Unterdachtrocknung von Heu mit vorgewärmter Luft
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- Elmar Förstner
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1 - f/( Aus der Bayer. ArbeitsJ!emeinschaft TierernährunJ! e. V. F reising -W eihenstephan Unterdachtrocknung von Heu mit vorgewärmter Luft Sonderdruck aus "Das wirtschafts eigene Futter" Heft
2 Unterdachtrocknung von Heu mit vorgewärmter Luft Als Hilfsmittel für die landwirtschaftliche Beratung erarbeitet vom A rbeitsaussclmß "Futterkonservierung'~.unter Mitwirkung folgender Herren: BAUER, D., RD, Dr., Amt für angew. landw. Betriebswirtschaft, München BURGSTALLER, G., Dr., Institut für Tierernährung, Weihenstephan DEURINGER, F., RD, Bayer. Staatsministerium f. Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, München GFRÖRER, F., ORR, Dr., Bayer. Landesanstalt für Tierzucht, Grub HOFMANN, P., RD, Dr., Bayer. Staatsministerium f. Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, München RUDER, L., Bayer. Landesanstalt für Tierzucht, Grub VOJGTLÄNDER, G., Prof., Dr., Institut für Grünlandlehre, Weihenstephan ZEISIG, H.-D., Dipl.-Ing., Bayer. Landes anstalt für Landtechnik, Weihenstephan Verstärkte Düngung und früher Schnittzeitpunkt erhöhen die Leistungsfähigkeit der Grünlandflächen. Sie erschweren aber auch gleichzeitig den Trocknungsablauf. Hinzu kommt die erhöhte technische Schlagkraft der Betriebe, die eine raschere Einfahrfolge gegenüber früher erlaubt. Bei der Unterdachtrocknung mit Kaltluft wird die Selbsterwärmung des Futterstapels zur Endtrocknung zu Hilfe genommen. Dabei sind Nährstoffverluste unvermeidlich. Um Stromkosten zu sparen, wird in der Praxis die Belüftung vielfach vorzeitig unterbrochen. Dementsprechend erhöhen sich die durch Selbsterwärmung entstehenden, aber nicht gen au erfaßbaren Verluste. In feuchten Klimazonen (z. B. wöchentlich bis 80 Belüftungsstunden unter 85% rel. Luftfeuchte) bietet die Unterdachtrocknung von Heu mit Kaltluft keine au~reichende Sicherheit für den Trocknungserfolg. Die Vorwärmung der Luft bringt in diesen Gebieten eine zusätzliche Hilfe und Sicherheit des Verfahrens. Dabei wird das zu trocknende Gut mit 35 bis 40% Wassergehalt eingefahren. Die folgenden Ausfühungen beziehen sich nur auf die Vorwärmung der Luft bei der normalen Unterdachtrocknung, da beim sog. "Welk heu-verfahren" völlig andere Vorbedingungen beachtet werden müssen. Physikalisch-technische Grundlagen Das Wasseraufnahmevermögen der Trocknungsluft ist von Temperatur und relativer Feuchte abhängig. Erwärmung der Trocknungsluft, die durch künstliche Heizquellen erfolgt, bedingt daher ein höheres Wasseraufnahmevermögen. In Vbersicht 1 sind diese Zusammenhänge dargestellt. 3
