Römisch- Germanisches Kolumba

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1 FÜR DAS ERZBISTUM KÖLN 15. September Einzelpreis: 1,95 IRCHEN ZEITUNG Römisch- Germanisches Kolumba Seiten

2 INHALT / KIRCHE UND WELT IN DIESER WOCHE vom bis Für die Menschen berührbar Die neue Blutreliquie von Papst Johannes Paul II. wird ab dem 24. September im Kölner Dom zugänglich sein Seite 7 Sehschule für Armut... Seite 04 Ein System des Machtmissbrauchs... Seite 24 Regionale Berichte... Seite 33 Mensch.Demenz.Kirche... Seite 48 Impressum... Seite 50 Mut machen, gut sein und groß werden... Seite 52 Macht Musik Beim Festival Alte Musik Knechtsteden geht es in diesem Jahr um Luther und China Seite 47 Titelbild: Pas de deux Zwei Museen, eine Ausstellung. In der neuen Jahresausstellung von Kolumba präsentiert sich auch das Römisch- Germanische Museum mit zahlreichen Exponaten. Daraus ergeben sich interessante, manchmal auch amüsante Gegenüberstellungen, wie auf unserem Titelbild zu sehen ist. (Foto: Boecker) Eröffnung des Weltfriedenstreffens der Gemeinschaft Sant Egidio in Münster mit (v.l.n.r.) Felix Genn, Bischof von Münster; Marco Impagliazzo, Präsident der Gemeinschaft Sant Egidio; Bundeskanzlerin Angela Merkel; Andrea Riccardi, Gründer der Gemeinschaft Sant Egidio, und Franz-Josef Bode, Bischof von Osnabrück. (Foto: KNA) Friede ist das Herz beim Aufbau Europas Bundeskanzlerin sprach bei der Gemeinschaft Sant Egidio MÜNSTER. In seiner Botschaft an die Führer der Weltreligionen, die auf Einladung der Gemeinschaft Sant Egidio am internationalen Treffen Wege des Friedens teilnahmen, forderte Papst Franziskus, nicht zu resignieren, die Gleichgültigkeit zu überwinden und die Einladung anzunehmen, neue Wege des Friedens zu eröffnen und aufzubauen. Das 31. Weltfriedenstreffen mit rund 5000 Teilnehmern fand in Münster und Osnabrück statt. An der Eröffnung nahmen neben führenden Vertretern verschiedener Religionen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Präsident des Europaparlaments, Antonio Tajani, teil. In den Augen des Papstes ist es bedeutungsvoll, dass das Treffen im Herzen Europas stattfindet, in dem Jahr, in dem dieser Kontinent sechzig Jahre Gründungsverträge der Union feiert, die 1957 in Rom unterzeichnet wurden. Der Friede bilde das Herz des Aufbaus Europas nach den Trümmern zweier verheerender Weltkriege und der schrecklichen Tragödie der Shoah. Mut zum Dialog und zur Friedensarbeit machte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Immigration sollte zweifach gestaltet werden: die Herkunftsländer in Afrika benötigten eine andere Entwicklungshilfe als bisher. Dann müsse den Menschen geholfen werden, die sich schon auf den Reisen der Verzweiflung nach Europa befänden: Den Menschenhändlern muss das Handwerk gelegt und gleichzeitig müssen legale Zugangswege nach Europa geschaffen werden. Merkel dankte der Gemeinschaft Sant Egidio für ihre wichtige und auf die Kraft des Wortes und auf das gegenseitige Verständnis gegründete Friedensarbeit im Bewusstsein, dass sich alles zum Besseren wenden kann. Alle Kirchen und Glaubensrichtungen sowie die Staaten der Erde seien aufgefordert, etwa in der Flüchtlingsfrage und im Welthandel international zu denken, sagte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, bei dem Treffen. Nach den Worten des ZdK- Präsidenten müsse es dringend zu einem Ausgleich zwischen den reichen und den armen Ländern kommen. Die Menschen etwa in Afrika machten sich nur deshalb auf den Weg nach Europa, weil sie keine Hoffnung auf Wohlstand in ihrer Heimat hätten. Der Präsident des katholischen Hilfswerks missio Aachen, Klaus Krämer, mahnte einen Verzicht auf aggressive Missionsmethoden an. Sie gefährdeten die friedliche Koexistenz der Religionen. Der einzige Weg zu einem friedlichen Zusammenleben sei der interreligiöse Dialog. Krämer forderte dazu auf, sich gegen jede destruktive und respektlose Abgrenzung zwischen den Religionen und die missbräuchliche Instrumentalisierung religiöser Gefühle zu wenden. Kurienerzbischof Vincenzo Paglia warnte vor einer Verrohung im Umgang mit dem Tod. In allen modernen Gesellschaften werde der Tod abgeschoben ; Angehörige und Freunde nähmen nicht mehr am Sterben teil. Wer sterbe, sterbe meist allein. Es sei an der Zeit, der Kultur der Einsamkeit eine Kultur der Begleitung und gegenseitigen Unterstützung entgegenzusetzen. Zugleich wandte sich Paglia gegen jegliche Freigabe von Sterbehilfe. KNA 2 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

3 MEINUNG ZITAT Vorstellung des Newsdesks des Erzbistums Köln. Hören lernen Hey, könnt Ihr jetzt auch mir mal zuhören?!, rief uns kürzlich meine vierjährige Tochter aus dem Fonds unseres Wagens zu. Ich gestehe: Ihr Anliegen war recht überschaubar ( Kann ich bitte Süßigkeiten..? ), aber der Weckruf war trotzdem gut meine Frau und ich waren tief in unser Gespräch versunken gewesen. Vom US-Präsidenten Calvin Coolidge soll die Empfehlung stammen, Zuhören zu können sei schon der halbe Erfolg. Ich behaupte in der Tat: Als Kirche lassen wir viel Potenzial auf der Strecke, weil wir das Zuhören im Laufe der Jahrhunderte ein wenig verlernt haben. Damit will ich niemanden direkt GASTKOMMENTAR angreifen, zu allerletzt die vielen Priester, Pastoral- und Gemeindereferenten, die jeden Tag und oft bis zur eigenen Erschöpfung im Einsatz sind. Aber wir müssen uns eingestehen: Wenn nicht einmal mehr jeder zehnte katholische Kirchensteuerzahler in Deutschland zur Messe geht, muss bei unserer Kommunikation irgendetwas schief laufen. Und wir müssen an andere Orte gehen, um die 90 Prozent zu erreichen, die nicht (mehr) in die Kirche kommen. Die Medienabteilung des Erzbistums hat vor Kurzem im Maternushaus in Köln ihren sogenannten Newsdesk in Betrieb genommen. Er wurde von Kardinal Rainer Maria Woelki gesegnet und bildet nun quasi die Kommunikationszentrale des Erzbistums. Der Newsdesk (wörtlich: Nachrichtentisch) ist zunächst wirklich nur ein sehr großer runder Tisch, der aber für ein neues Prinzip steht: Nach Möglichkeit sollen alle unsere Themen- und Plattformverantwortlichen gemeinsam an diesem Tisch sitzen: Mitarbeiter, die sich um Facebook oder Twitter kümmern, Experten für multimediale Produktionen (also zum Beispiel kurze Erklärvideos zu pastoralen Themen), Pressereferenten und -sprecher (die unter anderem Pressekonferenzen gestalten oder strategische Kommunikationsberatung für andere Abteilungen anbieten) um nur einige zu nennen. Das Ziel eines Newsdesk den es so in fast allen Redaktionen, aber auch immer mehr Unternehmen gibt ist, jederzeit den Überblick über die aktuelle Themenlage und die eigenen Kommunikationskanäle zu haben, schnell entscheiden und schnell reagieren zu können. Doch auch hier hängt unser Kommunikationserfolg zunehmend von einer banalen Herausforderung ab: Wir müssen zuhören. Es geht darum, ein Gespür für die Anliegen von Menschen zu entwickeln. Wenn immer mehr Menschen über Google auch nach Lebensratschlägen suchen, müssen wir herausfinden, wie sie das tun und wo wir dort Aufmerksamkeit erhalten können. Wenn über eine soziale Schieflage unserer Gesellschaft oder über Herausforderungen in der Flüchtlingsintegration diskutiert wird, müssen wir reinhören in die Facebook-Kommentare, in die Amateurvideos auf Youtube oder in politische Websites. Wir wollen wieder an gesellschaftlicher Relevanz gewinnen. Dazu erweitern wir sukzessive unseren Analyse-Bereich: Zuhören, sammeln, einordnen, ableiten - und dann erst selbst sprechen, das in etwa ist die neue strategische Zauberformel. Übrigens: die Xenoglossie, also die Fähigkeit der Jünger, plötzlich in fremden Zungen zu sprechen, war nur die eine Hälfte des Pfingstwunders. Die andere Hälfte war, dass sie in fremden Sprachen hören konnten. Unser Autor, Dr. Ansgar Mayer, ist Leiter der Hauptabteilung Medien und Kommunikation im Erzbischöflichen Generalvikariat. (Foto: Erzbistum Köln) Ansgar Mayer Beim Medienempfang des Erzbischofs sprach Kardinal Rainer Maria Woelki über Heimat. Wir dokumentieren Auszüge aus dieser Ansprache: Daheim sein können ist ein unverzichtbarer Wert: einen festen Bezugspunkt zu haben, der mehr ist als die Koordinaten auf einer Landkarte, an dem ich mich festmachen und Kraft schöpfen kann. (...) In Nordrhein-Westfalen gibt es in Folge der Landtagswahl sogar ein Heimatministerium, das sich um den gesellschaftlichen Zusammenhalt kümmern soll. Da kann es kaum wundern, wenn wir Deutschen in der Welt gern auch mal für unsere Heimatverbundenheit belächelt werden. Das mag berechtigt sein, wenn Heimatgefühle umschlagen in etwas Weltfremdes, Biedermeierliches oder ins Abschottende! In einem solchen Sinn passt Heimat nicht mehr zu einer globalisierten, dynamischen Welt, die geprägt ist von Mobilität und damit verbundener Rastlosigkeit. Möglicherweise wird sich erst noch zeigen, inwiefern uns eine solche moderne Heimatlosigkeit auch seelisch verändert. Denn Heimat ist etwas, worauf niemand von uns verzichten kann. Es hat mit dem Menschsein an sich zu tun. Deshalb muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass Heimat immer mehr zu einer Frage mit politisch-sozialer Dimension wird. Menschen, denen ihre Heimat aufgrund von Krieg und Zerstörung oder fehlender wirtschaftlicher Perspektive genommen wird, suchen sich zwangsläufig eine neue Heimat. Sie brechen auf mit der Hoffnung, in Europa das zu finden, was ihre ursprüngliche Heimat nicht mehr bieten kann. Hier wird die Frage nach Heimat zu einer Identitätsfrage für Europa: Können wir es uns leisten, unsere Länder für die Suche der heimatlos gewordenen Menschen abzuschotten, wie es in den letzten Monaten zunehmend geschehen ist? Was macht es mit der gemeinsamen Seele eines Kontinents, wenn die europäische Heimat zunehmend zu einer Festung wird? (...) Eine zynische Gesellschaft, die in Wohlstand lebt und dabei wegsieht, kann mir keine Heimat sein! (...) Heimat ist ein wesentlicher Teil unserer Identität als Person. Sie ist ein Referenzrahmen und Ergebnis unserer Selbstdeutung. 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 3

4 IM BLICKPUNKT Sehschule Neue Weiterbildung Hochschule NRW schärft Soziale Arbeit für die Sozialpastoral heißt ein neues Weiterbildungsangebot, das an diesem Freitag an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen (KatHO NRW) am Standort Köln startet. An wen sich das Angebot richtet und was die Teilnehmer dabei lernen, erklärten Weihbischof Ansgar Puff, Schirmherr der Weiterbildung, und Professor Dr. Michael Ziemons von der KatHO NRW bei einem Besuch in der Redaktion der Kirchenzeitung. Die Teilnehmer der Weiterbildung sollen keine kleinen Sozialarbeiter werden, stellte Professor Dr. Michael Ziemons, Prodekan am Fachbereich Sozialwesen und Leiter der Weiterbildung, klar. Die Idee ist, Menschen aus dem pastoralen Dienst vorzubereiten auf die Aufgaben an den Rändern der Gesellschaft. Dazu brauche es eine besondere Kompetenz. Wir möchten Wissen vermitteln und Menschen, die in der Pastoral arbeiten, dafür sensibilisieren, besondere soziale Notlagen zu erkennen, sagte Ziemons. Ein Mensch in einer sozialen Notlage brauche eine besondere seelsorgliche Kompetenz: nicht nur eine Adresse, an die er sich in seiner Not wenden könne, sondern einen kompetenten Ansprechpartner und ein hilfreiches Gespräch. Die Absolventen sollten eine Art Pontifex- Kompetenz erlangen und als Brückenbauer die Menschen an die Hand nehmen. Die Basisqualifikation mit dem Titel Soziale Arbeit für die Sozialpastoral richtet sich an Priester, Diakone, Pastoral- und Gemeindereferenten, Ordensleute und Beschäftigte im Rahmen des sogenannten Engagement-Fonds. Innerhalb eines halben Jahres sind an mehreren Freitagen und Samstagen insgesamt 15 Kurstage vorgesehen. Die erste Einheit Einführung in die soziale Arbeit startet an diesem Freitag. Angemeldet haben sich zehn Teilnehmer, nicht nur aus dem Erzbistum Köln, sondern auch aus anderen Bistümern. Die Idee für dieses Weiterbildungsangebot sei vor zwei Jahren entstanden, als Kardinal Woelki in Albanien unterwegs war, berichtete Weihbischof Ansgar Puff, der den Kardinal damals auf der Reise begleitete. Man sei darüber ins Gespräch gekommen, dass es oft in den Pfarreien schwierig sei, versteckte Armut wahrzunehmen, und dass man dafür eine Art Sehschule bräuchte. Wer wohnt wie und warum? Dieser Aufgabe stellen sich die Kurs-Teilnehmer, wenn sie der Frage nachgehen Wer wohnt wo und warum?. Auch die Frage, warum arme Menschen arm sind, wird die Teilnehmer beschäftigen, nennt Weihbischof Puff einen weiteren Schwerpunkt. Liegt es an dem Menschen selbst, ist 4 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

5 IM BLICKPUNKT für Armut an der Katholischen Blick für soziale Notlagen die Armut persönliches Verschulden? Oder liegt es an den Verhältnissen, in denen jemand aufwächst? Und wie erkennt man überhaupt Armut im Alltag? Früher habe man arme Menschen an ihrer Kleidung erkannt; das sei heute nicht mehr so. Für diese Dinge sollten die Teilnehmer ihr Bewusstsein schärfen. Dabei soll es nicht bei der theoretischen Vermittlung von Wissen bleiben. Um zu erkunden, wer wie wohnt und warum, besuchen die Teilnehmer beispielsweise bei einem Stadtrundgang verschiedene Armutsorte. Viele Pfarrer haben heute das Gefühl ihre Leute zu kennen, sagte Professor Ziemons. Eine katholische Gemeinde gleicht heute einem Wohnzimmer. Die Idee von Papst Franziskus sei es, aus der Komfortzone herauszugehen zu Leuten, die nicht in das Wohnzimmer hineinkommen. Vor der Einrichtung des Studiengangs gab es daher ein Forum mit Priestern, Leitern von Kindertagesstätten, ständigen Diakonen und anderen Experten, um herauszufinden, welche Inhalte für die Weiterbildung wichtig sind. Die Seelsorgebereiche seien größer, soziale Problemlagen komplizierter geworden. So stehen neben Armut auch die Stichworte Migration, Integration und Flucht, Gesundheit, Krankheit und Behinderung sowie die verschiedenen Lebensphasen auf dem Lehrplan. Weihbischof Puff, selbst Absolvent der KatHO, weiß aus eigener Erfahrung, dass arme Menschen auf der einen Seite und die Pfarrei auf der anderen Seite getrennte Welten sind. In Köln-Vingst hat er während seines Studiums in einer Obdachlosensiedlung gelebt. Damals habe kein Kontakt zur Pfarrei bestanden, berichtete er. Als er einige Jahre später als Kaplan in diese Gemeinde gekommen sei, sei es genau umgekehrt gewesen: Obwohl er die Menschen in der Obdachlosensiedlung kannte, habe er vonseiten der Pfarrei aus keinen Kontakt zu ihnen gehabt. Es ist ein unüberwindbarer Abgrund, sagte Puff. Eine andere Sprache, ein anderes Leben, eine andere Welt. Er wünsche sich, zwischen diesen beiden Welten eine Brücke zu bauen. Schreibkurs für Analphabeten Ziemons nennt ein anderes Thema, bei dem Gespür für die Menschen gefragt ist: Viele Gemeinden veranstalten Seniorennachmittage mit interessanten Vorträgen. Das Thema Armut komme dabei jedoch nicht vor, so Ziemons. Wie wäre es, so schlägt er vor, einmal das Thema Grundsicherung zu behandeln und den Menschen zu erklären, wie sie einen Antrag auf Unterstützung ausstellen? Oder einen Lese- und Schreibkurs für Menschen ab 40 anzubieten, da nicht wenige Menschen Analphabeten sind. Die Absolventen seien auch als Multiplikatoren gefragt, die dafür sorgen sollten, dass eben solche Themen und Fragen in der Pfarrei ins Bewusstsein kommen. Denn schließlich solle die Weiterbildung auch dazu beitragen, die karitative Seite wieder als neu und spannend zu erleben. ALMUD SCHRICKE (Fotos: Becker) 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 5

6 KIRCHE UND WELT Gegen Sammelabschiebungen nach Afghanistan hat sich die Caritas im Erzbistum Köln gewendet. Die derzeitige Sicherheitslage macht weiter berechtigte Angst, dass die Abschiebungen zu einem Himmelfahrtskommando werden können, erklärte Diözesan-Caritasdirektor Frank Johannes Hensel. Deshalb halten wir an der Forderung eines Abschiebestopps nach Afghanistan fest. In der afghanischen Hauptstadt waren am 31. Mai bei einem Anschlag nahe der deutschen Botschaft rund 150 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. KNA Mit einem Grußwort unterstützen Erzbischof Kardinal Reinhard Marx und die Deutsche Bischofskonferenz die Tätigkeit der Lebensrechtsverbände, die jährlich zum Marsch für das Leben aufrufen. Kardinal Marx wünscht dem Marsch für das Leben am 16. September in Berlin einen guten Erfolg und eine rege Teilnahme. Angesichts der Entwicklungen in den bioethischen Bereichen sei es wichtiger denn je, dass die gesell schaftlich relevanten Gruppen und Verbände, die sich für das Leben einsetzen, an einem Strang ziehen, betonte der Bundesverband Lebensrecht. Die Woche für das Leben befasst sich im kommenden Frühjahr erneut mit Fragen des Lebensrechts. EB Einer der streitbarsten und bekanntesten Bischöfe Italiens ist tot. Kardinal Carlo Caffarra verstarb in der vergangenen Woche im Alter von 79 Jahren. Bis zuletzt prägte der Italiener und ehemalige Erzbischof von Bologna die Auseinandersetzung in seiner Kirche mit. Er gehörte zu jenen Kardinälen, die dem Papst ihren Unmut über dessen liberaleren Umgang mit Geschiedenen offen zeigten. In der Italienischen Bischofskonferenz gehörte Caffarra zum konservativen Flügel. KNA Aktive Sterbehilfe bei psychisch Kranken schließt der belgische Orden Broeders van Liefde (Brüder der Nächstenliebe) auch künftig nicht aus. Im April hatte der belgische Zweig des Ordens eine entsprechende Erklärung abgegeben, die er jetzt bestätigte. Die vatikanische Glaubenskongregation und der Ordensobere in Rom, Rene Stockman, hatten daraufhin von drei Brüdern im Vorstand der Krankenhäuser in Ordensträgerschaft gefordert, sich bis Anfang September von aktiver Sterbehilfe für psychisch Kranke zu distanzieren. KNA Mit großer Herzlichkeit begegnete Papst Franziskus den Menschen in Kolumbien. Beten für die, die geirrt haben Papst Franziskus predigt Versöhnung in Kolumbien CARTAGENA. Dass Franziskus ein Volkspapst ist, hat sich bei seiner Reise nach Kolumbien wieder einmal bewiesen. Die Botschaft von Versöhnung und das Motto der Reise Tun wir den ersten Schritt kamen bei jenen an, die in Massen die Veranstaltungen mit Franziskus in Bogota, Villavicencio und Medellin füllten. Auch in Cartagena traf der Papst seine Hörer, wenn er von furchtbaren Verletzungen sprach, die er in diesen Tagen sah. Was muss es für solche Personen bedeuten, wenn der Papst von ihnen verlangt, sich um die Täter zu sorgen? Sache des Opfers sei es, die Initiative zu ergreifen, dass der, der ihm Böses getan hat, nicht verloren gehe. Für viele war das eine harte, jedes menschliche Maß übersteigende Forderung. Aber der Papst wollte klarmachen, dass der Friede in Kolumbien auf vielen Schultern ruhen muss, wenn er Bestand haben soll. Versöhnung auf der Ebene von Verträgen, ohne das Volk und am Volk vorbei, bleibt aus seiner Sicht unzureichend. Wir brauchen keinen Plan einiger weniger für einige wenige, sagte er, auch keinen Plan einer stellvertretenden Minderheit für alle. Er will den Frieden zur Basisbewegung machen. Gewiss braucht Versöhnung institutionelle Voraussetzungen wie Gerechtigkeit, Aufarbeitung, Wiedergutmachung. Den christlichen Beitrag sieht Franziskus aber in einem Wandel von unten her, über Begegnungen im Alltag. Er bemühte den Nationalschriftsteller Gabriel Garcia Marquez als Gewährsmann: Jetzt ist es Zeit zu begreifen, dass man dieses kulturelle Unglück nicht mit Blei und nicht mit Geld beheben kann, sondern mit einer Erziehung zum Frieden. Garcia Marquez schrieb diese Worte in seiner Enttäuschung über gerade gescheiterte (Foto: KNA) Friedensverhandlungen mit der FARC-Guerilla Nun ist der Friedensvertrag unterzeichnet, wenngleich unter großen Widerständen in der Bevölkerung wie auch unter den Bischöfen. Und Franziskus forderte noch einmal mit den Worten des Literaturnobelpreisträgers und leidenschaftlichen Kolumbianers eine Revolution des Friedens. Der Papst weiß um die Saboteure dieses Projekts, er nannte sie beim Namen: jene, die aus Drogen Profit ziehen, die Umwelt zerstören, Arbeiter ausbeuten, eine Wirtschaft, die Millionen von Menschen der Armut aussetzt. Zugleich verlangte Franziskus, die Kirche müsse unbeirrt eine Gerechtigkeit suchen, die der Nächstenliebe nichts wegnimmt. In den Tagen zuvor hatte er eine gesellschaftliche Integration jener Täter gefordert, die in Wort und Tat bereit seien zur Umkehr. Wir können nicht in Frieden zusammenleben, ohne mit dem zu tun zu bekommen, was das Leben korrumpiert und attackiert, sagte Franziskus. Am stärksten wiege die Aufforderung zur Vergebung: für die Rettung jener zu beten, die geirrt haben, und nicht für ihre Vernichtung. Staatspräsident Juan Manuel Santos hatte es bei der Begrüßung des Papstes in einer für Politiker ungewöhnlichen Offenheit gesagt: Wir müssen fähig werden, zu vergeben und um Vergebung zu bitten. Nur im Ansatz, in eine Frage verpackt, bekannte Franziskus in Cartagena Versäumnisse der Kirche: Wieviel haben wir unterlassen, als wir zuließen, dass die Barbarei im Leben unseres Volkes Gestalt annahm? Unter Tausenden von Christen war es, so der Papst, nur eine Handvoll Menschen, die sich der herrschenden Kultur entgegenstellte. KNA 6 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

7 Für die Menschen berührbar Neue Papstreliquie ab 24. September im Dom KÖLN. Die neue Blutreliquie von Papst Johannes Paul II. ist ab dem Abschlusstag der Domwallfahrt, Sonntag, 24. September, im Kölner Dom zugänglich. Sie wird im Anschluss an das Pontifikalamt mit Kardinal Rainer Maria Woelki im nördlichen Querhaus begrüßt, wie Dompropst Gerd Bachner und Domdechant Robert Kleine vergangene Woche ankündigten. Woelki hatte die neue Reliquie zu seinem 60. Geburtstag am 18. August 2016 vom Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz geschenkt bekommen. Die erste Reliquie, ebenfalls ein in einer Ampulle aufbewahrtes Tüchlein mit Blutstropfen des heiliggesprochenen Papstes aus Polen, war am 4. Juni 2016 aus dem Dom gestohlen worden. Sie war aus dem von Bert Gerresheim geschaffenen Schaugefäß, dem sogenannten Reliquiar, herausgebrochen worden. Von den Tätern fehlt nach wie vor jede Spur. Für die neue Reliquie wurde der Ort im nördlichen Querhaus der Kathedrale umgestaltet, erklärte Dombaumeister Peter Füssenich. Es wird durch drei vom Kölner Bildhauer Matthias Heiermann entworfene Glasscheiben kreisförmig umrahmt. Darauf ist in 14 Sprachen ein Zitat aus der ersten Predigt des polnischen Papstes zu lesen: Habt keine Angst! Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus! Bachner zeigte sich sehr angetan von dem theologischen Gedanken, der hinter dem ERZBISTUM aktuell neuen Kunstwerk stehe. Ich meine, unser Dom ist reicher geworden, so der Hausherr der Kathedrale. Damit werde eine Entwicklung fortgesetzt, in die das seit zehn Jahren im Dom befindliche Richterfenster oder Aktionen wie Silent Mod zur Gamescom 2016 gehörten. Domdechant Kleine nannte die Neugestaltung des Reliquienortes eine runde Sache. Auch werde die Aussage des Zitats verdoppelt, da die Buchstaben ihren Schatten auf die Domwand werfen. Füssenich zeigte sich davon überzeugt, dass ein erneuter Diebstahl der Reliquie nicht mehr möglich sei. Es sei wichtig, dass die Menschen sie berühren könnten. Das Domkapitel hatte eine Belohnung von 1500 Euro für die Wiederbeschaffung der gestohlenen Reliquie ausgesetzt. Im August 2016 stellte die Polizei die Ermittlungen ein. KNA INFO Das vollständige Programm der Domwallfahrt, die vom 21. bis 24. September stattfindet (die Kirchenzeitung berichtete), findet sich im Internet. Präsentierten bei der Vorstellung des Domwallfahrt-Programms die neue Papstreliquie (von links): Domdechant Monsignore Robert Kleine, Dompropst Prälat Gerd Bachner und Dombaumeister Peter Füssenich. (Foto: Boecker) Beim Frühstück Frauen aus der Bibel begegnen KÖLN. Zu einer Begegnung mit Frauengestalten aus der Bibel lädt der Diözesanverband Köln der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands am Samstag, 21. Oktober, von 10 bis 13 Uhr ins Maternushaus, Kardinal- Frings-Straße 1-3, ein. Referentinnen sind Dr. Elisabeth Glotzbach und Dr. Veronika Niederhofer. Bei einem lockeren Miteinander und einem guten Frühstück sollen die Teilnehmerinnen vor allem den Frauen nahe kommen, die sich in der Nähe von Jesus bewegten. Die Teilnahme kostet 25 Euro (für kfd-mitglieder 15 Euro). Nähere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter Telefon (02 21) ES Demenzwoche in Bonn und Rhein-Sieg BONN/RHEIN-SIEG. Auch mit Demenz ist eine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben möglich. Das soll in der Demenzwoche bewiesen werden, welche die Stadt Bonn und der Rhein- Sieg-Kreis bis zum 22. September veranstalten. Unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Ashok Sridharan und Landrat Sebastian Schuster gibt es mehr als 80 Veranstaltungen wie Lesungen, Workshops, Vorträge und Spaziergänge. Tausche Rollator gegen Fahrrad heißt es zum Beispiel am Montag, 18. September, um Uhr im Pfarrzentrum St. Martin in Bornheim-Merten. Nicola Denuell aus Troisdorf erzählt dabei ernste und heitere Vater-Tochter-Geschichten. Rollator- und Rollstuhlgeeignet ist ein Spaziergang durch die Meckenheimer Obstplantagen am Weltalzheimertag, Donnerstag, 21. September, und am Mittwoch, 20. September, heißt es im Bonner Seniorenzentrum Haus Rosental im Rosental gemeinsames Singen für und mit Menschen mit Demenz. Beendet wird die Demenzwoche am Freitag, 22. September, ab 16 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Troisdorfer Johanneskirche, Viktoriastraße 1. Das komplette Programm ist im Internet zu finden. ES September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 7

