Naturland Verband für ökologischen Landbau e.v.
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- Günther Giese
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1 Herzlich willkommen! Naturland Verband für ökologischen Landbau e.v. Diskussionspunkte zur Heumilcherzeugung Sebastian Wagner Naturland Fachberatung Folie 1
2 Qualitätsheu auf was kommt es an? Einflüsse auf die Futterqualität und Inhaltsstoffe Flächenbedarf Milchleistung Tiergesundheit Wirtschaftlichkeit Folie 2
3 Einflüsse auf Futterqualität und Inhaltstoffe Futterwert Konservierungsqualität Pflanzenbestand Nutzungszeitpunkt Futterverschmutzung Art der Konservierung Lagerverluste Feldverluste Inhaltstoffe: Energie Eiweiß Mineralstoffe Vitamine Geschmack Folie 3
4 Einfluss des Konservierungsverfahrens auf die Futterverschmutzung Untersuchung Gumpenstein, 176 Proben, 4 Schnitte, 11 ha, Rohasche g/kg TM Bodentrocknung Kaltbelüfung Entfeuchtung Silage LKV-Futteruntersuchungen: Rohasche bei Silage um die 10 %, bei Heu ca. 8,5 % Nicht jede Silage hat hohe Rohaschegehalte, aber die Gefahr ist bei Silage ist größer als bei Heu Rohaschegehalte sinken, aber Bröckelverluste steigen mit zunehmender Trockenheit des Erntegutes auf 5-15% Folie 4
5 Braucht ein Heubetrieb mehr Fläche? Steigende Futteraufnahme + steigende Bröckelverluste Untersuchungen aus Österreich zeigen eine um 1-2 kg TM höhere Futteraufnahme im Vergleich zu 100% Silagefütterung, bei 4 kg Kraftfutter Das entspricht bei einer durchschnittlichen Bioration mit Weidegang, Silage und Dürrfutter sowie Bröckelverlusten von ca. 10% einem zusätzlichen Flächenbedarf von ca. ½ ha pro 10 Kühe im Jahr. Quelle: leicht verändert nach Heumilchprojekt Gumpenstein Folie 5
6 Hat Trockungsheu höhere Inhaltsstoffe als Grassilage? Abhängig von vielen Faktoren: Bei gleichem Erntezeitpunkt und Einführzeitpunkt vermutlich ja, weil durch den Gärprozess der Silierung Energie und Eiweiß verbraucht werden Aber: Meistens halten auch spezialisierte Heumilchbetriebe längere Bodentrocknungszeiten ein als bei Silage üblich um Energiekosten zu Sparen Bröckelverluste der wertvollsten Pflanzenbestandteile steigen Schnittzeitpunkt (Pflanzenalter) und Grünlandbestand haben deutlich mehr Einfluss auf die Inhaltsstoffe und Ertrag Der Anteil an pansenstabilem Protein UDP am Gesamtprotein steigt durch die üblichen Trocknungsverfahren nur geringfügig (Heu 20%, Silage 15%), allerdings steigt es in der Gesamtration Milchleistungssteigerungen sind also vor allem auf die höhere Futteraufnahme zurückzuführen Folie 6
7 Milchleistungssteigerung durch reine Heufütterung? Vor allem begründet durch die höhere Futteraufnahme, teilweise auch durch höhere Inhaltsstoffe des Futters Untersuchungen aus Österreich zeigen: ca. 1-1,5 kg mehr Milch im Vergleich zu 100% Silagefütterung, bei 4 kg Kraftfutter Das entspricht bei einer durchschnittlichen Bioration mit Weidegang/Eingrasen, Silage und Dürrfutter einer Milchleistungssteigerung von 300 Liter pro Kuh und Jahr. Quelle: leicht verändert nach Heumilchprojekt Gumpenstein Folie 7
