Universität Tohoku 東北大学 Sendai, Japan Louis. Fakultät für Informatik Angewandte Informatik 5. Fachsemester

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1 Louis Fakultät für Informatik Angewandte Informatik 5. Fachsemester

2 Universität Tohoku 東北大学 Die Universität Tohoku ist eine der renommiertesten Universitäten in Japan und unter den Top 100 weltweit. Gerade für die Fakultäten der Naturwissenschaft und den Nobelpreisträger in Chemie Koichi Tanaka ist die Universität bekannt. Durch meine hohe Affinität zur japanischen Kultur und Robotik war ein Aufenthalt in Japan seit meinem Studienbeginn geplant. Die Universität Tohoku habe ich aufgrund des Austauschprogrammes JYPE gewählt, in dem man nicht nur Kurse belegt, sondern die meiste Zeit Research in einem selbst gewählten Labor betreibt. 2

3 Sendai, Japan Sendai ist die von Date Masamune gegründete Hauptstadt von Miyagi und größte Stadt der Region Tohoku. Überall sieht man Statuen und Symbole von Date Masamune. Dieser fungiert auch als das Maskottchen von Sendai, illustriert als Onigiri (Reisball). Auch wenn Sendai eine Großstadt ist, gibt diese ein komplett anderes Gefühl, wahrscheinlich wegen der Unmengen an Grünanlagen die der Stadt den Titel Stadt der Bäume verleiht. 3

4 Organisation Ankunft: Angekommen bin ich selbstorganisiert, eine Woche darauf ging dann die Orientierungsphase los, in der uns Bankkonten, Versicherung etc. eingerichtet wurden. Abgeschlossen wurde das ganze mit einer offiziellen Begrüßung inklusive Vorstellungsrunde. Unterkunft: Ich wurde in das Partyhaus einquartiert. Der Name kommt wahrscheinlich daher, dass hier die eher jüngeren Programmteilnehmer einquartiert werden und das Gebäude eher der älteren Generation angehört. Sanitäranlagen befinden sich auf den Gängen und die Miete ist schön günstig. Bevor ich nach Japan gegangen bin, konnte ich Hiragana und Katakana lesen und schreiben und hatte einen Wortschatz, der mir zu der Zeit ausreichend vorkam. In Japan merkte ich, dass ich mich absolut nicht verständigen konnte. Inzwischen sind Alltagskonversationen, sowie spezifische Themengespräche kein Problem mehr. 4

5 Akademische Eindrücke Die Japaner haben generell einen eher unorganisierten Eindruck hinterlassen. Oft gab es Situationen, in denen Lehrkräfte und Organisatoren nicht ausreichend vorbereitet waren. Andererseits haben die Kurse gut auf die jeweiligen Prüfungen vorbereitet und dank der bereitgestellten Lehrmaterialien konnte man ergänzend im Eigenstudium fehlende Kenntnisse aufarbeiten. Wi-Fi gibt es campusweit und Computerpools werden auch bereitgestellt. The Basics of Information Sciences Science, Technology and Industry in Japan Japanese 2 & 3 Japanese Culture A & C & D Kanji 1 & 2 Individual Research Training A & B Keiner der Kurse wird für mein Studium angerechnet, aber das ist auch nicht weiter schlimm, da ein Auslandsjahr gerade der persönlichen Entwicklung dienen soll. Der Bonus des JYPE-Programmes ist die praktische Erfahrung in einem Labor tätig gewesen zu sein. 5

6 Soziale Integration Einheimische sind generell sehr an Ausländern interessiert, daher ist es fast unmöglich, ohne einheimische Freunde das Jahr zu bleiben. Anders als man von der japanischen Kultur sagt, sind Japaner sehr offen und kommen oftmals gerne auf einen zu. Es gibt verschiedene Organisationen in Sendai/Tohoku University, die monatlich/wöchentlich Aktivitäten veranstalten, in denen Ausländer und Einheimische zueinander finden. Man knüpft relativ schnell Kontakte und sollte sich keine Gedanken darüber machen, ohne wieder nach hause zu fahren. Dazu gehören Ausflüge wie Treffen in Bars, in denen dann auch gerne mal viel getrunken wird. Jedes Treffen endet mit einem Nomikai (Trinktreffen) und meist ist ein Nomihodai (All you can drink) mit eingeschlossen. Darauf folgen dann eventuelle Nijikai (2.Treffen) Sanjikai (3.Treffen) etc. bis tief in die Nacht. 6

7 Ihre Werbeaktion für die TU Ein Kommilitone und ich wollten auf einem internationalen Festival einen TU Dortmund-Stand einrichten. Darüber hinaus haben wir bei verschiedenen international ausgerichteten Gruppen kleine Präsentationen gehalten. Es ist mir aufgefallen, dass Leute grundsätzlich an Deutschland und speziell Dortmund wegen des BVB s und dem dort spielenden Shinji Kagawa interessiert sind. Das internationale Fest wurde leider abgesagt. Ansonsten wirkten Japaner allgemein interessiert, jedoch zu ängstlich vor der Reise. 7

8 Kultur Als Japan-affinier Mensch hat mich anfangs nicht viel überrascht, da man viel von der anderen Kultur durch Dokumentationen etc. erfährt. Das einzige was mich wirklich überrascht hat, ist das Arbeitsverhalten von Japanern. Es stimmt zwar, dass man oft bis Uhr im Labor ist, allerdings wird ungefähr die Hälfte der Zeit erzählt, geschlafen und entspannt. Im Endeffekt ist Mensch einfach Mensch ( Egal ob verrückt aussehender Otaku oder Geisha) und man sollte nicht zu viele Kuriositäten erwarten. Die Ankunft in Japan war unglaublich, wie im Film. Unmengen an Lichtern und gerade die romantischen kleinen Seitenstraßen sind nicht mehr aus dem Kopf zu kriegen. Einen Kulturschock gab es so nicht, es ist im Vergleich zu Deutschland nur eine wahnsinnig schöne und erhaltene Kultur. 8

9 Tipps und Vorschläge für zukünftige Studierende Man sollte sich auf jeden Fall auch für das JASSO Stipendium bewerben, da das Leben in Japan gerne mal etwas teurer werden kann. Man sollte sich bevor man nach Japan fliegt mit der Kultur und Sprache beschäftigt haben, da man kaum irgendwo anders derartige Kulturunterschiede findet. Da der Erfahrungsbericht nicht genug Platz für alles Erlebte bietet, einfach bei speziellen Fragen mit mir in Kontakt treten. 9

10 Das Leben danach... Inzwischen habe ich mich wieder mehr oder weniger in Deutschland eingelebt, auch wenn das Fernweh groß ist. Ich kann mir definitiv vorstellen in Japan zu leben, die Erfahrung war einfach unglaublich und ich vermisse vor allem die romantische Architektur. Für meine akademische Laufbahn kann ich auf jeden Fall viel praktische Erfahrung mitnehmen und gerade der Austausch mit Leuten aus aller Welt hat mich geprägt und dazu gebracht im Ausland arbeiten zu wollen. 10

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