8 BONN/KÖLN/WUPPERTAL. Jede Stadt hat ihre spannenden, teils verborgenen Quartiere, die es zu entdecken gilt. Dazu laden nun die katholischen Bildungswerke Bonn, Köln und Wuppertal unter dem Motto Andernorts ein. Dank der vielfältigen Kontakte der Bildungswerke öffnen sich Türen zu Räumen, in die man sonst nicht so einfach Einblick erhält. Es ergeben sich Begegnungen mit Menschen, die ihre Wohngegend in individueller Weise gestalten und pflegen und damit dem Zusammenleben ihren Stempel aufdrücken. Der Blick fällt auf städtebauliche Besonderheiten sowie soziale und kulturelle Aspekte der jeweiligen Viertel. HOUVERATH. Immer wieder wanderte der Blick von Weihbischof Ansgar Puff in der wiedereröffneten Pfarrkirche St. Thomas nach oben. Die helle Gestaltung und die großformatigen Bilder in der frisch renovierten Kirche hatten es ihm offensichtlich angetan. Wenn eine Predigt einmal langweilig sein sollte, so der Bischof, kann man sich beim Betrachten der Bilder mit der heiligen Schrift befassen. Gerne war der Weihbischof der Einladung in die zum Seelsorgebereich Bad Münstereifel gehörenden Kirche gefolgt. Mit dem Gottesdienst feierten die Houverather den Abschluss der Renovierungsarbeiten ihres Eifeldoms. Pfarrer Christian Hermanns lüftete bei der Begrüßung das Geheimnis um die Entstehung der Bezeichnung Eifeldom für das als Dorfkirche wirklich groß bemessene Gotteshaus. In den 1930er- Jahren hatte es einen Streit zwischen der Kirchengemeinde Houverath und dem Provinzialkonservator der Rheinprovinz gegeben. Dieser machte sich um den Bestand der alten kleinen Kirche St. Thomas Sorgen. Er schrieb, dass diese Kirche aufs äußerste gefährdet ist, weil die Kirchengemeinde sich 1913 einen romanischen Eifeldom erbaut hat benutzte er wieder in spöttischer Form die Bezeichnung Eifeldom und äußerte die Überzeugung, dass auf die Dauer die Gemeinde Houverath die Unterhaltung ihres zu hochgesteigerten Domes nicht wird leisten können. Doch!, entfuhr es Pfarrer Hermanns, der darauf verwies, dass nicht nur der Eifeldom sondern auch die alte Kirche die Jahrzehnte überdauert hat. Aus dem Spott des Provinzialkonservators ERZBISTUM aktuell Stadtführungen der besonderen Art Mit Andernorts Wuppertal, Köln und Bonn jenseits touristischer Hauptrouten entdecken Aus Spott wird Ehrentitel Houverather Eifeldom in Rekordzeit saniert und aufpoliert Von Grund auf restauriert und in frischen Farben präsentiert sich die Houverather Pfarrkirche St. Thomas. wurde schließlich ein Ehrentitel, auf den man in Houverath stolz ist. Stolz und erfreut zeigte sich auch der stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands, Hermann-Josef Schulz. Er verwies darauf, dass die Renovierung der Kirche nicht nur im Kostenrahmen von 2,1 Millionen Euro geblieben ist, sondern auch der Zeitplan noch um zweieinhalb Monate unterschritten wurde. So konnten die Houverather schon Ostern wieder in der neuen Kirche feiern, nachdem sie im Sommer 2016 ausgeräumt wurde und nur noch für die Handwerker und Restauratoren zugänglich Wuppertal wird wegen seiner Topografie auch das San Francisco des Bergischen Landes genannt. Die steilen Berge verlangen den Bewohnern einiges ab, die Wupper dagegen lädt zur Entdeckung der Horizontalen ein. Jeder Meter des Ufers könnte eine eigene Geschichte erzählen. Der Ölberg mit seinen Häusern aus der Gründerzeit ist eines der größten zusammenhängenden Denkmalgebiete Deutschlands. Grundlegende Veränderungen haben sich im Kölner Hafenviertel vollzogen. Hier entstand ein nobles Wohnviertel, das vor allem durch die Kranhäuser mit ihren Glasfassaden auffällt. Doch daneben hat auch die alte bunte Backsteinarchitektur des Hafenamtes noch ihre Berechtigung. Fast vergessen war die im Krieg zerstörte Gertrudiskapelle im Bonner Norden, hätte nicht der Künstler Curt Delander etliche historische Fragmente gerettet. Heute betreut er die Kapelle der Frauen im ältesten deutschen Frauenmuseum. Eingerüstet ist derzeit das Münster. Gottesdienste finden darin vorerst nicht statt. Doch die Arbeit von Cityseelsorger Sebastian Stiewe geht weiter. Sein Arbeitsplatz ist ohnehin die Stadt. ES (Foto: ES) war. Zunächst musste das Mauerwerk restauriert werden. Das besondere Augenmerk galt dabei der Stabilisierung des Kirchturms. Endlich können jetzt wieder alle vier Glocken gleichzeitig geläutet werden, freut sich Schulz. Wegen mangelnder Statik war das schon lange nicht mehr möglich. Nach gründlichen Überlegungen entschied sich der Kirchenvorstand dazu, das ursprüngliche von dem Kirchenmaler Hans Zepter entwickelte Farbkonzept wieder aufzugreifen. Dadurch gewann der Eifeldom eine Helligkeit und optische Weite, die seinem Namen alle Ehre macht. ES 8 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

9 Pas de deux: Römisch-Germanisches Kolumba Das hat Köln noch nicht gesehen! Ein Pas de deux gilt in der Welt des Tanzes als künstlerischer Höhepunkt des Balletts. Der Titel der jetzt in Kolumba eröffneten Jahresausstellung hat einen ganz konkreten Grund: Erstmalig in zehn Jahren stellen im Zumthor-Bau gleich zwei Museen gleichberechtigt miteinander aus und betonen damit gegenseitig das Potenzial ihrer Sammlungen. Die dringend notwendige und eigentlich für den Winter geplante Generalsanierung des Römisch-Germanischen Museums (RGM) ergab diese Gelegenheit und, um es vorwegzunehmen, es ist eine atemberaubende Schau gelungen! Aus dem 11. Jahrhundert stammt das berühmte Kreuz Herimanns und Idas. Das antike Porträt einer jungen Frau aus dem julisch-claudischen Herrschergeschlecht aus blauem Lapislazuli ist dem Korpus eingefügt. Das Kunstwerk aus dem Besitz Kolumbas korrespondiert mit einem Porträtköpfchen des Augustus aus Glas aus dem RGM.

10 BERICHT Viele Kölnerinnen und Kölner erinnern sich schwach an die obligatorischen Besuche des RGM in der Schulzeit. Man darf behaupten, dem Kuratorenteam von Kolumba ist es gelungen, viele in der dortigen Schausammlung weniger beachtete Prunkstücke aus dem Dunkel befreit und in ein völlig neues Licht gerückt zu haben. Umgekehrt erwies das RGM-Team einen erfrischend neuen Blick auf die Sammlung des erzbischöflichen Kunstmuseums. So sind spannende Pas de deux entstanden. Ob die Präsentation des Mithrasreliefs aus dem zweiten Jahrhundert mit einer spätbarocken Darstellung des Erzengels Michael, ein Ausflug in die Darstellung des Schnörkels (mit Glaskunst aus dem dritten Jahrhundert und Malerei des 20. Jahnrhunderts), der Dialog zwischen dem Christus in der Rast aus dem 15. Jahrhundert mit einem sensationellen Kopf des jungen Herakles am Scheideweg aus schwarzem Porphyr aus dem zweiten Jahrhundert oder dem Arrangement im Armarium mit antiker und zeitgenössischer Glaskunst, mittelalterlichen Reliquiaren und Gewandschließen aus dem ersten Jahrhundert man weiß nicht, woran man sich mehr sattsehen soll. Originell die Gegenüberstellung skurriler Gesichtsurnen aus dem ersten bis dritten Jahrhundert mit dem ebenso karikaturhaften Gesichtstableau der französischen Malerin Bénédicte Peyrat, flankiert von der lange nicht gesehenen Palanter Madonna aus dem 15. Jahrhundert. Nahezu einzigartig erlebbar sind die Details eines Konchylienbechers: Fische, Delfine, Tintenfisch und Krebs, Stachelfische und Schnecken, sämtlich unversehrt erhalten seit dem vierten Jahrhundert. Paul Theks zweischwänziger Wal auf Schulkreide bildet eine ebenso reizvolle Ergänzung wie ein zeitgenössisches Glasobjekt und gefundene Muscheln und Schneckenhäuser. Vertikaler Verweis Die Gegenüberstellung kleiner Preziosen beider Sammlungen in neun Vitrinen bildet schon eine eigene Ausstellung. Im größten Raum des zweiten Museumsgeschosses wird auf einem in der Mitte errichteten Podest eine unübersehbare Menge antiker Keramik präsentiert, überwiegend Grabbeigaben des ersten bis vierten Jahrhunderts. Die Töpfereien des römischen Köln fertigten nahezu industriemäßig solches Geschirr in riesigen Mengen, doch waren auch Produkte auswärtiger Manufakturen aus Gallien und Obergermanien auf Kölner Märkten zu finden. Die Vielfalt der Gefäße spiegelt die der Lebensmittel, ihr Formenreichtum die Esskultur der Kölner in der Römerzeit. Hier verweist die Ausstellung vertikal auf die direkt darunter liegende Ausgrabung in der im Krieg zerstörten Kolumbakirche, die von der Bodendenkmalpflege 1974, dem Eröffnungsjahr des RGM, begonnen wurde. Die Funde lagern seither in den Depots des RGM und werden dort betreut. Kolumba ist Schutzbau für die Grabung, die mit zirka 900 Quadratmetern das größte Ausstellungsobjekt des Museums ist. Tongefäße, wie sie hier oben gezeigt werden, wurden zweifellos auch in dem römischen Wohnhaus benutzt, das unter der Kirche ausgegraben wurde. Verrückt die Fotoserie Vasenextasen von Anna und Bernhard Blume aus dem Jahr 1987: Im Dialog mit dem Alltagsgeschirr der alten Römer gehen die inszenierten Fotografien über eine ironische Anmerkung zur deutschen Kleinbürgerlichkeit hinaus. Aberwitzig vergegenwärtigen sie eine philosophische Sicht auf die vertrackten Verhältnisse unserer menschlichen Existenz. Das weltberühmte Diatretglas des RGM wird gezeigt vor Bildern Peter Drehers, in denen es immer um ein Trinkglas geht. Kostbare Gefäße zur Aufbewahrung von Flüssigkeiten: Ein Löwenaquamanile aus dem 12. Jahrhundert und ein Wildschwein aus blauem Glas, das im 2./3. Jahrhundert entstanden ist. In der Reihe der römischen Herrscherporträts findet sich auch eine Büste der Livia, der Frau des Augustus. Den Porträts als Sinnbild der Macht ist Konrad Klaphecks Arbeit Der Wille zur Macht von 1959 gegenübergestellt. (Fotos: Boecker) Vom feinen römischen Tafelservice aus dem ersten Jahrhundert Bernhard Blume mit dem Titel Vasenextase Masse und Klasse. 10 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

11 BERICHT Im Nordkabinett ist eine Auswahl von Herrscherporträts aus dem ersten bis dritten Jahrhundert zu sehen, die in allen Teilen des römischen Imperiums verbreitet waren und die jeweils herrschenden Potentaten idealisiert zeigten. Hier kann man sie nun zusammen mit der Tragödie der Zivilisation, der goldenen Wand, von Jannis Kounellis oder mit Konrad Klaphecks Wille zur Macht bewundern. Im Südkabinett regt eine beeindruckende Zusammenstellung von Tierdarstellungen vom 1. bis 21. Jahrhundert zu vielfältigen Assoziationen an, im folgenden Turmraum ein berückendes Bernsteinschiffchen aus dem dritten Jahrhundert, gleich neben Felix Droeses überlebensgroßen Drie naakte vrouwen. Im Fensterraum mit Blick auf den Dom gesellen sich zur hier wohnenden Madonna mit dem Veilchen von Stefan Lochner das romanische Kreuz Herimanns und Idas mit dem Lapislazuliköpfchen aus dem ersten Jahrhundert, dem man ein Porträtköpfchen des Augustus aus fast schwarzem Glas aus gleicher Zeit beigegeben hat als wolle man den Kaiser und seine Frau Livia wieder zusammenbringen sowie die aus dem letzten Jahr bekannten Vier Gekrönten aus dem 15. Jahrhundert. INFO Pas de deux, Römisch-Germanisches Kolumba, bis 20. August 2018, täglich außer dienstags 12 bis 17 Uhr. Führungen nur außerhalb der Öffnungszeiten, Buchungen unter Telefon (02 21) Zur Eröffnung erscheint das Kolumba-Taschenbuch #1 als Begleittext zur Jahresausstellung (fünf Euro, im Eintrittspreis enthalten). In Anlehnung an die Idee eines Museums der Nachdenklichkeit sind allen Räumen literarische Texte zugeordnet, die grundlegende Fragestellungen zusätzlich anregen. Höhepunkt der Ausstellung ist zweifellos die Präsentation des weltberühmten Diatretbechers aus dem vierten Jahrhundert. Muss man dieses äußerst seltene Stück im RGM in einer Vitrine unter vielen anderen förmlich suchen, ist ihm nun im Westturm von Kolumba ein angemessener Raum eingerichtet, umgeben von der sechsteiligen, großformatigen Malerei In der Leere ist nichts von Dieter Krieg. Das dreifarbige antike Glasgefäß umfängt die Inschrift Trinke, lebe schön immerdar. Essen, Trinken und Feiern als Gegenbild des sicheren Todes, wie viele andere in der Ausstellung thematisierende Fragestellungen beweist gerade dieser Raum die Zeitlosigkeit und grundlegende Bedeutung existenzieller Fragen. So hat Köln das noch nicht gesehen, großartig! Selbstverständlich macht das Pas de deux der beiden Häuser den skandalösen Umstand, dass die Zukunft des RGM über das Ende der Ausstellung im August 2018 nicht gesichert ist, schmerzhaft bewusst. Die seit Langem notwendige Generalsanierung des Hauses schien bei der Kölner Stadtverwaltung bislang keine Priorität zu haben. Dabei sollte es auch Anliegen der Stadt sein, mit Kunst und Kultur nicht nur zu unterhalten, sondern das Publikum auch zum Nachdenken anzuregen. Pas de deux zeigt, wie einfach und spielerisch das gelingen kann, wenn die eigenen Ressourcen mit vereinten Kräften genutzt werden. Guido Schlimbach Unser Autor ist katholischer Theologe, Kunstvermittler und künstlerischer Leiter der Kunst-Station Sankt Peter Köln. nach Christus bis zu Young-Jae Lees Schalen für Liturgie und Vase und Kakaokannen des 20. Jahrhunderts präsentieren die Ausstellungsmacher von Kolumba und RGM vor der Fotoserie von Anna und 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 11

12 SONNTAG 24. Sonntag im Jahreskreis ERSTE LESUNG: Groll und Zorn sind abscheulich, nur der Sünder hält daran fest. Wer sich rächt, an dem rächt sich der Herr; dessen Sünden behält er im Gedächtnis. Vergib deinem Nächsten das Unrecht, dann werden dir, wenn du betest, auch deine Sünden vergeben. Der Mensch verharrt im Zorn gegen den andern, vom Herrn aber sucht er Heilung zu erlangen? Mit seinesgleichen hat er kein Erbarmen, aber wegen seiner eigenen Sünden bittet er um Gnade? Obwohl er nur ein Wesen aus Fleisch ist, verharrt er im Groll, wer wird da seine Sünden vergeben? Denk an das Ende, lass ab von der Feindschaft, denk an Untergang und Tod, und bleib den Geboten treu! Denk an die Gebote, und grolle dem Nächsten nicht, denk an den Bund des Höchsten, und verzeih die Schuld! Sir 27,30 bis 28,7 ZWEITE LESUNG: Keiner von uns lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber: Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende. Röm 14,7-9 EVANGELIUM: In jener Zeit trat Petrus zu Jesus und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal. Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen. Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen. Da fiel der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. Der Herr hatte Mitleid mit dem Diener, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld. Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist! Da fiel der andere vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen. Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe. Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war. Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast. Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt. Mt 18,21-35 Lesungen der Woche Lesejahr A Wochentagslesungen: Reihe I Stundengebet: Vierte Woche Das Bild am Bronzeportal des Großmünsters in Zürich zeigt das biblische Gleichnis, das Jesus im Evangelium erzählt. Im Hintergrund steht der Diener vor dem barmherzigen König, vorne sieht man ihn mitleidlos vor seinem bittenden Schuldner. (Foto: Ras) Sonntag, 24. Sonntag im Jahreskreis: L 1: Sir 27,30 bis 28,7; L 2: Röm 14,7-9; Ev: Mt 18, Montag, hl. Lambert: L: 1 Tim 2,1-8; Ev: Lk 7,1-10. Dienstag, hl. Januarius: L: 1 Tim 3,1-13; Ev: Lk 7, Mittwoch, hl. Andreas Kim Taegon, hl. Paul Chong Hasang: L: 1 Tim 3,14-16; Ev: Lk 7, Donnerstag, hl. Matthäus: L: Eph 4, ; Ev: Mt 9,9-13. Freitag, hl. Mauritius: L: 1 Tim 6,3b-12; Ev: Lk 8,1-3. Samstag, hl. Pius (Padre Pio): L: 1 Tim 6,13-16; Ev: Lk 8, Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

13 SONNTAG Aufeinander zugehen, sich die Hände reichen, um Verzeihung bitten und Verzeihung gewähren dafür braucht es menschliche Größe. Das Foto zeigt dazu ein liturgisches Element während der Lichtfeier einer internationalen Soldatenwallfahrt auf der Rosenkranz-Basilika im Lourdes. (Foto: Raspels) Verzeihen ist nicht so einfach Wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal?, fragt Petrus Jesus. Dieser antwortet: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal (Mt 18,21f) also nicht irgendwie eingegrenzt oder beschränkt, sondern unendlich oft, immer wieder. Das ist schon so eine Sache, mit dem Verzeihen. Wenn es sich um kleine, alltägliche Dinge handelt, mag das alles kein Problem sein. Der Schüler tritt der Lehrerin aus Versehen auf den Fuß. Es tut mir leid. Verzeihung! Kein Problem, alles gut und schon ist die Sache erledigt. Zu Hause lässt das Kind eine Tasse fallen. O Gott, das wollte ich nicht! Verzeihung! Ist nicht schlimm, kann jedem mal passieren, wird dann die Mutter antworten. Ganz so einfach ist es aber bei anderen Dingen nicht, die vielleicht größeren Schaden anrichten. Wenn mich ein Mensch, dem ich wirklich vertraue, angelogen und hinters Licht geführt hat. Oder wenn mich mein Ehepartner betrogen hat. Solche Dinge sind nach menschlichem Ermessen unverzeihlich. Hier mal eben zu sagen: Ich nehme deine Entschuldigung an, ist (fast) unmöglich. Manches kann ich nicht jetzt auf gleich verzeihen, anderes vielleicht nie. Zu tief sitzt der Schmerz, zu sehr hat die Sache Schaden angerichtet. Aber: Groll und Zorn sind abscheulich, nur der Sünder hält daran fest (Sir 27,30), wie es in der ersten Lesung hieß. Die Haltung Jesu ist klar. Sie ist für uns Menschen aber auch ein hoher Anspruch! Verzeihen braucht Zeit, Verzeihen braucht Größe. Täglich beten wir im Vater unser: Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Wenn es dann aber hart auf hart kommt wow! Nicht einfach! Unsere menschliche Kraft reicht da manchmal nicht mehr aus. Solche Anliegen immer und immer wieder im Gebet vor den Herrn zu tragen hilft, mit dieser Situation umzugehen, meinen Groll wenigstens zu mindern, vielleicht sogar zu verzeihen. Gertrud von Le Fort hat einmal gesagt: In der Verzeihung des Unverzeihlichen ist der Mensch der göttlichen Liebe am nächsten. Unser Autor, Hendrik Hülz, ist Leitender Pfarrer im katholischen Seelsorgebereich Leverkusen-Südost. Hendrik Hülz 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 13

14 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Füllt Gläser, Becher und Krüge Weingenuss als geistliche Übung : Im Rebensaft entfaltet sich ein ganzes Universum Spätestens im September beginnt wieder die Weinlese. Allerorten werden nun Weinfeste gefeiert, Federweißer getrunken und das Gute genossen, was die Trauben hergeben. Ein Grund, etwas genauer hineinzuschmecken. Der Wein am Feierabend, in geselliger Runde, als Begleiter für ein gutes Essen viele Menschen lieben einen guten Tropfen. Dabei ist Wein nicht gleich Wein so ist in ihm die ganze Umgebung vertreten, in der er gewachsen ist. Die Anzahl der Sonnenstunden machen die Süße und den Geschmack aus. Kenner können aus einem Wein gar herausschmecken, in welcher Lage die Traube gewachsen ist. Fürs reine Durstlöschen und hastige Runterkippen ist ein Wein also viel zu schade. Wer achtsam ein Glas Wein trinkt, kann viel mehr zu sich nehmen er kann buchstäblich die ganze Welt in sich aufnehmen. Manch ein Wein hat eine interessante Geschichte zu erzählen, manche Reben reifen entlang von Pilgerpfaden oder kommen aus fernen Ländern und Kontinenten. Welche Menschen haben dazu beigetragen, diesen kostbaren Tropfen reifen zu lassen und abzufüllen? Und dann ist da ja noch jemand, der die Pflanzen geschaffen und das nötige Klima zu deren Gedeihen beigesteuert hat. Mit allen Sinnen entdecken Viele lieben einen guten Tropfen Wein am Abend. Wer achtsam ein Glas alleine oder in Gemeinschaft trinkt, kann viel mehr zu sich nehmen als nur Alkohol. (Fotos: Raspels) Auf diese Weise betrachtet, kann der Weingenuss zu einer Art geistlicher Übung werden. Wir können erst einmal in Ruhe betrachten, was sich im Glas vor uns entfaltet: die Farbe anschauen, die Nase ins Glas stecken und riechen, welche Düfte sich hier zeigen wollen. Wie vielfältig ist das, was aus einfachen Trauben gepresst wurde. Ganz unerwartet werden wir vielleicht Düfte von Beeren und anderen Früchten erkennen. Beim Betrachten, Riechen und Entdecken des Weines kann man somit zugleich lernen, die Welt mit anderen Augen zu betrachten unvoreingenommen und offen. Wer nun das Glas ansetzt, ist schon darauf vorbereitet, dass im Wein viel mehr steckt, als man mit dem bloßen Auge erkennen kann. Deshalb ist es gut, den ersten Schluck ganz bewusst zu nehmen und zu schmecken: Welche Eindrücke und Aromen kommen hinzu, wenn man sich ganz auf seinen Geschmackssinn verlässt? Auch das kann ein Hinweis sein auf das Wahrnehmen der alltäglichen Welt: Warum spüren wir nicht auch dort einmal mit allen Sinnen hin, statt nur durch die eine Dimension des Sehens, womöglich noch gefiltert durch einen Bildschirm. Warum gehen wir nicht mit allen unseren Sinnen auf die Suche und entdecken, was die Welt alles bietet? Dann rinnen die ersten Tropfen durch die Kehle. Wir können spüren, wie die köstliche Flüssigkeit den ganzen Leib erfrischt, und wie gut es tut, etwas zu trinken. Indem wir den Wein dieses Wunderwerk der Natur und der menschlichen Arbeit trinken, nehmen wir zugleich ein Lebens-Mittel zu uns. Denn auf Dauer kann niemand ohne Nahrung und Flüssigkeit auskommen. Und so ist jedes Lebensmittel auch ein Lebenszeichen Gottes. Gott will, dass wir leben. Er schenkt uns Menschen das Leben und gibt den Menschen die Schöpfung, damit sie dauerhaft leben können. So kann der Genuss von einem Glas Wein gleichzeitig auch unser Bewusstsein wecken, dass Gott auch in diesem Moment zu finden ist. So heißt es, dass Jesus die Krüge bis zum Rand füllen ließ (Joh 2,7). Gott hat durch seinen Sohn selbst erlebt, was es bedeutet, Durst zu haben und ihn zu stillen. Der Wein verdeutlicht, dass Gott durch seine Inkarnation in Jesus genau weiß, was es heißt, Mensch zu sein in all seinen Facetten. Nicht nur im Leiden, sondern auch in den schönen Stunden des Lebens. Schließlich wurde Jesus in der Öffentlichkeit dadurch bekannt, dass er bei der Hochzeit zu Kanaa Wasser in Wein verwandelte. So gab er als Mensch unter Menschen den Feiernden die Möglichkeit, weiter miteinander zu verweilen und die große Freude der Hochzeit zu teilen. Schließlich weiß Jesus, wie gut ein Glas Wein in Gesellschaft schmecken kann. Kerstin-Marie Berretz OP Die Dominikanerin Schwester Kerstin-Marie Berretz OP lebt im Konvent der Arenberger Dominikanerinnen in Oberhausen und ist in der Berufspastoral wie auch in der Öffentlichkeitsarbeit tätig. 14 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