3 Vbersicht 1: Wasseraufnahmevermögen der Trockmmgsluft bei unterschiedlicher Erwärmung der Außenltt/t und einer relativen Feuchte der Abluft von (8(1(0- meterstand = 750 mm Hg) Außenluftzustand Wasseraufnahmevermögen in g je m3 Luft Temperatur rel. Luftf. ohne Erwärmung um C Ofu Erwärmung. 5 C 10 C ,0 1,4 2,9 70 0,9 2,2 3, ,0 1,5 3,0 70 1,1 2,5 4,0 50 2,3 3,5 4, ,0 1,6 3,2 70 1,2 2,8 4,4 50 2,6 4,0 5, ,0 1,7 3,3 70 1,4 3,1 4,7 50 2,8 4,4 5,9 Zur Ermittlung des Wasseraufnahmevermögens von 1 m 3 Luft wurde davon ausgegangen, daß der Mittelwert der Abluftfeuchte für den gesamten Trocknungsprozeß 90% beträgt. Diese vereinfachte Annahme ist berechtigt, obwohl zu Beginn der Trocknung je nach Stapel höhe eventuell höhere Werte vorkommen können. Andererseits treten aber auch Luftverluste auf, die durch ungleichmäßige Einlagerung bedingt sind. Weiterhin wurde die geringfügige Wärmemenge, die durch Veratmung frei wird, nicht berücksichtigt. In Obersicht 2 sind in Abhängigkeit von der Anlagegröße technische Angaben zum Lüfter und zum Brutto-Wärmebedarf gemacht. Dieser Wärmebedarf ist mit einem 80 0 /oigen Wirkungsgrad des Lufterhitzers (indirekte Lufterhitzung) berechnet, wobei die in übersicht 1 angegebenen Außenluftzustände zugrunde gelegt wurden. Vbersicht 2: Lltftmenge, Motornennleistttng lind Wärmebedarf bei einer Einfahrfeuchte bis 40% und unterschiedlicher Anlagegröße Grundfl. erfordcrl. Motor- Gesamt- Wärmebedarf in kcal/h d. Anlage Luftmenge Nennlei- druck Erwärmung der Luft um m 2 m3/sec. stung ca. mm WS 50 C 10 0 C ca. KW 40 4,0 3, ,5 5, ,0 7, Die übersicht 2 bezieht sich teilweise auf Angaben in der AID-Schrift Nr Dabei wurde davon ausgegangen, daß intensive Düngung und frühzeitiger Schnitt 4
4 ein höheres Raumgewicht bedingen und demzufolge auch eine höhere spezifische Luftmenge von 0,1 m 3 /sec m 2 erfordern. Die erforderliche Motornennleistung wurde aus DLG-Prüfberichten entnommen. Die angegebenen Nennleistungen können nur als Anhaltspunkte dienen, da je nach Kennlinie des Gebläses und Gesamtwirkungsgrad die Motornennleistungen Abweichungen aufweisen. Der angegebene Gesamtdruck ist erforderlich, um auch bei den in übersicht 3 vtrwendeten relativ hohen Raumgewichten eine ausreichende Durchlüftung des Heustockes zu gewährleisten. J n den letzten beiden Spalten der übersicht 2 ist der Brutto-Wärmebedarf als Mittelwert angegeben. Bedingt durch das verschiedene spezifische Gewicht der Luft infolge unterschiedlichen Feuchtegehaltes der Außenluft werden nach den Angaben in übersicht 1 z. B. bei kcallh zwischen und kcallh benötigt. Die knapp 20f0ige Abweichung kann jedoch unberücksichtigt bleiben. Zur Ermittlung des Olverbrauches ist mit rd kcalll Heizöl entsprechend kcallkg Heizöl zu rechnen. Die spezifische Luftmenge (= m 3 /sec m 2 ) ist unabhängig von der Anlagegröße. Die Trocknungszeit wird bei gleichem Feuchtegehalt und gleicher Stapelhöhe des zu trocknenden Gutes von dessen Raumgewicht direkt beeinflußt. Die Angaben in der Literatur über Raumgewichte von Heu weichen sehr stark voneinander ab und sind auch nicht immer