Sprüche. Nichts als Sprüche. Woche für Woche Sprüche. Wochensprüche.

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1 Sprüche. Nichts als Sprüche. Woche für Woche Sprüche. Wochensprüche.

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3 In der evangelischen Kirche sind die Wochensprüche so etwas wie eine Überschrift über die Woche - gelegentlich auch über einzelne besondere Tage. Das Evangelium, die Epistel, die verschiedenen Predigtreihen haben alle damit zu tun. Ich habe die Wochensprüche zusammengefasst und mit kurzen Gedanken versehen. Die sind nicht immer theologisch nach allen Seiten ausgewogen. Aber sie wollen immer anregen zum Nachdenken über den Glauben. Alle Wochensprüche sind aufgenommen, also auch die der Sonntage, die im aktuellen Jahr nicht vorkommen - die letzten Epiphaniassonntage und die letzten Trinitatissonntage. Aber irgendwann kommen auch die dran. - Ich wünsche nachdenkliche Wochen und ebensolche Glaubenserfahrungen. Die Wochensprüche sind nicht einfach nur Sprüche... gd

4 Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer. Sacharja 9,9 1. Sonntag im Advent

5 Du kommst zu mir, Gott. Du schenkst mir Gerechtigkeit. Du hilfst mir. Das hilft mir. Und dafür danke ich dir.

6 Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht. Lukas 21,28 2. Sonntag im Advent

7 Gott, du kommst mir nahe. Du machst mich los von Schuld. Ich kann aufrecht gehen. Ich kann die Augen aufmachen. Ich danke dir.

8 Bereitet dem Herrn den Weg; denn siehe, der Herr kommt gewaltig. Jesaja 40, Sonntag im Advent

9 Das will ich gern tun, Gott, dir den Weg bereiten. Du kommst nicht gewaltig, sondern als ein kleines Kind. Du kommst gewaltig. Als kleines Kind.

10 Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch! Der Herr ist nahe! Philipper 4, Sonntag im Advent

11 Jetzt kommt Weihnachten. Du, Gott, kommst nah in mein Leben. Du kommst als kleines Kind. Jesus. Ich freue mich und danke dir. Allewege.

12 Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit. Johannes 1,14 Sonntag nach dem Christfest

13 Jesus, du machst nicht viele Worte. Ein Wort nur ist es, das Wohnung in mir macht. Bin ich eigentlich gastfreundlich genug, wenn du kommst und bei mir wohnen willst?

14 Barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte. Psalm 103,8 Altjahrsabend Silvester

15 Barmherzigkeit, Gnade, Geduld, Güte - du tust so viel für mich, barmherziger und gnädiger Gott. Deine Geduld und deine Güte reichen ein ganzes Jahr. Danke!

16 Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. Kolosser 3,17 Neujahr

17 In diesem neuen Jahr werde ich viel reden und tun. Gott will, dass das geschieht im Namen Jesu. Alles, nicht nur an einem Tag. So geschieht Dankbarkeit. Und so will ich Gott preisen.

18 Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Johannes 1,14 2. Sonntag nach dem Christfest

19 Es ist alles Gnade! Dass ich lebe. Dass ich sehe. Es ist alles Herrlichkeit! Deine Herrlichkeit, Gott. Nach deinem Sohn zähle ich meine Jahre. Seit ich in seiner Herrlichkeit zur Welt kam. Danke für das herrliche Geschenk.

20 Die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt. 1. Johannes 2,8 Epiphanias

21 Wenn du, Jesus, in mein Leben kommst, wird mein Leben hell. Nur dein Licht ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Bei dir fühle ich mich sicher.

22 Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder. Römer 8,14 1. Sonntag nach Epiphanias

23 Gottes Geist treibt mich durchs Leben. Manchmal schwindet mir der Boden unter den Füßen. Aber oft genug erfahre ich dann: Ich bin Gottes Kind. Er lässt mich nicht allein.

24 Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Johannes 1,17 2. Sonntag nach Epiphanias

25 Gegeben und geworden. Gesetz und Gnade. Mose und Jesus. Der alte und der neue Bund. Und ich bin mitten drin.

26 Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tische sitzen werden im Reich Gottes. Lukas 13,29 3. Sonntag nach Epiphanias

27 Aus allen Himmelsrichtungen wird Gottes Haus bestückt. Mit Armen und Reichen. Mit Freien und Verfolgten. Was jetzt noch getrennt ist durch Geld und Macht ist dann vereint.