15 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Es gibt sie, diese nachtschwarzen Tage Zum Gedächtnis der Schmerzen Mariens am 15. September Eine lachende Maria suchen wir in der Kunst vergebens. In sich gekehrt, nachdenklich, sorgend, fürsorglich, königlich. gebildet oder traurig finden wir sie meist in der Kunst dargestellt. Auch auf den Ikonen der Ostkirche hat die Gottesmutter immer einen melancholichen Gesichtsausdruck. Ist das so, weil sie von Anfang an um das Leid und den frühen Tod ihres Sohnes weiß? Jedenfalls erzählen das die Christen so. Es überrascht also nicht, dass am Tag nach dem Fest Kreuzerhöhung die Kirche am 15. September das Gedächtnis der Schmerzen Mariens begeht. Es fällt nicht schwer festzustellen, dass beide Feste in einem inneren Zusammenhang stehen. So wie die mittelalterliehe Frömmigkeit in der Kunst den Schmerzensmann schuf, um an das Leid der Passion Christi zu erinnern, so schuf sie bald das Bild der Schmerzensmutter. Es ist die Darstellung von Maria mit ihrem toten Sohn auf dem Schoß. Seit etwa um 1300 ist dieser Bildtyp nachweisbar. Typisch für viele solcher Darstellungen ist, dass Maria nicht in Verzweiflung uns vor die Augen gestellt wird, was in solcher Situation durchaus angemessen wäre, sondern mit einem eher verhaltenen Schmerz. Oft schaut sie den Sohn dabei nicht direkt an, sondern nachdenklich an ihm vorbei in eine Ferne. Ein auf den Sohn fixierter Blick würde das Leid der Mutter übersehen. Diese Darstellungen nennen wir meist Pieta. Das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Frömmigkeit. Von den römischen Kaisern heißt es, dass sie diese Tugend besitzen mussten, um den Göttern die erforderlichen Opfer darzubringen. So kümmert sich also auch Maria pietätvoll um ihren toten Sohn. Weil man sich so in Maria versetzen kann und mit ihr in einer Art Schicksalsgemeinschaft steht, hat die Frömmigkeit für den 15. September in der Liturgie das Gedächtnis der sieben Schmerzen Mariens eingeführt. Die Siebenzahl bezieht sich sowohl auf biblische Aussagen als auch auf Stationen der Kreuzwegandacht: Die Weissagung Simons auf das kommende Leid (Lk 2,34-35); die Flucht nach Ägypten ins Asyl (Mt 2,13-15); die bittere Suche nach dem Kind Jesus bei der Jerusalem Wallfahrt (Lk 2,41-52); die Begegnung mit dem gefolterten Sohn auf dem Kreuzweg; die Kreuzigung Jesu auf Golgota (Joh 19,25-27); die Abnahme des toten Sohnes vom Kreuz (Mt 27,57-59); die Grablegung Jesu (Joh 19,40-42). Es sind Stationen auf dem Weg zum Kreuz. Hat Maria das alles vorausgesehen oder musste auch sie immer wieder lernen? Dieser Weg verleugnet die Vernunft nicht. Er führt Menschen nicht zu irgendeiner Gefühlsduselei oder zu frömmelnden und schnellen Ergebenheitsadressen. Dafür ist er zu hart. Zu herausfordernd. Er ist der Weg zum Leben Gottes, der quer geht zu den Pfaden einer ungerechten und gespaltenen Menschheit, quer zu den Wirrungen einer rätselhaften Kultur und den Fragen einer ratlosen Gesellschaft. Hilfe, diesen Weg bewusst unter die Füße zu nehmen, kann eine Betrachtung der Pieta sein. Sie zeigt, wie sich ein Christ verhalten kann, wenn er Leid in seinem Leben erfährt. Es gibt sie, diese nachtschwarzen Tage. Oft ohne Antwort auf unsere Fragen. Erich Läufer Maria ist leiderfahren Maria ist leiderfahren. Wie viele andere Mütter auf Erden auch. Der Mater dolorosa, der Schmerzensmutter, wurde damals das Lied gewidmet Stabat Mater, Christi Mutter stand mit Schmerzen. In ihren Schmerzen finden leidende Menschen sich mit ihren Schmerzen wieder. Mit Maria in dieser Situation gibt es Identifizierungsmöglichkeiten. Unzählige Frauen haben durch Krankheit oder Unglück Kinder verloren. In Epidemien starben Eltern weg. Kriege nahmen geliebten Ehemännern oder Söhnen das Leben. In solchen Situationen wäre die mit Sternen gekrönte Himmelskönigin oder die Madonna in der Rosenlaube nicht die richtige Adresse. Wohl aber Maria, die ihren hingerichteten, toten Sohn auf dem Schoß hält. Sie ist eine Mutter, die ihr Kind auf schreckliche Weise verloren hat. Die Pieta, die Schmerzensmutter in einer Eifeler Dorfkirche. (Foto: Läufer) 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 15

16 KIRCHE UND THEOLOGIE Glaubenskrise, Kirchenrecht und Mischehen Vor 50 Jahren tagte erstmals eine Weltbischofssynode Heute werden Bischofssynoden ganz selbstverständlich einberufen, wenn die Kirche ihre Ausrichtung zu aktuellen Themen beraten möchte. Vor 50 Jahren tagte dieses Gremium erstmals und widmete sich der Glaubenskrise. Die Erwartungen an die erste Bischofssynode waren hoch, wenn auch nicht überall ungetrübt. Zwei Jahre nach Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils ( ) kehrte ein Zehntel des Weltepiskopats zu einem Kirchengipfel nach Rom zurück. Papst Paul VI. wollte mit der Gründung der Synode im September 1965 dem Wunsch vieler Konzilsteilnehmer nachkommen und den Geist der Kollegialität über die dreijährige Sitzungsdauer hinweg fortsetzen. Im Gegensatz zum Konzil erhielt sie jedoch keine Entscheidungs- oder Beschluss-, sondern nur Beratungsfunktion. Papst Paul VI. berief die Synode zum 29. September 1967 ein. Die erste Bischofssynode mit 193 Synodalen widmete sich der Glaubenskrise - unter dem sperrigen Titel Der Erhalt und die Stärkung des katholischen Glaubens, seine Vollständigkeit, seine Kraft, seine Entwicklung, seine lehrmäßige und historische Kohärenz. Weiter standen die Neufassung des Kirchenrechts, die Reform der Priesterseminare, Fragen der Mischehen sowie die Liturgiereform auf der Tagesordnung. Experimentieren und improvisieren In den synodalen Pioniertagen wurde viel experimentiert und improvisiert. Die Synode begann am 29. September. Zunächst wurde sie bis zum 24. Oktober terminiert, dann war von zwei Monaten die Rede, abgeschlossen wurde sie schließlich am 29. Oktober. Getagt wurde in einem funktionell hergerichteten Saal des Apostolischen Palastes am Belvedere-Hof, in dem zuvor ausgemusterte Museumsbestände lagerten. Zum Generalsekretär bestimmte der Papst den polyglotten Polen Wladyslaw Rubin, später Kardinal-Präfekt der Ostkirchenkongregation. Er war während des Kriegs in einem sibirischen Arbeitslager, studierte dann in Beirut und Rom und leitete dort das polnische Kolleg. Als Nicht-Italiener sollte er für die Diözesanbischöfe akzeptabel sein und aufgrund seiner römischen Vergangenheit auch für die Kurie - wo er freilich eher als Fremdkörper galt. In ihren 30-tägigen Beratungen hat die Synode im Geist des Konzils mehr Kollegialität und damit mehr Vollmachten und Freiheiten für Inzwischen haben die Päpste 28-mal zu Bischofssynoden eingeladen. Das Bild zeigt einen Blick in die Synode von 2008 unter dem Vorsitz von Papst Benedikt XVI. (Foto: Raspels) Bischöfe und Bischofskonferenzen gefordert. Hinsichtlich der Glaubenskrise wiesen die Synodalen das negativverurteilende Dokument der römischen Kurie zurück und ersetzten es durch einen Bericht mit positiv-pastoralen Aussagen und Empfehlungen. Dieser bat den Papst, mit Blick auf einen sich ausbreitenden Atheismus und auf irrige theologische Meinungen eine internationale Kommission von Theologen zu bilden. Sie solle hochkarätig und international besetzt sein und die Diskussion über Ansätze zur theologischen Forschung erweitern. Diese Internationale Theologenkommission wurde 1969 von Paul VI. ins Leben gerufen. Außerdem stellte die Synode Weichen für die schon bei der Konzilsankündigung 1959 geforderte Neufassung des Kirchenrechts. Es müsse einen stärkeren Akzent auf die Seelsorge setzen und moderner formuliert werden. Die Arbeiten am Kodex begannen unter Paul VI. und wurden 1983 von Johannes Paul II. vollendet. Auch weitere pastorale Fragen wurden bei der ersten Synode erörtert und dem Papst als Empfehlungen unterbreitet, etwa dass die Bischofskonferenzen eine größere Kontrolle über die Seminare ihrer Bezirke haben sollten legte Paul VI. auf Grundlage der Synoden- Empfehlung neue Normen für Mischehen vor. Von ihren Vorschlägen zur Liturgiereform wurden viele umgesetzt und in die neue Messordnung von 1969 aufgenommen. Neben dem Text und den Empfehlungen zur Glaubenskrise veröffentlichten die Synodalen eine vielbeachtete Friedensbotschaft. Ein solcher Text gehörte später unter dem Begriff Botschaft der Hoffnung an die Welt zum festen Bestandteil aller Bischofssynoden bis er unter Franziskus eingestellt wurde. Von den übrigen Synodenthemen wurden die von der Kurie vorgelegten Dokumente samt ihren Fragen und Abstimmungsergebnissen dem Papst vorgelegt. Botschaft der Hoffnung Erst nach und nach haben sich Strukturen und Arbeitsabläufe der Bischofssynode entwickelt und wurden auch immer wieder geändert. Eine besondere Bedeutung hatte dabei die erste Sondersynode, zu der Paul VI. 1969, zwei Jahre nach der Premiere, einlud. Es ging um die Zusammenarbeit zwischen dem Heiligen Stuhl und den Bischofskonferenzen, aber de facto stand die Synode hier selbst zur Debatte. Die Synodalen suchten und analysierten Mittel und Wege, um das Zusammenwirken von Bischöfen und Papst in die Praxis umzusetzen. Konkret empfahlen sie, dass die Synode in regelmäßigen Abständen zusammentreffen solle zunächst alle zwei, dann alle drei Jahre. Zudem solle das Generalsekretariat zwischen zwei Synodenversammlungen operativ sein. Zu dem Zweck wurde 1970 ein Synodenrat aus 15 Bischöfen ernannt. Inzwischen haben die Päpste 28-mal zu Bischofssynoden eingeladen. Auf der Suche nach mehr Effizienz und Teilnahme suchten sie immer neue Wege. Allerdings bleibt die Synode wie schon bei ihren Anfängen 1967 nur Beratungs- und nicht Beschlussorgan. Am Ende entscheidet der Papst über das Schlussdokument und damit über den Ertrag der Synode. Johannes Schidelko 16 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

17 KIRCHE UND THEOLOGIE Den Schrei der Erde hören Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung Papst Franziskus und der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. haben in einer gemeinsamen Umweltbotschaft ungehemmte Ausbeutung von Ressourcen verurteilt und zu einem neuen Lebensstil aufgerufen. Es ist das erste Mal, dass beide gemeinsam eine Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, der am 1. September oder an jedem anderen Tag im September in den Gemeinden gefeiert werden kann, veröffentlichten. Der Schöpfungsbericht gewährt uns einen herrlichen Rundblick über die Welt. Die Heilige Schrift offenbart, dass Gott im Anfang wollte, dass die Menschheit bei der Erhaltung und Bewahrung der natürlichen Umwelt mitarbeite. (...). Die Erde wurde uns anvertraut als ein erhabenes Geschenk und Vermächtnis, für das wir alle gemeinsam Verantwortung tragen, bis am Ende in Christus alles zusammengeführt wird, alles, was im Himmel und auf Erden ist (vgl. Eph 1,10). Unsere menschliche Würde und unser Wohlergehen sind tief mit unserer Sorge um die ganze Schöpfung verbunden. In der Zwischenzeit zeigt uns die Weltgeschichte jedoch ein ganz anderes Bild. Es offenbart ein Szenario im moralischen Verfall, in dem unsere Haltung und unser Benehmen gegenüber der Schöpfung unseren Ruf als Mitarbeiter Gottes verdunkeln. Unsere Neigung, das feine und ausgewogene Ökosystem zu stören, unsere unersättliche Lust, die begrenzten Ressourcen des Planeten zu manipulieren und zu kontrollieren, und unsere Gier nach grenzenlosem Gewinn an den Märkten all das hat uns dem ursprünglichen Ziel der Schöpfung entfremdet. Wir achten die Natur nicht mehr als ein gemeinsames Geschenk; stattdessen betrachten wir sie als einen privaten Besitz. Wir verbinden uns nicht mit der Natur, um sie zu erhalten; stattdessen herrschen wir über sie, um unsere eigenen Konstrukte abzusichern. Die Folgen dieser abweichenden Weltsicht sind tragisch und dauerhaft. Die menschliche Lebenswelt und die natürliche Umwelt verschlechtern sich gemeinsam, und dieser Verfall des Planeten lastet auf seinen verwundbarsten Bewohnern. Die Auswirkung des Klimawandels betrifft vor allem jene, die in Armut im letzten Winkel dieser Welt leben. Unsere Verpflichtung, die Güter der Erde verantwortungsbewusst zu gebrauchen, beinhaltet die Anerkennung und die Achtung gegenüber allen Menschen und allen Lebewesen. Der dringende Aufruf und die Aufgabe, für die Schöpfung Sorge zu tragen, sind eine Einladung an alle Menschen, auf eine nachhaltige und ganzheitliche Entwicklung hinzuwirken. Wir sind in derselben Sorge um die Schöpfung Gottes verbunden und bekennen, dass die Erde ein gemeinsames Gut ist. Daher laden wir eindringlich alle Menschen guten Willens ein, eine Zeit dem Gebet für die Umwelt zu widmen. Bei dieser Gelegenheit wollen wir dem liebenden Schöpfer für das großherzige Geschenk der Schöpfung Dank sagen und ihm unseren Einsatz für ihren Schutz und ihre Bewahrung um der künftigen Generationen willen versprechen. Schließlich wissen wir, dass wir vergeblich arbeiten, wenn nicht der Herr uns zur Seite steht (vgl. Ps 127), wenn das Gebet nicht im Zentrum unserer Reflexion und Feier steht. Ein Ziel unseres Gebets ist nämlich, unsere Wahrnehmung der Welt zu verändern, um unsere Beziehung zur Welt zu erneuern. Das Ziel unseres Versprechens ist, uns mutig eine größere Einfachheit und Solidarität in unserem Leben zu eigen zu machen. Heilung unserer verwundeten Schöpfung Wir richten einen dringenden Appell an die gesellschaftlichen und ökonomischen wie auch politischen und kulturellen Verantwortungsträger, den Schrei der Erde zu hören und sich um die Nöte der an den Rand Gedrängten zu kümmern. Ganz besonders sollen sie aber auf die Bitte von Millionen antworten und den Konsens der Welt zugunsten der Heilung unserer verwundeten Schöpfung unterstützen. Wir sind überzeugt, dass es keine echte und nachhaltige Lösung zur Veränderung der ökologischen Krise und des Klimawandels gibt, wenn wir keine übereinstimmende und gemeinsame Antwort geben, wenn wir nicht zusammen Verantwortung und Rechenschaft übernehmen, wenn wir nicht der Solidarität und dem Dienst den Vorzug geben. Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. (Bild) und Papst Franziskus haben diese Botschaft gemeinsam für ihre Kirchen verfasst. 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 17

18 Mit Trauer leben Trauerwege sind anstrengend, unvorhersehbar und individuell. Die Trauernden gestalten ihren veränderten Alltag neu, suchen Antworten auf das Warum eines Todes und beschäftigen sich mit dem Sinn des eigenen Weiterlebens. Chris Paul, eine renommierte Trauerbegleiterin, will mit ihrem Buch Ich lebe mit meiner Trauer betroffenen Menschen beistehen. Das Buch begleitet sie durch alle Zeiten der Trauer von den Sterbestunden durch das ganze erste Jahr bis zu den weiteren Trauerjahren. Dabei präsentiert Paul einen neuen Ansatz: Ihr Kaleidoskop des Trauerns bietet ein lebensnahes, leicht verständliches Bild, in dem sich Trauernde auf ihren Trauerwegen erkennen können. Mögliche Stolpersteine werden anschaulich beschrieben, und mithilfe von alltagstauglichen Ideen können sie bewältigt werden. STO Chris Paul: Ich lebe mit meiner Trauer. Gütersloher Verlagshaus. ISBN Seiten. 17,99 Euro. Bücher Käuzchen sucht Freunde Ungewöhnlich und liebenswert ist das kleine Buch Das kleine Käuzchen, das sich prima als nettes Mitbringsel oder Aufmerksamkeit eignet. Darin stellt Autorin Alice Weltersbach die Geschichte eines einsamen Käuzchens vor, das sich auf die Suche nach Heimat und Freunden macht. Die Abenteuer, die das Tier dabei erlebt, werden also nicht einfach erzählt, sondern in Reimform präsentiert. Dazu liefert Petra Schwandt passende Schwarz-Weiß-Illustrationen. Was das Käuzchen bei seinen Begegnungen mit einem Maulwurf, einer Elster, einem Fuchs oder einem Kakadu erlebt, ist für kleine wie große Leser gleichermaßen berührend und lässt Parallelen zur heutigen aktuellen Zeit zutage kommen. Das Heft ist bewusst reduziert gehalten und stellt eine direkte Verbindung zwischen Wort und Bild her. STO Alice Weltersbach: Das kleine Käuzchen. Books on Demand, Norderstedt. Taschenbuch. ISBN Seiten. 4,99 Euro. Angst vor dem Anderen Der Fremde ist ein Spiegel, in dem wir das, was uns selbst fremd in uns ist, was wir bei uns selbst nicht wahrhaben wollen, vor Augen hält, sagt Pater Anselm Grün in seinem Buch Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen Vom Umgang mit der Angst vor dem Anderen. Fremdenangst könne daher nicht mit moralischen Appellen überwunden werden, sondern nur, wenn wir uns dem Fremden in uns selbst stellen. Der Mönch der Abtei Münsterschwarzach betrachtet das Thema Fremdsein von der Geschichte her, aber auch von der Psychologie und vom Glauben her. Er möchte Hilfestellung leisten und aufzeigen, wie durch den freien Umgang mit eigenen Ängsten und Emotionen Offenheit gefunden werden kann, mit Fremden ins Gespräch zu kommen und das Leben weiter und menschlicher werden zu lassen. STO Anselm Grün: Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen. Vier-Türme-Verlag. ISBN Euro. 18 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

19 kultur Ziemlich bunte Monster Max-Ernst-Museum zeigt Joan Miró Katalog mit interaktiver App Wer an den spanischen Künstler Joan Miró ( ) denkt, hat meist sehr Buntes vor Augen. Denn der Miró ist vor allem für seine farbig-leuchtenden Bildwelten mit Figuren, Sternen oder geometrischen Formen bekannt. Aber auch sein weniger bekanntes plastisches Werk ist spannend und vielfach ebenso farbig. Das Max-Ernst-Museum in Brühl widmet sich dem bildhauerischen Schaffen des Spaniers. Dabei konzentriert sich die Ausstellung auf seine in den 1960er- und 70er-Jahren geschaffenen Plastiken. Prinzip Zufall Wohl kaum ein anderes Haus wäre besser geeignet, Joan Miró in dieser Form vorzustellen. Kannten sich Ernst und Miró doch, arbeiteten in den 1920er-Jahren zusammen. Er stand schon lange auf unserer Einladungsliste, so Museumschef Dr. Achim Sommer, der die Ausstellung zusammen mit Patrick Blümel kuratiert hat. Möglich wurde die Schau durch eine Kooperation mit der Fondation Marguerite et Aimé Maeght im südfranzösischen Saint-Paul-de-Vence, die über eine der größten Sammlungen der bildhauerischen Arbeiten Mirós verfügt. In Brühl werden jetzt 40 bis zu drei Meter hohe Bronzeplastiken gezeigt, die in einer direkten Auseinandersetzung mit ausgewählten Gemälden, Arbeiten auf Papier und einer Tapisserie stehen. Zwar habe Joan Miró schon Zur Ausstellung in den 1930er-Jahren mit den Möglichkeiten skulpturaler Gestaltung experimentiert, so Sommer, um Aspekte seiner malerischen Bildwelt in das Dreidimensionale gleichsam hinauswachsen zu lassen. Aber erst seit Mitte der 1960er-Jahre bis in die 80er nahm die Bildhauerei bei ihm einen gewichtigen Raum seines Schaffens ein. Sein bevorzugtes Material war Bronze. In der Plastik erschaffe ich eine wahrhaft traumhafte Welt lebender Monster, hatte Miró schon früh notiert. Bei der Entstehung der Bronzen ging Miró nach dem Prinzip Zufall vor. Alltägliche Gebrauchsgegenstände setzte er in einem dann spontanen Prozess zusammen und entwickelte so aus verrosteten Eisenteilen, verwitterten Brettern, topflosen Deckeln, Löffeln oder auch Heugabeln neue Wesen. Einige der anschließend in Bronze gegossenen Figuren bemalte er im Miró-Stil mit intensiven, deckenden Farben. Für Museumschef Sommer erscheint die Möglichkeit, Bronzeplastiken von Miró zeigen zu können, als besonderer Glücksfall. Erschienen doch die Werke von Max Ernst, die in Brühl zu sehen sind, in der Auseinandersetzung mit Mirós Werken in einem neuen Licht. Mich fasziniert besonders, wie Miró Formen sieht : Wer erkennt schon in einem kleinen Tisch oder Schemel einen Leib? Wer vermutet in einem kaputten Deckel ein Gesicht? Miró schafft eine neue Einheit, die insofern paradoxal ist, als dass sie uns sowohl erkennen lässt, was das Ursprüngliche war, als auch, was die neue Bedeutung sein könnte, so Sommer. Katalog Miró 2.0 Miró Welt der Monster ist noch bis zum 28. Januar im Max-Ernst-Museum Brühl des LVR, Max-Ernst-Allee 1 (Bahnhofsnähe), Brühl, zu sehen. Geöffnet dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie am 3. Oktober, 1. November und 26. Dezember. Eintritt 10,50 Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre frei. Katalog, 244 Seiten, 39,90 Euro. Es gibt ein umfangreiches Begleitprogramm sowie ein Kinderbuch zum Mitmachen. Informationen unter Telefon ( ) Eigens für die Ausstellung und den dazu erschienenen Katalog entwickelte das Museum zusammen mit dem Cologne Game Lab der Technischen Hochschule Köln die Puzzle-App Mirós Monster. Mit einer App können Besucher der Ausstellung per Smartphone Aufkleber scannen, damit 3D- Objekte sammeln, sie gestalten und ein Selfie machen. Zum Katalog gibt es eine weitere interaktive App. Damit ist die vollständige räumliche Betrachtung einiger Kunstwerke möglich. Elf Plastiken können so virtuell umrundet und in ihrer Materialität erkundet werden. Eine sehr gute Möglichkeit, ganz neue Blicke auf Joan Mirós Werke zu werfen. Helmut Pathe 40 Bronzeplastiken von Miró sind derzeit im Max- Ernst-Museum in Brühl zu sehen. (Foto: Pathe) 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 19