vergleichbar. Die eingangs erfolgten Darlegungen zu einer intensiven Grünlandnutzung bedingen eine höhere Lagerungsdichte und damit auch höhere Raumgewichte des getrockneten Gutes. Für die Angaben in übersicht 3 wurden daher drei Unterteilungen vorgenommen, wobei 110 kg/m 3 für Wiesenh(!u 1. Schnitt, 140 kg/m 3 für Wiesenheu 2. Schnitt und 160 kg/m 3 für sehr blattreiches, junges Mähweideheu gelten. Bei der Kaltbelüftung ist es wie bei der Bodentrocknung praktisch nicht möglich, unter einer Endfeuchte von 20 % zu kommen. Die Folge davon ist, daß sich das Heu im Stock nach Beendigung der normalen Kaltbelüftung erwärmt und zu "schwitzen" beginnt. Zur Vermeidung extremer Temperaturerhöhungen und damit verbundener Nährstoffverluste muß nachbelüftet werden, da das Heu erst mit 14 % Feuchtegehalt lagerfähig ist. ' Bei Luftvorwärmung um 5 bzw. 10 C ist eine Endfeuchte von 14% in einemdurchgang zu erreichen. Die Verluste sind deshalb bei Luftvorwärmung geringer. Um die Vergleichsbasis von Kaltbelüftung zur Belüftung mit Vorwärmung zu erhalten, ist in übersicht 3 bei den Spalten "Erwärmung" auch die Trocknungszeit für eine Endfeuchte von 20 Ofo angegeben, die für einen Trocknungszeitvergleich zugrunde gelegt werden muß. Die entsprechenden Werte für 14 Ofo Feuchtegehalt können für die Trocknung mit Kaltluft nicht ermittelt werden. Zur Errechnung der Zeitangaben in übersicht 3 wurde für die Kaltbelüftung eine mittlere Wasseraufnahme von 1 g/m 3 Luft zugrunde gelegt. Dieser gebräuchliche Wert entspricht nach übersicht 1 etwa einem mittleren Außenluftzustand von 15 C und 70 Ofo relativer Luftfeuchte. Bezogen auf diesen Zustand, beträgt das Wasseraufnahmevermögen bei Vorwärmung um 5 C nach übersicht 1 dann etwa 2,5 g/m" und bei Vorwärmung um 10 C etwa 4 g/m". Diese Ausgangswerte liegen den Angaben in Ubersicht 3 zugrunde. 5
5 Obersicht 3: Mittlere Trocknungszeit in Stunden bei einer Einfahrfeuchte von 400/0 und 2 m Stapelhöhe 1 )des lagerfähigenheues(außenluftzustand: 15 C, 70% r. L.) Gewicht d. lagerfähig. Heues kg/m3 Kaltbelüftung Endfeuchte 20 Ofo Mittlere Trocknungszeit in Stunden Erwärmung um 50 C 20 Ofo 14 Ofo Erwärmung um 10 0 C 20 Ofo 14 Ofo ) bei 1 m Stapelhöhe etwa halbe Trocknungszeit Um den Einfluß des Außenluftzustandes auf die Trocknungszeit zu verdeutlichen, ist in Obersicht 4 zusätzlich die Trocknungszeit für zwei extreme Außenluftzustände zusammengestellt. Obersicht 4: Mittlere Trocknungszeiten bei einer Einfahrfeuchte von 40% und 2 m Stapclhöhe des lagerfähigen Heues (110 kg/m 3 ) für zwei verschiedene Außenluft:wstände Außenluftzustand 10 C, 80 Ofo r. L C, 50 Ofo r. L. Kaltbelüftung Endfeuchte 200f0 (378) 80 Mittlere Trocknungszcit in Stunden Erwärmung um 5 C Erwärmung um 10 0 C 200f Ofo (141) Ofo Ofo Bei einem Außenluftzustand von 10 C und 80 % relativer Luftfeuchte kann mit der Kaltbelüftung nur eine Endfeuchte von ca. 35 % erreicht werden. Die