Bedarfsgerechte Fütterung von Mutterkühen
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- Christin Schmid
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Transkript
1 Bedarfsgerechte Fütterung von Mutterkühen
2 Ziele Warum bedarfsgerecht? Bedarfsnormen Umsetzung
3 Die Futterkosten gehören zu den wesentlichen Kostenfaktoren Kostenstruktur des Verfahrens in Iden bei der Produktion von männlichen Absetzern und Färsenmast 31% Lohn 29% Futter 25% Maschinen 15% Rest und fehlerhafte Fütterung führt zu erheblichen Folgekosten
4 Ziele Ansatzpunkte Langlebige und fruchtbare Kühe Futterwerbung/konservierung Rationsplanung Rationskontrolle Hohe Absetzgewichte hohe Milchleistung der Kühe gen. Veranlagung der Tiere Herdenführung Kalbesaison Säugedauer Passende Futterkosten Fütterungssystem Wenig und angenehme Arbeit Fütterungstechnik
5 Warum bedarfsgerecht? Stark überkonditionierte Mutterkühe bereiten die gleichen Probleme wie Milchvieh indem vermehrt Schwergeburten Festliegen und Ketose auftreten, mit Erscheinungsbildern bis hin zum Totalverlust
6 Quelle: Dr. Jörg Martin
7 Fütterung von Fleischrindern Anzustrebende Körperkondition bei Mutterkühen Kalbung Säugeperiode Absetzen der Kälber 4,25 4,00 Trockenstehen 3,50 Dornfortsätze nicht erkennbar Übergang zur Hungergrube kaum eingezogen Bereich zwischen Hüfthöckern kaum eingesunken Beckenausgangsgrube nahezu mit Fett gefüllt Kondition (Note) 3,75 3,50 3,25 3,00 Färsen Kühe Zufütterung der Kälber (in Abhängigkeit von der Milchleistung) Optimalbereich 2,75 2,50 3,00 Dornfortsätze noch leicht abgesetzt Übergang zur Hungergrube leicht eingezogen Bereich zwischen Hüfthöckern leicht eingesunken Beckenausgangsgrube als glatte flache Grube
8 Versorgungsempfehlung für Mutterkühe Laktationsstadium bis Mitte Säuge- Periode bis Ende Säuge- Periode Trockenstehend bis 9.TrMo Trockenstehend 9. TrMo bis Mitte Säuge- Periode bis Ende Säuge- Periode Trockenstehend bis 9.TrMo Trockenstehend 9. TrMo Tage nach der Kalbung Tage nach der Kalbung Abs. Abs Abs. Abs Kalkulierte Milchleistung Energiekonzentration (MJ ME/kg TM ,0-10,8 9,2-10,0 7,2-8,0 8,6-9,4 Trockenmasseaufnahme Versorgungsempfehlung MJ ME/Tier/Tag Mutterkühe leicht unter 600 kg LG Mutterkühe mittel kg LG Mutterkühe schwer über 750 kg LG 12,5-13,5 12,0-13,0 9,0-10,0 9,0-10, ,0-15,0 13,5-14,5 10,5-11,5 10,5-11, ,0-16,0 14,5-15,5 11,5-15,5 11,5-12, Quelle: S. Brändle, G. Heckenberger, J. Martin, A. Meyer, H. Scholz, S. Steinberger: Empfehlungen zur Fütterung von Mutterkühen; Fleischrinderjournal, 1/2009, Seite 12-17
9 Versorgungsempfehlung für Mutterkühe Aufgrund geringerer Leistungen haben Mutterkühe im Vergleich zu Milchkühen einen niedrigeren Eiweißbedarf pro Tag. Eine Rohproteinversorgung von 12 bis 16 g je MJ ME bzw. 20 bis 27 g je MJ NEL ist zur Bedarfsdeckung ausreichend. In der Trockenstehzeit sollte ein Rohproteingehalt von 8% in der Futtertrockenmasse jedoch nicht unterschritten werden. Pansenfermentation sonst beeinträchtigt!