20 MEDIEN Wort des Bischofs Das Wort des Bischofs ist eine Beitragsreihe des Erzbistums Köln. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 und 18 Uhr. Unter domradio.de und erzbistum-koeln.de ab sonntags 8 Uhr. TV Partnersender: nach der Messe, gegen 11 Uhr, Bibel TV um Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über Im Radio: und auf Radio Horeb; 6.00 und auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Menschen in der Zeit. Viktor Frankl. 20 Jahre nach seinem Tod. Dienstag Radioakademie. Deutschsprachige Kirchenorte in Rom. Die katholische Anima-Gemeinde, die evangelisch-lutherische Christuskirche, der Campo Santo Teutonico und das Germanicum. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe und Nachrichten/Magazin Vesper Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich und Radio Vatikan. Lokalradio Sonntags von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen Himmel und Erde. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag 7.45 Hör mal Kirche in WDR 2. Werktags 5.55 und Samstag 6.20 Kirche in WDR 2. WDR 3 Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Samstag Vesper. Sonntag 7.05 Geistliche Musik Lebenszeichen. Luthers östliche Elite. Polnische Protestanten im Jubiläumsjahr der Reformation. WDR 4 Täglich 8.55 Kirche in WDR 4. WDR 5 Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Sonntag 8.35 Das Geistliche Wort Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen Evangelischer Gottesdienst aus Bochum Lebenszeichen. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik Am Sonntagmorgen. Religiöses Wort. Auftanken! Diakonische Orte als Kraftquelle Katholischer Gottesdienst aus der Kirche Heilig Kreuz in Weißwasser. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Aus Religion und Gesellschaft. Mittwoch Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Werktags 7.57 Wort zum Tag. Samstag Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag. Herr, unser Herr, wie bist du zugegen (GL 414) Kantate Glauben. Geschlechtergerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft. domradio.de Gottesdienste RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Werktags 8 bis 9 Uhr, Bibel TV (werktags, außer Samstag) und EWTN (Satellit Astra, Frequenz MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 19 bis Uhr, Bibel TV: domradio.de Christliche Nachrichten. Samstag, 16. September 7 bis 7.45 Uhr, SWR: Was glaubt Deutschland? Die Gewalt, der Frieden und die Religionen bis 8.30 Uhr, SWR: Was glaubt Deutschland? Die Frauen, die Männer und die Religionen bis Uhr, ZDF: Menschen das Magazin. Wenn Essen krank macht bis Uhr, BR: Glockenläuten. Aus der Stadtpfarrkirche in Nördlingen bis 18 Uhr, EWTN: Vaticano. Magazin bis Uhr, EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus der Marienbasilika, Kevelaer. 20 bis Uhr, Bibel TV: Andacht (täglich) bis Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 17. September 7 bis 7.30 Uhr, SWR: Wir machen weiter... Wie geht es nach zwei Jahren Flüchtlingsarbeit den Helfern? 7.50 bis 8.05 Uhr, SAT.1: So gesehen Talk am Sonntag. 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. Glas das Wunder der Transparenz bis Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, 17. September, 10 Uhr: Kapitelsamt aus dem Kölner Dom. 18 Uhr: Chorvesper, live auf domradio.de. Werktags, 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom, live unter Donnerstag, 21. September, bis Sonntag, 24. September: Domwallfahrt Donnerstag, 21. September, Uhr: Pilgeramt (Radio und Internet TV). Freitag, 22. September, Uhr: Pontifikalamt (Radio und Internet TV). Samstag, 23. September, Uhr: Pilgermesse (Radio und Internet TV) Uhr: Vigil der Jugend (Internet TV). Sonntag, 24. September, 10 Uhr: Pontifikalamt mit Kardinal Woelki zum Abschluss der Domwallfahrt mit dem Vokalensemble Kölner Dom (Radio und Internet-TV). 17 Uhr: Chorvesper (Internet TV). 10 bis Uhr, Bibel TV und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 12 bis Uhr, EWTN und K-TV: Angelus-Gebet mit Papst Franziskus bis 15 Uhr, Bibel TV: Bibellesen bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Vom Außenseiter zum Sternekoch bis 20 Uhr, Bibel TV: Wort des Bischofs bis Uhr, Bibel TV: Mensch, Gott! Talk. Workaholic süchtig nach Arbeit. Montag, 18. September 22 bis Uhr, Bibel TV: Das Gespräch. Berufswunsch: katholische Priesterin. Mittwoch, 20. September 9.50 bis 11 Uhr, EWTN und K-TV: Mittwochs-Audienz des Papstes bis 11 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega bis Uhr, 3sat: Um Gottes Willen Ein Jahr im Wiener Priesterseminar bis Uhr, 3sat: Sister Mary von Nairobi. 19 bis Uhr, BR: Stationen. Kinder, Kinder! bis 21 Uhr, Phoenix: Die Äbtissin. Eine Frau kämpft um die Macht. 21 bis Uhr, Phoenix: Das Geheimnis der Päpstin. Skandal einer Geschichte bis 1.40 Uhr, SWR: Scientology: Ein Glaubensgefängnis. Freitag, 22. September bis Uhr, Bibel TV: Helfer im Einsatz. Fasten ein Weg zur Heilung. Täglich um 6 Uhr und um 22 Uhr: Laudes und Komplet. Bitte mailen Sie Fürbitten für die Komplet mit Weihbischof Ansgar Puff an info@domradio.de. Tagesevangelium Von Montag, 18. September, bis Samstag, 23. September, um 7.55 Uhr spricht Pfarrer Alexander Remler von der Evangelischen Kirchengemeinde Am Alexander Remler. Groß-Glienicker See in Berlin Gedanken zum Tagesevangelium. Beratung Diplom-Psychologe Josef Zimmermann von der Katholischen Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche im Erzbistum Köln spricht darüber, was Kinder brauchen, um gut durchs Leben zu kommen (Do., , 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). 20 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

21 MEDIEN Ausgebrummt Insektensterben in Deutschland Über Ursachen, Folgen für die Umwelt und mögliche Lösungen Erdhummeln kämpfen um Nektar. Das Sterben der Insekten löst eine Kettenreaktion aus. Ohne Bestäuber können zahlreiche Lebensmittel nicht mehr oder nur unter kostenintensiven Umständen produziert werden. Die Ernährung von Millionen Menschen ist in Gefahr. Es ist ein schleichender Prozess, aber die Entwicklung ist dramatisch. Allein die Biomasse der Insekten Nordrhein-Westfalens hat sich, dies ergaben Messungen an 88 Standorten, um mehr als 80 Prozent verringert. Ein Wert, der sich allein auf die vergangenen 15 Jahre bezieht. Noch nie wurde ein solcher Verlust beobachtet auch nicht zu Zeiten des Insektizid-Einsatzes DDT in der Landwirtschaft. Und wo keine Insekten mehr sind, da sind auch bald keine Vögel mehr. Der Wiedehopf zum Beispiel ist kaum noch zu sehen. Doch wo liegen die Ursachen für das Insektensterben? Die Sendung planet e. geht auf Spurensuche. Schnell wird klar: Es gibt nicht nur einen Grund. Ganz vorn dabei: die Intensivierung der Landwirtschaft. Immer größer werden die Flächen, immer mehr Monokulturen entstehen. Strukturreiche Landschaften werden vernichtet, Biotope zerstört. Auch der Einsatz von Pestiziden ist problematisch. Selten werden die realen Lebensverhältnisse bei Insekten berücksichtigt, dadurch wird die erlaubte Dosis viel zu hoch bemessen. Zusammen mit der Veränderung der Kulturlandschaften haben insbesondere die Spezialisten unter den Insekten wegen des Klimawandels kaum Zeit zur Anpassung und sterben aus. Der Einsatz großer Mengen von Dünger, die zunehmende Lichtverschmutzung in unseren Städten und der stetig anwachsende Verkehr geben den Insekten den Rest. (Foto: ZDF / Norbert Porta) Wie Landschaften ohne Insekten aussehen, zeigt planet e. beim Besuch in der chinesischen Provinz Sichuan. Diese ist nicht nur für ihre Pandas bekannt, sondern auch für ihre saftigen Birnen. Doch seit einigen Jahren fehlen die Bienen als Bestäuber. Menschen müssen ihre Arbeit übernehmen und bestäuben die Blüten mit kleinen Pinseln aus Entendaunen. ZDF, So , bis 17 Uhr Der Quarks-Check zur Wahl Wie werden wir morgen alle satt? Gehackte Wahlcomputer, Fake News, Social Bots seit der US-Wahl ist klar, dass wir in einem neuen Zeitalter der Wahl-Beeinflussung leben. Was sind die neuen Methoden? Und was bewirken sie bei uns? In einem Check zur Bundestagswahl zeigt Ralph Caspers, wie komplex und vielseitig Beeinflussung heute ist. Quarks untersucht, welchen Einfluss unser Wahlsystem auf das Ergebnis hat, und zeigt in einem Experiment, wie leicht wir uns manipulieren lassen. Ist unsere Bundestagswahl fairer als die Wahl in anderen demokratischen Staaten? Welchen Einfluss hat unser Wahlsystem auf das Ergebnis? Quarks macht den Ländervergleich und zeigt, welche Möglichkeiten es gibt, unser Wahlsystem noch gerechter zu machen. Außerdem folgt Quarks einem Stimmzettel auf dem Weg zur Auszählung und zeigt, wo Gefahren lauern. Denn nicht nur Hacker könnten versuchen, unser Wahlergebnis zu manipulieren. WDR, Di., , 21 bis Uhr Bis 2050 wird die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden Menschen anwachsen. Wo wird dann die Nahrung für alle herkommen? Wird es die industrialisierte Landwirtschaft schaffen, genug auf unsere Teller zu bekommen? Soll sich zukünftig jeder vegetarisch ernähren oder sind Insekten die neue Proteinquelle? Wie geht es mit der Massentierhaltung weiter oder kann Fleisch auch künstlich in Laboren hergestellt werden? Was wäre, wenn wir unsere eigene Nahrung jeweils selbst anbauen? Valentin Thurn sucht weltweit nach Antworten und Lösungen. Er spricht mit Machern aus den gegnerischen Lagern der industriellen und der bäuerlichen Landwirtschaft, trifft Biobauern und Nahrungsmittelspekulanten, besucht Laborgärten und Fleischfabriken. Ohne Anklage, aber mit Gespür für Verantwortung geht Thurn der drängenden Frage nach, wie verhindert werden kann, dass die Menschheit durch die hemmungslose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen die Grundlage für ihre eigene Ernährung zerstört. WDR, Do., , bis 0.10 Uhr Tabu Tempolimit Schon seit 40 Jahren streitet Deutschland über die Einführung eines Tempolimits. Seitdem hat sich einiges geändert: Die durchschnittliche Motorleistung bei Erstzulassung ist rasant gestiegen, ebenso die Durchschnittsgeschwindigkeit auf Autobahnen. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Staukilometer allein in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Und die Autofahrer werden immer älter. Die Argumente für eine allgemeine Höchstgeschwindigkeit auf deutschen Autobahnen (weniger Unfälle, weniger Staus, weniger Kohlendioxid) werden von Gegnern eines Tempolimits entkräftet mit Referenz zur mehr oder weniger gleichen Datenbasis. Wer hat denn nun eigentlich recht? Studien und wissenschaftliche Untersuchungen gibt es kaum. Dass ein Tempolimit kein Thema im bundesdeutschen Wahlkampf ist, hat jedenfalls System. Jedes Mal, wenn ein Politiker es wagt, laut über ein generelles Tempolimit nachzudenken, weht ihm ein Sturm der Entrüstung entgegen. Dabei hat sich bereits eine Mehrheit der Deutschen in Umfragen für eine Begrenzung des Tempos ausgesprochen allerdings auf 150 Stundenkilometer. 3sat, Do., , bis 21 Uhr 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 21

22 KLEINANZEIGEN 22 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

23 ERZÄHLUNG Zwei Männer gehen einen steinigen Pfad entlang. Einer ist knapp mittelgroß, der andere noch sehr, sehr klein. Der Kleine spricht: Erzähle mir eine Geschichte! Kurze Pause, dann: Aber unheimlich muss sie sein, ganz furchtbar unheimlich. Und der Papi beginnt: Es war einmal, vor langer, langer Zeit, in einem Land weit fort von hier, ein kleiner Diplodocus, der lebte in einer winzig kleinen Erdhöhle, in absoluter Dunkelheit, denn er war sehr furchtsam und scheute das helle Licht des Tages, weil er Angst hatte gefressen zu werden und da... Da wird der fast Mittelgroße von dem sehr Kleinen unterbrochen: Nein, der Diploducus darf keine Angst haben. Aber das kleine Schwein, das da noch wohnt und der Delfin... Lieber Gott, wie kriege ich denn auf dem Weg zum Kindergarten in diese unheimliche Geschichte noch ein Schwein (erdhistorisch natürlich völlig unseriös) unter, und wie zaubere ich einen Delfin in ein Erdloch? Und so macht der etwas unter Mittelgroße tapfer weiter: Der liebe, aber sehr starke Diploducus lebte in dieser unheimlichen Höhle, weil er ein kleines Schweinchen bewachte, das sich vor jedem Schatten ängstigte und dort unter ihnen, in einem unterirdischen See, der von dem Meer weit draußen gespeist wurde, schwamm ein silberner Delfin, damit dem kleinen ängstlichen Schweinchen gar nichts passieren konnte. Und nun... Nun, ruft der Kleine der beiden begeistert, kommt der Tyranno (Abkürzung von echten Experten für Tyrannosaurus ), und Papi baut ein: Eines Nachts hörte man am Eingang der Höhle ein gewaltiges Schnauben und Stöhnen und nun... Das ist gut, seufzt der sehr Kleine auf, das ist cool! Papi sieht entgeistert nach unten wo war er stehen geblieben? Ach so: Und in dieser Nacht, der Mond sah auf die Erde hinab wie eine fahle Sichel, mit der nicht nur Halme geerntet, sondern auch Köpfe vom Rumpf getrennt werden... Der sehr Kleine kichert, er mag es, wenn Köpfe rollen. Da rüttelte dieser unglaublich große und starke und wütende Tyrannosaurus am großen Stein vor dem Höhleneingang. Er malmte gewaltig mit den Zähnen und er schrie, die Klauen gegen die Brust trommelnd: Komm raus, du fettes Schweinchen, sonst reiße ich die ganze Höhle ein und nicht nur Du, sondern auch Deine Freunde werden sterben müssen. An dieser Stelle unterbricht erneut der sehr Kleine: Und jetzt der Quetzalcoatlus... Und gehorsam referiert der knapp Mittelgroße, seine Geschichte umbauend, die geplante Pointe zum x-ten Mal auf das nächste Mal verschiebend: Während das rosa Schweinchen sachte in Ohnmacht fiel ob der ungeheuren Bedrohung und selbst der starke Diplodocus sich einer gewissen Furcht nicht enthalten konnte, eine dunkle Wolke sich vor den Mond schob, die ganze Welt in tiefe Dunkelheit versenkte und nur der schaurige Ruf eines winzigen Käuzchens im Fahnenwalde zu hören war, dieses wirklich unheimliche Guruhhh, Guruhhhh, da stürzte aus dem verfinsterten Himmel, der keine Gnade zu kennen schien, ein gigantischer Schatten hinab auf diese Erde. Es war ein Quetzalcoatlus, der seine 20 Meter weiten Schwingen... Nein, hundert Meter..., schreit aufgeregt der sehr Kleine. Aber, der Quetzalcoatlus gefällt mir doch nicht... Lieber noch ein Kaninchen, sagte der sehr kleine Mann. Und dass es noch ein bisschen unheimlicher wird, das fände ich schön, Papiiii! Der fast Mittelgroße überlegt: Wir haben jetzt in dieser sehr unheimlichen Geschichte aus einem Land, weit, weit fort von hier, lange vor unserer Zeit, einen Diplodocus, ein Schweinchen und einen Delfin untergebracht, was erdhistorisch zumindest seeeehr zweifelhaft ist; ich habe auf die Höhle der drei einen Tyrannosaurus Rex gehetzt, der nun draußen Rambazamba macht, der Quetzalcoatlus, gut, der verschwindet nun erneut in den Wolken, den bin ich los aber wie kriege ich hier ein Kaninchen unter? Aber es muss sein... Und der mittelgroße Mann erhob erneut die Stimme, während das Kind an seiner Hand lustvoll erzitterte. Denn nun wurde es wirklich grauenvoll: Das Stöhnen draußen vor der Höhle wurde lauter und lauter, die kehligen Schreie des Tyranno heiserer und heiserer und zwischendurch war auch noch der unheimliche Ruf des Käuzchens Guruhh, Guruhhh zu hören, die Bewohner der Höhle erzitterten und dann erlosch durch den heißen Atem des Tyranno auch noch die letzte Kerze. Tiefe Dunkelheit senkte sich auf die Bewohner der Höhle herab, die jeden Augenblick damit rechnen mussten, dass der Tyranno den Stein vor dem Eingang beiseite räumen würde. Denn seine Klauen bearbeiteten den großen Stein und man hörte das tack, tack, tack bis in das Innerste der Höhle hinein. Da, im letzten Moment, grub sich das Kaninchen Gribbel-Grabbel durch den sandigen Erdboden der Höhle... Hihihi, sagt der sehr kleine Mann, Gribbel-Grabbel heißt er... Ja, so ist das!, sagte der fast Mittelgroße. Und Gribbel-Grabbel zeigte ihnen einen gaaanz geheimen Ausgang aus der Höhle, doch natürlich gab es noch ein Problem, denn welchen Weg würde der Delfin nehmen können, der jetzt gerade weggetaucht war, weil soeben der Tyrannosaurus Rex den Stein beiseite geräumt hatte und in die Höhle stürmte... Und da sind wir vor dem Kindergarten angekommen, nun muss Papi nur überlegen, wie die Geschichte weitergeht, wenn er seinen Sohn Julian Sebastian am Mittag wieder abholt. Nun, es wird ihm schon was einfallen. Thomas Fröhling 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 23

24 KÖLN/BAD MÜNSTEREIFEL. Das wissenschaftliche Projekt zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch, physischer und psychischer Gewalt am Konvikt Collegium Josephinum in Bad Münstereifel hat seinen Endbericht vorgelegt. Wie Projektleiterin Prof. Dr. Claudia Bundschuh erläuterte, hat es an dem Konvikt, einer 1997 aufgegebenen Einrichtung für Jungen, mindestens seit den 1950er- Jahren wiederholt Gewalt gegen Minderjährige in unterschiedlicher Form gegeben. Einige Aussagen reichen sogar bis in die 1940er-Jahre. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass eine vergleichsweise hohe Zahl an Fachkräften ihre Macht missbraucht habe, um die Befriedigung eigener Interessen und Bedürfnisse durchzusetzen. Es sei daher berechtigt, zumindest bis in die 1970er-Jahre von einem System des Machtmissbrauchs zu sprechen. Kölns Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, sagte bei der Vorlage des Endberichtes: Die Gewissheit, dass in Einrichtungen AUS DEM ERZBISTUM Ein System des Machtmissbrauchs Abschlussbericht zu Gewalt im Erzbischöflichen Konvikt Bad Münstereifel liegt vor unseres Erzbistums über viele Jahre jungen Menschen schlimmes Leid zugefügt wurde, noch dazu auch von Priestern, gehört zu den schwersten Erkenntnissen, mit denen ich in meinem bischöflichen Dienst umgehen muss, und erfüllt mich mit großer Trauer. Das wissenschaftliche Projekt war 2015 auf Initiative von Betroffenen gestartet worden. Oberstes Ziel war es, Ehemaligen mit Gewalterfahrungen in ihrer jetzigen Lebenssituation hilfreich zu sein. Das Projekt war daher so angelegt, dass die Betroffenen mit ihren Anliegen und Interessen maßgebend für die Gestaltung des Projekts und des Endberichts waren. So erklärte Claudia Bundschuh: In diesem Endbericht reden die Ehemaligen selbst. Es ist kein Bericht über Betroffene, sondern ein Bericht von den Betroffenen. Alle Ehemaligen mit Gewalterfahrungen kommen zu Wort. Sie leisten damit den entscheidenden Beitrag zur Bewusstmachung der Vielfalt, Folgen und Begünstigung von Gewalthandlungen im Konvikt. Finanziert wurde das wissenschaftliche Projekt, das bereits unter dem inzwischen verstorbenen Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner begonnen wurde, vom Erzbistum Köln. Rund 100 Ehemalige des Konvikts hatten ihre Erfahrungen schriftlich oder mündlich mitgeteilt. Das Datenmaterial umfasste nach Abschluss der Interviewphase rund 1000 Seiten. Die Mehrzahl der Mitwirkenden hat Gewalt erlebt oder als Zeuge miterlebt. Diese Gruppe der Ehemaligen bewertete selbst erlebte oder beobachtete Gewalt als dominantes Merkmal des Umgangs der Fachkräfte mit den Jungen, das ihren Lebensalltag im Konvikt prägte. Eine kleinere Anzahl von Mitwirkenden beschrieb altersgerechte Fürsorge und (weitgehende) Gewaltfreiheit als zentrale Merkmale des eigenen Aufenthalts. Diese Ergebnisse lassen keinen Schluss zu über die tatsächliche Anzahl von Gewaltopfern im Collegium Josephinum Bad Münstereifel und über das Verhältnis von Ehemaligen mit und ohne Gewalterfahrungen. Sie geben jedoch hinreichend Grund zur Annahme, dass im Umgang der Fachkräfte mit den Kindern und Jugendlichen im Konvikt über die Jahrzehnte ein Wandel stattgefunden hat, der Ehemaligen in der letzten Epoche des Konvikts bis zur Schließung zugute kam. Hilfs- und Beratungsangebote, wie sie in den vergangenen Jahren angeboten und entwickelt werden konnten, zeigten sich auch als hilfreich bei der Bewältigung des Erlebten. Ausschuss zur Qualitätssicherung Zur Qualitätssicherung wurde das Projekt begleitet von einem Lenkungsausschuss unter der Leitung der Justitiarin des Erzbistums Köln, Dr. Daniela Schrader. Die Beauftragung von Prof. Dr. Claudia Bundschuh erfolgte auf Empfehlung des Arbeitsstabes des Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, Johannes-Wilhelm Rörig. Neben Prof. Dr. Bundschuh sowie Prof. Dr. Werner Becker, Gisbert Schneider und einem weiteren Vertreter der Betroffenen arbeitete Prof. Dr. Arnfried Bintig, emeritierter Professor für Klinische und Rechtspsychologie an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Fachhochschule Köln, im Lenkungsausschuss mit. Die operative Projektleitung lag bei der Rechtsanwältin und Mediatorin Dr. Bettina Janssen. Für das Erzbistum Köln nahm weiterhin Pressesprecher Christoph Heckeley an dem Ausschuss teil. Anliegen vieler Betroffener war, für ihre Situation und ihre Erfahrungen Gehör zu finden und die Tragweite der persönlichen Gewalterfahrungen anerkannt zu bekommen. EB INFO Weitere Informationen zum Projekt und den Endbericht gibt es im Internet: Anlaufstelle für Betroffene ist die Stabsstelle Intervention, bei der es auch Rat und weiterführende Informationen gibt unter Telefon (02 21) und per Online-Formular: sexueller_missbrauch/kontakt/ 24 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

25 Taube, Hahn und kleines Schaf Ausstellung über Tiere in der Bibel eröffnet WEVELINGHOVEN. In der Bibel stecken zahlreiche Tiergeschichten vom kleinen Schaf, das sich verlaufen hat, von der Eselin, auf der Jesus nach Jerusalem reitet, der Die Taube, die zur Arche zurückkam: Tiere in der Bibel heißt eine neue Ausstellung in der Gemeinde St. Martinus in Wevelinghoven. (Foto: ZIM) AUS DEM ERZBISTUM Taube, die zur Arche zurückkommt, oder dem Hahn, der nach der Verleugnung Christi durch Petrus dreimal krähte. Mit biblischen Texten umrahmte Acrylbilder von solchen Tiergeschichten aus dem Alten und dem Neuen Testament stellt der Illustrator, Grafiker und Maler Rüdiger Pfeffer jetzt in Wevelinghoven aus. Pfeffer studierte Malerei an der Kunstakademie in Düsseldorf, lebt in Versmold in Westfalen und hat sich mit Arbeiten über religiöse Themen einen guten Namen gemacht. Eine von ihm illustrierte Kinderbibel konnte der Künstler im Mai bei einer Audienz Papst Franziskus persönlich überreichen. Nun können Pfeffers Werke im Denkhaus am Pfarrzentrum, der kleinen Kultur- und Begegnungsstätte der Gemeinde St. Martinus am Klosterweg, betrachtet werden. Kirchenvorstandsmitglied Helmut Coenen, selbst ein Grafiker, hat die sehenswerte Ausstellung möglich gemacht. Diverse katholische und evangelische Kindergartengruppen haben ihren Besuch schon angekündigt. Die Ausstellung ist bis zum 3. Oktober zu sehen, und zwar jeweils samstags und sonntags in der Zeit von 15 bis 18 Uhr. ZIM Pilotprojekt Job-Paten auf gutem Weg Realistische Berufsperspektiven für Flüchtlinge suchen KAARST. Das im Vorjahr begonnene Pilotprojekt Job-Paten ist auf gutem Weg. Diese Zwischenbilanz zieht Dorota Hegerath vom Caritas-Fachdienst für Integration und Migration. In Kaarst etwa arbeiten die Stadt, der ökumenische Arbeitskreis Asyl sowie die katholische und evangelische Kirche mit der Caritas zusammen, um Flüchtlingen den Weg ins Berufsleben zu ebnen. Willi Rauschenberg, einer der Job-Paten, begleitet zum Beispiel den jungen Syrer Bilal, der die erste Stufe des Integrationskurses absolvierte und am 1. September bei einem Friseur zunächst einen Mini-Job angetreten hat, damit noch Zeit bleibt, um bis Dezember eine Sprachschule zu besuchen. Das Projekt Job-Paten basiert auf dem Ehrenamt und hat das Ziel, Geflüchtete bei der Entwicklung realistischer Berufsperspektiven individuell zu unterstützen und ihre Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu steigern. Die Gewinnung von Betrieben als potenzielle Praktikums- und Arbeitsplatzgeber ist ein weiterer Schwerpunkt. Aktuell zählt das Projekt rund 40 Job-Paten. Ihr Ziel ist es, die Qualifikationen und Ressourcen, die für eine Integration relevant sind, mit den Geflüchteten zu erarbeiten. Wer sich daran beteiligen möchte, kann sich bei Dorota Hegerath unter Telefon ( ) melden. ZIM Auf dem Weg zu einer gelungenen Integration: Job-Pate Willi Rauschenberg und der junge Syrer Bilal in Kaarst. (Foto: ZIM) NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon ( ) GREVENBROICH. Abenteuerland Der Gottesdienst für die ganze Familie heißt eine neue Reihe, die am Sonntag, 17. September, in St. Joseph in der Südstadt beginnt. Gestaltet wird sie von Gemeindereferent Daniel Gentner und seinem Vorbereitungsteam (Foto). Die Idee aus Amerika, die von Vinzentinerinnen-Schwester Teresa Zukic in Süddeutschland erfolgreich adaptiert wurde, beinhaltet Musik, Theater und Bewegung. Um Uhr startet eine Spielstraße für die Kleinen im Innenhof, während die Großen Kaffee trinken. Der Wortgottesdienst beginnt um 11 Uhr in der Kirche. Später gehen die Kinder in altersgetrennte Gruppen, um die gehörte Bibelgeschichte zu vertiefen. Weitere Abenteuerland -Termine: 8. Oktober und 5. November. VOGELSANG. Ihr 50-jähriges Bestehen feiert die Kindertagesstätte St. Thomas Morus am Sonntag, 24. September. Kinder, Eltern, Ehemalige und Nachbarn sind um 10 Uhr zum Jubiläumsgottesdienst in der Kirche eingeladen. Danach wartet ein buntes Programm. DORMAGEN. Den Stein der Barmherzigkeit, ein Gemeinschaftswerk der Pfarrei St. Michael, wird Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp am Sonntag, 24. September, um 14 Uhr am Haus Piwipp am Rhein bei Dormagen segnen. Die 1,60 Meter hohe und eine Tonne schwere Kreuz- Stele ist beim Stadtfest Michaelismarkt entstanden. Über 500 Besucher haben daran mitgewirkt, indem sie jeweils eine Kelle Beton in eine Schalung gaben. Außerdem konnten Zettel mit Gebeten und Anliegen beigefügt werden. Das Werk zeigt die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit und soll zum Nachdenken anregen. Die Initiatoren um Diakon Ronald Brings hoffen auf viele Besucher. 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 33