angegebene Trocknungszeit von 378 Stunden ist daher nur ein theoretischer Wert. Ebenso ist beim gleichen Außenluftzustand und einer Vorwärmung um 5 C nur eine Endfeuchte von ca 16 % zu erreichen. Der Unterdachtrocknung mit vorgewärmter Luft wird des öfteren die Gefahr der übertrocknung nachgesagt. Dies könnte zutreffen, wenn hohe Temperaturen und niedrige relative Luftfeuchte der Außenluft bei stärkerer Aufheizung auch noch über längere Zeit wirksam sind. Da diese Zustände erfahrungsgemäß nur selten und dann nur kurzzeitig auftreten, hat die übertrocknung für praktische Verhältnisse kaum eine Bedeutung. Es wäre falsch, den Endzustand ohne Aufheizung erreichen zu wollen. Dies würde aus den aufgezeigten Gründen Verluste durch Selbsterwärmen verursachen, die bei Vorwärmung vermieden werden können. Kostenberechnungen Die vorstehenden technischen Angaben bilden die Grundlage für die folgenden Vergleichskalkulationen zwischen Unterdachtrocknung von Heu mit Kaltluft und mit vorgewärmter Luft. Für einen Kostenvergleich ist es notwendig, die Gesamtkosten 6
6 in vom Benutzungsumfang abhängige (variable Kosten) und unabhängige Kost(:n (Festkosten) aufzugliedern. Zu den variablen Kosten zählen im wesentlichen die Betriebskosten für Stromverbrauch und bei der Unterdachtrocknung mit vorgewärmter Luft zusätzlich die Heizölkosten. Bei einem Strompreis von 0,13 DM/KWh ergeben sich die in Obersicht 5 aufgezeigten Stromkosten/h. Bei Luftvorwärmung sind zusätzlich Ventilator lind Brenner zu berücksichtigen. Ubersicht 5: Stromkostenlh von Heubelüftungsanlagen ohne und mit Luftvorwärmung Grundfl. Leistungsauf- Ventilator Stromkosten DM/h d. Anlage nahme d. Lüfters u. Brenner Kalt- Vorm 2 ca.kw ca.kw luft wärmung ,5 0,52 0, ,5 0,78 0, ,5 1,04 1,11 Die Strom kosten je dz Heu sind in erster Linie von den notwendigen Belüftungsstunden (siehe übersicht 3) abhängig, die nicht nur durch das Wasseraufnahmevermögen der Trocknungsluft, sondern auch durch das Raumgewicht des getrockneten Heues beeinflußt werden. Auf eine Stapelhöhe von 2 m und ein Raumgewicht von 110 kg/m 3 bezogen, entstehen je dz getrocknetes Heu die in Obersicht 6 wiedergegebenen Stromkosten (Rechengang : Stromkosten/h x Belüftungsstunden). dz Füllung Ubersicht 6: Stromkosten je dz Heu (Ral1mgewicht 110 kglm 3, Stapelhöhe 2 m) Grundfl. getrock. Stromkosten in DM je dz Heu d. Anlage Heu je Füllung Kaltbelüftung + 5 C + 10 C m 2 dz Endfeuchte 20 /0 20 / ,23 0,55 0,70 0,35 0, ,98 0,42 0,54 0,27 0, ,98 0,42 0,53 0,27 0,33 Bedingt durch die starke Verkürzung der erforderlichen Trocknungsperiode mit erhöhter Temperatur der Trocknungsluft fallen die Stromkosten gleichgerichtet ab. Entgegengesetzt dazu verhalten sich die Heizölkosten. Bei einem Preis von 0,12 DM je I Heizöl errechnen sich die in Obersicht 7 zusammengestellten Heizölkosten. Der tilbedarf je Stunde ist aus den Angaben über den Wärmebedarf in übersicht 2 abgeleitet. 7