28 Kommt her und seht an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern. Psalm 66,5 4. Sonntag nach Epiphanias

29 Mit offenen Augen durch die Welt gehen. Da gibt es so viel zu sehen. Die Wunder Gottes sieht man. Menschen, die sie erfahren. Einfach kommen und schauen.

30 Der Herr wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen. 1. Korinther 4,5 b 5. Sonntag nach Epiphanias

31 Ach ja, Gott, du kennst meine Gedanken. Die finsteren und die verborgenen. Du bringst sie ans Licht. Da kann ich nichts mehr leugnen. Auch das nicht, was tief im Herzen verborgen ist.

32 Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. Jesaja 60,2 Letzter Sonntag nach Epiphanias

33 Ich bin gemeint. Ich ganz persönlich. Gott lässt mich nicht allein. Gott macht mein Leben hell. Ich brauche mich nicht zu fürchten. Wie ein Schirm beschützt er mich.

34 Wir liegen vor dir mit unserem Gebet und vertrauen nicht auf unsere Gerechtigkeit, sondern auf deine große Barmherzigkeit. Daniel 9,18 3. Sonntag vor der Passionszeit Septuagesimä

35 Aufs Beten kommts an. In unseren Tagen. Und aufs Vertrauen. So kann ich Barmherzigkeit erfahren. Gottes Barmherzigkeit, die mich vor Rechthaberei verschont.

36 Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht. Hebräer 3,15 2. Sonntag vor der Passionszeit Sexagesimä

37 Heute, nicht irgendwann. Ich will keine Zeit verlieren. Will mein Herz öffnen für Gott. Für seinen Sohn Jesus. Seine Stimme soll mein Herz erreichen.

38 Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. Lukas 18,31 Sonntag vor der Passionszeit Estomihi

39 Hinauf nach Jerusalem. Da will ich mitgehen. Oder bin ich zu feige? Wie Petrus, die rechte Hand von Jesus? Er ging nicht mit hinauf. Ach, es ist aber auch schwer.

40 Dazu ist erschienen der Sohn Gottes, dass er die Werke des Teufels zerstöre. 1. Johannes 3,8 b 1. Sonntag der Passionszeit Invokavit

41 Ob es wohl einen Teufel gibt? Werke des Teufels gibt es jedenfalls. Ich kann ein Lied davon singen. Viele Strophen. Gut, dass Jesus in mein Leben gekommen ist. Er will meine teuflischen Werke zerstören.

42 Gott erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Römer 5,8 2. Sonntag der Passionszeit Reminiscere

43 Das ist einfach zu hoch für mich. Für mich Sünder ist Jesus gestorben. Das kann doch nur Liebe sein. Unwahrscheinlich große Liebe. Danke, liebender Gott.

44 Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes. Lukas 9,62 3. Sonntag der Passionszeit Okuli

45 Ist denn Erinnerung etwas Schlechtes? Brauche ich denn nicht den Rückblick auf mein Leben? Ich bin unsicher. Ich frage: Was ist richtig? Denn geschickt für das Reich Gottes möchte ich schon sein.

46 Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Johannes 12,24 4. Sonntag der Passionszeit Lätare

47 Jesus, du bist das Weizenkorn. Du bist gestorben. Und du warst allein. Aber du bist auferstanden. Und du hast viel Frucht gebracht. Auch in meinem Leben.

48 Der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele. Matthäus 20,28 5. Sonntag der Passionszeit Judika

49 Ich bin erlöst. Das ist die Botschaft. Jesus dient mir. Nicht ich ihm. Jesus stirbt. Für mich. Jesus, der Menschensohn. Mein Bruder. Mein Leben gehört ihm.

50 Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Johannes 3, Sonntag der Passionszeit Palmsonntag

51 Das Kreuz hat etwas mit dem Glauben zu tun. Erhöht. Das klingt harmlos. Ist es aber nicht. Aber es führt zum ewigen Leben. Für alle, die an Jesus glauben. Ihm vertrauen.

