Anbau von Luzerne und Einsatz der Luzerneballen in der Fütterung

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1 Anbau von Luzerne und Einsatz der Luzerneballen in der Fütterung Christian Scheuerlein, Trocknungsgenossenschaft Windsbach eg WB Qualitätsfutterwerk GmbH

2 Übersicht 1. Luzerneanbau 2. Einsatz in der Fütterung Kälber Kühe Geflügel/Schwein

3 1. Anbau der Königin der Futterpflanzen

4 Anbaugrundsätze Optimale Ansaat im Herbst: nach der Gerste, oder im Frühjahr: April mit Deckfrucht Hafer (50 kg/ha) Saatgutmenge: 25 kg/ha Bei feuchten Flächen: + 2 kg/ha Weißklee Saatgutsorten: Daphne, Plato Saattiefe: 1 cm & gut abgesetztes Saatbett

5 Düngung kein N Dünger mit Schwefel und Magnesium verwenden: Kieserit 25 Mg + 20 S Kalk in der Fruchtfolge Wenig bis keine Gülle

6 ph-wert: Boden & Klima Leichter Boden > 5,8 Schwerer Boden > 6,5 keine Staunässe mm Niederschlag sind ausreichend

7 Luzerne-Eigenschaften

8 2. Luzerneballenproduktion

9 Luzerneballenproduktion

10 3. Einsatz in der Fütterung

11 Für die KälbertrockenTMR KälbertrockenTMR ist Strukturkomponente plus Kraftfutter plus Melasse Luzerne wird sehr gerne gefressen Optimale Qualität und Hygiene Futter ist trocken und bleibt stabil Futterschale/-krippe muss nicht jeden Geringere Arbeitsbelastung Hervorragende Futteraufnahmen und Tageszunahmen

12 Für die KälbertrockenTMR Rezepturvorschlag: 18-22% Strukturluzerne 28-33% Körnermais, gequetscht 18-22% Gerste, gequetscht 3-4% Mineralfutter 7-9% Melasse 15-17% Sojaschrot

13 Warum Heißlufttrocknung? Hofeigenes Eiweißfutter (Regional) Gentechnikfrei Hygienisch einwandfrei Geringe Witterungsabhängigkeit Immer hohe Qualität Hohe Eiweißverdaulichkeit bis zu 90 % Geringste Nährstoffverluste durch Werbung und Lagerung: 5-10% (Silage: 30%)

14 weitere Vorteile Die Futteraufnahme von Trockengrün ist im Verhältnis zu Soja- oder Rapsschroten deutlich höher. Gründe: Bessere Schmackhaftigkeit durch höheren Zuckergehalt (ca. 100 g/kg TM) und karamellisierten Zucker Zucker macht Appetit! Die tatsächliche Futteraufnahme ist entscheidend für die Milchleistung, nicht die Nährstoffangaben in den Futterwerttabellen!

15 Effekte höherer Futteraufnahmen und veränderter Futterenergiegehalte Gehalt je kg TM Aufnahme je Tag kg Milch MJ NEL g Rfa kg TM MJ NEL g Rfa 7, , , , ,2 7, , ,2 7, , ,1 - Kraftfutter erhöht - Futtertischmanagement, Kuhkomfort verbessert - zusätzlich Grobfutterqualität verbessert LLFG ZTT Iden

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17 Pansenstabiles Eiweiß Eine 40l-Kuh kann die notwendige Eiweißmenge nicht im Pansen erzeugen! Pansenstabiles Eiweiß nötig, da dies ohne Umbau im Pansen im Darm aufgenommen werden kann. Heißluftgetrocknetes Gras/Luzerne hat einen hohen Anteil an pansenstabilem Eiweiß UDP > 40% Der ruminale N-Überschuss im Pansen sinkt, dadurch geringere Harnstoffgehalte in der Milch geringere Leberbelastungen Es wird weniger Energie im Pansen verbraucht.