7 Obersicht 7: Heizölbedarf und Heizölkosten je Stunde in Abhängigkeit von Anlagegröße und Vorwärmlmgsgrad Grundfläche d. Anlage, m Heizölbedarf in l/h + 5 C + 10 C 3,1 5,8 7,7 6,0 11,3 15,1 Heizölkosten in DM/h + 5 C + 10 C 0,37 0,70 0,92 0,72 1,36 1,81 Heizölkosten/h x Belüftungsstunden b 'ch Nac h d em Re ch engang d H--'-"ll erge en SI z eu Je Fu ung folgende Heizölkosten je dz Heu: Vorwärmung 5 C, Endfeuchte 20% 14% Vorwärmung 10 C, Endfeuchte 20% 14 Ufo 0,35 DM 0,44 DM 0,43 DM 0,54 DM Stromkosten und Heizölkosten zusammen ergeben die Betriebskosten. In übersicht 8 sind sie für Heubelüftungsanlagen ohne und mit Luftvorwärmung aufgeführt. Obersicht 8: Betriebskosten von Heubelüftungsanlagen ohne und mit Luftvorwärmung in DM/dz Heu Grundfl. Kaltbclüftung Erwärmung um 5 C Erwärmung um 10 C d. Anlage Endfeuchte m 2 20 /0 20 /0 14 Ofo 200(0 14% 40 1,23 0,90 1,14 0,78 0, ,98 0,77 0,98 0,70 0,88 10O 0,98 0,77 0,97 0,70 0,87 Aus übersicht 8 geht hervor, daß die Betriebskosten der Warmlufttrocknung niedriger sind als die der Unterdachtrocknung mit Kaltluft. Die Ursache hierfür liegt in der längeren Trocknungszeit der Kaltlufttrocknung. Diese Aussage gilt generell nicht nur für den vergleichbaren Trocknungsgrad von 20 Ufo, sondern auch noch für eine Endfeuchte von 14 % mit Luftanwärmung. Bei Vorwärmung um 5 C (75 m 2 _ und 100 m 2 -Anlage) scheint Kostengleichheit zur Kaltbelüftung zu bestehen. Hierbei ist jedoch zu beachten, daß bei der Trocknung mit Kaltluft zusätzlich Belüftungszeit und damit Stromverbrauch anfällt, um die Selbsterwärmung des Heustapels zu verringern. Die Betriebskosten sind bei höherem Anwärmungsgrad der Luft um 10 ewegen der wesentlich verkürzten Trocknungszeit,noch geringer. Schließlich ist bei dem Vergleich noch zu berücksichtigen, daß in feuchten Klimabereichen Nährstoffverluste durch Selbsterwärmung bei der Kaltlufttrocknung auftreten. Auf die verfügbaren Netto-kStE bezogen, würde sich damit der Betriebskostenvorteil zugunsten der Luftanwärmung noch vergrößern. Eine rechnerische 8
8 Einbeziehung dieses Tatbestandes wird aber nicht vorgenommen, da zuverlässige Angaben über die Höhe dieser Nährstoffverluste nicht zur Verfügung stehen. Die Festkosten sind vom Anschaffungswert abhängig und ergeben sich aus den Abschreibungen und dem Zinsanspruch. Der Anschaffungswert ist für drei Anlagegrößen aus Obersicht 9 ersichtlich. Die angegebenen Preise sind mittlere Werte und enthalten die Mehrwertsteuer. Obersicht 9: Ungefährer Anschaffungswert von Heubelüftungsanlagen ohne und mit Luftvorwärmung 40 mo-anlage Kaltbelüftung Erwärmung um 50 C 100 C DM DM DM Lüfter 1.770, , ,- MotorscllU tzschal ter, Sterndreieck - schalter 125,- 125,- 125,- 01 heizgerät kcal 3.165,- olheizgerät kcal 3.585,- Installation und Montage 300,- 650,- 650,- olrank 1500 I 500,- 500,- Einbauten 1.435, , ,- Anschaffungswert insgesamt 