REITEN. Pferdepflege:

Transkript

1 REITEN Pferdepflege: Bevor man auf's Pferd steigt, sollte man sich vielerlei Dinge bewusst sein. Erstens ist das Pferd ein Fluchttier und sollte dementsprechen behadelt werden. Rennen auf der Stallgasse ist tabu, weil das Herdentier Pferd sofort mitrennen würde. Das ist gefährlich für Mensch und Pferd. Außerdem ist das Pferd ein Lauftier (Wildpferde bewegen sich minimal 18 Stunden am Tag). Menschen haben ihnen freie Bewegungsmöglichkeiten genommen, also müssen sie dem natürlichen Bewegungsdrang des Pferdes auch nachgehen. Bewegungsmangel und Langeweile sind bei diesen Tieren der häufigste Grund für Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten. Vor jeder Reitstunde (oder mindestens einmal am Tag) muss das Pferd ausführlich geputzt werden, damit es unter dem Sattel keine Druckstellen bekommt. (Beim Striegeln nicht plötzlich von hinten an dem Pferd vorbei-/auf das Pferd zu- gehen!!! Es kann sich erschrecken und ausschlagen.) Zudem müssen die Hufe gründlich ausgekratzt werden, um zu vermeiden, dass Steinchen oder der Mistreste zu Entzündungen (Hufgeschwüren) oder anderen Beschwerden führen. Das Striegeln dient auch der Fellpflege. Im Offenstall gehaltene Pferde müssen nicht zwingend jeden Tag geputzt werden, da sie wie wilde Pferde die Möglichkeit haben, sich im Staub zu wälzen und hinterher zu schütteln oder sich mit Artgenossen zu bekraulen. In freier Natur haben die Vierbeiner so viel Platz, dass sie ihren Ausscheidungen nicht erneut in die Quere kommen. Doch die kleinen Weideflächen oder gar die Boxen, die wir Menschen ihnen bieten, sind viel zu klein. Die Pferde wären gezwungen beim Fressen die schon einmal verdaute Nahrung wieder mit aufzunehmen. Dabei könnten sie sich eine Wurmkrankheit zuziehen oder sogar eine lebensbedrohliche Kolik...! Deshalb müssen wir die Boxen/Weiden MINDESTENS einmal am Tag ausmisten/abäppeln.

2 Pferdefütterung Pferde haben eine sehr empfindliche Verdauung. In freier Wildbahn verbringen sie 16 Stunden täglich allein mit der Nahrungsaufnahme. Dabei sind sie ständig in Bewegung. Das Lauftier Pferd kann nur gesund bleiben, wenn Nahrung und Bewegung im Gleichgewicht sind. Die Nahrungsgrundlage ist Gras. Im Winter und wenn sich das Pferd nicht allein von einer kleinen Weide ernähren kann, füttert man Heu zu (1-1,5kg Heu pro 100kg Körpergewicht). Falls das Pferd kleine Mengen Stroh (Boxeneinstreu) frisst, macht das nichts. Heu und Stroh bezeichnet man als Rauhfutter, Gras und Äpfel etc. als Saftfutter, Getreide und Pellets als Kraftfutter. Es gibt verschiede Arten, Getreide an Pferde zu verfüttern. Man kann für jede Pferd individuell eine Mischung kreieren, es gibt aber auch "Müslis", in dem größtenteils Hafer, Gerste und Mais enthalten sind. Mash wird kranken Pferden oder im Fellwechsel angeboten. Mash ist ein warmer Brei aus Getreidesorten, die dem Gebrauchsfall angepasst werden. Kleie wird gefüttert, wenn das Pferd für wenige Tage von der Koppel in den Stall kommt, um den Rauhfasergebrauch auszugleichen. Während des Fellwechsels und im Sommer kann man zusätzlich zu normalem Wasser auch Essigwasser anbieten. Aufgrund der sehr empfindlichen Verdauung muss man das Pferd sehr sorgfältig auf Futterwechsel einstellen. Das Angrasen im Frühjahr, sollte über den Zeitraum von mindestens drei Wochen erfolgen. Am besten sollte man mit einer halben Stunde beginnen und die Pferde Tag für Tag ein bisschen länger draußen lassen. So kann sich der 40 Meter lange Darm gut an die Umstellung gewöhnen. Wenn man sein Pferd jedoch zu viel Gras auf einmal fressen lässt, wird es zu viel Eiweiß abbekommen. Darauf folgen Verdauungsstörungen und Krankheiten wie Hufrehe und Schlingungs- oder verstopfungs- Koliken. Natürlich gibt es auch Giftpflanzen mit verschieden dramatischen Folgen. Diese wachsen auf der Koppel (die man regelmäßig kontrollieren sollte), aber sonst überall auch. Deswegen sollte man sein Pferd auf Ausritten niemals Fressen lassen.

