Anlagenluftvolumenstrom [m³/h] Bild 1: Einstellwerte Setup Lüfterstufe 2 (LF2) mit TFT-Touchpanel. Anlagenluftvolumenstrom [m³/h]
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- Gotthilf Eberhardt
- vor 6 Jahren
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Transkript
1 Inbetriebnahme von Lüftungsanlagen (Stand ) 1 Inbetriebnahme des Lüftungsgerätes a) Aus der Lüftungsanlagen-Planung (oder aus DIN 1946/6 Nennluftvolumenstrom) entnehmen: Gesamtvolumenstrom z. B. V = 150 m³/h Zuluft-Druckverlust z. B. p = 100 Pa (für alle Zuluftstränge gleich groß). b) Im Diagramm des vorgesehenen Lüftungsgerätes für den erforderlichen Nennluftstrom (Normallüftung) die Einstellwerte entnehmen: Beispiel bei 150 m³/h: 44 % (Bild 1) bzw. Stufe 3 (Bild 2) Sollwertvorgabe [%] Anlagenluftvolumenstrom [m³/h] Bild 1: Einstellwerte Setup Lüfterstufe 2 (LF2) mit TFT-Touchpanel Stufe Anlagenluftvolumenstrom [m³/h] Bild 2: Einstellwerte mit LED-Bedienteil c) Diese %-Zahl (Beispiel: 44 % oder Lüfterstufe 3) an Gerätesteuerung einstellen für Normallüftung. 1
2 2 Einregeln der Luftventile bei Zu- und Abluftanlagen a) Einstellwerte für Ventile für Zu- und Abluft aus den Angaben in der Planung entnehmen (Zeichnung oder Tabelle zur Druckverlustberechnung). Bild 3: Detail aus 3D-Zeichnung der Planung b) Ventileinstellwerte aus den Ventilkurven entnehmen (Zuluft und Abluft) siehe Bild 4. Aus dem Beispiel folgt der Einstellwert bei 40 m³/h und 23 Pa: Position = 9 mm (Spaltweite am Tellerventil). c) Luftspalt am Ventil nicht zu eng einstellen Luftgeräusche! Besser: Ventilatorleistung geringer einstellen oder Drosselung des Volumenstromes bereits in der Rohrleitung (Drosselklappe oder Drosselschaum-Körper einbauen) 2
3 Bild 4: Ventilkurve d) Diese Ventileinstellwerte (Spaltweiten) an den entsprechenden Ventilen einstellen Achtung: dabei keine Ventile verwechseln Zeichnung mit allen Luftsträngen dazu verwenden. Damit ist der 1. Durchgang der Ventileinstellung abgeschlossen. e) Lüftungsgerät einschalten und bei Normallüftung (Beispiel 44 %) laufen lassen f) Am längsten Lüftungsstrang beginnen mit der Luftmengen-Messung und Ventil-Feineinstellung (2. Durchgang der Ventileinstellung). Zuerst wird das Ventil eingeregelt, welches am weitesten vom Gerät entfernt liegt bei der eventuell erforderlichen Feinkorrektur ist es günstiger, dieses Ventil weiter zu öffnen und Luftvolumen am Gerät etwas zu drosseln, um den Elektroenergieverbrauch an den Ventilatoren zu sparen. Zur Luftmengenmessung wird üblicherweise ein Flügelradanemometer mit Lufttrichter verwendet. 3
4 Bild 5: Flügelradanemoter g) Als Nächstes folgt die Einstellung der anderen Ventile bis zu dem letzten Ventil, welches am nächsten zum Gerät gelegen ist. Als nächstes folgt die Feineinstellung beim 2., 3. usw. Strang. Damit ist der 2. Durchgang der Ventileinstellung abgeschlossen. h) Die Ventilpositionen müssen in einem 3. Durchlauf überprüft werden, da beim 2. Durchlauf beim Verstellen der letzten Ventile die Luftmengen an den zuerst eingeregelten Ventilen verändert werden. Die Reihenfolge der Ventile, die beim 3. Durchgang nachreguliert werden, ist die gleiche wie beim 2. Durchgang. i) Werden die Volumenmengen an den Ventilen annähernd (10 % Abweichung) zu den Planungswerten erreicht, sind diese Werte aktenkundig im Luftvolumenstromprotokoll einzutragen (Planwerte und