem Abzug im Dezember 2018 (hoffentlich) hier zurücklassen werden und die er dringend für seine Schreinerei brauchen könnte. Oder Rigipsplatten, Heizungsrohre, Schläuche und Installationsmaterial sowie Werkzeug, das ihm deutsche Firmen immer wieder kostenlos zur Verfügung stellen. Oder Geld, das Brot für die Welt, die Kindernothilfe in Duisburg, die Rheinische Landeskirche, das Auswärtige Amt sowie viele Kirchengemeinden und Einzelspender in Deutschland geben. Sein Netzwerk funktioniert bestens und scheint schier endlos zu sein. Ein weiteres Projekt, mit dem die Diakonie Kosova Brücken zwischen den verfeindeten Nationalitäten bauen will, steht in Mitrovica unmittelbar neben der zentralen Brücke über den Ibar: das Jugendzentrum mit seiner schwarzroten Fassade. In der urban dance crew treffen sich Jugendliche aus beiden Bevölkerungsgruppen unter der Leitung eines Roma zu atemberaubenden Breakdance-Sessions. Im ersten Stock finden Englischkurse statt oder Programme für Videofilmer und Diskjockeys. Alles meist zum Brechen voll. Bernd Baumgarten, spiritus rector und gute Seele der Diakonie Kosova. Bernd Baumgarten weiß aus seiner Zeit in Trier, dass man dort mit solchen Angeboten niemanden hinter dem Ofen hervorlocken würde. Aber hier gibt es in der ganzen Stadt kein Kino und kein Theater; die Jugendlichen sind so was von dankbar dafür. Die Brücke ist übrigens ein beredtes Symbol für den ganzen Konflikt im Land: Fünf Jahre lang war sie von serbischer Seite aus blo - ckiert. Zuerst mit Sand- und Schutthaufen, Holzbarrikaden und alten Autos, dann durch einen Friedens - park in der Mitte mit Blumen - kübeln und Bänken. Jetzt wird sie mit EU-Mitteln für mehr als eine Million Euro neugestaltet. Nur im Norden wo serbische Flaggen über der Straße hängen, an den Läden kyrillische Schriftzeichen stehen und die Menschen mit serbischer Währung zahlen, ziehen sich die Arbeiten hin. Erst vor kurzem hat man hier eine mehr als zwei Meter hohe Betonwand quer zur Straße gebaut, erzählt Baumgarten. Auf mehrfachen Druck musste sie dann wieder abgerissen werden. Mit dem Geld hätte ich viel Sinnvolles machen können, sagt Baumgarten und stöhnt. Und wer vom Süden über den Fluss fährt, montiert seine Nummernschilder ab. Sonst hat man am Morgen vier durchstochene Reifen oder einen Stein in der Windschutzscheibe. Weiter in Richtung zur serbischen Grenze könne es auch passieren, dass auf einen geschossen wird. Vieles erscheint archaisch in diesem Land, das so nah ist und doch so weit weg von München und unseren gesellschaftlichen Regeln des Zusammenlebens. Fast hat man den Eindruck, dass man nach knapp zwei Flugstunden irgendwie eine Zeitreise ins Mittelalter gemacht hat, wenn Bernd Baumgarten dann von patriarchalischen Strukturen erzählt und wie wichtig hier die Familienehre ist. Oder davon, dass hier der Boden nahezu heilig ist. Für die Reisegruppe, so deren einhellige Meinung, war die Studienfahrt beeindruckend und bedrückend zugleich. Ich hätte nicht gedacht, dass es mitten in Europa noch so stark religiös motivierte Konflikte gibt, sagt etwa Michael Frieß, Abteilungsleiter Gesundheit und Sozialpsychiatrie. Vorstand Günther Bauer hingegen ist beeindruckt von der Versöhnungsarbeit, die die Diakonie trotz aller Widrigkeiten leistet: Das sind alles sehr zarte Pflänzchen der Hoffnung in einer leider ziemlich hoffnungslos erscheinenden Umwelt. Klaus Honigschnabel Konkrete Hilfe Wer etwas dazu beitragen will, dass die Diakonie im Kosovo weiterhin ihre segensreiche, aber schwierige Arbeit tun kann, hat dazu mehrere Möglichkeiten: Geldspenden: Im Kosovo herrscht große Arbeitslosigkeit; und auch wer Arbeit hat, verdient oft nur sehr wenig. Mit 60 Euro kann man den Platz eines Kindes im Kindergarten für einen Monat finanzieren. Überweisungen an das Spendenkonto der Inneren Mission München, IBAN: DE , Stichwort: Kosovo Sachspenden: Schminkutensilien (aus hygienischen Gründen nur unangebrochene Neuware) werden gebraucht, um einen neuen Ausbildungskurs für Visagistinnen einzurichten. Und über gut erhaltene und funktionstüchtige Profi-Werkzeuge und Maschinen freut sich die Ausbildungsklasse der Schreiner. Wer entsprechende Sachen zur Verfügung stellen will, kann sie bei den Sortierzentren in der Dachauer Straße 192 und Stahlgruberring 8 abgeben (Mo Fr: 9 16; Do: 9 19; Sa: 9 12). Eine Liste der am dringendsten benötigten Werkzeuge steht unter Terminvereinbarung für die Abholung sperriger Großgeräte unter Telefon

8 Seite 8 Nr Kooperation zwischen Pflegeheim Lore Malsch und Hos - pizkreis Ottobrunn besiegelt / Vertrag auch in Ebersberg Ein Netz, das weiter wachsen kann und soll Das Evangelische Pflegezentrum Lore Malsch in Riemerling und der Hospizkreis Ottobrunn haben ihre Zusammenarbeit jetzt mit einem förmlichen Kooperationsvertrag besiegelt. Der auf unbestimmte Zeit abgeschlossene Vertrag regelt die psychische und mentale Versorgung Sterbender in dem von der Hilfe im Alter betriebenen Pflegezentrum: Die Bewohner sollen in der Endphase des Lebens bestmöglich begleitet werden. Dazu arbeiten die hauptamtlichen Pflegekräfte künftig noch enger mit den ehren- und hauptamtlichen Mitarbeitenden des Hospizkreises zusammen. Sterben ohne zu leiden Wörtlich heißt es in dem drei Seiten umfassenden Vertrag: Das Anliegen ist es, die individuelle Lebensqualität eines schwerkranken Menschen zu fördern, Leiden nicht zu verlängern und Sterben zuzulassen. Die Partner kommen zudem überein, in der psychosozialen und spirituellen Begleitung schwerstkranker und sterbender Bewohner auch deren Angehörige und nahestehende Personen zu unterstützen und ihr Fachwissen zur Verfügung zu stellen. Art und Profil der jeweiligen Einsätze der Ehrenamtlichen werden monatlich zwischen der Koordinatorin des Hospizdienstes und der Pflegedienstleitung besprochen und reflektiert. Sollte es Konflikte in der Betreuung geben, sollen diese ebenfalls in dem Gremium thematisiert werden. Die Kooperation folgt den Anforderungen des im November 2015 verabschiedeten bundesweiten Hospiz- und Palliativgesetzes. Norbert Büker, Erster Vorstand des Hospizkreises, wertet den Vertrag aufgrund der steigenden Zahl von Heimbewohnern sowie der gesetzlichen Anforderungen als einen Meilenstein : Zum Wohle der Menschen in der letzten Lebensphase arbeiten alle Beteiligten eng und vertrauensvoll zusammen. Die Kooperation sei von Anfang an vom Geist des Miteinanders und gegenseitigen Vertrauens geprägt gewesen. Er freue sich auf eine gelingende Vernetzung. Für Heimleiter Jan Steinbach ist der Vertrag ein Signal, das quer durch die beteiligten Berufsgruppen einen sensiblen Blick für die betreuten Menschen schärft. Die Ehrenamtlichen des Hospizkreises entlasteten zudem die hauptamtlichen Pflegekräfte. Dieses Netz kann und soll in der nächsten Zeit gerne weiter wachsen. Das wäre Innere Mission zieht negatives Resümee zum Pflegestärkungsgesetz II / Kritik an generalistischer Pflegeausbildung Pflegereform ist allenfalls Reförmchen Die Rahmenbedingungen haben sich kaum geändert, obwohl viel versprochen wurde diese Bilanz zieht Gerhard Prölß, Geschäftsführer der Hilfe im Alter, ein halbes Jahr nachdem das Pflegestärkungsgesetz II in Kraft getreten ist. Wie erwartet sei das Budget in der Pflege nur umverteilt worden und nicht gestiegen, sagte er auf einer Pressekonferenz. Auch bei den Zuzahlungen gebe es für die Pflegebedürftigen im Endeffekt weniger Einsparungen als vorgesehen. In den vergangenen sechs Monaten hätten in den Alten- und Pflegeheimen die Bewohnerinnen und Bewohner durch die großzügige Überleitung der Pflegestufen in Pflegegrade im Rahmen des Pflegestärkungsgesetzes II zwar mehr Geld in der Tasche gehabt, aber eine Angleichung des Personalbudgets fand nicht statt. Derzeit stuft der MDK nach Erfahrungen der Hilfe im Alter neue Pflegebedürftige generell niedriger ein. Die Folge: Das Personal in den Heimen müsste eigentlich reduziert werden bei der gleichen Anzahl von Bewohnern. Um die Pflegequalität beizubehalten, habe die Hilfe im Alter seit Januar kein Personal ausgestellt, sondern die aufgelaufenen Personalkosten übernommen, sagt Günther Bauer, Vorstand der Inneren Mission. Das sei auf längere Zeit nicht tragbar. Nach den Neuverhandlungen der Träger mit der Regierung von Oberbayern und den Pflegekassen über die Entgelte müssten die Bewohner ab Juli mit einer erhöhten Eigenbeteiligung rechnen: Auf Dauer werden sich die Zuzahlungen wieder auf das Niveau von 2016 zubewegen, schätzt Bauer. Dafür wurde eine ganze Branche bundesweit aufgemischt und ein eingespieltes System nochmals verkompliziert. Heime sind Orte des Wohnens dann eine klassische Win-win- Situation für alle Beteiligten. Erste Früchte hat die Zusam - menarbeit zwischen Pflegezentrum und Hospizkreis schon getragen: Pfarrerin Dorothea Bergmann, Leiterin des Fachbereiches Spiritualität Palliative Care Ethik Seelsorge bei der Hilfe im Alter und Barbara Mallmann vom Hos - pizkreis haben Anfang April im Lore Malsch-Haus zwei Basisschulungen für Pflegekräfte und andere Berufsgruppen im Heim abgehalten, an denen rund 30 Personen teilgenommen haben. Kooperation auch in Ebersberg Dabei sei deutlich gemacht worden, was Palliative Care und Hos - pizarbeit bedeutet, so Dorothea Bergmann: Auch wenn man meint, man kann im Angesicht des Todes nichts mehr machen, gibt es noch viel zu tun. Der Vertrag verschriftliche das, was im Haus bislang schon gelebt werde, künftig aber noch intensiviert werden könne. Eine ähnliche Zusammenarbeit hat jetzt auch das Evangelische Pflegeheim im Reischlhof in Ebersberg mit dem dortigen Chris - tophorus Hospizverein vertraglich geregelt. Es ist der erste formelle Kooperationsvertrag mit einer Pflegeeinrichtung im Landkreis Ebersberg. Auch wenn die Hospizidee bislang schon gelebt wurde, entstehe durch den Vertrag nun ein Standard, an dem man sich in der Begleitung von sterbenden und schwerstkranken Menschen messen lassen muss, so Heimleiterin Anke Möglinger. ho Als Vertreter einer reformatorischen Kirche sehe die Innere Mission die Pflegereform allenfalls als Reförmchen, sagte er. Eine Reform müsse die Behandlungspflege (SGB V) aus der Pflegeversicherung herausnehmen und den Einrichtungen entsprechend vergüten. Die Heime sollen Orte des Wohnens sein, forderte er. Dazu sollten dann modular Pflegeleistungen über die jeweiligen Versicherungen (SGB V und SGB XI) finanziert werden. Außerdem müsse eine echte Wahlmöglichkeit zwischen Pflege im Heim und zu Hause bestehen. Bei der derzeitigen demographischen Entwicklung sei eine Fokussierung auf die ambulante Pflege, wie sie das Pflegestärkungsgesetz II unterstützt, nicht realistisch. Kritisch steht die Innere Mission München auch der neuen generalistischen Pflegeausbildung gegenüber, die im Rahmen des Pflegeberufe - reformgesetzes Ende Juni im Bun - destag beschlossen wurde. Bei diesem Modell können sich die Schüler nach zwei Jahren allgemeiner Pflegeausbildung im dritten Ausbildungsjahr zwischen der generalistischen Ausbildung und einer Spezialisierung in der Kinderkranken- oder Altenpflege entscheiden. Generell sei eine Verzahnung der Alten- und Krankenpflege zu begrüßen, sagte Gerhard Prölß. Mit dem neuen Modell werde die Altenpflege-Ausbildung allerdings schleichend