3 Pferdehaltung Pferde sind keine Sportgeräte die man im Geräteraum abstellen kann, sondern. Lebewesen, die sich im Herdenverband, mit viel Auslauf am wohlsten fühlen. Sie können Sport- oder Freizeit-partner sein, aber keine Gegenstände, die man ab und zu benutzt. Wenn man sein Pferd in der Box hält, sollte man dafür sorgen das die Box groß, hell und luftig ist (aber keine Zugluft!!!). Es gibt auch Paddockboxen, die wesentlich besser geeignet sind. So kann das Pferd selbst entscheiden, ob es draußen oder drinnen sein möchte. Wer diese Haltungsbedingungen nicht einhält, riskiert ein depressives Pferd. Es gibt verschiedene artgerechte Haltungsformen, die dem natürlichen Lebensraum der Pferde sehr ähnlich sind, wie z.b. Offen- oder Laufstallhaltung. Im Idealfall hält man seine Herde auf einer großen Weide, mit weiter Sicht. Die Umzäunung sollte dem größten Pferd mindestens bis an die Schulter reichen. Ein Unterstand sollte Schutz vor Sonne und Regen bieten. Mit solcher Haltung steht einer fröhlichen Pferd-Reiterbeziehung nichts mehr im Wege! Der Weg des Reitenlernens Viele Erwachsene möchten Reiten lernen, aber fühlen sich zu alt dafür, oder denken, dass es in ihrem Alter schon zu spät sei. Doch Reiten kann in jedem Alter erlernt werden. Doch etwas Wahres ist dran: Die meisten Erwachsenen gehen viel zu kopfbetont an die Sache, was vielleicht der Grund für das SCHNELLERE Lernen der Kinder ist. Trotzdem spricht nichts dagegen, dass auch noch ein rüstiger Rentner reiten lernt. Reitmöglichkeiten in der Nähe des Eschis: Nächste Seite( :

4 -Jugendfarm Zuffenhausen -Jugendfarm Freiberg/Rot -andere Jugis... -Reit- und Fahrverein Kornwestheim -Reit- und Fahrverein Stuttgart -andere Reit- und Fahrvereine... Jeder Neuling sollte sich bewusst sein, dass man nicht heute aufs Pferd steigt, und morgen reiten kann. Es braucht Jahre intensiver Übung, ob Englisch- oder Westernreiten. Beim Englischreiten fängt man am besten mit der Longenarbeit an. So kann sich der Reiter nur auf sich konzentrieren. Wenn man einen geschulten Gleichgewichtssinn hat, die nötigen Schenkelund Gewichtshilfen beherrscht und einen ausbalancierten Grundsitz, kann man weiterhin unter der Aufsicht eines Reitlehrers die Hufschlagfiguren erlernen, und somit das korrekte Lenken eines Pferdes(Zügelhilfen). Bis man das kann, geht mindestens ein Jahr ins Land. Nun kann man das erste Mal ins Gelände gehen, und sich eventuell für eine Reitsportart entscheiden.

5 Verschiedene Reitsportarten Dressurreiten Das Ziel des Dressurreitens ist ein harmonisches Zusammenspiel von Pferd und Reiter. Die gerittenen Figuren sollen spielerisch leicht ausssehen, nicht etwa wie ein Kampf. Hier nochmal eine Aufzählung der häufigsten Schulsprünge: Piaffe, Passage, Levade, Courbette, Capriole und Seitengänge Renvers und Travers. Springreiten Hier reitet man möglichst schnell und ohne Fehlerpunkte durch den Parcours. Wer sich die wenigsten Strafpunkte eingeheimst hat, gewinnt. Erst wenn zwei Reiter gleichauf liegen, wird die Zeit dazugewertet. Wenn die Zeit überschritten wurde, bekommt man jedoch einen viertel Strafpunkt (Stechen 1), bei Überschreitung der Höchstzeit folgt die Disqualifikation. Bei einem Hindernisfehler bekommt man 4 Strafpunkte, bei einem Sturz von Reiter und/ Pferd 8, und bei einem zweiten Sturz wird man disqualifiziert. Auf den ersten Ungehorsam folgen 3 Strafpunkte, auf den zweiten 6 Strafpunkte und beim Dritten die Disqualifikation. Vielseitigkeitsreiten Bei einem Vielseitigkeitsturnier gibt es drei Teilprüfungen; Dressur, Springen und Geländespringen. Dazu muss man ein mutiges, schnelles, ausdauerndes und vielseitig begabtes Pferd haben und als Reiter dieses Pferdes ebenso mutig sein (das Pferd spürt die Stimmung des Reiters, also: ängstlicher Reiter = verunsichertes Pferd). Außerdem ist das Risiko sich zu verletzen höher als z.b. beim Dressurreiten.

6 Freizeitreiten Freizeitreiten ist das Richtige für diejenigen, die beim Reiten hauptsächlich das Naturerlebnis zusammen mit dem Pferd suchen. Eigentlich sagt der Name schon alles. Elisa und Tabea