8 Heufütterung und Tiergesundheit Untersuchungen aus den USA zeigen: Abgänge im Jahr in % der Herde Abgänge um die Kalbung Abgang um die Kalbung: Abgänge 21 Tage vor und 60 Tage nach der Kalbung ( Kalbe-, Fütterungs- Stoffwechselprobleme ) Abgänge um die Kalbung Kein oder kaum Heu Mindestens 3 kg freie Aufnahme 5,2% 3,9% Höhere Pansenstabilität 8,5% 7,1% Stabilerer Stoffwechsel, Weniger Azidosen Alte Kühe: Anteil der Kühe über 6 Jahren Alte Kühe 8,9% 10,6% Folie 8
9 Wirtschaftlichkeit von Heutrocknungsanlagen- An zwei Beispielen aus der Praxis Folie 9
10 1. Vorstellung Praxisbetriebe Betrieb A: 30 ha, 25 Kühe, ca l abgelieferte Milch Einbau einer Heutrocknung in bestehende Halle mit Lüfter (15 kw), Kondensator (14 kw) und Pflanzenöl-Motor (ca. 35 kw), Heukran vorhanden 3 Boxen mit insgesamt 125 m² Grundfläche, bis zu 5 m hoch; Pressen von 200 Heuballen aus Bodentrocknung / Jahr Bezug Pflanzenöl für Motor kostenlos Folie 10
11 1. Vorstellung Praxisbetriebe Betrieb B: 40 ha, 40 Kühe, ca abgelieferte Milch Neubau eines Stalls samt Bergehalle mit Solar-Unterdachabsaugung 2 Lüfter zu 11 kw und Kondensatoren zu 13 kw Heukran neu 4 Boxen mit je 100 m², ca. 5 m hoch Ca. 140 Großpacken aus Heustock gepresst Folie 11
12 Was kostet die Heutrocknung pro Liter Milch und Jahr? Vorgehen: Gebäude werden auf 25 Jahre abgeschrieben, Technik auf 18 Jahre Betrieb B: Es wird nur die Investition in die Bergehalle berücksichtigt, nicht die in den Stallbau Umlegen der Kosten auf die Jahresmilchmenge und dann auf den einzelnen Liter Vergleich mit Daten von Anschaffungskosten für Silobau Einbeziehung von Förderungsmöglichkeiten Ohne Berücksichtigung von sonstigen Faktoren wie Arbeits-, Maschinen-, und zusätzlichen Flächenkosten Folie 12
13 3. Kalkulation Betrieb A Umbau des Heustocks, 25 Kühe, 30 ha, 5600 l Milchleistung Bau der Boxen = x Ann. 25 J./3 % = 685 /J. Kond. + Lüfter + Steuerung = x Ann. 18 J/3% = /J. Verbrennungsmotor = x Ann. 18 J/3 % = 660 /J. Strom pro Jahr = /J. Pressen der Ballen = 200 x 8,50 = /J Tierarztkosten Reduktion um 50 /Kuh* = /J Heumilch Kulap 100 /ha = (J *bay. Durchschnitt ca Gesamtkosten = /J. Kosten pro l Milch= / l ca. = 0,021 /l Annuitätenfaktor 25/3 = 0,057; Annuitätenfaktor 18/3 = 0, Folie 13
14 3. Kalkulation Betrieb B Neubau Bergehalle, 40 Kühe, 40 ha, 7000l Milchleistung Bau der Heuhalle = x Ann. 25 J./3 % = /J. Bau der Boxen = x Ann. 25 J./3 % = /J. Kond. + Lüfter + Steuerung = x Ann. 18 J/3% = /J. Kran = x Ann. 18 J/3% = /J. Strom pro Jahr = /J. Pressen der Ballen = 140 x 8,50 = /J. Tierarztkosten Reduktion um 50 /Kuh* = /J Heumilch Kulap 100 /ha = (J *bay. Durchschnitt ca Gesamtkosten = /J. Kosten pro l Milch= / kg ca. = 0,062 /l Ersatzkosten Silobau ca. = - 0,018 /l (Milchleistungsrückgang berücksichtigt) Folie 14
15 4. Spannweite: Unterschied Betrieb A pro l Milch = Unterschied Betrieb B pro l Milch = 2 ct/kg 4,4 ct/kg Durchschnitt süddeutscher Molkereien ohne Heuzuschlag Durchschnitt Heumilchmolkereien Effektiver Zuschlag Durchschnitt der letzten 6 Jahre 46,4 49,3 2, Folie 15
16 5. Förderungsmöglichkeiten Folie 16
17 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Folie 17
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