abgeschafft, warnte er. Bei der Anwerbung von Auszubildenden und Absolventen könnten Altenpflege-Einrichtungen nicht gegen Krankenhäuser bestehen. Er befürchtet, dass einige Träger die Ausbildung daher ganz aufgeben könnten. Für uns ist es wichtig, Auszubildende für die Arbeit zu begeis - tern und ihnen individuelle Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten, sagte Prölß. Im neuen Modell sei das schwieriger: Dadurch dass die praktische Ausbildung in verschiedenen Bereichen stattfindet, haben wir weniger Zeit, auf die Arbeitsinhalte vorzubereiten und die Schüler eng zu begleiten. Isabel Hartmann Gute Laune bei der Grundsteinlegung (v.l.n.r.): Marcus Kottermair, Onni Rebholz (Architekten), Landrat Josef Niedermaier, Manfred Sporer (Bürgermeister Großweil), Stefan Jocher, Günther Bauer (Innere Mission), Jörg Kahl und Gerhard Prölß (Hilfe im Alter ggmbh) Foto: Franziska Seliger Grundsteinlegung: Pflegezentrum in Schlehdorf nimmt Gestalt an / Sanierungsarbeiten am Seehof in Kochel Zwei Baustellen am See Nach einer Bauverzögerung von neun Monaten haben in Schlehdorf Mitte Mai endlich die Aushubarbeiten für das neue Pflegezentrum begonnen. Archäologen hatten auf dem Gelände in der Nähe des Kochelsees Überreste eines Klosters ausgegraben, das dort von 1140 bis 1718 gestanden hatte. Auf den Zweckverband, der das neue Gebäude errichtet, kommen durch diese Arbeiten rund Euro an Mehrkosten zu. Wenn alles nach Plan geht, wird das das neue Zentrum im Oktober 2018 fertiggestellt sein; dann soll es von der Hilfe im Alter betrieben werden und zwar im Verbund mit dem nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt liegenden Seehof in Kochel. Zum gleichen Zeitpunkt ziehen dann die Bewohner des Lindenhofs aus Grafen - aschau hierher um, wie Heimleiter Jörg Kahl berichtet. Kahl, der nach der Fertigstellung auch das Haus in Schlehdorf leiten wird, erinnerte bei der Grundsteinlegung Ende Juni an die vielfältigen Hürden bei der Planung des Bauvorhabens. Zuerst habe es Probleme mit dem Hochwasserschutz gegeben. Dann sorgte das Nistverhalten des Haussperlings für Verzögerungen beim Abriss des Altbaus, bevor dann die Ausgrabungen kamen. Das Ganze sei für alle Beteiligten eine an den Nerven zehrende Angelegenheit gewesen: Es ist nicht immer leicht zu ertragen gewesen, wenn man beim Vorbeifahren gesehen hat, wie die Archäologen mit Pinselchen und Schäufelchen zugange waren. Nicht mehr länger auf diese immensen Schwierigkeiten zurückblicken, sondern nach vorne schauen und anpacken will Schlehdorfs Bürgermeister Stefan Jocher, der zugleich auch Bauherr ist. In seiner Rede vor Kommunalpolitikern, Planern und beteiligten Firmen musste der Vorsitzende des Zweckverbands Seniorenwohnund Pflegeheim Schlehdorf jedoch verkünden, dass sich die Kosten des Projekts auf aktuell knapp acht Millionen Euro erhöht haben. Nach fünfjähriger Planungszeit versicherte Architektin Onni Rebholz vom Büro Kottermair und Rebholz aus Murnau, dass der Neubau allen aktuellen Anforderungen des Gesetzgebers für Senioren- und Pflegeheime erfüllen werde. Die 52 Heimbewohner, die einmal hier ihren Lebensabend verbringen, werden einen modernen Neubau mit großzügigen Aufenthaltsbereichen und Wohngruppen bekommen. Wir freuen uns jetzt schon darauf. Übrigens: Mit dem Grundstein wurde auch eine Zeitkapsel vergraben. Ihr Inhalt: der Tölzer Kurier vom 26. Juni mit einem Artikel über die Ausgrabungen am Seniorenheim-Gelände. Außerdem eine Baubeschreibung, ein paar Euromünzen und eine Flasche Schlehenschnaps. Auch beim Seehof sind seit mehreren Wochen die Handwerker zu Gange. Für rund sechs Millionen Euro finden dort im Auftrag der Eigentümerin, der Gemeinschaft der Schwestern von der heiligen Familie, umfangreiche Umbauarbeiten statt. So wird nach dem Abbruch des einstigen Fluchttreppenhauses an dessen Stelle ein neuer Gebäudeteil errichtet: Dort befinden sich dann künftig im Erdgeschoß die neue Cafeteria mit Seeterrasse sowie auf den drei darüberliegenden Stockwerken geräumige Bewohnerwohn- und Stationszimmer. Heimleiter Jörg Kahl ist schon jetzt begeistert von den neuen Räumen: Wir bauen da nahe am Wasser mit viel Holz und Glas; man hat später den Eindruck, fast im See zu stehen. In einem weiteren Bauabschnitt wird der Verbindungsgang vom Haupt- zum Nebengebäude erweitert. Im Zuge der Arbeiten entsteht auch ein neuer Haupteingang zum Gebäude; ebenso verlegt werden die Verwaltungsräume und der bisherige Parkplatz. Und nicht zuletzt müssen um gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen in jedem Zimmer die Duschwannen tiefergelegt werden, damit ein bodengleicher Einstieg ohne Stufe möglich ist, wie Kahl erläutert. Zusätzlich bekommen die Armaturen einen Verbrühschutz. Das Ende der Sanierungsmaßnahmen ist ebenfalls für den Herbst kommenden Jahres geplant. Das Haus verfügt dann über 74 Pflegeplätze anstelle der bisherigen 62. Franziska Seliger / ho

9 Nr Seite 9 Waltraud Leutz ist seit 45 Jahren im Pflegeheim in Ebenhausen tätig seit 27 Jahren macht sie Nachtwachen Arbeiten am Wohlfühlort Mir wird was fehlen, sagt Waltraud Leutz. Im Herbst geht sie in den Ruhestand. Foto: Erol Gurian Die letzten Sonnenstrahlen werfen ein goldenes Licht auf die Fassade des Hauses. Es ist Abend; im Evangelischen Alten- und Pflegeheim Ebenhausen wird es ruhig. Für Waltraud Leutz fängt der Tag damit allerdings erst richtig an. Sie arbeitet schon seit 1972 in der idyllisch auf einer Anhöhe gelegenen Einrichtung der Inneren Mission. Seit 27 Jahren ausschließlich im Nachtdienst. Weil das genau meine Welt ist, sagt sie lächelnd. Es ist Uhr, gut gelaunt begrüßt Waltraud Leutz ihre Kollegen, die sie über alles informieren, was am Tag auf den Stationen los war und auf was sie nachts deshalb achten muss. Die Übergaben sind wichtig. Die 65-Jährige muss vor ihrer Schicht genau wissen, wie es den Bewohnern des Pflegeheims geht und welche Aufgaben anstehen. Zum Beispiel, ob sie jemanden öfters umlagern muss, weil er sich sonst wundliegen könnte, ob jemand tagsüber zu wenig getrunken hat, ob Magensonden oder Infusionen kontrolliert werden müssen. Oder, oder, oder. Knapp 20 war Waltraud Leutz, als sie vor 45 Jahren von Duisburg nach Ebenhausen kam. Vom Ruhrgebiet in einen kleinen oberbayrischen Ort: Für die junge Frau war das damals keine leichte Umstellung. Anfangs habe sie sich an ihrem neuen Arbeitsplatz fremd gefühlt, erzählt sie. Aber dann lebte sie sich immer mehr ein in dem Haus. So sehr, dass sie irgendwann nie wieder weg wollte. Ich habe nie ernsthaft darüber nachgedacht, woanders zu arbeiten, sagt sie rückblickend. Sie wohnt sogar seit 1972 auf dem Areal, im Mitarbeiterwohnheim. Das Pflegeheim ist für sie zur Heimat, zum Wohlfühlort geworden. Nachtmensch mit Humor Waltraud Leutz, die von allen Schwester Walli genannt wird, macht einen ersten Rundgang durch die beiden Stationen, die sie an diesem Abend betreut. 44 Menschen sind hier untergebracht; der Älteste ist 103. Die Pflegehelferin geht nach einem kurzen Klopfen in jedes Zimmer, sieht nach den Bewohnern. Einige schlafen bereits, andere sind noch wach. Leutz spricht mit ihnen, streichelt Wangen, hält Hände, richtet Bettdecken und Kissen. Eine 85-Jährige sieht gerade noch fern, sie ist erkältet, und möchte nun zu Bett gehen. Leutz nimmt sich Zeit, reicht ihr ein Glas Wasser, sorgt dafür, dass sie bequem liegt. Dass Waltraud Leutz ausschließlich nachts arbeitet, habe sich einfach so ergeben, erzählt sie. Ich bin eh ein Nachtmensch. Ein Job, der ihr viel gibt, der allerdings auch körperlich und psychisch anstrengend ist. Aber ich habe viel Humor, damit kommt man gut durch, erklärt die Pflegerin. Meist arbeitet sie mehrere Nächte am Stück und hat dafür anschließend mehrere Tage frei. Zeit, um abzuschalten. Für mich gibt es auch noch etwas anderes als Nachtdienst, sagt sie. Lesen, Musik, Reisen, ihre Freunde. Ausruhen kann sich Waltraud Leutz nicht während ihrer Schichten, die bis morgens dauern. Mehr als neun Stunden ist sie im Einsatz. Überprüft zum Beispiel die Magensonden bei Bewohnern, die im Wachkoma liegen, schreibt Berichte für die Mitarbeitenden, die die Schicht nach ihr übernehmen, verabreicht Medikamente, hört zu, spendet Trost. Man hat schon viel zu tun, aber mir macht das gar nichts aus, sagt sie. Viele der Bewohner sind an Demenz erkrankt, brauchen in besonderem Maße Menschen, die rund um die Uhr für sie da sind. Leutz ist dabei ganz in ihrem Element: Mir gefällt an meinem Beruf besonders das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun und helfen zu können. Ihre Arbeit ist gleich und doch immer anders: Man kann vorher nie sagen, wie die Nacht wird, sagt sie. Es kann vorkommen, dass jemand stürzt oder ins Krankenhaus muss. Bei solchen Notfällen helfen dann meine Kollegen von den anderen Stationen. Überfordert fühlt sich Leutz nie: Ich glaube, mir wurde das einfach in die Wiege gelegt. Ihr Beruf ist ihre Berufung Die Pflegehelferin setzt ihren Rundgang fort. Ja, was ist denn da los, wundert sie sich, als sie eines der Zimmer betritt. Eine Bewohnerin hat das Bett abgezogen, die Pflegerin bringt alles wieder in Ordnung. Plötzlich sind in einem anderen Raum klagende Rufe zu hören. Eine Seniorin macht einen verwirrten Eindruck, fürchtet sich. Leutz ist sofort bei ihr, beruhigt sie. Sie brauchen keine Angst haben. Es ist immer jemand da. Im November geht Waltraud Leutz in den Ruhestand. Einerseits freut sie sich darauf, andererseits kann sie sich noch nicht so recht vorstellen, nicht mehr im Altenund Pflegeheim Ebenhausen zu arbeiten. Kein Wunder, schließlich empfindet sie ihren Beruf als Berufung. Mir wird das schon fehlen, gibt sie zu. Na, mal sehen, vielleicht mache ich danach noch in Teilzeit weiter. Brigitta Wenninger Kurz gemeldet Hilfe im Alter Ungewöhnlich gut besucht war im Mai der Gottesdienst für Mitarbeitende der Inneren Mission, den dieses Mal die Hilfe im Alter vorbereitet hatte. Das Besondere daran: Mitarbeitende aus mehreren Nationen wirkten am Gottesdienst mit. Der Bibeltext aus dem Alten Testament wurde in fünf Sprachen vorgetragen. Die Abrahamsgeschichte, so Pfarrerin Dorothea Bergmann, vereine drei Weltreligionen und berühre Menschen über alle Grenzen hinweg. Frank Chylek, Heimleiter im Leonhard-Henninger-Haus, bezeichnete die Hilfe im Alter in seiner Begrüßung als einen bunten Haufen: Wir sind in der Fremde sehr gut zuhause. * * * Seit Anfang Juni arbeiten 18 Pflegekräfte aus China in sechs Häusern der Hilfe im Alter. In den kommenden Monaten absolvieren sie ihr Anerkennungspraktikum, vertiefen ihre Sprachkenntnisse und lernen den Alltag in der deutschen Altenpflege kennen. Nach bestandener Praxisprüfung können sie dann als Pflegefachkräfte arbeiten. Geschäftsführer Gerhard Prölß hat große Erwartungen auf den Einsatz der Fachkräfte aus Fernost. Bisher habe man mit Pflegern aus Vietnam und den Philippinen gute Erfahrungen gemacht: Diese Menschen sind sehr freundlich und bringen alten Menschen stets großen Respekt entgegen. Tag der Offenen Tür der Evangelischen PflegeAkademie und des Pflegezentrums Sendling Mit der Sprache des Herzens Wir haben Sie eingeladen, um Sie zu begeistern für das, was wir tun mit diesen Worten begrüßte Lisa Hirdes, Leiterin der Evangelischen