18 Bedarf an Energie, nxp und UDP bei unterschiedlicher Milchleistung Erhaltung + Milch MJ NEL g nxp g Mikrobenprotein % UDP je MJ NEL 10 kg kg kg LLFG ZTT Iden

19 Struktur im Futter Stroh, so wenig wie möglich: besser: Wenig Inhaltsstoffe, Rohprotein 4%, Energie 3,4 MJ NEL, Vitamine, usw wird nicht gerne gefressen und ausselektiert Qualitäten häufig schlecht heißluftgetrocknete Strukturluzerne (1-1,5 kg/kuh&tag) Hohe Inhaltsstoffgehalte Protein 17-20%, nxp 16-19% Viel Pansenstabiles Eiweiß UDP>40% Energie: 5,8 MJ NEL Viel Vitamine (Beta-Carotin, Biotin) wird gerne gefressen und nicht ausselektiert Im Vergleich zu Stroh: Einsparung von 0,5-1 kg Kraftfutter

20 Riswicker Fütterungsversuch Gruppe Stroh kg FM Gruppe Luzerne kg FM Maissilage Grassilage Stroh 1 Luzerneheu 1 Raps 5,1 4,2 MLF 19/4 2,9 3,8 Fett+Mineralstoffe 0,58 0,52

21 Gehaltswerte der Ration 1 kg Stroh 1 kg Luzerne TM- Gehalt % 45,2 45,4 Rohprotein g/kg TM Nutzbares Rohprotein g/kg TM Unbest. Stärke & Zucker g/kg TM Rohfaser g/kg TM NEL MJ/kg TM 7,2 7,25

22 Reaktion der Versuchskühe 1 kg Stroh 1 kg Luzerne Milch kg 32,9 36 Fettgehalt % 4,06 4,01 Eiweißgehalt % 3,36 3,37 Harnstoff ECM kg 33 36,2 TS-Aufnahme kg 21,7 23,1

23 Kosten der Ration Gruppe Stroh Kosten Gruppe Stroh Gruppe Luzerne Kosten Gruppe Luzerne kg FM /FA FM kg FM /FA FM Maissilage 25 1, ,18 Grassilage 13 0, ,95 Stroh 1 0,12 Luzerneheu 1 0,3 Raps 5,1 1,53 4,2 1,34 MLF 19/4 2,9 0,84 3,8 1,17 Fett+Mineralstoffe 0,58 0,51 0,52 0,51 Futterkosten /Kuh/Tag 5,00 5,44 Futterkosten ct/kg ECM 15,14 15,03

24 Ergebnis des Versuches Gruppe Stroh Gruppe Luzerne Futterkosten /Kuh/Tag 5,00 5,44 ECM kg 33 36,2 Milcheinnahmen bei 0,35 /kg ECM 11,55 12,67 Gewinn in pro Kuh u Tag 6,55 7,23 Mehrgewinn ggü. Stroh 0,68 Mehrgewinn/ Kuh & Jahr in 248 Mehrgewinn/ Jahr in bei 50 Kühen 12410

25 Pansensynchronisation Abbau Energie Getreide Trockenschnitzel Körnermais Abbau Protein Grassilage Zeit Sojaextraktionsschrot Luzernetrockengrün Zeit nach Hartmann 1998 (vereinfacht)

26 Vorteile Luzerne Luzerne bringt eine stabile Struktur in die Ration bessere Nährstoffumsetzung im Pansen (Muskeltätigkeit & Speichelproduktion) bessere Futterverwertung höhere Futteraufnahme Steigerung der Milchinhaltsstoffe Optimale Länge für Mischwagen, geringeres Selektieren der Ration

27 Einsatz in der Geflügel- /Schweinefütterung Als Beschäftigungsmaterial Optimale Hygiene durch Heißlufttrocknung Kein Schimmel Kein Krankheitsrisiko Gleichbleibende Struktur und Inhaltsstoffe Hoher Fasergehalt Hilft Langeweile vorzubeugen Stimuliert das natürliche Picken Ab 2016 im Kleinballen gepresst

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29 Zusammenfassung Luzerne im Anbau Bodenstrukturverbessernd Humusbildend Ökologisch wertvoll Luzerne in der Fütterung Hoher Gehalt an natürlichen Mineralstoffen und Vitaminen Eiweißreiche effektive Strukturkomponente Hohe Leistungen mit gesunden Tieren und niedrigen Tierarztkosten!

30 Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit und viel Glück im Stall!