26 DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax ( ) kirchenzeitung-koeln.de WERSTEN. Das Laientheater Die Karavane spielt casa vecchia am Freitag, 22. September, um 20 Uhr in der Kirche St. Maria Rosenkranz, Burscheider Straße 20, in Düsseldorf-Wersten zugunsten der Kinder- und Jugendaktion Herz und Hand für Wersten. FLINGERN. Sommerliche Unwetter ließen das Nachbarschaftsfest des Netzwerks Hellweg/Märchenland fast ins Wasser fallen. Auch wenn viele Angebote angesichts des drohenden Regens frühzeitig eingestellt wurden, gab es Live-Musik von Palazzo & Friends (Foto). Dem Netzwerk gehören unter anderem die Katholische Kirche Flingern/Düsseltal und der Ökumenische Nachbarschaftstreff an. ALTSTADT. Der Vorstand des Heimatvereins Düsseldorfer Weiter hat den Dominikanern einen Scheck über 1000 Euro übergeben. Das Geld ist für die Restaurierung der wertvollen Ursulinen-Gewänder aus dem 18. Jahrhundert bestimmt. Die Messgewänder gehören zu den wenigen Textilien, die sich aus dieser Zeit in Düsseldorf erhalten haben, freut sich der Prior der Düsseldorfer Dominikaner, Pater Elias H. Füllenbach OP. INNENSTADT. Ende September wird die neue FirminusKlause an St. Mariä Empfängnis, Oststraße, ihrer Bestimmung als Bedürftigen-Speisung übergeben. Dazu laden der Stadtdechant und Pfarrer der Innenstadt-Gemeinde St. Lambertus, Monsignore Ulrich Hennes, und der Guardian der Franziskaner, Pater Athanasius Spies OFM, ein. Am Samstag, 30. September, wird um 17 Uhr eine Messe in St. Mariä Empfängnis gefeiert. Anschließend werden die neuen Räume gesegnet. AUS DEM ERZBISTUM Schüler haben ihre Kirche wieder Auftakt zum Festjahr im St.-Ursula-Berufskolleg ALTSTADT. Die Kreuzherrenkirche an der Ratinger Straße wird am Freitag, 22. September, um 8 Uhr als Schulkirche des St.-Ursula- Gymnasiums und des St.-Ursula-Berufskollegs wiedereröffnet. Dazu kommt Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp nach Düsseldorf. Anschließend machen sich die Erzbischöflichen Schulen auf den Weg zur Dom- Wallfahrt nach Köln. Um 12 Uhr findet dort ein Mittagsgebet mit dem Weihbischof statt. Fünf Jahre hat die Restaurierung und Instandsetzung des Gotteshauses in der Altstadt beansprucht. Aus den Gewölben herabrieselnder Putz und Staub hatten die vorübergehende Schließung aus Sicherheitsgründen nötig gemacht. Die feierliche Wieder-Inbesitznahme der Schulkirche ist gleichzeitig Auftakt eines Festjahres zum 90-jährigen Bestehen, mit dem das St.-Ursula-Berufskolleg DÜSSELDORF. Ein Ökumenischer Pilgerweg wird im Jahr des Reformationsjubiläums in der Landeshauptstadt beschritten. Am Samstag, 23. September, beginnt er um 11 Uhr bei der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde an der Luisenstraße. Von dort zieht eine Prozession zur evangelischen Johanneskirche am Martin-Luther-Platz, zur katholischen Kirche Mariä Empfängnis an der Oststraße, von dort zur seine Gründung als Kindergärtnerinnen-Seminar der Ursulinen im Jahr 1927 würdigt. Dazu gehören zum Beispiel ein Tag der Offenen Tür am Samstag, 18. November, aber auch ein Seminar-Tag im Juni des kommenden Jahres. Dabei wird Dr. Charmaine Liebertz einen Fachvortrag zum Thema Lachen und lernen bilden ein Traumpaar halten, berichtet Christiane Meertens, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. RM Christiane Meertens in der gerade von Gerüsten befreiten, aber noch nicht wieder mit Bestuhlung versehenen Kreuzherrenkirche. (Foto: RM) Zeichen der Versöhnung Ökumenischer Pilgerweg mit Andachten und Führungen Die Kirche St. Mariä Empfängnis an der Oststraße hier bei einer Trauung ist das katholische Ziel beim Ökumenischen Pilgerweg. (Foto: RM) Apostolischen Gemeinschaft am Wehrhahn und schließlich zur Griechisch-Orthodoxen Kirchengemeinde Heiliger Apostel Andreas, Am Schönenkamp. Der Pilgerweg bringt die Versöhnung der christlichen Konfessionen und Kirchen zum Ausdruck und macht sie erlebbar, erläutert Michael Hänsch, Geschäftsführer der Katholischen Kirche Düsseldorf, für den Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen. In den Kirchräumen gibt es jeweils eine erklärende Einführung zum Gottesdienstraum. Daran schließt sich eine viertelstündige Andacht an. Die Fußwege zwischen den ersten vier Gotteshäusern sind rund zehn bis 20 Minuten lang. Zur in Eller ansässigen Griechisch-Orthodoxen Gemeinde fährt ein Bus. Dazu ist eine Anmeldung unter Telefon (02 11) erforderlich. RM 34 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

27 AUS DEM ERZBISTUM HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Fax ( ) METTMANN, RATINGEN: Thomas Reuter, Telefon (01 71) reuter@kirchenzeitung-koeln.de Gut besucht war die Podiumsdiskussion mitten auf dem Hochdahler Markt. Kirche zum Reinstolpern Viel Publikum beim zweiten ökumenischen Kirchentag HOCHDAHL. Trotz etwas Wetterpechs fand der nach vierjähriger Pause zweite Ökumenische Kirchentag ein großes Publikum. Die Pfarrei St. Franziskus von Assisi und die evangelische Kirchengemeinde Hochdahl hatten ihn gemeinsam vorbereitet. Damit feierten sie auch das 30-jährige Bestehen ihres Modellprojektes Haus der Kirchen am Hochdahler Markt als ökumenische Anlaufstelle mitten in der Fußgängerzone. Dieses Haus mit seinem einladenden Foyer, mit dem Raum der Stille, der zur Andacht einlädt, mit Kirchencafé und Eine-Welt-Laden ist so etwas wie eine Kirche zum Reinstolpern, freuen sich Monsignore Christoph Biskupek, Pfarrer der Hochdahler Gemeinde St. Franziskus von Assisi, und der evangelische Pfarrer Lutz Martini. Das Konzept, dass Kirche am Marktgeschehen teilnimmt und so mitten im Ort präsent ist, scheint gut aufgegangen zu sein. Viele Bürger kommen zu Kunstausstellungen, Lesungen oder einfach einem Plausch bei einer Tasse Kaffee. An einer Podiumsdiskussion unter dem Titel Talk am Markt Trau dich! nahm unter anderem Kreisdechant Daniel Schilling teil. RM Auf Augenhöhe, nicht von oben herab Caritas bietet Fortbildung Armutssensibles Handeln an RATINGEN. Der Caritasverband für den Kreis Mettmann bietet in Kooperation mit dem Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF) Ratingen eine Fortbildung zum Thema Armutssensibles Handeln an: am Donnerstag, 5. Oktober, von 16 bis Uhr in den SKF-Räumen in der Düsseldorfer Straße 40. Für Reinhard Keppeler (Caritas Freiwilligenarbeit) ist vor allem eine neue Wortwahl nötig. Die Menschen dürfen nicht herabgewürdigt werden, mahnt er. Menschen mit wenig Geld seien keine Sozialschwachen, sie sind finanzschwach, sagt er. Ziel müsse es sein, dass auch sie paritätisch am Leben teilnehmen können. Der Umgang miteinander müsse auf Augenhöhe erfolgen, nicht von oben herab. Wie das geschehen kann, soll unter anderem bei der Fortbildung vermittelt werden. Eingeladen (Foto: RM) sind insbesondere Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Jeder, so Keppeler, habe seine Bilder von den Ursachen der Armut im Kopf. Diese prägten das Verhalten. Aufgrund dieser Bilder können Missverständnisse und Konflikte entstehen. Die Fortbildung solle helfen, im Alltag und im Ehrenamt armutssensibel handeln zu können. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung per an verschenke-zeit@caritas-mettmann.de TTR Eine Scheibe Brot als Symbol für die vielfältigen Bilder, die in den Köpfen entstehen können beim Gedanken an das Thema Armut. (Foto: TTR) HILDEN. Musik zugunsten der Flüchtlingshilfe St. Jacobus gibt es am Samstag, 16. September. Dann heißt es nach der ab 17 Uhr gefeierten Vorabendmesse in der Pfarrkirche an der Mittelstraße Querflöte trifft Sopran. Das Zuhören ist wie immer bei der Reihe Hast du Töne? kostenlos, um Spenden wird aber gebeten. Gabriela Holtkamp an der Querflöte und Sopranistin Sylvia Hall werden von Kantor Carlos A. Reigadas begleitet. HAAN. Einen Begleitdienst über die Haaner Kirmes bietet die Malteser-Jugend Haan/Hilden an. Er richtet sich an ältere Menschen, die am Sonntag, 24. September, ab 14 Uhr in Begleitung von Jugendlichen über die größte Kirmes im Bergischen Land gehen können. Zum Abschluss gibt es ein gemeinsames Kaffeetrinken in der Malteser-Versorgungsstelle auf dem Volksfest. Anmeldungen unter Telefon ( ) oder per an jugend@malteser-haan.de. RATINGEN. Wege entdecken Gemeinsam Pilgern auf dem Jakobsweg : Dieses Gemeinschaftsprojekt von der Lebenshilfe und der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul Ratingen startet am Samstag, 16. September, um Uhr mit dem Pilgersegen in St. Jacobus der Ältere (Ratingen-Homberg). Auf einem etwa zweieinhalbstündigen Pilgerweg sollen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam ein Stück auf dem Jakobsweg gehen. Ein Abschluss in der Kirche gegen 18 Uhr und ein Beisammensein im Pfarrheim beenden den Nachmittag. WÜLFRATH. Bewegte Familienzeit im Caritas-Kinder- und Familienzentrum Arche Noah : Unter diesem Motto gibt es am Samstag, 16. September, von 10 bis Uhr ein bewegungsorientiertes Angebot für Familien mit Kindern ab drei Jahren in der Einrichtung an der Flandersbacher Straße. An diesem Vormittag gibt es reichlich Gelegenheit zu Teamspielen und zum Abschluss zur Entspannung. Alle können im eigenen Tempo mitmachen. Im Vordergrund stehen das gemeinsame Erleben, der Zusammenhalt sowie Gesundheit und Wohlfühlen. 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 35

28 REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon ( ) WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) pathe@kirchenzeitung-koeln.de REMSCHEID. Johannes Kutter wurde am 23. Juni im Kölner Dom zum Priester geweiht (die Kirchenzeitung berichtete). Am Sonntag, 17. September, feiert er jetzt seine Heimatprimiz in Hl. Kreuz, Richard- Pick-Straße 7. Der Gottesdienst beginnt um Uhr, die Dankvesper mit Primizsegen um 15 Uhr. SOLINGEN. Caritas und Diakonie laden am Dienstag, 19. September, um Uhr zu einem interkulturellen Abend der Begegnung ein. Er ist überschrieben: Was ist los mit Dir, Europa? Für mehr Gerechtigkeit, Solidarität und Beteiligung! Es spricht Professor Dr. Friedhelm Hengsbach SJ. Die Veranstaltung findet im Kunstmuseum Solingen, Wuppertaler Straße 160, statt. OBERBARMEN. Der von vielen immer wieder als Dunkelbarmen verhöhnte Stadtteil Oberbarmen wird aufgehübscht. Im Rahmen des Projekts Soziale Stadt wird an drei Treppen im Stadtteil eine neue Beleuchtung angebracht. Zwei große runde Mosaike an der Wand zum Pfarrhaus sind mit Gemeindemitgliedern aus St. Johann Baptist erstellt worden. Mitte Oktober soll das Projekt abgeschlossen sein. WUPPERTAL. Die Frauengemeinschaft (kfd) lädt zum ökumenischen Stadtfrauengottesdienst ein. Unter dem Leitwort Nichts in der ganzen Welt kann uns trennen von der Liebe Gottes, die uns verbürgt ist in Jesus findet er am Freitag, 29. September, um 17 Uhr in St. Remigius in Sonnborn statt. Die Predigt hält Sylvia Wiederspahn von der evangelischen Gemeinde Vohwinkel. WUPPERTAL. Auch in diesem Jahr finden Konzerte der Wuppertaler Orgeltage Zyklus Herbst wieder in katholischen Kirchen statt. Nach dem Eröffnungskonzert in der Historischen Stadthalle findet am Sonntag, 17. September, um 16 Uhr ein Konzert in der Beyenburger Klosterkirche statt. An der Orgel spielt Vincent Rigot aus Paris. Er trägt Werke unter anderem von Johann Sebastian Bach und französischen Barockmeistern vor. AUS DEM ERZBISTUM Baumaterial und Mülltonnen Pater Hermann-Josef Cürten OFM in seiner Heimatgemeinde Franziskanerpater Hermann-Josef Cürten. (Foto: PA) MHD-Diözesanseelsorger Markus Polders segnete die neuen Räume, aber auch die Hallen mit den Einsatzfahrzeugen. (Foto: PA) REMSCHEID. Er ging 1961 nach Brasilien und wurde dort zum Priester geweiht. Aber regelmäßig kommt er in seine Heimatgemeinde St. Josef zurück: Franziskanerpater Hermann- Josef Cürten. Auch bei seinem jüngsten Besuch konnte er wieder viele alte Bekannte begrüßen. Seine Gemeinde unterstützt ihn durch den Verein Pro Sertao schon seit mehreren Jahrzehnten. Und so war ihm ein aufmerksames Publikum sicher, als er nach dem Sonntagsgottesdienst von seiner Arbeit in Campina Grande im Nordosten Brasiliens berichtete. Dazu hatte er zahlreiche Fotos mitgebracht. Die Stadt sei praktisch zweigeteilt. Auf der einen Seite moderne Bauten, die nichts zu wünschen übrig ließen. Auf der anderen Seite Häuser, die den Namen kaum verdienten. Etwa 4000 Familien betreuen er und seine vier Mitbrüder, von denen der älteste schon 95 Jahre alt sei. Auf dessen T- Shirt stehe aber Das ist angehäufte Jugend. Neben den klassischen Aufgaben als Seelsorger gehe es den Patres darum, den Menschen ganz praktisch zu helfen. So stelle die Gemeinschaft Material zur Verfügung, wenn eine Familie ein Haus bauen müsse. Ein Hauptproblem in dem Armenviertel sei der Müll und das verdreckte Abwasser. Da haben wir erst mal Mülltonnen angeschafft. Die Stadt sorge nun für den Abtransport. Aber natürlich ist lange nicht alles so, wie wir es uns wünschen, so der Pater. Die pastorale Arbeit habe immer auch einen sozialen Aspekt. Hilfe aus Deutschland ist deshalb sehr willkommen. Beim Fest unterm Josefsturm waren gut 2000 Euro für Pro Sertao zusammengekommen. Die Summe hat der Handarbeitskreis nochmal um 800 Euro aufgestockt. PA Hilfe kommt jetzt aus dem Schwabenweg Malteser Hilfsdienst ist umgezogen WUPPERTAL. Nach 30 Jahren im Stadtteil Heckinghausen ist der Malteser Hilfsdienst (MHD) jetzt an die Grenze von Barmen und Elberfeld an den Schwabenweg gezogen. Hier haben wir nun sehr gute Voraussetzungen für unsere Arbeit. Die Einsatzfahrzeuge für die Sanitätsdienste und den Katastrophenschutz sind zentral untergebracht, so MHD-Kreisgeschäftsführer Andreas van den Borre. Zur feierlichen Eröffnung konnten er und der Stadtbeauftragte Helmut Pathe zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens, an ihrer Spitze Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD), der Kirche mit dem stellvertretenden Stadtdechanten Pfarrer Ulrich Lemke, MHD-Diözesanleiter Albrecht Prinz von Croÿ und Diözesanseelsorger Markus Polders begrüßen. Auch Abordnungen von Polizei und Feuerwehr waren gekommen. Oberbürgermeister Mucke bedankte sich ausdrücklich für den Einsatz der Malteser. Der beschränke sich ja nicht nur auf Sanitätseinsätze bei den Spielen des Wuppertaler Sportvereins (WSV), der MHD habe sich gerade in den vergangenen beiden Jahren auch um die nach Wuppertal gekommenen Flüchtlinge gekümmert. Der Hausnotruf mit seinen 800 Anschlüssen sowie der Mahlzeitendienst mit fast 3000 ausgelieferten Essen im Monat seien vor allem für ältere Menschen wichtige Angebote. Prinz Croÿ machte in seiner Ansprache deutlich, wie notwendig die funktionierende Zusammenarbeit zwischen den ehrenamtlichen Helfern und den hauptamtlichen Mitarbeitern sei. Das eine geht nicht ohne das andere. Auch hier habe der MHD in Wuppertal mit gemeinsamen Räumen beste Voraussetzungen geschaffen. Diözesanseelsorger Polders ging mit einem Aspergill in XXL-Ausführung, wie er sagte, durch die neuen Räume und segnete auch die Fahrzeuge. PA 36 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

29 AUS DEM ERZBISTUM OBERBERGISCHER KREIS, ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) cosler@kirchenzeitung-koeln.de Kreisdechant Bersch (links) begrüßte die Gottesdienstbesucher zur Einführung von Pfarrer Riemer (am Altar rechts) und Kaplan Poulose (am Altar links). (Foto: HC) Was lange währt,... Alle offenen Stellen im Dekanat wieder besetzt GUMMERSBACH. Ich bin dankbar, dass es seit zehn Jahren Nightfever und den großen Nightfever-Chor in Gummersbach gibt, sagte Generalvikar Dr. Dominik Meiering am Sonntagabend in der Kirche St. Franziskus. Auch wenn jetzt Jugendseelsorger Norbert Fink den Oberbergischen Kreis verlasse, wisse er Nightfever bei Kaplan Stephan Berger in guten Händen. Nightfever genießt in Gummersbach auch bei älteren LINDLAR. Mit einer Prozession vom Pfarrhaus zur Pfarrkirche und einem anschließenden Festgottesdienst ist der neue Pfarrer Martin Riemer im Seelsorgebereich Lindlar eingeführt worden. Gleichzeitig wurde der neue Kaplan Pater George Robin Thurakkal Poulose (MCBS) begrüßt. Kreisdechant Christoph Bersch verlas die Ernennungsurkunde und übergab Pfarrer Riemer den Kirchenschlüssel. Damit endete die fast zweijährige Zeit der Pfarrverwesung durch Kreisjugendseelsorger Norbert Fink, der diese zusätzliche und vielfältige Aufgabe mit sehr viel Einsatz geleistet hat. Dafür sei ihm von Herzen gedankt, so Bersch. Nun sind alle offenen Stellen der Seelsorgebereiche im Dekanat Oberberg wieder besetzt. Was lange währt, wird endlich gut. Riemer, Jahrgang 1973, war bisher Kaplan in Bonn Bad Godesberg. Nach dem Abitur studierte er Forstwissenschaft in Frankreich und Freiburg. Anschließend begann er sein Theologiestudium. Er wurde 2006 in Köln zum Priester geweiht. Seit 2004 wirkte Riemer drei Jahre in Wuppertal, zunächst als Seminarist, später als Diakon und Neupriester wechselte er als Kaplan nach Neuss. Nach fünf weiteren Jahren als Kaplan im Seelsorgebereich Rund um die Erftmündung kam er 2012 ins Godesberger Rheinviertel. HC Jesus hat mich nicht aufgegeben Zehn Jahre Nightfever in Gummersbach Gemeindemitgliedern hohen Zuspruch. Mehr als die Hälfte der Menschen in der vollbesetzten St.-Franziskus-Kirche, die den Jubiläumsgottesdienst mitfeierten, gehörten augenscheinlich zur älteren Generation. Zum Ende der Jubiläumsmesse berichtete eine junge Frau der Gemeinde, warum sie bei Nightfever mitmache. Jahrelang habe sie unter Mobbing gelitten, bis sie die Schule wechselte. Doch dann sei sie nicht mehr in der Lage gewesen, auf Menschen zuzugehen. Der Kontakt zu Nightfever habe sie völlig verändert. Sie habe erfahren, dass Jesus sie nicht aufgegeben habe. Mit diesem Wissen könne sie wieder selbstbewusst und ohne Angst leben. Nach der Messe blieb noch über die Hälfte der Gläubigen zum Lobpreis und zur Anbetung in der Kirche. KL Generalvikar Dominik Meiering (rechts) feierte den Nightfever-Gottesdienst zum zehnjährigen Jubiläum. Mit am Altar unter anderen Kreisdechant Christoph Bersch (links) und Jugendseelsorger Norbert Fink (Mitte). (Foto: KL) ALTENKIRCHEN-BEUL. Ein besonderer Gottesdienst zum Thema Vergiss das Danken nicht findet am Samstag, 30. September, um Uhr in der Kapelle St. Aloisius statt. Er steht im Zeichen der Schöpfung und des Erntedankes. Die Kirchenchöre von Altenkirchen und Beul gestalten den Gottesdienst musikalisch mit. OBERBERGISCHER KREIS. Die Interkulturelle Woche im Oberbergischen Kreis findet von Sonntag, 24. September, bis Samstag, 30. September, zum Thema Vielfalt verbindet, statt. Zahlreiche Veranstaltungen zeigen, wie der Weg der Integration miteinander gestaltet werden kann. Informationen unter Telefon ( ) Programmhefte zur Interkulturellen Woche liegen in allen Kirchen aus. BERGNEUSTADT. Im Rahmen eines Pfarrund Kita-Festes am Sonntag, 24. September, feiert die Kindertagesstätte Don Bosco ihr 50-jähriges Bestehen. Informationen unter Telefon ( ) oder per an fz.bergneustadt@oberbergmitte.de GUMMERSBACH. Die Auftaktveranstaltung im neugestalteten Kulturkaufhaus der Caritas am Mittwoch, 20. September, um 19 Uhr wird von der Afrika-Union gestaltet Es gibt eine Modenschau mit farbenprächtigen afrikanischen Gewändern. Es spielt die Band Sauti Africa. Weitere Informationen unter Telefon ( ) WISSEN. Der 48. Jahrmarkt der katholischen Jugend findet am Samstag, 23. September, und Sonntag, 24. September, mit einem umfangreichen Programm für jedes Alter statt. Es gibt unter anderem Flohmärkte, eine große Tombola und zahlreiche Stände. Auf dem großen Showtruck findet ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm statt. Der Erlös fließt in diesem Jahr in ein Projekt in der Demokratischen Republik (DR) Kongo. In dem Slum Makala am Rande der Stadt Mbuji Mayi soll die Versorgung der Menschen mit Trinkwasser sowie mit Nutzwasser für den Haushalt verbessert werden. 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 37

30 Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) klein@kirchenzeitung-koeln.de Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) becker@kirchenzeitung-koeln.de LEICHLINGEN. Zum Abschluss der Visitation in der Pfarrei St. Johannes Baptist und St. Heinrich feiert Weihbischof Ansgar Puff am Sonntag, 17. September, um 11 Uhr ein Pontifikalamt in der Kirche St. Johannes Baptist in Leichlingen. Anschließend ist Gemeindetreff im Pfarrheim, bei dem der Bischof mit den Gemeindemitgliedern ins Gespräch kommen möchte, was ihm beim Besuch der Pfarrei aufgefallen und was den Gläubigen ein Anliegen ist. BERGISCH GLADBACH. Orgelklang und Flötenzauber, damit beginnen die Bergisch Gladbacher Orgeltage am Samstag, 23. September, um Uhr in der Kirche St. Laurentius. Andrea Will (Flöte) und Hans-André Stamm (Orgel) spielen unter anderem Werke von Bach, Ravel, Rutter und Stamm. Eintritt frei, Spende erbeten. LEVERKUSEN. Wasser ist Leben lautetet das Thema des Frauentags, zu dem der Stadtverband der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung für Samstag, 14. Oktober, 9.30 bis Uhr ins Pfarrheim Heilig Kreuz nach Rheindorf einlädt. Es wird einen Workshop geben mit Informationen zu Plastik im Wasser und praktische Arbeit mit Klangschalen, Kreatives, Meditatives und Religiöses. Nährere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung (bis 4. Oktober) gibt es unter Telefon (02 11) BERGISCH NEUKIRCHEN. Zugunsten der Schulbildung von Waisenkindern in der Diözese Masaka in Uganda wird am Sonntag, 24. September, an der Kirche Heilige Drei Könige das Reibekuchenfest gefeiert. Die Messe ist um 11 Uhr, anschließend gibt es Essen und Trinken auf dem Kirchplatz und im Pfarrsaal. LÜTZENKIRCHEN. Essen von der Wiese,Unkraut neu entdecken! lautet das Thema eines Vortrags über Wildkräuter und wo man sie findet mit Naturpädagogin Martina Schultze am Montag, 18. September, bis 17 Uhr in der ATS- Begegnungsstätte im Wohnpark Bürgerbusch. Die Teilnahme kostet drei Euro. aus dem erzbistum Rosenkriege nehmen zu Trennung und Scheidung belasten zahlreiche Familien BERGISCH GLADBACH/LEICHLIN- GEN. Seit einigen Jahren ist ein steigender Anteil derjenigen Eltern zu beobachten, die sich nach der Trennung in einen Rosenkrieg verstricken, schreibt Diplom-Psychologin Annette Fossen im Rechenschaftsbericht der Katholischen Erziehungsberatung in Bergisch Gladbach und Leichlingen. Im vergangenen Jahr suchten insgesamt 1424 Kinder, Jugendliche und Eltern die Beratungsstellen in der Paffrather Straße 7-9 beziehungsweise in der Kirchstraße 1 auf. Etwa ein Drittel der Anfragen drehten sich um Belastungen durch familiäre Konflikte, gefolgt von eingeschränkter Erziehungskompetenz und Entwicklungsunfähigkeit junger Menschen. Um besonders die Familien zu stützen, die in schwierigen Trennungsprozessen sind, wurde das Projekt KiB Kinder im Blick gegründet. KiB ist ein Gruppenangebot, in dem konkrete und praxisnahe Hinweise zum Umgang mit der Trennungssituation eingeübt werden. Zweimal im Jahr wird dieser Kurs an sechs Abenden durchgeführt. Jeder Kurs hat zwei Gruppen, sodass sich die Eltern nicht im Kurs begegnen. Der Kurs behandelt drei grundlegende Fragen. Fossen: Wie kann ich die Beziehung zu meinem Kind positiv gestalten und seine Entwicklung fördern? Wie kann ich Stress vermeiden? Wie gestalte ich den Kontakt zum anderen Elternteil im Sinne meines Kindes? Die Familientherapeutin berichtet, dass das Interesse an den Kursen ständig steige. Es spreche sich unter Eltern herum, und Jugendämter und Familiengerichte empfehlen oft die Teilnahme an einem solchen Kurs. Für Kinder gibt es eigene Gruppen, um zu erfahren, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind. Die Beratungsstellen kümmern sich auch um Kinder suchtbelasteter Eltern und psychisch kranker Eltern. Hilfe finden dort auch pubertierende Kinder. Die Hilfsangebote sind kostenfrei. Geholfen wird unbürokratisch und individuell, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, sozialem Status, sexueller Orientierung oder Identität, Religion und Weltanschauung. Finanziert werden die Beratungsstellen von der katholischen Kirche und dem Landschaftsverband Rheinland. Verschiedene Kommunen und der Rheinisch-Bergische Kreis beteiligen sich finanziell. KL Flüchtlingsboot kommt nach Rheindorf Fotoaktion und Friedensgebet, Vortrag und Filmvorführung RHEINDORF. Einen Vortrag zur aktuellen Flüchtlingssituation in Leverkusen, eine Fotoaktion, eine Vorführung des Films Seefeuer und eine Lesung des Autors Zekarias Kebraeb das und mehr gibt es diesen Monat am Kirchort Zum Heiligen Kreuz der Pfarrei St. Aldegundis. Anlass ist das Flüchtlingsboot, das Kardinal Rainer Maria Woelki im vergangenen Jahr ins Erzbistum geholt hat und das vom 17. September bis 1. Oktober in der Kirche Zum Heiligen Kreuz zu sehen sein wird. Bis heute ist gerade Rheindorf-Nord ein Ort, an dem immer wieder die verschiedensten Kulturen aufeinandertreffen meist friedlich oft aber auch unfreundlich, heißt es im Aktionsflyer. Das Boot und die Begleitveranstaltungen sollen in den kommenden Wochen daran erinnern, wie wertvoll es ist, eine Heimat zu haben, in der wir gut leben können, aber auch daran, dass es Menschen gibt, die ihre Heimat verloren haben, weil es sich dort nicht mehr gut leben ließ. Über die Flüchtlingssituation in der Stadt Leverkusen und das ehrenamtliche Engagement in der Flüchtlingshilfe spricht am Donnerstag, 21. September, um 19 Uhr Markus Märtens, Beigeordneter der Stadt Leverkusen, im Pfarrheim. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) gestaltet dort am Donnerstag, 28. September, um 19 Uhr einen Abend zum Thema Flucht und Barmherzigkeit. Einen Tag später lädt die Jugend von 18 bis 20 Uhr zu einer Fotoaktion Junge Menschen auf der Flucht ein. Friedensgebete finden in der ersten Woche Montag bis Freitag um 18 Uhr (am Dienstag um Uhr) statt sowie am 25. und 27. September um 18 Uhr. Am Mittwoch, 20. September, wird um Uhr im Pfarrheim der preisgekrönte Dokumentarfilm Seefeuer zu sehen sein, der das Alltagsleben auf der Mittelmeerinsel Lampedusa zeigt und die Ankunft von Geflüchteten. Wie es ist, als Flüchtling unterwegs zu sein, beschreibt Autor Zekarias Kebraeb, der 2002 aus Eritrea geflohen ist, in seinem Buch Hoffnung im Herzen, Freiheit im Sinn. Am Samstag, 30. September, liest er um 19 Uhr daraus im Pfarrheim Zum Heiligen Kreuz und berichtete von seinen Erfahrungen. KB 38 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln ausgabe 37/ September 2017