PflegeAkademie, die Gäste zum Tag der Offenen Tür. Schüler und Dozenten sowie Mitarbeitende des benachbarten Evangelischen Pflegezentrums Sendling hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, damit die Gäste Pflege mit allen Sinnen entdecken konnten. Wir wollten den Internationalen Tag der Pflege als Anlass nehmen, bei all den Negativschlagzeilen positiv auf das Thema Pflege aufmerksam zu machen, sagte Katharina Matic, die als stellvertretende Leiterin der PflegeAkademie die Veranstaltung koordiniert hat, und insbesondere Schülern, potentiellen Bewerbern und unseren Kooperationspartnern einen Einblick in die Ausbildung und den Unterricht geben. Mit bayerischen Tänzen begrüßten Studierende und Dozenten die Gäs te, darunter Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Münchner Mittel-, Real- und Fachoberschulen, Bewohner des Pflegezentrums, Nachbarn sowie andere Interessierte. Verschiedene Stände informierten sie über die Ausbildungen in der Pflege. Auf dem Programm standen außerdem Vorträge und Workshops, unter anderem zu Themen wie Demenz, Anatomie, multikultureller Pflege und Blutdruckmessen. Das Erinnerungscafé im Stil der 50er und 60er-Jahre zeigte Biographiearbeit in der Praxis. In einem Klassenzimmer standen liebevoll gebastelte Boxen auf einem Tisch: Ein kleines Segelboot und Papierschirmchen klebten auf einer. In der Kinokiste lagen stilecht Tickets und Popcorn. Diese Sinneskisten haben wir im Fach Lebenszeit- und Lebensraumgestaltung gebastelt, erzählte Melanie Duschl, Schülerin im ersten Ausbildungsjahr. Man kann durch sie mit Bewohnern ins Gespräch kommen und sie an ihre Vergangenheit erinnern. Im Raum zum Thema Interkulturalität schaute sich Helga Reiter, Bewohnerin des benachbarten Evangelischen Pflegezentrums Sendling, neugierig zwischen einem Koffer mit Gegenständen aus verschiedenen Kulturen und Plakaten zur Geschichte der Pflege um: Ich war gespannt, was es heute zu sehen gibt. Sie strahlte, als sie ein bekanntes Gesicht entdeckte: Diego Schwan. Der Deutsch-Brasilianer arbeitet als Auszubildender im Pflegezentrum. Wir sind an der PflegeAkademie aus so vielen verschiedenen Ländern, sagte er. Unsere gemeinsame Sprache ist die Sprache des Herzens. Im Pflegezentrum machte sich derweil eine neunte Klasse der Lukas-Schule auf einen Rundgang. Wer war schon mal in einem Pflegeheim? als Pflegedienstleitung Carolin Attenberger diese Frage stellte, hoben sich zögernd ein paar Hände. Aber bald wussten die Schülerinnen und Schüler mehr: Sie durften einen Blick in die Wohnküchen werfen, in den Mehrzweckraum, ins Pflegebad und in ein Bewohnerzimmer. Eigentlich ganz schön, murmelte eine Schülerin. Es sieht hier gar nicht so aus, wie die Heime immer im Fernsehen gezeigt werden. Im Anschluss ging es dann um die Ausbildungsmöglichkeiten in der Pflege. Die Neuntklässler waren erstaunt, als Carolin Attenberger von den vielfältigen Aufgaben und Aufstiegsmöglichkeiten in der Altenpflege erzählte. Und vom Einstiegsgehalt: Euro inklusive Schichtzulagen. Das ist gar nicht so schlecht, fand Michael. Noch weiß der 16-Jährige nicht, ob er sich für eine Ausbildung in der Pflege entscheiden soll oder für den Polizis - tenberuf. Auch ein paar seiner Klassenkameradinnen können sich vorstellen, in der Altenpflege zu arbeiten. Ein voller Erfolg sei die Veranstaltung gewesen, resümierte Katharina Matic. Wir haben sehr positive Rückmeldungen von den Schulen und von unseren eigenen Schülern bekommen. Und deshalb gibt es die Überlegung, auch in Zukunft zum Tag der Offenen Tür einzuladen. Text / Fotos: isa

10 Seite 10 Nr Kurz gemeldet Fachakademie für Sozialpädagogik Eine gute Ausbildung ist mehr als das reine Vermitteln von Fachinformationen. Das Team der Fachakademie für Sozialpädagogik spitzt deswegen auch stets die Ohren, wenn es interessante Informationsangebote bekommt. Dieses Mal begrüßte die Fachakademie an zwei Tagen das SPD-Bundestagsmitglied Florian Post im Rahmen der Aktion Tür auf Film ab sowie den SZ-Redakteur und stellvertretenden Ressortleiter für Innenpolitik, Jan Heidtmann. Die beiden Gäste gaben den Studierenden zuerst einen Einblick in ihre tägliche Arbeit und stellten sich dann Nachfragen zu Themen aus ihrem Arbeitsbereich. Bei Florian Post drehten sich die Fragen um bildungspolitische Themen und um regenerative Energien. Auch beim Tag mit Jan Heidtmann waren die Ohren gespitzt ging es doch um die Rolle der Medien als vierte Macht im Staat, unabhängige Berichterstattung und Medienkompetenz. Evangelisches Haus für Kinder Messestadt Ost Mit Pauken und Trompeten haben die rund 90 Krippen- und Kindergartenkinder des Evangelischen Hauses für Kinder Messestadt Ost im Juni ihren neuen Musikraum eingeweiht. Der Anlass dafür: der Aktionstag Musik der Bayerischen Landeskoordinierungsstelle Musik. Dieser soll Musikangebote in Kindertageseinrichtungen und Schulen stärken und Kooperationen mit anderen Musikinteressierten schaffen. Die Kita in der Messestadt Ost ist schon seit mehreren Jahren dabei und in diesem Jahr hat das Team den Aktionstag gleich zu einer ganzen Projektwoche ausgeweitet: In den einzelnen Gruppen haben die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen mit den Kindern Instrumente aus Strohhalmen, Klopapierrollen und anderen Alltagsmaterialien gebastelt. Und einige Eltern und Mitarbeiterinnen haben ihre Instrumente im Kindergarten vorgestellt von der E-Gitarre bis zum Didgeridoo. Viele Eltern wünschen sich, dass ihre Kinder in der Kita über das Singen hinaus mehr mit Musik in Berührung kommen, sagt Einrichtungsleiterin Gabriele Ochse. Im neuen Musikraum gibt es unter anderem Xylophone, Glockenspiele, Klanghölzer, ein Keyboard und Trommeln. Die Instrumente sollen nicht in abgeschlossenen Schubladen schlummern, sondern frei zugänglich sein. Die Kinder können jetzt jeden Tag die Instrumente ausprobieren, ihnen Töne entlocken und sich in die Musik vertiefen, sagt Ochse. Dann macht es auch nichts aus, wenn es manchmal etwas schief klingt. Ein paar Wochen nach der Einweihung ist die Musikwerkstatt gut besucht. Die Kinder gehen vorsichtig mit den Instrumenten um, erzählt Ochse. Mittlerweile hat das Zimmer auch einen Namen. Die Vorschläge haben die Kinder gemacht und dann abgestimmt. Und treffender könnte der Gewinnername nicht sein: Bunte Musikwelt. Ich will Dich segnen und Du sollst ein Segen sein Ganz im Zeichen des göttlichen Zuspruchs stand der Gottesdienst Ende Juni, in dem Diakonin Margit te Brake in ihre neue Funktion als Abteilungsleiterin Kindertagesbetreuung eingeführt wurde. Der Segen bringe Klarheit, dass man nicht im eigenen Auftrag unterwegs ist, sagte sie in ihrer Ansprache: Gott ist letztlich Auftraggeber für alles, was wir tun. Sein Segen sei Zuspruch und Verheißung zugleich. Elisabeth Peterhoff, Älteste der Rummelsberger Diakoninnengemeinschaft und langjährige Wegbegleiterin von te Brake, beschrieb sie als engagierte Diakonin, die von allen sehr geschätzt sei. Zudem sei sie wissbegierig ohne Ende in Bezug auf diakonisch-theologische Fragestellungen; in ihrer Personalakte stünden allein gut anderthalb Seiten über Fort- und Weiterbildungen. Die Gemeinschaft traut Dir diese neue Aufgabe zu und freut sich für Dich. Vorstand Günther Bauer machte sich in seiner Ansprache Gedanken über das Wesen göttlichen Segens: Wieviel Segen braucht man in seinem Leben? Mit welchem Maß misst man ihn? Wie lange wirkt er? Macht es einen Unterschied, wer ihn spendet? Und er gab auch gleich die Antworten auf diese Fragen: Der Segen Gottes habe kein Verfallsdatum und es gibt auch keinen unterschiedlichen Wert; er wirke allein dadurch, dass ihm etwas zugetraut wird. Bauer wörtlich: Man wird den Segen Gottes nie messen, für ihn Benchmarks aufstellen oder vergleichen können. Man muss spüren, dass er einem guttut. Gesegnet wurden bei dem Gottesdienst auch zahlreiche Mitarbeitende aus den Kindertagesstätten und der Fachakademie für Sozialpädagogik. Denn auch viel Segen macht harte, fachlich qualifizierte Arbeit keineswegs überflüssig Klaus Honigschnabel / Foto: Oliver Bodmer Fachakademie für Sozialpädagogik bekommt dringend benötigte neue Räume in der Birkerstraße Innere Mission investiert in die Erzieher-Ausbildung Sie ist noch keine zehn Jahre alt und platzt schon aus allen Nähten: Die Evangelische Fachakademie für Sozialpädagogik der Inneren Mission bekommt ein dringend benötigtes neues Schulgebäude. Und damit mehr Platz für ihre vielfältigen Ausbildungsangebote für Erzieherinnen und Erzieher, zu denen auch das Modellprojekt Optiprax gehört. Der Bauantrag für das neue Gebäude ist eingereicht. Wenn alles nach Plan läuft, soll bereits mit Beginn des Schuljahres 2018/19 der Unterricht in den neuen Räumen in der Birkerstraße 19 stattfinden. Pünktlich zum zehnjährigen Jubiläum der Fachakademie. Bevor das neue Gebäude errichtet werden kann, muss allerdings ein Teil des dort bestehenden Altbaus, in dem bislang die Evangelische Jugend ihr Zuhause hatte, zurückgebaut werden. Das Vorderhaus bleibt unverändert stehen und dient als Büro- und Wohngebäude; in dem rückwärtigen Baukörper sind die künftigen Schul- und Übungsräume untergebracht. Insgesamt stehen dann Quadratmeter Fläche zur Verfügung; es gibt eine große Aula für Theateraufführungen und Feste, spezielle Fachräume für Kunst und Werken, Musik- und Medienpädagogik sowie sechs Unterrichtsräume. Insgesamt befinden sich an der Fachakademie derzeit 170 Studierende in unterschiedlichen Ausbildungskursen. Schulleiter Michael Roth wartet schon jetzt sehnsüchtig darauf, endlich die neuen Räume in Beschlag nehmen zu dürfen: Wir platzen hier in der Landshuter Allee aus allen Nähten und das, obwohl wir in den vergangenen Jahren immer mehr Räume zusätzlich angemietet haben. Dies sei nun nicht mehr möglich; außerdem biete der Neubau die einmalige Chance, gezielt für den spezifischen Bedarf zu planen. Vom Schuljahr 2018/19 an sollen die Ausbildungsangebote zudem auch zweizügig erfolgen; bislang ist jeweils nur eine Erzieher- Klasse pro Ausbildungsjahr möglich. Der Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern ist riesengroß, konstatiert Günther Bauer, Vorstand der Inneren Mission. Da allenthalben ein starker Mangel an qualifiziertem Fachpersonal herrsche, habe man sich entschlossen, die Ausbildung selber in die Hand zu nehmen. Auch wenn das einiges an Geld kostet; diese Mittel sind sehr gut investiert, weil sie die Zukunft im Blick haben. Die Kosten für den Neubau belaufen sich auf insgesamt rund vier Millionen Euro; das gesamte Anwesen hat die Innere Mission auf Erbpacht für 60 Jahre vom Evangelischen Deka - natsbezirk übernommen. ho Projekt Krankenhaus und Unfälle im Evangelischen Kindergarten Feldmoching Ersthelfer von morgen Wie lege ich einen Verband an? Was ist die stabile Seitenlage? Was mache ich, wenn sich jemand wehtut? Wer Antworten auf diese Fragen haben will, kann sich an die Kinder im Evangelischen Kindergarten Feldmoching wenden. Früh übt sich, insbesondere wenn es um Erste Hilfe geht. Foto: Kindergarten Feldmoching Wenn die Natur nicht gleich um die Ecke ist, dann muss man sie einfach vors Haus holen. Das haben sich Team und Eltern des Evangelischen Hauses für Kinder Neuhausen gedacht und den Pflanzenclub ins Leben