52 Er hat ein Gedächtnis gestiftet seiner Wunder, der gnädige und barmherzige Herr. Psalm 111,4 Gründonnerstag

53 Abendmahl. Eucharistie. Wunder. Mir zittern oft die Hände, wenn ich s bekomme. Warum? Weil ich das alles gar nicht verdient habe. Solche Gnade! Solche Barmherzigkeit!

54 Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Joh 3,16 Karfreitag

55 Der goldene Vers der Bibel. Gott liebt die ganze Welt. Auch mich. Das kann ich nicht begreifen. Das muss ich aber auch nicht begreifen. Das muss ich glauben. Das rettet mich.

56 Christus spricht: Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle. Offenbarung 1,18 Ostern

57 Er kann aufschließen und zuschließen. Ich bin auf ihn angewiesen. Auf Jesus. Er lebt. Und er hat die Macht. Macht, die von Ewigkeit her kommt. Und die zur Ewigkeit hinführt.

58 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. 1. Petrus 1,3 1. Sonntag nach Ostern Quasimodogeniti

59 Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und solange bleibt sie lebendig. Christliche Hoffnung gründet in der Auferstehung. Der Mensch Jesus ersteht auf. Von den Toten. Lob, Preis und Dank sei Gott, dem Herren.

60 Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen das ewige Leben. Johannes 10, Sonntag nach Ostern Miserikordias Domini

61 Um Nachfolge geht es. Mein Leben soll Nachfolge sein. Sonst nichts. Einfach nur Nachfolge. Das tun, was Jesus will. Es könnte so einfach sein.

62 Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 2. Kor 5,17 3. Sonntag nach Ostern Jubilate

63 Aus alt mach neu. Aus alt macht er neu. Er macht mich neu. Er, Christus. Ich lasse Altes hinter mir. Und schaue nach vorn. Ganz nach vorn.

64 Singet dem Herrn ein neues Lied; denn er tut Wunder. Psalm 98,1 4. Sonntag nach Ostern Kantate

65 Wie ist das mit unserem Singen? Singen wir dem Herrn? Oder schiebt sich unsere Ehre vor die Ehre Gottes? Singen wir dem Herrn, der Wunder tut? Wir haben allen Grund dazu.

66 Gelobt sei Gott, der mein Gebet nicht verwirft, noch seine Güte von mir wendet. Psalm 66,20 5. Sonntag nach Ostern Rogate

67 Oft ist mein Beten holprig. Gott macht das nichts aus. Ausformuliert muss das gar nicht sein. Er bleibt mir trotzdem gnädig zugewandt. Aus väterlicher Güte.

68 Christus spricht: Wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Johannes 12,32 Christi Himmelfahrt 6. Sonntag nach Ostern Exaudi

69 Was für eine große Hoffnung. Welche Erhöhung meint Jesus? Erhöht zum Kreuz? Oder erhöht in den Himmel? Jesus führt uns bisweilen durch Leiden. Aber in den Himmel.

70 Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der Herr Zebaoth. Sacharja 4,6 Pfingsten

71 Gott braucht keine Armee für seine Sache. Gott braucht seinen Geist für seine Sache. Sein Geist weht, wo er will. Sein Geist kann uns verändern. Mich auch.

72 Heilig, heilig, heilig ist der Herr Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll! Jesaja 6,3 Trinitatis

73 Dreimal Heilig! Dreimal verleugnet Petrus Jesus! Dreimal fragt Jesus Petrus:»Hast du mich lieb?«was ist heilig? Die Größe Gottes. In allen Landen.

74 Christus spricht: Wer euch hört, der hört mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich. Lukas 10,16 1. Sonntag nach Trinitatis

75 Das will ich in dieser Woche einmal ganz wörtlich nehmen und sorgsam darauf achten, was ich sage.

76 Christus spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken. Matthäus 11,28 2. Sonntag nach Trinitatis

77 Ach, was ist mir manchmal mühselig zumute. Ach, wie belastet bin ich manchmal. Ich kenne eine Adresse in meiner Not. Jesus. Christus. Er verschafft mir Erleichterung. Erquickung. Das tut mir gut.

78 Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Lukas 19,10 3. Sonntag nach Trinitatis

79 Er muss nicht mehr kommen. Er ist schon gekommen. Ich bin verloren. Und er sieht mich. Und er macht mich selig, glücklich. Ich gehöre auf seine Seite. Ich bin so frei!