31 EITORF. Wir wissen, was wir an unserer Pfarrgemeinde haben und wir sind gerne Eure Seelsorger, verkündete Pater Leszek Kunc CSMA am Ende des Dankgottesdienstes anlässlich dreier Priesterjubiläen. Pater Leszek Kunc wurde vor 25 Jahren zum Priester geweiht, Pater Johannes Mikrut empfing vor 20 Jahren und Pater Zbigniew Kopiniak vor 15 Jahren die Priesterweihe. Alle drei studierten in Krakau Theologie und Philosophie Pater Kopiniak zusätzlich bei den Steyler Missionaren in Sankt Augustin bevor sie ihren Dienst in Deutschland antraten. Seit 2009 ist Pater Mikrut als leitender Pfarrer für den Seelsorgebereich Eitorf im Einsatz, unterstützt von den Pfarrvikaren Kopiniak und Kunc sowie den Subsidiaren Pater Gottfried Niemczyk und Diakon Horst Geuss. Zum Jubiläum AUS DEM ERZBISTUM Zum Jubiläum ins gemeinsame Heim Michaeliter-Patres feiern Dankgottesdienst mit Gemeinde war alles, was sich im Seelsorgebereich bewegen kann erschienen: Ministranten, Pfadfinder, Schützen, Bürgerverein, Chöre, Bläserensemble. An Stelle von Geschenken hatten sich die Jubilare eine finanzielle Unterstützung für die Einrichtung der Hauskapelle im neuen Ordenshaus in der Schoellerstraße gewünscht. Schon seit Jahren war das Pfarrhaus umgebaut worden, jetzt können die Patres endlich ihren Konvent in den oberen Etagen beziehen. CG Pater Leszek Kunc (von links), Pater Zbigniew Kopiniak und Pater Jan Mikrut. (Foto: CG) Diagnose hat an Schrecken verloren Schlaganfall-Station am St.-Johannes-Krankenhaus 20 Jahre alt SIEGLAR. Seit 20 Jahren werden Patienten mit einem Schlaganfall am St.-Johannes-Krankenhaus auf einer Spezialstation behandelt. Daraus wurde vor zehn Jahren die neurologische Station, auf der bisher rund 3000 Patienten stationär und weitere ambulant behandelt wurden. Mit der Gründung der Schlaganfall-Station betrat die Klinik 1997 Neuland. Der Ärztliche Direktor Dr. Rudolf Handrup hatte damals einen Artikel über die ersten Schlaganfall-Stationen in Deutschland gelesen und sich gedacht: Das können wir auch. Er behielt recht, aus der Schlaganfall-Station entwickelte sich die eigene neurologische Fachabteilung, aus anfänglich 25 Betten inzwischen 50. Hier werden neurologische Erkrankungen aller Art behandelt. Die Anbindung an das medizinische Versorgungszentrum, ein moderner Magnetresonanztomograph (MRT) und eine erstklassige Reha- Ausstattung garantieren nun, dass Neurologie-Patienten von der Aufnahme bis zur Entlassung optimal betreut werden. Um in Zusammenarbeit mit anderen Kliniken die Betreuung der Schlaganfallpatienten noch weiter zu verbessern, schloss sich das Krankenhaus dem regionalen Kliniknetzwerk Neuro- Vask Rheinland an. Schwester Mediatrix Nies vom Klinikträger der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) ist von der Erfolgsgeschichte der Fachabteilung überzeugt: Die Diagnose Schlaganfall war immer ein Albtraum für mich. Durch diese Station hat sie für mich etwas von ihrem Schrecken verloren. CG Die Schlaganfall-Station am St. Johannes-Krankenhaus. (Foto: CG) EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon ( ) EHRENSTEIN. Mit einem Fest beging der Neuwieder Hospizverein rund um das Kloster Ehrenstein sein 20-jähriges Bestehen. Im August 1997 hoben 20 engagierte Menschen den Neuwieder Hospizverein aus der Taufe. Inzwischen gehören ihm fast 400 Mitglieder an, und rund 100 Ehrenamtliche stellen sterbenskranke und trauernde Menschen mit ihren Bedürfnissen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Der Vorsitzende des Hospizvereins, Hans-Peter Knossalla, dankte ganz besonders den Gründern und den Mitgliedern des ersten Vorstandes, zu denen Bruder Ulrich Schmitz (von den Franziskanern), Bruder Bernhard Leisenheimer (Kloster Ehrenstein), Rosemarie Klein, Elisabeth Adrian, Anne Peters-Rahn, Dr. Ingrid Stollhof und Catarina Schneider gehörten. THOMASBERG. Mit Theo und das Geheimnis von Gott startet am Sonntag, 17. September, um 11 Uhr die neue Staffel der interaktiven Familienmesse Kirche für Kids Großer Bruder in der Pfarreiengemeinschaft Königswinter am Oelberg. Alle Kinder sind eingeladen, ab Uhr einzuchecken und sich auf der Spielstraße auszutoben. Für die Erwachsenen gibt es Kaffee und Gespräch. OBERPLEIS. Auf den Spuren von Propst Bertram : Eine Entdeckungstour mit allen Sinnen durch die Pfarrkirche St. Pankratius können Familien und einzelne Erwachsene am Samstag, 30. September, von 20 bis Uhr erleben. Referent ist Erlebnispädagoge Peter Wendland. Anmeldungen bis Freitag, 22. September, unter Telefon ( ) oder per an kurse@haus-heisterbach.de UNKEL. Neue Wege für die Trauer sind am Sonntag, 17. September, auf den Unkeler Friedhöfen zu erleben. Um 14 Uhr segnet Bischof Matthias Ring das altkatholische Gräberfeld auf dem städtischen Friedhof. Eine historische Führung bietet der Geschichtsverein Unkel von bis Uhr an. Um 16 Uhr beginnt ein Rundgang über die Unkeler Friedhöfe unter dem Motto Jeder nach seiner Façon neue Wege. Zum Abschluss ist um Uhr eine Vesper in St. Pantaleon. 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 39

32 BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon ( ) krieger@kirchenzeitung-koeln.de BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) schoppert@kirchenzeitung-koeln.de BILLIG. Zum nächsten Krabbelgottesdienst sind Kinder ab der Geburt aus dem gesamten Seelsorgebereich Bleibach-Hardt mit ihren Eltern und Großeltern am Sonntag, 17. September, um Uhr in St. Cyriakus eingeladen. EUSKIRCHEN. Karikaturen von Thomas Plaßmann zum Thema Flüchtlinge werden im Rahmen der Interkulturellen Woche, eine Kooperation des Kreises Euskirchen mit Trägern der freien Wohlfahrtspflege und Netzwerkpartnern, von Freitag, 22. September, bis Mittwoch, 4. Oktober, in der Herz-Jesu-Kirche ausgestellt. Plassmann veröffentlicht seine Werke in zahlreichen Zeitungen, darunter auch in der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln. Eine Einführung in die Ausstellung findet am Freitag, 22. September, im Anschluss an die 18-Uhr-Abendmesse statt. BAD MÜNSTEREIFEL. Zu einer Kirchenführung in der ehemaligen Stiftskirche St. Chrysanthus und Daria und der in unmittelbarer Nähe gelegenen Kirche St. Donatus (Jesuitenkirche) lädt das Katholische Bildungswerk am Sonntag, 24. September, ein. Treffpunkt ist um Uhr am Hauptportal von St. Chrysanthus und Daria, die Führung durch Kunsthistoriker und Architekt Martin Vollberg endet um 17 Uhr an St. Donatus. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. ALFTER. Den Festgottesdienst zur 950-Jahr-Feier Alfters und zum Patrozinium des Pfarrpatrons zelebriert Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki am Sonntag, 17. September, um 9 Uhr in der Pfarrkirche St. Matthäus. Chor und Orchester St. Matthäus singen und spielen unter der Leitung von Engelbert Hennes die Messe in C, Opus 169, von Josef Gabriel Rheinberger. WORMERSDORF. Das 42. Konzert der Reihe Alter Musik in der Ipplendorfer Kirche findet am Samstag, 16. September, um 17 Uhr statt. Es ist das letzte Konzert in diesem Jahr, wie Regionalkantor Bernhard Blitsch mitteilt. AUS DEM ERZBISTUM Aus Idee wird Stiftung Möbelverkauf zugunsten Casa Hogar EUSKIRCHEN. Ihm sei sofort das von Dr. Theodor Rüber gegründete Projekt Casa Hogar in den Sinn gekommen, so Gerd Weinand, bis zu seiner Pensionierung Leiter des Caritas- Möbellagers. Ein Freund von ihm löste sein Möbelhaus in Kaisersesch auf und bat ihn, die Möbel für einen guten Zweck zu verkaufen. Casa Hogar, spanisch etwa für Daheim, engagiert sich im von Rebellengruppen kontrollierten Verwaltungsbezirk Istmina in Kolumbien für junge Mädchen, die ihren Lebensunterhalt zuvor nur mit Prostitution bestreiten konnten. Rüber hatte die Region zweimal im Rahmen seines Medizinstudiums besucht: Zunächst hatte ich Theodor Rüber (links) ist Gerd Weinand zutiefst dankbar. gar kein Projekt geplant, ich wollte nur Spenden sammeln für ein Haus für die Mädchen. Er startete einen Aufruf in der Stadtpfarrei St. Martin und war tief gerührt von der Hilfsbereitschaft seiner Heimatgemeinde. Eine Großkollekte, Privatspenden und die Unterstützung von Rotary Club und Erzbistum ermöglichten 2015 den Bau eines Wohnhauses für derzeit 30 Mädchen. Rüber nahm Kontakt zu Bischof Julio Garia auf, sodass auch eine bischöfliche Schule für nun 160 Schülerinnen gebaut werden konnte. Zweimal jährlich besucht der 30-Jährige die Häuser, insgesamt stehen ihm 60 ehrenamtliche Helfer in Deutschland und Kolumbien zur Seite. Mittlerweile hat Rüber eine Stiftung gegründet. Der Erlös aus den Möbeln, die Weinand, unterstützt von Flüchtling Jonash, in Kaisersesch abholte und in einem Raum des Klosters an St. Matthias verkaufte, diene dem Bau einer Wasseraufbereitungsanlage, freut sich Rüber: Ich kenne Gerd noch aus dem Kirchenchor, er hat völlig unaufgeregt geholfen. AK (Foto: AK) Von Kirchturm zu Kirchturm Erstes ökumenisches Gemeindefest: Grenzenlos glauben Laden ein: Gemeindereferentin Claudia Schütz-Großmann (links) und Pastorin Kathrin Müller. (Foto: ES) WACHTBERG. Im Jahr des Reformationsjubiläums feiern die evangelischen und katholischen Christen in Wachtberg am Sonntag, 17. September, das erste ökumenische Gemeindefest. Es beginnt um 11 Uhr mit einem Familiengottesdienst in der katholischen Erzengelkirche am Langenacker in Wachtberg-Pech und findet um 17 Uhr seinen Abschluss mit einer musikalischen Andacht in der schräg gegenüberliegenden evangelischen Gnadenkirche. Zwischen den Gottesdiensten gibt es am Langenacker sozusagen von Kirchturm zu Kirchturm ein buntes Programm. Den ganzen Tag über sind die Kirchentüren weit geöffnet, damit man mal bei den andern reinschnuppern kann, sagen die federführenden Organisatorinnen, die evangelische Pastorin Kathrin Müller und die Gemeindereferentin der Pfarrgemeinde St. Marien, Claudia Schütz-Großmann. Sie betonen, dass man in der Gemeinde Wachtberg das Reformationsgedenken ganz bewusst unter das Thema Grenzenlos glauben gestellt habe. Denn wir wollen nicht 500 Jahre Trennung oder Abspaltung feiern was sollte da auch Grund zum Feiern sein?, so Pastorin Müller in einem Gastbeitrag im Pfarrmagazin von St. Marien. ES 40 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

33 AUS DEM ERZBISTUM Prachtvolle liturgische Gewänder Aegidius-Kapelle beim Tag des Offenen Denkmals BONN-BUSCHDORF. In den vergangenen Jahren habe ich oft am Tag des Offenen Denkmals Interessierten die Aegidius-Kapelle gezeigt, erzählt Adelheid Schmitz-Brodam. Das diesjährige Motto des Tages, Macht und Pracht, habe sie nun dazu angeregt, einen Teil der alten, vorkonziliaren liturgischen Gewänder aus der Sakristei zu holen und auszustellen. Natürlich gibt es noch viel mehr, aber wir haben zumindest alle liturgischen Farben ausgewählt, so die renommierte Kirchenführerin. In Alte liturgische Gewänder gab es anlässlich des Tages des Offenen Denkmals in der Aegidius-Kapelle in Buschdorf zu sehen. (Foto: BBW) Schachteln und Schubladen lagerten noch viele weitere wertvolle Schätze wie Stolen oder Kelchtücher, passend zu den Gewändern, die vor allem an der Rückseite besonders schmuckvoll sind, weil der Pfarrer ja mit dem Rücken zur Gemeinde stand. Angeschafft worden seien die Paramente von Professor Aloys Müller, der von 1921 bis 1952 Pfarrer im kirchenrechtlich noch zu Graurheindorf gehörenden Buschdorf war und seiner Zeit weit voraus gewesen sei. So sei er in Zivil gegangen, habe die Messe auf Deutsch gelesen oder Mädchen als Messdienerinnen zugelassen. Nach der Weihe der neuen Pfarrkirche St. Aegidius 1980 wurde die Kapelle restauriert und wird jetzt nur noch gelegentlich beziehungsweise einmal monatlich von der evangelischen Gemeinde genutzt. Aber am Tag des Offenen Denkmals finden wie auch in diesem Neuer Anbau, alte Aufgaben Viele Gründe zum Feiern in der Jugendakademie WALBERBERG. Wem sonst als der Jugend sollte das Recht zustehen, den Erweiterungsbau der Jugendakademie Walberberg zur Besichtigung freizugeben? So war es die 13-jährige Paula Heldmann aus Bonn, die das rot-weiße Flatterband am Terrasseneingang durchschnitt. Gerne halfen ihr dabei die langjährige Mitarbeiterin und Vorsitzende des Trägervereins der Akademie, Eva-Maria Antz, sowie der Leiter der Jugendakademie, Reinhard Griep. Letzterer feierte im Rahmen des Sommerfestes der Bildungsstätte seine 25-jährige Tätigkeit als Leiter. Er verwies auf die Friedensarbeit, die einen Schwerpunkt der Akademiearbeit bildet. So treffen hier im Sommer palästinensische und jüdische Jugendliche aus Israel zusammen, um in Jahr immer viele Besucher den Weg hierher. BBW einen Dialog zu treten. Ein Jahrzehnt mehr als Reinhard Grieb arbeitet Alois Finke in dem Haus über dem Vorgebirge. Er gilt als wandelndes Lexikon, was die Geschichte der Jugendakademie angeht. Die Kernaufgabe ist immer geblieben, so Finke. Diese bestünde darin, jungen Menschen die Fähigkeit zu vermitteln, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und überlegt über ihre Zukunft zu entscheiden. Grund zum Feiern hatte auch der Förderverein der Jugendakademie. Er wurde vor 20 Jahren gegründet. ES Paula Heldmann (Mitte) gab assistiert von Eva-Maria Antz und Reinhard Griep den Anbau der Jugendakademie Walberberg zur Besichtigung frei. (Foto: ES) BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon ( ) behrendt-weiss@kirchenzei - tung-koeln.de BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) schoppert@kirchenzeitung-koeln.de BONN-ENDENICH. Im Alter von nur 54 Jahren ist Pfarrer Dr. Ronald Klein (Foto), Pfarrvikar an St. Maria Magdalena und Christi Auferstehung, plötzlich verstorben. Klein, 1993 zum Priester geweiht, war nach Stationen in Düsseldorf, Köln, Bonn (Seelsorger am Clara-Fey-Gymnasium sowie Pfarrvikar im Rheinviertel) sowie Leverkusen vor fünf Jahren in seine Heimatgemeinde zurückgekehrt. Wir begegneten einem Priester, der die Menschen und das Leben liebte, so die Pfarrgemeinde über den beliebten, als klug und originell geschätzten Geistlichen, dem die Kirchenmusik besonders am Herzen lag. So hatte er selbst geistliche Musicals geschrieben und gerne Mundartmessen gehalten. BONN. Zu dem Workshop Biografiearbeit: Schätze heben Ressourcen aufspüren. Eine spannende Reise in die eigene Lebensgeschichte lädt die Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen am Samstag, 7. Oktober, von 14 bis 18 Uhr in die Gerhard-von-Are-Straße 8 ein. Informationen und Anmeldung unter Telefon (02 28) BONN. Der theologisch-ökumenische Gesprächskreis lädt zum Vortrag Neue Entwicklungen in Gentechnologie, Fortpflanzungs- und Transplantationsmedizin und die Auswirkungen auf das Menschenbild am Mittwoch, 20. September, um Uhr ins Bildungswerk, Kasernenstraße 60, ein. BONN-SÜD. Ein Konzert mit Werken von Bach, Pergolesi und Corelli gibt es am Samstag, 16. September, um 19 Uhr in St. Winfried, Sträßchensweg 3. BORNHEIM. Die Pfarrgemeinden St. Georg und St. Aegidius laden für Samstag, 23. September, zu einer Buswallfahrt nach Kevelaer ein. Informationen und Anmeldung im Pfarrbüro Widdig unter Telefon ( ) September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 41

34 BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) b.boecker@kirchenzeitung-koeln.de BERGHEIM. Der Seelsorgebereich Bergheim/Erft lädt zu einem Abend unter der Überschrift Prominente lesen aus der Bibel am Sonntag, 24. September, um Uhr in die Kirche St. Remigius in Bergheim ein. Die Schirmherrschaft hat Bürgermeister Volker Mießeler übernommen. Es singt der Kölner Domchor. ERFTSTADT-LIBLAR. Stille. Nacht. Gemeinsam. Gehen. Unter diesem Titel findet am Freitag, 22. September, um 19 Uhr in der St.-Barbara-Kirche in Liblar ein Abend für Paare statt. Erlebt werden soll ein Pilgerweg der besonderen Art. Begleitet wird er von Gemeindereferentin Birgit Bartmann, Diakon Alexander Roll und Pastoralreferetin Regina Oediger-Spinrath. Anmeldung unter Telefon ( ) oder per an birgit. bartmann@erzbistum-koeln.de. PULHEIM-BRAUWEILER/GEYEN/SIN- THERN. Seit Anfang September wirkt Pater Varghese George Planthottathil in der Pfarreiengemeinschaft Brauweiler- Geyen-Sinthern als neuer Kaplan in der Seelsorge mit. Pater George kommt aus Kerala in Südindien. Er ist Ordenspriester und gehört dem Orden der Nachfolge Christi (OIC) an. Seit August 2013 lebt Pater George in Deutschland. WESSELING. Unter dem Titel Abenteuer am Nil Die Geschichte von Josef und seinen Brüdern veranstaltet der Seelsorgebereich Wesseling am Samstag, 23. September, einen Bibeltag im Pfarrzentrum Monsignore Lothar Maßberg. Eingeladen sind Kinder zwischen fünf und zehn Jahren sowie deren Mütter und Väter. Nähere Informationen und Anmeldung in den Pfarrkirchen oder im Pastoralbüro St. Germanus unter Telefon ( ) AUS DEM ERZBISTUM Brückengänge Kirchenmusiktage Rhein-Erft mit vielseitigem Programm RHEIN-ERFT-KREIS. Unter dem Titel Brückengänge finden die Kirchenmusiktage Rhein-Erft 2017 ab Freitag, 22. September, bis Sonntag, 15. Oktober, in den verschiedenen Kirchen des Kreises statt. Vom großen Chorkonzert über Orgelwanderungen, Kindermusical und besondere Gottesdienste bis hin zur Nacht der offenen Kirchen wird ein umfangreiches Programm angeboten. Eröffnet werden die Kirchenmusiktage mit einem ökumenischen Gottesdienst, der in drei verschiedenen Kirchen stattfindet: in der griechisch-orthodoxen Johannes-der-Täufer- Kirche, in St. Margareta und in der Christuskirche. Für die musikalische Gestaltung sorgen der ökumenische Kantorenchor, das Brühler Vokalensemble, ein Chor aus verschiedenen Kirchenmusikerinnen und -musikern sowie die Kantorei der Christuskirche Schandfleck verschwindet Altenheim-Ruine in Elsdorf ist abgerissen ELSDORF. 15 Jahre lang stand das ehemalige Altenheim an der Desdorfer Straße ungenutzt und dem Verfall ausgesetzt leer. Jetzt ist es abgerissen worden. Erworben wurde die Ruine vor vier Jahren von der Caritas, die ursprünglich auf dem Gelände einen Neubau entstehen lassen wollte. Das Vorhaben wurde jedoch verworfen, und so verfiel das Gebäude weiter. In dieser Zeit kam es mehrfach zu Vandalismus. Anfang des Jahres wurde dann nach Gesprächen mit der Stadt Elsdorf der Abriss beschlossen, welcher Ende August begann, damit der Schandfleck, wie die Brühl. Die Predigt hält Superintendent Dr. Bernhard Seiger. Der Eröffnungsgottesdienst beginnt in der griechisch-orthodoxen Kirche, Wallstraße 102, um 19 Uhr und endet in der Christuskirche. Im Anschluss wird zu einem Empfang eingeladen. Ein Chortag für Familien wird am Samstag, 7. Oktober, in Bergheim angeboten. Gemeinsam soll an diesem Tag das gemeinsame Singen der Kindern mit ihren Eltern und Großeltern im Mittelpunkt stehen. Der Chortag beginnt um 10 Uhr und endet um 17 Uhr mit einem Gottesdienst in der St.-Remigius- Kirche. Für das leibliche Wohl ist in dieser Zeit gesorgt. Zur Nacht der offenen Kirchen sind die Gotteshäuser am Freitag, 29. September, geöffnet. Das ausführliche Programm mit seinen 31 Konzerten ist im Internet einsehbar. BB Caritas den Bau bezeichnete, verschwindet. Um die Anwohner vor übermäßiger Staubbelästigung zu schützen, wurde die jeweilige Stelle, an welcher der Bagger arbeitet, mit Wasser besprengt. Außerdem soll der Bauschutt andernorts geschreddert werden. Rund Euro sollen die für vier Wochen veranschlagten Abrissarbeiten kosten. Die Zukunft des Grundstücks bleibt jedoch weiterhin ungeklärt, da aufgrund des Caritas-Hauses St. Martinus in Niederembt kein Bedarf für weitere Einrichtungen besteht. BB PULHEIM. Zu seinem 30. Geburtstag veranstaltet das Caritas-Jugendzentrum Pogo, Zur Offenen Tür 10, in Pulheim am Samstag, 16. September, ein großes Familienfest mit Open-Air-Festival. Zu Beginn laden Kreisdechant Achim Brenneke und Caritas-Seelsorger Pfarrer Matthias Balg um Uhr zu einem Gottesdienst ein. Im Anschluss bestimmen Bands das Fest. Durch das Besprengen der Baustelle mit Wasser soll die Staubbelästigung minimiert werden. (Foto: BB) 42 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