gerufen. Die Idee dahinter: Eltern kommen in die Einrichtung, bringen Blumen, Kräuter und andere Pflanzen mit und setzen sie gemeinsam mit den Kindern und dem Team in die Erde. So haben die Kinder die Möglichkeit, die Pflanzen von Anfang am beim Wachsen und Gedeihen zu erleben vom Samenkorn bis zur Frucht, sagt Einrichtungsleiterin Martina Havelka. Und deshalb fing die Gartenarbeit schon früh im Jahr an: Von zu Hause haben die Kinder Joghurtbecher mitgebracht, um darin zusammen mit den Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen kleine Denn diese haben sich in den vergangenen Monaten in einem Projekt intensiv mit dem Thema Krankenhaus und Unfälle beschäftigt. Der Anlass: Eine Erzieherin hatte sich den Arm gebrochen und die Kinder hatten viele Fragen dazu. Für uns war das eine gute Gelegenheit, die Kinder für Unfallgefahren zu sensibilisieren und sie mit einer Stresssituation wie einem Unfall vertrauter zu machen, sagt Einrichtungsleiterin Sofia Digkliou. Die Kinder haben erzählt, was sie schon alles zu dem Thema wissen. In den Gruppen haben sie mit Gips gearbeitet und sich angeschaut, was in einem Arztkoffer alles drin ist. Und sie haben sich dazu auch einen Experten von den Johannitern ins Haus geholt: Im Kurs Ersthelfer von morgen hat er allen Kindern ab fünf Jahren auf spielerische Art und Weise die wichtigsten Erste Hilfe-Maßnahmen beigebracht. In kleinen Rollenspielen übten sie zum Beispiel, wie man einen Notruf absetzt, Verletzte in die stabile Seitenlage bringt und sie so lange unterstützt, bis der Krankenwagen kommt. Und dann ging es an die Praxis: Sie bekamen Verbände und Pflaster und lernten, wie man damit Wunden versorgen kann. Unsere Kinder sind sehr stolz, dass sie jetzt wissen, wie sie anderen in Notsituationen helfen können, berichtet Sofia Digkliou. Und die Bestätigung haben sie auch ganz offiziell: Die Teilnehmenden wurden zum Abschluss des Kurses mit einer Urkunde als Ersthelfer von morgen ausgezeichnet. Isabel Hartmann Wer will fleißige Gärtner sehen? Der muss zum Pflanzenclub ins Haus für Kinder Neuhausen gehen. Fotos: Martina Havelka Pflanzenclub im Evangelischen Haus für Kinder Neuhausen Grüne Oase in der Stadt Kürbis,- Zucchini- und Radieschenpflänzchen vorzuziehen. Als diese groß genug waren, haben die Kinder sie in die Hochbeete gepflanzt und mit liebevoll gemalten Schildern markiert. An drei Tagen sind die Eltern dann zum Pflanzenclub ins Evangelische Haus für Kinder Neuhausen gekommen. Sie haben mit den Kindern zwei Beete angelegt und sich extra eine Bodenfräse ausgeliehen, um die Erde dafür aufzulockern. Andere brachten Unmengen von Blumen und Kräutern mit, um sie mit den Kindern in Töpfe und Kästen zu pflanzen. Die Eltern haben wirklich geschuftet, berichtet Martina Havelka. Das Ergebnis lässt sich sehen: Mittlerweile blühen vor dem Haus für Kinder Wildblumen, die ersten Erdbeeren und Kräuter haben die Kinder schon geerntet. Isabel Hartmann

11 Nr Seite 11 Super Stimmung, super Wetter: Beim ersten Münchner Kids-Cup waren rund 70 Jugendliche aus Jugendhilfeeinrichtungen dabei. Foto: Claus Schunk Unsere Mission: Fußball Bei schönstem Sommerwetter hatten sich auf dem Gelände der Anton Schrobenhauser-Stiftung kids to life in Unterhaching erstmalig Teams aus mehreren Münchner Jugendhilfeeinrichtungen eingefunden, um sich den Kids-Club- Pokal zu holen. 70 Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren kämpften in zehn Teams auf dem kleinen Feld um den Turniersieg. Zugelassen waren nur Schul- und Jugendhilfeteams sowie Freizeitspieler; gepfiffen haben Profi- Schiedsrichter. Gewonnen hat das Team AWO- Jugendhilfe im spannenden Elfmeterschießen gegen das Team der Zufluchtsräume aus der Naumburger Straße in Moosach. Nach der Siegerehrung ging es dann zum gemeinsamen Grillen und Feiern: Jede Einrichtung steuerte einen Beitrag für das Buffet bei. Mehrere Sponsoren hatten das Event mit Bar- oder Lebensmittelspenden unterstützt. Darunter auch die Firma von Uli Hoeneß, Präsident des FC Bayern München: Sie spendete 700 Nürnberger Bratwürstel aus Putenfleisch, die sich die jungen Fußballer schmecken ließen. Ausgerichtet wurde das internationale Turnier von der Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge der Inneren Mission in Moosach. Deren Leiterin Hanka Thiemeier zog eine positive Bilanz: Uns allen hat es großen Spaß gemacht, dieses Event zu organisieren, aber besonders gefreut hat uns, wie gut die Aktion bei den Kindern und Jugendlichen ankam. So eine sportliche Leistung im Team fördert einfach Selbstver - trauen und Selbstwertgefühl und stärkt die soziale Kompetenz. Für alle, die mitgemacht haben, war es ein großer Gewinn! Und Bar - bara Hathaway, Stiftungsleiterin von kids to life, ergänzt: Die Stimmung innerhalb der Teams und miteinander war super, das Wetter hat mitgemacht, es gab keine Verletzungen. Wir würden uns freuen, wenn wir das im nächsten Jahr wiederholen könnten. me Interkulturelle Akademie veranstaltet Fachtag Flüchtlings - kinder im deutschen Erziehungs- und Bildungssystem Wunderschönes Miteinander net die Kita ihre Türen nachmittags für die Flüchtlingsfamilien aus nahen Unterkünften. Beim gemeinsamen Basteln, Kochen, Feiern, Spielen oder Lesen können sie unter anderem die Kita kennenlernen, Kontakte knüpfen, Ängste abbauen und sich kulturell austauschen. Mit vielen Tipps aus der Praxis versorgte Schindlbeck die Teilnehmenden: So sei auch wichtig gewesen, Ängste und Vorbehalte der Mitarbeitenden vorab zu besprechen. Trauen Sie sich, gab sie den Zuhörenden mit. Wir haben ein wunderschönes Miteinander aufgebaut, das wir nicht mehr missen möchten. Einen Überblick über die verschiedenen Wege für geflüchtete Kinder und Jugendliche in das bayerische Schulsystem gab Franziska Messerschmidt vom Referat für Bildung und Sport. Diese reichen von den Vorkursen Deutsch für Kindergartenkinder über Übergangsklassen an Grund- und Mittelschulen und Plätzen für geflüchtete Schüler an einigen Realschulen und Gymnasien bis hin zu einer breiten Unterstützung bei der Berufsausbildung. Wie Refugio Flüchtlingseltern mit muttersprachlichen Elternseminaren in mehr als 30 Sprachen unterstützt, zeigte Farida Akthar, die bei Refugio das Projekt Eltern Aktiv leitet. Die Seminare sollen Eltern helfen, dass sie ihre eigenen Wertevorstellungen und die Erwartungen der hiesigen Gesellschaft erkennen und in Einklang bringen. Denn in den kollektivistischen Systemen des Nahen und des Mittleren Ostens übernähmen die Großfamilie und die Dorfgemeinschaft oft Aufgaben, die in Deutschland die Eltern erfüllen, zum Beispiel bei den Hausaufgaben zu helfen, berichtete die Sozialpädagogin. Die Kinder seien zudem oft zwischen zwei Wertesystemen zerrissen: In der Schule lernen sie:,stehe zu Deiner Meinung!. Zu Hause entscheiden dann Erwachsene über sie. Mit einer guten Beziehung zum Kind könne man viel erreichen das möchte Refugio den Eltern vermitteln. Ihre Erfahrungen und Fragen brachten die Teilnehmenden im Gespräch mit den Referentinnen in den anschließenden Workshops Schutzstelle der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen eröffnet Raum für Perspektiven geben Von Heilpädagogischen Tagesstätten über Wohngruppen bis hin zu Intensivpädagogischen Angeboten die Einrichtungen der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen haben eine große Bandbreite. Am 1. Juni ist eine weitere dazugekommen: eine Schutzstelle für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren; zuständig ist sie für die Landkreise Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, München und Starnberg. Bis zu acht Jungen und Mädchen können hier auf Zeit wohnen, wenn das Jugendamt oder die Polizei sie in Obhut genommen hat. Während es in der Stadt München mehrere Angebote dieser Art gibt, ist die neue Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen die erste in der Region. Die Jugendämter der sieben Landkreise sind auf uns mit dem Wunsch nach einer Schutzstelle zugegangen, sagt Ann-Katrin Lutschewitz, die zuständige Bereichsleiterin. Denn bisher mussten sie die Kinder und Jugendlichen oft in weit entfernten Schutzstellen unterbringen. Bedarf an dem neuen Angebot gibt es: Mittlerweile ist die Schutzstelle meist voll belegt, derzeit zu zwei Dritteln mit Jungen und zu einem Drittel mit Mädchen. Ein Großteil ist 14 oder 15 Jahre alt. Starke Auseinandersetzungen im Elternhaus sind laut Lutschewitz in den meisten Fällen der Grund, warum sie Schutz suchen. Manchmal seien die Eltern psychisch oder suchtkrank und die Kinder und Jugendlichen mit dieser Situation überfordert. Viele der Kinder und Jugendlichen sind über die Schulsozialarbeit zu uns gekommen oder haben selber Kontakt mit der Polizei aufgenommen, hat Lutschewitz festgestellt. Das zeigt, dass sie wissen, dass sie sich von außen Hilfe holen können und nicht in ihrer Situation verharren müssen. Für die Betreuung der Kinder und Jugendlichen haben sich Team leiterin Sabine Hammer und die anderen pädagogischen Fachkräfte Unterstützung und Knowhow bei der Jugendschutzstelle für Mädchen des Evangelischen Jugendhilfeverbunds geholt, die es seit mehr als 35 Jahren gibt. Bis zu drei Monaten bleiben die Jugendlichen in der Schutzstelle, in dieser Zeit findet ein sogenanntes Clearing statt. Die pädagogischen Fachkräfte betrachten gemeinsam mit dem Jugendamt, den Sorgeberechtigten und den Kindern und Jugendlichen die derzeitige Situation und versuchen die akute Krise zu bewältigen. Dazu gehören viele Gespräche, unter anderem auch mit dem psychologischen Fachdienst. Manchmal wird auch ein Kinder- oder Jugendpsychiater hinzugezogen. Der Schutz und die materielle und seelische Versorgung stehen in der Schutzstelle im Vordergrund, betont sie. Manche Eltern haben die Vorstellung, dass wir ihre Kinder in ein paar Wochen erziehen, sodass sie wieder funktionieren. Das sei weder das Ziel noch machbar bei all den Konflikten, die sich oft jahrelang entwickelt haben. Am Ende gibt das Team eine Empfehlung ab, welchen weiteren Weg es für die Schutzsuchenden am besten hält. Die finale Entscheidung trifft dann das Jugendamt mit den Sorgeberechtigten. So unterschiedlich wie die Probleme der Mädchen und Jungen sind, die in die Schutzstelle kommen, so individuell sind auch die Wege, die sie danach gehen: Manche kehren in ihre Familie zurück und werden dort von ambulanter Erziehungshilfe betreut. Einige ziehen zum anderen Elternteil, andere in Jugendwohngruppen. Das Wichtigste dabei: Die Kinder und Jugendlichen sollen an einen festen Meist voll belegt ist die neue Schutzstelle der Evangelischen Kinder- und Jugendhilfe Feldkirchen. Foto: Erol Gurian und sicheren Ort kommen, an dem sie wieder Wurzeln schlagen können, sagt Lutschewitz. isa Die Schutzstelle ist rund um die Uhr erreichbar unter Telefon 089 / oder 0175 / Die Integration von geflüchteten Kindern und Jugendlichen in Kitas und Schulen stand im Mittelpunkt des Fachtags der IKA. Foto: Patrick Wehner Wie können wir geflüchtete Kinder und Jugendliche gut in Kindergärten und Schulen integrieren? Auf welche Herausforderungen stoßen sie, ihre Eltern und pädagogische Fachkräfte? Und welche Lösungen haben sich in der Praxis bewährt? Um Fragen wie diese drehte sich der Fachtag Flüchtlingskinder