Messwerte). j) Das Luftvolumenstromprotokoll ist dem Installateur und Nutzer (bzw. vom Bauunternehmer, der das komplette Haus an den Nutzer übergibt) gegenzuzeichnen. k) Nicht immer erforderlich aber trotzdem sinnvoll sind stichprobenartige Schallmessungen in den Räumen. Die Werte sind aktenkundig festzuhalten. Wichtig ist hierbei, ob die Räume noch leer (hoher Hallwert) oder schon möbliert (+ Raumtextilien) sind. Normwerte: alte DIN : (Tabelle 4): Richtwerte für den A-Schallpegel aus RLT-Anlagen A-bewerteter Schalldruckpegel [db] Anforderungen 1) hoch niedrig Wohnräume 30 2) 35 2) neue VDI 2081 Blatt (Tabelle 2): Richtwerte für den Schallpegel der RLT-Anlagen und mittlere Nachhallzeiten A-Schalldruckpegel [db] Anforderungen mittlere Nachhallzeit [s] Wohnräume ,5 alte VDI 2081 (Tabelle 5): Richtwerte für den A-Schallpegel aus RLT-Anlagen A-Schallpegel [db(a)] mittlere Nachhallzeit [s] Schlafräume nachts 30 0,5 Wohnräume tags 35 0,5 1) Diese Werte wurden in die neue VDI 2018 Blatt 1 übernommen. 2) Nachtwerte um 5 db niedriger 4
5 VDI 4100 Bezeichnung DIN 4109 T 10 (E) Schallschutzstufe 1 (SSt 1) Standard (wie DIN 4109) max 35 db(a) Schallschutzstufe 2 (SSt 2) Erhöhter Schutz max 27 db(a) Schallschutzstufe 3 (SSt 3) Komfort-Wohnung max 25 db(a) max 24 db(a) Eigener Wohnbereich Die DIN 4109 ist baurechtlich eingeführt und regelt die Schallschutzanforderungen am Bau (öffentlich/privat). Bei Ausführung nach VOB und beim Zweifamilien- und Reihenhaus muss sie als Mindeststandard eingehalten werden. Bei Einfamilienhäusern kann sie vereinbart werden. Die VDI Richtlinie 4100 ist nicht baurechtlich eingeführt, wird aber vielfach als Stand der Technik angesehen. Ab 2001 ist die DIN 4109 T 10 (E) durch die VDI 4100 abgelöst worden. 3 Einweisung der Nutzer Die Nutzer sind hinsichtlich Funktion und Betreiben der Lüftungsanlage einzuweisen. Hierzu sollte ein Info-Blatt mit Stichpunkten angefertigt und vom Nutzer unterschrieben werden: jeweils 1 Exemplar für den Nutzer und Installateur. Diese Information sollte nicht zu kurz gefasst sein, um evtl. späteren Streitigkeiten vorzubeugen. Die Information sollte folgende Punkte enthalten: Erläuterung, wo im Haus etwa die Luftleitungen verlegt sind dazu Zeichnungen der Anlagenplanung hinzuziehen dies ist u. a. auch erforderlich, wenn der Nutzer später die Lüftungsanlage verändern oder erweitern möchte. welche Leitungen bzw. Ventile für Zuluft und Abluft zugeordnet sind die Luftstromrichtung (Querlüftung) im Haus erläutern wie sind die Luftleitungen am Gerät platziert (Zu-, Ab-, Außen- und Fortluft) wie erfolgt der Filterwechsel (Gerät, Abluftfilter an Ventilen, Filterbox) Vorführung Ventilstellungen dürfen vom Nutzer nicht verändert werden Luftvolumenprotokoll erläutern Luftvolumen-Einstellung am Lüftungsgerät erklären (Bedienteil) Steuerung grob erläutern Checklisten für Wartungsarbeiten erläutern und aktenkundig überreichen die Betriebsanleitung überreichen zum: Lüftungsgerät, auch zu unwichtig erscheinenden Komponenten wie: Strömungssensor, Feuchtesensor, Tellerventil, motorische Stellklappen, Regler Betriebsanleitungen, technische Daten, Luftvolumenstrom-Protokoll, Checklisten für Wartungsarbeiten und die Lüftungsanlagenplanung sind aktenkundig zu überreichen; diese Unterlagen gehören in die Bestandsunterlagen des Hauses! 5
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