35 AUS DEM ERZBISTUM Zum letzten Mal Kölschfass angeschlagen Monsignore Oliver Boss wechselt nach Düsseldorf Monsignore Boss überreichte Winfried Kaune (links) die päpstliche Auszeichnung für seine Verdienste. (Foto: RUM) LONGERICH. Nach nur drei Jahren und drei Monaten muss er wieder seine Kisten und Koffer packen. Denn für Pfarrer Monsignore Oliver Boss heißt es Abschied zu nehmen von seiner Gemeinde in Longerich und Lindweiler. Der frühere Sekretär des verstorbenen Kardinals Joachim Meisner tritt zum 1. Oktober seine Stelle als Pfarrer von St. Margareta in Gerresheim mit rund Katholiken, die größte Pfarrei in Düsseldorf, an. So lag eine Wehmut über der Messe, in der der beliebte Geistliche verabschiedet wurde. Ihm war es zu verdanken, dass sich die Gemeinde wieder an einem Altar versammelt hat, hieß es zum Abschied. Seine Kraft habe zum guten Miteinander an den vier Kirchorten St. Dionysius, Christ König, St. Bernhard und St. Marien beigetragen. Er habe seine Aufgaben mit Bravour bestanden, bescheinigten ihm die Vertreter des Kirchenvorstandes und des Pfarrgemeinderates. Er sei immer Priester und der Herr Pastor gewesen, dem es dann auch zugestanden habe, das erste Kölschfass beim anschließenden Pfarrfest anzuschlagen. Als seine letzte Amtshandlung in Christ König übergab Monsignore Boss die päpstliche Auszeichnung Pro Ecclesia et Pontifice an Winfried Kaune. Kaune war als Elektroinstallateur tätig, engagiert sich in den Gemeinden und ist Mitglied des Kirchenvorstandes. Im Bauausschuss galt sein besonderer Einsatz der Sanierung des Kirchendachs von St. Bernhard und den Arbeiten an den Kindertagesstätten. Als neuer Pfarrer wird Temur Johannes Bagherzadeh am Sonntag, 8. Oktober, Uhr, in St. Dionysius eingeführt. RUM Mit einem Lachen an die neue Arbeit Pfarrer Bremer in Dellbrück/Holweide eingeführt DELLBRÜCK. Kann der Neue auch Alaaf oder nur Helau? Kann der auch lachen? Lauter wichtige Fragen wurden im Pfarrbrief von Dellbrück und Holweide erörtert. Und der neue Mann kann lachen! Mit seiner heiter-fröhlichen Art hat der gebürtige Düsseldorfer, Pfarrer Sebastian Bremer, die Herzen der Gottesdienstbesucher schnell erobert. Der 44-jährige Geistliche trat die Nachfolge von Pfarrer Bernd-Michael Fasel an, der als Pfarrvikar nach Nippes wechselte. Zu Bremers Einführung als leitender Pfarrer war Stadtdechant Monsignore Robert Kleine nach St. Joseph gekommen, wo er ihm die Ernennungsurkunde von Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki überreichte. Er hieß Bremer im Kreis der 35 Kölner Pfarrer willkommen. Kleine riet Bremer, ein Pastor zu sein, der nicht alles besser weiß, sondern einer, der fürsorgt und für seine Gemeinde da ist. Zu Bremers Gemeinden gehören St. Joseph und St. Norbert in Dellbrück sowie St. Mariä Himmelfahrt und St. Anno in Holweide. Bremer wurde 2001 zum Priester geweiht. Nach seinem Einsatz als Kaplan in Pulheim wechselte er nach Bad Honnef, wo er als Schulseelsorger an der Erzbischöflichen Realschule St. Josef tätig war. Seit 2006 arbeitete er als Seelsorger am St.-Angela-Gymnasium in Wipperfürth und als Subsidiar im Seelsorgebereich. Für ein Jahr übernahm er die Aufgabe des Pfarrverwesers an St. Nikolaus. Ob er auch Alaaf kann, wird sich erst in der kommenden Session zeigen. RUM Pfarrer Bremer übernimmt den Seelsorgebereich Dellbrück und Holweide. (Foto: RUM) KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) LINDENTHAL. Der Pfadfinderstamm Dom Helder Camara hat seit 70 Jahren am Pfarrort St. Albertus Magnus seinen Sitz und feiert am Samstag, 16. September, seinen runden Geburtstag. Die Feier findet auf der Wiese vor Fort VI am Decksteiner Weiher statt. Um 15 Uhr wird in Anwesenheit von Bürgermeisterin Helga Blömer-Frerker (CDU) der Geburtstagskuchen angeschnitten. Um 18 Uhr beginnt eine Messe. 130 Kinder und Jugendliche sind Mitglieder. Sie treffen sich zu wöchentlichen Gruppenstunden, Fahrten und zu Sommerlagern. Soziale Aktionen wie der Weihnachtsmarkt zugunsten einer wohltätigen Einrichtung runden das Programm ab. Der Stamm, der 1947 unter dem Namen Kreuzritter gegründet wurde, wurde in den 80er-Jahren nach dem brasilianischen Befreiungstheologen Camara benannt. EHRENFELD. Enthält Spuren Hoffnung heißt eine Ausstellung in St. Mechtern, Mechternstraße 6, die vom Sonntag, 24. September, bis zum 8. Oktober Werke des Heilbronner Künstlers Peter Klak zeigt. Eröffnet wird die Bilderschau nach der Sonntagsmesse, die um Uhr beginnt. Die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk und dem Kölner Jugendwerkzentrum wird von Führungen, Vorträgen und Workshops ergänzt. Zum Beispiel findet am Montag, 25. September, 17 Uhr, ein Vortrag zum Thema Überlebensmittel Wasser mit Jutta Himmelsbach von Misereor Aachen statt. Weitere Informationen erteilt Diakon Horst Eßer unter Telefon (01 76) NEU-EHRENFELD. Französische Orgelromantik wird am Sonntag, 17. September, 19 Uhr, in der Kirche St. Peter, Simarplatz, zu hören sein. Seelsorgebereichsmusiker Peter Schnur wird an der Feith/Sauer-Orgel, einer Orgel mit vielen originalen Registern aus dem Jahr 1912, ein französisches Programm spielen. Widors sechste Sinfonie steht dabei als Höhepunkt im Zentrum. Schnur hat bei Widors Nachfolger, Daniel Roth, studiert und weiß das französische Timbre an seinem Haus-Instrument darzustellen. 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 43

36 Wählen gehen! AUS DEM ERZBISTUM Flashmob der Katholischen Jugend und Aufruf des Diözesanrates zur Bundestagswahl KÖLN. Dein Ballon zeigt Haltung. Jetzt du! stand auf den Karten, die die Katholische junge Gemeinde (KjG) im Erzbistum Köln am Samstag beim politischen Flashmob an Luftballons gebunden in der Kölner Innenstadt verteilt hat. Wie für eine solche Aktion charakteristisch geschah alles scheinbar spontan: Auf den Pfiff einer Trillerpfeife hin holten rund 50 junge Leute petrolfarbene Luftballons mit dem Aufdruck KjG gegen Rechts aus riesigen Einkaufstaschen, brachten sie an Bänken, Straßenlaternen und Geländern an und verschwanden dann wieder in der Menge. Knapp tausend Luftballons verteilten die Jugendverbandler so, um die Bürger dazu zu motivieren, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und so zu wählen, dass rechtspopulistische Strömungen keine Chance haben. Wir wissen, dass Luftballons nicht die Welt verändern können, sagte KjG-Diözesanleiterin Marie Lavall. Aber vielleicht sorgen sie dafür, dass mehr Menschen bei der Bundestagswahl ihr Kreuz für Demokratie und Meinungsfreiheit machen. Dann hat es sich gelohnt. Mit unserer Aktion wollen wir als Christen ein Zeichen für Toleranz und Gerechtigkeit setzen, ergänzte Philipp Büscher, Geistlicher Leiter der KjG im Erzbistum Köln. Hetze und Menschenhass haben bei uns keinen Platz dafür wollen wir aktiv eintreten. Wir brauchen eine menschenwürdige und verantwortungsbewusste Politik. Knapp tausend Luftballons mit dem Aufdruck KjG gegen Rechts verteilten die Jugendverbandler in Köln. (Foto: KjG DV Köln/Steffi Maier) Auch der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln setzt sich für die freiheitliche Demokratie ein. Gerade, weil sich die gesellschaftspolitische Situation in den letzten Jahren stark gewandelt hat, gilt es, daran zu erinnern, dass Demokratie nicht einfach passiert, sondern von uns gemacht wird, schreiben der Diözesanratsvorsitzende Tim O. Kurzbach und Geschäftsführer Norbert Michels. Gerade, weil Rassismus und andere Formen von Diskriminierung häufiger und verstärkt auch in der Öffentlichkeit geäußert werden, die Schere zwischen Arm und Reich weiter auseinandergeht und verschiedene politische Kräfte in unserem Land das Ende Europas und die Rückbesinnung auf Nationalstaaten anstreben, gilt es, die Demokratie im gemeinsamen Handeln durch unsere Wahl zu stärken. Der Diözesanrat bittet deshalb: Geben Sie dem erstarkenden Populismus und Rassismus, Nationalismus und dem Europaverdruss keine Chance! Geben Sie Ihre Stimme für die Demokratie ab! Prüfen Sie die Wahlprogramme der Parteien und fragen Sie diese nach ihren Zielen! Wählen Sie keine Parteien, die rassistische, nationalistische, sexistische und andere diskriminierende Positionen vertreten! Mischen Sie sich in den Wahlkampf ein! Diskutieren Sie mit! Engagieren Sie sich! Gehen Sie zur Wahl und lassen Sie sich dabei von Ihren Überzeugungen, Ihrem Glauben und den Werten unserer freiheitlichen Demokratie leiten! KLEINANZEIGEN 44 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

37 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 45

38 AUS DEM ERZBISTUM Briefmarken für Kinder in Not Konrad Fischer, Leverkusen. L. Feiner, Hürth. Herbert Spicher, Lindlar. Clara Schumacher, Remscheid. Gertrud Fischer, Rommerskirchen. Ute Geller, Düsseldorf. Mia Kautz, Wuppertal. Maria Kania, Hausen. Karl Diedrich, Neuss. Hans Klinkhammer, Meerbusch Karin Schulte, Düsseldorf. Anneliese Mohr, Mechernich. A. u. B. Münch, Bornheim. Hildegard Kreutzberg, Roisdorf. Hans Heskamp, Wipperfürth. Barbara u. Hans Jürgen Faßbender, Wesseling. Helmut Woerner, Bonn. Veronika u. Hans Müller, Bergisch Gladbach. Dorothea Wullers, Düsseldorf. Margot Henn, Frechen Irene Schneider, Frechen. Liesel Stöcken, Neuss. Kath. Familienbildungsstätte, Bonn. Dorothee Bender, Zülpich-Niederelvenich. Elisabeth Kolvenbach, Buchholz. Herzog, Köln W. Fritsch, Köln. Karl-Heinz u. Hildegard Feldhoff, Radevormwald. Kolpingfamilie St. Sebastian, Bonn. Helene Siebenhuener, Wesseling. Edith Knubben, Velbert. Brigitte Krisam, Solingen. Ursula Terhardt, Köln. Katharina Weiland, Bonn. Rolf Breuer, Hürth. Melitta Krecké, Erftstadt. E. Longericher, Köln. Hannelore Hundeck, Radevormwald Gertrud Weber, Wuppertal. St. Maria in der Kupfergasse, Köln. Johannes Masur, Rommerskirchen. Allen Sammlern sei herzlich gedankt! Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, Köln. ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG Ein Thron für Prinzessin Tuqa Charmant versucht Tuqa ihren Willen durchzusetzen. Tuqa hat die Gabe, alle um den Finger zu wickeln. Bei den ersten Begegnungen mit einer Person, die sie nicht kennt, ist sie schüchtern und versteckt sich am liebsten hinter ihrer Mutter. Aber wenn sie Zutrauen gefasst hat, legt die Vierjährige los. Die Familie lebt in Hebron. Das Leben in der Stadt ist angespannt, es gibt hohe Militärpräsenz und immer wieder Auseinandersetzungen zwischen dem israelischen Militär, Siedlern und den Stadtbewohnern. Viele der Familien, die zur Behandlung ins Caritas Baby Hospital nach Bethlehem kommen, sind diesen Auswirkungen der Besatzung ausgesetzt, denn der Süden des Westjordanlandes ist das Haupteinzugsgebiet des Krankenhauses. Wenn Tuqa stationär aufgenommen werden muss, sind ihre Mutter oder die Großmutter die ganze Zeit bei ihr. Sie steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, keines ihrer vier Geschwister. Das liebt das grazile Mädchen. Im Krankenhaus ist es schön und ruhig. Aber das Beste am Krankenhaus ist das Spielzimmer. Hier kann sie Stunden verbringen. Mal bastelt sie konzentriert, dann versucht sie, mit der Hand ohne Infusionszugang Tischfussball zu spielen, ein anderes Mal kämmt sie die Mitarbeiterin hingebungsvoll mit einem Puppenkamm und befiehlt: Nicht bewegen. Ihre Mutter schmunzelt, sie kennt den Befehlston ihrer Tochter nur zu gut. Das Mädchen hat nicht nur viel Charme, sondern auch einen ausgeprägten Dickkopf. Sie weiß sehr genau, was sie will und was nicht, erzählt die Mutter lächelnd. Ein Beispiel ist, dass sich Tuqa konsequent weigert, den Krankenhausschlafanzug zu tragen. Sie will nur ihre Kleidung, die sie ausgesucht hat. Tuqa kommt etwa alle fünf Monate für zehn Tage ins Caritas Baby Hospital. Sie hat Probleme mit der Blase und braucht dann gezielte Behandlung. Früher mussten sie sogar alle zwei Monate stationär aufgenommen werden, aber jetzt ist das Mädchen dank der Ärzte im CBH gut medikamentös eingestellt. Wie viele Kinder will sie später Ärztin werden. Ihre Beweggründe sind jedoch eigen: Ich werde dann allen Ärzten, die mir jetzt eine Spritze geben, später auch eine Spritze verpassen. Wenn Tuqa von diesen kindlichen Racheplänen berichtet, versucht sie die Augenbrauen zusammenzuziehen und ein recht finsteres Gesicht zu machen. So recht gelingen mag es ihr freilich nicht. Rund Kinder wurden allein im vergangenen Jahr wie Tuqa im Caritas Baby Hospital ambulant oder stationär behandelt. Unabhängig ihrer religiösen und sozialen Herkunft erhalten alle Familien medizinische Betreuung. Dafür bezahlen die Eltern einen kleinen Beitrag zu den Behandlungskosten. Wer die finanziellen Mittel dafür nicht hat, wird kostenlos behandelt. Tuqas Eltern sind dem Caritas Baby Hospital ausgesprochen dankbar für die Behandlung und die gute Betreuung. Nach dem letzten Besuch haben sie für das Spielzimmer eine ganz besondere Schaukel gespendet. Selbstredend ist das heute Tuqas Lieblingsplatz. Eine Art Thron für Prinzessin Tuqa. (Foto: KHB/Archiv) Livia Leykauf 46 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

39 KULTUR Bis zum 23. September ist in der Klosterbasilika Knechtsteden ein umfangreiches Konzertprogramm zu erleben. (Foto: Boecker) Macht Musik China zu Gast beim Festival Alte Musik Knechtsteden Symposium zum Abschluss Unter dem Motto Macht Musik! überschreitet das Festival Alte Musik Knechtsteden derzeit mit Konzerten und einem umfangreichen Rahmenprogramm bis Samstag, 23. September, Grenzen. Es begegnet dem fernen China, wirft einen ganz persönlichen Blick auf das Wirken Luthers und findet überraschende Verbindungen. So nachhaltig war der Eindruck einer Zusammenarbeit mit chinesischen Sängern, dass Intendant Hermann Max dem Thema China einen Schwerpunkt im diesjährigen Festival widmet. Das Programm ist facettenreich: So wandeln Kammersängerin Ragna Schirmer und Romelia Lichtenstein am Sonntag, 17. September, um 19 Uhr im Kreismuseum Zons zu zweit Auf den Spuren Marco Polos mit Liedern aus China und Europa. Das Cassiopeia Figurentheater inszeniert ebenfalls am Sonntag um 15 Uhr im Bullenstall Knechtsteden das Andersen-Märchen Der Kaiser und die Nachtigall mit Musiken, die der Mönch Teodrocó Pedrini zur Barockzeit am chinesischen Kaiserhof komponierte. In der Klosterbasilika Knechtsteden wird am Dienstag, 19. September, um 20 Uhr Glucks Oper Le Cinesi mit dem Ensemble La Festa Musicale und dem Duo SeidenStraße präsentiert. Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet am Samstag, 23. September, um 20 Uhr in der Klosterbasilika das Konzert Luther und die Chori Musici. Am selben Tag beschließt ein Symposion zum konfuzianisch-reformatorischen Thema Initiative Bildung im Museum für Ostasiatische Kunst in Köln das Rahmenprogramm. Die Schirmherrschaft für das Festival hat der Botschafter der Volksrepublik China in Deutschland, Shi Mingde, übernommen. Die Alte Musik Knechtsteden wird seit 1992 von ihrem Gründer Hermann Max künstlerisch geleitet und hat in den vergangenen 25 Jahren eine Vielzahl musikalischer Raritäten in Eigenproduktion hervorgebracht. Karten sind über KölnTicket zu beziehen. Das komplette Programm ist im Internet einsehbar. STO Die Luther-China-Collage steht für das aktuelle Festival Alte Musik Knechtsteden. Konzertkarten gewinnen Für das Abschlusskonzert am Samstag, 23. September, können die Leser der Kirchenzeitung drei mal je zwei Eintrittskarten gewinnen. Schicken Sie dazu bis zum 19. September eine Postkarte mit dem Stichwort Alte Musik an die Redaktion der Kirchenzeitung, Ursulaplatz 1, Köln oder eine an Viel Glück! (Foto: Privat) 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 47

40 Ein Knoten im Taschentuch als Gedächtnisstütze: Dieses Symbol ist Erkennungszeichen eines auf drei Jahre angelegten Projekts der Altenpastoral im Erzbistum Köln. Es trägt den Titel Mensch. Demenz. Kirche. und soll dazu beitragen, die Bedürfnisse und Ressourcen von Menschen mit Demenz innerhalb der Seelsorge in den Blick zu rücken. Ziel des Projekts ist es, das Thema Demenz in die Öffentlichkeit zu bringen und Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie Gemeinden dafür zu sensibilisieren, erklärt Projektleiterin Brigitte Döpper. Start ist im Rahmen der Domwallfahrt am Donnerstag, 21. September, der auch Welt-Alzheimertag ist, mit einem Pilgerweg für Menschen mit und ohne Demenz von der Minoritenkirche zum Dom. Außerdem wird an diesem Tag ein Kartenset vorgestellt, das spirituelle Zugänge zum Thema Demenz eröffnen soll. Am 10. Oktober findet unter dem Motto 10 Jahre Wir tanzen wieder von bis Uhr in der Kölner Wolkenburg ein Ball für Menschen mit und ohne Demenz statt, den das Demenz-Projekt finanziell unterstützt. Bei einem Thementag für Projekt-Mitwirkende am 8. November von 9.30 bis 15 Uhr im St.-Vincenz-Haus in Köln stehen Information, Inspiration und Austausch zum Projekt im Fokus. Im März 2018 ist eine Foto-Ausstellung geplant, die anschließend über die Bildungswerke gebucht werden kann. Der demografische Wandel sorge dafür, dass die Gruppe der Menschen mit Demenz zunehme auch innerhalb der Kirche, so Ute Aldenhoff von der Altenpastoral. Doch in vielen Gemeinden kämen Demenzkranke gar nicht vor, weil sie sich häufig aus Scham zurückziehen würden. Aus welcher Haltung heraus begegnen wir in der Pastoral Menschen AUS DEM ERZBISTUM Pilgerweg, Kartenset und Tanzball Projekt des Erzbistums rückt Menschen mit Demenz in den Blick Die Bedürfnisse und Ressourcen von Menschen mit Demenz stehen bei dem neuen Projekt im Fokus. (Foto: Michael Uhlmann / mit Demenz?, stellt Aldenhoff eine Frage, der die Projektbeteiligten nachgehen möchten. Auch Besucher von Veranstaltungen und Schulungen werden mit einbezogen und zum Beispiel danach gefragt, welche Anregungen und Ideen sie den Projektverantwortlichen mit auf den Weg geben möchten. Daraus könnten dann wiederum neue Projekte entstehen. Die Gesellschaft insgesamt sei schon ziemlich weit, was die Akzeptanz von Menschen mit Demenz betreffe. Die Seelsorge dagegen könne in dieser Hinsicht noch ihr Profil schärfen, sagt Döpper. Doch sie ist sich sicher: Wenn es ein solches Profil gibt, öffnet das auch andere Türen. Wichtig sei, den Menschen in den Blick zu nehmen und nicht nur die Demenz zu sehen. ALS INFO Der Pilgerweg beginnt am Donnerstag, 21. September, um 14 Uhr an der Minoritenkirche. Nach einem Wortgottesdienst gehen die Teilnehmer in einer Prozession zum Kölner Dom, wo sie empfangen werden und zum Dreikönigenschrein pilgern. Anmeldungen unter Telefon (0221) , altenpastoral@erzbistum-koeln.de. Dort gibt es auch Informationen zum Thementag. Anmeldungen zum Ball in der Wolkenburg bis 29. September unter Briefmarken für Kinder in Not 1.8. M. Mnich, Köln. Br. Christophorus St. Josefshaus, Hausen. Bruno Teuber, Euskirchen. Kath. Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle, Gummersbach. SKFM Mettmann e.v Silvia Willems, Hagen. Hildegard Appold, Köln. Dorothee Bender, Zülpich-Niederelvenich. Marliese Ernst, Zülpich. Annemie Lauth, Leverkusen. Agathe Vannahme, Leichlingen. Irene Tille, Köln Lieselotte Haasbach, Much. Ute Trienekens, Grevenbroich. Allen Sammlern sei herzlich gedankt! Bitte schicken Sie Ihre Briefmarken an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, Köln. 48 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

41 Neue Pastoral- und Gemeindereferenten KÖLN. Weihbischof Rolf Steinhäuser beauftragt am Samstag, 16. September, zwei neue Gemeindereferenten und drei neue Pastoralreferentinnen. Der Gottesdienst im Kölner Dom beginnt um 10 Uhr. Im Anschluss nehmen die neuen Gemeinde- und Pastoralreferenten ihre Arbeit in unterschiedlichen Seelsorgebereichen des Erzbistums auf: Amelie Deppe (34) wird Pastoralreferentin im Seelsorgebereich Köln-Sülz-Klettenberg und Johanna Dudek (37) wird als Pastoralreferentin in der Gemeinde Hl. Familie Köln-Höhenhaus/Dünnwald eingesetzt. Joana Drießen (28) nimmt ihre Arbeit in der Pfarrei St. Matthäus Düsseldorf-Garath-Hellerhof auf. Lisa Brentano (30) wird Pastoralreferentin im Pfarrverband Düsseldorf-Eller/Lierenfeld und Lukas Szczurek (33) beginnt als Gemeindereferent im Seelsorgebereich Radevormwald/Hückeswagen. PEK AUS DEM ERZBISTUM Vortrag Kardinal Koch im Kölner Domforum KÖLN. Der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Kurt Koch, greift am Sonntag, 17. September, um im Domforum die Frage auf: Wer braucht noch einen gnädigen Gott? Eine Frage, die vor 500 Jahren Martin Luther existenziell beschäftigte. Die Neuzeit und Moderne kehrte die Fragerichtung um: Wer ist Gott angesichts des Menschen? Der Vortrag von Kardinal Koch findet als Auftakt zu einem Symposium aus Anlass des Reformationsgedenkens statt, das vom 17. bis 19. September mit renommierten Wissenschaftlern in der Thomas-Morus-Akademie in Bensberg veranstaltet wird auf Initiative der Ökumenischen Bistumskommission des Erzbistums Köln. Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei. Nähere Informationen zu dem Symposium gibt es im Internet. Eine Kiste voller Erinnerungen SIEGBURG. Erinnerungen sollen bei einem Fortbildungsseminar des Katholisch-Sozialen Instituts bei einem Kurs für Mitarbeiter in der Seniorenarbeit am Mittwoch und Donnerstag, 8. und 9. November, greifbar gemacht werden. Es geht darum, aus Gegenständen und Fotos eine Erinnerungskiste zu gestalten. Als Auftakt und zur Anregung dient die Ausstellung Making Memories matter Erinnerungen Raum geben. Für die Gestaltung der eigenen Erinnerungskiste sollten die Teilnehmenden Fotos und Erinnerungsstücke mitbringen. Anschließend stehen unter Anleitung der Diplom-Sozialpädagogin Karin Wimmer-Billeter Überlegungen an, wie man das Gelernte bei der Arbeit mit Seniorenkreisen anwenden kann. Weitere Informationen bei Aloys Neifer unter Telefon (02 21) ES VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Schick gemacht fürs 100-Jährige Der Verkaufsraum des Schuhhauses Lachmayr präsentiert sich in neuem Glanz Große, einladende Ledersofas stehen vor Wänden in Backsteinoptik, Stühle für die Anprobe gruppieren sich um eine alte Motorhaube, auf der einzelne Schuhmodelle präsentiert werden, in die umgesetzte Theke ist ein großer Flachbildschirm integriert, auf dem Produktvideos laufen, und von der hohen Decke hängen stylische Industrielampen: das Schuhhaus Lachmayr hat seiner Filiale auf der Kölner Breite Straße 106 eine ganz neue Optik verpasst. Von der Decke bis zum Fußboden Die meisten Ideen dafür stammen von unserem Sohn Lorenz-Stefan, der seit August Teilhaber ist, erklärt Inhaber Lorenz- Jörg Lachmayr. Er hat das alles in Absprache mit der Familie und mit den Handwerkern geplant und war auch fast immer von morgens bis abends auf der Baustelle mit dabei. Zwei Wochen war der Laden für die Umgestaltung von der Decke bis zum Fußboden geschlossen ( bis auf eine Notklingel zum Beispiel für dringende Abholungen). Jetzt erstrahlt alles im neuen Glanz und die Kunden sind begeistert. Oft höre ich: Wir sind ja früher schon gerne zu Ihnen gekommen, aber jetzt ist es noch schöner, berichtet Lachmayr, der sich Kaum wiederzuerkennen: Der Verkaufsraum des Schuhhauses Lachmayr an der Breite Straße erstrahlt in neuer, moderner Optik. auch selbst sehr wohl fühlt an seinem neuen, alten Arbeitsplatz. Die Umgestaltung kommt für ihn gerade zur rechten Zeit, denn im kommenden Jahr feiert das Familienunternehmen sein 100-jähriges Bestehen. Bis dahin steht noch ein bisschen Feinschliff an. Da oben wollen wir noch eine Zeitleiste anbringen mit alten Bildern, zeigt er. Und wir überlegen, ob wir noch eine Kabine einrichten für die Anpassung orthopädischer Schuhe September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 49