im deutschen Erziehungs- und Bildungssystem, den die Interkulturelle Akademie (IKA) der Inneren Mission im Mai veranstaltete. Referentin Elke Schindlbeck, Leiterin des Städtischen Kindergartens am Ravensburger Ring, stellte das niedrigschwellige Projekt Drop in vor: Einmal in der Woche öff- ein. Erfolgreiche Beispiele aus der Praxis sammelte die Gruppe Flüchtlingskinder in Kindertageseinrichtungen : zum Beispiel gemeinsam kochen mit den Eltern, die Eltern mit ihren Stärken beteiligen, Bezugspunkte zu ihrer Heimat schaffen, Ehrenamtliche einsetzen und der Kurs Mama lernt Deutsch. Manche Eltern könnten Angebote mit festen Zeiten nicht einhalten und ihren Kindern keine Grenzen setzen diese Herausforderungen schlüsselten die Teilnehmenden des Workshops Arbeit mit Flüchtlingseltern auf. Viel Info zu geben und zu erklären habe sich dabei bewährt ebenso wie Angebote für Eltern; das pädagogische Fachpersonal wünschte sich unter anderem Dolmetscher und mehr Infos über andere Kulturen. Die Sprachbarriere empfanden die Teilnehmenden beim Work shop zu Integration in der Schule als die größte Herausforderung sowohl in der Elternarbeit als auch bei der Hausaufgabenbetreuung. Ausbau der Ganztagsangebote, Integration nach Schulende, mehr Dolmetscher und Personal sowie die Vernetzung der Akteure waren nur einige ihrer Lösungsansätze. Neben der fachlichen Arbeit in den Arbeitsgruppen bot der Fachtag die seltene Gelegenheit, dass Fachkräfte über die Grenzen von Kitas, Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen, Unterkünften und Behörden hinweg miteinander ins Gespräch kamen über Kinder, die als Flüchtlingskinder besonderen Unterstützungsbedarf haben, resümierte Gudrun Blänsdorf von der Interkulturellen Akademie. Isabel Hartmann

12 Seite 12 Nr Der Integrationskurs 2016/17 in seinem Klassenzimmer im Treffpunkt Familie International. Stehend (v.l.n.r.): Hamdia (Togo), Alaa (Irak), Sidra (Pakistan), Natiya (Griechenland), Valentina (Ukraine), Pau Lan (Malaysia), Lehrerin Dagmara Zorn, Amal (Irak), Rosa (Tschetschenien), Sabah (Irak). Sitzend (v.l.n.r.): Suzana (Bosnien), Maria (Kolumbien), Stella (Griechenland), Nazarin (Irak), Kanyakorn (Thailand). Foto: Sigi Jantz Christine Ulrich begleitete für den Münchner Merkur ein Jahr lang einen Integrationskurs im Treffam Die Grammatik des Lebens Der, die oder das Mineralwasser? In München pauken jährlich tausende Ausländer in Integrationskursen. Es geht um Grammatik und um Politik. Wir waren dabei und haben gesehen, welche Fortschritte in einem Jahr möglich sind und was die Frauen nach der Prüfung machen wollen. Am Anfang waren die Wörter. Die Verkäuferin ist freundlich, sagt die Lehrerin. Was bedeutet,freundlich?, fragt sie. Hamdia aus Togo überlegt und sagt: Freundlich bedeutet: gute Frau. Alle Teilnehmerinnen des Integrationskurses lachen über diese sympathische Erklärung. Das war im Mai 2016, die Stimmung war gut im Treffpunkt Familie International, kurz Treffam, an der Tübinger Straße in Sendling-Westpark. Seither sind 900 Kursstunden vergangen. Im Juni 2017 ist die Stimmung immer noch gut, wenn auch angespannt: Demnächst finden die Deutschprüfungen statt, die den Teilnehmerinnen das ersehnte Zertifikat bescheren sollen. Hauptstadt des Willkommens Treffam ist eine dieser Einrichtungen, die Münchens Ruf als Willkommenshauptstadt festigen. Ein Knotenpunkt im dichten Netz, das Zuwanderer auffängt und ihr neues Leben abfedert. Treffam, das die Innere Mission betreibt und die Stadt finanziell fördert, entstand 1981 als türkisch-griechisches Mütterzentrum. Heute hat es viele Angebote wie Müttercafé oder Migrationsberatung und Integrationskurse. Die Besonderheit: Während Mama Deutsch lernt, werden die null- bis sechsjährigen Kinder betreut. Eine Rarität in München. So treffen sich hier Mütter aus allen Ländern mit vielerlei Migrationsund Bildungshintergründen. Und alle lernen erst mal, was man im Supermarkt einkaufen kann. Trotz der entspannten Lernsituation ist kaum vorstellbar, wie sich diese schwere Sprache in einem Jahr so gut lernen lässt, dass man damit nicht nur einkaufen, sondern auch arbeiten gehen kann. Im Mai 2016 scheitern viele Frauen bereits an der Frage, ob es der, die, das oder ein Mineralwasser heißt. Bundesweit falle fast jeder zweite Zuwanderer durch die Deutschprüfung, berichtete jüngst der Deutschlandfunk, wobei er sich auf Angaben des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) bezog. Das Bamf finanziert und beaufsichtigt die Kurse, die von örtlichen Bildungsträgern durchgeführt werden. Teilnahmeberechtigt sind Ausländer mit Bleibeperspektive, teilweise müssen sie einen Betrag zuzahlen. Ziel der Frauen: ein B1-Zertifikat. Dieses ist beispielsweise eine Voraussetzung für ein dauerhaftes Bleiberecht. Doch für vieles reicht B1 noch nicht: Damit kann man verstehen, wie eine Bewerbung aufgebaut ist, sagt Treffam-Leiterin Sandra Ebert. Um eine zu schreiben, braucht es meist noch einen Kurs für das Niveau B2. Diese seien sehr gefragt. Treffam würde gern einen mit Kinderbetreuung anbieten, doch das Ausschreibungsverfahren des Bamf ist kompliziert. Im Juni 2017 ist nach 600 Stunden Deutsch nun der Orientierungskurs dran: deutsche Politik, westliche Werte. Die meisten Frauen sind dabeigeblieben. Dieselben, die sich vor einem Jahr mit einfachsten Dialogen abmühten, dis - kutieren jetzt über Grundrechte: Gibt es Freizügigkeit nur mit deutschem Pass?, fragt Natiya aus Griechenland. Nein, entscheidend sei der Aufenthaltsstatus, sagt Lehrerin Dagmara Zorn. Dann fragt sie, ob es Religionsfreiheit auch im Irak gebe: Ja, beteuert Nazarin, es gibt keine Diskriminierung wegen Religion. IS, der Islamische Staat, ist etwas anderes. Darüber, dass hierzulande niemand wegen seiner Herkunft benachteiligt werden dürfe, haben sie im Kurs öfter gesprochen, sagt Dagmara Zorn. Es gehe nicht um rechtliche Begriffe, sondern darum, Zusammenhänge zu verstehen. Etwa zwei Drittel ihrer Kursteilnehmerinnen bestehen die Prüfung; die schriftlichen Tests sind bundeseinheitlich. Und was machen die, die durchfallen? Manche wiederholten die Prüfung, sagt Zorn, andere tauchten nicht mehr auf. Pläne für die Zukunft Und was wollen die Kursteilnehmerinnen in Zukunft machen? Einige sagen: B1 schaffen und dann mal sehen. Andere haben klare Vorstellungen: Ich will als Apothekerin arbeiten, sagt Natiya. Suzana aus Bosnien möchte sich zur Kinderpflegerin ausbilden lassen. Sabah aus dem Irak ist Schneiderin, Kanyakorn aus Thailand hat ein Kosmetikgeschäft geführt, Pau Lan aus Malaysia sagt: Hauptsache arbeiten. Und dann reden sie sich die Köpfe heiß: Was sie an München mögen oder nicht verstehen. Viele Leute sind komisch, ein bisschen kalt, sagt Natiya. Sie drücken ihre Gefühle nicht aus. Befremdlich findet sie, Socken in Sandalen zu tragen. Pünktlichkeit ist stressig, aber gut, sagt Suzana. Und Stella findet gut, dass Frau und Frau oder Mann und Mann hier Hand in Hand gehen können. Oder mit blauen Haaren. Das ist alles erlaubt, das ist gut. Ein gutes Stück Grammatik des deutschen Lebens haben sie auch ohne Kurs längst verstanden. Christine Ulrich Infos aus erster Hand für Sozialstaatssekretär Johannes Hintersberger Gelingende Integration geht nicht von heute auf morgen Bei einem Besuch in der Bayernkaserne informierte sich Staatssekretär Johannes Hintersberger aus dem Bayerischen Sozialministerium über die aktuelle Lage der Flüchtlingsarbeit und insbesondere über die Finanzierungsprobleme der Asylsozialberatung. Kernpunkt sei die bayernweit einheitliche Regelung, wonach der Freistaat einem Träger der Asylsozialarbeit derzeit nicht mehr als 80 Prozent der Kosten erstatten kann außer es handle sich um eine Modellkommune wie etwa im Falle der bayerischen Landeshauptstadt. Dort könne die komplette Finanzierung durch die Kommune erfolgen, die die staatlichen Mittel aufstockt. Dies entlastet natürlich die sozialen Träger, die beispielsweise bei Angeboten im Landkreis München oder benachbarten Landkreisen die Differenz selber aufbringen müssen. Erschwerend komme hinzu, dass die derzeitige Regelung mit den Modellkommunen Ende dieses Jahres auslaufe, so Andrea Betz, Leiterin der Abteilung Hilfen für Flüchtlinge, Migration und Integration: Verliert München diesen Status, dann gibt das ab dem 1. Januar 2018 eine Reihe von Problemen. Da die Inneren Mission ihren Eigenmitteleinsatz nicht erhöhen kann, müssten Stellen gestrichen werden und die Betreuungsqualität würde sich deutlich verschlechtern. Unbetreute Unterkünfte und betriebsbedingte Kündigungen wären nicht auszuschließen: Um diese negativen Folgen zu vermeiden, müsste der Staat die Personalkostenfinanzierung vollständig übernehmen oder auf mindestens 90 Prozent der Bruttopersonalkos - ten aufstocken. Hintersberger bedankte sich für die Möglichkeit, sich vor Ort ein eigenes Bild der Lage zu machen und versicherte gleichzeitig, dass der Freistaat zur subsidiären Aufgabenteilung stehe. 80 Prozent der Personalkosten übernimmt der Freistaat; damit haben alle Anbieter der Flüchtlingsarbeit eine klare Planungsgrundlage. Wenn ein Träger dann zudem Spenden einwerbe, könne er die behalten auch wenn damit mehr als 100 Prozent der Kosten abgedeckt würden. Da werden wir nicht mit einem überspitzen Bleistift alles hinund herrechnen. Multiprofessionelle Teams Ob die fehlenden 20 Prozent durch Spenden beigebracht würden oder aus kommunalen Fördermitteln stammten, sei ihm letztlich egal. Als weitere Möglichkeit brachte der Staatssekretär auch Überlegungen ins Spiel, die Regelung mit den Modellkommunen einfach zu verlängern. Er sagte zu, diesen Weg gerne zu prüfen. Generell sei es Linie des Ministeriums, dass für Menschen mit Bleibechancen die geeigneten Integrationsmaßnahmen zu erschließen seien. Dazu sei es auch nötig, einmal die bisherige Aufteilung in Migrationserst- und Asylsozialberatung zu überdenken. Sinnvoller sei vielmehr eine durchgehende Beratung, denn eine gelingende Integration geht nicht von heute auf morgen. Günther Bauer, Vorstand der Inneren Mission, berichtete von guten Erfahrungen mit multiprofessionellen Teams. Wenn denn alles künftig unter einem Haushaltstitel stattfinden solle, dürfe es aber zu keiner Verschlechterung der Förderung kommen. ho Auch am Lighthouse Welcome Center informierte sich Staatssekretär Johannes Hintersberger (r.) über die Arbeit des Teams. Foto: Oliver Bodmer Kurz gemeldet Fachstelle Volunteering/ Ehrenamt Was wäre unsere Gesellschaft ohne das ehrenamtliche Engagement der Menschen? Alleine bei der Inneren Mission München sind regelmäßig mehr als Ehramtliche und davon alleine 650 in der Flüchtlingshilfe tätig. Sie organisieren Ausflüge zu Museen, ermöglichen Besuche von Konzerten und Sportveranstaltungen oder helfen bei Hausaufgaben und geben Sprachkurse. Und immer wieder taucht ein Name auf: Serena Widmann. Ihr Engagement ist so umfangreich, dass sie Anfang April nach Berlin zu Bundeskanzlerin Angela eingeladen wurde, um an der Ehrung der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe teilzunehmen. Zu Beginn der Podiumsdiskussion dankte Angela Merkel den rund 140 Ehrenamtlichen für ihren Einsatz: Sie haben Vieles auf die Beine gestellt, was der Staat nicht alleine hinbekommen hätte, sagte sie.