3.630, , ,- Anschaffungswert je m 2 91,- 191,- 202,- 75 m 2 -Anlage Lüfter 2.100, , ,- Motorsch u tzschal ter, Sterndreieck - schalter 125,- 125,- 125,- 01 heizgerät kcal 3.585,- olheizgerät kcal 4.760,- Installation und Montage 300,- 650,- 650,- oltank 2500 I 700,- 700,- Einbauten 2.025, , ,- Anschaffungswert insgesamt 4.550, , ,- Anschaffungswert je m 2 61,- 122,- 138,- 100 m.2~anlage Lüfter 2.965, , ,- Motorschutzschal ter, Sterndreieck - schalter 125,- 125,- 125,- olheizgerät kcal 4.145,- olheizgcrät kcal 4.775,- Installation und Montage 300,- 650,- 650,- oltank 2500 I 700,- 700,- Einbauten 2.405, , ,- Anschaffungswert insgesamt 5.795, , ,- Anschaffungswert je m 2 58,- 110,- 116,- 9
9 Von den Festkosten sind die Abschreibungen der größte Posten; mit 8,5 % des Anschaffungswertes sind ihnen 12 Nutzungsjahre zugrunde gelegt. Der Zinsanspruch wurde mit 3 % des Anschaffungswertes eingesetzt. Die Höhe der durchschnittlichen Reparaturkosten hängt zwar von dem jährlichen Benutzungsumfang der Anlagen ab, vereinfachend wurden sie jedoch mit 1 % des Anschaffungswertes zu den Festkosten geschlagen. Die Festkosten für gleiche Anlagegrößen liegen bei Unterdachtrocknung mit vorgewärmter Luft wegen der zusätzlichen Investitionen selbstverständlich höher als für Kaltluftanlagen (Obersieht 10). Obersicht 10: Festkosten (einschließlich Reparaturkosten) in DM/Jahr Grundfläche Kalt- Erwärmung um d. Anlage, m 2 belüftung 50 C 100 C ,- 956, , , ,- 1295, ,- 1374,- 1453,- Aufgrund der Degression im Anschaffungswert je m 2 Grundfläche mit Vergrößerung der Anlagen (s. Übersicht 9) sinken bei voller Kapazitätsauslastung die Festkosten je dz Heu, wie aus Obersieht 11 hervorgeht. Obersicht 11: Festkosten (einschließlich Reparaturkosten) in DM/dz Heu (110 kg/m 3, 6 m Stapelhähe) Grundfl. Kapazität Fest-u. Reparaturkosten DM/dz d. Anlage d. Anlage Kalt- Erwärmung um In 2 dz Heu belüftung 5 C 10 C ,72 3,62 3, ,15 2,32 2, ,10 2,08 2,20 Insgesamt ergibt sich nun die Frage, wie sich die teilweise gegenläufige Kostenstruktur auf die Gesamtkosten unterschiedlicher Anlagegrößen auswirkt. In Obersieht 12 ist das Ergebnis der Gesamtkostenberechnung aufgezeigt. Obersicht 12: Gesamtkosten von Heubeliiftungsanlagen mit und ohne Luftvorwärmung in DM/dz Heu Grundfl. Kapazität Gesamtkosten in DM/dz d. Anlage d. Anlage Kaltbelüftung Erwärmung um 5 C Erwärmung Endfeuchte um 10 C m 2 dz Heu 20 /0 20 /0 14% 20% 14% ,95 4,52 4,76 4,60 4, ,13 3,09 3,30 3,32 3, ,08 2,85 3,05 2,90 3,07 Die Obersieht 12 zeigt, daß - gleiche Kapazitätsausnutzung vorausgesetzt - die höheren Festkosten zu insgesamt höheren Trocknungskosten der Anlagen mit vorgewärmter Luft führen. Die genannte Voraussetzung einer gleichen Kapazitätsauslastung läßt sich jedoch nur in sehr günstigen Klimalagen erfüllen. In feuchten Klimazonen ist die Zahl der effektiven Belüftungsstunden begrenzt. Soll eine bestimmte Heumenge getrocknet werden, so wird im Vergleich zur Trock- 10