42 Polemische Prognose Zu: Sackgasse Energiehunger in Nr /17, Seite 3 Mich ärgern reißerische Beitragsüberschriften. Aus einem ähnlichen Grund wurde ich bei der Einleitung des Kommentars hellhörig. Die polemische Prognose, wie viele E-Autos 2017 hätten fahren müssen, schadet meiner Meinung dem ganzen Artikel, der schon versucht, das Thema E-Autos ganzheitlich zu beleuchten. Es mag sein, dass einige Haushalte zwei Autos haben, aber dass jeder Bürger ein eigenes Auto hat oder dieser Zustand angestrebt wird halte ich für sehr übertrieben. Das gilt für alle Parteien. Bei den grünen Wählern vermute ich, dass die Haushalte mit zwei Autos nicht weit verbreitet sind. Auch bei den letzten beiden Sätzen des Kommentars stimme ich mit Ihnen nicht überein. Das Problem Nr. 1 ist nicht (nur) der Energiehunger der Elektroautos, sondern der hohe Energieeinsatz unseres Lebensstandards. Sei es zu Beiträgen in der Schulpolitik oder zum Gesundheitswesen in der Kirchenzeitung wird gern angemahnt, dass sich was ändern muss, warum nimmt man den Energiehunger in seiner Höhe als gegeben so hin? Dr.-Ing. Stefan Bosewitz, Köln Schaden für Deutschland Zum selben Thema Natürlich ist Wahlkampf, aber der geht vorbei und die drängenden Themen unserer Zeit bleiben. Da ist einmal die Frage, wie man wenigstens einen gewissen Teil der heute gewohnten Mobilität weiterführen kann. Dies ist in der Kirchenzeitung beinahe hinreichend diskutiert. Zum anderen ist da der Diesel-Skandal. Die Kanzlerin hat sich da schon überzeugend geäußert, indem sie darauf hinweist, welch immenser Schaden für das Made in Germany da entstanden ist. Ich selbst habe nicht nur lange in Physik- und Mathematik-Vorlesungen gesessen, sondern habe auch die Deutsche Wertarbeit rund um den Globus vertreten. Und ich bin froh, dass ich diesen Skandal nicht in meiner aktiven Zeit erleben musste. Für einen Christen oder einen Menschen mit christlichen Wurzeln ergibt sich aber noch ein LESERBRIEFE anderer Aspekt: Mit dem Diesel-Skandal liegt hier ein Feldversuch größten Ausmaßes vor mit dem Thema: Was passiert, wenn die Zehn Gebote demonstrativ ignoriert werden? Ergebnis: Es entsteht ein Chaos, denn die Zehn Gebote sind für uns alle ein elementares Ordnungs- Prinzip. Unter dem Motto Ihr seid das Salz der Erde, wenn aber... möchte ich anregen, dass die Kirchenzeitung einmal für die unbedingte Allgemein-Gültigkeit der Zehn Gebote eintritt. Burkhard Porombka, Grevenbroich Kleiner Rechenfehler Zu: Dassel sei Dank in Nr. 35/17, Seiten Rainald von Dassel starb am 14. August So fand in diesem Jahr die 850-Jahr-Feier seines Todes statt. Bis zur 1000-Feier sind es also noch 150 Jahre. Für ihren informativen Artikel einschließlich des Fotos der bronzenen Liegefigur des draufgängerischen Erzbischofs, die 1793 zerstört wurde, herzlichen Dank. W werner Hickmann, Köln Entzeitet Zu: Ewigkeit hat keinen Anfang und kein Ende in Nr. 35/17, Seite 53 Vielen Dank für Ihre Ausführungen zu einem Begriff, der auch mich häufig beschäftigt. Das alternative Wort endlos ist richtig, aber abgegriffen. Ausdrucksstärker ist das entsprechende Gegenstück anfanglos wenn etwas endlos ist, so hatte es in der Vergangenheit auch keinen Anfang. Unbegrenzt abgegriffen ginge auch, ebenso das Wort unendlich beide Begriffe umfassen auch den endlosen Raum, eine schöne Kombination von raumlos und zeitlos. Ich selber stelle mir vor, dass wir irgendwann ohne Zeiten/Fristen/Termine auskommen, uns also entzeiten. Darauf freue ich mich. Langeweile? Genau dies ist doch der Fluch, der in dem Bestreben liegt, die Zeit ausfüllen zu müssen. Wenn wir ohne Zeit sind, sind wir ausgefüllt, ohne dass es langweilig werden kann! Zeitweise (!) genieße ich die Beschäftigung mit dem Ewigen, Immerwährenden und Grenzenlosen und das ist mir ein kleiner Vorgeschmack! Hans Schwamborn, Much Heimat für die Heimatlosen Zu: Ein offenes Ohr für jeden Menschen? in Nr /17, Seite 13 Die Aufnahme eines scheinbar Fremden in die Gemeinschaft der Glaubenden, berichtet von Herrn Pfarrer Decker, zeigt wunderbar, wozu Kirche berufen ist. Wir sollen Heimat für die Heimatlosen sein. Denn menschliche Nähe, Zuneigung und Gemeinschaft bereiten den Weg für echten Glauben. Jesus hat genau dies vorgelebt: Er kam, um die Verlorenen zu suchen und zu retten. Das musste er übrigens nicht erst lernen. Wir dürfen sicher sein, dass sich Jesus seiner Aufgabe und seines Handelns vollumfänglich bewusst war. Dazu bedurfte es der Syro-Phoenizierin nicht, auch wenn dies bezogen auf die sogenannte Heidenmission in den Predigten zu diesem Evangelium von den Kanzeln und Ambos behauptet wird. Interessanterweise beginnt Jesu Mission ja nicht etwa in Judäa, sondern in Galliläa, was übersetzt in etwa Heidengebiet bedeutet. Und nicht ohne Grund wandert Jesus auch in das Gebiet von Tyrus und Sidon. Unsere heutigen Gepflogenheiten, auf die damalige Zeit übertragend, interpretieren viele dies als Urlaub. Doch dies ist unplausibel, da Urlaub damals gänzlich unüblich war. Unvergessen ist ebenfalls seine Begegnung mit dem Hauptmann von Kafarnaum, einem Heiden. Auch hier zeigt Jesus keinerlei Berührungsängste. Warum sollte dies also in Tyrus und Sidon so sein. In Tyrus und Sidon, einem durch die bedeutenden Häfen geprägten Gebiet, herrschte ein munterer Religionsmix. Alles, was von irgendwo auf dieser Welt an neuen Gottheiten und Religionen durch die Häfen importiert wurde, nahmen die Menschen dort freudig auf. Es war geradezu schick, etwas ganz neues zu glauben, nur um es kurze Zeit später zugunsten eines anderen Trends wieder fallen zu lassen. Aus diesem Umfeld stammt auch die Syro-Phoenizieren. Die Begegnung mit Jesus wird zum Lehrstück für diese um ihre Tochter besorgte Mutter und für die Jünger Jesu selbst. Im Dialog mit Jesus erarbeitet sich diese junge Frau ein Glaubensbekenntnis, das länger trägt als die üblichen Trends. Ihr wird klar, dass Jesus der einzige belastbare Retter ist. Michael Hennemann, Bedburg Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke s: <Nachname>@kirchenzeitung-koeln.de Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, Köln, Postfach , Köln Telefon: (02 21) , Fax: (02 21) redaktion@kirchenzeitung-koeln.de Internet: Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, Köln Telefon: (02 21) , Fax: (02 21) Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) , Fax: (02 21) anzeigen@kirchenzeitung-koeln.de (Anzeigenpreisliste Nr. 40 vom 1. Januar 2017) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) , Fax: (02 21) vertrieb@kirchenzeitung-koeln.de Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, Dortmund Mitglied der Konpress-Medien e.g. Hanauer Landstraße 189, Frankfurt am Main, Telefon: (0 69) Internet: Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer-,. Herbst- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,95 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,95 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 1,00 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,95 Euro. 50 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

43 Ein Buchstabe zu viel KLEINE KIRCHENZEITUNG (Lösung: BIRNEN) Worüber Maria traurig ist Ein Gedenktag erinnert an die sieben Schmerzen Jede Mutter freut sich, wenn es dem eigenen Kind gut geht. Das war auch bei Maria, der Mutter von Jesus, so. Wenn ein Kind krank ist, macht sich die Mutter Sorgen. Auch wenn das Kind schon erwachsen ist, macht sich die Mutter weiter Sorgen, weil sie das Kind lieb hat. Nachdem Jesus geboren wurde, gehen Maria und Josef mit ihm zum Tempel, dem Gotteshaus der Juden. Dort sitzt an der Tür ein alter Mann. Sein Name ist Simeon. Er sieht das Kind und seine Mutter und freut sich über dieses Kind. Er erkennt, dass es nicht nur der Sohn von Maria ist, sondern der Sohn Gottes. Deshalb lobt er Gott für dieses Kind. Aber Simeon sagt auch etwas nur zu Maria, nämlich, dass ein Schwert ihre Seele durchdringen wird. Simeon ahnte schon, dass es im Leben Jesu Dinge geben wird, die Maria traurig machen werden. Und wenn eine Mutter traurig ist, dann kann man auch sagen, dass ihr das weh tut. Und das meint Simeon: Wie ein Schwert weh tut, wenn es einen Menschen trifft, so wird auch manches Maria wehtun. Sieben Schmerzen 1. Es macht Maria nachdenklich, was Simeon sagt. Wird es ihrem Sohn bald nicht gut gehen? 2. Schon kurz nach der Geburt muss Josef mit Maria und Jesus nach Ägypten fliehen, da König Herodes alle neugeborenen Jungen töten lässt. 3. Als Jesus zwölf Jahre alt war, ist er plötzlich verschwunden. Nach langem Suchen finden Maria und Josef ihn im Tempel wieder. Man kann sich vorstellen, dass Maria große Sorgen hatte. 4. Maria muss mit ansehen, wie Jesus das Kreuz trägt und wie er 5. gekreuzigt wird. 6. Nachdem Jesus gestorben ist, wird er in den Schoß von Maria gelegt. 7. Die Beerdigung von Jesus ist für Maria ein ganz schlimmer Moment. Am 15. September gibt es in unserer Kirche einen Tag, an dem wir uns an die Schmerzen Mariens erinnern. Schon seit 600 Jahren gibt es in Köln dieses Fest. In manchen Städten gibt es Kirchen, die den Namen Sieben Schmerzen Mariens tragen. Die Zahl sieben ist eine heilige Zahl. Die Bibel berichtet von sieben Tagen, in denen Gott die Welt erschaffen hat. Es gibt das Gebot Gottes, am siebten Tag zu ruhen. Wir haben in der katholischen Kirche sieben Sakramente. Und nun werden sieben Schmerzen Mariens genannt. In Kirchen, die diesen Namen tragen, sieht man manchmal Gemälde oder Statuen, die Maria mit sieben Schwertern zeigen. Auch wenn das nur eine Idee ist, weil nie ein echtes Schwert Maria getroffen hat wir können uns vorstellen, dass es für Maria nicht nur leicht war. Aber sie ist immer bei ihrem Sohn geblieben. Früher gab es auch ein Fest der sieben Freuden Mariens. Denn Maria hat auch viel erlebt, das sie glücklich gemacht hat. Die Auferstehung Jesu gehört auf jeden Fall dazu! Guido Assmann Eine Eins mit neun Nullen Sternsinger haben seit 1959 mehr als eine Milliarde Euro gesammelt Eine Milliarde Euro: So viel Geld und sogar noch etwas mehr haben die Kinder und Jugendlichen, die Anfang Januar immer als Sternsinger unterwegs sind, gesammelt. Natürlich nicht nur in diesem Jahr. Sondern zusammengerechnet in allen Jahren seit dem Start der Aktion Dreikönigssingen im Jahr Immer wieder überraschen uns die Sternsinger aufs Neue mit einem tollen Sammelergebnis, sagte Klaus Krämer, der Präsident des Kindermissionswerks Die Sternsinger. Jeder gesammelte Euro, jeder gesammelte Cent ist ein Stück Hilfe für benachteiligte Kinder in der Einen Welt. Im nächsten Jahr findet die Aktion Dreikönigssingen zum 60. Mal statt. Dann setzen sich die Sternsinger besonders gegen Kinderarbeit ein. ALS 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 51

44 FAMILIE Mut machen, gut sein und groß werden Otfried Preußlers Kinderbuch Die kleine Hexe wird 60 Sie verhilft halbverhungerten Blumenmädchen zu Nahrung, verhindert, dass der Jäger sein Gewehr einsetzt, und will eigentlich nur eine zauberkundige und in der Hexengesellschaft anerkannte große Hexe sein hat Otfried Preußler das Kinderbuch Die kleine Hexe geschrieben. Im Interview mit Karin Weglage spricht Preußlers jüngste Tochter Susanne Preußler-Bitsch darüber, warum das Buch auch heute noch kleine und große Leser verzaubert. Was ist das Geheimnis, dass die kleine Hexe auch 60 Jahre nach ihrer Erstveröffentlichung bei Jung und Alt so beliebt ist? Susanne Preußler-Bitsch. Susanne Preussler-Bitsch: Als Geschichtenerzähler wusste mein Vater ganz genau, was seine kindlichen Zuhörer hören wollten: keine Allerweltsgeschichten von anderen Kindern, sondern Geschichten, in denen sich Kinder wiederfinden können gern auch außerhalb ihrer realen Welt beim kleinen Wassermann im Mühlenweiher, beim kleinen Gespenst auf Burg Eulenstein oder bei der kleinen Hexe im Hexenhäusl. Und auch als Erwachsener erinnert man sich daran gern wenn man sich die Figur der kleinen Hexe wieder aufruft, die Namen hört. Dann ist man wieder das Kind, das diese Geschichte so gerne gelesen hat. Viele Szenen im Buch spielen in einer anderen Zeit. Verstehen das heutige Kinder noch? Preussler-Bitsch: Sicherlich verstehen das Kinder auch heute noch. Auch wenn es gegenwärtig kaum noch einen Maronimann, Klaubholz oder Fäustlinge gibt, ist die Geschichte der kleinen Hexe so zeitlos, dass sie mühelos von Kindern auch in unterschiedlichen Kulturen verstanden wird. Was können Kinder von der kleinen Hexe lernen? Preussler-Bitsch: Die kleine Hexe, die ja erst eine richtige Hexe werden will, folgt konsequent ihrem Gewissen und hext nur Gutes ganz gegen die allgemeinen Regeln des Hexenrates. Mein Vater braucht keinen erhobenen Zeigefinger, um zu zeigen, wie man das Herz am rechten Fleck trägt und dort behält. Da lernt in der Geschichte so mancher Grobian seine Lektion, zur Freude kleiner und großer (Vor-)Leser. Dabei ist die kleine Hexe keineswegs perfekt. Auch sie tut sich schwer mit dem Lernen der schwierigen Hexenbuch-Lektionen und hält sich nicht gerne an Regeln. Es ist eine Geschichte vom Mut machen, Gutsein und Großwerden. Wie war es, mit einem so berühmten Vater aufzuwachsen, der so viele schöne Geschichten erfunden hat? Hat Ihr Vater Ihnen als Kinder seine Geschichten vor der Veröffentlichung vorgelesen? Preussler-Bitsch: Vorgelesen hat mein Vater seine Geschichten nie. Er erzählte sie, probierte sie sozusagen aus, und wir drei Schwestern waren ein dankbares Publikum. In unserem Familienalltag spielten die Figuren aus seinen Büchern immer eine große Rolle für mich als Kind war das eine ganz normale Sache. Seine schriftstellerische Arbeit hat mich wenig beeindruckt. In erster Linie war er mein Vater, dann Lehrer und dann jemand, der zudem immer gearbeitet hat und dazu meist zu Hause war. Bei der Erfindung der kleinen Hexe haben Sie als Kinder eine wichtige Rolle gespielt. Welche war das? Preussler-Bitsch: Viele Kinderbücher meines Vaters entstanden ja aus dem Alltagsleben mit uns Kindern. Vor dem Einschlafen erzählte er uns gerne Geschichten, Geschichten und wieder Geschichten. Eines Abends behaupteten meine großen Schwestern vor dem Zubettgehen, sie hätten schreckliche Angst vor den bösen Hexen. Leichtsinnig versicherte mein Vater ihnen, böse Hexen gebe es gar nicht mehr, nur noch gute. Und warum gibt es keine mehr? fragten sie. Ja, warum eigentlich? Das war die Frage aller Fragen, und darauf musste er eine Antwort finden. Und so entstand die Geschichte der guten kleinen Hexe. Was hat Ihnen Ihr Vater Wichtiges für Ihr Leben mitgegeben? Preussler-Bitsch: Wie wichtig im Leben gute Geschichten sind. Mein Vater war zutiefst überzeugt, dass Geschichten der Art, wie er sie erzählt, für die Entwicklung des Menschen zu einem wirklich mündigen, sich seiner Verantwortung vor Gott und der Welt bewussten Menschen wohl unerlässlich sind. Und auch in der heutigen Zeit nicht nur notwendig, sondern schlichtweg überlebensnotwendig sind. Diese Überzeugung habe ich von ihm übernommen. (Zeichnung: Daniel Napp / Thiemann Verlag) 52 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

45 LESERFORUM Jesus Christus als bester Freund mitten in der Welt Gemeinschaft Regnum Christi Geistliche Gemeinschaften im Erzbistum Köln (Folge 7) Es waren einfache Menschen, die Jesus Christus zu seinen Aposteln berief. Apostel des Reiches Gottes im Sinne Jesu Christi zu sein, funktioniert auch heute noch. Davon sind die Mitglieder der Gemeinschaft Regnum Christi, dem Laienzweig des Ordens der Legionäre Christi, überzeugt wurde der Orden der Legionäre Christi in Mexiko gegründet folgte die Etablierung des Regnum Christi als dazugehörige Laiengemeinschaft Männer und Frauen, darunter auch Gottgeweihte. Man verstand sich von Beginn an als eine geistliche Familie, die dasselbe Charisma trägt, erklärt Karl-Olaf Bergmann, Pressesprecher der Ordensprovinz West- und Mitteleuropa. Der Gründer Marciel Macial Degollado brachte die Gemeinschaft jedoch in eine schwere Krise, als herauskam, dass dieser und weitere Mitglieder des Ordens jahrzehntelang unzählige Minderjährige sexuell missbraucht hatten. Die Erklärung des Heiligen Stuhls zur Apostolischen Visitation der Legionäre Christi vom 1. Mai 2010 bescheinigte der Gemeinschaft daher grundlegenden Reinigungsbedarf, wobei auch betont wurde, dass es ebenso die große Anzahl beispielhafter, rechtschaffener und talentierter Ordensleute in der Gemeinschaft gebe. So habe es etwa hier in Deutschland keinerlei Fälle gegeben. Als ich 2009 das erste Mal vom sehr schwerwiegenden und objektiv unmoralischen Verhalten des Gründers erfuhr, war ich schockiert, erinnert sich Bergmann. So ging es allen im Regnum Christi, die ich kenne. Viele fühlten sich verraten und getäuscht durch den Gründer. Das und die uns darauf oft entgegengebrachte Beargwöhnung und Verdächtigung haben sehr weh getan und viele zutiefst verletzt. Prozess der Reinigung Der Prozess der Aufarbeitung und Reinigung, für den die Gemeinschaft aus der Kirche viel Hilfe und Bestärkung erfuhr, führte im Februar 2014 zur Verabschiedung neuer Ordensregeln und der Wahl einer neuen Ordensleitung. Der Skandal hat sehr vieles in unserer Gemeinschaft verändert. Wir sind nachdenklicher geworden und selbstkritischer. Er hat uns definitiv befreit von falschen Vorstellungen hinsichtlich des Gründers und einer fehlgeleiteten Verehrung seiner Person, so Bergmann. Dadurch sei das Miteinander letztlich synodaler und basisbezogener geworden. Was macht die Gemeinschaft im Kern aus? Im Regnum Christi pflegen wir eine vertrauensvolle Beziehung zu Jesus Christus als den besten Freund (vgl. Joh 15,15), der mit uns Karl-Olaf Bergmann (links) mit einem Mitarbeiter bei einem Treffen der Gemeinschaft in Altötting. (Foto: Regnum Christi) durch das Leben geht und uns immer zur Seite steht, erklärt der Vertreter der Gemeinschaft. Diese persönliche Christusbeziehung soll sich bei den Gemeinschaftsmitgliedern im normalen Alltag der Menschen mit ihren familiären und beruflichen Verpflichtungen manifestieren, um so Apostel mitten in der Welt zu sein. Bergmann fasst das Leben der Gemeinschaft in fünf Punkten zusammen: geistliches Leben, Fortbildungen, Apostolat durch verschiedene pastorale Initiativen und Projekte, persönliche Begleitung jedes Einzelnen und die Zusammenarbeit in Gruppen. In Deutschland gibt es die Legionäre und Regnum Christi seit 1988, derzeit mit 420 Mitgliedern, davon 95 im Erzbistum Köln. Die Mitglieder sind in kleinen regionalen oder überregionalen Gruppen organisiert und auch das Internet wird, beispielsweise bei Skype-Konferenzen, immer häufiger genutzt. Bergmann betont die intensive Zusammenarbeit von Priestern, gottgeweihten Frauen und Laien auch auf Leitungsebene als einem Grundcharakteristikum der Gemeinschaft als einer geistlichen Familie. Der Ausspruch Jesu Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan (Mt 25,40) sporne die Gemeinschaft nicht zuletzt zu karitativem Handeln an. So gibt es in Deutschland etwa konkrete Hilfsaktionen wie die jährlichen Aktion Kilo oder Engel für einen Tag, durch die vor allem Kinder und Jugendliche für soziale Probleme sensibilisiert und ermutigt werden, für Menschen am Rand unserer Gesellschaft einzutreten, sagt Bergmann. Dieses Engagement der Gemeinschaft macht aber nicht vor Landesgrenzen halt, wie das Projekt Medical Mission Network verdeutlicht, in dem Ärzte, Krankenschwestern, Dolmetscher und andere Freiwillige nach Afrika oder Lateinamerika gehen, um Menschen vor Ort eine medizinische Versorgung zu ermöglichen. Ein besonderer Fokus liegt außerdem auf der Hilfe für Familien, denn die Mitglieder des Regnum Christi wissen als Laien aus eigener Erfahrung, was Ehepaare und ihre Familien brauchen. Dabei gehe es sowohl um Freizeitangebote für die Kinder als auch um spirituelle Angebote für Eltern, um seelisch auftanken zu können. Für die Zukunft des Regnum Christi ist Karl- Olaf Bergmann optimistisch, nicht nur wegen des stetig wachsenden Jugendanteils unter den Mitgliedern: Wir können zuversichtlich sein, da die Kirche am Ende unseres Weges der Erneuerung die Existenz der Gemeinschaft positiv bestätigt und uns ermutigt hat, das von Gott geschenkte Charisma zu leben und in den Dienst der Kirche zu stellen. Lars Schäfers Der Fürsorger Ein Weinberg muss gepflegt werden, die Stöcke geschnitten und gebunden, der Boden gehackt. Ein Weinberg ist gut für den Weinbauer, gut den Arbeiter, gut für den Konsumenten. Leben und leben lassen. Darum ist der Winzer ständig unterwegs, auch der Tagelöhner will leben. Der Gutsbesitzer bezahlt, was recht ist, dabei hat er auch die Letzten im Blick. Jeder einen Tageslohn. Da kommt Neid bei den Ersten auf. Der Weinbauer unterscheidet: Kalte rechnerische Aufrechnung oder fürsorgende herzliche Güte. Diese Geschichte erzählt Jesus, er fragt: Wem gleichst du, den neidischen Arbeitern oder dem mitfühlenden Winzer? Werner Reick, Lohmar Diese Zuschrift erhielten wir als Beitrag zu unserer Reihe Sprechen Sie Kirchisch?. Der Autor schreibt: Die Reihe spricht mir aus dem Herzen, weil mir zeitgemäße Sprache in der Verkündigung und Schrift so ungemein wichtig sind. Für einen privaten Bibelkreis, in dem wir das für den folgenden Sonntag vorgesehene Evangelium (Mt ) besprechen und diskutieren, erstelle ich fast regelmäßig einen Text, um den Inhalt oder eine besondere Aussage deutlich zu machen. Damit möchte ich meinen Beitrag zu dieser lesenswerten Reihe leisten. 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 53

46 RÄTSEL Das Lösungswort ist nichts für Ewig-Gestrige. Die Lösung zeigen wir nächste Ausgabe. Die Lösung aus Nr. 36 sehen Sie in der Rätselmitte. 54 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

47 15. September 2017 Ausgabe 37/17 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln 55

48 BERICHT Wie viele Wallfahrer seit Jahrhunderten wusch sich auch Kardinal Woelki am Adelheidisbrunnen in Pützchen die Augen mit dem Brunnenwasser, dem heilende Wirkung nachgesagt wird. Auch für den Kardinal, der mit Stadtdechant Monsignore Wilfried Schumacher (links) und anderen prominenten Gästen viele Schaustellerbuden besuchte, gehörte ein Spielchen dazu. Vom Brunnen zum Kamelrennen Kardinal Woelki holt auf Pützchens Markt kulturelles Defizit nach BONN. Zuerst geht es zum Brünnchen und dann auf den Markt. Seit vielen Jahrhunderten wird dieses Brauchtum in Pützchen gepflegt. Denn am Brunnen, der auf das Quellwunder der Heiligen Adelheid zurückgeht und Ursprung des großen Volksfestes ist, waschen sich Gläubige traditionell die Augen mit dem Wasser, dem eine heilende Wirkung nachgesagt wird. Und so machte es jetzt auch Kardinal Woelki, bevor er den Festgottesdienst zum 650. Geburtstag von Pützchens Markt im sogenannten Bayernzelt hielt und sich in das bunte Treiben auf den Marktwiesen begab, das ihm sichtlich Freude bereitete. Der Erzbischof räumte ein, zum allerersten Mal auf Pützchens Markt zu sein, nachdem ein früherer Versuch vor Jahren am Rückstau auf der Autobahn gescheitert sei. Unter dem Applaus der vielen Gottesdienstbesucher betonte er, dankbar zu sein, dieses kulturelle Defizit jetzt nachholen zu dürfen und dass sich Pützchens Markt auf gar keinen Fall hinter der Düsseldorfer Rheinkirmes verstecken müsse. Beate Behrendt-Weiss Voll war das Festzelt beim Gottesdienst, den Kardinal Woelki anlässlich des 650. Geburtstages von Pützchens Markt hielt. (Fotos: BBW) 56 Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Ausgabe 37/ September 2017

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