13 Nr Seite 13 Die Lebensbedingungen in Rumänien sind alles andere als rosig. Viele Menschen suchen deshalb im Westen ihr Glück. Foto: Constanze Söllner-Schaar Bei einer Reise nach Rumänien erlebt eine Münchner Delegation, warum viele Menschen ihr Land verlassen Unter den Isarbrücken ist es fast kuschliger Diese Reise wird Alexandra Gaßmann so schnell nicht vergessen. Dass es in Europa so unfassbar bittere Armut gibt, hätte ich mir nicht vorstellen können, sagt die CSU-Stadträtin. Und auch die anderen Teilnehmer sind sichtlich beeindruckt: Kontrastreiche Erfahrungen, beeindruckende Begegnungen, bunt und mutig, mit neugierigen Augen hin, mit offenem Herzen zurück das sind nur ein paar der Eindrücke der 25- köpfigen Gruppe, die Anfang Mai drei Tage in Rumänien die Landkreise Argeș, Brașov (Kronstadt) und Covasna besucht hatte. Zusammen mit dem Evangelischen Hilfswerk, das die Reise im Auftrag des Sozialreferats der Landeshauptstadt München organisiert hatte, versuchten die Stadträte sowie Vertreter der Stadtverwaltung und weiterer Wohlfahrtsverbände, die Spuren der Menschen nachzuverfolgen, die seit einigen Jahren im Zuge der europäischen Arbeitnehmerfreizügigkeit nach München kommen. Und die auf der Suche nach einer besseren Zukunft dann in den Kälteschutzräumen der Stadt und in Beratungsstellen wie Schiller 25 landen. Mehr als ein Viertel der Menschen, die im Kälteschutz Hilfe suchen, stammt aus Rumänien, hat das Evangelische Hilfswerk ermittelt. Viele von ihnen sind Roma oder gehören zur ungarisch-sprechenden Minderheit; teilweise leben sie in ärmlichsten Verhältnissen. Keine Chance für Roma-Kinder Beim Besuch der Dörfer sei sehr schnell klar geworden, warum die Menschen Rumänien verlassen, sagt Anton Auer, Bereichsleiter beim Evangelischen Hilfswerk: Das sind teilweise Slums; die Häuser sind verfallen, die ungepflasterten Wege überschwemmt, es gibt oft keine Kanalisation und keinen Strom. Die Diskriminierung gegen Roma sei zudem überall spürbar gewesen: Sie bekommen keine Arbeit, weil sie keiner einstellen will. Daher müsse der Fokus von möglichen Unterstützungsangeboten auf Bildung und Beschäftigung liegen. Doch schon bei der Schule hapere es. Zwar besteht Schulpflicht bis zur 8. Klasse durchgesetzt werde sie aber nicht. Gerade wenn die nächste Schule etwas weiter weg ist, haben viele Roma- Kinder oft keine Chance, hinzukommen. 850 Kilometer hat die Münchner Delegation in den drei Tagen zurückgelegt. Die Teilnehmer sprachen mit Regierungsvertretern, Bürgermeistern und Trägern sozialer Einrichtungen, die versuchen, die Situation vor Ort zu verbessern. Dennoch leben viele Menschen am Existenzminimum, soziale Hilfe vom Staat gibt es kaum. Da geht es den Menschen deutlich besser, wenn sie hier bei uns betteln gehen oder als Tagelöhner arbeiten, sagt Alexandra Gaßmann. Vielen Münchnern wäre es eh lieber, die Menschen gingen zurück in ihre Heimat. Und obwohl die Stadt sogar die Rückfahrtickets bezahlt, bleiben die meisten. Wenn man sieht, wie sie in ihrer Heimat leben, versteht man auch, warum, sagt Alexandra Gaßmann. Verglichen mit den Hütten, die oft nur notdürftig verschlossen sind mit Plastikplanen und das bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad im Winter sei es ja unter den Isarbrücken fast noch kuschliger. Vielversprechende Projekte Auch einige vielversprechende Projekte hat die Gruppe besucht; hier tragen Spenden oder EU-Mittel dazu bei, dass eine hervorragende Arbeit geleistet wird. Unter anderem gebe es ein Zentrum für Berufsorientierung und -förderung, ein spezielles Roma-Projekt der Caritas und eine Werkstatt, in der nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe Fenster für die Häuser der umliegenden Dörfer gebaut werden. Das Problem: Es gibt davon noch viel zu wenige. Daran kann auch die Münchner Delegation erst mal nichts ändern. Dennoch hat sich die Studienreise mit ihren sehr widersprüchlichen Eindrücken nach Ansicht aller gelohnt: Ich sehe die Bettler bei uns jetzt mit anderen Augen, sagt beispielsweise SPD- Stadträtin Constanze Söllner- Schaar. Die anstehenden Probleme könne München jedoch nicht alleine lösen; dazu bedürfe es EU-weiter Anstrengungen. Schließlich ist Rumänien auch schon seit zehn Jahren Mitglied in der Europäischen Union. Schlechte Infrastruktur Und Stadtrat Christian Müller ist dankbar, dass er innerhalb kurzer Zeit einen umfassenden Eindruck von den sozialen und politischen Problemen des Landes im Umgang mit benachteiligten Minderheiten bekommen hat. Leider kommt zu den familiären Gegebenheiten die schlechte Infrastruktur in den Dörfern sowie manchmal auch noch der Unwille örtlicher Behörden. Andreea Untaru, die aus Rumänien stammende Leiterin von Schiller 25, hofft, dass wir die bei der Reise entstandenen Ideen weiterentwickeln können. Unter anderem will man Kontakt halten zu den Behörden und sozialen Trägern in Rumänien auch um bei Rückkehrberatungen Ansprechpartner dort im Land zu haben. Das erste Ziel sei jedoch erreicht: Wir haben sehr konkrete Aspekte der EU-Migration kennengelernt, die weit über die allgemeine Perspektive, die bekannten Klischees oder auch über nackten Zahlen hinausgingen. Bei einem Nachtreffen soll jetzt diskutiert werden, wie die Stadt München den Menschen in Rumänien konkret helfen kann. Doris Richter Das Münchner Kälteschutzprogramm hat im vergangenen Winter rund Personen einen Schlafplatz geboten Wer dort Hilfe sucht, bekommt auch Hilfe Nach sechs Monaten ist das Kälteschutzprogramm 2016/17 der Landeshauptstadt München für diese Kälteperiode Ende April zu Ende gegangen. In 181 Nächten haben volljährige Personen genau Nächte im Haus 12 auf dem Gelände der ehemaligen Bayernkaserne verbracht. Rund die Hälfte der Personen kam aus Rumänien und Bulgarien, fünf Prozent aus Italien und elf Prozent waren deutsche Staatsangehörige. Gut die Hälfte der Personen übernachteten höchstens neun Nächte am Stück; ein Viertel allerdings auch länger als einen Monat; Spitzenbelegung war in einigen Februarnächten mit rund 510 Personen. Maximal könnten im Kälteschutz in der Bayernkaserne, der heuer zum fünften Mal stattfand, rund 850 Menschen untergebracht werden. Erstmals konnten die Betten auch bis Ende April genutzt werden; der Münchner Stadt - rat hatte diese Verlängerung beschlossen. Jede Zahl ist ein Schicksal Andreea Untaru, die mit ihrem Team in der Beratungsstelle Schiller 25 die Einweisungen vornimmt, sagte bei einer Pressekonferenz, hinter jeder Ziffer stehe ein Schicksal: Das sind Lebensgeschichten, die zum Teil sehr dramatisch sind, und mit denen wir Sozialpädagogen jeden Tag zu tun haben. Die meisten Beratungsgespräche kreisten um das Thema Arbeit. Manchmal gebe es aber aufgrund fehlender Sprachkenntnisse und Ausbildung kaum Perspektiven für die Arbeitsmigranten; dann sei es auch angezeigt, zur Rückkehr ins Heimatland zu raten. Rudolf Stummvoll, Leiter des städtischen Amtes für Wohnen Petra Reiter (m.), Gattin des Münchner Oberbürgermeisters und Schirmherrin des Netzwerks Wohnungslosenhilfe, machte sich einen persönlichen Eindruck von der Arbeit im Schiller 25. Auch der Diakonische Rat Bayerns, der erstmals in München tagte, zeigte sich bei seinem Besuch Ende Juni begeistert von der Arbeit der Beratungsstelle. Foto: Oliver Bodmer und Migration, bezeichnete den Kälteschutz als ein niedrigschwelliges, humanitäres Angebot. Die Idee sei nach fünf Jahren aus München nicht mehr wegzudenken. Politischer Wille des Stadtrates sei es, dass in der bayerischen Landeshauptstadt niemand auf der Straße erfrieren soll. Dieses Ziel werde durch den Kälteschutz gewährleistet auch wenn die Menschen keinen Rechtsanspruch auf Unterbringung haben. Stummvoll: Die Leute waren einfach da und wir mussten uns was Neues ausdenken, um das Problem zu lösen. Hinsichtlich der Zukunft des Hauses auf dem Gelände der Bayernkaserne, das demnächst bebaut werden soll, sei er jedoch grundgelassen : Bis zum Jahr 2021/22 sei die Unterbringung hier gesichert und auch für danach gibt es einen Weg. Es geht ums nackte Überleben Für das Netzwerk Wohnungslosenhilfe lobte Schirmherrin Petra Reiter die Arbeit im Kälteschutz: Wer dort Hilfe sucht, bekommt auch Hilfe; professioneller geht es nicht. Reiter plädierte jedoch dafür, dass der Einweisungsschein zugleich auch eine Freifahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ermöglichen sollte. Die Leute sollten auf legalem Weg hierher kommen können und nicht als Schwarzfahrer kriminalisiert werden. Gordon Bürk, Geschäftsführer des Evangelischen Hilfswerks, das den Kälteschutz im Auftrag der Stadt betreibt, zeigte demonstrativ das kleine Päckchen mit Decke, Laken und ein paar Blatt Klopapier, das es im Kälteschutz gibt. Das hier ist keine Luxusherberge; hier geht es ums nackte Überle- ben. Das Münchner Angebot sei in der Bundesrepublik einzigartig: Es gibt kein vergleichbares Sys - tem. Zugleich wies Bürk darauf hin, dass es in den Herkunftsländern anhaltende wirtschaftliche und politische Probleme gibt; Armutsmigranten werde es also sicher noch länger geben. Die Menschen gehen dorthin, wo sie sich Arbeit und Hilfe erhoffen. Seit dem Ende der Null-Grad- Grenze vor drei Jahren ist die Zahl der volljährigen Kälteschutzbesucher mit rund Personen nahezu gleich geblieben. Im Schnitt haben in dieser Zeit durchschnittlich pro Nacht gut 300 Leute im Kälteschutz geschlafen. Die Landeshauptstadt finanziert das Programm mit rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr. Klaus Honigschnabel Euro für MVV-Tickets Petra Reiter, Schirmherrin des Münchner Netzwerks Wohnungslosenhilfe, hat eine Spende in Höhe von Euro von der Stiftung Wir helfen München an das Beratungszentrum Schiller 25 vermittelt. Mit diesem Betrag sollen ausschließlich Fahrkarten angeschafft werden, um einem Teil der Nutzer des Kälteschutzes die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Bayerkaserne zu ermöglichen. Der Münchner Stadtrat will dieses Problem demnächst grundsätzlich angehen.