10 nung mit Luftvorwärmung eine größere Kaltluft-Unterdachtrocknungsanlage benötigt. Dadurch entstehen für letztere höhere Festkosten. Die Unterschiede sind standortbedingt, so daß generelle Angaben nicht gemacht werden können. An zwei Modellbeispielen sollen diese Verhältnisse aufgezeigt werden. Beispiel 1: Mögliche Trocknungskapazität bei 3 Wochen verfügbarer Zeit und wöchentlich 80 Belüftungsstunden unter 85 0J0 relativer Luftfeuchte (240 Trocknungsstunden für Kaltbelüftung). Danach kann bei Kaltbelüftung in 3 Wochen ein Heustock bis zu 2 m getrocknet werden. Nach übersicht 3 beträgt bei 700J0 relativer Luftfeuchte das Verhältnis der Trodmungszeiten zwischen Kaltbelüftung und Belüftung mit um 5 C vorgewärmter Luft 208 : 83 Stunden bei 20 0J0 Endfeuchte. Mit gleicher Anlagegröße kann demnadl bei dieser Vorwärmung die 2,5-fache Menge Heu in derselben Zeit getrocknet werden. Will man die gleiche Heumenge trocknen; so müßte die zweieinhalbfache Anlagegröße für Kaltbelüftung gewählt werden, z. B. 40 m 2 -Anlage für Warmlufttrocknung und 100 m 2 -Anlage für Kaltbelüftung. Während jedoch die Anlage mit Luftanwärmung im verfügbaren Zeitraum bis zur Stapelhöhe von 6 m beschickt werden kann, ist bei der Kaltluftanlage nur eine 2 rn-schicht möglich, so daß sich die Festkosten/dz Heu verdreifachen. Diese Verhältnisse sind in Obersicht 13 wiedergegeben. Obersicht 13: Vergleichbare T rocknungskosten v on Hettbeliiftungsanlagen mit und ohne Luftvorwärmtmg in feuchten Klimalagen (Trockntmgsvergleich: 200/0 Endfeuchte) Trocknungsart Grundfl. Kapazitäts- Betriebs- Fest- Gesamtkosten d. Anlage allslastllng kosten kosten m 2 dz Heu DM/dz Heu DM/dz f.leu DM/dz H eu Kaltillfttrocknung ,98 3,30 4,28 Vorwärmung um 5 C ,90 3,62 4,52 Aus dem Vergleich ergibt sich, daß in ungünstigen Klimalagen kaum noch ein Unterschied in den Trocknungskosten zwischen Heubelüftungsanlagen mit Kaltluft und Luftanwärmung besteht. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die relativ hohen Festkosten der kleinen Anlagen die Gesamtkosten je dz Heu verhältnismäßig stark belasten. Beim Vergleich größerer Anlagen verschiebt sich das Bild zu Gunsten der Vorwärmung. Beispiel 2: Zu trocknende Gesamtmenge 500 dz Rauhfutter, davon 2/3 vom 1. Schnitt und 1/3 vom 2. Schnitt, wöchentlich 80 Belüftungsstunden unter 85 0J0 rel. Luftfeuchte, verfügbar 3 Wochen für 1. Schnitt (240 Trocknungsstunden für Kaltbelüftung). Daraus ergibt sich folgende Situation: Für die Gesamtmenge von 500 dz ist die Kapazität einer 75 m 2 -Anlage ausreichend. Beim 1. Schnitt fallen rd. 330 dz getrocknetes Gut an. Diese Menge kann bei 5 C Vorwärmung im Zeitraum von 3 Wochen ohne weiteres getrocknet werden, da infolge des rascheren Trocknungsverlaufes die Stapelhöhe nicht zum begrenzenden Faktor wird. Anders dagegen bei der Kaltbelüftung: Nach übersicht 3 ist bei einem Raumgewicht von 110 kg/m!l 11
