Welches andere Tier auf der ganzen Welt

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Helga Maus
vor 6 Jahren
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1 Katzen sind unvergleichlich! Welches andere Tier auf der ganzen Welt vereint so viel Zartheit und Willen, so viel Eigenständigkeit und Sinn fürs Schmusen? Welches schaut so tiefgründig drein, als wüsste es in allem Bescheid?»Ja, ich weiß«, scheint die Katze sagen zu wollen,»aber versuch gar nicht erst, dahinterzukommen. Lass mir mein Geheimnis.«Und schon schließt sie wieder die Augen und träumt sich fort in ihre eigene Welt. Ach, wären wir doch alle ein wenig mehr wie sie! Aber weil wir nun einmal Menschen sind, tun wir das Klügste, das uns bleibt, und holen die Katze in unsere Nähe. Wir bereiten ihr ein behagliches Zuhause, so gut wir das können, und sie belohnt uns dafür mit ihrer wohltuenden Anwesenheit.

2 Die schönsten Seiten des Katzendaseins werden in diesem Buch aufgeblättert. Wir schauen in die Vergangenheit der Samtpfote und folgen ihr unaufdringlich durch ihr heutiges Revier. Wir bewundern ihre Fähigkeiten und schmunzeln über ihre kleinen Schwächen natürlich nur, wenn sie gerade nicht hinschaut. Denn zugegeben: Ein bisschen empfindlich ist die Katze schon. Aber das macht sie für uns nur umso liebenswerter Die Menschheit lässt sich grob in zwei Gruppen einteilen: in Katzenliebhaber und in vom Leben Benachteiligte. Francesco Petrarca

3 Aus dem Lexikon Katze [ˈkaʦə] Für Unwissende ist die Hauskatze (felis silvestris catus) nur ein Raubtier aus der Familie der Katzenartigen. Für Kenner ist sie der Mittelpunkt der Welt, zumindest aber des Haushalts. Die Katze selbst sieht es genauso, seit sie sich vor knapp Jahren herbeiließ, den Menschen in ihre Dienste zu nehmen. Entlohnt werden diese Dienste durch kleine Gefälligkeiten: Wenn ihr danach ist, macht sich die Katze als Mäuse jägerin, lebende Wärmflasche und Gemütlichkeitsspender nützlich. Wenn ihr nicht danach ist, dann eben nicht. Gleichwohl liebt die Katze ihr Personal aufrichtig, sie kann es nur nicht immer so zeigen. Und außerdem hat sie zwischendurch auch anderes zu tun: Reviergrenzen müssen verteidigt

4 und LiebhaberInnen verführt werden, falls nicht der Tierarzt diesem Vergnügen gemeinerweise ein Ende macht. Jahrtausende hindurch hat sich die Katze als äußerst zäh erwiesen. Womit eindeutig belegt wäre: Im Schnurren liegt die Kraft! Eine Katze ist ein Zwerglöwe, der Mäuse liebt, Hunde hasst und Menschen von oben herab behandelt. Oliver Herford

5 Lieblingstier Es ist beeindruckend, wie viele Katzen in Deutschland leben: Nach einer aktuellen Statistik des IVH (Industrie Heimtierverband e.v.) sind es nämlich 11,5 Millionen. Somit nimmt die Katze eindeutig den ersten Platz unter den Haustieren ein, bereichert sie doch in 19 % aller Haushalte den Alltag. Übrigens scheint die Haltung von Katzen immer beliebter zu werden, denn 2006 waren es noch 7,8 Millionen. Das liegt natürlich nicht daran, dass die Katze günstiger zu halten ist. Gerade mal 500 Euro im Jahr kosten Futter, Steuer, Tierarzt und anderes. Nein, die Katze ist schlicht und einfach beliebter. Beliebter als Meerschweinchen, als Hamster, als Hunde, Fische und Vögel. Sie ist das beliebteste Tier überhaupt. Punkt aus.

6 Katzen 11,5 6,9 Hunde 6,1 Kleintiere 3,4 Ziervögel Aquarien Gartenteiche (mit Zierfischen) 2,0 1,7 0,8 Terrarien IVH/ZZF 2014

7 Die Katze betritt die Bühne Die Katze hört es gar nicht gern, aber sie und der Hund haben gemeinsame Vorfahren. Miaciden hießen die kleinen fleischfressenden Säuger, die vor über 50 Millionen Jahren auf den Bäumen lebten. Irgendwann teilten sich die Linien: Als vor drei Millionen Jahren die Eiszeiten einsetzten, lebten weit verbreitet die Dinictis, katzenartige Tiere von der Größe eines Luchses. Von ihnen stammt letztlich auch die Hauskatze ab. Deren wilder Vorfahr ist sehr wahrscheinlich die leicht getigerte Falbkatze oder Afrikanische Wildkatze (Felis silvestris libyca), die im Mittelmeerraum lebt. Mit der ihr eigenen Klugheit hat diese Falbkatze einst abgewartet, bis der Mensch sesshaft wurde, und sich dann entschieden, sein

8 Leben zu teilen. Zu verlockend waren gefüllte Kornspeicher mit zahllosen Mäusen darin, zu verlockend die stets anfallenden Fleischreste und die häusliche Wärme. Darüber ist die Falbkatze schließlich zur Hauskatze geworden. Vom Fruchtbaren Halbmond aus hat sie den Menschen auf alle Kontinente begleitet. Dort sind ihr ihre wilden Verwandten wiederbegegnet wie etwa in Europa die Mitteleuropäische Wildkatze. Zwar ist das Gehirn der Hauskatze kleiner als das der Wildkatzen. Aber smart ist erstens in, und zweitens haben die Größe des Gehirns und der Intelligenzgrad nichts miteinander zu tun. Wie man am besten mit Katzen umgeht, das haben vor 5000 Jahren die alten Ägypter vorgemacht: Sie haben sie geliebt und in ihrer Gestalt die Fruchtbarkeitsgöttin Bastet verehrt, sie haben ihr Statuen geweiht, sie besungen und fürstlich bestattet. Was dann folgte, war ein düsteres Kapitel

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