80 Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Galater 6,2 4. Sonntag nach Trinitatis

81 Jesus sagt: Liebe deinen Nächsten. Also: Trage die Lasten des anderen. Übrigens:»des anderen«, nicht»der anderen«. Nicht alle auf einmal. Stück für Stück. Einer für den anderen. Nicht einer für alle. Das kann nur Jesus.

82 Aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. Epheser 2,8 5. Sonntag nach Trinitatis

83 Danke, Gott, für diese Gabe. Für deine Gnade. Für den Glauben. Für die Seligkeit. Du baust nicht auf meinem Verdienst. Dann wäre ich die Gnade los, gnadenlos. Du machst mich trotzdem selig, glücklich.

84 So spricht der Herr, der dich geschaffen hat: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein! Jesaja 43,1 6. Sonntag nach Trinitatis

85 Ich gehöre zu Gott. Mein Name ist im Himmel geschrieben. Und da ist er gut aufgehoben. Ich brauche keine Angst zu haben. Er lässt mich nicht im Stich.

86 So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. Epheser 2,19 7. Sonntag nach Trinitatis

87 Ich bin etwas besonderes - für Gott. Er hat eine Wohnung für mich - in einer Genossenschaft. Ich bin etwas besonderes - für Gott. Mit vielen anderen. Mit den Heiligen. Mir wird schwindelig.

88 Lebt als Kinder des Lichts; die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. Epheser 5, Sonntag nach Trinitatis

89 Lebt als Kinder. Seid unbekümmert. Kinder können uns lehren, was Güte ist. Und Gerechtigkeit. Und Wahrheit. Vielleicht brauchen wir ja diese Kindlichkeit mehr denn je.

90 Wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man um so mehr fordern. Lukas 12,48 9. Sonntag nach Trinitatis

91 Gott schenkt mir Gaben. Und diese Gaben soll ich einsetzen für Jesus. Diese Gaben muss ich einsetzen für Jesus. Das ist eine Forderung. Ich kann mich ihr nicht entziehen.

92 Wohl dem Volk, dessen Gott der Herr ist, dem Volk, das er zum Erbe erwählt hat! Psalm 33, Sonntag nach Trinitatis

93 10. Sonntag nach Trinitatis: Israelsonntag. Ein ganzes Volk gehört Gott. Ein ganzes Volk ist Erbe. Ein ganzes Volk ist verpflichtet, Gott nachzufolgen.

94 Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. 1. Petrus 5,5 11. Sonntag nach Trinitatis

95 Widerstand und Gnade. Gottes Widerstand und Gottes Gnade. Gegen meinen Hochmut. Und für meine Demut. Was will ich? Widerstand oder Gnade? Hochmut oder Demut?

96 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen. Jesaja 42,3 12. Sonntag nach Trinitatis

97 Wenn ich nicht mehr weiter kann. Wenn ich geknickt bin. Wenn ich nur noch eine trübe Funzel bin: Gott lässt mich nicht allein. Er zerbricht mich nicht. Er nicht.

98 Christus spricht: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Matthäus 25, Sonntag nach Trinitatis

99 Was habe ich Jesus nicht alles schon getan. Ich habe schlecht über ihn geredet. Ich habe mein Geld nicht mit ihm geteilt. Ich habe ihn nicht ausreden lassen. Verzeiht, liebe Schwestern und Brüder.

100 Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiß nicht, was er dir Gutes getan hat. Psalm 103,2 14. Sonntag nach Trinitatis

101 Gegen das Vergessen muss ich auftreten. Gegen mein Vergessen. Für das Leben muss ich mich einsetzen. Für das Gotteslob. Weil er, Gott, es gut mit mir meint.

102 Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch. 1. Petrus 5,7 15. Sonntag nach Trinitatis

103 Es gibt verschiedene Arten von Sorgen. Kleine Sorgen und große Sorgen. Jesus hat das»rundum-sorglos-paket«. Für mich. Ich kann mich ihm zu Füßen werfen.

104 Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht durch das Evangelium. 2. Timotheus 1, Sonntag nach Trinitatis

105 Wir Christen sind Kinder des Lichtes. Wir sind es nicht, weil wir so toll sind. Wir sind es, weil wir Jesus gehören. Wir sind es, weil er uns aus unserer Dunkelheit herausgeholt hat. Auch aus der Dunkelheit des Todes.