11 Heu eine Trocknungszeit von 208 Stunden erforderlich. Während des Zeitraumes von 3 Wochen kann deshalb nur eine Stapelhöhe von etwa 2 m getrocknet werden. Für 330 dz getrocknetes Heu ist also eine Anlagefläche von 150 m 2 erforderlich. Dem entsprechen 2 Anlagen zu je 75 m 2 Daraus ergeben sich die in V bersicht 14 zusammengestellten vergleichbaren Trocknungskosten. Obersicht 14: Vergleichbare Trocknungskosten von Heubelüftungsanlagen mit und ohne Luftvorwärmung in feuchten Klimazonen für eine Gesamtmenge von 500 dz lagerfähigem Rauhfutter (Trockntmgsvergleich: 200/0 Endfwchte) Trocknungsart erforderl. Betriebskosten Festkosten Gesamt!.:osten Anlagefläche m 2 DM/dz Heu DM/dz Heu DM/dz Heu KaI du fttrockn ung 2 x 75 0,98 2,28 3,26 Vorwärmung um 5 C x 75 0,77 2,32 3,09 Der Vergleich zeigt, daß die Vorwärmung um 5 C bereits zu günstigeren Gesamtkosten je dz Heu führt als die Kaltlufttrocknung. Dies ist vorwiegend durch die geringere Auslastungsmöglichkeit der klimatisch bedingten größeren Kaltbelüftungsanlage begründet. Der Mehraufwand an Betriebskosten, um von 20 Ofo auf 14 Ofo Wassergehalt des lagerfähigen Heues mit der Warmluftanlage herunterzutrocknen, beträgt je nach Anlagegröße und Grad der Luftanwärmung nur 0,17-0,24 DM/dz Heu. Diese Kosten werden mit Sicherheit durch die Nährstofferhaltung mit Hilfe der Luftanwärmung gedeckt. In feuchten Klimazonen kann damit die Wirtschaftlichkeit der Unterdachtrocknung von H ert mit vorgewärmte)' Luft im Vergleich zu Kaltluftanlagen positiv bettrteilt werden. Zusammenfassung Auf den physikalisch-technischen Grundlagen aufbauend wird erarbeitet, unter welchen Bedingungen eine Unterdachtrocknung mit vorgewärmter Luft (+ 5 bzw. 10 C) vorteilhafter sein kann als eine Trocknung mit Kaltluft. Sämtliche Angaben gehen von einem Feuchtgehalt des Grünfutters von v. H. aus. In feuchten Klimazonen ermöglicht die Vorwärmung der Luft eine wesentlich kürzere Trocknungszeit und dadurch eine bessere Auslastung der Anlage im gegebenen Trocknungszeitraum. Hinzu kommt, daß Nährstoffverluste durch Selbsterwärmung,v.:ie' sie bei Kaltbelüftung während der Endtrocknung auftreten, durch die Vorwärmung vermieden werden können. Trotz Heizölkosten sind die Betrieb~kosten der untersuchten Anlagen wegen der stark verkürzten Trocknungszeit bei Luftvorwärmung geringer als bei Kaltbelüftung. Infolge der höheren Festkosten sind allerdings die Gesamtkosten der' Warmluft-Anlagen höher. Die klimatisch bedingte Größe von Kaltbelüftungsanlagen kann jedoch bewirken, daß diese zu wenig ausgelastet werden. Kleinere Anlagen mit Vorwärmung können somit günstigere Gesamtkosten je dz getrocknetem Heu ergeben. Daher wird in feuchten Klimazonen die Wirtschaftlichkeit der Unterdachtrocknung von Heu mit vorgewärmter Luft im Vergleich zu Kaltbelüftung positiv beurteilt. 12
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