14 Seite 14 Nr Münchner Bahnhofsmission wird heuer 120 Jahre alt Hoffnung geben, wo Menschen leben Wer vor gut einem Jahrhundert zur Münchner Bahnhofsmission wollte, musste sich erst einmal für eine von vier Türen entscheiden: Denn die vier Eingänge der Bara - cke am Holzkirchner Bahnhof waren damals streng nach Konfessionen und Geschlechtern getrennt. Genau 120 Jahre alt wird die Münchner Bahnhofsmission in diesem Jahr: 1897 eröffnete der Verein Freundinnen junger Mädchen die Evangelische Bahnhofsmission; die Frauen des Marianischen Mädchenschutzvereins begannen mit dem Betrieb der Katholischen Bahnhofsmission. Im Mittelpunkt der Arbeit stand anfangs der Schutz junger Mädchen. Aufgrund der Industrialisierung kamen immer mehr von ihnen in die Stadt; sie wurden schon am Bahnhof oder bereits in den Zügen angesprochen und erhielten unseriöse Angebote in Gastronomie, Fabriken oder Prostitution. Vielfältiges Angebot Ökumenische Zusammenarbeit fand auch damals schon statt; heute arbeiten die beiden Träger, das Evangelische Hilfswerk und IN VIA München, eng zusammen: Es gibt einen gemeinsamen Eingang, die Leiterinnen der Evangelischen und der Katholischen Bahnhofsmission teilen sich ein Büro. Und das Angebot hat sich an die Bedürfnisse der Zeit angepasst und ist vielfältiger geworden: Nach den beiden Weltkriegen kümmerten sich die Mitarbeitenden um Flüchtlinge, Vertriebene und zurückkehrende Soldaten und teilten Essen an Bedürftige aus. Ab den 60er-Jahren kamen Reisehilfen für ältere Menschen dazu. Gut 20 Jahre später suchten immer mehr Arbeitslose, Asylbewerber und Aussiedler um Hilfe. Heute finden in der Bahnhofsmission an 365 Tagen im Jahr unter anderem Obdachlose, Flüchtlinge, psychisch Kranke und Menschen auf der Durchreise rund um die Uhr Hilfe oder Zuflucht. Hilfe für Menschen in Not Im vergangenen Jahr hatten die rund 150 haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden mehr als Kontakte zu Gästen, unter anderem bei der Ausgabe von Brot und Tee. Pro Tag führten sie im Durchschnitt um die 60 Beratungsgespräche insgesamt waren es 2016 fast Rund Kinder haben sie im Rahmen von Kids on tour beim Bahnfahren begleitet und etwa Mal beim Umsteigen geholfen. Außerdem bietet die Bahnhofsmission nachts einen Schutzraum für Frauen und Kinder. Hoffnung geben, wo Menschen leben das Motto des diesjährigen Tags der Bahnhofsmission im April gilt auch für die tägliche Arbeit: Als niedrigschwellige Beratungsstelle sind wir offen für alle und schicken niemanden weg, sondern versuchen mit den Hilfesuchenden die nächsten Schritte zu gehen, sagt Simone Slezak von der Evangelischen Bahnhofsmission. Generell seien die hilfesuchenden Menschen in letzter Zeit verzweifelter geworden; auch die Zahl der Fälle mit psychischen Auffälligkeiten habe zugenommen. Viele Menschen haben sehr komplexe und schwierige Lebensgeschichten; da ist es manchmal nicht einfach, Perspektiven aufzuzeigen, sagt Bettina Spahn, Leiterin der Katholischen Bahnhofsmission. Wir versuchen, nicht nur die Situation zu klären, sondern unterstützen im Einzelfall ganz konkret. Isabel Hartmann Hoffnung geben, wo Menschen leben unter diesem Motto stand in diesem Jahr der Tag der Bahnhofsmission: Für Kinder gab es eine Rallye durch den Hauptbahnhof, Mitarbeitende stellten ihre Arbeit vor. Foto: Jessica Wolf diakonia-modenschau im edlen Ambiente Große Bühne bei der Modenschau der diakonia zum zehnjährigen Jubiläum des Secondhand-Ladens stoffwechsel : Das Münchner Nationalmuseum mit seiner Säulenhalle bot einen würdigen Hintergrund zu den Kreationen, die die diakonia-models Ende März auf dem Catwalk präsentierten. Unter dem Motto we fashion gab es Mode zu sehen von den 20er-Jahren bis zu aktuellen Designs. In zehn Bildern zeigten sich die Damen und Herren mal ganz in hochzeitlichem Weiß und Schwarz, quietschbunt im Stil der 70er, betont lässig im Freizeit-Look oder ganz edel mit (Kunst)-Pelz und Federboa. Das Publikum war begeistert nicht zuletzt auch vom professionellen Styling, für das die Teams der Modeschule Norkauer und der Schöner Schulen unentgeltlich gesorgt hatten. Betriebsleiterin Julia Boiger: Wir haben Gutes von gestern gezeigt, sozusagen verborgene Schätzchen aus den Schränken geholt. ho / Foto: Marcus Schlaf diakonia möchte noch mehr Abgabestellen für Spenden anbieten Stellplätze für Textilcontainer gesucht! Spenden Sie ein bisschen Platz! mit diesem Aufruf geht diakonia derzeit in und um München auf die Suche nach weiteren Stellplätzen für ihre Altkleider-Container. Wir möchten es unseren Spendern so einfach wie möglich machen, ihre Textilspenden abzugeben, sagt Thomas Rosenberger, Betriebsleiter bei diakonia secondhand. Die diakonia hat die Genehmigung, in der Stadt München sowie in allen umliegenden Landkreisen Container aufzustellen. Etwa 1,2 Quadratmeter Platz braucht einer, der Stellplatz sollte auf privatem, Firmen- oder Gemeindegrund sein. Wichtig ist, dass er gut zugänglich ist, sagt Rosenberger, und möglichst gut mit dem Auto erreichbar, damit wir ihn entleeren können. Derzeit stehen schon mehr als 20 Container im Stadtgebiet München hauptsächlich bei evangelischen Kirchengemeinden und rund 100 Container in den Landkreisen München, Ebersberg, Rosenheim und Mühldorf. Den jüngs - ten Zuwachs habe die Container- Familie im April bekommen, erzählt Katrin Ritter von diakonia Soziale Aufgaben: Er steht am Pflegezentrum in Sendling. isa Wer Platz für einen Container hat, kann sich an Thomas Rosenberger wenden, unter oder rosenberger@diakonia.de. Für evangelische Einrichtungen ist Katrin Ritter unter 089/ oder ritter@diakonia.de die Ansprechpartnerin. Über das ganze Stadtgebiet und die Landkreise um München herum sind die Spendencontainer der diakonia verteilt. Eine aktuelle Übersicht über alle Standorte gibt es unter Impressum Diakonie Report Zeitung der Inneren Mission München Inhaber und Verleger: Innere Mission München Diakonie in München und Oberbayern e.v., Landshuter Allee 40, München Verantwortlicher Redakteur: Klaus Honigschnabel, Telefon: 089/ Redaktion: Isabel Hartmann, Klaus Honigschnabel Mitarbeit: Günther Bauer, Oliver Bodmer, Jenna Dallwitz, Markus Edelberg, Silvia Fella- Werner, Erol Gurian, Martina Havelka, Sigi Jantz, Sabine Keyser, Sabine Lindau, Ingrid Lughofer, Roland Rausch, Doris Richter, Marcus Schlaf Claus Schunk, Franziska Seliger, Constanze Söllner-Schaar, Georgine Treybal, Christine Ulrich, Patrick Wehner, Brigitta Wenninger, Jessica Wolf Satz: CreAktiv komma München GmbH, Fürstenrieder Straße 5, München Druck: Druckhaus Kastner, Wolnzach; gedruckt auf Papier mit 100 Prozent Recyclinganteil Erscheinungsweise: dreimal jährlich Aktuelle Druckauflage: Stück Spendenkonto: IBAN DE BIC HYVEDEMMXXX

15 Nr Seite 15 Neue Führungsstruktur bei der Augustinum Gruppe nach dem Ausscheiden von Prof. Dr. Markus Rückert Goldenes Kronenkreuz zum Abschied Knapp 30 Jahre lang stand Markus Rückert an der Spitze der Augustinum Gruppe; jetzt wurde der Sohn von Gründervater Georg Rückert mit Erreichen der Altersgrenze in den Ruhestand verabschiedet. Neuer Vorsitzender der Konzerngeschäftsführung ist seit 1. April Joachim Gengenbach. Mit dem personellen Wechsel an der Konzernspitze geht auch eine Veränderung in der Geschäftsführung der Muttergesellschaft einher. Das bisher aus zwei Personen bestehende Gremium wird auf fünf Mitglieder erweitert. Verantwortung tragen jetzt auch Matthias Heidler (für pädago - gische Einrichtungen), Anne Kremer-Hartmann (Pflegebereich) sowie Johannes Rückert (Wohnstifte). Bei der Verabschiedung des bisherigen Chefs Mitte Mai waren rund 350 Gäste aus allen gesellschaftlichen und kirchlichen Kreisen gekommen. Der bayerische Diakoniepräsident Michael Bammessel überreichte ihm das Goldene Kronenkreuz, die höchste Auszeichnung, die die Dia konie vergeben kann. Er würdigte Rückert (Foto) als eine markante Persönlichkeit, die gezeigt hat, dass sich unternehme - rische Ideen und diakonisches Handeln nicht ausschließen, sondern Grundlage für ein gesundes Wachstum sein können. Unter anderem wurde auf Rü - ckerts Initiative der Verband der diakonischen Dienstgeber (VdDD) gegründet, eine Art Arbeitgeberverband innerhalb der Diakonie in Deutschland, der sich insbesondere in den Fragen das Tarif- und Arbeitsrechts engagiert. Zudem habe sich Rückert engagiert für den Dritten Weg als Modell der diakonischen Tarif- und Arbeitsrechtssetzung eingesetzt. Diese Form des Interessensausgleichs zwischen Dienstnehmer und Dienstgeber sei im sozialen Bereich wegweisend, sagte der Diakoniepräsident. Der Vorstand der Inneren Mission München, Pfarrer Günther Bauer, würdigte Rückerts langjährigen Einsatz für die Diakonie so: Sie treten ein für die Freiheit der Diakonie zum Helfen. Einzige Voraussetzung diakonischer Hilfe sei, dass diese Hilfe qualifiziert ist und gewollt wird. Und weiter: Sie treten ein für ein Ethos der diakonischen Nächstenliebe und der damit verbundenen unternehmerischen Freiheit und Sie treten ein für eine zukunftsfähige, innovative, professionelle und ästhetische Form des Helfens. ho Immer in Netzwerken gedacht Im Fachbereich Offene Altenarbeit der Hilfe im Alter folgt die Sozialpädagogin Karin Joelsen auf Manfred Becker, der diesen Bereich knapp 13 Jahre lang verantwortet hatte. Günther Bauer, Vorstand der Inneren Mission, sagte bei der Verabschiedung in den Ruhestand, Becker habe während seiner Tätigkeit bei der Diakonie die Offene Altenhilfe maßgeblich mitentwickelt. Sie haben immer in Netzwerken gedacht und das auch umgesetzt, lobte der Geschäftsführer der Hilfe im Alter, Gerhard Prölß. Früh habe er in diesem Bereich EDV eingeführt und die Dienste interkulturell geöffnet. ho / Foto: Oliver Bodmer Persönlich Seit September vergangenen Jahres leitet Tania Redondo Rueda die Evangelische Kinderkrippe Ramersdorf. Bei der Inneren Mission arbeitet sie schon seit drei Jahren. In ihrem Heimatland Spanien hat sie sowohl ein Studium zur Erzieherin als auch zur Englischlehrerin absolviert und danach als Englisch- und Nachhilfelehrerin gearbeitet. Das war nicht meins, hat sie schnell festgestellt. Ich bin als Erzieherin glücklich. Da es in Spanien keine Stellen gab, hat sie den Schritt nach Deutschland gewagt. Die ersten Monate waren hart, weil ich Heimweh nach meiner Familie hatte, sagt sie. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Haus für Kinder in der Messestadt Ost hat sie in der Kinderkrippe Ramersdorf angefangen. Ich bin sehr froh, dass ich hier gelandet bin, sagt die 31-Jährige rückbli - ckend. Die damalige Leiterin Anna Gögelein habe ihr den Start erleichtert und ihr viel über die deutsche Pädagogik beigebracht. Denn die ist in manchen Bereichen ganz anders als in Spanien: Dort lernen Kinder im Kindergarten schon mit vier Jahren lesen und schreiben. Freiheit möchte Tania Redondo Rueda den zwölf Kindern zwischen neun Wochen und drei Jahren in der Ramersdorfer Einrichtung mitgeben. Und sie in ihrer Selbstständigkeit begleiten: Eine Erzieherin hat ihre Sachen gut gemacht, wenn das Kind sie nicht mehr braucht, findet sie. Deshalb orientiert sie sich bei den Angeboten und den Projekten auch stark an den Bedürfnissen und Interessen der Kinder. In München hat sich Tania Redondo Rueda mittlerweile gut eingelebt: Ich mag sogar den Schnee aber nicht so sehr die Kälte, sagt sie und lacht. In ihrer Freizeit geht sie gerne schwimmen und laufen und liest alles was ich in die Finger bekomme, am liebsten Bücher über die Weltgeschichte. Seit September 2016 leitet Sofia Digkliou den Evangelischen Kindergarten Feldmoching. Mich hat es schon immer fasziniert, wie kleine Kinder denken und lernen, sagt die gebürtige Griechin. Deshalb stand für sie schon früh fest: Sie wollte mehr über die kindliche Entwicklung wissen und Pädagogik studieren. Weil es in Griechenland nur ein Erzieher- oder Lehramtsstudium gibt, schrieb sie sich für Pädagogik an der Ludwig- Maximilians-Universität München ein mit Schwerpunkt auf der frühkindlichen Entwicklung. Nach dem Studium ging sie wieder zurück nach Thessaloniki auch um in der Nähe ihrer Familie zu sein und arbeitete unter anderem in einem Kindergarten. Weil mit der Krise die Jobs schwanden, suchte Sofia Digkliou nach einer Stelle in Deutschland. Sie ist eine der zwölf Erzieherinnen, die die Innere Mission München 2012 in Griechenland rekrutierte. Im Evangelischen Kindergarten im Lehel hat sie angefangen, nach einem Jahr übernahm sie dort die Leitung. Nach ihrer Elternzeit wechselte sie als Leiterin in den Evangelischen Kindergarten Feldmoching. Ein stabiles Team möchte die 36-Jährige dort aufbauen. Und dazu gehört für sie auch, dass die Mitarbeitenden viel Freiheit haben, sich einbringen können und Entscheidungen zusammen treffen. In diesem Jahr steht Interkulturalität im Mittelpunkt der Arbeit: Denn derzeit gehen viele Kinder mit Migrationshintergrund in die Einrichtung, das Team selbst kommt aus vier Nationen. Als Bereicherung empfindet sie die unterschiedlichen Perspektiven. Und manches aus Griechenland wünscht sie sich auch für Deutschland, zum Beispiel die höhere Wertschätzung für den Erzieher-Beruf: In Griechenland sei dieser sehr anerkannt, Erzieher werden wie Grundschullehrer bezahlt. In ihrer Freizeit macht Sofia Digkliou gerne Sport, fährt mit dem Fahrrad kleine Touren, schwimmt und macht Spaziergänge mit ihrer Familie. Seit Anfang April ist es sozusagen amtlich: Christian Zanke ist neuer Leiter des Evangelischen Alten- und Pflegeheims Friedrich- Meinzolt Haus in Dachau-Ost. Seit dem schweren Verkehrsunfall des bisherigen Heimleiters Thomas Wille hatte er diese Position lediglich kommissarisch innegehabt. Wohl fühlte sich Zanke in der Amperstadt von Anfang an: Die Herzlichkeit im Haus spüren alle, die hier hereinkommen. 144 Menschen wohnen hier, ein hundertköpfiges Team betreut sie. Als gelernter Krankenpfleger und Fachpfleger Psychiatrie machte der gebürtige Burgauer am Beruflichen Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft die Ausbildung zum Sozialwirt. Anschließend übernahm er bei verschiedenen Trägern zwischen Ulm, Augsburg und München Tätigkeiten als Pflegedienst- oder Heimleiter. Sehr oft bin ich als Krisenmanager eingesprungen, erinnert sich der 43-Jährige. Die Hilfe im Alter kennt er fast wie seine eigene Westen tasche: Vier Jahre lang war er als Assistent der Geschäftsführung tätig. Dass man gerade in Stresssituationen seinen Humor nicht verlieren darf, möchte er auch den Mitarbeitenden im Alten- und Pflegeheim Dachau vermitteln. Denn dort gibt es ebenfalls täglich neue Herausforderungen wie etwa den ständigen Wechsel der Bewohner. Zunehmend erreichen das Haus Anfragen von Menschen in akut palliativer Situation. Zanke will hier früher ansetzen. Wir wollen mit guter Qualität in der Beratung den Weg hierher erleichtern. Als größtes Zukunftsthema im Bereich der Pflege sieht er voller Sorge die wachsende Altersarmut. Zum Auftanken genießt Christian Zanke die Zeit mit seiner Familie und seinen Hunden und neuerdings auch seinen Schrebergarten oder ausgiebige Reisen in Irland. Neue Leiterin des Fachbereichs Offene Altenarbeit bei der Hilfe im Alter ist seit Anfang April Karin Joelsen. Die studierte Sozialpädagogin war bereits seit November 2015 für das Seminar für ehrenamtliche pflegerische Dienste in den Gemeinden zuständig, jetzt koordiniert sie den gesamten Bereich mit insgesamt 21 Mitarbeitenden. Ich bin in ein sehr gut funktionierendes Team eingebunden, sagt die 54-Jährige sichtlich erfreut. Zu ihren neuen Aufgaben gehört nun die Verantwortung für zahlreiche Angebote der Offenen Altenarbeit: die Beratungsstelle für alte Menschen, die Fachstelle für pflegende Angehörige, das Seminar für mehrsprachige Helferinnen und Helfer, das Seminar für ehrenamtliche pflegerische Dienste in den Gemeinden sowie das Alten- und Service-Zentrum in Haidhausen und das Integrierte Wohnen in Nymphenburg. Karin Joelsen wuchs in München auf, studierte dann Sozialpädagogik an der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Nach ihrem Studium war sie in der Evangelischen Jugend tätig zuerst sieben Jahre lang in Aschaffenburg und von 1993 an in Thüringen. Dort leitete sie 15 Jahre lang die Jugendbildungsstätte Eisenach. In ihrer neuen Funktion ist Joelsen für Personal, inhaltliche Ausrichtung, den Kontakt zu Einrichtungen und Gremien der Stadt sowie das interne Netzwerk zuständig. Letzteres liegt ihr besonders am Herzen: Ich möchte die bisherigen guten Kommunikationsstrukturen innerhalb des Fachbereichs weiter ausbauen und stabilisieren. Kreativität ist der ausgebildeten Spiel- und Theaterpädagogin wichtig: Ihre Freizeit verbringt sie mit Lesen, Nähen und Singen. Und mit Gesprächen mit ihrem 90-jährigen Vater, einem Holocaust-Überlebenden.