106 Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat. 1. Johannes 5,4 17. Sonntag nach Trinitatis

107 Warum muss man die Welt überwinden? Warum muss man die Welt besiegen? Warum soll man glauben? Wozu soll das alles gut sein? Weil Gott mich auf der Seite der Sieger haben will.

108 Dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe. 1. Johannes 4, Sonntag nach Trinitatis

109 Offenbar ist die Liebe nur im Doppelpack zu haben. Ich kann nicht Gott lieben - und meinen Bruder nicht. Ich kann nicht meine Schwester lieben - und Gott nicht. Oder kann ich es doch?

110 Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Psalm 145,15 Erntedankfest

111 Aller Augen. Auch die Augen der Menschen in Somalia. Auch sie warten auf Gott. Sie warten auf Gottes Nachfolger. Die ihnen Speise geben. Weil sie genug davon haben.

112 Heile du mich, Herr, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen. Jeremia 17, Sonntag nach Trinitatis

113 Eine einfache Formel. Zu Heil und Hilfe. Da ist nichts Kompliziertes. Wenn ich mich auf den Herrn verlasse, erfahre ich das jeden Tag: Heil und Hilfe.

114 Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. Micha 6,8 20. Sonntag nach Trinitatis

115 Warum muss Gott das von uns fordern? Kann ich nicht selbst darauf kommen, was gut ist? Ich kenne doch die Bibel - oder? Ich werde doch geliebt - oder? Ich diene doch mutig Gott - oder?

116 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. Römer 12, Sonntag nach Trinitatis

117 Das Böse gibt es. Ich kann es nicht einfach wegreden. Und es ist mächtig, will mich überwinden. Und nun gibt es eine einzige Möglichkeit: Gutes tun.

118 Bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte. Psalm 130,4 22. Sonntag nach Trinitatis

119 Gott nimmt mir die Furcht. Und er nimmt mir meine Schuld. Und ich danke ihm dafür. Jeden Morgen. Und jeden Abend. Manchmal vergesse ich s auch.

120 Dem König aller Könige und Herrn aller Herren, der allein Unsterblichkeit hat, dem sei Ehre und ewige Macht. 1. Timotheus 6, Sonntag nach Trinitatis

121 Es geht um Jesus. Um ihn allein.»jesus Christus, König und Herr, sein ist das Reich, die Macht, die Ehr. Gilt kein andrer Name heut und ewig. Amen.«

122 Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1. Korinther 3,11 Reformationsfest

123 Die Basis meines Glaubens ist Jesus. Sonst nichts. Keine Kirchengemeinde. Einfach nur Jesus. Darauf will ich mein Leben bauen.

124 Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht. Kolosser 1, Sonntag nach Trinitatis

125 Steile Worte, Herr Apostel. Ich höre: ich soll danken. Ich soll freudig danken. Dann stehe ich im Licht. Im Licht der Heiligen. Das ist aber schön!

126 Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils! 2. Korinther 6,2 Drittletzter Sonntag des Kirchenjahres

127 Augen auf für die Gnade. Augen auf für das Heil. Sie ist hier, die Gnade. Es ist hier, das Heil. Jetzt. In Jesus Christus.

128 Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi. 2. Korinther 5,10 Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres

129 Zu richten die Lebenden und die Toten. Jeden Sonntag bekenne ich s. Ich muss mich einst vor Jesus verantworten. Klar, alle anderen auch. Aber ich auch.

130 Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben. Sprüche 14,34 Buß- und Bettag

131 Sünde = Verderben. Gerechtigkeit = Erhöhung. Maßstab für ein ganzes Volk. Maßstab für uns alle. Maßstab für mich.

132 Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen. Lukas 12,35 Letzter Sonntag des Kirchenjahres Ewigkeitssonntag

133 Hier wird keine Energie gespart. Hier heißt es aufgepasst. Nichts darf im Dunkeln sein. Wir warten auf keinen Geringen. Wir warten auf Jesus.

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136 Sprüche. Nichts als Sprüche. Woche für Woche Sprüche. Wochensprüche. Mit den Wochensprüchen durch das Jahr - und mit kurzen Gedanken. Idee und Gestaltung: Günther Dreisbach. Foto: Renate Dreisbach. Druck: September 2015