10 Fütterungsversuch mit Mutterkühen Verdrängungskreuzung mit Charolais jedoch innerhalb der Versuchsgruppen einheitlicher Genotyp der Kühe (50 % bzw. 75 % Charolais-Anteil bei den Versuchstieren) Mutterkühe: durchschnittlich 860 ± 73 kg LM und 20 ± 9 mm Rückenfettdicke Mutterkühe wurden mit der Ration für trockenstehende Milchkühe versorgt 12,3 g nxp je kg TM 9,5 MJ ME oder 5,7 MJ NEL je kg TM 24 % Rohfaser in der Trockenmasse
11 Futteraufnahme der Mutterkühe (n=9) 25 17,5 ± 4,2 kg TM Futteraufnahme (TM kg/d) ap: 14,3 kg TM pp: 19,3 kg TM 0 2 Wochen ap 1 Woche ap 1 Woche pp 2 Wochen pp 3 Wochen pp 4 Wochen pp
12 Ergebnisse Schwere Mutterkühe nehmen deutlich mehr Trockenmasse auf als vorhergesagt Die Lebendmasse der Versuchskühe nahm über den gesamten Versuchszeitraum kontinuierlich zu Schwere Mutterkühe (ca. 900 kg) schmolzen Körperfett in der Laktation geringfügig ein (- 1 mm) Leichtere Tiere (ca. 800 kg) bauten Körperfett in der Laktation auf (+ 6 mm) Prüfung ob die empfohlenen Energiekonzentration weiter nach unten korrigiert werden müssen
13 Umsetzung Energiekonzentration (ME) im Weidefutter in Iden Jahr 1. Schnitt 2. Schnitt 3. Schnitt 4. Schnitt ,8 10,4 10,5 10, ,0 10,2 10, ,6 10,7 10, ,0 10,3 10,5 10, ,6 10,0 10,2 9,7
14 MJ ME/ Tag Winterfütterung Grassilage 9,2-10,0 MJ ME Umsetzung Weidegras, 9,0 15,9 kg Milch 9,2 10,8 MJ ME 5,6 6,5 MJ NEL Energiebedarf Absetzen Energieaufnahme Winterfütterung 9,2-9,6 MJ ME Verfettung!!
15 Fütterungsempfehlung lange Ende Säuge- Beginn Mitte Tr.zeit zeit + Tr.zeit Säugezeit Säugezeit Energieversor- sehr mäßig verhalten gut bis gung gering danach gut sehr gut Energiekon- 4,4-4,8 5,5-5,9 5,6-6,0 6,0-6,4 zentration 7,2-8,0 9,2-10,0 9,6-10,0 10,0-10,8 Konditions- Verfettung Verfettung Abnahme keine veränderung verhindern verhindern max. 1 Pkt. Abnahme keine Abnahme Futtermittel Heu nach Heu Gras, -silage Gras d. Blüte ält. Gras (Maissilage) Grassil. Stroh Grassil. Heu (Maissil.) Grassil. Bl. Stroh Heu
16 Fazit Kalbung möglichst in den Winter legen - lange Säugezeit in bedarfsgerechtem und kostengünstigem Futter - bessere Absetzer - Milchpotential der Kuh wird ausgeschöpft - Schnittnutzung des Grünlandes muss angepasst sein Verfettung der Kühe in der Trockenstehzeit unbedingt vermeiden (Stroh bzw. überständiges Heu) Mais nur in Ausnahmesituationen und nur in der Laktation einsetzen
17 Leistungen der Idener Herde Charolais Verdrängungskreuzung Erstkalbealter 25 Monate Erstbelegung mit Aubrac 162 Kalbungen im Winter 2008/2009 Stallhaltung 6 8 Wochen 154 Kalbungen ohne Hilfe 10 % Kälberverluste (keine Nachtwache) Tageszunahmen der Absetzer männlich weiblich
18 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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