16 Seite 16 Nr Richtfest für das Casa Verde (v.l.n.r.): John Edward Schulz (Herzogsägmühle), Pfarrer Jost Herrmann, Asylkoordinator im Oberland, Bürgermeister Michael Asam, Direktor Wilfried Knorr, die Architekten Fritz Weinberger und Gabriele Anderl, Zimmerer Josef Schmölz, Gärtnermeister Werner Deuring, Michael Schmid (Herzogsägmühle) und Bauunternehmer Christian Ehrhard. In Herzogsägmühle entsteht das Casa Verde mit Appartements für Flüchtlinge und Sozialräumen für die Gärtnerei Baustein für die Integration In Herzogsägmühle wird derzeit fleißig gebaut: Mitten im Dorf entsteht das Casa Verde. Dort sollen ab Herbst 2017 anerkannte Asylbewerber und geflüchtete Menschen, die in der Region bleiben werden, dauerhaft wohnen können. Zudem sind im selben Gebäude Sozialräume für die Auszubildenden der Gärtnerei geplant. So kann Integration geschaffen werden, sagte Andreas Kurz, der in Herzogsägmühle für die Bereiche Flüchtlingshilfe und Migration zuständig ist, beim Ersten Spatenstich im November. Unterdessen macht der Bau sehr gute Fortschritte Ende Juni wurde das Richtfest gefeiert. In dem Wohn- und Betriebsgebäude werden Ein-Zimmer-Appartements um einen auf Kommunikation angelegten offenen Innenhof geschaffen, der mit einem Gebäudetrakt für die Ausbildung der Gärtner und Landschaftsbauer in Herzogsägmühle verbunden ist. Nachhaltiger Wohnungsbau Sommerfest; 18. Juli, ab Uhr, Evangelisches Pflegezentrum Lore Malsch, Riemerling, Friedrich-Hofmann-Straße 2 Trachten-Secondhand-Markt; 26. August, Uhr, Stadtteilbüro Neuperlach, Gerhart-Hauptmann- Ring 56 T E R M I N E Später kann das Gebäude auch für Wohnungslose und somit sozialen Wohnungsbau genutzt werden. Die ersten Ideen für das Casa Verde entstanden Anfang 2016: Damals wurde klar, dass eines der drängendsten Probleme der Flüchtlingshilfe nachhaltiger Wohnungsbau sein wird. In enger Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro plan3architekten konnten die Zuständigen in Herzogsägmühle dann innerhalb kürzester Zeit sowohl die Planung, die Finanzierung als auch die Baugenehmigung umsetzen und erreichen. Integriertes Hilfekonzept Beim Bau des Casa Verde setzt das Diakonie-Dorf auf ein enges Netzwerk von mehreren Beteiligten: Die Evangelische Landeskirche bezuschusst den Neubau aus dem Sonderfonds Herberge schaffen, mit dem sie seit Mitte 2015 Nothilfe für geflüchtete Menschen und Migrationsarbeit in ganz Bayern unterstützt. Der Hauptteil der Finanzierung kommt jedoch aus dem sozialen Wohnungsbau, insbesondere der Wohnbauförderung. Für deren schnelle Zuweisung hat eine enge und gute Zusammenarbeit mit der Regierung von Oberbayern sehr geholfen. Herzogsägmühle engagiert sich intensiv in der Hilfe für geflüchtete Menschen im Dekanat Weilheim. Im Diakonie-Dorf gibt es ein integriertes Konzept zur Flüchtlingshilfe. Zusammen mit unterschiedlichen Kooperationspartnern sind zahlreiche Projekte umgesetzt worden: von der Gemeinschaftsunterkunft über Sprachkurse, Berufsschulklassen, Beschäftigung und berufliche Qualifizierung bis hin zum Jugendmigrationsdienst in Landsberg und der Ehrenamtskoordination im Landkreis Weilheim-Schongau. red Infoveranstaltung Rechtliche Betreuung als Ehrenamt ; 15. September, Uhr, Betreuungsverein der Inneren Mission München, Seidlstraße 4 Herbstflohmarkt; Oktober, Herzogsägmühle Weitere Veranstaltungen finden Sie unter Lösungen zum Luther-Quiz (Seite 5): 6. a) Eisenach, c) Eisleben, e) Erfurt, f) Wittenberg 7. b) Vom Himmel hoch da komm ich her 8. b) Brathering (mit Erbsenpüree) 9. c) Bier 10. a) Selbstverleugnung d) Ein Wolf im Schafspelz ; Eisleben 2. Studium Generale, dann Jura, dann Theologie 3. Gewitter bei Stotternheim; ich will Mönch werden 4. Katharina von Bora, Herr Käthe 5. 3 Mädchen, 3 Jungen Innere Mission entwickelt Betriebliches Eingliederungsmanagement weiter Arbeitsplatz erhalten das Gesundwerden fördern Wie kann ich nach längerer Krankheit an meinen Arbeitsplatz zurückkehren? Was muss sich ändern, damit ich dort wieder arbeiten kann? Oder gibt es eine Alternative im Unternehmen, falls das nicht möglich ist? Die Angst um ihren Arbeitsplatz plagt viele, die über längere Zeit krank sind. Mit dem Angebot des Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) möchte die Innere Mission sie bei der Rückkehr an ihren Arbeitsplatz unterstützen und so auch zur Gesundung beitragen. Die Arbeitsstelle ist ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens, sagt Michael Frieß, der als Assis - tent des Vorstands bei der Inneren Mission das Betriebliche Eingliederungsmanagement koordiniert. Wenn ich gerne in die Arbeit gehe, diese sinnvoll ist und ich morgens das Gefühl habe, dass ich meine Aufgaben schaffe, erhält das die Gesundheit. Wenn diese Aspekte nicht zutreffen, kann Arbeit zur existentiellen Belastung werden. Und manchmal sogar krank machen. Nach einer Testphase hat die Innere Mission den BEM-Beratungsprozess nun extern an zwei sehr erfahrene Dienstleister vergeben. Uns ist es wichtig, die Diskretion zwischen Dienstgeber und Dienstnehmer zu wahren, betont Frieß. Außerdem profitieren unsere Mitarbeitenden von der langjährigen Erfahrung der BEM-Beraterteams bei der Gesellschaft zur Förderung beruflicher und sozialer Integration (gfi) und dem Berufsförderungswerk München. An dem Beratungsangebot können Mitarbeitende teilnehmen, die innerhalb von zwölf Monaten insgesamt mehr als 25 Arbeitstage vereinzelt oder am Stück krank gemeldet waren. Diese lädt das Ich hab ein GROSSES Herz nicht nur für Kinder BEM-Team automatisch zu einem unverbindlichen Beratungsgespräch ein; die Teilnahme ist freiwillig. Das Gespräch findet bei den externen Partnern statt; an ihm nehmen nur der betroffene Mitarbeitende und die externen Berater teil, auf Wunsch auch Mitarbeitervertreter oder die Behindertenbeauftrage. Der Dienstgeber ist nicht dabei und erhält auch keinerlei Informationen über die Gesprächsinhalte. Nach diesem ersten Gespräch entscheidet der Mitarbeitende, ob der BEM-Prozess weitergehen soll. Im Mittelpunkt der Beratung stehen die Gründe für den krankheitsbedingten Ausfall. Ziel ist, sie so zu besprechen und zu lösen, dass eine sinnvolle Weiterarbeit möglich ist. Damit geht die Innere Mission über die gesetzliche Vorgabe hinaus: Wir wollen schon frühzeitig also bevor die Arbeitskraft ganz zur Neige geht helfen, die Gesundheit unserer Mitarbeitenden durch Beratung zu erhalten oder wieder möglichst gut herzustellen, erklärt Frieß. Im Lauf des weiteren Verfahrens vereinbaren die Mitarbeitenden konkrete Maßnahmen; auf Wunsch und falls notwendig nimmt das BEM-Team auch den Kontakt mit der Einrichtungsleitung auf. Ziel ist es, den Arbeitsplatz manchmal mit Veränderungen trotz Krankheit zu erhalten und das Gesundwerden zu fördern. Damit folge die Innere Mission auch dem christlich-biblischen Menschenbild, sagt Frieß: Alle Mitarbeitenden sollen in einer Dienstgemeinschaft ihren Platz haben und langfristig ihre Arbeitskraft mit ihren Fähigkeiten und Talenten zur rechten Zeit an einer guten Stelle einbringen können. Isabel Hartmann Und jetzt das Letzte Freie Plätze in der Ferienerholung Die Sommerferien stehen vor der Tür und die Ferienerholung der Inneren Mission München hat für Schulkinder von sechs bis zwölf Jahren noch ein paar Plätze frei. Viel geboten wird während der ganzen Sommerferien bei den Walderlebniswochen der Stadt - rand erholung auf dem Gelände des Waldheims Gräfelfing des Evangelischen Handwerkervereins. Die Camp-Wochen lassen sich auch beliebig kombinieren. Die Kinder werden ganztägig auf einem Gelände mit weitläufigen Wald- und Wiesenflächen betreut. Sie bauen Waldlager, malen, tanzen, singen, klettern, balancieren, schlüpfen in neue Rollen und vieles mehr. Geschlafen wird zu Hause. Es gibt einen Shuttle-Service ab den MVG-Haltestellen Harras, Laim, Pasing und Großhadern. Menschenpyramiden bilden, Buchstaben mit dem eigenen Körper formen und Tanzgeschichten erfinden das alles steht im Workshop Acrobatic Dancing Kids ( ) auf dem Programm. Als besonderes Highlight gibt es am Ende eine Aufführung für die Eltern. Der Kurs findet von 9.30 Uhr bis 16 Uhr im Internationalen Jugendzentrum Haidhausen (IJZ) statt. Bei Bedarf und vorheriger Anmeldung können die Kinder im Anschluss auch noch bis 19 Uhr dort bleiben; außerdem ist eine Frühbetreuung ab 8.30 Uhr möglich. Bei der Natur-Phantasie-Freizeit ( ) im Jugendübernachtungshaus in Utting am Ammersee gibt es viel zu tun: Die Kinder können kochen, wandern, Lagerfeuer machen, spielen, Geschichten erfinden und kreativ sein. Familien mit einem geringen Einkommen sowie Familien mit aktuellem ALG-II-Bescheid bekommen dank Zuschüssen der Stadt München bei den Angeboten eine Ermäßigung. Weitere Informationen und Anmeldung unter isa Andrea Betz und Michael Frieß falsch zitiert von Klaus Honigschnabel. Foto: ho

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